Eindrücke und Begegnungen in der Gemeinde
Und nun sind diese schönen Tage – Freitag, Samstag, Sonntag – schon wieder vorbei. Es war so schön, als ich diese E-Mail von Alexander Mattis erhalten habe. Danach wusste ich nicht viel mehr über diese Gemeinde.
Jetzt, nachdem ich Sie alle getroffen habe, ist es ganz wunderbar. Was ist das Schönste in Ihrer Gemeinde? Natürlich die Menschen. Aber das Allerschönste ist, dass sie sich um das Wort Gottes versammeln.
Im Propheten Amos steht eine Zukunftsweisung, die in dieser Welt eintreten wird. Gott wird einen Hunger schicken – einen Hunger nicht nach Brot und nicht nach Wasser, sondern nach dem Wort Gottes. Die Menschen werden laufen, nach Norden und nach Osten, von einem Meer zum anderen, und kein Wort Gottes mehr finden.
Das wird das allerfurchtbarste in der Welt sein: allein zu sein mit seinen menschlichen Gedanken, während Gott schweigt. Darum ist es so schön, dass wir diese Bibeltage haben.
Paulus in Korinth: Begegnungen und Herausforderungen
Wir wollen heute den dritten Abschnitt aus der Apostelgeschichte 18 lesen, wie Paulus nach Korinth kam.
Unter uns sind sicherlich einige, die Korinth kennen. Es liegt am Isthmus von Korinth, der engsten Stelle zwischen dem nördlichen Griechenland und dem südlichen Peloponnes. Dort befand sich eine große Weltstadt, die schon zu allen Seiten bekannt war durch die isthmischen Spiele.
Vorher war Paulus in Athen, das früher das Zentrum des Geistes und der Philosophie war. Die griechische Philosophie hat Europa stark geprägt. Dort ging Paulus hin und verkündigte das Evangelium von Jesus.
Danach verließ Paulus Athen und kam nach Korinth. Dort traf er einen Juden namens Aquila, der aus Pontus stammte. Aquila war mit seiner Frau Priscilla verheiratet, die in den Briefen manchmal auch Priska genannt wird. Sie waren kürzlich aus Italien gekommen, weil Kaiser Claudius allen Juden befohlen hatte, Rom zu verlassen – eine Judenverfolgung unter Kaiser Claudius.
Zu ihnen ging Paulus, und weil sie den gleichen Beruf hatten – sie waren Zeltmacher –, blieb er bei ihnen und arbeitete mit ihnen zusammen. Paulus war ebenfalls Zeltmacher.
Er lehrte in der Synagoge an allen Sabbaten und überzeugte sowohl Juden als auch Hellenisten, das heißt griechische Juden.
Als aber Silas und Timotheus, die Paulus in Thessaloniki und Beröa zurückgelassen hatte, da dort viele neue Gemeinden entstanden waren, aus Mazedonien kamen, richtete sich Paulus ganz auf die Verkündigung des Wortes. Er bezeugte den Juden, dass Jesus der Christus ist.
Als die Menschen in der Synagoge jedoch widerstrebten und lästerten, schüttelte Paulus die Kleider aus und sprach zu ihnen: „Euer Blut komme über euer Haupt! Ich bin unschuldig; von nun an gehe ich zu den Heiden.“
Bis zum Evangelium kann man niemanden zwingen. Es ist ein Angebot. Wenn jemand es nicht annimmt, kann man sagen: Ich habe es dir verkündigt. Es ist deine Entscheidung, und du musst damit fertig werden.
Paulus machte sich daraufhin auf den Weg und kam in das Haus eines Mannes namens Titius Justus, eines Gottesfürchtigen. Sein Haus lag neben der Synagoge.
Christus, der Vorsteher der Synagoge, kam mit seinem ganzen Haus zum Glauben an den Herrn. Auch viele Korinther, die zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen.
Gottes Zusage und die Bedeutung des Glaubens
Es sprach aber der Herr durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: „Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht, denn ich bin mit dir. Niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden, denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.“
Ich muss Ihnen zuerst noch einmal sagen, was Glauben ist. Wissen Sie, das Wort „Glauben“ wird ja in allen möglichen Bedeutungen missbraucht. Manche sagen, man müsse nur irgendetwas glauben. Ob jemand an irgendeinen Buddha oder Allah glaubt oder ob er bloß sagt: „Ich glaube heute, dass es regnet“ – das sei seine Überzeugung oder Vermutung.
Aber in der Bibel hat dieses Wort „Glauben“ eine ganz, ganz große Bedeutung. Gott verbindet sich durch den Glauben mit uns, nur durch den Glauben. Ohne Glauben kann man Gott nicht gefallen.
Es ist jetzt 54 Jahre her, da habe ich ein Mädchen gekannt. Wir haben einen Spaziergang gemacht, und bei mir ging es sehr schnell. Ich habe sie gefragt, ob sie mich heiraten will. Es war ja ein Überfall gewesen. Wir waren dort oben in den Stuttgarter Wäldern bei der Solitude.
Es war interessant: Dieses Mädchen hat mir geglaubt. Sie hätte ja auch denken können, ich sei ein Mädchenhändler oder wolle sie nur irgendwie an der Nase herumführen. Aber unter Menschen ist das Glauben überhaupt erst wunderbar. Sie hat geglaubt.
Und da ging für uns in diesen 54 Jahren etwas auf, was wir erlebt haben aneinander. Ich kann Ihnen sagen, es wird immer nur wunderbarer und schöner mit jedem Jahr neu. Und so ist es erst recht in der Begegnung mit dem lebendigen Gott.
Für Paulus war das ein Schock, als er begriffen hat, dass Jesus Christus lebt. Er hat mit Leidenschaft dagegen gekämpft: „Das kann doch nicht sein! Der ist doch am Kreuz gestorben. Was soll der Unsinn? Und was soll das, dass der Tod von Jesus meine Schuld büßt? Ich will für mein Leben selber gerade stehen, ich will mein Leben selber ordnen!“
Er war ein Mann, der nach dem jüdischen Gesetz untadelig gelebt hat. Das machen Sie ihm mal nach! Die ganzen Gebote Gottes hat er gehalten von Jugend an, und er war eifrig.
Dann ist ihm der auferstandene Christus begegnet auf der Straße nach Damaskus, als er Christen bekämpft hat in der Christenverfolgung. Das war eine Katastrophe für ihn, für sein ganzes Denken. Alles wurde umgestürzt. Es war plötzlich alles ganz anders.
Er sagt ja mal später im Philipperbrief: Das, was für mich ganz wichtig war, was mein Leben ausgemacht hat – der Pflichteifer, der Gehorsam, Gesetze halten, ein ordentliches Leben führen – das ist für mich heute Dreck, ein Hindernis.
Ich habe erkannt, dass Jesus Christus der einzige Weg ist, durch den ich Gott finden kann. Und der einzige Weg.
Ich habe erst entdeckt, dass die schlimmste Sünde ist, dass ich den Jesus, den Gott geschickt hat zur Versöhnung der Welt, weggestoßen habe. Und ich will immer mehr Christus entdecken.
Das war Glauben.
Paulus’ Glaubensstärke trotz Widerständen
Und wenn man einmal in der Apostelgeschichte liest, wie der Glaube des Paulus triumphiert hat, wird deutlich, dass er die größten Schikanen auf sich genommen hat. Es war ihm egal. Der Glaube hat ihn so stark gemacht, obwohl er ein körperlich kranker Mann war.
Er ist unter die Räuber gefallen, wurde ausgeplündert und hat Schläge erhalten. Er war lange in Haft, obwohl er nichts anderes getan hatte, als das Evangelium zu predigen. Und als er dann vor dem mächtigen Stand, vor König Agrippa und vor dem Landpfleger Felix stand, wissen Sie, was er gemacht hat? Er hat ihnen gesagt, dass es um eine Bekehrung geht.
Die ganze Schar der Vornehmen von Caesarea saß dort. Paulus sagte: „In meinem Leben ist Folgendes passiert: Ich bin von der Finsternis zum Licht gekommen.“ Später, als er auf seiner letzten Reise war, bei der es zu einem großen Schiffsuntergang kam, sagte er zu den Leuten: „Habt keine Angst, ich glaube, mein Leben ist geborgen in Gott.“
Der Glaube ist etwas Großes. Mit dem Glauben an Jesus und dem ganz festen Vertrauen auf sein Wort können Sie die Welt überwinden. Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.
Gestern wurde von Leid, schweren Nöten, düsteren Lebenswegen und Wüstenwegen gesprochen, die wir durchschreiten müssen. Im Glauben können Sie triumphieren, sogar in Ihrer Todesstunde. Sie müssen den Tod nicht schmecken, wie Jesus es versprochen hat. „Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“
Das ist so groß, was der Glaube bewirken kann.
Der angeschlagene Glaube und seine Ursachen
Das ist heute das Thema: Was passiert, wenn man nicht mehr glauben kann oder wenn der Glaube angeschlagen ist? Sowohl bei dir als auch bei mir und sogar bei Paulus gibt es Phasen, in denen der Glaube ins Wanken gerät. Das ist eine große Not.
Wir können große Siege erleben, aber dann gibt es auch Frustrationen. Kennen Sie dieses schöne Fremdwort? Man sagt dann: „Es ist alles umsonst.“ Plötzlich sieht man nichts mehr, und man bricht ein.
Was war denn der Auslöser für diese Frustration, für den angeschlagenen Glauben bei Paulus? Er ging ins Zentrum der hellenistischen Philosophie, nach Athen, auf den Areopag. Dort wurden Frauen nicht erwünscht; die Männer führten die Diskussionen, während die Frauen bei den Griechen die Hausarbeit machten. Bei den Christen ist das anders. Dort haben auch die Frauen eine große Bedeutung und sind Zeuginnen der Auferstehung. Aber dazu sprechen wir später noch.
Zunächst war wichtig, dass Paulus dorthin ging und mitdiskutierte. Er hielt dort eine ganz geniale Rede. Das ist ja das Allerschwierigste: Er sprach sogar in dieser heidnischen Welt vom Gericht. Er sagte, dass Gott ganz anders sei als unsere Welt und dass der Mensch nicht gut sei, sondern der Hilfe bedürfe, die Gott durch seinen Gesandten gebracht hat.
Diese geniale Rede, die Paulus hielt – das Muster einer Missionspredigt – hatte jedoch einen ganz schrecklichen Misserfolg. Das kennen Sie aus Ihrem Leben. Sie haben sich bemüht, haben sich angestrengt. Ich habe das in meinem Leben auch erlebt.
Ich erinnere mich noch, als ich junger Pfarrer im Schwarzwald war, Bezirksjugendpfarrer, und Jugendarbeit machte. Ich dachte immer, ich kann das gut. In Stuttgart, im Stuttgarter Westen, hatten wir eine große Jugendarbeit. Doch dann kam der Tag, an dem niemand mehr kam. Damals gab es noch kein Fernsehen, keine Übertragung von Fußballspielen, und plötzlich brach alles zusammen.
Da geht man nach Hause und fragt sich: „Tauge ich überhaupt noch? Wenn ich solche Misserfolge habe?“ Ich habe einen amerikanischen Missionar auf Bali kennengelernt, der 40 Jahre auf der Insel war und Ehrenbürger Indonesiens wurde – aber in 40 Jahren keine einzige Bekehrung erleben durfte. Das zermürbt.
Sie erleben das vielleicht auch in Ihrer Gemeinde: Sie haben doch alles für Ihre Kinder getan, und jetzt gehen sie böse Wege. Man fragt sich dann: „Tauge ich nicht? Habe ich etwas falsch gemacht?“
Der angeschlagene Glaube ist furchtbar, weil er uns plötzlich lähmt in unserem Wirken. Das kennen Sie aus Ihrer Gemeinde: Wie soll es weitergehen, wenn die Schwindsucht des Glaubens da ist und kein Erfolg einkehrt?
Ich muss Ihnen sagen: Schon in der Apostelgeschichte wird erzählt, dass es viel Misserfolg gab – und Gott lässt das zu. Das steht überhaupt in der Bibel.
Elija als Beispiel für Glaubensnot
Im Alten Testament wird von Elija berichtet, der ein Gottesbote in einer sehr gottlosen Zeit war. Damals herrschte König Ahab im Nordreich Israel, in Samaria. Seine Frau Isebel stammte aus einem phönizischen Königshaus und war tief im Heidentum verwurzelt. Sie wollte den Glauben in Israel vollständig vernichten – ein sehr bösartiges Vorhaben. Isebel manipulierte ihren Mann und lenkte ihn nach ihrem Willen.
Elija hatte den Mut, vor König Ahab zu treten und zu sagen: „So wahr der Herr lebt!“ Das war echter Glaubensmut. Er forderte das Gottesurteil auf dem Berg Karmel heraus, ein großes Wunder geschah. Die Baalspriester sprangen und riefen, doch das Feuer kam nicht. Dann kniete Elija nieder, und Gott setzte ein Zeichen. Das Volk rief laut: „Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!“ Doch trotz dieses Wunders änderte sich nichts.
Isebel trachtete weiterhin danach, Elija umzubringen und das Wort Gottes auszutilgen. Was tat Elija? Er brach zusammen – er, der große Glaubenszeuge, der jahrelang am Bach Krit saß und ohne richtige Versorgung war. Sein Mut brach ein, denn die Macht der Gottlosigkeit und der Finsternis war sehr groß. Er sagte zu Gott: „Ich möchte sterben, nimm meine Seele weg, ich kann nicht mehr.“
Diese Not kennen glaubende Christen oft. Darüber muss heute gesprochen werden, weil es im Glaubensleben immer wieder Momente des Versagens gibt. Paulus schreibt später über diese Zeit, die Elija durchlebte: „Ich war unter euch in Schwachheit, in Furcht und in großem Zittern.“ Das sollten wir wissen: Wir sind nie stark, der Herr ist stark, Jesus ist stark – wir sind immer schwach.
Das ist wunderbar, denn wenn wir immer wieder einbrechen, bewahrt uns das davor, uns zu überheben. Das Schlimmste ist, wenn wir uns selbst etwas einbilden, als könnten wir alles, als wären wir die Macher, die alles im Griff haben. Sie sehen mit eigenen Augen, wie viel in der Christenheit falsch läuft und Gott keine Ehre gemacht wird. Es gibt viel Gottloses.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns immer wieder auf das Wesentliche besinnen: Was will Christus in unserem Leben bewirken? Paulus schreibt im 2. Korintherbrief, als er in Asien war und verzagt über die Masse der Schwierigkeiten, die er erlebte. Auch er, der große Glaubensmann, fühlte sich verzagt und meinte, er müsste sterben. Doch später sagt er: „Das alles hat Gott nur gemacht, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen, sondern auf den Gott, der Tote lebendig macht.“
Das ist sehr wichtig, dass wir das erleben und wissen. Den angeschlagenen Glauben – den hast du, den habe ich – das ist gut. So lernen wir den richtigen Glauben, den sieghaften Glauben, den Glauben, der überwindet.
Paulus’ Neuanfang in Korinth
Paulus kam von Athen zurück, niedergeschlagen durch seinen Misserfolg. Er schreibt nicht viel über seine Seelenlage, aber man weiß, wie man in solchen Momenten oft immer wieder nachdenkt: Habe ich etwas falsch gemacht? Warum ist es so gelaufen? Nur wenige waren interessiert, die meisten verspotteten ihn. In Athen sagten sie: Was will denn dieser Altluther-Text-Lotterbube sagen? Der ist doch ein Schwätzer. Das Evangelium wurde abgelehnt.
Jetzt kam Paulus nach Korinth, doch er hatte keinen Mut. So geht es Ihnen oft auch, wenn Sie Zeugnis von Jesus geben sollen. Sie fragen sich: Wie fange ich das bloß an? In der Schulklasse, im Büro, bei meinen Kollegen oder in der Nachbarschaft – wie mache ich das?
Paulus bummelt durch die Straßen und sieht plötzlich ein Schaufenster, das sein Interesse weckt. Er ist ja vom Fach. Dort wurden Campingausrüstung, Zelte und Sattlersachen gefertigt. Er geht hinein und sieht die Namen – Mensch, das sind ja Juden, das erkennt er sofort. Er tritt ein, und die Leute erzählen ihm: Aquila und Priscilla. Sie berichten von einem schlimmen Erlebnis: einer großen Judenverfolgung in Rom unter Kaiser Claudius. Sie sind geflohen, um ihr Leben zu retten, und nach Korinth gekommen.
Weißt du, was eine Gemeinde ist? Dort ist es so schön beschrieben: angeschlagene Menschen, die viel Schweres erlebt haben, treffen sich und geben einander Mut. Eine Gemeinde ist ein Ort, an dem Menschen Heimat finden, die in ihrem Leben große Nöte erfahren haben. Sie trösten und richten einander auf.
Darum ist es so wichtig, dass man hinhört. Ich hatte auch Konfirmanden in meiner ersten Gemeinde, die sagten oft: Ach, im Gottesdienst sind nur alte Leute. Dann erzähle ich ihnen, was diese alten Leute in der Flucht aus Ostpreußen erlebt haben und wie furchtbar das war. Wie der Ehemann niedergeschossen wurde, weil er die Frauen vor der Soldateska schützen wollte. Und wie die Frau ihren sterbenden Mann in den Schoß legte.
Da hören die Konfirmanden plötzlich zu. Die Gemeinde ist ein Platz, an dem Alt und Jung einander zuhören. Und dann hört man auch auf die Jungen, was sie bewegt und umtreibt.
Die Rolle von Aquila und Priscilla in der Gemeinde
Aquila und Priska, auch Priscilla genannt, spielen eine wichtige Rolle in der neutestamentlichen Gemeinde. Sie sind zum Glauben an Jesus gekommen. Paulus erwähnt sie mehrfach in seinen Briefen an die Korinther. Er hat sie nach Ephesus mitgenommen, wo sie zu tragenden Säulen der Gemeinde wurden.
Interessant ist, dass Aquila und Priska insgesamt sechsmal erwähnt werden. Dabei wird Priska viermal vor Aquila genannt – die Frau vor dem Mann. Das widerlegt die oft geäußerte Meinung, Frauen würden im Neuen Testament unter Wert behandelt. Jesus selbst hat als erster Auferstehungszeugen Frauen ausgewählt. Frauen übernehmen eine bedeutende Aufgabe – nicht nur in der Küche, sondern vor allem im Zeugnis für unseren Herrn und in der Gemeinde.
Priska war eine herausragende Frau. Doch was wären wir Männer ohne unsere Frauen? Ohne meine Frau bin ich vielleicht keine fünf Prozent mehr. Das ist das Wunderbare an der Ehe: sich zu ergänzen, zusammenzuwachsen, alles besprechen zu können und zu sagen: „Ich brauche dich.“ Man erkennt, dass der Partner eine Gabe Gottes im eigenen Leben ist.
Menschen, die Enttäuschungen und Niederlagen erlebt haben, finden zusammen und trösten einander. Paulus sagt später, dass Aquila und Priska für ihn ihr Leben riskiert haben, um ihn zu retten. Sie hatten großen Mut, und das ist ein wunderbares Beispiel dafür, was Frauen auch in der Gemeinde bewirken können.
Glaubenszweifel kennt jeder von uns. Doch wir dürfen nicht stehenbleiben. Es ist schön, wenn wir einander finden und uns gegenseitig unterstützen. Aber es geht nicht nur darum, Wunden zu lecken. Es geht um mehr – es geht darum, einen ansteckenden Glauben zu leben.
Gemeinschaft und Ermutigung im Glauben
Also, das braucht die Gemeinde erst recht. Plötzlich kommen Silas und Timotheus in die Werkstatt von Aquila und Priscilla. Paulus hatte sie in Mazedonien zurückgelassen, das ist Nordgriechenland. Dort waren lebendige Gemeinden entstanden. In Perua hielten die Leute Bibelstunden ab, sie forschten täglich in der Schrift, um zu prüfen, ob sich alles so verhielt. Im Alten Testament suchten sie die Stellen, die auf Jesus hinweisen.
Deshalb mussten Silas und Timotheus dort oben noch weiterbleiben. Aber Paulus sagt, er braucht sie ganz schnell wieder bei sich in Korinth. Warum braucht er das? Das habe ich Ihnen schon gestern gesagt: Ein Christ kann im Alleinsein nicht leben. Ich habe gestern gesagt, der „Vogelscheuchen-Christ“ ist allein.
Wenn aber zwei Christen miteinander eine Zweierschaft bilden, miteinander beten und auf die Stimme Gottes hören, hat das eine revolutionäre Bedeutung. Das erleben wir überall in der Bibel. Jesus hat seine Missionsboten immer zu zweit ausgeschickt. Das ist eine ganz wichtige Sache, weil man einander stärken kann. Der eine kann für den anderen beten.
Hast du jemanden, der für dich betet? Wenn du morgen zur OP musst, kannst du noch jemanden anrufen und sagen: „Betest du für mich? Morgen um neun Uhr beginnt die Operation.“ Ist das nicht ganz wunderbar? Zu wissen, dass da jemand ist, der nicht nur an mich denkt, sondern für mich betet.
Aber auch jemand, der uns ermahnt, zurechtweist und uns wieder den richtigen Weg zeigt. Das ist auch Gemeinde, wo Glaube ansteckend wird. Als Silas und Timotheus kamen, veränderte sich etwas.
Paulus war ja in die Synagoge gegangen und hatte gelehrt. Ja, er lehrte. Aber Sie wissen, dass Lehre sehr trocken und langweilig sein kann, wenn man nur große Weisheiten verkündet. Als Silas und Timotheus aus Mazedonien kamen, richtete sich Paulus ganz auf die Verkündigung des Wortes aus und bezeugte den Juden, dass Jesus der Christus ist.
Das ist das Wunderbare in der Gemeinschaft von Christen: Wir ermuntern einander auf ansteckende Weise. Du musst das Wichtigste sagen und nicht um den heißen Brei herumreden. Es gibt viele Themen im Glauben, über die man diskutieren kann, von der Taufe bis zu Endzeitfragen. Aber das Wichtigste ist, dass Menschen hören, dass Jesus der Messias, der König Gottes, der Versöhner der Welt ist.
Ohne Jesus gibt es kein Heil. Es ist ganz eindeutig: „Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ Hat Jesus das nicht wirklich so klargestellt in seinem Wort? Deshalb ist es so wichtig, dass wir diesen Dienst aneinander tun.
Du kannst viele gute Werke in deinem Leben haben und viel erreicht haben, aber ohne Jesus bist du verloren – in Zeit und Ewigkeit. Darum ist er gekommen. So sehr hat Gott diese Welt geliebt, dass er seinen eigenen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.
Das ist das schlimmste Wort, das im Neuen Testament steht: verloren. Verloren heißt, dein ganzes Leben ist verloren. Paulus bekommt durch Silas und Timotheus, er, der große Missionar, Freunde, die ihn wieder weiterführen und im Glauben ermuntern.
Du brauchst das noch viel mehr, und ich brauche es noch mehr als du. Wir brauchen immer wieder Freunde, die uns auf das Wichtigste hinweisen und sagen: Darum geht es im Neuen Testament. In der kurzen Zeit unseres Lebens geht es darum, Jesus zu finden und Jesus zu haben.
Die Bedeutung des Evangeliums für Juden und Heiden
Sie wissen ja, dass heute unter Christen eine merkwürdige Meinung vertreten wird – auch in der Westfälischen Kirche und der Rheinischen Kirche. Es wird behauptet, man dürfe Juden nicht das Evangelium von Jesus sagen. Was erlauben sich Christen heute, so etwas zu behaupten? Schließlich war Jesus Jude, Paulus war Jude, und das Evangelium wurde doch in der Synagoge verkündet. Gerade die Menschen in der Synagoge brauchen das Evangelium.
Ich habe jemanden aus Jerusalem kennengelernt, der großen Einfluss bei der Regierung hat und ein weitreichendes Geschäft betreibt. Er hat mir gesagt: Es ist eine ganz große Schuld, wenn du Juden das Evangelium von Jesus verweigerst. Ich sage, ich bin doch Deutscher mit der Last der Geschichte. Er hat da erst recht Recht. Man muss sagen, wie furchtbar das ist, was geschehen ist, aber es gibt nur eine Rettung und ein Heil für die ganze Welt.
Es ist so schön, dass wir an unserem Platz und dort, wo Gott uns hingestellt hat, Zeugen von Jesus sein dürfen. Wir sollten uns überlegen: Herr, wie soll ich es denn machen? Zeige mir doch, wie ich es sagen kann. Aber ich will eindeutig den Namen von Jesus in den Mund nehmen. Ich will nicht nur über Gott reden, sondern von Jesus sprechen – diesem herrlichsten Namen.
Was bedeutet dieser Name? Schon vor seiner Geburt wurde gesagt, dass er das Volk von ihren Sünden retten sollte. Es gibt kein Heilmittel gegen all die Missstände im Leben, außer dass Jesus sie herausreißt, ihr Leben neu ordnet und der Herr wird. Er ist für all ihre Versäumnisse und Schulden des Lebens gestorben. Dieses Zeugnis schulden wir.
Man kann das immer nur ganz einfach so sagen, genau so, wie es in der Bibel steht. Wir sollten Zeugen sein, keine großen theologischen Vorträge halten. Und wenn andere kommen und sagen: „Du bist ja gut, du machst das alles“, dann kann man nur antworten: „Wenn du wüsstest, wie ich leide in meinem Leben unter unheimlich vielen Dingen, die bei mir falsch laufen.“
Neulich ist mir in einer Chemiefachschule etwas passiert, wo ich noch einen Gesprächskreis leite. Der Schulleiter will immer noch einen biblischen Gesprächskreis. Dort waren zwei Muslimas, die sich so gekleidet hatten, dass sie aussahen wie katholische Nonnen – mit Burka und allem – und wollten ein bisschen Unruhe stiften. Sie sind heute sehr mutig mit ihrem Zeugnis.
Wir haben über Schuld gesprochen, es war gerade um den Bußtag herum. Dann sagte eine der Muslimas lachend: „Das würde mich mal interessieren, haben Sie auch Sünden?“ Sie wissen, bei den Muslimen gibt es keine Sündenerkenntnis. „Ich habe doch keine Sünden“, sagte sie.
Ich habe ihr erzählt, was ich meinen Kindern schuldig blieb, wo ich meiner Ehe versagt habe, welcher Schmutz durch meinen Kopf geht, wie viele böse Worte ich geredet habe. Kein Tag vergeht, an dem ich mich nicht vielfach versündige.
Nach der Stunde kam die Muslimin zu mir und sagte: „Das ist ja bei mir genauso. Und wer trägt die Schuld? Wie wollen Sie die büßen?“ Ich antwortete: „Ich will mit Allah am Jüngsten Tag darüber sprechen.“ Sie sagte: „Ich bin so froh, dass Jesus meine Sünden gebüßt hat und ich jeden Tag sie ablegen darf unter dem Kreuz von Jesus.“
Das ist die herrliche Botschaft, die wir verkünden. Das ist die Botschaft für die Welt, und das müssen wir weiter sagen. Das bezeuge ich. Ich kann es immer nur so machen, dass ich von mir erzähle.
Man kann einem anderen nie sagen: „Du bist ein sündiger Mensch.“ Da wird er sich auflehnen. Man kann nur sagen: „Ich bin so froh, seitdem ich wach geworden bin und Jesus mir die Augen geöffnet hat. Ich habe erst Jesus verstanden als den Einzigen, der den Frieden in mein Leben bringen kann. Er will in meinem Herzen wohnen und Herr sein in meinen Gedanken und Worten. Anders kann ich doch gar nicht mehr leben.“
Das ist doch das, was wir bezeugen – das, was wir selbst erlebt und erfahren haben. Darum ist es so groß, was geschehen ist, wie Silas und Timotheus Paulus wieder angespornt haben zu einem neuen Bekenntnis des Jesusnamens. Das brauchen wir heute in Paderborn.
Es ist ja schön, dass Ihre Gemeinde so ein klares Ziel hat. Aber es ist auch wichtig, dass alle, die in den Chor gehen und in Jugendgruppen sind, das wissen. Und dass hier in den Häusern von Paderborn das wieder bekannt wird: Wir haben erfahren, wie erst mit Jesus das Leben begann, wie Freude und Heilung in unser Leben gekommen sind. Das wollen wir weiter sagen.
Widerstand gegen das Evangelium und seine Bedeutung
Es ist interessant: Damals gab es eine riesenhafte Auseinandersetzung in der Synagoge. Es gab Krach, Widerspruch und Protest. Überall, wo das Evangelium hinkommt, entstehen furchtbare Auseinandersetzungen, Widerspruch und Feindschaft.
Da gibt es einen Tumult, den kann man sich kaum vorstellen. Es ist das Allerschärfste, was heute Menschen, die ganz zufrieden sind, zugemutet wird. Allein durch Jesus kannst du vor Gott bestehen – das wollen sie nicht akzeptieren. Da wehren sich die Leute und fragen: Was wollen die uns sagen?
Damals in der Synagoge war es nicht anders als bei Jesus selbst. Bei Jesus haben sie nicht geruht, bis sie ihn ans Kreuz geschlagen und mundtot gemacht haben. Auch damals gab es heftige Auseinandersetzungen.
Als ich in den Jahren 1967 und 1968 die Arbeit bei Licht im Osten übernahm, als Vorsitzender, und wir im Ostblock Bibeln verteilten, habe ich immer wieder gesagt: Versteht ihr das? Die Sowjetunion ist ein Land, das Menschen in den Weltraum schießt. Aber sie haben Angst vor einer kleinen Christengemeinde, die sie irgendwo in Sibirien trifft, und vor Christen, die die Bibel lesen.
Und in der westlichen Welt ist es nicht anders. Der materialistische Mensch fürchtet, wenn Menschen Jesus bekennen und überzeugt sind. Das führt zu Widerspruch und Feindschaft.
Übrigens ist das der Grund, warum die Gemeinde in Verfolgungsländern wächst – zum Beispiel im Iran. Dort werden jeden Monat Hunderte zu Jesusjüngern. Unter dem Druck der Herrschaft von Khomeini suchen viele Menschen und fragen: Wie kann ich zu Gott finden?
Das ist ganz bewegend. Ich habe mit einigen gesprochen und gesagt: Ihr müsst wissen, dass das Todesurteil über eurem Leben steht. So steht es im Koran: Wenn ihr Christen geworden seid, seid ihr vom Glauben abgefallen. Dann sagt einer dieser Konvertiten: Das macht doch nichts, ich habe doch Jesus.
Sie haben es begriffen.
Auch im Buddhismus in Sri Lanka gab es im letzten Jahr Hunderttausende, die auf den Straßen demonstrierten: Weg mit den Christen! Die Christen in Sri Lanka sind eine kleine Minderheit, vielleicht ein Prozent der Bevölkerung. Der Buddhismus ist bei uns immer schon friedfertig gewesen.
Der Widerspruch gegen Jesus ist groß. Gegen Gott hat niemand etwas. Aber sobald jemand von Jesus spricht – dass es keinen anderen Weg zu Gott gibt als den, den Gott durch seinen Sohn gestiftet hat – dann gibt es keinen Widerspruch mehr.
Paulus’ Wirken trotz Widerstand
Was tut Paulus? Im Kampf können sie nichts ausrichten, sie können nur bezeugen. Paulus geht ins Nachbarhaus, wo ein gottesfürchtiger Mann wohnte. Dieser Mann war Christus, der Vorsteher der Synagoge. Das Haus gehörte Titius Justus. Dort erzählt Paulus weiter von Jesus, vom Evangelium.
Das Wunderbare daran ist, dass das Evangelium trotz allen Widerstands durch die Welt geht. Es kann nicht aufgehalten werden, egal was geschieht. Der Widerspruch gegen das Evangelium macht die Sache erst richtig interessant. Ärgern Sie sich nicht darüber.
Wie war es denn in unserer Jugend? Wissen Sie noch, wie Sie Ihren frommen Eltern widersprochen haben, wenn sie immer mit in die Kirche wollten? Und wie es bei Ihnen erst dort sichtbar wurde, dass Sie es selbst ergreifen, entdecken und zur Wahrheit kommen müssen. Es geht nicht anders, denn unser ganzes irdisches Wesen wehrt sich gegen das Evangelium von Jesus.
Dabei kann man nichts erzwingen. Kein Zwang und kein Druck, das macht alles nur schlimmer. Es braucht nur Liebe, nur Liebe, die man bezeugt. Die Feinde segnen, die uns Böses tun – aber dabei bleiben, ja, bis zum Tod. So hat es auch Stephanus gemacht. Er hat sein Leben für das Zeugnis geopfert, das er gegeben hat.
Glaube in Gemeinschaft: Jung und Alt
Wir hatten den angeschlagenen Glauben und den ansteckenden Glauben, der wie bei Silas und Timotheus einen weiterbringt. Ich wünsche mir auch, dass ihr hier in der Gemeinde so im Glauben miteinander umgeht und euch gegenseitig ansteckt – Junge und Alte.
Es ist ganz wunderbar, was die Alten durch ihr Gebet für euch Jungen bewirken können. Geht auf sie zu! Sprecht sie an und bittet zum Beispiel: „Können Sie nächste Woche für mich beten? Ich stehe vor einer schwierigen Prüfung.“ Gott erhört Gebet.
Oder wenn ihr Nöte habt und Seelsorger braucht: Die besten Seelsorger findet ihr bei den Alten. Es ist so wunderbar, dass wir in einer Gemeinde zusammen sind.
Der lebendige Glaube trotz Zweifel
Jetzt kommt noch der lebendige Glaube. Von dem haben wir ganz am Anfang schon gesprochen, denn Paulus hatte den Glauben, der die Welt überwindet, der so stark ist, der siegt und der durchbricht.
Dieser lebendige Glaube – wo entsteht er denn? Den hast du nicht einfach so! In uns allen steckt ganz viel Zweifel. Ich will das mal ganz offen sagen: Jeder von uns zweifelt.
Ein Enkel von mir war im Südsudan und hat dort in einem einjährigen Einsatz ein Krankenhaus aufgebaut. Dann hat er so schön gesagt: „Das sind auch Stunden, wo man denkt, deine Gebete reichen nur bis zur Decke.“ Kennen Sie das? Wenn Sie in der Röhre liegen und auf den bösartigen Befund warten. Es gibt ja solche Stunden im Leben, in denen man meint: Hat Gott mich nicht vergessen?
Und das ist so schlimm. Wie kann ich den Zweifel überwinden? Wie kann ich den angeschlagenen Glauben überwinden? Jesus Christus spricht: Glauben Sie nicht, dass eine Erscheinung von Christus mehr ist, sondern sein Wort ist es.
In der Nacht – ja, das sind die Nächte, in denen man nicht schlafen kann, in denen man wach liegt und immer wieder mit seinen Gedanken grübelt, wie das alles weitergeht. Da spricht Jesus zu ihm.
Wir hatten auch vor einiger Zeit ganz schwere Nächte. Uns haben schwere Dinge geplagt, die man von Menschen gar nicht erzählen kann, Dinge, die einen belasten. Und dann war es herrlich, wenn wir einmal gemerkt haben: Halt mal, Jesus hat uns in seiner Hand, und er ist der Sieger.
Und der Glaube – das ist ja so schön – ich darf meine schwache, zitternde Hand in die starke Hand von Jesus legen. Er ist der Herr meines Lebens. Ich kann mein Leben selbst nicht führen, und er lässt mich nicht los aus seiner Hand. Niemand kann dich aus seiner Hand reißen.
Und dann erfährt Paulus ein Geheimnis: „Ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.“ Die Gemeinde von Jesus ist viel größer, als wir sehen. Genau dasselbe hat schon Elija gehört. Da waren noch siebentausend, die ihre Knie nicht gebeugt haben. Er hat gesagt: „Ich bin ganz allein.“ Du bist nie ganz allein. Die Gemeinde unseres Herrn Jesus ist so groß.
Ermutigende Missionsberichte als Stärkung des Glaubens
Ich möchte Ihnen gerne von der Mission erzählen. Das war in meinem Leben immer sehr wichtig, auch für unsere Gemeinde. Besonders bedeutend war es, wenn ich aus den Ländern berichten konnte, in denen wir mit unserer Arbeitshilfe für Brüder tätig waren.
1950 gab es in Nepal, das ist dort, wo der Himalaya liegt, der Nanga Parbat und all die großen Berge sind, und wo die Sherpas leben, keinen einzigen Christen. Nepal war ein hinduistisches Königreich, das rigoros jede christliche Verkündigung verboten hat. Dennoch sind gläubige Nepalesen aus dem Ausland in dieses Königreich eingereist und haben von Jesus erzählt. Viele von ihnen wurden in Gefängnisse geworfen, oft waren Hunderte gleichzeitig dort eingesperrt. Heute gibt es weit über eine Million Jesusnachfolger in Nepal. Wissen Sie das?
Mich hat vor allem China beeindruckt. Ich habe miterlebt, wie Mao kam und die jungen Leute begeistert um sich scharte. Joschka Fischer und viele andere, die später Außenminister wurden, hielten die kleine Mao-Bibel in der Hand und riefen Parolen. Der Maoismus war der große Traum, auch in den Kirchen. Er ließ alle christlichen Kirchen schließen, es gab keine einzige Kirche mehr, als ich noch Kind war. Alle Bibeln wurden verbrannt.
Ich habe gestern schon von einer DVD gesprochen, die man auch im Internet sehen kann: „Jesus in China“ in der zweiten Folge. Dort erzählen sie von einem Mann, der ein Führer der Roten Garden war und zehntausend Rotgardisten befehligte. Sie hatten einen alten Prediger erwischt und ihn sogar auf dem Stiefel noch getreten. Ein Jahr später wurde dieser Mann Christ – und das auf dem Höhepunkt des Maoismus. Denn Jesus sammelt seine Gemeinde.
Das ist so ermutigend für den Glauben, diese Missionsberichte. Ich habe auch von Roger Louis erzählt, der 40 Jahre auf Bali war und zunächst keine Frucht erlebte. Kurz vor seinem Tod gab es dann eine Erwägung auf Bali, einer Insel, die vom Heidentum geprägt ist. Es ist so ermutigend, wenn man solche Berichte hört.
Ich darf Ihnen einfach sagen: Der lebendige Glaube erlebt große Dinge. Er erlebt auch Niederlagen und Frustrationen, aber Jesus will uns immer wieder neu aufrichten. Dann merkt man plötzlich, dass er es ist, der alles bewirkt. Ich kann mit den Siegen von Jesus rechnen und darauf vertrauen, was er tut.
Ich darf Ihnen sagen: Sie dürfen mit diesem Jesus leben. Aber Sie müssen ihm nachfolgen. Sie müssen ihn bei sich einkehren lassen. Er klopft an Ihre Tür und möchte bei Ihnen wohnen und Ihnen seine ganze Fülle schenken.
Ich kann mir ein Leben ohne Jesus nicht mehr vorstellen. Amen.