Einführung in das Thema des Opfers der Witwe
Markus 12,41-44 ist unser Predigttext: „Das Opfer der Witwe“, oder wie es früher genannt wurde, „das Schärflein der Witwe“.
Jesus setzte sich dem Gotteskasten gegenüber und beobachtete, wie das Volk Geld in den Gotteskasten legte. Viele Reiche legten dabei große Summen ein.
Dann kam eine arme Witwe und legte zwei Heller hinein, das entspricht einem Pfennig.
Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle anderen, die etwas eingelegt haben. Denn sie haben alle etwas von ihrem Überfluss gegeben, diese aber hat von ihrer Armut alles eingelegt, wovon sie lebt, ihre ganze Habe.“
Herr, jetzt erkläre uns, was du damit meinst. Amen.
Rekorde und ihre Bedeutung im Leben
In Hamburg hat ein junger Mann erneut einen Rekord aufgestellt. Er hat 51 Stunden ohne Pause Gitarre gespielt. Solche Geschichten hört man manchmal im Radio. Mir ging es so in der letzten Woche beim Autofahren.
Offenbar hat er sich dabei nur einen verstauchten Fuß und ganz wunde Fingerkuppen zugezogen. Warum macht er das? Er tut es, um ins Buch der Rekorde zu kommen. In England gibt es dieses Buch, das Guinness-Buch der Rekorde.
Dort werden außergewöhnliche Rekorde gesammelt. Es gibt merkwürdige Leute, manche halten den Rekord, wer in 24 Stunden am meisten Seidenwürste essen kann, oder wer am längsten auf einem Fuß stehen kann. Es sind merkwürdige Dinge.
Nun werden Sie vielleicht sagen: Das ist doch nicht wichtig. Es gibt andere Dinge im Leben, die wichtiger sind. Gut, dann machen wir weiter und fragen: Was ist denn das Größte, das Schönste und das Wertvollste, was man mit seinem Leben erreichen kann?
Sicher ist es wichtig, eine Fülle guter Werke zu erlangen. Wir könnten einen Wettstreit beginnen, wer wohl am meisten Gutes und Liebes tut.
Heute Morgen weist uns Jesus auf eine trauernde Witwe hin und sagt: Diese Frau hat einen Rekord erreicht. Sie steht ganz oben an der Spitze.
Zweifel und Unverständnis gegenüber der Geschichte der Witwe
Jetzt möchte ich, dass es Ihnen so geht wie mir: Ich sage, ich verstehe dich nicht, Herr Jesus, was du mir mit dieser Geschichte sagen willst. Ich komme nicht mit.
Diese Frau soll einen Rekord erzielt haben – was hat sie eigentlich getan? Sie hat nichts für die Völkerverständigung getan, sie hat nichts unternommen, um den Abbau sozialer Ungerechtigkeit zu erreichen. Sicher, sie hat aus einer recht edlen Grundhaltung gehandelt. Ich würde sie auch loben, sie nicht heruntersetzen und ihr Anerkennung zollen.
Aber dass du sagst, das sei mehr als alles andere, dass es höher zu bewerten sei als so viele andere Dinge in der Welt – das verstehe ich wirklich nicht. Die Gabe ist doch klein, und es ist doch ein Bild, das wirklich aus dem Randbereich des Lebens gegriffen ist. Da muss man schon mit dem Vergrößerungsglas hinsehen, damit diese Frau auffällt.
Doch Jesus hat davon gesprochen, weil seine Jünger es auch nicht bemerkt hatten. Sie hatten es übersehen. Sie hätten nie gedacht, dass das, was diese Witwe getan hat, von Bedeutung wäre.
Die Herausforderung für unser eigenes Leben und Gottes neue Zählordnung
Wir alle sind heute am Sonntag sicher sehr erschöpft von den Ereignissen der vergangenen Woche. Sie haben sich mächtig ins Zeug gelegt und tragen wichtige Verpflichtungen. Dabei sind sie auch als Christen gefordert. Sie möchten etwas Großes im Namen Gottes wirken, im Gehorsam für ihn.
Könnte das heute Morgen nicht eine Spur für uns sein, dass unser Herr uns sagt: Pass mal auf! Nicht das, was dir groß erscheint, nicht das, was in deiner Rechnung und Zählung bedeutsam ist, zählt wirklich. Du musst umdenken und umlernen.
Mein Thema heute über dieser Predigt lautet: Gott rechnet ganz anders. Wir müssen diese neue Zählordnung begreifen. Was ist denn von Gewicht? Was ist bedeutsam, damit wir uns nicht an Dingen abrackern, die später vor Gott gar nicht zählen?
Natürlich geht es uns jetzt nicht um Rekorde, die im Guinness-Buch der Rekorde auftauchen. Vielmehr wollen wir etwas Großes leisten, das in der Ewigkeit noch zählt und vor Gott Bedeutung hat. Wir wollen etwas für die künftige Welt Gottes tun.
Und dabei rechnet Gott ganz anders.
Die Bedeutung der kleinen Gabe der Witwe
Erstens legt Jesus den Finger auf die kleine Gabe. Die Gabe war so lächerlich klein, dass man mit ihr natürlich überhaupt nichts anfangen kann. Das war auch damals so. Nicht, dass Sie glauben, damals hätte man noch viel dafür kaufen können – es war ein Nichts, was sie eingegeben hat. Und das war nicht bedeutsam.
Diese Opferbecken standen im Vorhof der Frauen, nicht im Vorhof der Männer. Man wollte, dass die Frauen auch noch opfern, trotz der Trennung der Anbetungsstätten. Dort standen sie und wurden dreimal im Jahr gelehrt. Aus dem Talmud wissen wir sehr genau von diesen Gotteskästen, die dort waren. Es steht auch ausdrücklich, dass viele Reiche viel einlegten.
Wenn man einmal dabei ist beim Opferzählen, freut man sich, wenn Menschen bewegt werden, etwas für die Sache Gottes zu tun oder sich der Leidenden anzunehmen. Dann, wenn man Geldscheine sortiert und sagt, das gibt einen ansehnlichen Betrag. Die Finanzleute des Tempels waren glücklich, wenn sie diese Kästen öffneten und alles so addierten. Aber dann kommen hinten hinter dem Komma noch ein paar rote Pfennige – die fallen ja nicht ins Gewicht.
Für jede Buchhaltung ist das fast eine Last. Sicher werden diese Beträge um der korrekten Buchhaltung willen treu mitgeführt, aber sie fallen nicht ins Gewicht. Damit kann man nichts tun, das sind Geldbeträge, die nichts ausrichten. Das ist doch ohne Bedeutung, das steht hinter dem Komma. Was ist das schon?
Die Gabe ist also nicht irgendwie von uns zu verklären. Aber wir haben es uns so angewöhnt, wenn wir diese Geschichte hören, dass wir einen merkwürdigen Sinn hineinlegen. Sicher kommt das daher, dass auch in der Gemeinde Jesu immer wieder ein wenig Druck ausgeübt wird. Die Leute sollen noch mehr opfern. Dann macht man aus dieser ganzen Geschichte eine rührende Opfergeschichte.
Sieh mal die Frau, die hat alles eingelegt, was sie hatte, und du gibst nur fünf. Da kann man immer so einen gemeinen Stoß unter die Gürtellinie geben und sagen: Komm, zwanzig! Ach, das ist ja immer noch zu wenig. Neunzig, immer noch zu wenig. Achtundneunzig Prozent deines Gehalts, es ist immer noch zu wenig. Die Frau hat alles eingelegt, und du willst so ein schäbiger Rechner sein? Komm, reiß dich zusammen, schmeiß mal was Tüchtiges in die Büchse rein.
Solche Geschichten gibt es in allen Religionen. Ich glaube nicht, dass Jesus das gemeint hat. Darum habe ich Ihnen, obwohl ich viele Möglichkeiten kenne, wo Sie Ihr Geld einsetzen können, vorher diese Schriftlesung aus Jesaja 1 vorgelesen. Gott will nicht, dass wir ihn mit Opfern kaufen. Und ich möchte auch meinen, dass Jesus das in dieser Geschichte nicht angestrebt hat.
Die Hingabe der Witwe als Ausdruck von Vertrauen und Liebe zu Gott
Was tut diese Frau? Es ist keine rührende Geschichte, bei der man sagt, wie viel sie einsetzt, eine Geschichte, die uns zu Tränen rührt. Es ist vielmehr eine Frau, die Gott über alles liebt, die Gott vertraut und sich ihm hingibt.
Eine Frau, die ganz selbstverständlich so handelt und alles, was sie hat, ihm ausliefert. So etwas gibt es doch gar nicht! Man muss doch auch noch für diese Welt leben.
Ich glaube, wir stoßen mit dieser Geschichte schnell an eine Grenze, denn so etwas geht ja gar nicht. Wer kann denn so leben, dass er alles, was er hat, hergibt? So kann doch niemand leben. Er muss doch schließlich sein Brot noch kaufen, er muss doch wenigstens einen Teil für sich zurückbehalten.
Kann man denn so einseitig sein?
Das große Geschehen im Verborgenen und die wahre Bedeutung des Opfers
Ich bin beim zweiten Punkt. Ich meine, Jesus weist uns auf etwas Großes hin, das im Verborgenen geschieht. Das Große geschieht im Verborgenen, so wie Jesus dort am Gotteskasten saß und zuschaute, wie die Leute ihre Gaben einwarfen. Das war ja am Anfang seines Passionsweges.
Jetzt handelt alles, was im Zusammenhang in den Evangelien geschrieben wird, immer vom Leidensweg. Jesus nimmt diese Frau und macht keine rührende Opfergeschichte daraus. Er hat den Leuten nie das Geld abgeluchst, sondern gesagt: Nehmt diese Frau zum Beispiel, als Gleichnis für sein Handeln.
Die Jünger haben das nicht begriffen. Sie haben sich immer daran gestoßen, wie Jesus nun den Weg zu seiner Hinrichtung geht. Sie meinten, Jesus müsste etwas Leuchtendes, etwas Schönes tun.
Dann sagte Jesus: Beachtet doch, was bei dieser Frau sichtbar wurde. Sie tut nichts Großes, nichts Gewaltiges, nichts, was die Spalten der Zeitungen füllt, nichts, worauf die Leute aufhorchen. Aber Gott sagt zu dieser verborgenen Hingabe Ja.
Das Opfer Jesu als das größte Opfer
Und das ist jetzt das Wichtige: Wir Christen sagen ja eigentlich nur zu einem Opfer, dass es ein richtiges Opfer sei.
Die Bezeichnung „Opfer“ für unsere Spenden, so groß und schön sie auch sein mögen, ist nicht ganz richtig. Ein solches Opfer hat doch eigentlich nur Jesus gemacht, wie diese Frau.
Er hat doch sein ganzes Leben hingegeben. Er hat sich zerschlagen lassen, er hat sich anspeien lassen, er hat sich verachten lassen. Er hat sein Leben als Opfer für die Menschen gegeben.
Er ist doch dazwischen getreten, dort, wo Gottes Gericht sichtbar wurde. Er ist das Opfer.
Nun sagt Jesus etwas Merkwürdiges hinter diesem ganz unscheinbaren Geschehen seines Leidensweges. Wie diese Frau mehr getan hat, als all die Reichen dieser Welt geben oder tun können – mehr als das, was uns immer wieder so groß erscheint.
Denn auf dieser Hingabe lag das Ja Gottes.
Jetzt lassen Sie sich doch nicht verführen und meinen, Sie könnten das Opfer Jesu nachäffen. Das können wir ja gar nicht.
Darum ist es so falsch, wenn wir eine Opfergeschichte daraus machen und sagen: Wir schaffen es zwar nicht ganz, aber ein bisschen wollen wir es tun.
Jesus will uns doch zeigen: Das Größte, was in dieser Welt geschieht, ist seine Hingabe.
Er wollte die Jünger eigentlich aufwecken und wach machen, damit sie das begreifen – in dem, was nun in den nächsten Tagen und Wochen geschieht.
Achte doch darauf: Das Allergrößte, was geschieht, ist, dass Jesus sein Leben nimmt, alles, was er hatte, und zum Opfer für Gott bringt.
Das Größte, was in dieser Welt überhaupt je geschehen kann, ist geschehen. Das brauche ich nicht mehr erst zu holen, sondern das ist geschehen im Opfer Jesu.
Jetzt hat Gott sein Ja zu Jesus gesprochen. Das Wohlgefallen Gottes liegt auf Jesus.
Darum hat ihn Gott auch erhöht und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist.
Das ist jetzt so wichtig, dass wir das Opfer Jesu ernst nehmen.
Die praktische Bedeutung des Opfers Jesu im Leben der Gläubigen
Das passiert heute genauso: Menschen sagen, sie hätten schon oft gehört, dass Jesus für sie gestorben ist und dass er für sie leidet. Doch in ihrem praktischen Leben hat das keine Bedeutung. Sie fragen sich: Was kann ich damit anfangen? Das verändert die Welt doch nicht. Es gibt so viel Not und Leiden in der Welt – was hat das für eine Bedeutung?
Jesus erinnert immer wieder daran und sagt: Das Wichtigste, das Allerwichtigste, was geschehen kann – mehr als alles andere – ist diese Hingabe, bei der Jesus sein Opfer für die Welt bringt.
Jetzt müssen wir es noch einmal ganz klar sagen: Das ganz Kleine, das in den Augen der Welt nichts gilt, ist vor Gott mehr wert als alles andere. Bestreite nicht, dass heute in der Welt viel Großes geschieht. Ich freue mich, wie viele Menschen edle Taten vollbringen. Auch im politischen Bereich und bei großen humanitären Einsätzen geschieht Gewaltiges und Großes.
Aber Jesus legt mehr Wert darauf als alle anderen Dinge, mehr als auf Reiche, die viel geben. Es ist die schlichte Witwe, die sich selbst Gott hingibt zum Opfer. Sie bringt das, was sie hat, Gott dar und sagt Ja zu ihm.
Wie viel mehr ist dann das Ja Gottes ausgesprochen über das große Opfer, das Jesus gebracht hat – über dieses große Opfer seiner Hingabe. Größeres gibt es nicht mehr.
Neue Möglichkeiten durch Gottes Zuspruch und Gnade
Mein dritter Punkt: Das schafft neue Möglichkeiten.
Sie haben ganz Recht, wenn Sie kritisch nachfragen und sagen: Was hat das denn für einen Sinn, wenn diese Frau ihre paar Pfennige opfert? Was kommt denn schon dabei heraus?
Damals, in der Zeit der Studentenunruhen, hat ein Vikar mal gepredigt, die Studenten hätten in einem halben Jahr mehr erreicht als die Christen in zweitausend Jahren. Wieder so gerechnet: Was kommt denn dabei heraus bei den Christen? Was ist der Ertrag, wenn ihr heute Morgen zusammensitzt, betet und singt? Was ist da?
Dann lernen Christen, dass das Große im Verborgenen geschieht. Ja, auch wenn wir heute Morgen nicht die Möglichkeit haben, das soziale Unrecht der Welt wegzunehmen und auch wenn wir nur in einem ganz beschränkten Rahmen Verantwortung tragen.
Durch dieses Opfer Jesu ist meine Hingabe geheiligt. Ich kann das Opfer Jesu nicht nachmachen. Am Namen Jesu ist mein Leben wertvoll, weil Gott mich in Gnaden ansieht, weil er meine Schuld durchstreicht und weil er Wohlgefallen an mir hat.
Wenn die Vergebung Jesu über meinem Leben liegt und wenn ich zu Jesus gehöre, dann ist mein Tun nicht vergeblich. Das hat Jesus sehr deutlich gemacht, damals auch über diesen Tempeldienst, der in Jerusalem geschah.
Er hat es wenig später klar ausgesprochen: Nicht ein Stein wird auf dem anderen bleiben, auch nicht von diesem schönen Tempel, obwohl Menschen ihre ganze Liebe hineingegeben haben. Und so viel, was wir in bester Absicht planen und bauen wollen, zerbricht uns zwischen den Fingern. Es ist bitter.
Aber dann hat es Gott gefallen, dass er später in den schlichten Hütten und in den kleinen, armen Wohnungen der ersten Christen neue Tempel gebaut hat, in denen er geehrt und gepriesen wurde. Jetzt auf einmal hat das einen Sinn.
Was konnten die ersten Christen denn schon bringen? Aber Gott hatte Wohlgefallen daran. Es war mehr als so viel anderes. Und dann ging die Geschichte hinweg über vieles, und doch blieben die Taten, die im Glauben getan wurden, bedeutsam.
Ermutigung zum Leben im Dienst für Gott
Ich möchte Ihnen Mut machen, in Ihrem Rahmen die von Gott Ihnen aufgetragenen Pflichten zu erfüllen.
Es ist wichtig zu erkennen, dass ich für Gott handeln möchte. Ich kann es nie hundertprozentig tun, doch ich kann meine Kraft, meine Lebenserfüllung, meine Pläne, meine Sehnsüchte und meine Wünsche hundertprozentig für ihn einbringen. Mein Ziel ist es, mein Leben nicht für mich selbst zu leben, sondern als Dienst für Gott. Darauf liegt Segen.
Darum ist die Frau uns ein Vorbild. Plötzlich wird sie es doch: Man muss Gott über alle Dinge fürchten, lieben und ihm vertrauen. Und das ist mehr, weil Gott dazu sagt: Was hat sie denn schon gebracht? Die Pfennige – ein Pfennig war es, zwei Heller, ein Pfennig. Was war es denn? Mit solchen Hellern hat Gott seine großen Werke in dieser Welt gebaut.
Sie glauben es kaum, aber so war es wirklich. Als August Hermann Francke seine Anstalten gründete, waren es Pfennige, die ihm zum Zeichen dienten, dass Gott jetzt beginnen will.
Herausforderungen und Gottes andere Rechnung
Es war mir schwer, als ich in den vergangenen Tagen las, dass die Gustav-Wernerschen Anstalten Konkurs anmelden müssen – und das in einer Zeit, in der Millionen an Kirchensteuereinnahmen zur Verfügung stehen. Wie ist das möglich? Da muss es doch eine andere Rechnung geben.
Diese Rechnung beginnt beim Geld, geht aber weiter bei unserer Lebenserfüllung. Die entscheidende Frage lautet: Wo sagt Gott Ja dazu? Was segnet er? Was lässt er gelingen? Jesus sagt ganz deutlich, dass bei Gott anders gerechnet wird.
Ein Hundertmarkschein kann viel weniger bewirken als eine Gabe, die im Glauben gegeben und für ihn hingegeben wird. Die Tat eines jungen Kindes, eines elfjährigen Kindes, die im Glauben getan wird, kann weltverändernder wirken als das ganze Leben eines großen Mannes im politischen Raum – wenn Gott Ja dazu sagt und es bestätigt.
Da wird uns eine Tür geöffnet. Mir ist an dieser Stelle immer das tröstliche Wort aus Offenbarung 3 wichtig, das von der kleinen Kraft spricht: „Ich weiß, du hast eine kleine Kraft, wir sind schwach, aber ich habe vor dir eine offene Tür gegeben.“
Einladung zur Hingabe und Verströmen für Gott
Hier wird uns gezeigt, wie wir eine offene Tür zum Wirken erhalten können, um etwas Neues, Großes und Wichtiges zu leisten. Gib dich ganz Jesus hin, denn er liebt dich. Er sagt Ja zu dir. In seiner Vergebung nimmt er dich vollständig an, und nun darfst du dich für ihn verströmen.
Auch das Kleine und Unscheinbare in unserem Leben wird dadurch brauchbar. Sei es nur ein Wort oder ein Becher Wasser, der für ihn gegeben wird. Nicht der Becher Wasser an sich ist wertvoll. Viele Taten werden in unserer Welt getan, doch sie wecken oft nur Hass und Bitterkeit. Wichtig ist, ob diese Taten mit Jesus geschehen und ob das Wohlgefallen Gottes darauf liegt.
Manche kommen aus einer Woche, in der sie überarbeitet und vollbeschäftigt waren. Sie sind bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit abgearbeitet und müde. Doch wenn sie die Spur dieser Witwe erkennen, investieren sie alles: ihre Lebenskraft, ihre Ziele, ihre Bestimmung – das, was sie planen und wozu Gott Ja sagt.
Nur wenn Gott segnet, hat es einen Sinn. Nur wenn er die Tür öffnet, kann man in die Weite wirken. Es lohnt sich, sich ganz für Gott zu verströmen.
Auch in allen weltlichen Verpflichtungen, in denen Sie stehen, mit Ihrem ganzen irdischen Leben, mit all Ihren Aufgaben und dem, was Sie tun, verschreiben Sie sich Gott. Geben Sie sich ihm hin, sodass Sie ihm zu eigen sind – einseitig und hundertprozentig, wie diese Frau. Dann kann Gott Sie überreich segnen. Amen.