Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wenn wir Predigtserien planen, gehen wir in der Regel so vor, dass wir uns ein Bibelbuch vornehmen oder, wenn es ein langes Buch ist, einen Teil davon. Dann überlegen wir, wie viele Wochen wir dafür einplanen und wählen die Predigttexte so aus, dass alles zeitlich passt.
Wir haben uns vorgenommen, durch die Kapitel sechs bis acht im Johannesevangelium zu predigen. Das Ziel war, direkt vor dem ersten Advent zu enden, um dann eine Adventsserie beginnen zu können. So ergab es sich, dass heute die Verse 25 bis 39 aus Kapitel sieben dran sind.
Das könnt ihr auf den kleinen Flyern sehen. Falls ihr diese nicht habt, möchte ich euch empfehlen, euch so einen Flyer als kleines Lesezeichen mitzunehmen und vielleicht in die Bibel zu legen. Das hilft dabei, vorbereitet zum Gottesdienst zu kommen. Dann kann man vorher schon sehen, welcher Text dran ist, ihn lesen und sich so besser auf die Predigt einstellen.
Die Bedeutung des Festes und die Relevanz des Textes
Nun, heute kommen wir zu einem Text, der gar nicht besser zum heutigen Tag passen könnte. Wie ihr seht, feiern wir Erntedank. Unser Text beschäftigt sich mit dem letzten Tag des großen Festes, und zwar des Laubhüttenfestes. In gewisser Weise war das das Erntedankfest der Juden, nämlich das Fest am Ende der Erntezeit.
Schon allein deshalb passt der Text sehr gut. Noch besser passt er jedoch, wenn man bedenkt, dass hier zu meiner Rechten – von euch habe ich gesehen, links – heute das Oktoberfest zu Ende geht.
Vielleicht habt ihr heute früh auf dem Weg zur Gemeinde Bekanntschaft gemacht mit vielen Tausend anderen, die aus welchen Gründen auch immer nicht durch diese Tür hier zum Gemeindehaus gingen, sondern daran vorbeigingen, weil sie ein anderes Ziel hatten.
Unser Text spricht so wunderbar zu dieser Situation. Am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: „Wer da dürstet, der komme zu mir und trinke.“ Gottes Wort ist relevant, oder?
Nun, wohin gehen wir, wenn uns dürstet? Wo suchen wir, um unseren Durst zu stillen? Suchen wir die Erfüllung beim Oktoberfest oder vielleicht in anderen Dingen, die diese Welt zu bieten hat? Oder suchen wir sie wirklich bei Jesus Christus?
Mir ist klar: Die fromme Antwort am Sonntagmorgen lautet natürlich bei Jesus. Aber lasst mich einfach mal einen Moment ganz ehrlich fragen: Was zeigt dein Montag und Dienstag und der Rest der Woche darüber, wo du wirklich Erfüllung für deine Sehnsüchte suchst?
Wer ist Jesus? – Eine zentrale Frage
Ich glaube, die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, ob wir klar verstehen, wer Jesus ist. Unser Predigttext heute kann uns dabei helfen, genau das besser zu verstehen – besser zu verstehen, wer Jesus ist. So können wir dann wirklich zu ihm kommen, mit all unseren Sehnsüchten und allem, wonach unsere Seele dürstet.
Dazu werden wir uns im übertragenen Sinne unter das Volk mischen, das bei diesem Laubhüttenfest vor knapp zweitausend Jahren in Jerusalem versammelt war. Wir werden hören, wie die Menschen darüber diskutieren, wo Jesus herkommt, und darüber spekulieren, wohin er gehen wird. Außerdem werden wir hören, was Jesus selbst dazu sagt – was seine Herkunft ist und was sein Ziel ist.
Mein Wunsch und Gebet für uns heute ist, dass wir Jesus einfach noch besser kennenlernen. So verstehen wir, dass es sich lohnt, immer wieder zu ihm zu kommen, um bei ihm im Überfluss das zu finden, wonach unsere Seele dürstet. Dadurch sind wir dann auch zugerüstet, nicht nur selbst zu empfangen, sondern auch an andere weiterzugeben, die diesen Segen noch nicht empfangen haben.
So wollen wir unseren Predigttext betrachten: Johannes 7,25-39. Ich habe diesen Text in drei Abschnitte eingeteilt. Ihr seht das auch in den Gottesdienstblättern. Es sind ganz einfache Fragen, die wir beantworten wollen.
Zuerst: Woher kommt Jesus? Das sind die Verse 25 bis 31.
Dann: Wohin geht Jesus? Das sind die Verse 32 bis 36.
Und schließlich die Frage für uns: Wohin gehen wir? Das sind die Verse 37 bis 39.
Gebet um Verständnis
Bevor wir den Text lesen und uns den Fragen widmen, möchte ich mit uns beten und den Herrn bitten, dass er uns hilft, sein Wort zu verstehen.
Himmlischer Vater, so kommen wir zu dir im Gebet durch Jesus Christus, deinen ewigen Sohn. Wir bitten dich, dass du uns dein Wort durch deinen Geist aufschließt, damit wir es wirklich verstehen und danach leben können.
Herr, ich bitte dich, dass du mich zu einem Menschen machst, der nach dem, was du mir im Studium deines Wortes geschenkt hast, nun aus dem Segen, den ich erfahren durfte, weitergeben kann. So dass wir alle kommen und trinken aus der Quelle des lebendigen Wassers.
Ich bete für uns alle, dass wir, wenn wir getrunken haben, noch mehr zugerüstet sind, um auch an andere weiterzugeben. Besonders mitten in einer Stadt, mitten in einer Lokalität, wo so viele Menschen suchen nach dem, was wirklich erfüllt, aber nicht wissen, wo sie es finden.
So mach uns zu Menschen, die selbst zur Quelle kommen und dann für andere zur Quelle werden.
Das bitten wir in Jesu Namen. Amen!
Spekulationen über Jesus’ Herkunft (Verse 25–31)
In den Versen 25 bis 31 lesen wir, wie Menschen beim Fest darüber spekulieren, wer Jesus ist und wo er hergekommen ist. Ich lese uns diesen Abschnitt vor:
Da sprachen einige aus Jerusalem: „Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? Und siehe, er redet frei und offen, und sie sagen ihm nichts. Sollten unsere Oberen nun wahrhaftig erkannt haben, dass er der Christus ist? Doch wir wissen, woher dieser ist. Wenn aber der Christus kommen wird, so wird niemand wissen, woher er ist.“
Da rief Jesus, der im Tempel lehrte: „Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin, aber nicht von mir selbst aus bin ich gekommen, sondern es ist ein Wahrhaftiger, der mich gesandt hat, den ihr nicht kennt. Ich aber kenne ihn, denn ich bin von ihm, und er hat mich gesandt.“
Da suchten sie ihn zu ergreifen, aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
Aber viele aus dem Volk glaubten an ihn und sprachen: „Wenn der Christus kommen wird, wird er etwa mehr Zeichen tun als dieser getan hat?“
Soweit der erste Abschnitt.
Wir sehen hier, dass bei dem Fest Juden aus aller Welt anwesend sind. Das haben wir in den letzten Wochen immer wieder betrachtet. Letzte Woche haben wir im Text schon gesehen, dass manche Menschen gar nicht verstehen konnten, wie Jesus denken konnte, dass Menschen ihn töten wollten. Sie dachten, das sei doch Quatsch.
Aber hier sehen wir nun, dass es sehr wohl Menschen gab, die davon wussten, dass die Oberen im Volk vorhatten, Jesus zu töten. Nämlich die Einheimischen, die aus Jerusalem kamen. Sie hatten mitbekommen, dass es einen Mordkomplott gegen Jesus gab.
Deshalb sind diese Leute jetzt sehr verwundert, dass Jesus tatsächlich zum Fest kommt, obwohl es doch so gefährlich ist. Und dass er dann auch noch öffentlich auftritt und frei, mutig und unerschrocken von sich redet. So spekulieren sie: Haben die Oberen tatsächlich erkannt, dass er der Christus ist? Das behaupteten ja einige.
Aber das machte aus Sicht der Leute aus Jerusalem keinen Sinn. Nach bestimmten jüdischen Traditionen sollte der Christus plötzlich auftauchen, ohne dass jemand wüsste, woher er kommt. Die Leute sagten: Jesus kennen wir, das ist ja der Nazaräer. Er ist aus Nazareth gekommen. Wir kennen seine Herkunft.
So führen diese falschen Vorstellungen der Menschen dazu, dass sie Jesus ablehnen. Heute ist das nicht viel anders. Manche Menschen lehnen Jesus ab, weil sie seine Herkunft, wie sie uns die Bibel beschreibt, für nicht plausibel halten. Von einer Jungfrau geboren – das sei biologischer Nonsens, sagen sie. Deshalb behaupten sie, dass der Jesus der Bibel so natürlich nie existiert hat.
Sie degradieren Jesus zu einem guten Menschen, der uns vielleicht in gewisser Weise ein moralisches Vorbild sein kann. Aber er ist natürlich nicht wirklich der ewige Sohn Gottes, der von Gott gekommen ist, um uns mit Gott zu versöhnen.
Dann gibt es Menschen, die die Jungfrauengeburt sehr wohl anerkennen und doch ihre ganz eigenen Vorstellungen davon haben, wer Jesus ist. Sie projizieren ihre falschen Erwartungen und Vorstellungen auf Jesus. Wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, wenden sie sich enttäuscht oder gar verärgert von ihm ab, obwohl sie den wahren Jesus, den biblischen Jesus, nie wirklich kennengelernt haben.
Sie meinen zu wissen, dass Jesus ihnen nichts zu bieten hat. Genau das ist übrigens auch in Jerusalem damals passiert. Am Ende von Kapitel sechs haben wir gesehen, dass Menschen mit falschen Erwartungen zu Jesus gekommen waren. Weil Jesus Dinge sagte, die nicht zu ihren Erwartungen passten, wandten sie sich ab. Viele, die vormals Jünger waren, gingen von ihm weg.
Jesus wusste um die Vorbehalte der Menschen. So verdeutlicht er nun ganz offen, dass sie ihn wirklich noch nicht erkannt haben und seine wahre Herkunft überhaupt nicht verstanden haben. Damit meint er nicht nur, dass er ja gar nicht wirklich aus Nazareth kam, sondern eigentlich in Bethlehem geboren wurde. Er verdeutlicht: Ihr habt überhaupt keine Ahnung, wo ich wirklich herkomme, denn ich komme vom Vater.
Das ist das, was Jesus hier betont: Ich komme aus der ewigen Herrlichkeit beim Vater. Ich bin der Mensch gewordene Gott. Ja, ich bin in Bethlehem in diese Welt hineingetreten, bin aufgewachsen, dann in Nazareth gewesen, aber ich komme von dem Wahrhaftigen, von Gott selbst.
Dann sagt er den Menschen: „Und seht ihr, ihr könnt Gott gar nicht wirklich kennen, wenn ihr mich nicht erkennt.“ Das klingt ein bisschen überraschend, oder? Warum sagt er das?
Im Endeffekt sagt er: Ihr meint, Gott zu kennen, so wie er sich in der Schrift offenbart hat. Ihr habt eine vage Vorstellung davon, wie Gott ist, ihr kennt seine Gebote. Das sind ja alles Juden, die sich zu einem Fest versammelt haben, um Gott anzubeten. Und er sagt: Aber dann kommt Gott zu euch, ihr, die ihr sagt, wir beten Gott an, und dann steht Gott vor euch und ihr wendet euch von ihm ab.
Jesus ist Gott in Person. Wer mich nicht anbetet, sagt Jesus, der betet Gott nicht an. Wer mich nicht anerkennt, der kennt den Vater gar nicht, denn ich bin der Mensch gewordene Gott.
Das ist extrem anstößig, oder? Es wäre heute noch extrem anstößig, wenn wir sagen würden: Die Menschen meinen, Gott zu kennen und ihn vielleicht sogar voller Inbrunst anbeten. Und wir sagen: Wenn du Jesus ablehnst, dann kennst du Gott gar nicht. Dann werden die Menschen sehr sauer, es wird ihnen nicht gefallen.
Aber seht ihr, das ist das Problem mit universalistischem Denken: Ja, wir beten alle Gott an, und manche haben halt noch Jesus dabei. Gott sagt: „Hallo, ich bin in Jesus Christus zu euch gekommen. Mehr Offenbarung von Gott gibt es nicht als in Jesus Christus. Wenn ihr mich ablehnt, dann lehnt ihr Gott ab. Dann betet ihr vielleicht eure Idee von Gott an, aber nicht Gott selbst.“
Das ist das, was Jesus hier sagt.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir Jesus Christus gut kennen. Durch sein heiliges Wort in der Schrift stellt sich Jesus uns vor Augen, sodass wir eine bessere Vorstellung von Gott selbst haben können. Lasst uns darauf bedacht sein, ihn immer mehr zu kennen und so auch den Vater immer besser zu erkennen.
Das Gute ist: Je mehr wir ihn kennenlernen, desto mehr werden wir erkennen, wie gut er ist. Ja, Gott ist noch viel besser, als wir uns das überhaupt vorstellen können.
Menschen, die Jesus Christus wahrhaft erkennen, werden einen Gott kennen, den alle anderen Religionen so nicht kennen. Denn der Gott, den sie kennen, ist letztlich nur ein Gott, der ihren eigenen Vorstellungen entspricht.
Wenn Menschen sich verlieben – das soll ja vorkommen, auch im Herbst – dann sind sie oft erst einmal blind für die Schwächen anderer Menschen. Das ist besonders ausgeprägt, wenn man sich in einen Menschen verliebt, den man eigentlich gar nicht kennt.
Es kommt vor, dass jemand sagt: „Mein Traummann oder meine Traumfrau ist irgendein Schauspieler oder eine Schauspielerin, ein großer Star, den ich noch nie getroffen habe, aber das ist mein Traummann, meine Traumfrau.“
Das Problem ist nur: Man kennt diese Leute gar nicht. Und in das, worin man sich verliebt hat, steckt tatsächlich nichts anderes als ein Traum. Wenn man diese Person kennenlernen würde, mit Ecken und Kanten, dann merkt man, dass diese Person längst nicht so traumhaft ist, wie man sich das vorstellt. So platzen viele Träume.
Aber bei Gott ist das anders. Gott hat keine Ecken und Kanten. Wenn wir Gott mehr kennenlernen, ihm näherkommen und Jesus Christus mehr in den Blick bekommen, werden wir staunen. Es wird immer besser und besser, und wir werden uns mehr und mehr in ihn verlieben.
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Liebesbeziehung zu Jesus etwas nachgelassen hat, wenn du Gott ein bisschen aus dem Blick verloren hast, dann nähere dich ihm wieder an. Du wirst erleben: Deine Liebe wird wachsen. Gott ist besser als jeder Traum von einem Gott.
Das erkannten Jesu Feinde nicht. Sie verstanden nicht, dass Jesus Gott in Person war, göttlichen Ursprungs. Für sie war Jesu Anspruch anmaßend und anstößig. Deshalb versuchten sie, ihn zu ergreifen, wie es hier heißt. Sicher mit dem Ziel, ihn an diejenigen auszuliefern, die ihm nach dem Leben trachteten.
Aber wir haben gesehen, es gab auch einige, die an Jesus glaubten. Sie glaubten, dass er der Christus sein müsse, weil er Dinge tat, die kein Mensch tun konnte. Die Wunderzeichen, die Jesus tat, wiesen darauf hin, dass er tatsächlich der menschgewordene Gott, der Christus Gottes war.
Also die Frage für dich: Was meinst du, woher kommt Jesus? Ich hoffe, du erkennst: Er ist Gott in Person, von Gott gekommen, um uns Gott vorzustellen und mit diesem Gott zu versöhnen.
Jesu Ziel und seine Kontrolle über sein Schicksal (Verse 32–36)
Jesu Feinde waren blind dafür. Sie verkannten, woher Jesus kam, und sie verstanden auch nicht, wohin er gehen würde. Das sehen wir in den Versen 32-36.
Es kam den Pharisäern zu Ohren, dass im Volk solches Gemurmel über ihn war. Da sandten die Hohenpriester und Pharisäer Knechte aus, die ihn ergreifen sollten. Jesus sprach zu ihnen: „Ich bin noch eine kleine Weile bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.“
Die Juden sprachen untereinander: „Wo will dieser hingehen, dass wir ihn nicht finden könnten? Will er zu denen gehen, die in der Zerstreuung unter den Griechen wohnen, und die Griechen lehren? Was ist das für ein Wort, das er sagt: ‚Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen‘?“
Das ist interessant. Jesus sagt ihnen ganz direkt und offen, dass er volle Kontrolle darüber hat, was mit ihm geschieht. Sie schicken Leute aus, um ihn zu verhaften, doch Jesus hat vorher schon verdeutlicht: „Ich bin da, wo ich bin, ich bleibe da, solange ich will, und ich gehe, wann ich will, dahin, wo ich will.“ Er hat die komplette Kontrolle über alles. Keiner sonst hat eine solche Kontrolle.
Als Menschen bilden wir uns manchmal ein, dass wir selbst bestimmen können, wann wir wo sein werden und was wir tun werden. Jakobus 4 lehrt uns, dass das Nonsens ist und Ausdruck unseres stolzen Herzens. Deshalb tun wir gut daran zu sagen: „So Gott will, werde ich.“ Wenn Gott will, dann wird er. Jesus Christus ist Gott. Deshalb tut er genau das, was er sich vorgenommen hat – und zwar genau dann, wann er es sich vorgenommen hat.
Jesu Feinde verstehen das nicht. Sie fragen sich, ob Jesus vielleicht abhauen will, sich seiner Verhaftung entziehen will, indem er aus Israel flieht. Vielleicht will er zu den Juden in der Diaspora gehen, unter den Griechen oder Heiden. Ob er vielleicht sogar anfängt, diese Menschen, die Heiden, die Griechen, zu lehren. Für sie ist das vollkommen rätselhaft, was Jesus sagt: „Wo will der denn hingehen?“
Interessant ist, dass Jesus eigentlich gesagt hat, wohin er gehen wird. Ob euch das aufgefallen ist? In Vers 33 erklärt Jesus das ganz genau: „Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch, dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat.“ Er hatte gerade erklärt, wer ihn gesandt hat – sein himmlischer Vater, der Wahrhaftige.
Das ist ein anderes Problem, das viele Menschen haben: Sie rätseln über große Fragen, weil sie nicht wirklich zuhören, wenn ihnen die Antwort gesagt wird. Lasst uns Menschen sein, die gut zuhören, was Gott uns durch sein heiliges Wort sagt, sodass wir die Dinge verstehen, die wir verstehen müssen.
Gott offenbart uns die großen Fragen: Woher ist Jesus gekommen? Gott, der Vater, sandte ihn, weil wir uns von Gott abgewandt hatten. Weil wir alle Gott nicht mehr erkannten, uns selbst Götzen gemacht hatten und anstatt Gott anzubeten, für uns selbst lebten. Wir setzten uns selbst auf den Thron. Weil Gott ein Gott der Liebe ist, hat er uns nicht in unserer Verlorenheit belassen, sondern kam in Jesus Christus zu uns.
Die Bibel offenbart uns: Gott kommt in Jesus Christus. So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn zu uns sandte, dass er zu uns kam und sich aus der Herrlichkeit Gottes für uns hingegeben hat. Damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.
Gott kam in Jesus Christus mit einer Mission: Er kam, um uns Gott den Vater vorzustellen, damit wir Gott den Vater wirklich erkennen. Wir sollen verstehen, wie heilig Gott ist, wie gerecht und zugleich vollkommen gnädig. So kommt Gott in Jesus Christus, verkündet uns den Vater, damit wir ihn erkennen und uns selbst in seinem Angesicht besser kennenlernen.
Dann weist er uns den Weg zurück in die Gemeinschaft mit Gott. Er ist gekommen, uns mit ihm zu versöhnen. Deshalb geht Jesus weiter. Nachdem er auf Erden gelehrt hat, geht er den Weg, den er hier ankündigt. Er geht letztendlich zurück zum Vater. Diesen Weg geht er ganz bewusst, indem er sich zur von Gott bestimmten Zeit in die Hände böser Menschen gibt, die ihn verraten, verhaften, foltern und letztendlich brutal kreuzigen.
Dabei verliert er nicht die Kontrolle, sondern führt den perfekten göttlichen Plan aus, der schon vor Zeiten von Gott dem Vater angekündigt worden war. Jesus hat die komplette Kontrolle. Mehrfach kündigt er an, dass er sein Leben geben wird und am dritten Tag auferstehen wird.
So geht er nicht nur in den Tod, sondern überwindet den Tod. Er steht von den Toten auf und fährt zum Vater auf. Das ist es, was Jesus sagt: „Da könnt ihr nicht hinkommen.“ Die Feinde können dort nicht hinkommen. Von dort wird er eines Tages wiederkommen, um seine Feinde zu richten und alle zu retten, die sich zuvor ihm im Glauben zugewandt haben.
Das ist das Evangelium, die gute Nachricht: Gott ist nicht entfernt von uns geblieben, sondern zu uns gekommen in Jesus Christus. Er lebt für uns das Leben, das wir leben sollen, stirbt an unserer Stelle den Tod, den wir verdient hätten, und überwindet den Tod, damit wir bei ihm ewiges Leben finden können.
Das ist es, was Jesus hier letztendlich ankündigt: „Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch.“ Das ist wohl der Herbst vor dem Frühling, zu dem Jesus verhaftet und gekreuzigt werden würde, auferstehen und dann 40 Tage später auffahren würde. Das alles war noch ein halbes Jahr hin.
„Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch, dann gehe ich zu dem, der mich gesandt hat.“ Dann werden seine Feinde, die ihn zum Schweigen bringen wollen, ihn nicht finden und ihm nichts anhaben können. Er wird regieren, und sie können ihm nichts anhaben. Das verkündet er hier.
Das meint er damit, dass er für sie nicht zu finden sein wird. Das heißt nicht, dass Jesus überhaupt nicht zu finden sein wird. Nein, Jesus ist zu finden für jeden, der ihn aufrichtig sucht, um ihn anzubeten. Das kündigt Jesus immer wieder an.
Deshalb klingt das nur nach einem Widerspruch. Es ist kein Widerspruch, wenn Jesus anderswo sagt: „Suchet, so werdet ihr finden“ und hier aber sagt: „Sie werden suchen, aber nicht finden.“ Die, die in Feindschaft suchen, die ihm vom Thron reißen wollen, die ihm etwas anhaben wollen, werden ihn nicht ergreifen können. Aber die, die ihm glauben, werden ihn finden und bei ihm Annahme finden.
Die Frage ist nur: In welche Gruppe gehören wir? Kommen wir zu Jesus? Oder anders gefragt: Wohin gehen wir?
Die Einladung Jesu zur wahren Erfüllung (Verse 37–39)
Das bringt uns zum dritten Punkt in unserem Predigttext, dem Höhepunkt unseres Textes. Ich lese noch einmal die Verse 37 bis 39:
„Aber am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief – man könnte auch sagen: rief laut. Das Wort bedeutet eigentlich ‚schreien‘ – wen der dürstet.“
Wichtig ist: Das ruft er im Tempel zur Zeit eines großen Festes, bei dem viel Wasser auf den Tempel gegossen wurde. Es war ein besonderer jüdischer Brauch bei diesem Fest. Darauf werde ich jetzt nicht weiter eingehen.
Jesus ruft und erklärt, wo wahres Wasser zu finden ist, wo wahre Erfüllung liegt. „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“
Das sagt er aber vom Geist, den diejenigen empfangen sollen, die an ihn glauben. Denn der Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.
Jesus ruft den Menschen mitten im Tempel zu, dort, wo sie meinen, Gott anzubeten: Lasst mal all diese zeremoniellen Dinge sein und kommt zu mir! Jetzt müsst ihr euch vorstellen: Da steht Gott in Person im Tempel und predigt. Menschen gehen voller Spott und Hohn an ihm vorbei und sagen: „Wir gehen jetzt Gott anbeten.“ Und Jesus sagt: „Hallo, kommt hier, hier, kommt zu mir!“
Ganz schöner Anspruch. Aber Jesus ist Gott. Und er lädt alle Menschen ein. Er ruft: „Kommt! Nicht du, du und du hier, komm!“ Aber kommen werden eben nur die, die nach mehr dürsten, als diese Welt zu bieten hat. Damit ist der Durst der Seele gemeint.
Willst du wirklich Durst haben? Das kennen wir eigentlich gar nicht, weil wir normalerweise regelmäßig Zugang zu Wasser haben. Aber vielleicht warst du schon mal irgendwo wandern, hattest nicht genug Wasser dabei und hattest richtig Durst. Das ist nicht schön.
Doch dieser Durst nach Erfrischung, nach Wasser, ist nichts im Vergleich zu dem Durst unserer Seelen, oder? Kennst du diesen Durst der Seele, dieses Verlangen nach Erfüllung, nach mehr? Ganz ehrlich: Im Endeffekt kennt das jeder Mensch. Auch die Welt weiß, dass der Durst der Seele nicht so leicht zu stillen ist.
Trotzdem gehen viele Menschen zum Beispiel zum Oktoberfest in der Hoffnung, im Alkoholrausch oder im Kick der Fahrgeschäfte oder im alkoholbegünstigten amorösen Abenteuer etwas zu finden, das zumindest für eine gewisse Zeit eine gewisse Erfüllung bringt.
Ich kenne kaum einen Menschen, der an solche Orte der Welt geht, in der Erwartung, dass sie wirklich dauerhaft und vollkommen erfüllen. Aber wenn ich mit solchen Menschen rede und frage: „Warum gehst du da hin? Was suchst du da?“ Dann sagen sie: „Das ist besser als gar nichts.“
Das kann ich verstehen. Das habe ich 26 Jahre meines Lebens auch gedacht: besser als gar nichts. Ich habe halt mitgenommen, was es gab. Was ich nicht verstanden hatte – und was viele Menschen nicht verstehen – ist, dass die Alternative zu „besser als gar nichts“ eben nicht „gar nichts“ ist, sondern wahre, ewige Erfüllung.
Das ist das, was Jesus anzubieten hat: kurze, vorübergehende, vielleicht ein bisschen Erfüllung oder wahre, vollkommene, ewigwährende Erfüllung. Wo wirst du hingehen?
Jesus sagt: „Komm zu mir, ich habe das, was du brauchst, und ich habe so viel davon, dass du davon überfließen wirst.“
Nun will die Welt dir einreden, dass, wenn du zu Jesus gehst, das genau das Gegenteil bewirkt. Die Welt wird dir sagen: „Du kannst dich entscheiden: entweder Erfüllung – dann Oktoberfest, Party, was auch immer – oder Jesus, die Spaßbremse.“
Ja, okay, der verbietet alles. Bei dem gibt es da wahrscheinlich auch ein paar Vorteile, aber das Problem ist, dass die Leute, die das behaupten, Jesus nicht kennen. Sie kennen Gott nicht. Und sie verkennen, dass Gott uns Menschen so sehr liebt und es wirklich gut mit uns meint.
Deswegen hat sich Gott nicht von uns Menschen abgewandt, als wir uns von ihm abgewandt haben. Deswegen hat Gott uns nicht in Ruhe gelassen, als wir uns ihm in Untreue zugewandt haben. Nein, weil Gott uns liebt und es unendlich gut mit uns meint, kommt er in Jesus Christus zu uns Menschen.
Deshalb ist er bereit, seinen eingeborenen Sohn für uns hinzugeben. Und dieser Sohn, Jesus Christus, als er in diese Welt kam – wie meinst du, wie er gekommen ist? Niedergebeugt? „Okay, ich muss das jetzt halt machen“?
Ist das deine Vorstellung von Jesus, ewig grimmig? Oder glaubst du, dass Jesus ein Mann voller Freude war, mit tiefem Frieden im Herzen, der etwas ausstrahlt von der Erfüllung, nach der du dich sehnst?
Das ist der biblische Jesus. Das ist der Jesus, der aus seiner Fülle geben kann und geben wird jedem, der zu ihm kommt.
Einladung zum Glauben und zur Gemeinschaft
Wenn du also noch nie wirklich zu Jesus gekommen bist, dann ist das meine Einladung: Lerne Gott wirklich kennen. Gib dich nicht zufrieden mit dem Gottesbild, das dir vielleicht irgendjemand einmal gemalt hat. Vielleicht hast du es sogar über Jahre und Jahrzehnte in Kirchengemeinden vor Augen gemalt bekommen. Lass dich neu auf ihn ein und lerne ihn wirklich kennen – so, wie er uns in der Schrift offenbart wird.
Du wirst erleben, dass er allein das hat, was dich wirklich erfüllen kann. Und er wird es dir geben, wenn du wirklich aufrichtig zu ihm kommst.
Wenn du heute hier bist und noch nicht zu Jesus gekommen bist, du dich ihm also noch nicht wirklich anvertraut hast, dann ist das meine Einladung: Warte nicht länger, suche nicht weiter an anderen Orten, sondern lass dich darauf ein und lerne ihn kennen. Wir würden dir liebend gerne helfen, ihn besser kennenzulernen. Dazu sind wir als Gemeinde hier.
Komm mit dem, der neben dir sitzt, ins Gespräch. Komm auch mit mir ins Gespräch. Lass uns nach dem Gottesdienst reden, wie wir dir helfen können, Jesus besser kennenzulernen. Ein ganz einfacher Weg ist: Komm Sonntag für Sonntag und nutze die anderen Angebote dieser Gemeinde. Komm morgen Abend wieder, komm heute Abend wieder – komm und lerne ihn kennen.
Nur, lieber Christ, du bist zu Jesus gekommen, aber kommst du immer noch zu ihm? Suchst du immer noch bei ihm deine Erfüllung? Liebe Geschwister, uns muss klar sein: Die Welt, unser sündiges Fleisch und der Teufel wollen uns einreden, dass wahre Erfüllung anderswo zu finden ist. Ja, wir haben Jesus, und das ist auch gut so. Aber jetzt braucht es doch nochmal Erfüllung von woanders.
Seht ihr, selbst große christliche Leiter sind vor dieser Lüge des Teufels nicht geschützt. Ich kenne gerade in den letzten Wochen durch die christlichen Medien einen sehr bekannten, sehr gesegneten christlichen Prediger, mit dem ich vor sieben Jahren bei einer Konferenz gepredigt habe – ich als der kleine Junge neben dem großen Steven Lawson. Er ist gefallen, weil er Erfüllung in amorösen Abenteuern gesucht hat. Im Alter von 73 Jahren mit einer Endzwanzigjährigen.
Weil er inmitten der großen Lasten seines Dienstes – und er hatte sicher große Lasten – Erfrischung und Erfüllung gesucht hat, nicht mehr bei Jesus, sondern meinte: „Ich brauche doch auch mal was für mich.“ Das ist eine Lüge Satans.
Lieber Christ, nimm das ernst. Lass dich nicht betrügen, lass dich nicht verführen. Und wenn du angefangen hast, Erfüllung woanders zu suchen, dann hör auf damit und geh zurück zu Jesus. Komm zu Jesus!
Wirkliche Liebe, wirkliche Annahme, wirkliche Geborgenheit, wirklichen Frieden, echten Trost und wahre Freude wirst du nur bei ihm finden. Deswegen müssen wir immer und immer wieder zu ihm kommen.
Aber wie kommen wir zu Jesus? Eigentlich wissen wir das alle. Ich sage es trotzdem, damit es ein bisschen praktisch wird und du, falls du gerade das alles aus dem Blick verloren hast, es noch einmal klar vor Augen hast.
Wir kommen zu Jesus, indem wir zu seinem Wort kommen, um auf ihn zu schauen, wo er uns offenbart wird. Wir hören auf sein heiliges Wort, und so erkennen wir ihn immer mehr. So bekommen die Lügen des Teufels weniger Raum, und wir werden sehen, wie gut er ist, wie liebevoll, barmherzig und gnädig er ist.
Wir werden erkennen, dass er ein guter Hirte ist, der mit uns durch tiefe Täler geht. Wir werden erkennen, dass er derjenige ist, der uns beschenkt. Wir werden Gott den Vater erkennen als den Vater, der seine Kinder liebt und ihnen nichts vorenthalten wird.
Komm zu Jesus, indem du zu Gottes Wort kommst. Lass dieses Wort wirklich zu dir sprechen. Studiere sein Wort. Da wird dein Herz zur Ruhe kommen, da wirst du Erfüllung finden.
Und dann komm zu Jesus im Gebet. Das kannst du tun mit gesungenen Gebeten, mit Liedern, in die du einstimmst. Du kannst es auch in gesprochenen Gebeten tun.
Es gibt diesen schönen Vierklang, die vier Gebetsformen, die wir eigentlich in jedem Gottesdienst versuchen zu haben. Ich möchte das einmal kurz für uns durchdeklinieren, damit du das für dich klar hast. Denn ich glaube, manchmal landen wir in privaten Gebeten nur in der Fürbitte und sagen: „Mir fehlt, ich suche, und jetzt, Jesus, gib! Und wenn du nicht gleich gibst, dann gehe ich halt woanders hin.“
Die Bibel lehrt uns vier verschiedene Formen von Gebeten:
Das erste ist Anbetung. Das heißt, wir fangen an, wir lesen Gottes Wort, wir lesen etwas über Gott und erkennen ihn immer mehr. Dann fangen wir an, Gott dafür zu preisen, wer er ist. Unsere Herzen werden mit hineingenommen in wirkliche Anbetung. Das, was wir gelesen haben, wird jetzt zu Staunen, Lob und Preis über seine Größe, seine Gnade, Barmherzigkeit und Liebe für uns.
So kommen wir zu Jesus.
Dann bringen wir ihm unsere Sünden. Wir bekennen unsere Sünden. Ich weiß nicht, ob du das tust. Wir werden das nachher vor dem Abendmahl tun. Wir tun das jeden Sonntag im Gottesdienst, wenn wir gemeinschaftlich unsere Sünden bekennen. Es muss dir nicht peinlich sein, wenn du Sünden zu bekennen hast.
Wir als Gemeinde erkennen an: Jede Woche haben wir genug getan, dass es sich lohnt zu beten und unsere Sünden zu bringen. Jeden Tag kann ich zu Gott gehen und meine Sünden bekennen. Ich habe immer etwas zu bringen.
Seht ihr, das Problem ist, wenn wir das nicht tun und Schuld sich bei uns anhäuft, ohne dass wir sie abgeben, was passiert? Unser schlechtes Gewissen bedrängt uns. Dann müssen wir es zum Beispiel im Alkohol ertränken oder irgendwie wegdrücken.
Dabei sagt Jesus: „Kommt, wenn ihr eure Sünden bekennt, so bin ich treu und gerecht, ich nehme sie euch ab und reinige euch von aller Ungerechtigkeit.“
Dann, drittens, komm im Gebet mit Danksagung. Bedenke all das Gute, das dir der Herr gegeben hat.
Seht ihr, ein Problem unseres sündigen Fleisches ist, dass es alles Gute ausblendet, was wir haben, und sich nur an das hängt, was uns fehlt. Dann denken wir: „Ich brauche das!“ und das wird so groß, dass alles andere völlig verschwindet. Ich fühle mich wie der letzte Bettler, der gar nichts hat. Mir geht es so schlecht.
Dann fange ich an zu danken. Ich danke dafür, dass ich Gott kennen darf, dass ich überhaupt beten kann. Ich danke dafür, dass ich in einem Land lebe, in dem gerade kein Krieg tobt und ich keine Angst haben muss, dass eine Bombe auf mein Haus fällt.
Ich danke ihm dafür, dass Essen im Kühlschrank ist. Ich danke ihm dafür, dass er mich mit so vielen Dingen versorgt. Ich danke ihm für Eltern, die mich lieben, für Familie, die ich habe, und für alles, was er mir gegeben hat.
Vielleicht gibt es gerade etwas, wofür du nicht danken kannst, weil du es nicht hast. Aber du hast all das andere.
Die Frage ist: Was wird groß im Danken? Wird das groß, was wir haben. Wenn wir aufhören zu danken und nur auf das starren, was uns fehlt, wird das groß. Wir geraten aus dem Gleichgewicht, und das macht etwas mit uns. Wir werden anfällig für Verführung.
Wie heißt es in dem schönen Sprichwort: „Danken hilft verwanken.“ Lasst uns Zeit dafür nehmen.
Und dann kommt die Fürbitte. Nachdem du Gott angebetet hast, dafür, wer er ist, nachdem du ihm deine Schuld gebracht hast und dich darauf besonnen hast, was er dir schon alles Gutes gegeben hat – wenn dir dann noch etwas einfällt, dann bring es. Dann bring deine Fürbitte zu ihm.
Im Wissen darum, dass er gut ist, dass er ein Vater ist, der seine Kinder liebt, der uns nichts vorenthalten wird und uns alles geben wird, was wir wirklich brauchen – und zwar zu der Zeit, zu der es wirklich gut für uns ist.
Wir täuschen uns manchmal darüber und denken, dass wir Dinge brauchen, die wir gar nicht wirklich brauchen. Und wenn wir sie dann haben, merken wir das oft. Wir wollen Dinge manchmal zu einem Zeitpunkt, zu dem es gar nicht gut ist.
Gott weiß alles. Wir haben darüber nachgedacht: Gott weiß alles, er kontrolliert alles, und er wird als liebender Vater dir zur rechten Zeit die richtigen Dinge geben.
Komm so zu Jesus.
Und ein Letztes: Komm zu Jesus, indem du dich mit seinem Leib versammelst, mit der Gemeinde.
Da, wo wir selbst schlechter geworden sind, wirklich zu hören, was Gott uns zu sagen hat – wenn unser Bibellesen nur noch so an uns vorbeirauscht.
Dann komm und hör auf die Predigt, wo der Prediger dich mit großen Gesten anbrüllt, und du gar keine Chance hast, zu entkommen. Herzlich willkommen im Gottesdienst!
Dann komm in den Hauskreis, wo Geschwister sagen, wie der Text zu ihnen spricht. Dann triff dich in Jüngerschaft mit jemandem, der dir hilft, vielleicht mehr zu verstehen, was Gott dir wirklich durch sein Wort sagen will.
Komm und bete mit anderen Gott an. Lass dich mit hineinnehmen in die wahre Anbetung, ins Sündenbekenntnis, ins Danken und in die Fürbitte. Komm und sing mit anderen geistliche Lieder, in denen dir geistliche Wahrheiten zugesungen werden, die dich ermutigen, erbauen und dir helfen, deinen Blick wieder auf Jesus zu richten.
So kommen wir zu Jesus.
Und wenn wir so kommen, dann werden wir tun, was Jesus in Vers 38 angekündigt hat: Wer zu ihm kommt, wer immer wieder zu ihm kommt und wirklich von ihm erfüllt wird, dem hat Jesus verheißen: Wer an mich glaubt, jeder, der an mich glaubt, bekommt meinen Heiligen Geist.
Angekündigt in Vers 39 spricht er über den Geist, der zu der Zeit noch nicht gegeben war, der jetzt aber gegeben und gesandt ist. Wenn du glaubst, hast du den Heiligen Geist.
Und der Heilige Geist, wenn du ihn fütterst, indem du immer wieder zu Jesus kommst und der Geist mehr Raum in dir einnimmt, wird in dir etwas produzieren, nämlich Erfüllung – Erfüllung im Überfluss.
So wird der Geist durch die Gaben, die er dir verleiht, diesen Überfluss wirken lassen, sodass andere davon profitieren können.
Das beginnt hier in der Gemeinde. Du kommst nicht als Konsument zuerst, du kommst, um dich erfüllen zu lassen, damit du weitergeben kannst.
Du kommst für die Geschwister rechts und links von dir, die vielleicht nicht so erfüllt sind, damit du ihnen helfen kannst, mehr erfüllt zu sein.
Lass dich füllen, so dass von dir ausgehend andere gesegnet werden können. Und dann trag diesen Segen weiter zu den Menschen, die Jesus noch nicht kennen.
Dazu will er uns erfüllen, so dass wir so voll von ihm sind, dass wir nicht schweigen können von dem, wovon unser Herz voll ist.
Bist du so ein Christ? Wenn nein, dann komm zu Jesus – so, wie wir das gerade bedacht haben – damit dein Herz wieder voll wird und aus dem Überfluss deines Herzens dein Mund spricht.
Jesus sagt in Vers 39, dass die Schrift das angekündigt hat. Wir haben vorhin Jesaja 12 gehört, das ist eine von vielen Bibelstellen, die wir hätten lesen können.
Jesaja 12 zeigt, wie Menschen zum Heilsbrunnen kommen, zu Jesus, schöpfen und erfüllt werden. Und wir lesen dann, wie diese Menschen weitergehen und aller Welt das Evangelium verkündigen.
Ihr Lieben, lasst uns heute, am letzten Tag des Festes, noch einmal hören, was Jesus uns zuruft:
„Wer da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“
Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater, danke, dass du uns deinen Sohn Jesus Christus gesandt hast, damit wir nicht in Unwissenheit leben müssen, nicht in Finsternis leben müssen, damit wir nicht hoffnungslos nach Erfüllung irgendwo in dieser Welt suchen müssen, sondern erkennen können: Wahre Erfüllung ist bei dir.
Danke, Jesus, dass du die Herrlichkeit beim Vater verlassen hast, um zu uns zu kommen. Danke, dass du uns den Vater gezeigt hast.
Ich bete für die, die ihn noch nicht erkannt haben, dass du ihre Augen öffnest für die Herrlichkeit Gottes.
Und ich bete für uns, die wir dich vernachlässigt haben, die unsere Erfüllung in anderen Dingen gesucht haben: Herr, vergib uns und mach uns wieder neu zu Menschen, die zur einen wahren Quelle kommen – zu dir.
Erfülle uns als deine Gemeinde, dass wir mehr und mehr eine Gemeinschaft von Menschen sein können, die darauf bedacht sind, einander zu segnen und ein Segen zu sein in der Welt, in die du uns gestellt hast.
Und das bitten wir alles durch Jesus Christus, unseren Retter und Herrn. Amen.
Der Heilige Geist als Quelle der Erfüllung und Sendung
Und wenn wir so kommen, dann werden wir tun, was Jesus in Vers 38 angekündigt hat. Wer zu ihm kommt, wer immer wieder zu ihm kommt und wirklich von ihm erfüllt wird, dem hat Jesus verheißen: Wer an mich glaubt, jeder, der an mich glaubt, bekommt meinen Heiligen Geist.
Das kündigt er in Vers 39 an. Er spricht über den Geist, der zu der Zeit noch nicht gegeben war, der jetzt aber gegeben und gesandt ist. Wenn du glaubst, hast du den Heiligen Geist. Und der Heilige Geist, wenn du ihn fütterst, indem du immer wieder zu Jesus kommst und der Geist mehr Raum in dir einnimmt, wird in dir etwas produzieren – nämlich Erfüllung, Erfüllung im Überfluss.
So wird der Geist durch die Gaben, die er dir verleiht, diesen Überfluss wirken lassen, sodass andere davon profitieren können. Das beginnt hier in der Gemeinde. Du kommst nicht als Konsument zuerst, sondern du kommst, um dich erfüllen zu lassen, damit du weitergeben kannst.
Du kommst für die Geschwister rechts und links von dir, die vielleicht nicht so erfüllt sind, damit du ihnen helfen kannst, mehr erfüllt zu sein. Lass dich füllen, sodass von dir ausgehend andere gesegnet werden können. Und dann trage diesen Segen weiter zu den Menschen, die Jesus noch nicht kennen.
Dazu will er uns erfüllen, damit wir so voll sind von ihm, dass wir nicht schweigen können von dem, wovon unser Herz voll ist. Bist du so ein Christ? Wenn nicht, dann komm zu Jesus, so wie wir das gerade bedacht haben, damit dein Herz wieder voll wird und aus dem Überfluss deines Herzens dein Mund spricht.
Jesus sagt in Vers 39, dass die Schrift das angekündigt hat. Wir haben vorhin Jesaja 12 gehört. Das ist eine von vielen Bibelstellen, die wir hätten lesen können. Jesaja 12 zeigt, wie Menschen zum Heilsbrunnen kommen, zu Jesus schöpfen und erfüllt werden.
Wir lesen dann, wie diese Menschen weitergehen und aller Welt das Evangelium verkündigen.
Schlussappell und Gebet
Ihr Lieben, lasst uns heute, am letzten Tag des Festes, noch einmal hören, was Jesus uns zuruft: „Wer da dürstet, der komme zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“
Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater, danke, dass du uns deinen Sohn Jesus Christus gesandt hast, sodass wir nicht in der Unwissenheit leben müssen, nicht in der Finsternis leben müssen. So müssen wir nicht letztendlich hoffnungslos nach Erfüllung irgendwo in dieser Welt suchen, sondern können erkennen, dass wahre Erfüllung bei dir ist.
Danke, Jesus, dass du die Herrlichkeit beim Vater verlassen hast, um zu uns zu kommen. Danke, dass du uns den Vater gezeigt hast. Ich bete für die, die ihn noch nicht erkannt haben, dass du das tust, dass du ihre Augen öffnest für die Herrlichkeit Gottes.
Und ich bete für uns, die wir dich vernachlässigt haben, die unsere Erfüllung in anderen Dingen gesucht haben. Herr, vergib uns und mach uns wieder neu zu Menschen, die zu der einen wahren Quelle kommen, zu dir. Erfülle uns als deine Gemeinde so, dass wir mehr und mehr eine Gemeinschaft von Menschen sein können, die darauf bedacht sind, einander zu segnen und ein Segen in der Welt zu sein, in die du uns gestellt hast.
Das bitten wir alles durch Jesus Christus, unseren Retter und Herrn. Amen.