Einleitung: Die Herausforderung der heutigen Werbewelt und persönliche Betroffenheit
Eigentlich wäre das heute ein Thema, bei dem ich hier vorne mit einem Schutzhelm stehen müsste und sagen würde: Hoffentlich schlägt mich danach keiner. Das ist mir klar. Ich möchte so anfangen: Warum fahre ich eigentlich nicht so gerne mit dem Fahrrad nach Spandau?
Nein, Boris, nicht weil ich mit Dirk hierherfahre und deshalb den Umweg über die Hafenstraße nehme, sondern weil ich wirklich gerne Fahrrad fahre. Aber es nervt mich einfach, diese ganze Werberei. Überall gibt es sexistische Plakate. Mal sind es drei Nackedeis, die für ein Sonnenstudio werben, das nächste Mal gibt es ein erotisches Musical. An jeder Ecke und Kante muss ich mir eine halbnackte Frau anschauen.
Ich weiß nicht, ob ihr das kennt: Immer an Weihnachten macht H&M Bikini-Reklame. Ich weiß nicht warum, aber es ist immer die Woche vor Weihnachten. Über Jahre hinweg ist es immer die Woche vor Weihnachten. Du weißt also: Es ist Weihnachten, und dann kommt H&M mit Bikini-Reklame.
Du fährst durch die Stadt und musst ja nach vorne schauen. Es ist ja nicht so, dass du beim Fahren die Augen zumachst. Du fährst und bekommst ständig diese Bilder ab. Ich bin jemand, der Gottes Gedanken zum Thema Sexualität ausleben möchte. Das heißt, ich möchte meiner Frau treu sein, mit meiner Frau glücklich sein. Hier oben soll Raum sein für eine Frau.
Und ich merke: Ich bekomme Bilder ab, gegen die ich mich nicht wehren kann. Ich werde stimuliert, ich werde manipuliert, ich werde in eine Richtung gedrängt. Und das ärgert mich. Es ärgert mich so sehr, dass es, wenn ich nach Spandau fahre, wirklich so ist, dass ich manchmal denke: Wenn ich in Spandau ankomme, dann ist sie wieder so richtig abgefüllt.
Wir machen gerade die Reihe „Get the Faith – Einführung in wichtige Glaubensthemen“. Dabei war es uns wichtig, einmal darüber zu reden, wie Gott über den Bereich Liebe, Ehe und Sexualität denkt. Denn wir leben in einer Gesellschaft, die uns mit ihren Prinzipien einfach vereinnahmen möchte.
Und das kann leicht auch uns passieren, dass unsere Beziehungen genauso auf der Strecke bleiben, wie wir das um uns herum sehen. Ich glaube, jeder von euch kennt Beziehungen von Freunden, die entweder in den Frust hineingelaufen sind, in die Scheidung oder in eine innere Kündigung. Man ist noch zusammen, hat vielleicht noch Kinder, und wegen der Kinder geht man nicht auseinander. Oder wegen des Hauses oder aus anderen Gründen. Wir kennen das alle.
Die Frage ist: Sind wir ein Stückchen dazu verdammt, genau so zu leben? Ist es halt so? Deutschland steckt in einer Beziehungskrise.
Gesellschaftliche Beobachtungen und persönliche Eindrücke zur Beziehungskrise
Ich habe den Eindruck, dass Männer ab einem bestimmten Alter ihre Frauen einfach austauschen. Das Datum ist abgelaufen – kennt man ja. Gestern kam meine Frau auch zu mir und sagte, ich müsse den Tomatensaft von letztem Jahr wegschmeißen.
Man hat fast den Eindruck, dass Männer mit Frauen genauso umgehen: Man schaut unten drauf, sieht das Haltbarkeitsdatum, kratzt es an, und wenn es abgelaufen ist, wird es weggeworfen. Bei Frauen scheint es hingegen gang und gäbe zu sein, dass sie als alleinerziehende Mütter durchs Leben gehen.
Ich weiß nicht warum, aber ich kenne immer mehr alleinerziehende Mütter. Ich habe eine Zahl gelesen, die mich erschreckt hat: Zwei Drittel aller Kinder wachsen ganz oder teilweise ohne Vater auf. Da greife ich mir doch an den Kopf und denke: Warte mal, halt, halt, halt, habe ich das richtig verstanden?
Als meine Kinder in die Grundschule kamen, ließ sich ein Großteil der Eltern scheiden. Genau in dieser Zeit hörte man immer wieder, dass sich jemand getrennt hatte. Der Bann war gebrochen, und ich dachte mir: Das ist mir einfach zu viel. Für dreißig Kinder in einer Klasse sind das einfach zu viele Scheidungen auf einmal.
Schaut man ins Internet, was boomt, sind es Seiten mit Pornografie. Man liest immer häufiger, dass Männer in Selbstbefriedigung und zwanghafter Pornografie gefangen sind. Von Frauen liest man genau das Gegenteil: Sie werden anscheinend immer asexueller und haben überhaupt keine Lust mehr darauf – zumindest nicht, wenn sie nicht auch bei diesem „Bäumchen wechsel dich“-Spiel mitmachen.
Ich lese das alles, ohne mich besonders damit zu beschäftigen, nur das, was ich mir aus Artikeln bei Spiegel Online und ähnlichen Quellen im letzten halben bis dreiviertel Jahr gemerkt habe. Und jedes Mal fasse ich mir an den Kopf und denke: Wo lebe ich eigentlich? Das ist doch die totale Konfusion, die wir hier in Deutschland haben. Und wir gewöhnen uns daran. Wir denken gar nicht mehr daran, dass es auch anders sein könnte.
Du hast mir von einem Freund erzählt – vielleicht erinnerst du dich nicht mehr daran. Du meintest, du hättest ihn mal gefragt, ob er sich eine Beziehung vorstellen könne, die nicht auf Sex basiert. Und er meinte: Nein.
Wir haben alle solche Freunde, die, wenn man sie ehrlich fragt, was hinter ihrer Beziehung steckt, nur die Körperlichkeit nennen. Mehr ist es nicht. Und an mehr ist auch kein Interesse da. Dass es mehr geben könnte, ist schon gar nicht mehr vorstellbar. Dass eine Beziehung auf etwas ganz anderem basieren könnte, ist schon gar nicht mehr vorhanden.
Der Gegenentwurf: Gottes Leitlinien für Liebe, Ehe und Sexualität
Ich möchte uns heute einen Gegenentwurf präsentieren. Das, was ich eben geschildert habe, ist selbstzerstörerisch. Du läufst da hinein und krepierst daran. Vielleicht nicht mit 30, weil du noch Kraft hast, vielleicht nicht mit 40, aber irgendwann mit 50 oder 60 gehst du dabei zugrunde. Das macht dich kaputt, es frisst dich von innen auf – wie Krebs. Am Ende bleibt nichts übrig. Du bist dann ein emotionaler Zombie, der durch die Gegend läuft, aber eigentlich tot ist.
Und das hat niemand gewollt. Keiner unserer Freunde, die in so einen Dreck geraten sind, hat am Anfang gesagt: „Also wisst ihr, mit Mitte dreißig möchte ich als gescheiterte Existenz durchs Leben gehen, bindungsunfähig und eigentlich der letzte Popo, mit dem keiner etwas zu tun haben will.“ So geht doch niemand an solche Dinge heran. Aber sie starten und landen irgendwie dort.
Mehr oder weniger, bitte, das ist jetzt sehr pauschal formuliert und ihr kennt alle Ausnahmen. Freut euch an den Ausnahmen, aber macht die Augen auf für die Realität.
Deshalb lautet das Thema heute: „Liebe, Ehe, Sexualität“. Ein möglicher Untertitel könnte sein: „Wie gelingt es, dass zwei ein Leben lang miteinander glücklich sind?“ Das wäre ja schon mal ein schönes Ziel.
Ich möchte, dass wir uns heute nur mit den Leitlinien beschäftigen – Gottes Leitlinien zum Thema Zweisamkeit und Intimität. Wem habe ich das vorhin erzählt? Ich weiß nicht, irgendjemand, als wir reingekommen sind.
Stellt euch vor, das große Thema Zweierschaft ist wie ein Wald. Und heute werden wir mit einer Planierraupe drei Schneisen hineinschlagen. Es gibt noch viel mehr zu sagen, und es gibt viele kleine, verwinkelte Ecken in diesem Wald, die ich heute nicht behandeln kann. Aber drei Schneisen wollen wir heute schlagen, die wir als Leitlinien festhalten und mitnehmen wollen – in unser Leben und dort, wo wir gefragt werden, in die Seelsorge.
Erster Leitgedanke: Sexuelle Reinheit als zentrales Thema für junge Christen
Sexuelle Reinheit ist ein zentrales Thema für junge Christen. Wir alle stammen aus einer Gesellschaft, die uns bereits geprägt und oft auch negativ beeinflusst hat. Meine eigene Aufklärung erfolgte zum Beispiel durch Spiegel-Artikel und einen Beate-Uhse-Katalog, den ich heimlich hinter einigen Büchern gefunden hatte. Man muss eigentlich nicht mehr dazu sagen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was für ein Durcheinander an Gedanken und Bildern in den Kopf eines jungen Menschen gelangt, wenn die ersten Jahre der Auseinandersetzung mit dem Thema „Was ist eigentlich Mann und Frau?“ und „Wie funktioniert das eigentlich?“ von solchen Quellen geprägt sind.
Man bekommt den Kopf voller Bilder und Denkkonzepte, die einen verfolgen und die eigene Fantasie prägen. Was einmal im Kopf ist, lässt sich kaum wieder entfernen. Das ist der Gegner, den man mit der Kraft Gottes überwinden muss. Ob einem das bewusst ist oder nicht – dieser Gegner begleitet einen das ganze Leben. Er stirbt erst, wenn man selbst stirbt, denn das Gehirn kann man ja nicht einfach ausschalten.
Deshalb ist sexuelle Reinheit ein ganz wichtiges Thema gerade für junge Christen. Denn man ist von Anfang an in die falsche Richtung geprägt worden. Stellt euch eine ganz junge Gemeinde vor, in der Paulus vielleicht nur vier, acht oder zwölf Wochen gepredigt hat. Er hat evangelisiert, und dann kam so eine kleine Gruppe zusammen – ähnlich wie hier. Doch bald wurde Paulus aus der Stadt geworfen und musste weiterziehen.
Dieser jungen Gemeinde, die im Glauben noch ganz frisch, aber sehr eifrig war, schreibt Paulus: Gott will, dass ihr heilig lebt, dass ihr ihm ganz gehört. Das bedeutet, dass ihr euch von allen sexuellen Sünden fernhaltet. Gott hat uns nicht dazu berufen, ein unmoralisches, sondern ein geheiligtes Leben zu führen.
Ich lese euch das noch einmal vor: „Gott will, dass ihr heilig lebt, dass ihr ihm ganz gehört. Das bedeutet, dass ihr euch von allen sexuellen Sünden fernhaltet. Gott hat uns nicht dazu berufen, ein unmoralisches, sondern ein geheiligtes Leben zu führen.“ Das schreibt der Apostel Paulus im 1. Thessalonicher 4,3-7.
Das heißt: Wenn du sagst, du gehörst zum Herrn Jesus, dann bedeutet das, dass Jesus Herr ist – auch über dein Schlafzimmer, über deine Sehgewohnheiten und deinen Umgang mit dem Internet. Wenn er das nicht ist, dann ist er überhaupt nicht dein Herr, denn gerade in diesen Bereichen zeigt sich, wo es wirklich hakt.
Wenn Jesus Herr in deinem Leben ist, dann darf er den Ton angeben und die Richtung vorgeben. Paulus sagt, er darf bestimmen, wo es langgeht. Und Gott sagt ganz klar, was er will: „Ich will, dass du bitteschön ein geheiligtes Leben führst.“ Ein geheiligtes Leben ist ein Leben, in dem Sünde die Ausnahme und nicht die Regel ist.
Biblische Grundlage: Der Körper als Tempel des Heiligen Geistes
Jetzt lesen wir gemeinsam aus dem ersten Korintherbrief. In der Godline findet ihr das auf Seite 313, falls ihr mitlesen möchtet. Es ist der erste Korintherbrief, Kapitel 6, die Verse 18 bis 20.
Bevor ich vorlese, möchte ich sagen: Wenn ihr einen Text auswendig lernen wollt, ist dieser ziemlich gut. In jeder Übersetzung könnt ihr ihn auswendig lernen und immer wieder wiederholen, bis ihr ihn wirklich verinnerlicht habt. Er ist wirklich gut.
Im ersten Korintherbrief, Kapitel 6, ab Vers 18 heißt es: Flieht vor den sexuellen Sünden! Alle anderen Sünden spielen sich außerhalb des Körpers ab. Wer aber seine Sexualität freizügig auslebt, sündigt gegen den eigenen Körper.
Wisst ihr denn nicht, dass euer Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott bekommen habt? Ist euch nicht klar, dass ihr euch nicht selbst gehört? Denn ihr seid für ein Lösegeld gekauft worden. Macht also Gott mit eurem Körper Ehre!
Unser Körper gehört – oh, jetzt wird gesagt „uns“ – natürlich nicht uns. Unser Körper gehört Gott. Wir leben als Christen nicht mehr für uns. Das ist wirklich eine Definition von Christsein: Christen sind Menschen, die nicht mehr für sich leben, sondern für Gott, weil Gott für uns bezahlt hat.
Jesus ist am Kreuz für unsere Sünden gestorben. Er hat mit seinem Leben für dich und für den Dreck deines Lebens bezahlt. Wenn du dich bekehrt hast, dann hast du diese Bezahlung angenommen. Du hast gesagt: Ja, das gilt für mich, das ist wirklich in meinem Leben so passiert.
In dem Moment sagt Gott: Wunderbar, wenn du das möchtest, wenn du mit mir leben möchtest, dann komme ich zu dir, dann wohne ich bei dir, dann wirst du mein Tempel. Ich wohne bei dir. Da, wo Gott wohnt, ist der Tempel.
Und wenn Gott in mir wohnt, mit seinem Heiligen Geist, dann ist mein Körper nichts anderes als ein Tempel. Das klingt vielleicht komisch, das ist auch ein Bild. Bitte nicht falsch verstehen und nicht suchen, wo hier irgendwelche Wachsteine sind. Das ist es natürlich nicht.
Aber wenn Gott in mir wohnt, dann ist mein Körper der Tempel des Heiligen Geistes. Ich möchte so sagen: Wenn Gott in dir wohnt, dann ist er nicht der Untermieter, sondern der Eigentümer. Das ist ein Unterschied.
Weil wir manchmal Gott behandeln, als sei er der Untermieter, bei dem ich im Zweifelsfall noch mal im Vertrag etwas ändern kann. So nach dem Motto: „Wenn du hier weiter wohnen willst, dann darfst du keine Katzen halten.“ Aber das geht nicht.
Gott sagt: Entschuldige, meins! Ich bestimme hier die Regeln. Ich bin nämlich Gott, und du bist nur Geschöpf. Ich habe für dich bezahlt, nicht du für mich. Deshalb kann ich die Regeln festlegen.
Konkret heißt das natürlich, dass meine Augen, meine Ohren, das, was ich sage, die Gedanken, die in meinem Kopf sind, oder wie ich Sexualität auslebe, an all diesen Stellen, die mein Leben ganz konkret betreffen, ich sagen kann: Vater im Himmel, du hast das Sagen.
Warum? Weil ich Gott gefallen möchte. Ich möchte durchs Leben gehen und am Abend sagen können: Das war ein Tag, an dem Gott vom Himmel auf die Erde schaut und sagt: „Jürgen, das war gar nicht schlecht.“ Das war noch keine Eins, aber schon gar nicht schlecht.
Und ich kann sagen: Ja, ich weiß, da und da ist noch ein paar Sachen, die schiefgelaufen sind, die mir auch irgendwie leid tun. Aber im Großen und Ganzen sagt Gott: Im Großen und Ganzen war es schon gar nicht schlecht.
Praktische Konsequenz: Flieht vor sexuellen Sünden
Und wie kann das funktionieren? Nun, mir sagt das Gebot: Flieht vor den sexuellen Sünden. Hau ab, lass ihn nicht an dich heran! Stell dir vor, du gehst durch den Wald und siehst einen tollwütigen Fuchs. Was machst du dann? Oh, netter kleiner Kerl, oh, der ist so zutraulich! Da weißt du sofort: Nein, der darf mich nicht beißen. Denn wenn der mich beißt und erst einmal in mir drin ist, dann ist es eine ziemlich schmerzhafte Prozedur, das wieder loszuwerden – sofern das überhaupt klappt. Gefährlich, Vorsicht!
Bei Sünden sind wir aber eher so, dass wir sagen: Oh, ist die niedlich, gulle, gulle, gulle. Ja, Vorsicht, abhauen!
Was heißt das konkret für Männer? Ich komme auch auf die Frauen zu sprechen. Bei Männern denke ich, hat das viel mit unseren Sehgewohnheiten zu tun. Was heißt abhauen? Abhauen heißt – und das ist uns ja klar – radikale Trennung von all dem, wo Medien Frauen als Ware präsentieren. Ich erinnere euch an die Predigt „Frau sein, Mann sein“, da habe ich schon mal etwas dazu gesagt: Immer dann, wenn du Frauen zur Ware machst, ist es falsch. Das kann Pornografie sein, aber ich dachte, als wir ein bisschen darüber nachdachten, dass das natürlich auch Prostitution ist. Das ist natürlich auch so One-Night-Stand, alles, was mit Unverbindlichkeit zu tun hat, ein bisschen Spaß haben, oh ja, das wird halt ein anderer.
Immer dann, wenn Frauen zur Ware werden, bist du falsch. Das ist ganz einfach.
Und es fängt bei Männern mit den Augen an. Du glaubst mir nicht? Doch, du glaubst mir, wie jeder Mann glaubt. Ich brauche da nichts zu sagen.
Woran liegt das? Nun, es liegt daran, dass Männer häufig Sexualität und Beziehung sehr eng miteinander verbinden. Wenn ich Sexualität habe, dann habe ich auch Beziehung. Zugegebenermaßen führt das dann dazu, wozu? Na ja, seien wir mal ganz ehrlich: Wir Männer – die meisten Männer sind Beziehungskrüppel. Damit meine ich, sie glauben, Sex reicht. Aber unterm Strich stimmt das erstens nicht, und zweitens bleiben wir Männer auf der Strecke, denn wir kriegen auch nicht, was wir brauchen. Es reicht nicht.
Ein Mannsein, das sich allein dadurch definiert, dass man gut im Bett ist, ist kein Mannsein. Sagt die Bibel. Und das stimmt. Du wirst bald merken, das Wichtigste in deinem Leben ist, dass du überhaupt nicht ausgefüllt bist, dass da etwas fehlt.
Und ich glaube, dass immer mehr Männer das auch merken und mit noch so häufigem Freundinnenwechsel irgendwann feststellen: So richtig prickelnd ist das eigentlich auch nicht.
Wie ist das mit den Frauen? Meines Erachtens ist es bei Frauen und sexueller Reinheit eher so, dass das im Kopf stattfindet, also weniger mit den Augen, mehr mit den Denkgewohnheiten. Frauen müssen mehr um ihr Herz aufpassen. Männer sind so ein bisschen: Da muss nur etwas schön sein. Bei einer Frau muss ein Mann nett sein, er muss das Herz treffen, er muss das Herz erobern. Aber wehe, er hat es erst mal. Das dauert länger, aber wehe, er hat es.
Dann können Frauen sehr schnell abgleiten in Träumereien, in Fantasien und an dieser Stelle genauso – vielleicht auf eine subtilere Weise – sexuell sündigen wie ein Mann.
Was lesen Männer? Den Playboy. Was lesen Frauen? Liebesgeschichten, ganz genau.
Ja, natürlich. Du gehst in einen normalen Kiosk und da hast du diese, ich weiß nicht, diese Heftchen, diese kleinen Hefte mit hübschem, muskulösem Helden, halbnackt, der die hübsche Heldin mit langen Haaren in den Armen hält, und sie sieht nicht so richtig schmachtend aus. Wer von den Männern hat schon mal so ein Heft gelesen? Ganz genau, keiner. Würden auch nie auf die Idee kommen. Übrigens umgekehrt auch nicht.
Also glaubt bloß nicht, dass Frauen verstehen, warum Männer den Playboy lesen. Lesen? Was heißt lesen? Ja, ja, genau, wahrscheinlich in der Mitte aufschlagen und fertig.
Es ist unterschiedlich, und ich kann heute nur die Schneisen schlagen. Ich kann heute nur sagen: Das ist ein Topthema in deinem Leben. Es ist ein Thema, das dir an jeder Straßenecke und darüber hinaus begegnet.
Und ich weiß nicht, wie tief du mit deinen Vorerfahrungen da drin hängst. Aber ich habe dir ein paar Bücher mitgebracht, Bücher, die ich dir einfach empfehlen möchte. Ich sage, das sind Bücher, in die du schon mal reinschauen kannst, wenn du sagst: Ich möchte mehr dazu wissen.
Das eine heißt „Jeder Mann und die Versuchungen“. Du nichts wissend? Ja, also Doris empfiehlt es, ich auch. Es ist gut, sich damit auseinanderzusetzen. Dann machen wir uns noch nichts vor: Jedes Problem, dem ich ehrlich in die Augen schaue und sage, ja, das ist ein Problem, dem kann ich begegnen. Solange ich irgendetwas verstecke und so tue, als ob bei mir gar nichts wäre, so lange kann dir keiner helfen.
Interessanterweise gibt es dazu ein Gegenstück: „Jede Frau und das geheime Verlangen“. Ihr merkt schon, allein der Titel: „Jeder Mann und die Versuchungen“, „Jede Frau und das geheime Verlangen“. Aus der Sicht der Frau sind es viel subtilere Geschichten, viel mehr hintenrum, wo wir als Männer sagen würden: Wie, das turnt dich an? Ja, du liest das und sagst: Das ist eigentlich kein Problem.
Also wenn du deine Frau verstehen willst, kannst du das auch mal lesen, aber nicht vorher das.
Wenn du sagst, ich hänge wirklich tief im Dreck an der Stelle, es gibt Suchtverhalten und ich weiß eigentlich nicht mehr, wie ich da rauskomme, und wenn du noch relativ gut Englisch kannst, dann würde ich dir dieses Buch empfehlen: „A Way of Escape“, also „Ein Weg der Flucht“ oder „des Auswegs“. Untertitel: Freiheit von sexuellen Bindungen von Neil T. Anderson.
Das ist dann so ein Ansatzpunkt, wenn du wirklich tief im Dreck sitzt. Du musst allerdings ein bisschen Englisch können, es ist nicht super schwer, aber es lohnt sich.
Beziehungsweise, wenn du merkst, ich komme damit alleine nicht klar, werde ich dir nachher auch den Tipp geben, mit Leuten zu reden.
So viel dazu: Bücher.
Zweiter Leitgedanke: Gottes Gedanken zu Liebe, Ehe und Sexualität in der Bibel
Ach, wenn man sich mit jemandem über Sexualität unterhält, gerade mit Jugendlichen, kommt immer eine Frage: „Jürgen, du sagst, ich darf mir beim Freund nicht ins Bett legen und so – wo steht das denn in der Bibel?“
Deshalb mein zweiter Punkt: Gottes Gedanken zum Thema Liebe, Ehe, Sexualität. Wo steht das in der Bibel? Immer wenn diese Frage kommt, muss ich mich innerlich ein bisschen beherrschen. Ich muss mich beherrschen, weil mich die Frage nervt – tierisch nervt. Aber das ist okay. Wenn ihr die Frage auch so auf den Lippen hattet, ist das nicht dramatisch, ihr dürft sie mir stellen. Ich will euch nur sagen, wie es mir dabei geht.
Wenn du eine Frage zum, was weiß ich, hundertsten Mal hörst, denkst du halt: Können die nicht mal selber nachdenken? Warum selber nachdenken? Na ja, jeder, der diese Frage stellt – „Wo steht denn das in der Bibel, dass ich das nicht darf?“ – der benimmt sich genauso wie die Pharisäer. Die kamen zu Jesus und sagten: „Sag mal, Jesus, wie fadenscheinig muss eigentlich die Begründung sein, die ich bringen muss, damit ich meine Frau wieder loswerde?“ Das war ihre Frage. Also: Was sind die Gründe, damit man seine Frau wieder loswird? Interessante Frage, oder? Auf gut Deutsch: Was muss ich tun, damit ich die Alte kicken kann?
Jesus antwortet darauf – und zwar auf eine Weise, die auf der einen Seite gar nicht zu passen scheint und auf der anderen Seite absolut perfekt ist. Das wollen wir uns anschauen, auf Seite 51 hier, in der Grünen Bibel: Matthäus 19, für die, die eine andere Bibel dabei haben, Matthäus 19, die Verse 4-6.
Und wie gesagt, es geht um die Frage, mit welcher Begründung werde ich meine Frau wieder los, und zwar so, dass keiner danach sagen kann, das war nicht in Ordnung. Ja klar, dass ich noch als Strahlemann dastehe und trotzdem los bin.
Und dann sagt Jesus Folgendes, Matthäus Kapitel 19, Vers 4: „Habt ihr nie gelesen?“ erwiderte Jesus, „dass Gott die Menschen von Anfang an als Mann und Frau geschaffen hat und dass er dann sagte: Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden eine Einheit sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eine Einheit, und was Gott zusammengefügt hat, sollen die Menschen nicht scheiden.“
Jeder aufmerksame Bibelleser wird merken: Die Antwort passt nicht, weil er überhaupt nichts zu der Frage sagt. Jeder noch aufmerksamere Bibelleser wird merken: Die Antwort ist perfekt. Warum ist sie perfekt? Na ja, weil ich auf die Frage „Wo steht denn das?“ immer doppelt antworten kann – entweder negativ oder positiv.
Ich kann hören: „Wo steht, dass etwas verboten ist?“ Oder ich kann fragen: „Wo steht, was Gott will?“ Merkt ihr den Unterschied? Ich kann einmal fragen, wo steht, was verboten ist, und ich kann einmal die Frage stellen, wo steht, was Gott will. Was ist die wichtigere Antwort? Die zweite.
Ihr kennt das von der Steuergesetzgebung: Da versucht der Staat immer, immer Steuerschlupflöcher zu schließen. Er gibt ein Gesetz, was man nicht darf, aber dann hat er wieder etwas vergessen. Und dann gehen alle zu dem Bereich, wo er etwas vergessen hat. Dann kommt mit zeitlicher Verzögerung wieder ein Gesetz, dann schließt er dieses Steuerschlupfloch. Aber dann gibt es schon wieder ein neues Loch, und alle gehen zu diesem neuen Loch.
Deswegen: Wenn du fragst, wo steht, dass das verboten ist, dann suchst du die Schlupflöcher. Aber so ist Gott nicht. Und Jesus auch nicht. Wenn Jesus die Frage gestellt bekommen hat: Wie ist das mit der Ehe? Dann sagt er: Weißt du, lass uns doch einfach mal anschauen, was Gott will – das Positive, sozusagen. Das ist dann ohne Schlupfloch.
Echt fies, ich weiß. Gott ist an der Stelle richtig streng, weil er dir einfach zeigt, was er will. Wo steht, was Gott will, was Gott toll findet, was Gottes ursprüngliche Idee war – also die Idee, bevor die Sünde kam und alles auf den Kopf gestellt hat, bevor wir in diese Konfusion hineingelaufen sind, die wir jetzt Gesellschaft nennen.
Und das ist immer, wenn jemand euch die Frage stellt: „Wo steht das, was verboten ist?“ – könnt ihr ihm sagen: Darum geht es gar nicht. Wo steht, dass das verboten ist? Die Frage ist: Was will Gott? Wo steht, was Gott wollte? Nicht: Wie nahe kann ich noch an die Sünde rangehen, dass Gott gerade nichts mehr sagen kann? Nein, wo bin ich auf der Seite, dass ich genau im Willen Gottes unterwegs bin – das ist der Punkt.
Und da müssen wir natürlich ganz zurückgehen an den Anfang, so wie Jesus das hier tut, und uns die Frage stellen: Was wollte Gott am Anfang? Die Formel, wenn ich mir das anschaue, die dann herauskommt, ist: Gott möchte, dass ein Mann und eine Frau zusammen eine Einheit bilden, die ein Leben lang hält und gemeinsam Gott dient.
Versteht ihr das? Ein Mann und eine Frau bilden eine Einheit. Diese Einheit macht man in Deutschland, indem man zum Standesamt geht. Einheit – dann weiß auch jeder: Ah, die zwei gehören zusammen, Einheit. Und diese Einheit soll, wenn es irgendwie geht, ein Leben lang halten, und die sollen gemeinsam Gott dienen.
Finde ich banal, du liest das auf den ersten drei Seiten deiner Bibel. Es ist nicht schwer, also das ist auch vom Verstehen her gar nicht kompliziert. Auch die Pharisäer haben das danach irgendwie ja schon verstanden. Und trotzdem suchen wir immer die Schlupflöcher.
Sexualität gehört in diese Einheit hinein, dafür hat Gott sie gemacht. Warum? Damit zwei einander Freude haben – will ich ganz bewusst sagen – und dass zwei zusammen erleben dürfen, was es heißt, Kinder zu bekommen.
Ich rede jetzt nicht gegen Verhütungsmittel, ich will darüber gar nicht reden. Wir dürfen uns überlegen, wie viele Kinder wir haben wollen, wir müssen uns überlegen, welche Motive uns dabei treiben. Kinder sind ein Segen von Gott, aber es ist heute nicht unser Thema.
Es geht mir jetzt um diese zwei, die da zusammengehören, und in diese Zweisamkeit hinein schenkt Gott jetzt Sexualität. Und jeder, der so zusammen ist, weiß, dass hinter Sexualität eine unglaubliche Dynamik steht. Es ist ungeheuerlich, was du da entfesseln oder entfachen kannst mit diesem Thema.
Und der Teufel weiß das auch. Er weiß, dass Beziehungen zwischen Mann und Frau entweder Glück oder Unglück sind. Irgendwie geht das immer nur ganz oder gar nicht fast. Also entweder kommt Gott und beschenkt Menschen – und fast möchte man sagen, es gibt wenig, was auf dieser Ebene von Geschenkqualität liegt.
Da ist eine funktionierende Beziehung, eine funktionierende Ehe zwischen zwei Partnern, die sich gegenseitig dazu verpflichtet haben, einander treu zu sein, einander glücklich zu machen, miteinander eine Einheit zu werden, alles zu teilen und wirklich gemeinsam den Weg für Gott zu gehen.
In dieser Abhängigkeit gibt es wahrscheinlich wenig Dinge, die von der Qualität her auf dieser Ebene liegen, was Gott sich da ausgedacht hat.
Und auf der anderen Seite: Ich glaube, dass es fast keinen Bereich gibt, wo Leid und Enttäuschung tiefer gehen, wo, wenn es dem Teufel gelingt, da ein Keil einzutreiben, was kaputtzumachen, wo Ehen und Partnerschaften zerstört werden.
Da siehst du oft genug am Ende nur noch die Leichen – Menschen, die wirklich am Ende sind, die das auch Jahrzehnte brauchen, um das sauber zu verarbeiten oder in so einer Beziehungsunfähigkeit landen, die sich eine emotionale Hornhaut anlegen, damit sie ja keiner mehr verletzt.
Es ist irgendwie beides an der Stelle drin: Ein Mann, eine Frau bilden zusammen eine Einheit, die ein Leben lang halten soll und gemeinsam Gott dient. Das ist das Ziel.
Und der Teufel kommt, und er kommt schon auf den ersten Seiten der Bibel. Du fängst die Bibel an zu lesen, du liest dieses schöne Bild von Mann und Frau, wie sie eine Einheit sind, zack, kommt die Sünde.
Du liest weiter, du liest zwei Seiten weiter und denkst: Das kann nicht wahr sein.
Also ich habe hier ein Zitat aus „Jede Frau und das geheime Verlangen“, Seite 81. Da wird über den Teufel gesagt: Seit Beginn der Menschheitsgeschichte hat der Satan den Sex benutzt, um ein kulturelles Klima zu schaffen, das uns von der Heiligkeit, zu der Gott uns beruft, fortlockt.
Und jetzt kommt das, was ich eben sagte: Schon das erste Buch Mose erwähnt nicht weniger als sieben Perversionen der Sexualität. Es fängt an mit Polygamie, Kapitel 4. In Kapitel 2 wird der Mensch geschaffen, in Kapitel 4 sind wir schon bei der Polygamie.
Merkt ihr was? Einmal genommen, es rutscht runter. Und dann geht das weiter: Polygamie, Homosexualität, Vergewaltigung, Prostitution, Inzest, Verführung Abhängiger.
Die Sexualität ist eines der klassischen Lieblingswerkzeuge des Teufels, um die Gläubigen zu Fall zu bringen. Und deshalb, weil es so klassisch ist und bis heute gut funktioniert und Menschen an der Stelle Gefangene sind.
Dritter Leitgedanke: Der Weg zur sexuellen Reinheit – Vergangenheit aufarbeiten
Deswegen der dritte Punkt: Wie sieht der Weg zur sexuellen Reinheit denn nun aus? Ich habe dazu drei Unterpunkte.
Der erste Unterpunkt ist: Du musst deine Vergangenheit aufarbeiten. Wenn du dich bekehrst, musst du deine Vergangenheit aufarbeiten. Du trägst Ballast mit dir, hast Erfahrungen und Vorlieben mitgebracht. Es gibt Dinge, die ein Einfallstor für sündige Gedanken sind. Wahrscheinlich hast du auch viele falsche Verhaltensweisen übernommen. Irgendwann musst du dich der Tatsache stellen: Wer bin ich?
Wenn du dich bekehrt hast, musst du dich hinsetzen, still werden und fragen: Wer bin ich eigentlich? Gott hat dich erlöst, aber du lebst noch in dem Körper, den du bei deiner Bekehrung mitgebracht hast. Das hat Auswirkungen. Du kannst das, was du erlebt hast – gerade im sexuellen Bereich – nicht ungeschehen machen. Aber eines kannst du tun, und das ist ganz wichtig: Du kannst heute dagegen ankämpfen, dass das, was dich geprägt hat, dich ein Leben lang beherrscht.
Du kannst das nicht ungeschehen machen, was dich geprägt hat, aber du kannst dafür sorgen, dass das nicht für den Rest deines Lebens so prägend wird. Dass du nicht sagst: „Jetzt habe ich ja gar keine Chance mehr.“ Dazu ist es nötig, dass du in drei Richtungen aufarbeitest.
Erstens: Du musst vergeben. Menschen sind an dir schuldig geworden. Sie haben dich auf die eine oder andere Weise missbraucht. Du musst lernen, an dieser Stelle zu vergeben. Ich glaube, dass Frauen da oft mehr aufzuarbeiten haben, aber es ist für alle wichtig. Wir müssen vergeben. Menschen sind schuldig geworden an uns, und ich weiß, es ist ein schmerzhafter Prozess, sich hinzusetzen und darüber nachzudenken, wer diese Menschen sind. Dann die Hände falten und sagen: „Vater, ich werde ihnen jetzt vergeben. Ich ziehe einen Schlussstrich unter Groll, Bitterkeit und Selbstmitleid. Ich möchte mein Leben wieder in meine Hand nehmen.“
Um unseres Willen müssen wir vergeben. Sonst wird diese Sünde, die an uns passiert ist, unser Leben bestimmen. Vielleicht schaffst du das nicht alleine. Dann nimm jemanden dazu, mit dem du das zusammen machst. Am besten jemand vom gleichen Geschlecht, mit dem du beten kannst. Vergib den Menschen. Vergeben heißt, dass man an eine Sache nicht mehr denkt, sie nicht mehr anspricht und, wenn möglich, die zerbrochenen Beziehungen wieder heilt.
Der zweite Punkt, der zum Aufarbeiten gehört, ist: Du musst bekennen. Das betrifft vielleicht die Männer etwas mehr. Wenn ich mal darüber nachdenke, was ich alles an Dreck am Stecken habe, fängt Bekennen damit an, dass ich Dinge beim Namen nenne. Die Bibel hat dafür so herrlich klare Worte: Unzucht, Hurerei – das trifft die Sache.
Natürlich möchte man sich selbst manchmal als Opfer hinstellen: „Ja, da ist was passiert, da konnte ich eigentlich nichts dafür, ich war schon halb betrunken, und dann ist es halt passiert.“ Nein, das ist nicht passiert. Du hast es getan. Du hast zugelassen, dass du betrunken warst, und du hast zugelassen, dass du danach noch mehr gemacht hast.
Setz dich irgendwann hin, nimm dein Leben und sag: „So, Vater im Himmel, ich will dir jetzt ganz ehrlich bekennen, wer ich bin.“ Am besten vor dir selbst. Wenn du das nicht kannst, nimm auch hier jemanden dazu und sag: „Ich werde dir das jetzt mal bekennen und bitte sag mir danach, dass Gott all das vergeben kann.“ Das kann er.
Es ist wichtig, dass wir das tun. Wir brauchen eine Liste mit Punkten, die wir irgendwann mal bekennen und weggeben.
Der dritte Punkt ist: Du musst aufräumen. Also vergeben, bekennen, aufräumen. Vergeben, wo Menschen an uns schuldig geworden sind. Bekennen, wo ich an anderen, an mir selbst oder an Gott schuldig geworden bin. Und aufräumen.
Aufräumen heißt, kreativ zu sein. Es hat viel mit Wegschmeißen zu tun, mit Verhaltensänderung, mit Nachdenken darüber, wer mich wo wie in Versuchung führt. Überlegt, ob ihr euch von Leuten trennen müsst. Das ist ein heikles Thema. Ich möchte, dass Menschen mit dem Evangelium erreicht werden, aber auch hier muss man nüchtern sein: Es geht nicht mehr alles so, wie es bislang ging.
Ich möchte noch ein Wort an die Männer richten. Aufräumen heißt für mich auch: Wenn ein Dieb ist – klar. Vor meiner Bekehrung habe ich geklaut, hatte ein paar Sachen zuhause, die mir nicht gehörten. Nach meiner Bekehrung habe ich die Sachen zurückgegeben. Das fand ich irgendwie normal, obwohl mir keiner gesagt hat, dass ich das tun muss. Aber ich dachte mir: Als Christ Sachen zuhause zu haben, die mir nicht gehören, passt nicht.
Ich möchte euch Männern beim Aufräumen den Tipp geben, mal darüber nachzudenken, bei welchen Frauen ihr euch entschuldigen müsst. Ihr werdet zu vielen keinen Kontakt mehr haben, aber vielleicht gibt es die eine oder andere, bei der ihr wisst: Die habe ich benutzt.
Vielleicht ist es nicht das Schlechteste, darüber nachzudenken, ob ihr an dieser Stelle im Nachhinein noch einmal sagen könnt: „Ich habe eingesehen, was ich getan habe, das war wirklich falsch. Ich möchte mich wenigstens einmal bei dir dafür entschuldigen.“ Es wird vielleicht nichts verändern, und vielleicht erinnerst du dich gar nicht mehr an mich. Aber lass den Gedanken zu.
Es steht nicht in der Bibel, dass man das tun muss, aber ich denke, so ein bisschen Aufräumen im Leben ist gar nicht schlecht. So wie ein Dieb Sachen zurückgibt und Ordnung schafft, ist es für Männer, denke ich, nicht das Schlechteste, darüber nachzudenken.
Also: Erster Punkt – Vergangenheit aufarbeiten.
Zweiter Schritt: Gute Bücher lesen und über Gottes Wort nachdenken
Zweiter Punkt
Lies ein paar gute Bücher zu dem Thema, also lies ein paar gute Bücher und denk nach – das ist ganz, ganz wichtig. Die meisten von euch glauben ja, zu wissen, was in der Bibel über Sexualität steht. Ja, man liest zwar nicht in der Bibel, aber man glaubt trotzdem, alles zu wissen.
Das ist ein altes, verstaubtes, trockenes Buch, in dem, wenn man darin liest, alles verboten zu sein scheint. Und es gibt auch katholische Tendenzen im Denken der Gesellschaft. Also, in der Bibel würde drinstehen: Lust und Liebe, das ist alles vom Teufel, und das darf man überhaupt nicht.
Deswegen dachte ich mir, ich kann nicht alle Themen bringen, aber wenn du glaubst, dass die Bibel sagt, Lust sei etwas Sündiges – manche Leute glauben das – dann fordere ich dich auf, jetzt in der Bibel zu lesen. Denn ich behaupte, die Bibel ist das beste Buch zum Thema Sexualität.
Ich möchte dir einen Vers vorlesen, der mein Lieblingsvers ist. Er ist ein bisschen schlüpfrig, aber wir sind ja alle alt genug, insofern ist das in Ordnung. Das ist immer der Vers, bei dem ich überlege, ob ich vorne an der Predigt „Ab sechzehn“ draufschreibe.
Ich lese ihn jetzt bewusst vor, einfach um zu zeigen, dass die Bibel an dieser Stelle nicht plump ist, sondern ziemlich deutlich und direkt einige Sachen sagt, bei denen du erstmal denkst: „Oh, das steht auch in der Bibel!“ Das mache ich deshalb, damit du sagst: „Okay, wenn das in der Bibel steht, dann will ich doch nochmal nachdenken, ob vielleicht noch andere interessante Dinge in der Bibel stehen.“
Da heißt es also zum Thema Sexualität – und das ist ein Gebot an den Mann, man könnte es auch auf die Frauen beziehen, denn die Bibel sagt einem etwas, erwartet aber, dass man es auf sich selbst anwendet.
Es heißt dann zum Beispiel hier über Sexualität, und zwar in Sprüche 5,18-19: „Erfreue dich an der Frau deiner Jugend. Ihre Brüste sollen dich berauschen jederzeit, in ihrer Liebe sollst du taumeln immerdar.“
Das klingt ja nicht so nach Bibel, oder? Das klingt eher nach Kamasutra und solchen Dingen. Aber das ist Bibel. Das ist ein Gebot, das Gott den Männern gibt, auch den Frauen, aber etwas spezifischer für die Männer. Es heißt: Erfreue dich an der Frau deiner Jugend, berausche dich an ihr.
Das heißt, Gott gibt einen Auftrag mit und eine Verheißung. Ich finde das einen ganz tollen Vers. Wer nachlesen will, findet das in Sprüche 5,18-19. Gott will, dass Männer lernen, ihr Denken auf eine einzige Frau zu konzentrieren. Das ist ihr Auftrag.
Die Verheißung ist: Wenn du das tust, wirst du ein Leben lang mit ihr Spaß haben. Die Bibel benutzt Worte wie „taumeln“ – also da ist jemand, der völlig entrückt ist.
Die Bibel sagt: Wenn du als Mann dich darauf einlässt, Gottes Gebot ernst zu nehmen und an der einen Frau mit deinen Gedanken zu kleben – und damit sind all die anderen Frauen gemeint, die unser Leben von links und rechts durch Internet, Werbung, Arbeit, Kolleginnen oder Frauen auf der Straße durchdringen –, wenn du sagst: „Alle raus, ich habe nur Blick für eine Frau“, dann schenkt Gott dir die Verheißung, dass du dir in der Sexualität gar keinen Kopf machen musst.
Du wirst auch mit sechzig noch taumeln, du wirst noch berauscht sein. Es ist nicht so, dass du sagst: „Na ja, aber wenn ich dann tausendmal mit ihr zusammen war, dann muss das doch mal aufhören. Das kann doch dann nicht mehr Spaß machen.“
Entschuldige, schmeckt dir Brot noch? Ja? Und dann sagen wir: Klar, Brot esse ich jeden Morgen gerne. Ja, und das ist mal ein bisschen körniger und mal ein bisschen labberiger vielleicht, es gibt doch verschiedene Brotsorten.
So ist das mit der Sexualität durchaus auch. Es gibt unterschiedliche Sorten, aber im Großen und Ganzen schmeckt es mir immer noch. Und Gott sagt: Möchtest du, dass es in der Sexualität bei dir genauso ist?
Jeder Mann, der ein bisschen nachdenkt, wird sagen: Ja, so ein Leben lang taumeln, so ein bisschen halb entrückt sein, das wäre schon nett. Wunderbar, das ist das, was Gott anbietet.
Wenn du dich bewusst darauf einlässt, Gottes Gebot ernst zu nehmen, deiner Frau treu zu bleiben und sie zu lieben – ein alter Freund von mir, der 78 Jahre alt war, als er das sagte, hat einmal gesagt: „Ein Mann hat gerade mal genug Liebe für genau eine Frau.“
Und ich glaube, das stimmt. Wenn du deinen ganzen Liebestank auf eine Frau ausschüttest, dann reicht das gerade. Das verträgt sie schon. Da muss sie keine Sorge haben, dass du so viel Liebe übrig hast und nicht weißt, wohin mit deiner Liebe. Das nimmt sie schon.
Und Gott sagt: Tu das. Ich weiß, vielleicht sticht das jetzt den einen oder anderen, wenn er andere Erfahrungen gemacht hat. Es mag jetzt blöd klingen, wenn man das so von vorne hört. Aber das ist das, was Gott sich eigentlich wünscht.
Es stimmt einfach, was Gott sagt, es funktioniert. Die Frage ist: Was willst du? Wo willst du in diesem Beziehungschaos hin?
Wenn ihr mehr hören wollt: Ich habe hier noch in der Kassettothek (www.kassettothek.de) eine Predigt, die heißt „Augen weg vom Ehebruch“. Hört sie euch an, man kann sie herunterladen. Die Nummer ist B-872. Naja.
Persönliche Erfahrung: Der Wert des Wartens und Kennenlernens
Als Bärbel und ich uns bekehrt haben, waren wir Anfang 20. Wir kennen uns seit der Oberstufe, sind also schon lange Freunde.
Für uns war es zunächst ausgesprochen interessant. Nachdem wir uns bekehrt hatten, wussten wir sofort: Was machen wir jetzt beziehungstechnisch? Vor allem kisten-technisch, also in Bezug auf Sexualität. Wir dachten, es ist wahrscheinlich das Beste, die Kiste erstmal dichtzumachen. Das haben wir relativ schnell erkannt.
Worüber ich sprechen möchte, ist etwas anderes: Du merkst gar nicht, wie sehr eine Beziehung viel zu früh von Sexualität dominiert wird. Unsere Erfahrung war, dass wir in den nächsten zwei Jahren noch gewartet haben. Wir haben uns zwei Jahre lang kennengelernt, uns Zeit genommen, Bücher zu lesen und miteinander zu reden.
Mit der Zeit wurde uns plötzlich deutlich: Ups, das ist ja eine Frau. Versteht ihr, als Männer braucht man immer ein bisschen Zeit, bis man die tieferen Schichten des Gegenübers wahrnimmt. Man ist oft von den Äußerlichkeiten geprägt, von dem, was man anfassen kann.
Wenn du jetzt aber sagst, ich möchte eigentlich den Teil kennenlernen, den man nicht anfassen kann – den Teil, bei dem man reden, zuhören und nachdenken muss – dann dauert es locker ein Jahr, bis du wirklich mitbekommst, wer eigentlich auf der anderen Seite ist. Das muss man lernen. Das mussten wir lernen.
Wir haben festgestellt, dass eine Beziehung auf anderen Ebenen funktionieren muss. Es reicht nicht, nur Freund zu sein; da muss noch mehr sein. Es hat uns ausgesprochen gutgetan, einfach mal zwei Jahre zu warten, zu reden, zu schauen: Wer ist das eigentlich? Und dann ganz bewusst in die Ehe zu gehen.
Ein wichtiger Punkt war, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Ein zweiter Punkt war, gute Bücher zu lesen und über das nachzudenken, was Gott gesagt hat. Warum solltest du dein Leben mit drittklassigen Ideen verpfuschen, wenn Gott, der Schöpfer, dir sagt, wie es gehen kann?
Der letzte Punkt, um den Weg zur sexuellen Reinheit zu erreichen, heißt: Sorge für dauerhafte Korrektur.
Dritter Schritt: Dauerhafte Korrektur durch Gemeinschaft und Verantwortung
Ich habe ein schönes Buch bestellt, das heißt „Klein, Schwarz, Stark“. Es geht um Minigruppen, darum, dass Männer sich alle ein bis zwei Wochen kurz treffen. Dabei stellen sie sich gegenseitig zehn gute Fragen – Fragen von Qualität, wie zum Beispiel: „Wie war die letzte Woche für dich im Umgang mit Pornografie?“ Es sind Fragen, die tief gehen. Danach beten sie füreinander und gehen wieder auseinander.
Es ist also eine kleine Gruppe, in der man das Dunkle seines Herzens und Lebens auf den Tisch legt und gemeinsam stark wird. Klein, schwarz, stark.
Ich weiß nicht, was du brauchst, aber ich rate dir, dir ein oder zwei gute Freunde zu suchen, mit denen du ehrlich sein kannst. Im großen Kreis haben wir alle eine Maske auf. Die eine ist etwas dünner, die andere etwas dicker, aber wir tragen alle eine Maske. Auch ich stelle mich hier vorne nicht hin und erzähle euch alles. Vielleicht erzähle ich mehr, weil ich an dieser Stelle entspannter bin, aber ich behalte auch noch das eine oder andere für mich.
Für mich ist es Volker, den ihr vom Predigen hier kennt. Volker kennt viele meiner Sünden. Immer wenn etwas passiert, schreibe ich ihm. Das ist gut, weil ich an dieser Stelle einfach mal loslassen kann. Ich kann jemandem sagen: „So geht es mir jetzt. Bitte bete für mich.“ Und ich sage dir, du brauchst das auch.
Wie auch immer du es einrichtest – ob als Zweier- oder Fünfergruppe, ob du eine beste Freundin oder einen besten Freund hast, ist egal. Aber du brauchst jemanden, mit dem du dich treffen kannst und mit dem du ehrlich sein kannst. Jemanden, dem du sagst: „Hey, das ist mir passiert. Bitte bete für mich.“
Du brauchst auch jemanden, der dir manchmal einen kräftigen Tritt in den Hintern verpasst und sagt: „Ey, hör jetzt endlich auf mit dem Blödsinn! Lass das jetzt sein. Wenn das nochmal passiert, dann komme ich zu dir nach Hause. Ja, ich habe dich lieb, aber dann ist Schluss.“
Du brauchst jemanden, der für dich betet, dir Vergebung zuspricht. Wir hatten uns ja über Einzelkämpfertum unterhalten. An dieser Stelle haben Einzelkämpfer meiner Meinung nach keine Chance mehr. Hier beginnt Gemeinde, hier wird Gemeinde existentiell. Du hast Leute, mit denen du diesen Kampf gemeinsam kämpfst. Du bist eingebunden. Du kennst Leute, die mit dir zusammen diesen Weg gehen. Wenn nicht, wirst du wahrscheinlich ein Stückchen untergehen.
Je heftiger deine Vergangenheit, desto wachsamer musst du sein. Gott will Heiligung, reine Gedanken und reine Beziehungen.
Zum Schluss möchte ich noch sagen: Wenn du das tust, was ich hier vorne sage, verspreche ich dir eins: Man wird dich als altmodischen Fundamentalisten bezeichnen. Das kann ich nicht ändern, denn du bist einer. Du bist altmodisch, so macht das heute kaum noch jemand. Und du bist ein Fundi. Warum? Weil du ein Fundament hast, auf dem du stehst. Dieses Fundament ist die Bibel.
Ich bin davon überzeugt, dass die Bibel Gottes Wort ist, und ich werde so handeln. Denn ich bin nicht blöd. Jeder von euch hat schon mal versucht, ein Ikea-Regal ohne Anleitung aufzubauen oder etwas Ähnliches. Irgendwann merkt man: Eine Anleitung ist wirklich brauchbar.
Die Bibel ist so eine Anleitung – eine Anleitung zum Glücklichwerden, mindestens was Beziehungen angeht. Das kann man heute vielleicht anders sehen. Aber wenn du es anders siehst und es klappt nicht, dann ist das dein Problem. Wenn du nach zwanzig Jahren sagst: „Hm, meine Rechnung ist doch nicht aufgegangen“, dann kann ich dir nicht helfen.
Ich kann dir nur versichern: Wenn du das tust, was in der Bibel steht, wirst du nichts verpassen, sondern unendlich viel gewinnen.
Wird das leicht? Nein. Wird das immer Spaß machen? Nein.
Warum solltest du es trotzdem tun? Weil du dazu berufen bist, mit deinem Körper – und die Sexualität ist ein wesentlicher Teil davon – Gott zu ehren.
Abschluss: Aufruf zur Entscheidung und Gebet
Jetzt merkt ihr, bei diesem Thema kann man nicht so schön von vorne predigen, sodass alle nicken. Dieses Thema zwingt uns zur Entscheidung.
Steht bitte einmal auf und bleibt dann zu mir gewandt stehen. Könnt ihr lesen, was da hinten draufsteht? "Turn or Burn?" Danke, ich wollte nur den Spruch.
„Bekehre dich oder verbrenne“ – das ist das Motto der Holy Writers. Bekehrung zu Gott oder ewiges Verbrennen in der Hölle. Turn or Burn?
„Turn“ hat etwas mit Umkehren zu tun, mit Andersmachen, mit dem Ausrichten auf Gott. Wenn du sagst: „Ja, ich bin geturnt, ich bin umgedreht zu Gott, ich gehöre jetzt zu ihm“, dann ist er tatsächlich Mittelpunkt deines Lebens, deiner Worte, deiner Gedanken und auch deiner Entscheidungen.
Dann ist nicht die Frage: „Möchte ich heute mit meinem Körper Gott ehren? Wie geht es mir denn heute gerade so?“ Nein, das ist Burn. Das heißt: Ich will auf Gott ausgerichtet sein, ihm gehört mein Leben – natürlich auch dieser Teil meines Lebens.
Ich wünsche mir drei Dinge an dieser Stelle, für uns alle, mich eingeschlossen.
Erstens wünsche ich mir Ehrlichkeit. Wir können nicht zwei Herren dienen. Wir können allen etwas vorspielen, aber Ehrlichkeit wäre besser.
Zweitens brauchen wir Kompromisslosigkeit. Dieses Thema haut dich innerhalb von zwei Stunden so sehr um, wenn du es falsch anpackst, dass du nicht mehr aufstehen kannst.
Dieses Thema hat eine Radikalität, die dein komplettes geistliches Leben innerhalb von zwei Stunden demontieren kann. Stellt euch vor, ich gehe einmal mit einer Frau fremd. Braucht noch jemand zwei Stunden? Dann würde jeder sagen: „Jürgen, also die nächsten drei Jahre predigen, das lassen wir mal.“ Ja, und zu Recht. Dann ist es logisch: Wenn ich es nicht schaffe, an der Stelle meiner Frau treu zu sein, dann werdet ihr sagen, hier vorne hast du nichts verloren. Zwei Stunden maximal.
Und du demontierst ein geistliches Leben, das jemand über zehn, zwanzig Jahre aufgebaut hat. Ja, das kann Jürgen nie passieren! Mir wäre es lieber, er würde für mich beten.
Kompromisslosigkeit – es ist ein Kampf um deine Seele, der mit äußerster Härte geführt wird, und du musst das realisieren.
Drittens wünsche ich uns, dass wir zusammenstehen. Wir sind eine Einheit, und lasst uns das als Einheit durchfechten. Das wäre mein Traum.
Lasst uns die, die Not haben, mit reinnehmen, lasst sie uns begleiten. Und lasst uns da, wo jemand sagt: „Ich bin da ein bisschen relaxter aufgewachsen, netter zu Hause, habe das nicht so viel Negatives mitgemacht“, wunderbar. Dann falte deine Hände dreimal häufiger für die, die morgens nicht genau wissen, wie sie den Tag mit dem Thema und dem Problem durchstehen sollen.
Lasst es uns zusammen machen, das wäre mein Wunsch.
Ich möchte zum Abschluss noch beten.
Vater Himmel, wir danken dir dafür, dass du ein Gott bist, der unser Innerstes kennt, der genau weiß, was wir brauchen, der auch genau weiß, wo wir Probleme haben, wo wir nicht weiterkommen, wo wir deine Weisheit, deine Kraft und die Gemeinschaft miteinander brauchen.
Ich bin davon überzeugt, dass Liebe, Ehe und Sexualität genau so ein Thema sind. Du hast dir das für uns ausgedacht, dass wir mit diesem Thema in einer Weise umgehen, die dich ehrt, und wir wollen das auch tun.
Wir wollen dich darum bitten, dass du uns aufmerksam machst auf Sünde, die in unserem Leben da ist, dass du uns nicht ruhig schlafen lässt, bis wir diese Themen geklärt haben.
Wir wollen dich darum bitten, dass du uns hilfst, einen Blick zu gewinnen für den Kampf der Mitgeschwister, ihnen zur Seite zu stehen und sie im Gebet zu ermutigen.
Wir wollen dich darum bitten, dass wir ehrlich werden und uns nicht davonstehlen vor dieser Auseinandersetzung.
Wir wollen dich darum bitten, dass du uns hilfst, deine Gedanken zu leben, wirklich froh dabei zu werden und ein Zeugnis zu sein, ein Zeichen zu setzen für die Leute um uns herum, die vielleicht erst einmal den Kopf schütteln.
Aber das Kopf schütteln hört auf, Herr, wenn sie sehen, was du in unserem Leben wirkst. Darum bitte ich dich, dass du uns das schenkst.
Da brauchen wir jeden Tag deine Ermutigung. Wir bitten dich herzlich darum.
Du weißt, wo jeder einzelne steht, wo jeder einzelne seinen persönlichen Kampf hat, der manchmal ganz alleine ausgefochten wird. Hilf uns da, dass wir eine Einheit werden.
Gib du uns Gnade und Gelingen, Herr. Amen.