Einführung in die messianische Prophetie
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 162: Ein Messias nach Gottes Sinn, Teil zwei.
Lasst uns heute dort weitermachen, wo wir in der letzten Episode aufgehört haben. Es geht um eine Beschreibung des Herrn Jesus als Messias, die sich in Form einer Prophetie im Alten Testament, in Jesaja 42, findet.
Ich lese uns noch einmal Matthäus 12, Verse 16 bis 21:
„Und er bedrohte sie, dass sie ihn nicht offenbar machten, damit erfüllt wurde, was durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat. Ich werde meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Nationen Recht verkünden. Er wird nicht streiten noch schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den Straßen hören. Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht hinausführe zum Sieg. Und auf seinen Namen werden die Nationen hoffen.“
Die innige Beziehung zwischen Gott und dem Messias
Ausgehend von diesem Text haben wir bereits zwei Punkte betrachtet, die zu einem richtigen Bild vom Messias unbedingt dazugehören.
Punkt eins: Zwischen Gott, der diese Prophezeiung ausspricht, und dem Mann, der sie Jahrhunderte später erfüllen wird, besteht eine ganz besondere und innige Beziehung. Diese Beziehung ist geprägt von Gottes Fürsorge, seiner Begabung und Wertschätzung.
Punkt zwei: Auf dem Knecht des Herrn liegt der Heilige Geist, was eine besondere Berufung bedeutet. Er kommt mit einem Auftrag, den vor ihm noch niemand hatte und den nach ihm auch keiner mehr erhalten wird.
Der weltweite Auftrag des Messias
Und dieser Auftrag klingt so, wie es in Matthäus 12,18 heißt: „Und er wird den Nationen Recht verkünden.“ Oder bei Jesaja lesen wir in Jesaja 42,1: „Er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen.“
Zwei Dinge sind hier besonders interessant. Zuerst einmal die Reichweite des messianischen Dienstes. Es heißt hier nicht „Und er wird seinem Volk das Recht lehren.“ Im Blick sind ganz klar die Nationen, die Heiden. Es heißt, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen.
Der Messias hat von Anfang an eine Berufung zu einem weltweiten Dienst. Ja, wir werden noch sehen, dass dieser weltweite Dienst mit Israel beginnt. An anderer Stelle kann Jesus zu einer Ausländerin sogar sagen: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“ Das bedeutet, dass er selbst, dieser Rabbi aus Nazareth, zu Lebzeiten kaum das Gebiet von Judäa und Galiläa verlässt.
Trotzdem wird er dafür sorgen, dass sich sein Evangelium weit in die Ferne, bis ans Ende der Welt, ausbreiten wird. Er als Mensch ist begrenzt, aber seine Jünger werden als geistbegabter Leib Christi die Welt erobern – genau so, wie er es ihnen verheißen hat.
In Apostelgeschichte 1,8 heißt es: „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist. Und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“
Der Messias als globaler Herrscher
Punkt drei: Der Messias ist das, was wir heute einen Global Player nennen. Seine Spielwiese ist die ganze Welt.
Damit kommen wir zu Punkt vier. Es heißt, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen. Oder, wie es bei Matthäus heißt, er wird den Nationen Recht verkünden. Was ist damit gemeint?
Zuerst einmal bedeutet das, dass wir es mit einem König zu tun haben. Warum König? Weil es die Aufgabe eines Königs ist, für Recht und Ordnung zu sorgen. Es war seine Aufgabe, Gesetze zu erlassen und die Einhaltung dieser Gesetze sicherzustellen. Wenn jemand also Recht verkündet, dann nur deshalb, weil er dazu befugt ist und die Autorität besitzt.
Die Betonung in Jesaja 42 beziehungsweise in dem Zitat in Matthäus 12 liegt also nicht auf Jesus als dem Retter, sondern vielmehr auf Jesus als dem Herrscher. Es wird ein Erkommen, der Gottes ureigene Ideen von Recht und Gerechtigkeit weltweit verbreiten wird.
Wieder muss gesagt werden, dass Jesus das nicht selbst tut, sondern seine Jünger. Es ist der Leib Christi, der Gottes Rechtsvorstellungen zu den Heiden gebracht hat und immer noch bringt.
Die Bedeutung von Recht und Ordnung im Reich Gottes
Das ist für uns vielleicht ein ungewöhnlicher Gedanke. Meistens denken wir beim Reich Gottes zuerst und oft ausschließlich an das Evangelium. Doch hier – und diesem Gedanken werden wir an anderer Stelle noch begegnen – geht es weniger darum, wie ein Mensch gerettet wird. Vielmehr geht es darum, wie ein Mensch grundsätzlich leben soll.
Es geht darum, was Bekehrung mit einem Menschen bewirkt und was es bedeutet, einem König zu folgen beziehungsweise Teil des Reiches Gottes zu sein. Dabei steht Recht und Ordnung im Mittelpunkt.
Die Herrschaft des Messias als König ist – obwohl wir wissen, dass Jesus gegenüber Pilatus betont, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist – dennoch eine Herrschaft, die sich in dieser Welt abspielt. Das zeigt sich ganz deutlich darin, dass Menschen weltweit genau so leben, wie es Gott vorstellt.
Der Messias sorgt dafür, dass Gottes Rechtsvorstellungen im Leben der Menschen Gestalt gewinnen. Weltweit werden Menschen anfangen, heilig zu leben – heilig zu leben, wie Gott selbst heilig ist.
Die Verheißung des Neuen Bundes und die Herrschaft des Messias
Deshalb heißt es im Blick auf den Neuen Bund in Hesekiel 36,27: „Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben, und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut.“
Gott selbst wird dafür sorgen, dass Menschen seine Ordnungen kennen, sie bewahren und tun.
Das ist für mich Punkt drei: Der Messias ist ein globaler Spieler. Er hat die Welt als Ganzes im Blick.
Punkt vier: Der Messias agiert als ein König. Er kommt nicht nur, um zu retten – das ist, wenn man so will, nur die Voraussetzung für seine Herrschaft. Er kommt, um zu herrschen.
So wie in Psalm 2 prophetisch über Gott den Sohn gesagt wird. Psalm 2,7-9: „Lasst mich die Anordnung des Herrn bekanntgeben. Er hat zu mir gesprochen: ‚Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt. Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben und zu deinem Besitz die Enden der Erde. Mit eisernem Stab magst du sie zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen.‘“
Im Neuen Testament lesen wir davon, dass der Sohn diese Herrschaft tatsächlich angetreten hat.
Die Vollmacht des Messias in der Offenbarung
Zum Schluss möchte ich aus dem Sendschreiben an Thyatira zitieren, Offenbarung 2, Verse 26-28. Dort sagt der Herr Jesus: „Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht über die Nationen geben. Er wird sie hüten mit eisernem Stab, wie Töpfergefäße zerschmettert werden.“
Achtung, jetzt kommt es direkt aus dem Munde Jesu, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe.
Damit sind Punkt drei und vier klar: Der Messias ist ein weltweiter Herrscher.
Abschluss und praktische Anregung
Was könntest du jetzt tun? Du könntest tatsächlich ein Buch lesen, das beschreibt, wie das Christentum in den letzten zweitausend Jahren Recht und Ordnung weltweit geprägt hat.
Ist das alles für heute? Schreibe doch genau jetzt zwei Menschen, von denen du weißt, dass sie Ermutigung brauchen. Schicke ihnen je eine aufbauende SMS, E-Mail oder vielleicht sogar eine Postkarte.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden! Amen.
