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Herr auf Dein Wort

Lukas 5,1-11

Gliederung

I. Jesus will verstanden werden (1-3)

  1. ANWENDUNG

II. Jesus ist mächtig (4-7)

  1. ANWENDUNG

III. Jesus macht betroffen (8-11)

A. BETROFFEN IN DER PERSÖNLICHKEIT

  1. Evangelisation

B. Betroffen in der Lebensausrichtung

  1. Anwendung

Einleitung

Jesus will verstanden werden (1-3)

Am See Gennesaret wurde Jesus von einer grossen Menschenmenge bedrängt. Alle wollten hören, was er über Gott erzählt. Doch es war schwierig so zu den Menschen zu sprechen. Heute würde man sofort eine Verstärkeranlage heranschleppen oder mindestens ein Megaphon organisiert, doch das gab es damals noch nicht. Jesus wusste sich aber trotzdem zu helfen. Er sah zwei Boote am Ufer liegen und die Fischer, die damit beschäftigt waren, ihre Netze vom nächtlichen Fang zu reinigen. Nun stieg Jesus in das Boot und bat Simon, ihn ein Stück weit auf den See hinauszufahren. Dort konnte sich Jesus hinsetzen und zu den Leuten sprechen. Jesus wollte sich natürlich nicht von den Menschen distanzieren, sondern er wollte, dass ihn alle verstehen. Über das Wasser wurde der Ton ans Ufer getragen und so konnten ihn alle viel besser verstehen. Das zeichnet Jesus und somit auch Gott aus. Er will verstanden werden. Jesus war nicht daran interessiert, dass die Leute in verehren ohne zu wissen, was sein Anliegen ist. Jesus wollte, dass die Menschen die Botschaft vom Reich Gottes verstanden. Kurz vor diesem Geschehen am See Gennesaret, sagt Jesus seinen Jüngern: Ich muss den anderen Städten die Botschaft vom Reich Gottes verkünden, denn dazu bin ich gesandt worden." Lukas 4, 43.

Anwendung

Jesus wollte die Menschen über das Reich Gottes lehren, denn wer dieser Botschaft von Jesus Glauben schenkt, der wird gerettet werden. Diese Aufgabe hat Jesus uns übergeben. Wir als Gemeinde sind herausgefordert die Botschaft vom Reich Gottes den Menschen zu bringen. Wir müssen darauf achten, dass die Menschen die Botschaft verstehen können. Dazu benötigen wir verschiedene Vorkehrungen. Wir müssen uns immer wieder fragen, was zu tun ist, dass Menschen die Botschaft vom Reich Gottes zu hören bekommen und sie auch verstehen, denn nur so können sie ihr Leben Jesus anvertrauen. Die Lehre muss klar kommuniziert werden können, denn Menschen sollen wissen, an was sie glauben, wem sie ihr Vertrauen schenken. Die Apostel verbreiteten später diese Lehre vom Reich Gottes und so heisst es von den ersten Christen: Was das Leben der Christen prägte, waren die Lehre, in der die Apostel sie unterwiesen… Apostelgeschichte 2, 42.

Jesus ist mächtig (4-7)

Als nun Jesus seine Rede beendet hatte, wandte er sich Simon zu und sagte ihm: Fahr jetzt weiter hinaus auf den See; werft dort eure Netze zum Fang aus! Lukas 5, 4. Simon war über dieses Vorhaben sichtlich erstaunt, er erwiderte: Meister, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und haben nichts gefangen... Lukas 5, 5. Hier spricht der erfahrene Fischer, wenn in der Nacht keine Fische ins Netz gingen, wie sollten sie dann am Tag ins Netz gehen? Vom Standpunkt des Fachmanns ein unsinniges Vorhaben. In einem Kommentar zu diesem Abschnitt, las ich folgendes von Ludwig Schneller: Auf dem See Genezareth wirft man die Netze nur bei Nacht aus; denn am Tage fängt man beinahe nichts. Bei einem meiner Besuche habe ich die Fischer am See Tiberias gefragt, ob sie nicht auch bei Tage Netze auswerfen. Da lachten sie über diese Unwissenheit!" Das ist so, wie wenn man von einem Taxifahrer verlangt, er solle im Flughafen zwischen ein Uhr nachts bis morgens um fünf Uhr arbeiten. Oder man würde jemanden auffordern kurz vor einem Sturm, die Wäsche aufzuhängen. So unsinnig war es, wenn ein Fischer am Tag die Netze auswerfen sollte. Simon weiss aus seiner langjährigen Erfahrung, dass man das einfach nicht macht und doch, er scheint von Jesus so beeindruckt zu sein, dass er sagt: ...Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen. Lukas 5, 5b. Simon, der später auch Petrus genannt wird, verzichte darauf, sich auf sein Fachwissen und auf seine Erfahrung zu verlassen. Er ist bereit, der Forderung von Jesus nachzukommen und entsprechend zu handeln. Jesus muss einen ganz starken Eindruck auf Simon gemacht haben. Wie Jesus auf Menschen wirkte, zeigt die Reaktion von Menschen, die Jesus bei der Bergpredigt zuhörten: Als Jesus seine Rede beendet hatte, war die Menge von seiner Lehre tief beeindruckt, denn er lehrte sie nicht wie ihre Schriftgelehrten, sondern mit Vollmacht. Matthäus 7, 28-29. Simon merkte, dass hier ein besonderer Mensch bei ihm war. War es vielleicht der Messias selber, auf den er und das ganze Volk Israel wartete? Hätte jemand anders Simon aufgefordert die Netze auszuwerfen, er hätte es kaum getan, aber hier mit Jesus war alles besonders.

Anwendung

Vieles scheint uns unmöglich zu sein. Unser Verstand kann vieles nicht fassen. Aber was wir nicht fassen können muss deshalb nicht falsch sein. Auch die Wissenschaft kennt viele Widersprüche, die sie mit ihren Lehrsätzen nicht zu klären vermag. Bsp. Folie: Spook Hill Vieles lässt sich in unserer Welt nicht erklären und es existiert eben doch. Auch was wir im Wort Gottes, in der Bibel lesen, verstehen wir nicht alles, Fragen bleiben unbeantwortet. Und trotzdem ist es wahr! Den Willen Gottes erkennen wir nicht in erster Linie über unser Denken, sondern über unser Handeln, dann wenn wir uns auf sein Wort einlassen wie das Simon tat. Jesus selber sagte einmal: Wenn jemand bereit ist, Gottes Willen zu erfüllen, wird er erkennen, ob das, was ich lehre, von Gott ist, oder ob ich aus mir selbst heraus rede. Johannes 7, 17. Glaube ist die Reaktion auf Gottes Wort. Wie Simon müssen wir lernen, entgegen unserem Fachwissen und unserer Erfahrung zu handeln, indem wir uns auf das Wort Gottes abstützen.

Jesus macht betroffen (8-11)

Betroffen in der Persönlichkeit

Nun traf ein, was Simon und seine Kollegen nie erwartet hatten: Die Netze wurden übervoll, so voll, dass die zu bersten drohten. Sie holten das zweite Boot zur Hilfe und schlussendlich waren beide Boote randvoll und in Gefahr unter der Last zu sinken. Bestimmt war das der erfolgreichste Fischzug im Leben des Simon. Nun hatte er vollen Erfolg und er konnte seine Zukunft planen, denn jetzt würde er reich, wenn das weiter so ginge. Er könnte Jesus noch um einige hilfreiche Tipps fragen. Nichts von dem. Die Beute, die sie gemacht hatten beschäftigte Simon nicht. Er fiel vor Jesus nieder und bat ihn: Herr geh fort von mir! Ich bin ein sündiger Mensch. Lukas 5, 8. Durch dieses Erlebnis wurde Simon und seine Freunde tief erschüttert: Denn ihm und allen, die bei ihm im Boot waren, war der Schreck in die Glieder gefahren, weil sie solch einen Fang gemacht hatten. Lukas 5, 9 Simon realisierte, dass er es jetzt mit Gott zu tun hatte. Er sah nicht den Gewinn, den er aus dem Fischzug erwirtschaften könnte. Er erkannte seine eigene Sünde und Unreinheit. Herr geh fort von mir! Ich bin ein sündiger Mensch. Lukas 5, 8. Was hier Simon über sich erkannte, das gilt für jeden Menschen, Paulus schrieb das nach Rom: Alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck. Römer 3, 23. Wenn Menschen mit der Heiligkeit Gottes konfrontiert werden, dann erleben sie etwas Ähnliches wie Simon, Fragen: Ob Gott gerecht ist oder nicht? Ob er richtig gehandelt hat, indem er die Welt gründete? Ob es gerecht sei, dass durch Adam und Eva wir der Sünde verfallen sind? Treten in den Hindergrund. In der Gegenwart Gottes wird jedem Menschen seine Ungerechtigkeit schlagartig deutlich. Wir finden viele Beispiele dazu in der Bibel. So sagt Jesaja, als er mit der Heiligkeit Gottes konfrontiert wird: Vor Angst schrie ich auf: »Ich bin verloren! Ich bin unwürdig, den HERRN zu preisen, und lebe unter einem Volk, das genauso unwürdig ist. Und ich habe den König gesehen, den Herrscher der Welt!« (Jesaja 6, 5) Oder Johannes beschrieb seine Reaktion so: Bei seinem Anblick fiel ich wie tot vor seinen Füssen nieder. Offenbarung 1, 17. In der Gegenwart Gottes fallen alle Masken, die wir so oft oder soll ich sagen zu oft voreinander und vor uns selbst tragen. Fragen, die wir uns stellten und die uns Jahrelang beschäftigten werden bedeutungslos. Hiob musste viel durchleiden, und er hatte nicht erfahren, warum er so leiden musste, aber Gott zeigte ihm seine Herrlichkeit und Hiob reagierte darauf, indem er Gott sagte: »Ich weiß jetzt, dass dir nichts unmöglich ist; denn alles, was du planst, führst du auch aus. (Hiob 42, 2) Du fragst, warum ich deinen Plan anzweifle und rede ohne Wissen und Verstand. In meinem Unverstand hab ich geredet von Dingen, die mein Denken übersteigen. (Hiob 42, 3) Du hast mich aufgefordert, zuzuhören und dann auf deine Fragen zu erwidern. (Hiob 42, 4) Ich kannte dich ja nur vom Hörensagen; jetzt aber hat mein Auge dich geschaut. (Hiob 42, 5) Ich schäme mich für alles, was ich sagte; in Staub und Asche nehme ich es zurück.« (Hiob 42, 6) Genau das erlebte Simon Petrus. In der Gegenwart Gottes sprach er sich selber schuldig.

Evangelisation

Kennst Du diese Erfahrung, die Simon hier gemacht hat? Hast Du Dich schon einmal schuldig gesprochen? Ich meine nicht ein Schuldigsprechen aus der Theorie, sondern ein Schuldigsprechen aus einer existenziellen Erfahrung. Unsere Gesellschaft hat Gott weitgehend verniedlicht. Ein Gott der weder zu fürchten noch ernst zu nehmen ist. Man kann über ihn diskutieren und sagen und schreiben was man will. Doch das führt den Menschen in eine Sackgasse. In den Sprüchen steht. Den HERRN ernst nehmen ist der Anfang aller Erkenntnis. Wer ihn missachtet, verachtet auch Weisheit und Lebensklugheit. (Sprüche 1, 7) Ich denke unsere Zeit muss wieder lernen den wahren Gott zu fürchten, denn der Hebräerbrief stellt fest: Ja, es ist schrecklich, dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen! Hebräer 10, 31. Wenn Du Gott ernst nimmst, dann wird Dir klar werden, wie wichtig es ist, mit ihm Frieden zu haben. Der Mensch ist ja in den Augen Gottes Tod. Und durch den Glauben an Jesus Christus dringt er erst zum wirklichen Leben durch. Dies wird deutlich in dem, was Jesus sagte: Ich versichere euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan. Johannes 5, 24. Hast Du den Schritt vom Tod ins Leben getan? Weisst Du ganz gewiss, dass Du das ewige Leben bekommen hast? Wenn nicht, so kannst Du heute Deine Schuld bekennen und Dein Leben Jesus anvertrauen. Es geht hier tatsächlich um Leben und Tod und nicht um fromm, nicht fromm oder noch frömmer.

Betroffen in der Lebensausrichtung

Nicht nur Simon erschrak über diesen Fischfang. Auch seine Begleiter wurden von diesem Schrecken erfasst. Dabei waren auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, welche nachher zu den Zwölf Jüngern gehörten. Jesus entgegnet nun Simon: Du brauchst dich nicht zu fürchten. Lukas 5, 10. Das ist die Barmherzigkeit Gottes. Jesus liess sich von Simon nicht wegschicken, sondern er half ihm auf. Er kam Simon entgegen und sagte: Fürchte dich nicht. Hier wird deutlich, was wir im Johannesbrief lesen: Wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben. 1. Johannes 1, 9. Und nun sagte er Simon was er mit ihm vorhatte. Von jetzt an wirst du ein Menschenfischer sein. Lukas 5, 10. Und Simon, Jakobus und Johannes folgten ihm sofort nach, und liessen ihre Boote zurück. Nun werden sie also Menschen fangen. Aber nicht wie die Fische, die sie für die Bratpfanne fingen, also zum Tode führten, sondern Menschen werden gefangen zum Leben, zum ewigen Leben.

Anwendung

Auch wenn es heute vielleicht mancherorts als Geschmacklos angesehen wird, wenn Christen auf das Evangelium pochen und Menschen in die Nachfolge Jesu einladen. So ist es doch unverkennbar, dass es die ausdrückliche Absicht Jesu war, dass die Jünger Menschen fangen. D.h. Menschen für ihn gewinnen. Dies hat bis heute nicht geändert auch wir sollen, wenn wir Jesus nachfolgen dazu beitragen, dass Menschen den Weg zu Jesus finden, weil wir ja wissen, dass nur Jesus den Menschen zu erlösen vermag. Wer sich an einem echten Missionseifer von Christen stört, der kann noch nicht begriffen haben, um was es Jesus eigentlich ging. Der hat schlichtweg eine falsche Vorstellung von Jesus.

Schluss

Zusammenfassung Es ist für uns eine Herausforderung im Vertrauen auf Jesus zu leben. Nun bin ich heute vor 10 Jahren hier in diesem Saal als Prediger willkommen geheissen worden. Nach den diesen Zehn Jahren muss ich sagen, hätte ich mir mehr sichtbare Resultate gewünscht. Aber eben, Gemeinde kann nicht einfach machen. Aber wir können miteinander, dieses Jahr neu anpacken und uns ganz neu unserem Herrn weihen. Er soll Dich und mich gebrauchen. Er soll uns zeigen, was wichtig und nötig ist. Es liegt an uns, offen zu sein und das zu tun, was wir meinen dass es wichtig, richtig und von Jesus gewollt ist. Selbst wenn es das letzte Mal nicht funktioniert hatte, oder nicht so wie wir hofften, könnte es das nächste Mal, wenn Jesus nochmals den Auftrag gibt klappen. Bist Du bereit, Dich in diesem Jahr von Jesus neu einspannen zu lassen? Bist Du bereit Deine allfälligen Erfolge nicht in den Vordergrund zu stellen, sondern Dich ganz und gar auf Gott auszurichten? Bist Du bereit, wenn Du eingeschlafen bist und der Dienst für Jesus in den Hintergrund getreten ist, Dich wieder neu von Jesus gebrauchen zu lassen? Bist Du bereit über Deine Trägheit Busse zu tun und Dich neu dem Herrn zu weihen? Kannst Du von ganzem Herzen sagen: Jesus, wenn Du mich zu etwas herausforderst, dann will ich es tun. ...Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen. Lukas 5, 5b.