Einführung in die Bedeutung der Verheißungen für das Gebet
Nun, es gibt natürlich viele Verheißungen. Jemand hat einmal gezählt, dass es über dreitausend Verheißungen in der Bibel gibt, die sich auf das Gebet beziehen sollen. Ich habe das nicht nachgeprüft, Sie können das gerne selbst tun.
Verheißungen sind eine große Ermutigung. Sie sind Zusagen Gottes, also Ermutigungen zum Gebet. Diese Verheißungen sind zugleich Voraussetzungen für erfolgreiches Gebet. Deshalb ist es wichtig, dass wir dieses Thema hier noch behandeln.
Glaube ist die Antwort auf eine Verheißung, auf ein Versprechen Gottes, auf eine Zusage Gottes oder auf eine Aussage Gottes. Glaube wird durch Tatsachen genährt. Hier ist die Tatsache eine Verheißung, eine konkrete Verheißung. Gerade weil Gott etwas versprochen hat, darf ich etwas von ihm erbitten.
Oft sind Verheißungen an Bedingungen geknüpft. Manchmal werden diese Bedingungen ausdrücklich genannt, manchmal werden sie stillschweigend vorausgesetzt.
Verschiedene Arten von Verheißungen im Zusammenhang mit Gebet
Verheißungen, die Gottes Güte und Schutz ausdrücken
Es gibt verschiedene Arten von Verheißungen. In der Gliederung habe ich einige aufgeführt, die uns Gottes Güte näherbringen oder kundtun. Diese Verheißungen müssen nicht unbedingt konkret auf das Gebet bezogen sein. Dennoch kann man sich solche Verheißungen zu Herzen nehmen.
Wenn zum Beispiel in Psalm 84,12 steht: „Gott ist Sonne und Schild“, dann ist das nicht nur eine Aussage, sondern auch eine Zusage. Denn wenn Gott Sonne und Schild ist, bedeutet das, dass er mich stärken, nähren und beschützen wird. Der Vergleich mit der Sonne zeigt, dass er mir Licht gibt.
Das ist eine Ermutigung zum Gebet – also eine indirekte Ermutigung, zu beten.
Verheißungen, die das irdische Wohl betreffen
Dann gibt es Verheißungen, die das irdische Betreffen, das irdische Wohl betreffen. Zum Beispiel Psalm 37, Vers 25. Es handelt sich hier um eine indirekte Verheißung, nicht direkt Psalm 37, Vers 25: „Ich war jung, und ich bin alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen noch seinen Samen nach Brot gehen.“
Diese Aussage vermittelt, dass Gott den Gerechten nicht verlässt. Das steckt hier drin: „Nie war ich jung und bin alt geworden und habe nie gesehen, dass Gott den Gerechten verlässt.“ Andere Stellen sagen es direkt, zum Beispiel: „Der Herr verlässt nicht die, die ihn suchen.“ Oder in Psalm 145 heißt es: „Alle Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu ihrer Zeit.“
Das ist eine Aussage, die gleichzeitig auch eine Verheißung ist. Wenn alle Augen auf Gott warten und Gott ihnen die Speise zu ihrer Zeit gibt, dann darf ich auch erwarten, dass Gott Speise gibt zu seiner Zeit. „Du tust deine Hand auf und sättigst alles Lebendige nach Wohlgefallen“ (Psalm 145, Verse 15 und 16).
Das ist eine indirekte Verheißung, die das irdische Wohl betrifft. Wobei das nicht heißt, dass wir das Paradies auf Erden erwarten dürfen. Es gibt ja auch Tod, es gibt Verhungern, es gibt Krankheit, die uns zum Tode führt. An irgendeiner Krankheit stirbt man oder an Altersschwäche, irgendwann stirbt man.
Von daher heißt es nicht, das absolut zu nehmen in dem Sinne, dass Gott immer das irdische Wohl für das irdische Wohl besorgt sein wird bis in alle Ewigkeit. In der Ewigkeit wird er das tun, aber in diesem Leben nicht.
Philipper 4, Vers 19: „Mein Gott wird bis zur Fülle alles geben, was ihr bedürft.“ Das ist eine Gebetsverheißung. Eine Verheißung, die ich mir fürs Gebet nehmen kann: „Mein Gott wird bis zur Fülle alles geben, was ihr bedürft, entsprechend seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“
Wenn es heißt, Matthäus 6, Vers 33, „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dieses alles wird euch hinzugefügt werden“, dann heißt das natürlich nicht, dass wir ewig leben und Gott uns immer versorgen wird. Irgendwann werden wir nach Hause geholt. Wie das geschieht, müssen wir ihm überlassen.
Das heißt aber eine relative Verheißung, nicht eine absolute. Übrigens: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes“ – hier haben wir ebenfalls einen Imperativ Präsens. Das heißt, trachtet stets, trachtet fortwährend, trachtet immer wieder zuerst nach dem Königreich Gottes.
Verheißungen, die Gelingen und Erfolg zusagen
Drittens gibt es Verheißungen, die uns allgemein das Gelingen zusagen, also dass der Herr Gelingen gibt. So heißt es in Psalm 1, Vers 3: Wer Tag und Nacht über das Gesetz Gottes nachsinnt und darin lebt, wer darin seine Wurzeln schlägt, dem wird der Herr Gelingen geben. Psalm 1 sagt: Der Herr wird alles, was er tut, gelingen lassen.
Auch das ist eine relative Verheißung, keine absolute. Es bedeutet nicht, dass grundsätzlich alles, was jemand tut, gelingt. Es heißt vielmehr, dass es durchaus auch Schwierigkeiten geben kann. Aber grundsätzlich wird der Segen des Herrn da sein, wo jemand mit dem Herrn lebt. Hier müssen wir darauf achten, solche Verse nicht absolut zu nehmen, denn alles steht in einem Zusammenhang.
Ein weiteres Beispiel ist Josua 1, Vers 8, das ja bekannt ist. Dort heißt es: Dieses Buch der Weisung soll nicht von deinem Munde weichen, und du sollst darüber Tag und Nacht nachsinnen, damit du darauf achtest, alles zu tun, was darin geschrieben steht. Denn dann wirst du auf deinem Weg Erfolg haben und es wird dir gelingen.
Natürlich trifft das zunächst auf Josua zu. Andererseits gilt das, was für Josua zutrifft, nicht nur für ihn. Wir wissen aus anderen Stellen, dass Gott dieses Versprechen auch ausweitet. Es gilt grundsätzlich für den Gerechten. Psalm 1 ist ein Beispiel dafür.
Oder wenn der Herr in Josua, Kapitel 1, Vers 5 sagt: Sei stark und mutig! Niemand soll vor dir bestehen alle Tage deines Lebens. So wie ich mit Mose gewesen bin, werde ich mit dir sein. Ich werde dich nicht versäumen und dich nicht verlassen.
Man könnte sagen: Das ist ja schön für Josua. Ja, es betrifft Josua, das ist richtig. Aber der Hebräerbrief zitiert gerade diesen Vers und bezieht ihn auf die Christen, an die der Hebräerbrief gerichtet ist. In Hebräer 13, Vers 5 heißt es: Der Herr hat gesagt: „Ich werde dich nicht versäumen, noch dich verlassen.“
Das ist ebenfalls eine Gebetsverheißung, ein allgemeiner Grundsatz. Wenn er mich nicht verlässt, bedeutet das, wenn ich zu ihm komme, wird er da sein und meine Gebete erhören. Es sind also allgemeine Verheißungen, die für jeden Christen gelten, wie hier in Hebräer 13, Vers 5.
Verheißungen, die Gottes Führung zusagen
Viertens gibt es Verheißungen, die uns Gottes Führung versprechen. Auch diese sind indirekt Gebetsverheißungen. Zum Beispiel heißt es in Psalm 32,8: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst.“ Das bedeutet, Gott will uns lehren, welchen Weg wir gehen sollen, und er will uns raten. Er richtet sein Auge auf uns.
Wenn der Herr das sagt – hier zitiert aus dem Psalm Davids – handelt es sich um ein Wort Gottes. Es wird nicht gesagt, dass dies nur für David gilt. Vielmehr ist es ein allgemeines Wort: „Ich will dich unterweisen.“ Wir wissen auch aus anderen Stellen, dass Gott die Seinen unterweist, ihnen den Weg lehrt, sie berät und sein Auge auf sie richtet.
Wenn Gott sein Auge auf uns richtet, ist das eine Gebetserhöhung, eine Gebetsverheißung. Denn dann kann ich zu ihm kommen, und er hört mich an. Dazu gehören auch Verse wie Psalm 37,5: „Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertraue auf ihn, er wird handeln.“ Diese Verheißung bezieht sich natürlich auch auf das Gebet, das vertrauensvolle Gebet.
Ein weiteres Beispiel ist Sprüche 3,5: „Vertraue auf den Herrn mit deinem ganzen Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand. Auf allen deinen Wegen erkenne ihn, und er wird deine Pfade ebnen.“ Wenn Gott die Pfade ebnet, kann ich mich im Gebet an ihn wenden und darum bitten, dass er mir meinen Weg ebnet.
Auch Jesaja 30,21 sagt: „Wenn du nach rechts oder nach links abbiegen wirst, werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: ‚Dies ist der Weg, wandelt darauf.‘“ Diese Verheißung bezieht sich zwar auf die Zukunft Israels, auf die messianische Zeit. Doch wenn sie auf das Volk bezogen ist, gehöre ich auch zu diesem Volk und zum Messias. Genau zu diesem Messias bin ich gekommen, und er weist mir den Weg. Das ist der Weg, auf dem ich wandeln soll.
Diese Verheißung ähnelt also der Aussage: „Ich werde dir den Weg weisen, den du gehen sollst.“
Verheißungen, die die Erhörung von Gebeten versprechen
Und fünftens haben wir Verheißungen, die grundsätzlich die Erhörung von Gebeten versprechen. Es sind also Zusagen, dass Gott Gebete erhört.
Beispielsweise heißt es in Psalm 65, Vers 3: „Du bist ein Hörer des Gebets, zu dir kommt alles Fleisch.“ Gott ist ein Hörer des Gebets – das ist sein charakteristisches Merkmal. Auch Psalm 50, Vers 15 sagt: „Rufe mich an in der Not, so will ich dir antworten.“ Viele Menschen haben diesen Vers für sich genommen und eine Antwort von Gott erhalten.
Jesaja 40, Vers 31 enthält ebenfalls eine Gebetsverheißung: „Die auf den Herrn harren, bekommen neue Kraft.“ Sie fahren auf mit Flügeln, sie laufen und werden nicht matt, sie machen unermüdlich weiter. Doch diese Verheißung gilt denen, die auf den Herrn hoffen. Auch diese Zusage ist relativ zu verstehen, nicht absolut. Man kann nicht sagen: „Ich bekomme immer neue Kraft, immer neue Kraft.“ Unser Körper braucht Kraft, wir müssen essen und schlafen. Aber manchmal kann der Herr uns auf besondere Weise stärken.
Es gibt also Verheißungen, die grundsätzlich die Erhörung von Gebeten zusagen. Zum Beispiel Jeremias 33, Vers 3: „Rufe zu mir, und ich will dir antworten; ich will dir große und unerreichbare Dinge kundtun, die du nicht weißt.“ Diese Zusage ist an das Volk Israel gerichtet. Doch das Volk Israel ist das Volk, das sich auf den Messias ausrichtet. Auch ich gehöre zu diesem Volk, obwohl ich kein Israelit bin, denn ich bin eingepfropft.
Wir hatten auch schon Matthäus 7, Vers 7: „Bittet, so wird euch gegeben.“ Auch diese Verheißung ist relativ zu verstehen. Nicht absolut. Es ist stillschweigend vorausgesetzt, dass das Gebet dem Wohl des Bittenden dient und dem Willen Gottes entspricht.
Römer 10, Vers 12 ist ein Vers, den ich oft Menschen sage, die den Herrn noch nicht kennen: „Er ist reich für alle, die ihn anrufen.“ Du rufst ihn an, und er ist reich. Du kannst von ihm bekommen, was du brauchst.
Hebräer 11, Vers 6 gehört ebenfalls dazu: „Ohne Glauben ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird.“
Auch 1. Johannes 3, Vers 22 sagt: „Was immer wir bitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und das ihm Wohlgefällige tun.“
Weitere Stellen aus dem Johannes-Evangelium habe ich schon erwähnt: Johannes 14, Vers 13-14: „Was ihr bitten werdet in meinem Namen, werde ich tun.“ Johannes 15, Vers 7: „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.“ Johannes 16, Verse 23 und 24: „Bittet in meinem Namen; wenn ihr bittet, werde ich es tun.“
1. Johannes 5, Verse 14 und 15 sagen: „Wenn wir etwas bitten nach seinem Willen, so haben wir die Bitten, die wir von ihm erbeten haben.“
Das sind all diese allgemeinen Verheißungen, die wir haben. Zum Beispiel Matthäus 21, Vers 22: „Alles, was ihr im Gebet glaubend begehrt, werdet ihr empfangen.“
Diese Verheißungen zeigen grundsätzlich, dass Gott die Gebete hört.
Verheißungen für das gemeinsame Gebet
Sechstens habe ich hier noch Verheißungen für das gemeinsame Gebet.
Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Darüber werden wir später noch sprechen, mit diesem Vers (Matthäus 18,19).
Dann gibt es vielleicht auch noch Lukas 18,7-8: „Wird Gott nicht ganz sicher das Recht seiner Erwählten ausführen, die Tag und Nacht zu ihm hinrufen? Und wird er langsam sein in Bezug auf sie? Ich sage euch, er wird ihr Recht mit Schnelligkeit ausführen.“
Hier handelt es sich um eine allgemeine Verheißung, dass Gott ihr Recht ausführen wird. Sie rufen also darum, dass Gott sie rechtfertigen möge, dass er ihnen Recht verschaffe in irgendeiner Sache, in der sie benachteiligt wurden. Der Herr wird eines Tages kommen, und spätestens dann, wenn er wiederkommt, wird er ihr Recht ausführen.
Auch 1. Petrus 3,12 gehört in diese Kategorie: „Die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Flehen.“ Das ist eigentlich ein Zitat aus Psalm 34,16-17.
Das sind hier Verheißungen allgemein zum Thema Gebet.
Ursachen für nicht erhörtes Gebet
Jetzt zum Thema Ursachen für nicht erhörtes Gebet.
Es gibt also Gründe, warum Gebete nicht erhört werden, das heißt, sie werden nicht so erfüllt, wie wir es uns wünschen. Wenn ich sage „nicht erhört“, meine ich damit, dass wir beim Beten keinen Erfolg haben oder nicht genau das bekommen, worum wir bitten.
Sünde als Ursache
Erstens: Sünde
In Jesaja 59,1-2 heißt es: Siehe, die Hand des Herrn ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hören. Aber eure Ungerechtigkeiten haben eine Scheidung gemacht zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, sodass er nicht hört.
Die Sünden sind also der Grund dafür, dass Gott nicht hört – im Sinne davon, dass er nicht auf euer Gebet reagiert.
Psalm 66,18 bestätigt dies ebenfalls: „Wenn ich es in meinem Herzen auf Unrechtes abgesehen hätte, würde mein Herr nicht hören.“
Dazu gehören natürlich alle möglichen Arten von Sünden, zum Beispiel fehlende Vergebungsbereitschaft oder Götzendienst im Herzen. In Hesekiel 14 wird ebenfalls vom Götzendienst gesprochen. Deshalb hört Gott ihre Gebete nicht.
In Hesekiel 14,3 heißt es: Menschen sollen diese Männer haben ihre Götzen in ihrem Herzen aufkommen lassen. Darum spricht der Herr in Vers 4: „Jedermann aus dem Hause Israel, der seine Götzen in seinem Herzen aufkommen lässt und den Anstoß zu seiner Ungerechtigkeit vor sein Angesicht stellt und zum Propheten kommt, ich werde ihm entsprechend antworten, entsprechend der Menge seiner Götzen. Damit will ich das Haus Israel an seinem Herzen fassen, weil sie sich allesamt wegen ihrer Götzen von mir entfernt haben.“
Daraufhin spricht der Herr zu Israel: „Kehrt um! Denn jeder aus dem Hause Israel, der seine Götzen in seinem Herzen aufkommen lässt und den Anstoß zu seiner Ungerechtigkeit vor sein Angesicht stellt, für den will ich selbst mich zu einer Antwort bewegen lassen. Ich werde mein Angesicht gegen einen solchen Mann richten und ihn zu einem Denkzeichen, zu Sprichwörtern machen.“
Hier spricht Gott also Gericht über sie aus. Sein Angesicht wird gegen sie gerichtet sein. So ist der Sinn dieser Aussage.
In Vers 13 geht es dann noch weiter.
Auch Unversöhnlichkeit, Geiz und Lieblosigkeit in der Ehe führen dazu, dass Gott nicht hört.
1. Petrus 3,7 beschreibt dies: „Die Männer sollen in Erkenntnis mit dem weiblichen Gefäß als dem Schwächeren zusammenwohnen und ihm Ehre erweisen, als die ihr auch Miterben der Gnade des Lebens seid, damit eure Gebete nicht abgeschnitten werden.“
Hier wird deutlich, dass die Gebete abgeschnitten werden können. Warum? Durch die Sünde. Wenn der Ehemann gegenüber seiner Frau sündigt, werden seine Gebete – hier in der Mehrzahl, weil die Männer angesprochen werden – abgeschnitten.
Er fordert die Männer also auf, so zu leben, damit ihre Gebete nicht abgeschnitten werden. Die Gebete der Männer sind hier gemeint, da die Ansprache an sie gerichtet ist.
Dies ist ein Beispiel für eine Sünde, die das Gebet beeinträchtigt.
Mangelndes Hinhören auf Gottes Wort
Das zweite ist mangelndes Hinhören auf Gottes Wort.
Sprüche 28,9 sagt: Wer sein Ohr abwendet vom Hören der Weisung, also der göttlichen Weisung, dessen Gebet ist sogar ein Gräuel.
Hier haben wir die richtige Reihenfolge: Auf Gottes Wort hören, beten und den Dienst der Verkündigung ausüben.
Denn wenn ich nicht auf Gottes Wort höre, dann ist mein Gebet ein Gräuel. Die Reihenfolge lautet also: Auf Gottes Wort hinhören, beten und verkündigen. Natürlich ist das Verkündigen vorausgesetzt.
Mangelnder Glaube
Drittens: Mangelnder Glaube als Ursache für nicht erhörtes Gebet
Eine weitere Ursache für nicht erhörtes Gebet ist mangelnder Glaube. Ein sehr zentraler Text dazu findet sich in Jakobus 1,5-8.
Dort heißt es: "Wenn es jemandem an Weisheit mangelt, der bitte Gott darum." In Vers 6 wird betont: "Er bitte aber im Glauben, ohne zu zweifeln." Denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin und her geworfen wird. Ein solcher Mensch soll nicht erwarten, etwas vom Herrn zu empfangen.
Das bedeutet, jemand, der nicht glaubt, sondern zweifelt, darf nicht damit rechnen, dass seine Gebete erhört werden. Weiter heißt es, dass ein solcher Mensch "zwei Seelen" hat, unbeständig in allen seinen Wegen. Das meint, dass er wankelmütig ist, also innerlich gespalten und unbeständig.
Hier geht es darum, dass man wirklich glaubt. Glauben kann man jedoch nur, wenn man Tatsachen kennt, wenn man einen Grund hat zu glauben und wenn man Verheißungen hat. Darauf werden wir gleich noch näher eingehen.
Falsche Motivation beim Beten
Vierter Punkt: Falsche Motivation beim Beten
Jakobus 4,3 sagt: "Ihr bittet und empfangt nicht, weil ihr in eurem Bitten übel seid. Ihr bittet, um es in eurer Genusssucht zu verbrauchen."
Das bedeutet, dass ihr letztlich egoistisch betet. Ihr betet nicht zur Ehre Gottes, sondern für euren eigenen Vorteil.
Die falsche Motivation beim Beten wird hier deutlich gemacht, wie in Jakobus 4,3 beschrieben.
Mangel der Beständigkeit oder seltenes Beten
Und dann haben wir noch fünftens den Mangel an Beständigkeit oder gar kein Beten, fast kein Beten, seltenes Beten oder mangelnde Beständigkeit beim Beten.
Jakobus 4,2 sagt: „Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet.“ Ein halbherziges Gebet, bei dem man zwar spricht, aber es einem nicht wirklich ein Anliegen ist und man nicht dranbleibt, ist nicht zielführend.
Der Herr Jesus hat uns ja aufgerufen, dass wir beten sollen und nicht aufhören dürfen zu beten. Wir sollen nicht müde werden. In Lukas 18,1, das hatten wir schon, sagt er in einem Gleichnis, dass man allezeit beten und nicht ermatten soll. Der Herr wird eingreifen, wenn wir nicht aufgeben.
Exkurs: Kann man auch zum Schlechten beten?
Sechstens habe ich hier einen kurzen Exkurs zum Thema Gebete. Wie ist das mit den Gebeten? Kann man auch für etwas Schlechtes beten und dann bekommt man das Schlechte? Nicht in dem Sinne, dass Gott uns etwas Böses tun möchte. Gott will uns ja nichts Böses tun.
Matthäus 7,9 sagt: Wenn der Sohn um ein Brot bittet, gibt der Vater ihm keinen Stein. Und wenn der Sohn um eine Schlange bittet, gibt der Vater ihm keine Schlange, denn die Schlange ist gefährlich für den Sohn. Wenn wir also unsere Kinder so behandeln, wird Gott uns auch so behandeln.
Nun gibt es natürlich Fälle in der Bibel, in denen die Israeliten Gott um etwas gebeten haben, und er hat es ihnen gegeben, woraufhin sie eine Lektion bekommen haben. Zum Beispiel in 1. Samuel 8. Sie baten um einen König wie die anderen Heiden. Sie wollten so einen König haben. Gott gab ihnen einen König, allerdings war das nicht unbedingt etwas Gutes.
Da habe ich mich schon gefragt, ob es richtig ist zu sagen, dass Gott in deren Gebete herrschte, denn sie haben ja nicht direkt zu Gott gebetet, oder? Sie kamen zu Samuel, der wie ein Mittler war. Man könnte sagen, sie kamen zu Samuel und nicht zu Gott. Aber Samuel sollte ja zu Gott kommen. Er hätte einfach einen König einsetzen können, ohne Gott zu fragen, hat er aber nicht getan. Samuel ging zu Gott, meldete ihm ihre Bitte, und Gott sagte: „Gib ihnen einen König, aber sie sollen daraus lernen.“
Man kann hier also ein Fragezeichen setzen. Es war nicht direkt ein Gebet im eigentlichen Sinn. Sie verwarfen Gottes Theokratie, denn bis dahin war Gott der Herrscher. Nun wollten sie einen König wie die anderen. Damit verworfen sie Gott. Streng genommen war es keine Gebetsbitte, sondern eine Sünde. Gott zeigte ihnen die Konsequenzen. Wenn sie Gott verworfen haben, dann zeigt er ihnen, was das bedeutet.
Insofern kann man das nicht als Gebet zum Schaden anführen. Das ist richtig. Gibt es sonst noch Beispiele?
Zum Beispiel 2,4 Millionen Menschen – das ist wie verschlossen. Man könnte sagen, Gott wusste es voreilig oder der Kapitän kommt zum Oberst und sagt: „Komm mit.“ Wenn nicht, dann fasst er vorher dich und deine Leute zusammen. Diese Meile, glaube ich, kommen sie unter. Ja, ja, 50 und 50. Wir müssen vorsichtig sein, so etwas negativ auszulegen, wenn die Schrift es nicht negativ auslegt.
Immerhin hat Gott es beim Wort genommen und diesem König auf diese Weise eine Lektion erteilt – einem gottlosen König. Ich wäre vorsichtig zu sagen, dass Elija zornig war. Es steht gar nicht da, dass er zornig war. Wenn ich Gottes bin, soll er mich bestätigen, soll er das Feuer schicken und so weiter.
Und was die Jungen betrifft: Wir dürfen nicht meinen, das waren Kinder von zwei oder drei Jahren. Es waren wahrscheinlich Teenager oder ältere Jugendliche, und Gott schickte auch ein Gericht über sie.
Was die Kapitel 2 betrifft: Wenn er sie im Namen des Herrn verflucht, dann verflucht der Herr sie. Von daher.
Gibt es sonst Beispiele, wo jemand für etwas Negatives gebetet hat und Gott ihm dann das Schlechte gab? Das ist ähnlich wie bei den Israeliten, die um Wachteln baten, also um Fleisch, oder die über das Manna murrten. Gott erteilte ihnen dann eine Lektion. Das heißt, Gott lässt die Menschen an die Wand rennen und zeigt ihnen, so geht es nicht. Als Züchtigung kann das schon geschehen.
Aber sie haben nicht direkt gebetet: „Herr, gib uns Wachteln, bis uns schlecht wird.“ Sie waren lüstern und nicht mehr zufrieden mit dem Manna.
Gestern haben wir über Christus und die Verlängerung gesprochen. Man könnte vermuten, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn er so gestorben wäre. Ist es so, dass Gott nicht immer etwas Schlechtes zulässt, aber am besten weiß, wann der richtige Zeitpunkt zum Sterben ist?
Ich habe von Beispielen gehört, wo für das Leben von Menschen gebetet wurde, zum Beispiel dass jemand gesund werden oder nie sterben sollte, etwa bei einem Kind oder in der Ehe. Solche Beispiele kenne ich vom Hören. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es eher zum Schaden war – etwa wegen der Belastbarkeit des Kindes, das dann gottloser in die Welt ging oder eine Last für andere wurde, über viele Jahrzehnte.
Da stellt sich die Frage, ob jemand für Gottes Erbarmen gebetet hat, aber zu wenig stark, und Gott es trotzdem so geführt hat, was nicht wirklich zum Besten war.
Gott geht auf den Menschen ein. Wenn so etwas passiert, merkt man oft, dass es nicht das Beste war und man in eine schwierige Situation gekommen ist. Dann tut man Buße und spricht mit dem Herrn darüber. Der Herr wendet es wieder zum Guten.
Es scheint mir so, dass, wenn Menschen im Nachhinein nicht auf Gott reagieren, nicht zu ihm kommen und keine Buße tun, dann negative Entwicklungen folgen. Das muss man aber nicht unbedingt auf die ursprüngliche Sache zurückführen.
Das erinnert mich an das Schicksalsdenken: „Das ist halt so, und man kann nichts ändern.“ Wenn ich die Bibel lese, sehe ich, wie Gott immer wieder Menschen, die etwas Falsches getan haben, vergibt, wenn sie zu ihm kommen und sagen: „Herr, das hätte ich nicht tun sollen.“
Dann gibt es zwar Konsequenzen, aber der Herr führt es wieder zum Guten, wenn er sieht, dass der Mensch ehrlich und aufrichtig Buße tut und sein Wille geschehe.
Das sollte uns die Ehre Gottes wert sein. Man könnte sagen, bei Hiskia war es vielleicht nicht so, ich weiß es nicht. Jedenfalls ist es eine große Ehre, als König im verheißenden Land zu regieren, und das ist auch eine große Ehre für Gott.
Ich möchte nicht eines Tages vor Hiskia stehen und hören: „Du hast schlecht über mich geredet, das war nicht so.“ Der Herr sandte ein Geschwür in ihre Seele oder etwas Ähnliches.
Wie heißt es dort? Psalm 106,15: „Er gab ihnen ihr Begehren und sandte Auszehrung in ihre Seele.“
In Deutschland heißt es in Psalm 106,14-15: „Sie gierten begehrlich in der Wüste, versuchten den Mächtigen in der Einöde. Er gab ihnen ihr Begehren und sandte Auszehrung in ihre Seele.“
Das ist genau der Fall, wo Gott sie anrennen ließ in ihrem falschen Begehren, um ihnen zu zeigen, so geht es nicht. Er hat ihnen hier nicht verwehrt, sondern das war eine natürliche Konsequenz.
Das ist so, wie wir mit unseren Kindern umgehen: Wenn das Kind sagt: „Nein, es ist nicht kalt,“ und ohne Jacke rausgeht, kommt es mit einer schlimmen Erkältung nach Hause. Jetzt muss es die Erkältung selber durchstehen. Das ist eine logische Konsequenz.
Hier sandte Gott Auszehrung in ihre Seele – Auszehrung, Verfall, Schwindsucht, sagt die Elberfelder Übersetzung. Jedenfalls mussten sie die Konsequenzen tragen.
Aber das ist jetzt nicht direkt ein Gebet zum Schaden. Es heißt vielmehr, dass Gott einem die Konsequenzen spüren lässt.
Ich denke, wir lassen das Thema erst einmal so stehen.
Das schließt eigentlich Gebete zum Schaden aus. Wir können nichts tun, was Gott nicht in unserem Leben zulassen möchte. Das heißt, er erhört uns nicht zum Schaden.
Manchmal möchte er uns züchtigen. Das ist dann eine Konsequenz des Handelns.
In dem Sinne gebe ich dir Recht. Von meiner Seite aus ist das der Fall.
Ja, es ist nicht immer das Beste, aber...
Bedingungen für erfolgreiches Gebet
Gut, Groß C, Bedingungen für erhörtes Beten, Bedingungen für erfolgreiches Beten – man könnte auch besser sagen: erfolgreich, sodass das Gebet erhört wird.
Rechte Motivation und Aufrichtigkeit
Erstens muss man mit der richtigen Motivation kommen. In den Sprüchen finden wir dazu ein Beispiel: Sprüche 15,8 sagt: „Das Opfer des Ehrfurchtslosen ist dem Herrn ein Gräuel, aber das Gebet der Aufrichtigen ist ihm ein Wohlgefallen.“
Man spielt also nicht mit Gott, sondern kommt mit einem aufrichtigen Herzen. Es geht um Wahrhaftigkeit und Echtheit, nicht darum, Gott gegenüber unecht oder spielerisch zu sein.
Selbstlosigkeit und Freimütigkeit
Klein b: nicht selbstsüchtig. Das hatten wir schon bei Jakobus 4,3: „Ihr empfangt nicht, weil euer Bitten übel ist, nämlich selbstsüchtig. Ihr bittet, um es in eurer Genusssucht zu verbrauchen.“ Hier wird deutlich, dass die Bitte nicht wirklich auf die Ehre Gottes ausgerichtet ist.
Klein c: freimütig. In Hebräer 4,16 heißt es: „Wir dürfen freimütig kommen.“ Diese Motivation – ich weiß nicht, ob man das so nennen kann, vielleicht ist das schon zu viel – zeigt, dass wir mit Zuversicht vor Gott treten dürfen.
Dann als Nächstes: dankend, also mit Dankbarkeit. Das ist sicher wichtig. Alles soll mit Dank empfangen werden. Alles, was Gott uns gibt, ist gut, wenn es mit Dank angenommen wird.
Dank und die Ehre Gottes – „Geheiligt werde dein Name“ – das ist immer wieder das Erste. Man soll die Ehre Gottes suchen, nicht sich selbst. Das steht in Matthäus 6,9.
Gehorsam und Wohlgefallen vor Gott
Das Zweite, also Arabisch 2, Gehorsam, 1. Johannes 3,22, habe ich schon erwähnt:
1. Johannes 3,22: Wir empfangen, was wir von ihm bitten, weil wir das vor ihm Wohlgefällige tun.
In 1. Johannes 3,22 steht, dass Gott nicht Sünder erhört. Das wird auch in Johannes 9,31 bestätigt: Sünder hört Gott nicht, also hat er nicht gehört. Das hat der Blinde erkannt und zu den Pharisäern gesagt.
Johannes 9,31: Richtig.
Außerdem steht in Sprüche 15,29: Ferner ist der Herr von den Ehrfurchtslosen entfernt, aber das Gebet der Gerechten hört er.
Diese Stelle hatten wir bereits zitiert. Gut.
Im Glauben bleiben und vom Geist erfüllt sein
Drittens wird als Bedingung genannt, in ihm zu bleiben. Das steht in Johannes 15,7: "Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren."
Man könnte auch sagen, dass dies bedeutet, vom Geist erfüllt zu sein, also vom Geist Gottes regiert zu werden. Doch die klare Textstelle ist hier Johannes 15,7.
Übereinstimmung mit Gottes Willen und konkrete Anliegen
Viertens: In Übereinstimmung mit seinem Willen, klar, in seinem Namen und in seinem Willen beten, wie es in 1. Johannes 5,14-15 und auch in Johannes 14,13 beschrieben ist.
Und viertens: konkret beten. Es gibt ja so allgemeine Gebete, die sind nichtssagend. Zum Beispiel: „Herr, segne alle Menschen in Deutschland.“ Was bedeutet das konkret? Macht, dass es uns besser geht? Solche Gebete sind nicht konkret.
Gebet mit großem Verlangen und Beharrlichkeit
- Mit großem Verlangen. Das ist wichtig. Gott möchte, dass Gebet mit Verlangen kommt. Er will sehen, ob es wirklich ein Anliegen ist.
Die Stelle dazu findet sich in Lukas 11, Verse 5 bis 9. Dort kommt jemand um Mitternacht zu seinem Freund und bittet: „Leihe mir drei Brote!“ Ein Freund von ihm ist von einer Reise zurückgekehrt, und er hat nichts, um ihn zu bewirten. Gastfreundschaft war damals das höchste Gebot und daher sehr wichtig.
Der Freund antwortet zunächst: „Mach mir nicht Mühe! Die Tür ist längst verschlossen, und meine Kinder sind schon im Bett. Ich kann nicht aufstehen und dir geben.“ Doch ich sage euch: Auch wenn er nicht aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er es doch tun, weil jener sich nicht scheut, aufdringlich zu sein. Er kommt fast unverschämt zu so später Stunde und bittet immer wieder. Deshalb wird ihm gegeben, so viel er braucht.
Bei uns klingelt das Telefon manchmal um zwei Uhr nachts. Ein Mann, der uns kennt, vielleicht nicht einmal gläubig, ruft an. Ich denke dann: Wer ruft uns um zwei Uhr nachts an und reißt uns aus dem Bett? Das muss wichtig sein. Dieser Mann hat seine Frau gesucht, sie war nirgends zu finden, und er bekam Angst. Das war ihm so wichtig, dass er sich nicht scheute, uns einfach aus dem Bett zu holen.
Diese Dringlichkeit wird hier vor Augen gestellt. Gott hört, Gott sieht, und es ist ihm wichtig. Der bleibt dran, der kommt unverschämt, der kommt immer wieder und immer wieder, so wie die bittende Witwe, die in Lukas 18 immer wieder kommt.
Das gerechte Gebet vermag viel in seiner Wirkung, sagt Luther, wenn es ernstlich ist.
Psalm 145, Vers 18 sagt: „Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn ernstlich anrufen.“ Hier bedeutet „ernstlich“ Innigkeit.
Das Wort „Pflegen“ kommt auch vor. In Epheser 6, Vers 18 heißt es: „Betet allezeit mit Bitten und Flehen.“ Also mit großer Dränglichkeit.
Viel und beharrlich beten
Siebtens: Viel beten. Es ist interessant, ich habe einmal nachgeschaut, wo in der Bibel steht, dass wir viel beten sollen. Wo finden wir solche Stellen? Ich habe mich nur auf das Neue Testament konzentriert, auf die Lehre der Apostel. Hier sind einige Beispiele.
Kolosser 4,2: „Seid beharrlich im Gebet und wachsam darin mit Danken.“ Wenn ich beharrlich und wachsam sein muss, dann bedeutet das, dass das Gebet über einen längeren Zeitraum andauern soll. Das heißt, viel zu beten.
Epheser 6,18: „Betet zu allen Zeiten im Geist mit allem Gebet und Flehen.“ Das heißt, viel zu beten. Für alle Heiligen, und da sind viele, muss man auch viel beten.
Das waren Kolosser 4,2 und Epheser 6,18. Nun 1. Thessalonicher 5,17: „Lasset nicht ab zu beten, betet unablässig.“ Oder: „Betet ohne nachzulassen und ohne aufzuhören“, je nachdem, wie es übersetzt wird. Das bedeutet, keine Unterbrechungen, sondern immer wieder beten.
Römer 12,12: „Im Gebet seid beharrlich.“ Wenn man beharrlich ist, dann muss man auch viel beten.
1. Timotheus 4,4-5 enthält einen indirekten, aber interessanten Gedanken. Dort heißt es: „Alles, was von Gott geschaffen ist, ist gut und nicht verwerflich, wenn es mit Dank empfangen wird; denn es wird durch Gottes Wort und das Bitten geheiligt.“
Das bedeutet, alles, was in unser Leben kommt, dürfen wir mit Dank empfangen. Alles, was Gott geschaffen hat und uns gibt, ist gut. Wir sollen es mit Dank annehmen. Wir sind also so geschaffen, dass wir immer wieder Gott danken sollen. Ständig dankbar sein für alles, was er bringt.
Und das ist viel. Wenn man immer wieder dankt, dann betet man viel. Wenn man alles erlebt – schönes Wetter, schöne Landschaften, Freuden – und für alles dankt, dann ist man ständig im Gebet. „Danke, Herr, für das und danke auch für jenes.“ Das heißt, man dankt viel und betet viel, wenn man viel dankt.
Seid dankbar für alles, heißt es auch in Epheser 5,20: „Seid dankbar für alles.“ Ebenso in Philippa 4,6: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in allem durch Gebet und Flehen eure Bitten mit Dank zu Gott.“ Wenn ich in allem so handle, dann bete ich viel – in allen Situationen bringe ich Gott meinen Dank und meine Anliegen im Gebet.
Philippa 4,6, 1. Timotheus 4,4-5 und Epheser 5,20 zeigen also: Wenn man diese Verse liest, merkt man, dass die Apostel wollen, dass viel gebetet wird.
Auch Jesus sagte in Lukas 18,1 ein Gleichnis, das uns zeigt, dass wir allezeit beten sollen. Er betonte, dass man allezeit beten soll. Das zeigt uns ganz klar, dass sowohl die Lehre der Apostel als auch die des Herrn Jesus darauf hinweist, viel und beharrlich zu beten.
Neuntens: Beharrlich beten. Das sind zum Teil die gleichen Verse, die ich schon genannt habe, zum Beispiel Lukas 18,1 und weitere Stellen.
Abschluss und Pause
Machen wir jetzt eine zehnminütige Pause. Ist das in Ordnung?
