Einführung in das Thema Glauben
Glaube an Gott – ein zentrales Thema, das fünffach beleuchtet wird. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Glauben, der nicht rettet.
Gestern habe ich gesagt, dass Glaube ein anderes Wort für Vertrauen ist. Glaube muss zwar getan werden; ich muss bewusst damit anfangen, Gott zu vertrauen. Aber Glaube ist kein Werk, für das Gott mich belohnt. Es ist vielmehr ein Sich-fallen-Lassen. Ich lasse mich in Gottes Arme fallen, ich vertraue ihm. Ich höre nicht länger auf das, was andere sagen – mich eingeschlossen. Das ist Glaube.
Heute soll es um die Frage gehen, warum es Glauben gibt, der nicht rettet. Vielleicht ist das für dich ein ungewöhnlicher Gedanke: Glauben, der nicht rettet? Doch dieses Thema begegnet uns in der Bibel häufiger, als es mir recht ist.
Schauen wir uns also drei Formen von Glauben an, bei denen etwas nicht stimmt.
Formen von Glauben, die nicht retten
Der enthusiastische Glaube
Nummer eins: der enthusiastische Glaube. Jesus beschreibt diese Form von Glauben im Sämann-Gleichnis, zu finden in Lukas 8,4-6.
Als sich eine große Volksmenge versammelte und Menschen aus jeder Stadt zu ihm kamen, sprach er in einem Gleichnis: Der Sämann ging hinaus, um seinen Samen zu säen. Dabei fiel einiges an den Weg, und es wurde zertreten; die Vögel des Himmels fraßen es auf. Anderes fiel auf den Felsen, und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.
Später erklärt Jesus seinen Jüngern, wen er mit dem Samen meint, der auf den Felsen gefallen, aufgegangen und wieder verdorrt ist. In Lukas 8,13 sagt er: „Die aber auf dem Felsen sind, das sind diejenigen, die, wenn sie hören, das Wort mit Freude aufnehmen, aber keine Wurzel haben. Für eine Zeit glauben sie, doch in der Zeit der Versuchung fallen sie ab.“
Dieser Glaube ohne Wurzel beschreibt Menschen, die das Evangelium mit Freude aufnehmen. Sie sind für den Moment begeistert, doch das ist nicht mehr als eine oberflächliche Begeisterung, ein Glaube ohne Tiefgang. Sobald Schwierigkeiten, Probleme oder Verfolgung auftreten, ist es mit diesem Glauben vorbei.
„Für eine Zeit glauben“, heißt es im Text, und „in der Zeit der Versuchung fallen sie ab“. Wir merken uns: Rettender Glaube ist mehr als eine kurzfristige Begeisterung. Es ist der Glaube von Menschen, die wissen, was sie tun, und die Kosten überschlagen haben.
Der nur behauptete Glaube
Nummer zwei: der nur behauptete Glaube. Das ist der Glaube von Menschen, die sagen: Ja, ich glaube an Jesus. Doch in ihrem Leben merkt man davon kaum etwas. Es ist ein Glaube ohne ein echtes Glaubensleben.
Diese Menschen nennen Jesus Herr, tun aber nicht, was er sagt. Sie behaupten, Gott zu vertrauen, handeln jedoch im Zweifel nur nach ihrem eigenen Ermessen.
Jakobus fragt in Kapitel 2, Vers 14: Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? Die Antwort lautet: Nein, kann er nicht.
Glaube muss sich durch Werke des Glaubens zeigen. Andernfalls ist es kein rettender Glaube, sondern ein toter Glaube. Jakobus 2,26 macht das deutlich: Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.
Gute Werke, Heiligung und Charakterveränderung gehören alle zum Glauben dazu. Wie eng diese Verbindung ist, zeigt Johannes 3,36: Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
Hier wird deutlich, dass Glaube und Gehorsam untrennbar sind. Wo man versucht, sie zu trennen, bleibt der Glaube auf der Strecke. Ungehorsam ist immer auch ein Zeichen von Unglauben.
Vergessen wir nie, wie Habakuk es formuliert hat: Habakuk 2,4: Siehe die verdiente Strafe für den, der nicht aufrichtig ist. Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.
Es ist immer der Gerechte, der durch seinen Glauben lebt, niemals der Ungerechte. Denn der Ungerechte zeigt durch sein Leben, dass er Gott nicht vertraut.
Der fehlgeleitete Glaube
Nummer drei: Der fehlgeleitete Glaube.
Menschen werden gerettet, wenn sie an den Herrn Jesus glauben. Beim Glauben geht es also nicht nur darum, dass wir irgendwie an Gott, das Göttliche oder etwas Höheres glauben, sondern an eine konkrete Person und das, was diese Person getan hat. Es kommt also nicht nur darauf an, dass ich anfange zu glauben, sondern auch, dass ich an die Wahrheit glaube. Der Inhalt meines Glaubens ist wichtig.
Natürlich muss ich im Leben mit Gott nicht auf alle Glaubensfragen die richtige Antwort wissen. Aber wenn es zum Beispiel um die Lehre des Christus geht, dann lesen wir in 2. Johannes 1, die Verse 7 bis 9: „Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus im Fleisch gekommen bekennen. Dies ist der Verführer und der Antichrist. Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt.“
Und jetzt kommt es: Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht. Wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn.
Was wird hier beschrieben? Hier wird beschrieben, was Verführer und Irrlehrer im Glaubensleben anrichten können, wenn sie uns dazu bringen, falsche Dinge zu glauben. Wie gesagt, es geht dabei nicht um Nebensächlichkeiten. Aber wenn wir in den zentralen Lehren des Glaubens – hier in Vers 9 ist es die Christologie, die Lehre vom Christus – in 1. Korinther 15 führt Paulus die Auferstehung an. In solchen zentralen Themen, wenn wir da weitergehen und nicht festhalten, was wir gelernt haben, dann können wir im Glauben Schiffbruch erleiden.
Paulus warnt seinen Freund und Mitarbeiter Timotheus davor, dass Irrlehrer den Glauben zerstören können. Wir sind gut beraten, wenn wir seine Warnung ernst nehmen.
Zusammenfassung und Ausblick
Fassen wir kurz zusammen: Die Bibel kennt mindestens drei Formen von Glauben, die nicht zum Ziel führen. Da ist zunächst der Glaube ohne Wurzel, dann der Glaube ohne Werke und schließlich der Glaube ohne Wahrheit.
Mein Tipp: Strecke dich im Glauben nach Tiefgang, nach Liebe und nach Orthodoxie aus – nach dem guten alten Glauben, der zum Leiden bereit ist, für Jesus lebt und am Wort Gottes hängt.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest einen prüfenden Blick auf deinen Glauben werfen. Wie sieht es da mit Leidensbereitschaft, Diakonie und Orthodoxie aus?
Das war's für heute. Wenn du die Frogwords App noch nicht hast, besorge sie dir doch noch.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.