Gnade sei mit uns und Friede von dem, der ist, der war und der kommt. Amen.
Einführung: Der Name Jesus als kraftvolle Realität
Wir wollten in diesen Tagen über den Namen Jesus sprechen, über den Namen Jesus. Dabei finde ich einen wichtigen Text: Apostelgeschichte 16,18. Dort wird erzählt, wie Paulus in Philippi einer Sklavin begegnet, die einen Wahrsagergeist hat. Sie läuft Paulus immer nach, schreit und spricht: „Diese Menschen sind Knechte Gottes des Allerhöchsten.“ Das tat sie viele Tage lang.
Doch Paulus wandte sich um und sprach zu dem Dämon, zu dem Geist: „Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, dass du von ihr ausfährst!“ Und der Geist fuhr zur selben Stunde aus.
Herr, heiliger Geist, du bist die Wahrheit, dein Wort ist die Wahrheit. Amen.
Heute ist so ein heiserer Tag, da muss alles vorher noch einmal gehustet werden. Bitte tut das jetzt.
Meine Freunde, die Älteren unter uns haben zwei Kriege miterlebt, die viel Schlimmes mit sich brachten. Zu den widerwärtigsten Dingen gehörten für mich die sogenannten Frontberichte, die jeden Tag erschienen. Erinnern Sie sich? Wie wurde da die Wahrheit vernebelt und vertuscht!
Ein katastrophaler Rückzug wurde in den Frontberichten als „eine kleine Frontberichtigung“ dargestellt. Wenn die Visionen verloren gingen, fielen einige Gefangene dem Feind in die Hände. Ich habe ein sehr übles Gefühl, wenn ich an diese jahrelange Verfälschung und Verbiegung der Wahrheit denke.
Darum ist es für mich sehr interessant, dass auch die Bibel Frontberichte enthält. Dieses Buch, das aus der Welt der Wahrheit stammt, enthält Frontberichte. Wenn man an die Frontberichte denkt, die man erlebt hat, ist es sehr interessant, diesen biblischen Frontbericht anzusehen.
Wir überschreiben den Text und die Predigt mit „Ein biblischer Frontbericht“. Und weil ich ein abgrundtiefes Misstrauen gegenüber der Aufmerksamkeit beim Stehen habe, glaube ich, wir würden besser einen Text im Sitzen lesen.
Nochmal: Paulus wandte sich um und sprach: „Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, dass du von ihr ausfährst!“ Das sagt der Nichtsermächtigte im Geist in dir.
Die Fronten unserer Welt im Licht der Bibel
Ich habe wie üblich drei Teile. Erstens: Wo verläuft eigentlich die Front, von der in der Bibel die Rede ist?
Sehen Sie, unsere arme Welt ist von vielen Fronten zerrissen. Da gibt es die große politische Front zwischen Ost und West. Dann gibt es die Front zwischen den Rassen. Die Auseinandersetzung zwischen Farbigen und Weißen in der Welt wird immer härter. Außerdem gibt es die wirtschaftlichen Fronten – darf ich das so sagen? – zwischen Gewerkschaften und Konzernen. Ebenso existieren konfessionelle Fronten zwischen den Kirchen.
Ja, die Welt ist von tausend Fronten zerrissen. Diese Fronten reichen bis in die Häuser und Familien hinein. Vor ein paar Tagen sagte mir eine Frau: "Wissen Sie, der Sohn ist ja auf meiner Seite, aber die Töchter sind auf der Seite des Vaters." Da sieht man die Front nicht nur außen, sondern mitten durch die Familie hindurch.
Meine Freunde, es ist etwas Auffälliges: Die Bibel nimmt all diese Fronten, die wir aufrichten, sehr, sehr leicht. In der Welt der Bibel gelten diese ganzen Fronten nicht. Die Bibel drückt es so aus: Vor Gott ist kein ansehender Person.
Das ist ein so wichtiger Punkt, dass ich im Augenblick darauf eingehen muss. Sehen Sie, wie steht es in der Bibel zum Beispiel mit Rassengegensätzen zwischen Farbigen und Weißen? Wird davon in der Bibel die Rede? Oh ja!
Im Propheten Jeremia kommt ein Moor vor, der heißt Ebed-Melech. Haben Sie von ihm noch nicht gehört? Es ist sehr interessant, dass ausgerechnet dieser Ebed-Melech ganz besondere Verheißungen Gottes bekommt – namentlich spezielle. Das liegt daran, dass er sich im Glauben zu dem Propheten Jeremia gehalten hat und sich um ihn angenommen hat.
Gott sieht nicht anders auf einen Schwarzen. Ein Schwarzer gilt nicht weniger vor ihm. Gibt es vor ihm nicht.
Und im Neuen Testament kommt auch ein Farbiger vor. Wisst ihr, wo? Ja, ja, Kämmerer aus dem Moorenland, Meroë, Kämmerer aus dem Moorenland Abessinien. Es ist merkwürdig: Er wird nicht eine Nuance mit Minusvorzeichen versehen, sondern er wird uns geschildert als ein redlicher Mann, also als ein besonders redlicher Mann. Für ihn trifft Gott besondere Heilsveranstaltungen, um ihn zu seinem Sohn zu ziehen.
Nein, vor Gott gibt es keine Rassengegensätze.
Und wie steht es mit den politischen Gegensätzen? Seht, zur Zeit, als die Bibel geschrieben wurde – und sie kommt ja aus der Welt Israels – gab es schrecklichen politischen Hass. Welch ein politischer Hass bestand zwischen Israel und den Samaritern und zwischen Israel und der römischen Besatzungsmacht!
Die Bibel kommt aus der Welt Israels. Spüren wir etwas von dem Hass gegen die Samariter und gegen die Römer? Nein, ganz im Gegenteil.
Der Herr Jesus erzählt von einem Samariter, der edler war. Sie kennen doch die Geschichte vom barmherzigen Samariter, hoffentlich? Der war edler als alle Leute in Israel.
Und ein römischer Hauptmann wird uns hingestellt als Vorbild des Glaubens.
All die Fronten, die wir so kennen, werden weggewischt.
Wenn die Bibel von dem barmherzigen Samariter spricht, wäre das, als würde in einer CDU-Versammlung von einem barmherzigen Bolschewisten die Rede sein. Und der römische Hauptmann, von dem gesagt wird, dass solchen Glauben er in Israel nicht gefunden habe – wenn in einer Versammlung von einem Hauptmann die Rede wäre, der eine Atombatterie kommandiert und an Jesus glaubt.
Sie sind alle weggewesen.
So zeigen Sie es mir also übertragen. Darüber lässt sich natürlich diskutieren. Ich möchte nur deutlich machen, dass die Bibel tatsächlich unsere Fronten nicht anerkennt.
Wie steht es mit den konfessionellen Gegensätzen? Es gab damals einen abgrundtiefen konfessionellen Gegensatz, und zwar zwischen den Juden und den anderen Religionen, den Heiden. Man gab einander nicht die Hand.
Und die Bibel sagt gelassen: Das Evangelium ist eine Kraft Gottes, die alle selig macht, die daran glauben, die Juden und auch die Heiden. Und da sind alle gerufen.
Und Jesus sagt nicht: Kommt her zu mir, Katholiken oder Evangelischen, sondern: Kommt her zu mir, die mühselig und beladen sind.
Seien Sie gewiss: All unsere Fronten werden im Licht der Bibel merkwürdig blass. Wir können sie nicht ignorieren, sie sind da. Aber die Bibel gibt eine ganz neue Vision, sagt der Amerikaner, einen ganz neuen Blick.
Diese Fronten werden im Licht der Bibel blass. Die Bibel kennt nur eine einzige Front – aber die nimmt sie ernst.
Die entscheidende Front: Licht gegen Finsternis
Wer die Welt der Bibel betreten will, muss erkennen, dass die Frontlinie zwischen Licht und Finsternis verläuft – zwischen dem offenbarten Gott, Jesus, und dem Teufel. Diese einzige Front nimmt die Bibel sehr ernst. Doch wir selbst nehmen sie oft nicht ernst genug.
Wir wollen uns diese Front ansehen. Ich weiß, dass die Bibel unser Denken auf einen anderen Weg bringt. Wir sollten ihr folgen. Die Bibel nimmt die Front zwischen dem offenbarten Gott, Jesus, und Satan ernst.
In der Bibel gibt es eine eindrucksvolle Geschichte: Satan führt den Herrn Jesus auf einen hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Herrlichkeit. Dann sagt er: „Dies ist alles mir übergeben.“ Jesus widerspricht nicht. Das bedeutet, dass das Reich der Finsternis sehr mächtig ist und seine eigene Religion hat.
Hier begegnen wir einer Magd, einer Sklavin, die einen Wahrsagegeist besitzt. Meine Freunde, das ist die Religion der Finsternis – Wahrsagen, Pendeln, Besprechen und all die Formen des Aberglaubens, die bei uns weit verbreitet sind. Das ist die Religion der Finsternis.
In dieser Welt der Finsternis, in der Satan sagt: „Alles ist mir übergeben“, bricht aus einer anderen Dimension, aus der Dimension Gottes, der Sohn Gottes ein – der Herr Jesus.
Jesus gebraucht ein eindrucksvolles Bild, um sein Kommen zu verdeutlichen. Er sagt, er sei ein Raubritter, ein starker, bewaffneter Mann, der viele Gefangene in seine Burg gebracht hat. Eines Tages kommt ein noch Stärkerer, besiegt ihn und befreit die Gefangenen.
So versteht die Bibel Jesu Kommen. Es gibt also nur eine Front: Jesus, der starke Erlöser, kommt, um in das Haus des gewandten Starken einzubrechen, die befestigten Schlösser des Feindes zu sprengen und die Gefangenen siegreich herauszuführen.
Diese Gefangenen sind die, die Satan gefangen hält. Jesus will sie befreien. Dabei geht es nicht um ein bisschen Erbauung oder Religion, sondern darum, dass Jesus die Gefangenen Satans aus Banden, Ketten und Kerkern herausführt.
Die Frontlinie im Herzen und in der Welt
Wo verläuft nun die Front? Ich habe einmal eine Predigt gehört, in der der Pfarrer sagte, die Front zwischen Licht und Finsternis verlaufe mitten durch unser Herz. Hat er recht? Das leuchtet uns allen ein, aber er hat nicht recht. Die Bibel sagt ganz anders.
Paulus jauchzt Gott, weil er uns errettet hat von der Obrigkeit der Finsternis und versetzt hat in das Reich seines lieben Sohnes. Man ist entweder im Reich der Finsternis oder im Reich des Lichtes. Ein drittes gibt es nicht.
Der Teufel weiß das. Sehen Sie, als diese Magd in Philippi auf Paulus stieß, schrie sie entsetzt und erschrocken immerzu hinter ihm her, lief ihm und seinem Gefährten hinterher. „Diese Männer sind Knechte Gottes, des Allerhöchsten“, sagte sie. Sie hatte auf einmal Menschen in einer anderen Uniform gesehen.
Mitten in der Graustadt der Finsternis laufen Knechte Gottes. Entsetzt dachte sie: „Im Bruch Jesu Christi prallen zwei Welten aufeinander.“ Diese arme Sklavin ist im Reich der Finsternis, und diese Männer sagen: „Er hat uns errettet von der Obrigkeit der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes Gottes.“ Das sind zwei Welten. Man ist entweder hier oder dort.
Die Bibel zeigt diese Front so klar, meine Freunde, dass wir erschrecken und uns fragen müssen: Auf welcher Seite stehe ich? Und ich bitte Sie, nehmen Sie diese Frage nicht leicht. Man kann sich schrecklich täuschen, und das kostet ein ewiges Leben.
Ein Mann hat einmal gesagt: „Ich bin enttäuscht von Ihnen, jetzt habe ich meinen Glauben verloren.“ Da hat er keine Ahnung, um was es geht. Weil er nichts versteht, springt er in die Hölle. Hier!
Liebe Freunde, nehmen wir es nicht leicht mit der Frage: Auf welcher Seite stehe ich?
Die Kraft des Namens Jesus als Waffe der Gemeinde
Jetzt ein zweites: Der Name Jesus – von dem wollten wir ja reden an diesem Epiphaniasonntag. Der Name Jesus ist die Waffe der Gemeinde Jesu Christi.
Hören Sie, zweitens: Der Name Jesus, der Name Jesus ist die Waffe der Gemeinde Jesu Christi. Sehen Sie, das größte Wunder der Weltgeschichte ist meiner Meinung nach, dass die Gemeinde Jesu Christi noch nicht vom Erdboden verschwunden ist.
Was ist gegen sie eingesetzt worden? Die Mächtigen der Welt haben die Jünger Jesu auf Scheiterhaufen und in Arenen geschleppt und sie auf tausendfache Weise getötet. Sie wurden in Gefängnisse geworfen und verbannt, die Jünger Jesu. Und das war noch das Primitivste.
Zu allen Zeiten haben die größten Gelehrten ihre subtilste Weisheit aufgewandt, um nachzuweisen, dass dieses Evangelium Unsinn sei. Wie oft ist das Evangelium wissenschaftlich widerlegt worden, nicht? Aber das sind noch nicht die wichtigsten Waffen des Teufels.
Nicht die Gewalt der Gewalthaber und nicht die Spitzfindigkeiten der Gelehrten sind für die Gemeinde Jesu das Gefährlichste. Viel gefährlicher für die Gemeinde Jesu Christi sind verweltlichte Kirchen, die die Gewissen einschläfern und die Sünder nicht mehr warnen.
Da sagt man uns: „Seht, dieser Wein eines biblischen Realismus ist viel zu stark! Mensch, das beunruhigt ja die Leute, wenn du von Auferstehung, Jesus und Hölle und so redest. Wir wollen euch Wasser hineingießen, theologisches Sprudelwasser, solange dies ein milder Trank geworden ist, den man ohne Beunruhigung und Schlaflosigkeit zu sich nehmen kann.“
Hier verliert die Gemeinde Jesu Christi ihren wirklichen Atem.
Und das ist noch nicht alles, meine Freunde. Der Teufel hat noch stärkere Waffen gegen die Gemeinde Jesu eingesetzt. Können Sie mich hinten verstehen oder nicht? Letztes Mal sagte jemand, man hätte es nicht hören können.
Sehen Sie, über all dies nimmt sich der Fürst der Finsternis jeden Jesusjünger persönlich vor. Mit ganz speziellen Anfechtungen davon weiß jeder, der Jesus kennt, ein Lied zu singen.
Oh, wie viele angefochtene Kinder Gottes sitzen hier! Da zeigt einem der Teufel glitzernd die Sünde und sagt: „Komm, es lohnt sich, dein Heiland zu verraten!“ Oder er redet dir ein: „Das Kleid deiner eigenen Gerechtigkeit steht dir wundervoll. Du brauchst doch keine Vergebung der Sünde, keine Buße, du bist richtig. Du brauchst keine Predigt anhören von einem Sündenheiler.“
Oder die Wogen der Trübsal kommen über uns, dass wir nicht mehr atmen können.
Arme Gemeinde Jesu Christi! Es ist das größte Wunder, dass sie noch existiert. Ich meine die richtige Gemeinde Jesu Christi.
Mit welcher Waffe will diese arme Gemeinde Jesu Christi der Macht der Finsternis begegnen?
Meine Freunde, unser Text zeigt die Waffe.
Sehen Sie, Paulus ist in Philippi. Da kommt die ganze Finsternis der Großstadt, dieser harten Stadt, auf ihn zu – in Gestalt dieser Magd, dieser besessenen Magd.
Paulus steht dem Reich der Finsternis gegenüber. Da zieht er seine scharfe Waffe hervor. Es ist der Name Jesus, Jesus!
„Im Namen Jesu Christi gebiete ich dir“, sagte er dem Dämon, „dass du ausfährst!“ Und er fuhr aus.
Der Name Jesus ist die scharfe Waffe der Gemeinde Jesu Christi. Nicht ihre Gelehrsamkeit, nicht ihre Geschicklichkeit – der Name Jesus, Freunde!
Ruft ihn an in euren Kämpfen, Nöten und Anfechtungen. Haltet ihm der Hölle entgegen im Sterben. Ruft den Namen Jesus aus wie ein siegreiches Feldgeschrei in dieser armen, verloren gebückten Welt.
Der Name Jesus ist die Waffe der Gemeinde.
Es ist der Name dessen, der am Kreuz starb. Seht ihn vor euch, den Mann in der Dornenkrone – o Hauch voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn, der Name des Mannes von Golgatha.
Ich möchte es mal eben deutlich machen: Sehen Sie, wenn ich Jesus im Glauben ausspreche, wenn ich an mir beten kann, wenn ich Jesus sage, erinnere ich Gott daran, dass er mich durch Jesus für sich erkauft hat, dass ich ihm gehöre.
Wenn ich Jesus sage, erinnere ich den Teufel daran, dass er keinen Teil an mir hat, weil ich durch das Blut Jesu versöhnt bin.
Wenn ich Jesus sage, erinnere ich mein eigenes Gewissen daran, dass ich gereinigt und gewaschen und sein Eigentum bin.
Der Name Jesus ist eine wundervolle und herrliche Waffe.
Einschränkung: Die Waffe des Namens Jesus erfordert Glauben
Nun muss ich allerdings eine Einschränkung machen. Hören Sie, der Name Jesus ist kein Zaubermittel in der Hand unbekehrter Menschen.
Es gibt eine Geschichte, ein paar Kapitel weiter, von der man nicht weiß, ob sie lustig oder traurig ist. Da waren ein paar Beschwörer, die erlebt hatten, welche Macht der Name Jesus besitzt. Sie haben es selbst versucht.
Da war ein Taubsüchtiger, und sie gingen hin und nannten den Namen Jesus. Es ist fast lustig zu lesen, wie der Schuss nach hinten losging: Der taubsüchtige Besessene warf sich auf sie und verprügelte sie so sehr, dass sie nackt und verwundet aus dem Haus flüchten mussten.
Ich verstehe die Geschichte nicht ganz. Die Bibel hat große Geheimnisse, aber eines verstehe ich: Nur gläubige Herzen können die scharfe Waffe des Namens Jesus erfolgreich handhaben.
Wie wünschte ich mir, dass solche Erfahrungen häufiger wären! Lassen wir noch kurz ein drittes Beispiel sagen.
Der biblische Frontbericht: Der Kampf um den Einzelnen
Die Bibel der Front bricht, wir sagten, wie die Front verläuft. Der Name Jesus ist die scharfe Waffe der Gemeinde Jesu. Und das Dritte muss ich noch unbedingt sagen, was der biblische Frontbericht aussagt: Es geht in diesem Kampf immer um den Einzelnen. Wir sind fast tausend Leute, aber es geht um den Einzelnen.
Sehen Sie, in den Frontberichten der Weltkriege ging es selten um den Einzelnen. Ich erinnere mich nicht, dass dort stand, dass mein Sohn totgeschossen wurde. Das spielte keine Rolle. Es ging nur um Hunderttausende, um Armeen und Divisionen. Ganz anders der Frontbericht Gottes: Da geht es um den Einzelnen.
Hier wird mit dem scharfen Schwert des Namens Jesus ein Sieg erfochten. Was wird erobert? Eine arme Sklavin. Da lacht ein General, dafür lohnt es sich. Gott lacht nicht. Gott weiß, dass der Teufel sich um den Einzelnen große Mühe gibt.
Wissen Sie, davon kann ich als Jugendpfarrer Wende erzählen, wie der Teufel sich um den Einzelnen Mühe gibt. Was meinen Sie, was an diesen Tagen Arbeit ist, um einzelne Herzen endlich in seine Gewalt zu bekommen, zu beflecken, damit sie keinen Mut haben, umzukehren? Und noch viel mehr geht es Gott um den Einzelnen.
Sehen Sie, da ist die arme Sklavin. Gott hat sie geliebt. Sie wissen ihren Namen nicht, ihre Herren haben sie ausgebeutet. Aber Gott hat sie geliebt. Der Himmel und die Erde hat er geschaffen, und er hat sie geliebt. Er hat seinen Sohn für sie gegeben.
Jesus starb für diese Sklavin. Sein Blut tropfte auf Golgatha für diese Sklavin. Gott schickt für sie in der Riesenstadt Philippi den großen Völkerapostel, damit sie am Ende errettet aus der Obrigkeit der Finsternis versetzt wird, versetzt ins Reich des Sohnes.
Und jeder Junge, der hier sitzt, und jeder von Ihnen soll es wissen: So ernst ist es Gott jetzt mit Ihnen! Gott liebt Sie brennend! Für Sie hat er einen Sohn gesandt, für Sie hängt Jesus angenagelt am Kreuz, für Sie tropft sein Blut in den Sand, für Sie steht er auf. Ihm geht er nach, er lockt Sie durch das süße Evangelium!
Er klopft bei Ihnen an, er ruft Sie bald mit Lieben, bald mit Leiden: „Kommst du, Gott mein Herr, zu mir, dir mein Herze zu bereiten.“
Sehen Sie, zu den schönsten Worten Jesu hat für mich immer das eine Wort gehört aus Lukas 15: Es ist Freude im Himmel über einen Sünder, der Buße tut. Wenn heute Morgen ein Mensch den Schritt tut, aus der Finsternis ins Licht, dann werden die himmlischen Räume erfüllt mit Jubel und Freudengeschrei.
Das interessiert die Ewigkeit. Noch kein Mensch wird selig ohne Jesu Beute. Möge es geschehen, dass im Lauf dieses Tages die himmlischen Räume mit Freude erfüllt werden, weil ein Sünder hier Buße getan hat.
Wir wollen beten: Herr, wir können nur bitten, immer wieder bitten: Herr, lass deinen Todesfeind an mir nicht verloren sein. Amen.
