Zerplatzte Hoffnungen und die Berufung zur Hoffnung
Bei dem Thema dachte ich zunächst, als ich es hörte, an viele von euch, die heute bedrückt sind, weil viele Hoffnungen zerplatzt sind. Ich dachte an diejenigen, die im letzten Jahr ausgereist sind. Es sah so toll aus, wie viele in alle Kontinente gegangen sind. Doch heute sind viele im Keller, mit zerplatzten Hoffnungen, enttäuscht und frustriert.
Darum lese ich einen Abschnitt von Paulus, in dem er sagt, was uns als Christen zusammenhält. Er schreibt im Epheserbrief Kapitel 4:
„Ich ermahne euch nun, ich, der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid. In aller Demut und Sanftmut ertragt einander in Geduld in der Liebe.“
Das ist ja immer schwierig zwischen Christen. Ihr seid auch berufen zu einer Hoffnung, eurer Berufung.
Ich bin so froh, dass Jesus das so deutlich beantwortet hat, was uns in der Welt erwartet. Jesus hat uns keine Illusionen gemacht. Er sprach von Kriegen und Kriegsgeschrei, von der schrecklichen Hungersnot, die keinen Menschen in den Griff bekommt. Er sprach von der Geldentwertung, die wir heute wieder erleben.
Aber noch am allerschlimmsten ist, dass das hineinreicht bis in die Christengemeinden. Dass einer gegen den anderen kämpft und die Jungen gegen die Alten streiten. Dass die Gesetzlosigkeit immer mehr überhandnimmt und die Liebe erkaltet.
Doch dann sagt Jesus: Keine Angst, es kommt noch schlimmer. Kopf hoch, erschreckt nicht! In der ganzen Welt, unter allen Völkern, wird die große Nachricht geprägt. Die tolle Botschaft vom Kommen des Himmelreiches, des Gottesreiches in dieser Welt, unter allen Völkern.
Die Herausforderung der Berufung in einer heidnischen Welt
Jetzt fragt man sich: Wie war das damals bei Paulus, wenn er von der Hoffnung spricht und sagt, wir seien zur Hoffnung berufen? Als Paulus nach Ephesus kam, in diese Weltstadt, die viele Touristen anzieht – einige von euch haben sie ja schon besucht – da war die Hölle los! Die ganze Stadt stand im Bann der riesigen Sextgöttin Diana, auch bekannt als die alte Artemis.
Wir müssen die Details gar nicht auslassen: Ihr Tempel war einst eines der Sieben Weltwunder. Paulus predigte ganz schlicht. Was war sein Predigtthema? Mich interessiert, was Paulus genau verkündete. Es war genau dasselbe, was Jesus immer lehrte. Jesus hatte vor allem über das Reich Gottes gepredigt. Das sollten wir auch wieder tun: dass die Königsherrschaft von Jesus mitten in dieser Welt beginnt.
Im Epheserbrief steht über Paulus’ erste Predigt in Ephesus, dass er die Menschen vom Reich Gottes überzeugte. Viele wurden gläubig und traten in das Reich Gottes ein. Doch dann gab es einen Tumult in der Stadt: Zehntausende stürmten ins Stadion und schrien zwei Stunden lang fanatisch: „Groß ist die Diana der Epheser, das ist unsere Macht, der wir folgen!“ Die ganze Wirtschaft stand im Bann dieser Sextgöttin.
Wenig später, so sehen es nur noch Touristen, die durchreisen, wurde in Ephesus ein zweiter Tempel für Domitian gebaut. Domitian war ein Wüstling. Er war der erste römische Kaiser, der sagte: „Ich bin Gott.“ Er war ein Mensch, der behauptete, über alles zu bestimmen. So ein Typ entspricht genau dem, was moderne Menschen oft tun: Sie meinen, allein über ihr Leben bestimmen zu können und setzen sich an die Stelle Gottes.
Darum wandte sich Paulus im Epheserbrief an uns und sagte: Wir kämpfen nicht nur mit Fleisch und Blut. Hast du schon einmal mit deinem Fleisch und Blut gekämpft? Dabei erlebst du nur Niederlagen. Es geht nicht nur um Fleisch und Blut, sondern um die Mächte der Welt, die in der Finsternis herrschen. Gegen diese Mächte müssen wir kämpfen.
Paulus hat das erlebt und sagte: Es gibt nur eine Rettung, nur eine Hoffnung für alle, die überleben wollen. Seid stark in dem Herrn Jesus und in der Macht seiner Stärke! Du kannst in dieser Welt nur leben, durchhalten und durchkommen – in den Stürmen deines Lebens, in Enttäuschungen, zerplatzten Hoffnungen und im Frust deines Lebens –, wenn du dich ganz fest an Jesus klammerst. Ganz fest an Jesus klammern!
Jesus als Herr und König in unserem Leben
Um das noch fertig zu machen: Da war einer der Ältesten, der war wirklich schon sehr alt, das war der Apostel Johannes in Ephesus.
Domitian, der die Christen reihenweise verfolgte und umbrachte, wagte es nicht, dem alten Apostel Johannes, der gleichzeitig auch der Evangelist Johannes war, Hand anzulegen. Stattdessen ließ er ihn ins KZ nach Patmos deportieren. Dort zeigte Johannes den gesamten Ablauf der Weltgeschichte in der Offenbarung. Das war der Anlass.
Christen müssen wissen, welche schweren Gerichte über diese Welt kommen. Gleich zu Beginn sieht Johannes jedoch etwas anderes. Was sieht er? Den König aller Könige, den Herrn aller Herren, Jesus. Johannes fällt auf den Boden, er ist überwältigt. Wir denken oft zu gering von Jesus. Ich möchte, dass du von dieser Jugendmissionskonferenz mitnimmst: Ich werde mein Leben lang nicht vergessen, wer Jesus ist – der Herr aller Herren, der König aller Könige.
Jesus spricht: „Fürchte dich nicht, fürchte dich nicht, hab keine Angst. Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Wenn wir über Hoffnung sprechen, die für uns Christen der Mittelpunkt unseres Lebens ist, dann ist die riesige Freude: Jesus ist der Herr. Das ist mein erster Punkt, den ich ordnen möchte, damit wir das ein bisschen zusammenbringen können.
Jesus will sein Königreich in deinem Leben aufrichten. Er will seine Herrschaft, die Gottesherrschaft, das Gottesreich, das Himmelreich in deinem Leben errichten.
Der Wille und die Herrschaft Jesu in unserem Innersten
Als wir heute Morgen hierher gefahren sind, sind wir an mehreren Plakatsäulen vorbeigefahren. Darauf war moderne Werbung von Macfit zu sehen. Habt ihr alles gelesen? Dort stand: „Der stärkste Muskel in dir ist nicht der Lachmuskel, sondern dein Wille. Der stärkste Muskel in dir ist dein Wille.“ Solche Sprüche sieht man jetzt überall auf den Plakatsäulen von Macfit.
Aber das stimmt doch gar nicht. Der Wille ist das Labilste in meinem Leben. Als ich ein junger Kerl war, etwa 15 oder 16 Jahre alt, bin ich daran fast zerbrochen. Ich wollte doch kein Heuchelleben führen. Ich wollte Jesus zu gefallen leben und merkte, dass ich das nicht mit meinem Willen schaffe. Ich breche immer wieder ein. Bei der kleinsten Versuchung des Teufels liege ich am Boden. Wenn die Sünde in meinem Leben tobt, kippe ich um und liege am Boden. Der Feind hat Macht über mich.
Meine Verzweiflung ging oft so weit, dass ich als junger Mann meine Tränen nicht mehr verstecken konnte, weil ich am Ende meiner Kraft war. Ich dachte: „Ich kann das nicht, ich schaffe das nicht, ich kriege das nicht hin.“ Es hat mich wenig getröstet, dass das noch nie jemand mit seinem Willen geschafft hat, denn unsere Willenskraft ist sehr, sehr klein.
Dann kam die Stunde, in der ich begriff: Jesus will der Herr in meinem Innersten sein. Er will meinen Willen beugen. Das gehört dazu. Wir hatten damals ein Lied, das wir gern gesungen haben: „Unser Land für Jesus.“ Ein Vers daraus heißt: „Auch mein Herz für Jesus.“ Toll! „König, ziehe ein als König in meinem Leben, meinen Willen beuge, herrsche und leite.“
Das ist ein Problem bei ganz vielen, die sich Christen nennen: Sie haben ihren Willen nie von Jesus beugen lassen. Sie haben einen störrischen Eigenwillen und lassen sich nie von Jesus führen. Das ist ein schrecklicher Kampf, das ist traurig. Man ist immer wieder verzweifelt.
Deshalb ist es ganz entscheidend wichtig: Jesus will in deinem Innersten sein Königreich aufrichten. Leute, diese Stunde war die herrlichste meines Lebens bis heute. Ich muss das nicht mehr selbst machen, sondern kann sagen: „Jesus, jetzt musst du herrschen in meinen Gedanken.“
Ich verstehe nicht, wie Leute bloß so ein Proforma-Christentum leben können. Das hilft doch gar nichts. Ich brauche Jesus, der in mir regiert, der in mir herrscht, der mich bestimmt mit allem, was ich bin. Er muss meinen Willen regieren und meine Gedanken lenken.
Das hat Dynamik, das hat einen Schwung, das hat einen Zug in deinem Leben, wenn Jesus dich treibt. Ich habe auch noch einen Konfirmationsspruch bekommen: „Welcher der Geist Gottes treibt, der ist Gottes Kind.“ Da ist Dampf drin, wenn der Geist Gottes dein Leben bestimmt und Jesus dein Innerstes regiert.
Die Kraft der Auferstehung und die Hoffnung in Christus
Es ist ganz wunderbar, wie wir geheiratet haben. Dabei habe ich zu meiner Frau gesagt: Du darfst die Namen für die Kinder aussuchen, und ich darf den Trautext auswählen. Sie meinte jedoch: Wenn du mir vorher sagst, was du aussuchst, dann gebe ich noch mal einen Vorschlag. Man muss sich ja auch noch absprechen.
Dann habe ich ausgerechnet die Worte ausgesucht, die unser Trautext wurden – vor 49 Jahren aus dem ersten Kapitel des Epheserbriefs. Dort schreibt Paulus im ersten Kapitel zunächst, dass wir herausgerettet sind aus dem Machtbereich der Finsternis und in das Reich von Christus versetzt worden sind, wo Christus der König und Herr ist.
Das heißt: Ich höre nicht auf zu beten für euch, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit, Jesus zu erkennen. Er gebe euch erleuchtete Augen, denn mit normalen Augen sieht man da nichts – mit den Augen eures Herzens sollt ihr erkennen, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist und wie überschwänglich groß seine Kraft ist.
Diese Kraft, die wir glauben, hat sich als wirksam erwiesen, weil die Macht seiner Stärke in der Auferstehung gezeigt wurde. Dieser starke Jesus möchte ein Leben in die Hand nehmen.
Ich habe als junger Mensch begriffen: Das Tollste im Christenleben ist Christus und mein ganzes inneres Leben. Dann lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. Ach, ich wollte das noch viel mehr leben. Ich bin immer wieder enttäuscht, weil ich es noch nicht so richtig geschafft habe.
Ich wollte noch viel, viel mehr, dass Jesus von meinem Leben Gebrauch macht, mich beherrscht, mich bedient und die Hoffnung, die er in mein Leben bringt und die er für mich bedeutet.
Jesus als König und Herr – mehr als ein Star
Es ist heute schön, dass man Jesus feiert. Man hört immer wieder: „Wir wollen Jesus feiern.“
Manchmal habe ich jedoch die Sorge, ob wir Jesus vielleicht eher als Star feiern. Jesus will ja nicht dein Star sein, der von dir bewundert wird. Was will er denn? Er will dein König sein, dein Chef, dein Herr. Er möchte seine ganze Herrlichkeit in deinem Leben ausbreiten und wirksam machen.
Das gibt begründete Hoffnung. Es ist wunderbar, diese begründete Hoffnung zu haben, wenn Jesus sein Königreich in dir ausbreitet. Mit diesem Gedanken möchte ich beginnen.
In der Welt ist das oft sehr merkwürdig verhüllt. Wir hören es immer wieder in Berichten, wenn Menschen aus ihrem Leben erzählen. Überall gibt es Verbote, doch Jesus hat ganz real und sichtbar im Menschenleben gewirkt.
Vorhin war ich noch am Stand bei Doktor Kaufmann von den mexikanischen Bibelzentren. Er erzählte, wie das bei den Indianern ist. Die haben oft eine lebensmüde, lethargische Haltung. Doch dann sagte er: Ein Indianer hat gesagt, wenn jemand sein Herz Jesus gibt, wird seine Hütte sauber. Dann kümmern sich die Menschen um ihre Mitmenschen, und die ganze soziale Umwelt verwandelt sich.
Das ist ja interessant. Wir wollen immer außen anfangen, die Sozialprobleme lösen. Doch wenn Jesus Herr wird im Menschenleben, verändert sich die Welt ganz wunderbar.
Die Kraft der Buße und Erneuerung durch Jesus
Das erinnert an die Missionsgeschichte, die vor einigen Jahren in Uganda passiert ist. Dort war die erste Generation der Mission bereits vorbei. Nach etwa 25 Jahren kam der Trott. Die Menschen lebten noch, sangen die Lieder, und die Kirche war noch relativ gut besucht. Doch das alles geschah nur aus Gewohnheit.
Das funktionierte nicht mehr. Es gab Ehebruch, Lügen, Heuchelei, Streit und Schuld – alles Mögliche, es war alles alt und leer.
Zwei Missionare, Doktor Scharben und Doktor Stanley, waren zuerst dort. Sie berichteten, dass es in der Kirche flammende Predigten zum Gehorsam gab. Es wurden Kirchenstrafen verhängt, und manche mussten ausgeschlossen werden. Doch all das bewirkte nichts. Es gab kein lebendiges Glaubensleben.
Daraufhin überlegten sie, was falsch lief. Sie sagten: Wenn wir es mit aller Zucht und allen menschlichen Maßnahmen nicht erreichen, was müssen wir dann tun? Sie erkannten, dass im Neuen Testament ganz klar steht: Wenn Jesus in Menschen seine Königsherrschaft ausbreitet und Buße getan wird, dann wird Leben neu. Das kann man nur im Gebet erreichen.
Sie beteten gemeinsam und trafen einen jungen Lehrer namens Blasio Kikosi. Er war ebenfalls berührt und sagte: „Kommt, wir wollen darum bitten, dass der Herr Erneuerung schenkt.“ Sie fassten es in eine schöne Formel: Entweder ist unser ganzes Glaubensleben eine Farce, ein Possenspiel, ein Theater – oder es ist Farce oder Force, also Kraft und Macht Gottes.
Kikosi wirkte nur wenige Monate als Evangelist. Er ging von Dorf zu Dorf und rief zum Gebet und zur Buße auf. So entstanden die riesigen ostafrikanischen Erweckungsbewegungen. Zehntausende kamen zum Glauben an Jesus. Die Bewegung wirkte in ganz Ostafrika.
Sogar während des schrecklichen Mau-Mau-Aufstandes waren die Christen Versöhner, die verschiedene Gruppen zusammenbrachten. Sie hatten Vollmacht in ihrem Wort.
Das gesamte geistliche Leben weit über Uganda hinaus wurde beeinflusst, weil Menschen Jesus als Herrn ihres Lebens annahmen.
Darum ist es wichtig: Hoffnung kommt in dein Leben erst dann, wenn Jesus Raum hat und seine Königsherrschaft bei dir ausbreiten kann.
Die persönliche Berufung und der Dienst für Jesus
Ich wünsche dir, dass du in deiner Jugendgruppe erlebst, wie gottlose Menschen zum Glauben an Jesus kommen. Du sollst von Jesus sprechen – das ist dein Auftrag. Das Thema ist: Du musst Jesus als deinen Herrn in dein Leben aufnehmen.
Wenn du dann diese Freude und diesen Jubel erlebst, ist das etwas, was unsere Erstattengruppen immer wieder brauchen. Es ist wichtig, zu erfahren, wie sich das anfühlt.
Für mich war das damals, als ich das so festgemacht habe, der Anlass einer großen Sehnsucht. Mit sechzehn Jahren wollte ich so gern Missionar werden. Warum Missionar? Viele verbinden mit dem Wort „Mission“ alles Mögliche und Unmögliche. Ich wollte ein Bote sein, der denen sagt, die Jesus noch nie gehört haben: Jesus gibt Hoffnung in einer hoffnungslosen Welt. Die einzige Hoffnung, dass etwas ganz Verrücktes passiert.
Ich wollte hinausgehen, aber die Türen waren verschlossen. Ich kam nicht in die Weltmission. So schöne Dinge wie Jugendkonferenzen zur Weltmission gab es damals nicht. Ich hatte einen Wunsch. Ich war schon verlobt, und meine Frau sagte, ich wäre sogar Evangelist geworden. Ich wollte überall das Evangelium verkünden.
Das war nicht leicht für meine Frau, denn das hätte bedeutet, dass ich ständig unterwegs gewesen wäre. Sie sagte dann: „Gut, dann machen wir das, wenn Jesus es will.“ Aber er hat es nicht gewollt.
Ich sage dir das immer wieder, weil viele Menschen behaupten, Gott hätte sie nach Thailand oder an einen anderen Ort berufen. Das stimmt so nicht. Die Berufung gilt der Königsherrschaft von Jesus. Du willst Jesus dienen, und dann ist die Platzanweisung egal. Wo du eingesetzt wirst, ist nicht das Entscheidende – das ist nur das Spiel.
Manchmal war ich enttäuscht, weil meine Wünsche nicht in Erfüllung gingen. In die Landeskirche wollte ich gar nicht. Als junger Mann hatte ich dort viele Erfahrungen gemacht. Doch Gott führte mich genau dorthin – als Evangelist, als Missionar mit der Botschaft von Jesus.
In der ersten Gemeinde kamen sie alle und sagten: „Wir machen eine große Strukturfrage, wir führen Umfragen und Statistiken über den Zustand durch.“ Aber ohne mich. Ich wollte für Jesus predigen.
Im Konfirmandenunterricht, bei Hausbesuchen und in allen Gottesdiensten konnte ich nur eines sagen: Wo auch immer euch der Herr hinstellt – das ist die Platzanweisung. Der Herr hat Humor und wirkt viel. Er gebraucht euch an jedem Platz – als Ingenieur, unter Studenten, an der Schule oder als Mutter. Du bist Missionar in deinem Umfeld, wo du lebst.
Aber die Berufung zum Königreich von Jesus muss eindeutig sein. Dann kannst du dich beraten lassen, wo du das tun kannst, wo der Herr dich braucht. Und das ist wunderschön.
Der Herr hat in Jugendgruppen ungeheuer viel gewirkt. Ich habe immer nur ein Thema – ich kann nicht mehr predigen. Ich habe nur ein Thema: die Königsherrschaft von Jesus. Ohne sie ist alles leer. Du musst Jesus als deinen Herrn aufnehmen.
Jesus hat viel mit dir vor
Und das Zweitens: Jesus hat ganz viel mit dir vor. Jesus hat wirklich viel mit dir vor.
Wir sind ja heute, als wir vorher in der Pause durch die Halle gingen, da drüben bei der Ausstellung, einem Gewimmel von Menschen begegnet. Das ist ja verrückt, was hier für Leute sind.
Aber jetzt vergiss das mal alles. In der Jumiko, der ersten Jugendmissionskunde, geht es nur um eins: um Jesus und um dich. Jesus hat heute mit dir unter vier Augen etwas zu besprechen.
Ich möchte heute bei dir einkehren. Ich möchte mit dir nach Hause gehen, in deine schwierige Umgebung. Wir sind ja alle problematische Menschen, aber Jesus gefällt es, bei uns Wohnung zu nehmen. Jesus will bei uns einkehren.
Das sage ich deshalb, weil unter uns ganz viele Verzagte, Mutlose und leergebrannte Menschen sind. Hoffnungslos, chancenlos, resigniert – sie sagen, das hat gar keinen Wert. Burn-out, mein geistiges Leben ist futsch, macht nichts.
Jesus will es natürlich entzünden. Aber er selbst will mit dir gehen. Weißt du, die trügerischen Hoffnungen helfen alle nicht, weil Leute dann sagen: „Das vergeht, wird nicht so schlimm.“ Und die meisten Christen haben das nicht so, im Gegenteil.
Jesus gibt dir Zukunft und Hoffnung. Und ich kann dir sagen: Was kein Ohr gehört hat, was kein Auge gesehen hat, das hat Jesus denen bereitet, die ihn lieben.
Jeder Tag eine neue Freude, jeder Tag eine neue Hoffnung. Es gibt lauter Schwierigkeiten, und du denkst: „Jesus, ich bin gespannt, wie du das löst.“ Ich will mit dir rechnen, ich will mit dir da sein.
Wo begegnest du denn Jesus? In seinem Wort, der Bibel. Jesus spricht zu uns in seinem Wort. Andere Begegnungen gibt es nicht, nur im Hören seines Wortes.
Und würdest du mal sagen: „Das spricht Jesus mit mir.“ Aus der Bibel zu lesen ist so wichtig. Lies sein Wort mit Freunden. Sage: „Herr Jesus, wir wollen herausbringen, was du willst.“
Bei dieser Berufung, wo Jesus seinen Beruf macht, macht er das durch sein Wort. Dort macht er es dir dringlich. Er gibt dir den Blick, erleuchtet die Augen deines Herzens.
Warum spricht Paulus so schwer verständlich? Weil nur mit dem Herzen sieht man richtig, nicht nur mit äußerem Hören. „Herr Jesus, ich habe dich doch lieb, ich will doch deinen Willen erkennen. Wo willst du mich denn haben?“
Ich rege ja manche maßlos auf, und sie sagen mir das dann immer wieder, wenn es eine Aussprache gibt: Ich hätte etwas gegen ihre Gaben, weil ich immer sage, es hängt nicht von deinen Gaben ab.
Ich freue mich doch von Herzen, dass du so wahnsinnig hübsch bist und so irrsinnig begabt bist. Ich freue mich über deine Gaben. Aber die Gaben, die du hast, sind nicht alles.
Entscheidend ist, was Jesus über deine ganz natürlichen Gaben in dich hineinlegen will, wie er die Schwierigkeiten deines Lebens löst.
Da kannst du die tollsten Erfahrungen haben: Hoffnung, die dich nicht täuscht, die dich nicht betrügt. Du merkst: „Ach, du musst mir helfen, dass unsere Ehe gefüllt wird.“
Ihr jungen Leute, dass ihr den richtigen Menschen findet, den Jesus will. „Ach Herr, wir können das nur mit dir machen und mit dem Gebet.“
„Herr, du kannst uns aushelfen in der Lauheit unserer Jugendgruppe. Du musst uns helfen mit Ideen und wie wir das machen können.“
Das ist mir so wichtig: Jesus hat ganz viel mit dir vor. Das ist die Hoffnung: Er hat ganz viel mit dir vor.
Berufung und Vertrauen wie bei Abraham und Mose
Wenn du in die Bibel hineinschaust, wirst du feststellen, dass es überall Menschen gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Zum Beispiel lebte im nördlichen Irak ein Nomade. Er hatte nur ein Zelt. Sein Name war Abraham. Eines Tages hat er sein Zelt abgebrochen, weil Gott ihn gerufen hat. Gott sagte zu ihm: „Abraham, ich will etwas mit deinem Leben machen.“ Genauso will Jesus auch mit deinem Leben etwas anfangen. Er ruft dich.
Abraham wusste lange Zeit nicht, wohin dieser Weg führen würde. Er suchte immer wieder nach Orientierung. Manchmal ging er sogar nach Ägypten, weil er dachte, das wäre ein guter Weg. Doch es war ein Irrweg. Trotzdem wollte Abraham eigentlich nur Sicherheit finden. In unserem Leben gibt es viele Fluchtwege. Du musst herausfinden, wo der Herr dich haben will.
Heute Morgen hat Theo Lehmann hier von einem anderen Hirten erzählt. Dieser stand barfuß auf dem Felsen im Sinai. Gott hat ihn gerufen. Sein Name war Mose. Gott sagte zu ihm: „Ich bin der, der ich bin.“ Mose wurde aus dem Wasser gezogen. Du wirst staunen und viele Erfahrungen machen.
Deshalb ist es wunderbar. Als älterer Mensch habe ich euch jungen Leuten, die ihr alle so schnell seid, eines voraus: Ich habe wahnsinnig viel Erfahrung mit Jesus gesammelt. Und ich kann euch sagen, keine einzige Stunde möchte ich missen. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, wie man einen Tag ohne Jesus leben kann.
Was für Erfahrungen man da macht! Es gibt große Nöte, aber dann kommt Jesus und löst sie. Wenn man in Spannung ist, in Angst oder Verzweiflung und nicht weiterweiß, dann spricht plötzlich sein Wort zu uns. Und wir merken: Jesus gibt Mut, Hoffnung und Zuversicht.
Die Sendung Jesu und die Kraft der Schwachen
Und so war es auch, wie Jesus angefangen hat: Das Reich Gottes, das Königreich von Jesus, das Himmelreich – seine Herrschaft unter allen Völkern – wurde verkündet. Das war ja der lahmste Haufen. Dein EC dagegen ist ja noch ein Superklub! Stell dir mal vor: Elf Männer und etliche andere, aber zweifelnd. Das war ein kümmerlicher Haufen, der sich um Jesus versammelt hatte.
Jesus schickte elf Männer in die Welt hinaus. Er sprach: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Darum geht hin! Wenn die Missionare ausgesandt werden, wenn ein Missionsdienst stattfindet, ist das genauso, wie wenn du wieder zurückgehst in deine Heimatgemeinde. Es ist genau so ein Missionsplatz. An jedem Platz, wo dich der Herr hingestellt hat, hat Jesus Macht.
Deshalb machen wir Jugendarbeit, deshalb kümmern wir uns um andere. Was heute so schmerzlich vergessen ist: Hausbesuche. Geh doch den Menschen nach! Aber blabber nicht von Gott, rede von Jesus. Bei Jesus weiß man gleich, worum es geht. Da geht es um den König, der in mein Leben will, der meine Schuld durchstreicht, der mich herausholt aus den Klauen des Teufels, der mich retten kann vor der Hölle, in die ich komme, weil ich bloß in Jesus geborgen bin.
Darum ist das so toll: Es stehen ganz viele Worte in der Bibel. Du wirst erfahren: „Ich bin der Herr, an dem man nicht zuschanden wird, die auf mich hoffen.“ Du wirst nicht vergeblich auf ihn warten. Es kann mal sein, dass du die „Heisse“ geschrien hast – sei es auch meinem Samen –, dass du dich schier heißer geschrien hast, weil du so lange warten musst auf deinen Gott.
Und dann kommt er herrlich. Wie er es löst, da können wir nur erzählen. Wir vergessen es bloß viel zu schnell wieder, wie wunderbar es da war.
Die Gnade Gottes und die Berufung zum Dienst
Einer hat lange gegen Jesus gekämpft. Ich kann das ständige „Jesus, Jesus, Jesus“-Gerede nicht mehr ertragen; ich will das nicht mehr hören.
Dieser Mann scheute nicht davor zurück, Christen wegen ihres Bekenntnisses zu Jesus zu töten. Es war Saulus – der schöne Name des ersten Königs von Israel – Saulus. Doch dann hat Jesus ihn überwältigt. Es sind manchmal Geheimnisse, wie Jesus das macht, selbst den schlimmsten Verfolger zu verändern.
Saulus lag drei Tage lang in dem zerstörten Damaskus an der Straße, gerade in der Nähe eines Wirtshauses. Dann kam ein Bruder zu ihm, legte ihm die Hände auf und sagte: „Lieber Bruder Saulus, der Herr sendet dich, der Herr braucht dich.“
Daraufhin hat Saulus seinen Namen geändert. Er wollte nicht mehr den schönen Namen Saul tragen, sondern nahm den Spitznamen Paulus an, was „der Kleine“ bedeutet. Er sagte: „Ich will nur noch der kleine Mann sein.“ Er gab den großen Angebern keine Bedeutung mehr und sagte: „Gott hat das Schwache erwählt, das, was in der Welt nichts ist.“
Paulus bekannte: „Ich bin der schlimmste von allen Sündern. Ich habe ja gegen Jesus gekämpft. Aber seine Gnade ist groß, das musst du wissen.“ Die Gnade von Jesus ist so groß, dass keine Schuld der Welt dich davon ausschließen kann. Der Herr heilt und nimmt die Schuld weg.
Keiner ist zu schwach oder zu ohnmächtig, denn es ist die Gnade, die wirkt.
In diesem Zusammenhang schreibt Paulus im Epheserbrief etwas, das mir ganz wichtig ist. Ich weiß, dass ich damit manchen Zuhörern widerspreche, die sagen, Paulus habe etwas gegen die Gaben des Heiligen Geistes. Das stimmt nicht. Ich habe nichts gegen die Gaben. Aber um das Reich Gottes zu bauen, brauchen wir mehr als nur seine noch so vollkommenen Gaben.
Paulus schreibt in Kapitel 2: „Nicht nach unseren Werken geschieht der Dienst für Jesus, damit sich niemand rühme.“ Das ist in unserer Welt ein großes Problem: das Rühmen, das Angeben. Kennt ihr das? Unter Christen wird oft angegeben: „Wir sind die tollste Gemeinde, die am schnellsten wächst, wir haben die meisten Akademiker, und die besten Grafiken.“
Im Neuen Testament war Paulus nur wichtig, dass Jesus regiert. Vor zweitausend Jahren. Und was ist daraus geworden? Wahnsinnig viel. Wahnsinnig viel, was daraus entstanden ist. Darum ist es so wichtig, dass wir berufen sind für Jesus und seinen Dienst.
Zeugnis von Glauben und Hoffnung in schwierigen Umständen
Sie haben einen Freund, der Universitätsrektor in China ist. Er ist Koreaner und besitzt von Hause aus eine chinesische Ehrenstaatsbürgerschaft. Diese haben nur fünf Ausländer in China erhalten. Seine ganze Leidenschaft galt jedoch Jesus.
Weißt du, was er gemacht hat? Er ist in das verschlossene Nordkorea gegangen. In die Höhe von China ist es etwas leichter, aber er hat dort Lebensmittel verteilt und evangelisiert. Ihr wisst, was das in Nordkorea bedeutet.
Er wurde verhaftet und zum Tod verurteilt. Am Ende gaben sie ihm ein paar Blätter Papier in seine Zelle und sagten ihm, er solle aufschreiben, was er noch festhalten wolle, bevor er hingerichtet wird.
Dieser Kim, wie er heißt, Professor Doktor Kim, schrieb: „Ich freue mich auf meinen Tod. Ich werde jetzt bei Jesus sein. Ich vermache meinen Körper der Anatomie von Pyongyang, damit die Studenten dort noch Forschung betreiben können. Aber ich werde bei Jesus in der Herrlichkeit sein, und darauf freue ich mich.“
Wissen Sie, was dann geschah? Die Kommunisten haben ihn freigelassen. Es gab Fürsprachen vom amerikanischen Präsidenten und auch vom Generalsekretär der UNO. Das hat die Kommunisten umgehauen.
Hier sieht man, dass man selbst mit einem Todesurteil nicht erschreckt werden kann, wenn man Hoffnung hat. Die Hoffnung auf Jesus ist eine großartige Sache. Damit hat man alles – egal, was auch kommen mag: Krankheit, Not – nichts kann einem aus der Hand von Jesus gerissen werden. Es ist Hoffnung, Hoffnung in hoffnungslosen Fällen.
Die persönliche Liebesbeziehung zu Jesus als Schlüssel
Ist das eigentlich wahr? Wenn du eine persönliche Liebesbeziehung zu Jesus hast, dann ist das der Schlüssel. Die persönliche Liebesbeziehung mit Jesus – er muss dein Herr sein, die Hoffnung deiner Berufung.
Er hat mich berufen, das muss man wissen. Er hat mich berufen, er ist mein Herr, und ich will ihm dienen.
Ich darf dir sagen: Die ganze Christenheit, alle Gottesdienste haben nur dann Sinn, wenn das wahr ist – dass Jesus im Mittelpunkt verkündigt wird. Dass das die Mitte ist.
Darum sei du ein Bote in diesem Dienst und verkündige: Geh hin und verkündige das Reich Gottes! Das hat Jesus einmal aufgetragen: Geh hin und verkündige das Reich Gottes.
Die ganzen Völker der Welt – Buddhisten, Muslime – sie müssen eines wissen: Jesus Christus ist König und Herr. Er liebt dich, er sucht dich, und er gibt deinem Leben eine ewige Bedeutung.
Unsere Botschaft ist so einfach, und diese Botschaft müssen wir allen sagen. Das ist die Berufung von Jesus.
Hoffnung und Zukunft mit Jesus
Jetzt noch ein letztes Mal: Mit Jesus hat das Zukunft.
Ich habe darüber nachgedacht. Ich bin in meinem Leben oft auf großen Tagungen gewesen. Dabei habe ich mich gefreut, dass uns der Herr so etwas schenkt, dass heute wieder so viele Menschen kommen. Das ist erhebend, denn man fühlt sich nicht allein. Aber nachher, wenn du heimfährst, bist du wieder allein.
Es gibt viele Menschen, die verzweifeln. Sie sagen: „Bei uns ist alles so lau, bei uns geschieht nichts.“ Und bei uns wird dauernd über Strukturen diskutiert. Ich kenne das gut, wie es in der Christenheit läuft. Da wird über neue Methoden gesprochen, dann wird erzählt, wo überall alles toll läuft. Dann muss man das wieder nachmachen, muss man jenes wieder mal machen.
Wir befinden uns gegenwärtig in einer tiefen Krise in der westlichen Christenheit. Schaut euch mal die Missionsberichte an. Dort ist es ganz anders: Menschen hören zum ersten Mal von Jesus, sie brechen auf und erleben das. Bei uns dagegen hat man sich in vielem der Welt angepasst. Man möchte in der Welt Eindruck machen.
Aber was kann schon Erfolg haben? Hat Jesus eigentlich Erfolg gehabt, als er auf Erden wandelte, wenn man seine kleine Anhängerschaft anschaut? Eigentlich nicht. Aber er wirkte machtvoll durch seine schwachen Boten – das ist das Entscheidende.
Ich habe große Sorge, dass das, was wir heute an unserer westlichen Christenheit bewundern und sagen: „Das ist doch toll, was wir heute alles haben“, in ein paar Jahren wie ein Flop vergeht. Ich war in Stuttgart dabei, als viele dieser Kirchen aufgebaut wurden, die man heute verschäubern und verkaufen will, damit Investmentträger irgendwelche Wohnbauten darauf errichten.
Dann sind die Kirchen vorbei. Die schönsten Kirchbauten und Gemeindehäuser verkauft man, weil die Gemeinde tot ist. Und Leben kann man nicht machen – das ist heute das schlimmste Wort. Es geht um Manager sein. Wir wollen Manager der Sache Gottes sein, wir wollen das managen. Aber das funktioniert bei dir nicht und bei den anderen auch nicht.
Es braucht ein paar Jahre, bis man merkt: Es war auch nur der Tod drin. Man kann es nicht machen, aber Gott kann es machen, und Jesus will es machen. Jesus gibt Hoffnung, und er ist der gleiche, der er immer gewesen ist, von Anfang an.
Deshalb ist es nicht richtig, immer zu sagen: „Wir brauchen mehr Geld, wir brauchen bessere Methoden, wir brauchen mehr Miete.“ Aber das stimmt doch nicht! Wir brauchen viel mehr Konzentration, damit Jesus uns treiben kann. Das hat Zukunft.
Ich weiß, das war immer eine ganz kleine Minderheit in der Christenheit. Ihr habt doch erlebt, wie viele immer gesagt haben: „Bei dem Sepultator, immer bei Sankt Jesus, was will er denn sonst noch?“
Das Einzige, was du Menschen mitgeben kannst, auch denen auf der Intensivstation, den Gottlosen unserer Zeit, den Wirtschaftsführern: Sag ihnen von Jesus die größte Botschaft – Hoffnung und Zukunft.
Haben wir nicht vergessen, was Zacharja sagt in der Erneuerung unserer Gemeinden? Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist – sagt nicht Zacharja, weil er nur Prophet war, sondern der Herr. Es soll durch seinen Geist allein geschehen.
Darum können wir gar nichts machen. Wir können keine Gemeinde bauen, wir können keinen Menschen zum Glauben bringen. Aber Jesus will es.
Darum sei du ein Jesuszeuge. Sei ein Jesuszeuge, der hinzieht und fröhlich anderen davon erzählt.
Mich hat das immer wieder beeindruckt, dass wir gar nie auf den Erfolg schielen müssen. Die ganzen großen Missionare, die hinausgegangen sind, haben fast alle keine Frucht gesehen, keine einzige Frucht. Du hast da viel mehr erlebt mit Jesus. Und sie waren sich so sicher, dass es nicht vergeblich ist.
Das hat der erste große Völkermissionar Paulus in seinem Auferstehungskapitel gesagt, und das musst du wissen: „Wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“ Ich will Jesus nur treu sein. Ich brauche gar nichts sehen. Ich will nur, dass es Frucht gibt im Himmel und dass am Ende etwas herauskommt für die Sache von Jesus.
Wenn wir auf die Frucht schielen, passen wir uns viel zu sehr an den Erfolg dieser Welt an. Das ist eine ganz große Klippe.
Geh du treu und sei ein Zeuge von Jesus.
Zeugnis eines Missionars und die Vergänglichkeit irdischer Werke
Ich habe einmal einen Missionar getroffen, der zu den ersten gehörte. Es war so eine Missionsklasse, in der auch die Aukar-Missionare waren. Einer von ihnen war Louis, der auf der Insel Bali tätig war.
Ich habe ihn im Bali Beach Hotel getroffen, wo er abends Gottesdienst hielt. Vierzig Jahre war er in Bali, und im Gottesdienst waren nur fünf Leute. Da fragte ich mich: Wie hält sich das durch? Er sagte, die Erwägung werde kommen.
Kurz vor seinem Tod erlebte er noch die Anfänge eines Aufbruchs in allen Orten. Bali ist eine ganz dämonenbesetzte Insel mit viel Hinduismus. Die Hindus verehren ja etwa 300 Millionen Götter, und es ist eine unheimliche Erwägung. Eine Bibelschule entstand. Wir werden es vielleicht nicht mehr sehen, aber es ist wichtig zu wissen, dass unsere Arbeit nicht vergeblich ist, wenn man sie richtig tut.
Es gibt nur eine Hoffnung. In der Christenheit ist so viel vergangen. Man kann heute in Ephesus über die Ruinen stolpern, über die Johannesbasilika – alles vergangen. Dort ist heute nur noch Islam. In der Welt ist viel vergangen. Wir sehen so viele fossile Reste des Christentums. Früher war das mein Leben. Wir wollen wieder Boden sein, Menschen, die sich von Jesus gebrauchen lassen.
Geh du mit Jesus an deinen Platz! Ergreife deine Berufung, Herr, wie auch immer und wo auch immer. Es ist ganz egal, in welcher Kirche oder wo. Das ist gar nicht wichtig. Wo Jesus Jünger sind, da ist mein Bruder, meine Schwester, und da will ich kämpfen und dabei sein. Wo mich der Herr braucht, lasse ich mich beraten von anderen, wo sie mich für wirksam einsetzen.
Was kann ich denn schon als Einzelner? Sagst du: „Ich bin so schüchtern, mir fehlt die Ausbildung, mir fehlt die Hand.“ Jesus kann das. Das ist gar nicht wichtig. Er will das tun.
Ein Satz soll dich zum Schluss noch daran ermahnen: Jesus ruft die, die nichts sind, dass sie etwas seien. Gott ruft die, die nichts sind, dass sie etwas seien. Dieser Gott hat sogar Tote lebendig gemacht – den Leib Christi nach der Kreuzigung. Gott kann alles. Er kann auch deinen Leib, deine schüchterne Persönlichkeit zum Segen gebrauchen.
Und das will ich: dass dich nichts bremst von dieser Dynamik, die Jesus in dir sein will. Wie heißt es beim Wachsen? Dass wir immer mehr ihn erkennen, die Kraft seiner Auferstehung. Es heißt, stark zu werden durch seinen Geist, inwendig, wenn Christus durch Glauben und Lieben in unseren Herzen wohnt.
Lasst uns wahrhaftig sein und immer mehr in allen Stücken wachsen. Denn hinter dem Hauptdienst ist Christus. Hoffen, wo nichts zu hoffen ist, nicht zweifeln, auch wenn man nichts ist. Sag: Herr Jesus, mir reicht es, dass dein Wort wahr und gewiss ist. Auf das verlasse ich mich.
Dann kannst du etwas Wunderbares und Gesegnetes sein für den Herrn. Dazu beruft dich Jesus heute.
Schlussgebet und Einladung zum Lobpreis
Will noch beten. Ach, Jesus, wir haben so viel probiert und sind im Kampf mit der Sünde oft auf die Nase gefallen – auch im Ringen mit der Frömmigkeit und mit unserem Willen.
Aber vielen Dank, dass du uns erneuern wirst und dass du uns erneuern willst. Du willst nur, dass wir dich in unser Leben lassen. Wir wollen dich einlassen und ganz dringend hören, dir dienen – mit unserem ganzen Leben, wo immer du uns auch brauchst.
Wir bitten dich, dass du mächtig wirkst und immer mehr in uns herrschst und regierst. Dass du viel Frucht wirken und dein Reich in uns und durch uns bauen wirst. Amen.
Lasst uns diesen Ton aufnehmen und gemeinsam das Lied Nummer sieben singen: „Wer Gott folgt, riskiert seine Träume, vertraut auf den Herrn für immer, der sich uns in Jesus gezeigt hat.“
Bei diesem Lied möchten wir ein Opfer sammeln – an den Außenplätzen. Die, die außen sitzen, mögen bitte zu den Bechern schauen und diese dann durch die Reihen weitergeben.
Das Opfer ist bestimmt für die Missionare und Missionarinnen, die in den nächsten Wochen ausziehen. Im Anschluss, um halb vier, werden sie im Raum neben der Missionsausstellung verabschiedet. Vielen Dank für alles, was ihr einlegt.
Miteinander singen wir nun Lied Nummer sieben: „Wer Gott folgt, riskiert seine Träume.“
Wir sind am Ende dieser Einheit angekommen und danken ganz herzlich unseren Ordnern, die hier so toll für uns gesorgt haben, den Übersetzern, den Musikern, unseren Zeugnisgebern Alexandra und Gerd sowie unserem Prediger Winrich Schäffbuch – herzlichen Dank.
Wie schon angekündigt: Dieser Vortrag, diese Predigt und auch alle anderen des Tages können später unter der Internetadresse Sermon Online heruntergeladen und angehört werden.
Außerdem gibt es das Buch „Explorer“ – ein Andachtsbuch zum Thema Mission für jeden Tag. Es ist drüben in der Ausstellung noch erhältlich, kostenlos, für alle, die es mitnehmen möchten.
In einer guten Viertelstunde laden wir herzlich ein, bei der Abschlussveranstaltung dabei zu sein und zu erleben, wie viele aus unserer Reihe schon losgehen, um Jesus zu dienen, der beruft und sendet.
Von ihm möchten wir zum Schluss noch einmal singen – Lied Nummer fünf. Ein Gebet, ein Bekenntnis, das jeder von Herzen singen kann: „Jesus, ich will gehen, wohin du mich sendest.“
Sei es in unserem Jugendkreis, wie es Winrich Schäffbuch gesagt hat, in unserer Schule, an unserem Arbeitsplatz oder in die weite Welt. Lasst uns so vertrauensvoll singen: „Jesus, ich will gehen.“
Und ich will euch ein Wort zurufen, das von einem Mann stammt, der in seinem Leben selbst schrecklich eingebrochen ist, weil er dachte, er könne es ohne Jesus schaffen – Petrus.
Weil er Jesus verleugnet hat, fragte Jesus ihn: „Hast du mich lieb?“ Und dann sendete er ihn wieder aus.
Petrus hat uns dieses herrliche Wort gegeben, das mit euch gehen soll. Es spricht von der Gnade Gottes:
„Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen und auf einen festen Grund stellen. Ihm allein sei die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“
Geht hin in Frieden.