Einleitung und Überblick zur Weisheit in den Sprüchen
Die ersten neun Kapitel des Buchs der Sprüche bilden tatsächlich die Einleitung des gesamten Buches. Die eigentlichen Sprüche beginnen erst richtig mit Kapitel 10, Vers 1. Zu Beginn der Predigtserie haben wir uns angesehen, wie Salomo in Kapitel 10, Vers 1 damit anfängt, einzelne Weisheiten weiterzugeben.
In den ersten neun Kapiteln finden wir immer wieder einführende Aussagen darüber, warum es gut und richtig ist, nach Weisheit zu streben. Wir lernen einige übergeordnete, große Prinzipien kennen. Die detaillierten Weisheiten folgen dann ab Kapitel 10. Daher die Ermutigung, weiterzulesen und vielleicht parallel zu den Predigten schon ab Kapitel 10 die Sprüche zu betrachten. Dort erhalten wir ganz konkrete Hinweise, die sich gut unter die großen Oberthemen der ersten neun Kapitel einfügen.
Letzte Woche hat Matthias Mogler Kapitel 1 mit einer Predigt abgeschlossen, in der er deutlich machte, dass Weisheit nicht optional ist. Die Frage, ob wir den Ruf der Weisheit hören, ist eine Frage von Leben und Tod. Das war auch der Titel der Predigt: „Weisheit ist nicht optional.“ Es ist gut, dass wir das weiter im Kopf behalten. Weisheit ist wichtig – lebenswichtig.
Tatsächlich hat Weisheit viel mit dem heutigen Tag zu tun. Falls der Eindruck entsteht, dass Pfingsten und der Heilige Geist hier komplett ignoriert werden, so ist dem nicht so. Der Heilige Geist bekommt heute sehr viel Raum, denn er wirkt durch das Wort.
In Kapitel 1, Vers 23 hatten wir letzte Woche einen Vers, der der einzige Imperativ im Predigttext war. Dort sagt Gott uns, was er denen gibt, die auf seine Weisheit hören. Ich glaube, diesen Vers möchte ich heute fast noch einmal als Leitgedanken über die Predigt stellen.
Der Aufruf zur Weisheit und die Verheißung des Geistes
Kapitel 1, Vers 23: Wenn ihr eine Bibel habt, könnt ihr diesen Vers nachlesen. Ansonsten hört auf diesen kurzen Vers: Dort ruft Gott und sagt: „Kehrt euch zu meiner Zurechtweisung! Siehe, ich will über euch strömen lassen meinen Geist und euch meine Worte kundtun.“
Das ist die Verheißung für alle, die sich Gott zuwenden und sich aus Gottes Wort belehren lassen. Man könnte auch sagen: „Kehrt euch zu meiner Zurechtweisung, lernt von mir.“ Wenn ihr das tut, will ich über euch strömen lassen meinen Geist und euch meine Worte kundtun. Tatsächlich gehören diese beiden Dinge zusammen, denn Gott tut uns sein Wort kund durch seinen Geist.
Darüber wollen wir heute weiter nachdenken. Ich lese uns dazu ein Kapitel vor. Wir werden sehen, dass dieses Kapitel wirklich genau mit diesem Aufruf beginnt: Gott fordert uns erneut auf, zuzuhören. Dies verbindet er mit einer oder mehreren großen Verheißungen, die uns letztendlich zum Leben führen und uns bewahren vor dem Tod und dem Verderben.
Sprüche 2,1: „Mein Sohn, wenn du meine Rede annimmst und meine Gebote behältst, so dass dein Ohr auf Weisheit achtet und du dein Herz der Einsicht zuneigst. Ja, wenn du nach Vernunft rufst und deine Stimme nach Einsicht erhebst, wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen, dann wirst du die Furcht des Herrn verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Denn der Herr gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht. Er lässt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen. Er behütet die Rechten und bewahrt den Weg seiner Frommen. Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und jeden guten Weg, denn Weisheit wird in dein Herz eingehen und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein. Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten, dass du nicht gerätst auf dem Weg der Bösen noch unter Leuten, die Falsches reden, die da verlassen die rechte Bahn und gehen finstere Wege, die sich freuen, Böses zu tun und fröhlich sind über böse Ränke, die krumme Wege gehen und auf Abwege kommen. Dass du nicht gerätst an die Frau eines anderen, an eine Fremde, die glatte Worte gibt und den Gefährten ihrer Jugend verlässt und den Bund ihres Gottes vergisst. Denn ihr Haus neigt sich zum Tode und ihre Wege zum Ort der Toten. Alle, die zu ihr eingehen, kommen nicht wieder und erreichen den Weg des Lebens nicht. Dass du wandelst auf dem Weg der Guten und bleibst auf der Bahn der Gerechten, denn die Gerechten werden im Land wohnen und die Frommen darin bleiben. Aber die Gottlosen werden aus dem Land ausgerottet und die Treulosen daraus vertilgt.“
Ich möchte für uns beten: Himmlischer Vater, danke für dein Wort! Wir beten, dass du uns gibst den Geist der Weisheit und der Offenbarung, dich zu erkennen. Erleuchte die Augen unseres Herzens, damit wir erkennen, zu welcher Hoffnung wir von dir berufen sind. Herr, leite die Worte meines Mundes, damit mein Wort und meine Predigt nicht mit Überreden oder menschlichen Worten und Weisheit geschehen, sondern in der Weisung deines Geistes und deiner Kraft. So steht unser Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf deiner Kraft. Amen.
Wir hören hier zu Beginn von Kapitel 2 nochmals die Ansprache „Mein Sohn“. Das werden wir Woche für Woche wiedersehen – immer wieder diese Ansprache „mein Sohn“. Also werden hier Unterweisungen weitergegeben. Das haben wir schon in Kapitel 1, Vers 8 gesehen und werden es in den nächsten Wochen immer wieder hören.
Dieses Kapitel hat eine sehr einfache Struktur. Manchmal braucht es einen Moment, aber wenn man genau hinschaut, erkennt man sie. Die ersten vier Verse nennen lauter „Wenn“-Aussagen: „Wenn, wenn, wenn“ – dreimal dieses Wort. Daher habe ich gedacht, wir können diesen Abschnitt, die ersten vier Verse, vielleicht überschreiben mit „Wenn du auf Gott hörst und nach seiner Weisheit strebst“.
Nach diesen „Wenn“-Aussagen folgt ab Vers 5 ein zweiter Abschnitt. In diesem Abschnitt lesen wir lauter „Dann“-Aussagen, in Vers 5 und Vers 9, jeweils gefolgt von weiteren Erklärungen. Also zwei Abschnitte mit „Wenn“ und „Dann“. Wir haben gehört: „Wenn... dann...“ Ab Vers 5 heißt es: „Dann, wenn du auf Gott hörst, wird der Herr gerne Weisheit geben und dich behüten.“
Dann kommt der lange Schlussabschnitt, die Verse 12 bis 22. In diesem Abschnitt sehen wir dreimal eine Hinführung mit den Worten „so dass“ oder in der Luther-Übersetzung „dass“ – in den Versen 12, 16 und 20. Drei Abschnitte.
Diesen Abschnitt könnte man zusammenfassen: So dass du nicht auf Abwegen verloren gehst, sondern den guten Weg hin zum Ziel gehen kannst. Ich hoffe, wir sehen, wie diese drei Abschnitte – „Wenn“, „Dann“, „So dass“ – eine große Kernbotschaft ergeben: Wenn du auf Gottes Wort hörst und nach seiner Weisheit strebst, dann wird der Herr dir gerne Weisheit geben und dich behüten, so dass du nicht auf Abwegen verloren gehst, sondern den guten Weg bis zum Ziel gehen kannst.
Wenn ihr nichts anderes mitnehmt, ist das die Botschaft für heute.
Ich hoffe, wir merken, dass das, was Gott uns hier zu sagen hat, von größter Wichtigkeit für uns ist. Gerade das „Wenn“ ist von großer Bedeutung, denn „so dass“ – lasst uns gut zuhören, was Gott uns zu sagen hat, damit sein Geist in uns Raum bekommt und uns das Wort weiter aufschließt, so dass wir das Ziel erreichen.
Erster Abschnitt: Die ersten vier Verse, die „Wenn“-Aussagen. Gleich dreimal lesen wir das Wort „Wenn“. Es beginnt gleich in Vers 1: „Mein Sohn, wenn du meine Rede annimmst und meine Gebote behältst.“ Der Aufruf ist hier: Auf gut Deutsch, hört gut zu, wenn ich zu euch reden will.
Das allein ist schon eine große Herausforderung. Während wir unseren Kindern oder Enkeln noch zumuten, fünfmal in der Woche – je nach Alter vier bis vielleicht acht oder noch mehr Stunden, jeweils 45 Minuten am Stück – zuzuhören, fällt es uns schon schwer, nur einmal in der Woche sonntags vielleicht nicht mal ganz 45 Minuten zuzuhören, wenn nicht irgendein Lehrer spricht, sondern Gottes Wort verkündigt wird.
Der erste Aufruf: „Wenn du meine Rede annimmst“ – höre zu! Nicht nur zuhören, sondern nimm es an, lass dich belehren, sei belehrbar. Ich hoffe, wir kommen so in den Gottesdienst, ich hoffe, wir kommen so zur Predigt, nicht um mal zu checken, ob uns der Prediger sagt, was uns gefällt, sondern um zu hören, was Gott uns zu sagen hat durch sein Wort.
Deswegen predigen wir hier fortlaufend durch Gottes Wort, damit nicht so viel Prediger darin ist, sondern ganz viel Gottes Wort. Ich hoffe, wir kommen dahin und sagen: „Gott, sprich, ich bin bereit, dein Wort anzunehmen.“
Vers 2 macht deutlich: Nicht einfach nur bereit sein, sondern Ohren spitzen und die Dinge zu Herzen nehmen, so heißt es hier in Vers 2: „So dass dein Ohr auf Weisheit achtet und du dein Herz der Einsicht zuneigst.“ Ich hoffe, so kommen wir: Ohren gespitzt, jetzt kommt die Predigt, jetzt spricht Gott. „Gott, mein Gott, was hast du mir zu sagen? Mein Herz ist offen, füll es, sprich hinein in mein Herz.“
Vers 3 macht deutlich, wir sollen uns ganz aktiv darum bemühen, Gott zu verstehen: „Ja, wenn du nach Vernunft rufst, gib mir Vernunft, hilf mir!“ Und deine Stimme nach Einsicht erhebst: „Herr, ich brauche mehr Verständnis.“
Und dann noch ein weiteres „Wenn“ in Vers 4, wo Gott deutlich macht: Es geht nicht nur darum, dass du irgendwie bereit bist zuzuhören oder sogar aktiv die Ohren spitzt, es geht nicht darum, nur einfach zu rufen: „Okay, ich bin bereit, gib mir!“ Sondern wir sollen so begierig nach Gottes Wort sein, als wäre es ein großer Schatz, als wäre es Gold und Silber: „Wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen.“
Ist das zu viel verlangt? Bist du heute wirklich so hier? Bist du grundsätzlich bereit, dich so um Belehrung aus dem Schatz von Gottes Weisheit zu bemühen? Ich glaube, das hängt davon ab, was wir uns davon versprechen, nicht wahr?
Also, wenn du meine Worte gerade so gehört hast wie der etwas hilflose und reichlich übertriebene Aufruf eines Predigers, der sich eine aufmerksame Gemeinde wünscht, dann verpuffen diese Worte.
Die große Frage ist: Denkst du, dass Gottes Wort wirklich so wichtig ist, dass es sich lohnt, danach zu streben, danach zu suchen, danach zu greifen, ihm nachzujagen?
Stellt euch vor, aus irgendeiner ganz seltsamen Umstellung heraus hätte ich die besondere Erkenntnis der Lottozahlen der nächsten Woche. Und ich würde sie jetzt hier verkünden: vier, acht, zwei, drei – da habe ich ein bisschen genuschelt – und dann: „Was hast du gesagt? Ich will das, ich muss das hören, sag noch mal, dass ich sicher bin, ich habe die Richtigen aufgeschrieben.“
Oder stellt euch vor, es gäbe eine ganz neue Erkenntnis, wenn man nur ganz bestimmte Sachen macht, dann sind alle Schmerzen weg und man wird nie wieder krank. Sag noch mal, Matthias, merkst du? Je nachdem, was du erwartest von dem, was dir verkündigt wird, bist du aufmerksam oder nicht so aufmerksam. Kommst du da hin mit gespitzten Ohren, mit einem Verlangen: „Das will ich jetzt hören, das musst du nochmal sagen!“ Oder mit einem: „Okay, heute die Predigt.“
Was meinst du, ist Gottes Wort wichtiger für dich als die Lottozahlen der nächsten Woche? Ist das, was Gott zu sagen hat, bedeutender als vielleicht die größte, neueste Errungenschaft, die dir hilft, gesund zu bleiben oder schmerzlos zu werden?
Die Frage nach dem „Wenn“ hat damit zu tun, was ich davon erwarte. Deswegen möchte ich nur mit uns die Verse 5 bis 11 betrachten, denn wir hören hier das „Dann“. Was ist die Verheißung? Was verknüpft Gott mit diesem „Wenn“, mit diesem Aufruf, danach mit allem, was wir sind und haben, nach Erkenntnis zu streben?
Die Verse 5 bis 11 bestehen wirklich aus zwei Abschnitten, das haben wir beim Vorlesen gemerkt. Sowohl in Vers 5 wie auch in Vers 9 kommt ein „Dann“, und die beiden Abschnitte sind ganz ähnlich aufgebaut. Wir wollen das einfach Stück für Stück betrachten.
Ich lese jetzt nicht den ganzen Abschnitt, sondern möchte uns diese Abschnitte in ihrer Parallelität zeigen:
Vers 5: „Dann, wenn wir das alles tun, wenn wir nach Erkenntnis streben, wenn wir auf Gottes Wort hören, dann wirst du die Furcht des Herrn verstehen und die Erkenntnis Gottes finden.“
Oder in Vers 9: „Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und jeden guten Weg.“
Wenn wir danach streben, dann werden wir es auch finden.
Und dann in den Versen 6 und 10, also jeweils im nächsten Vers, wird deutlich, dass wir das aber nicht einfach aus eigener Kraft finden, sondern dass es eine gute Gabe Gottes ist. Denn der Herr gibt Weisheit, und aus seinem Mund kommt Erkenntnis und Einsicht. Weisheit wird in dein Herz eingehen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein.
Wir sehen hier genau das, was Gott verheißt hatte, schon in Kapitel 1, Vers 23: „Kehrt euch zu meiner Zurechtweisung, siehe, ich will über euch strömen lassen meinen Geist und euch meine Worte kundtun.“
Die Erkenntnis, die wir gewinnen, wenn wir auf Gott hören, ist keine natürliche Erkenntnis, sondern eine gottgewirkte, eine geistgewirkte Erkenntnis. Das macht die Bibel immer wieder deutlich.
Im 1. Korinther 2 wird klar, dass die Weisheit Gottes von dieser Welt nicht erkannt werden kann. Paulus fährt fort in 1. Korinther 2,12 und sagt zu den Christen: „Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, den Heiligen Geist, damit wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.“
Geistliche Dinge können nur von geistlichen Menschen beurteilt werden. Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes. Das heißt, geistliche Erkenntnis, nach der wir streben sollen, muss uns letztendlich Gott schenken.
Er hat verheißen, dass er das tun wird: Denen, die sich ihm zuwenden, die nach Erkenntnis streben, die von ihm Weisheit wollen, die sich auf seine Zurechtweisung einlassen, wird Gott beschenken, wie in Kapitel 1, Vers 23 verheißen, mit seinem Geist, den er über uns strömen lässt. Er wird uns sein Wort auftun, so dass wir es mehr und mehr verstehen.
Ihr Lieben, ich hoffe, uns ist das klar. Ich hoffe, wir verstehen, dass der Anfang der Gotteserkenntnis, wie es hier heißt, die Furcht des Herrn ist (Vers 5). Wenn wir anfangen, uns Gott zuzuwenden und uns von ihm belehren zu lassen, dann ist das Erste, was wir erkennen, wer Gott wirklich ist.
Wir erkennen: Gott ist heilig. Er ist ein gerecht richtender Gott, in dessen Gegenwart unheilige Menschen – Menschen wie du und ich – nicht bestehen können. Das heißt, die Gotteserkenntnis, die Erkenntnis davon, wer Gott wirklich ist, führt zu einer angemessenen Gottesfurcht.
Wir werden verstehen, warum Gott zu fürchten ist. Wir werden nicht mehr lapidar mit Gott umgehen, keine Späßchen mehr machen und Gott nicht mehr links liegen lassen. Wir werden erkennen: Gott ist heilig und gerecht und der richtende Gott, vor dem wir uns alle eines Tages verantworten müssen.
Aber wenn wir weiter danach streben und die Erkenntnis Gottes finden, dann erkennen wir auch, dass Gott zugleich barmherzig, gnädig und voller Liebe ist.
Wir werden verstehen, dass das, was den Menschen ohne den Geist Gottes eine Torheit ist, für uns herrlich ist: nämlich dass Gott gekommen ist in Jesus Christus, um für uns zu tun, was wir nicht tun konnten – um unheilige Menschen mit dem heiligen Gott zu versöhnen, um die gerechte Strafe, die wir verdient hätten und die uns in Furcht und Zittern vor Gott stehen lassen würde, von uns zu nehmen, so dass wir Frieden mit Gott haben können.
So verkündigt uns Gottes Wort die Weisheit Gottes, das Evangelium: Dass Gott seinen eigenen geliebten Sohn in diese Welt gesandt hat, um das gerechte Gericht, das wir verdient hätten, auf sich zu nehmen, so dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern vor Gott bestehen kann für alle Ewigkeit.
Seht ihr, uns Gott zuzuwenden und auf seine Belehrung zu hören, ist Segen und Freude. Das führt uns dahin, dass wir das Evangelium, die gute Nachricht, die frohe Botschaft hören und verstehen!
Dieser Sohn Gottes, der gekommen ist, um unsere Schuld auf sich zu nehmen, so dass wir von dem heiligen Gott bestehen können, ist nicht nur stellvertretend für Sünder gestorben, sondern er hat am dritten Tage auch Tod und Sünde besiegt.
Er ist der Auferstandene, der lebendige Herr, nach 40 Tagen aufgefahren in den Himmel, und von dort hat er uns seinen Geist gesandt.
Und daran denken wir heute: seinen Geist, durch den er in uns wohnt, seinen Geist, durch den er uns durchs Leben leitet, seinen Geist, mit dem er uns behütet und beschützt.
Das ist die Verheißung für alle, die sich Gott zuwenden.
Ich hoffe, du hast das getan. Ich hoffe, du bist heute hier und sagst: „Ich bin nicht zufällig nur am Pfingsten mal im Gottesdienst, sondern ich bin am Pfingsten im Gottesdienst, weil ich darauf vertraue, dass Jesus Christus der ewige Gott ist, der gekommen ist, um für meine Sünden zu sterben.“
Ich habe mein Vertrauen auf ihn gesetzt, ich glaube an ihn als meinen Retter und Herrn und ich vertraue darauf, dass er, wie verheißen, mir seinen Geist gesandt hat. Dass er tatsächlich, ob ich das spüre oder nicht, in mir lebt.
Und wenn ich mich Gottes Wort zuwende und mir dieses Wort auftut, so dass ich es mehr und mehr verstehen kann, dann gibt er mir seinen Geist, der mich durchs Leben leitet und mich sicher ans Ziel führt.
Das ist tatsächlich der dritte Teil dieser „Dann“-Verheißung.
Die erste „Dann“-Verheißung, Vers 5 bis 8, schließt mit den Worten: „Er lässt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen, er behütet die Rechten und bewahrt den Weg seiner Frommen.“
Und Vers 11 noch mal ganz ähnlich: „Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten.“
Siehst du, das ist es, was Gott für dich tun will. Er will zu dir reden, nicht um dir irgendwelche Dinge zu sagen, die dich eigentlich nicht interessieren sollten, sondern er sagt dir Dinge für dein Bestes.
Er spricht zu dir Worte voller Segen und Leben. Er spricht zu dir, damit du das gute Ziel sicher erreichst.
Er sagt: „Hört zu! Hört zu! Nicht, weil ich euch langweilen will mit ein bisschen Algebra oder Vokabeln, sondern weil ich dir den Weg zum Leben weisen will. Ich will dich behüten. Mein Wort ist dir gegeben zu deinem Besten, damit du nicht auf Abwege gerätst.“
Ist das nicht erstrebenswert? Sollte uns das nicht bereit machen zu sagen: „Ja, dann sprich! Meine Ohren sind mehr und mehr gespitzt, mein Herz ist mehr und mehr bereit, sich ansprechen zu lassen, sich herausfordern und verändern zu lassen.“ Ich hoffe, das ist der Fall.
Die Verse 12 bis 22 konkretisieren das noch weiter. Sie zeigen uns, was dann passiert, wenn wir auf Gott hören, weil er uns dann hilft, den guten Weg bis ans Ziel zu gehen.
Konkret zeigen uns die Verse 12 bis 15 und 16 bis 19 zwei Irrwege auf, vor denen der Herr uns durch sein Reden und seinen Geist bewahren will. Zwei Irrwege, die wir nicht gehen werden, wenn wir auf ihn hören.
Das ist genau die Aussage.
Ich lese uns noch mal ab Vers 9, damit uns die Verse 12 bis 15 verständlicher werden:
Vers 1: „Mein Sohn, wenn du meine Rede annimmst und meine Gebote behältst.“
Vers 9: „Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und jeden guten Weg, denn Weisheit wird in dein Herz eingehen und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein. Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten, dass du nicht gerätst auf dem Weg der Bösen noch unter Leuten, die Falsches reden, die da verlassen die rechte Bahn und gehen finstere Wege, die sich freuen, Böses zu tun und fröhlich sind über böse Ränke, die krumme Wege gehen und auf Abwege kommen.“
Diese Irrwege scheinen eine reale Gefahr zu sein, eine Gefahr, in der jeder steht, der sich nicht Gott zuwendet und nicht gut auf Gottes Wort hört.
Und tatsächlich ist es so: Überall lauern böse Menschen, die böse Machenschaften treiben, die uns verführen wollen zum Bösen. Und das beginnt oft, wie mit jedem Weg, mit ein paar kleinen Schritten, mit ein paar Kleinigkeiten.
Wir sehen hier das falsche Reden über Leute, also vielleicht mit Lästerworten – in der Schule, bei der Arbeit, in der Nachbarschaft, vielleicht sogar im Freundeskreis, vielleicht sogar im christlichen Freundeskreis – Worte über andere, die nicht so ganz stimmen, in denen übertrieben wird, wo andere besonders schlecht gemacht werden.
Und das ist so harmlos, nicht wahr? Das ist doch so eine Petitesse. Das macht doch jeder.
Nein, es ist der erste Schritt auf dem falschen Weg.
Oder das Reden mit Übertreibung, aus denen dann irgendwann Erfindungen werden, Lügen und ein ganzes Netz von Lügen.
Seht ihr, so ist das mit diesen kleinen Schritten in die falsche Richtung.
Hier wird von Wegen gesprochen. Wege beginnen mit kleinen Schritten. Man merkt gar nicht, dass man vom guten Weg abgekommen ist, weil das hier alles noch so harmlos ist.
Weisheit lehrt uns: Geh gar nicht erst auf diesen Weg. Aus Lästern wird Mobbing und Gewalt, aus Lügen wird Betrügen.
Und über all das freuen sich die Menschen, die die rechte Bahn schon längst verlassen haben und auf ihren finsteren Wegen unterwegs sind.
Das sind die Menschen, die uns hinterherrufen, die uns vorangehen und sagen: „Komm, der Weg ist auch gut.“
Und diese Menschen sind überall in dieser Welt.
Nun sitzt du vielleicht heute hier und sagst: „Aus mir wird nicht so ein Mensch.“
Hm, lass dich nicht täuschen.
Auf die schiefe Bahn geraten die meisten Menschen oft unbemerkt, Schritt für Schritt. Oft sind es andere, die nur ein paar Schritte vorangegangen sind, die uns immer weiter hineinlocken in das Böse.
Seht ihr, deswegen ist es so wichtig, nach der Weisheit von Gott zu streben.
Wir sehen das vor allem ab Sprüche 10. Da kommt eine Weisheit nach der anderen, und die sagen uns immer wieder: Geh nicht dahin, sondern geh dahin. Mach nicht das, sondern mach das. Denk nicht so, sondern denk so.
Lauter Kleinigkeiten, lauter kleine Weggabelungen, an denen uns die Sprüche den Weg weisen.
Gott spricht zu uns, und die ganze Bibel ist voll davon. Sie zeigt uns: Nicht so, sondern so.
Wir brauchen Gottes Weisheit so dringend. Wir brauchen Gottes Weisheit, um in der Schule, bei der Arbeit, in der Familie, in der Nachbarschaft integer zu bleiben und Gottes Willen zu folgen.
Wenn du dich Gott zuwendest, wenn du auf sein Wort hörst, wenn du dich von ihm belehren lässt, dann wird er dir die Weisheit geben, eben nicht auf diese Abwege zu geraten.
Und so sind wir ja behütet, Gott!
Wir reden manchmal davon, dass wir versiegelt sind mit dem Heiligen Geist – das ist biblisch im Epheser 1,14.
Wie versiegelt uns Gott mit seinem Heiligen Geist? Er gibt uns seinen Heiligen Geist.
Ja, das ist nicht irgendwas Magisches, dass da so ein magisches Schutzschild um uns herum ist.
Nein, Gottes Geist behütet uns, indem er uns Gottes Weisheit aufschließt, uns von Sünde überführt und zur Buße leitet, und so leitet er uns auf den richtigen Weg zurück.
Aber das sollte uns nicht passiv sein lassen, sondern aktiv werden lassen.
So wollen wir hören auf das, was Gott uns zu sagen hat.
Das Gleiche sehen wir beim zweiten Irrweg, von dem wir ab Vers 16 lesen.
Also noch mal: Wenn du auf Gott hörst und auf Weisheit strebst, dann wird dir der Herr Weisheit geben und dich behüten, dass du nicht gerätst an die Frau eines anderen, an eine Fremde, die glatte Worte gibt.
Und verlässt den Gefährten ihrer Jugend und vergisst den Bund ihres Gottes, denn ihr Haus neigt sich zum Tode und ihre Wege zum Ort der Toten.
Alle, die zu ihr eingehen, kommen nicht wieder und erreichen den Weg des Lebens nicht.
Hier geht es offensichtlich um sexuelle Verführung.
Es ist ein großes Thema, ein großes Thema im Buch der Sprüche, wir werden es immer wieder hören.
Das ist ein großes Thema in der Bibel.
Manchmal wird Predigern, die das ansprechen, gesagt: „Ja, ihr redet immer von sexueller Verführung, aber nie über Gier und Geiz.“ Gier und Geiz sind auch falsch.
Aber Gottes Wort hat sehr viel zu diesem Thema zu sagen, weil es ein großes Thema ist und ganz ehrlich sehr wahrscheinlich auch für dich und dein Leben.
Auch dieser Irrweg beginnt mit ganz kleinen Schritten, ganz kleinen Schritten in die falsche Richtung.
Ein harmloser, lüsterner Blick und dann noch einer, ein kurzer, lüsterner Gedanke, dem man vielleicht nicht gleich Einhalt gebietet.
Dann schlägt das Herz ein bisschen schneller und die Begierde wächst.
Aber wenn ich aufpasse, dann setzt der Verstand irgendwann aus.
Ganz ehrlich, wem ist das vollkommen fremd? Ihr müsst euch nicht melden, aber vielleicht meldet sich auch gerade keiner.
Ihr Lieben, ich glaube, uns ist klar: Das ist ein Bereich, in dem wir so versucht sind.
Zugleich möchte ich deutlich sagen: Sex ist eine gute Gabe Gottes, aber sie ist uns gegeben ausschließlich für den Schutzraum einer lebenslangen Ehe zwischen einem Mann und einer Frau.
Ich hoffe, wir Christen wissen das, ich hoffe, uns ist das klar.
Und doch ist uns auch klar, dass diese Sünde eine ist, die auch in der Gemeinde herrscht.
Warum? Weil wir so oft nicht auf das Wort der Weisheit hören.
Weil wir so oft nicht fragen: „Gott, was ist weise? Welche Weggabelung ist gerade die richtige?“
Sondern wir vielleicht noch sagen: „Ja, aber das ist ja noch nicht wirklich Sünde. Da kann ich ja schon noch hingehen, und eigentlich kann ich hier auch noch hingehen. Es ist immer noch keine Sünde.“
Das mag so sein.
Weisheit – das haben wir am Anfang bedacht – greift lange ein, bevor wir zur Sünde kommen.
Denn der Weg zur Sünde ist einer, der oft immer steiler und immer rutschiger wird.
Und irgendwann haben wir so lange so unweise gehandelt, dass wir nicht mehr widerstehen können und abgleiten.
Dann sind wir tief in der Sünde verstrickt.
Und die Sünde führt zum Tode.
Das ist das, was uns Gottes Wort hier lehrt.
Und es fängt so leicht an: Das Geplänkel mit der Kollegin, mit der Nachbarin, ein bisschen mehr Zeit zu zweit und der Ausschluss der Öffentlichkeit bei jungen Paaren.
Ich will hier lieber gar keine Phantasien beflügeln.
Aber wenn du gerade feststellst, dass du angefangen hast, auf diesem Weg auch nur kleine Schritte zu gehen, dann flieh zu Gott!
Lass sein Wort dich warnen und korrigieren.
Bete, dass sein Geist in dir so viel Raum einnimmt, dass er dich zur Buße führt, so dass du mehr und mehr der Versuchung fliehst und den Weg der Reinheit und der Zucht gehst.
Vertraue dich jemandem an, auch das ist eine gute Gabe Gottes, dass er uns Geschwister an die Seite stellt, die uns dabei helfen können, auf den Weg der Weisheit zurückzukehren.
Das Gute in all dem ist: Der Herr wird unser Bestreben segnen.
Das ist eine Verheißung, die wir im Mittelteil gehört haben: Er behütet die Rechten und bewahrt den Weg seiner Frommen.
Wenn wir uns ihm zuwenden, dann wird er uns helfen, diesen Weg zu gehen.
„Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten.“
Aber das beginnt eben damit, dass wir auf ihn hören und nach seiner Weisheit streben.
Das bringt uns zum letzten Abschnitt: „So dass“ – also: Wenn du auf Gott hörst und nach seiner Weisheit strebst, dann wird der Herr gerne Weisheit geben und dich behüten, dass du wandelst auf dem Wege der Guten und bleibst auf der Bahn der Gerechten.
Denn die Gerechten werden im Land wohnen und die Frommen darin bleiben.
Aber die Gottlosen werden aus dem Land ausgerottet und die Treulosen werden daraus vertilgt.
Ihr Lieben, es gibt zwei Wege, zwei Wege, die wir gehen können: ewiges Leben, Herrlichkeit, wahres Leben, Erfüllung, Freude – oder Verderben.
Manchmal merken wir bei den ersten Schritten auf dem Weg nicht genau, wo was zu finden ist.
Wir sind verführbar, wir sind oft verwirrt.
Die Sünde redet uns oft ein, das sei der Weg der Erfüllung und der Freude.
Sie lügt.
Deswegen hör auf Gott.
Gib dem „Wenn“ aus den Versen 1 bis 4 Raum.
Entscheide dich dafür, auf Gott zu hören, aktiv zu hören, die Ohren zu spitzen, wenn Gottes Wort verkündigt wird.
Forsche in Gottes Wort, rufe nach Weisheit.
Tu das in deinem eigenen Bibellesen.
Bete: „Herr, schenk mir Erkenntnis! Lass dieses Wort nicht einfach nur an mir vorbeisausen, wenn ich schnell ein bisschen stille Zeit mache.“
„Herr, öffne dein Wort, dass es mir hineinspricht in mein Herz.“
„Herr, ich strebe nach Weisheit, ich sehne mich danach, als wäre es Silber und ein großer Schatz.“
Ich möchte abschließend fragen: Erkennst du, wie wertvoll Gottes Wort, wie wertvoll seine Weisheit ist?
Hör noch einmal den Ruf Gottes: „Kehrt euch zu meiner Zurechtweisung, so will ich über euch strömen lassen meinen Geist und euch meine Worte kundtun.“
Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater, danke für dein Wort, ein Wort, das Leben gibt, ein Wort, das aus dem Segen strömt, ein Wort, das wir so dringend brauchen.
Herr, vergib uns, dass wir uns so oft nicht die Zeit nehmen, auf dein Wort zu hören, dass wir es zuhause nicht tun und die Bibel geschlossen liegen lassen, irgendwie hoffend, dass magisch dein Geist uns trotzdem ausfüllt.
Vergib uns, dass wir oft an den Gottesdienst kommen, mehr um die Prediger zu beurteilen oder um über Dinge des Lebens nachzudenken, als begierig zu hören, mit dem Verlangen, von dir her belehrt zu werden.
Herr, wirke Veränderung in uns.
Schenke uns einen neuen Hunger, einen neuen Durst nach deinem Wort.
Sende uns deinen Geist, der uns dein Wort aufschließt, mehr und mehr, fülle uns aus.
Danke, dass du uns einen Geist gegeben hast, der Weisheit und Offenbarung, einen Geist der Erkenntnis.
O komm, du Geist der Wahrheit! Amen.
Gebet um Weisheit und Erkenntnis
Ich möchte für uns beten:
Himmlischer Vater, danke für dein Wort!
So beten wir nun, dass du, o Herr, uns den Geist der Weisheit und der Offenbarung gibst, damit wir dich erkennen. Gib uns erleuchtete Augen des Herzens, damit wir verstehen, zu welcher Hoffnung wir von dir berufen sind.
Herr, leite die Worte meines Mundes, damit mein Wort und meine Predigt nicht mit Überreden, menschlichen Worten oder menschlicher Weisheit geschehen. Lass sie vielmehr in der Weisung deines Geistes und deiner Kraft geschehen, damit unser Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf deiner Kraft steht.
Amen.
Die wiederkehrende Ansprache und die Bedeutung des „Wenn“
Wir hören zu Beginn von Kapitel 2 nochmals die Ansprache „Mein Sohn“. Diese Formulierung werden wir Woche für Woche immer wieder hören: „Mein Sohn, mein Sohn, mein Sohn“. So werden hier Unterweisungen weitergegeben.
Wir haben das bereits in Kapitel 1, Vers 8 gesehen, vor zwei Wochen, und auch in den nächsten Wochen werden wir diese Ansprache immer wieder antreffen.
Dieses Kapitel hat eine sehr einfache Struktur. Manchmal braucht es einen Moment, um sie zu erkennen, aber wenn man genau hinschaut, wird sie deutlich. Die ersten vier Verse enthalten lauter „Wenn“-Aussagen, dreimal wird dieses Wort verwendet. Deshalb habe ich gedacht, wir können diesen Abschnitt – die ersten vier Verse – vielleicht überschreiben mit: „Wenn du auf Gott hörst und nach seiner Weisheit strebst“.
Nach diesen „Wenn“-Aussagen folgt ab Vers 5 ein zweiter Abschnitt. In diesem Abschnitt lesen wir lauter „Dann“-Aussagen, und zwar in den Versen 5 und 9. Diese werden jeweils von weiteren Erklärungen begleitet. So haben wir zwei Abschnitte: zuerst die „Wenn“-Aussagen und dann ab Vers 5 die „Dann“-Aussagen.
Zum Beispiel: Wenn du auf Gott hörst, dann wird der Herr dir gerne Weisheit geben und dich behüten.
Danach folgt der lange Schlussabschnitt, die Verse 12 bis 22. In diesem Abschnitt sehen wir dreimal eine Hinführung mit dem Wort „so dass“ oder in der Luther-Übersetzung „dass“. Diese finden sich in den Versen 12, 16 und 20, also drei Abschnitte.
Diesen Abschnitt könnte man zusammenfassen mit: „So dass du nicht auf Abwegen verloren gehst, sondern den guten Weg hin zum Ziel gehen kannst“.
Ich hoffe, wir erkennen, wie diese drei Abschnitte – „Wenn“, „Dann“ und „So dass“ – eine große Aussage, eine zentrale Kernbotschaft ergeben: Wenn du auf Gottes Wort hörst und nach seiner Weisheit strebst, dann wird der Herr dir gerne Weisheit geben und dich behüten, so dass du nicht auf Abwegen verloren gehst, sondern den guten Weg bis zum Ziel gehen kannst.
Wenn man von dieser Botschaft nichts anderes mitnimmt, ist das für heute schon eine wichtige Erkenntnis.
Der Aufruf zum Zuhören und aktiven Streben nach Weisheit
Nun hoffe ich, dass wir erkennen, wie wichtig das ist, was Gott uns hier zu sagen hat – von größter Bedeutung für uns.
Gerade das "Wenn" ist von größter Wichtigkeit. Deshalb lasst uns gut zuhören, was Gott uns mitteilen möchte. Sein Geist soll in uns Raum bekommen und uns das Wort weiter erschließen, damit wir das Ziel erreichen.
Die ersten vier Verse: „Wenn“-Aussagen
Die ersten vier Verse enthalten jeweils eine „Wenn“-Aussage. Gleich dreimal lesen wir das Wort „wenn“. Es beginnt schon in Vers 1: „Mein Sohn, wenn du meine Rede annimmst und meine Gebote behältst.“
Der Aufruf lautet hier: Auf gut Deutsch heißt das, hört gut zu, wenn ich zu euch reden will. Das allein ist schon eine große Herausforderung. Während wir unseren Kindern oder Enkeln noch zumuten, fünfmal in der Woche – je nach Alter – vier bis vielleicht acht oder noch mehr Stunden, jeweils 45 Minuten am Stück zuzuhören, fällt es uns schon schwer, nur einmal in der Woche, sonntags, vielleicht nicht mal ganz 45 Minuten zuzuhören. Und das, wenn nicht irgendein Lehrer spricht, sondern Gottes Wort uns verkündigt wird.
Der erste Aufruf lautet also: Wenn du meine Rede annimmst – höre zu! Nicht nur zuhören, sondern nimm es an, lass dich belehren, sei belehrbar. Ich hoffe, wir kommen so in den Gottesdienst. Ich hoffe, wir kommen so zur Predigt – nicht um mal zu checken, ob uns der Prediger sagt, was uns gefällt, sondern um zu hören, was Gott uns durch sein Wort zu sagen hat.
Deswegen predigen wir hier fortlaufend durch Gottes Wort, damit nicht so viel Prediger da drin ist, sondern ganz viel Gottes Wort. Ich hoffe, wir kommen dahin und sagen: Gott, sprich! Ich bin bereit, dein Wort anzunehmen.
Vers 2 macht deutlich: Nicht einfach nur bereit sein, sondern die Ohren spitzen und die Dinge zu Herzen nehmen. So heißt es hier: „So dass dein Ohr auf Weisheit achtet und du dein Herz der Einsicht zuneigst.“ Ich hoffe, so kommen wir. Ohren gespitzt: Jetzt kommt die Predigt, jetzt spricht Gott! Gott, mein Gott, was hast du mir zu sagen? Mein Herz ist offen, fülle es, sprich hinein in mein Herz.
Vers 3 macht deutlich, dass wir uns ganz aktiv darum bemühen sollen, Gott zu verstehen. „Wenn du nach Vernunft rufst, gib mir Vernunft, hilf mir!“ Und deine Stimme nach Einsicht erhebst: „Herr, ich brauche mehr Verständnis!“
Und dann noch ein weiteres „Wenn“ in Vers 4, wo Gott deutlich macht: Weißt du, es geht nicht nur darum, dass du irgendwie bereit bist zuzuhören oder sogar aktiv die Ohren spitzt. Es geht nicht darum, nur einfach zu rufen: „Okay, ich bin bereit, gib mir!“ Sondern wir sollen so begierig nach Gottes Wort sein, als wäre es ein großer Schatz, als wäre es Gold und Silber. „Wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen.“
Ist das zu viel verlangt? Bist du wirklich heute hier so? Bist du grundsätzlich bereit, dich so um Belehrung aus dem Schatz von Gottes Weisheit zu bemühen? Ich glaube, das hängt davon ab, was wir uns davon versprechen, nicht wahr?
Die Bedeutung der Erwartungshaltung
Also, wenn du meine Worte gerade so gehört hast wie den etwas hilflosen und reichlich übertriebenen Aufruf eines Predigers, der sich eine aufmerksame Gemeinde wünscht, dann verpuffen diese Worte.
Die große Frage ist: Denkst du, dass Gottes Wort wirklich so wichtig ist, dass es sich lohnt, danach zu streben, danach zu suchen, danach zu greifen und ihm nachzujagen?
Stellt euch vor, aus irgendeiner ganz seltsamen Umstellung heraus hätte ich die besondere Erkenntnis der Lottozahlen der nächsten Woche. Und ich würde sie jetzt hier verkündigen: vier, acht, zwei, drei. Da habe ich ein bisschen genuschelt, und dann fragst du: „Was hast du gesagt?“ Du willst das hören, du musst es hören, sag es noch einmal, damit du sicher bist, dass du die richtigen Zahlen aufgeschrieben hast.
Oder stellt euch vor, es gäbe irgendeine ganz neue Erkenntnis, dass, wenn man nur ganz bestimmte Sachen macht, alle Schmerzen weg sind und man nie wieder krank wird.
Sag noch einmal, Matthias: Merkst du, je nachdem, was du von dem erwartest, was dir verkündigt wird, bist du aufmerksam oder nicht so aufmerksam? Kommst du mit gespitzten Ohren, mit einem Verlangen, „das will ich jetzt hören, das musst du nochmal sagen“ oder eher mit einem „okay, heute die Predigt“?
Was meinst du: Ist Gottes Wort wichtiger für dich als die Lottozahlen der nächsten Woche? Ist das, was Gott zu sagen hat, bedeutender als vielleicht die größte, neueste Errungenschaft, die dir hilft, gesund zu bleiben oder schmerzfrei zu werden?
Die Frage nach dem „Wenn“ hat damit zu tun, was ich davon erwarte. Deswegen möchte ich mit euch die Verse 5 bis 11 betrachten, denn wir hören hier das „dann“. Was ist die Verheißung? Was verknüpft Gott mit diesem „Wenn“, mit diesem Aufruf, danach mit allem, was wir sind und haben, nach Erkenntnis zu streben?
Die Verheißungen Gottes bei der Suche nach Weisheit
Die Verse fünf bis elf bestehen tatsächlich aus zwei Abschnitten. Das haben wir beim Vorlesen bemerkt. Sowohl in Vers 5 als auch in Vers 8 kommt jeweils ein "Dann" vor. Die beiden Abschnitte sind sehr ähnlich aufgebaut. Wir wollen sie deshalb Stück für Stück betrachten.
Ich lese jetzt nicht den ganzen Abschnitt, sondern möchte uns die Parallelität dieser Abschnitte zeigen. In Vers 5 heißt es: "Dann, wenn wir das alles tun, wenn wir nach Erkenntnis streben, wenn wir auf Gottes Wort hören, dann wirst du die Furcht des Herrn verstehen und die Erkenntnis Gottes finden."
Oder in Vers 9: "Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und jeden guten Weg." Wenn wir also danach streben, dann werden wir es auch finden.
In den Versen 6 und 10, also jeweils im nächsten Vers, wird deutlich, dass wir das nicht einfach aus eigener Kraft finden, sondern dass es eine gute Gabe Gottes ist. Denn es heißt: "Der Herr gibt Weisheit, und aus seinem Mund kommt Erkenntnis und Einsicht."
Weiter heißt es: "Denn Weisheit versehen wird dein Herz eingehen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein."
Wir sehen hier genau das, was Gott schon in Kapitel 1, Vers 23 verheißen hatte: "Ich kehrt euch zu meiner Zurechtweisung, siehe, ich will über euch strömen lassen meinen Geist und euch meine Worte kundtun."
Geistliche Erkenntnis als Gabe Gottes
Die Erkenntnis, die wir gewinnen, wenn wir auf Gott hören, ist keine natürliche Erkenntnis. Sie ist eine gottgewirkte, eine geistgewirkte Erkenntnis. Das macht die Bibel immer wieder deutlich.
Im ersten Korintherbrief, Kapitel 2, wird klar, dass die Weisheit Gottes von dieser Welt nicht erkannt werden kann. Paulus fährt dann in 1. Korinther 2,12 fort und sagt zu den Christen: „Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, den Heiligen Geist, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist.“
Geistliche Dinge können nur von geistlichen Menschen beurteilt werden. Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes. Das heißt, geistliche Erkenntnis, nach der wir streben sollen, muss uns letztendlich Gott schenken.
Er hat versprochen, dass er das tun wird. Wer sich ihm zuwendet, nach Erkenntnis strebt, von ihm Weisheit will und sich auf seine Zurechtweisung einlässt, wird von Gott beschenkt. Wie in 1. Korinther 2,13 verheißt, wird er seinen Geist über uns strömen lassen.
Er wird uns sein Wort auftun, sodass wir es mehr und mehr verstehen.
Die Furcht des Herrn als Anfang der Gotteserkenntnis
Ihr Lieben, ich hoffe, uns ist das klar. Ich hoffe, wir verstehen, dass der Anfang der Gotteserkenntnis, wie es hier heißt, die Furcht des Herrn ist (Vers 5). Das bedeutet, dass wir die Furcht des Herrn verstehen. Wenn wir anfangen, uns Gott zuzuwenden und uns von ihm belehren zu lassen, dann ist das Erste, was wir erkennen, wer Gott wirklich ist.
Wir erkennen, dass Gott heilig ist. Er ist ein gerecht richtender Gott, in dessen Gegenwart unheilige Menschen, Menschen wie du und ich, nicht bestehen können. Das heißt, die Gotteserkenntnis, also die Erkenntnis davon, wer Gott wirklich ist, führt zu einer angemessenen Gottesfurcht. Wir werden verstehen, warum Gott zu fürchten ist. Wir werden nicht mehr lapidar mit Gott umgehen, keine Späße mehr machen und Gott nicht mehr links liegen lassen.
Wir werden erkennen, dass Gott heilig und gerecht ist und der richtende Gott, vor dem wir uns alle eines Tages verantworten müssen. Wenn wir aber weiter danach streben und die Erkenntnis Gottes vertiefen, dann erkennen wir auch, dass Gott zugleich barmherzig, gnädig und voller Liebe ist.
Wir werden verstehen, dass das, was für Menschen ohne den Geist Gottes eine Torheit ist, für uns herrlich ist: nämlich dass Gott in Jesus Christus gekommen ist, um für uns zu tun, was wir nicht tun konnten. Er versöhnt unheilige Menschen mit dem heiligen Gott. Er nimmt die gerechte Strafe, die wir verdient hätten und die uns in Furcht und Zittern vor Gott stehen lassen würde, von uns weg, damit wir Frieden mit Gott haben können.
So verkündet uns Gottes Wort die Weisheit Gottes, das Evangelium: Gott hat seinen eigenen geliebten Sohn in diese Welt gesandt, um das gerechte Gericht, das wir verdient hätten, auf sich zu nehmen. Dadurch kann jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehen, sondern vor Gott bestehen für alle Ewigkeit.
Die Rolle Jesu Christi und des Heiligen Geistes
Seht ihr, uns Gott zuzuwenden und auf seine Belehrung zu hören, ist ein Segen und eine Freude. Es führt dazu, dass wir das Evangelium – auf gut Deutsch die gute Nachricht, die frohe Botschaft – hören und verstehen.
Dieser Sohn Gottes, der gekommen ist, um unsere Schuld auf sich zu nehmen, damit wir vor dem heiligen Gott bestehen können, ist nicht nur stellvertretend für Sünder gestorben. Er hat am dritten Tag auch Tod und Sünde besiegt. Er ist der Auferstandene, der lebendige Herr, der nach 40 Tagen in den Himmel aufgefahren ist. Von dort hat er uns seinen Geist gesandt.
An diesen Geist denken wir heute: seinen Geist, durch den er in uns wohnt, seinen Geist, durch den er uns durchs Leben leitet, und seinen Geist, mit dem er uns behütet und beschützt. Das ist die Verheißung für alle, die sich Gott zuwenden.
Ich hoffe, du hast das getan. Ich hoffe, du bist heute hier und sagst: Ich bin nicht zufällig nur am Pfingsten mal im Gottesdienst, sondern ich bin am Pfingsten im Gottesdienst, weil ich darauf vertraue, dass Jesus Christus der ewige Gott ist, der gekommen ist, um für meine Sünden zu sterben.
Ich habe mein Vertrauen auf ihn gesetzt, ich glaube an ihn als meinen Retter und Herrn, und ich vertraue darauf, dass er, wie verheißen, mir seinen Geist gesandt hat. Dass er tatsächlich, ob ich das spüre oder nicht, in mir lebt.
Und wenn ich mich Gottes Wort zuwende und es sich mir öffnet, so dass ich es mehr und mehr verstehen kann, dann gibt er mir seinen Geist, der mich durchs Leben leitet und mich sicher ans Ziel führt.
Gottes Schutz und Bewahrung durch Weisheit
Das ist tatsächlich der dritte Teil dieser Dann-Verheißung. Die erste Dann-Verheißung, Verse fünf bis acht, schließt mit den Worten: „Er lässt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen, er behütet die Rechten und bewahrt den Weg seiner Frommen.“ Und Vers elf sagt noch einmal ganz ähnlich: „Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten.“
Siehst du, das ist es, was Gott für dich tun will. Er will zu dir reden, nicht um dir irgendwelche Dinge zu sagen, die dich eigentlich nicht interessieren sollten, sondern er sagt dir Dinge zu deinem Besten. Er spricht zu dir Worte voller Segen und Leben. Er spricht zu dir, damit du das gute Ziel sicher erreichst.
Und er sagt: „Hört zu!“ Nicht, weil ich euch langweilen will mit ein bisschen Algebra oder Vokabeln, sondern weil ich dir den Weg zum Leben weisen will. Ich will dich behüten. Mein Wort ist dir gegeben zu deinem Besten, damit du nicht auf Abwege gerätst.
Ist das nicht erstrebenswert? Sollte uns das nicht bereit machen zu sagen: Ja, dann sprich! Meine Ohren sind mehr und mehr gespitzt, mein Herz ist mehr und mehr bereit, sich ansprechen zu lassen, sich herausfordern und verändern zu lassen. Ich hoffe, das ist der Fall.
Die Verse zwölf bis zweiundzwanzig konkretisieren das noch weiter. Sie zeigen uns, was passiert, wenn wir auf Gott hören, weil er uns dann hilft, den guten Weg bis ans Ziel zu gehen. Konkret zeigen uns die Verse zwölf bis fünfzehn und sechzehn bis neunzehn zwei Irrwege auf, vor denen der Herr uns durch sein Reden und seinen Geist bewahren will. Zwei Irrwege, die wir nicht gehen werden, wenn wir auf ihn hören. Das ist genau die Aussage.
Ich lese uns noch einmal ab Vers neun, damit die Verse zwölf bis fünfzehn verständlicher werden:
„Also letztendlich Vers 1: Mein Sohn, wenn du meine Rede annimmst und meine Gebote behältst,
Vers 9: dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und jeden guten Weg, denn Weisheit wird in dein Herz eingehen und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein. Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten, dass du nicht gerätst auf den Weg der Bösen, noch unter Leuten, die Falsches reden, die die rechte Bahn verlassen und finstere Wege gehen, die sich freuen, Böses zu tun und fröhlich sind über böse Ränke, die krumme Wege gehen und auf Abwege kommen.“
Diese Irrwege scheinen eine reale Gefahr zu sein, eine Gefahr, in der jeder steht, der sich nicht Gott zuwendet und nicht gut auf Gottes Wort hört. Tatsächlich ist es so: Überall lauern böse Menschen, die böse Machenschaften treiben, die uns verführen wollen zum Bösen. Und das beginnt oft, wie bei jedem Weg, mit ein paar kleinen Schritten, mit ein paar Kleinigkeiten.
Wir sehen hier das falsche Reden über Leute, vielleicht mit Lästerworten – in der Schule, bei der Arbeit, in der Nachbarschaft, ja vielleicht sogar im Freundeskreis, vielleicht sogar im christlichen Freundeskreis. Worte über andere, die nicht ganz stimmen, in denen übertrieben wird, wo andere besonders schlecht gemacht werden. Und das wird oft als harmlos angesehen, als Petitesse. „Das macht doch jeder.“ Nein, es ist der erste Schritt auf dem falschen Weg.
Oder das Reden mit Übertreibung, aus dem irgendwann Erfindungen werden, Lügen und ein ganzes Netz von Lügen. Seht ihr, so ist das mit diesen kleinen Schritten in die falsche Richtung. Hier wird von Wegen gesprochen. Wege beginnen mit kleinen Schritten. Man merkt gar nicht, dass man vom guten Weg abgekommen ist, weil das hier alles noch so harmlos erscheint.
Weisheit lehrt uns: Geh gar nicht erst auf diesen Weg. Aus Lästern wird Mobbing und Gewalt, aus Lügen wird Betrug. Und über all das freuen sich die Menschen, die die rechte Bahn schon längst verlassen haben und auf ihren finsteren Wegen unterwegs sind. Das sind die Menschen, die uns hinterherrufen, die uns vorangehen und sagen: „Komm, der Weg ist auch gut.“ Und diese Menschen sind überall in dieser Welt.
Nun sitzt du vielleicht heute hier und sagst: „Aus mir wird nicht so ein Mensch.“
Hm, lass dich nicht täuschen. Auf die schiefe Bahn geraten die meisten Menschen oft unbemerkt, Schritt für Schritt. Oft sind es andere, die nur ein paar Schritte vorangegangen sind, die uns immer weiter hineinlocken in das Böse.
Deswegen ist es so wichtig, nach der Weisheit von Gott zu streben. Wir sehen das vor allem ab Sprüche 10. Da kommt eine Weisheit nach der anderen, und sie sagen uns immer wieder: Geh nicht dahin, sondern geh dahin; mach nicht das, sondern mach das; denk nicht so, sondern denk so. Lauter Kleinigkeiten, lauter kleine Weggabelungen, an denen uns die Sprüche den Weg weisen.
Gott spricht zu uns, und die ganze Bibel ist voll davon. Sie zeigt uns: Nicht so, sondern so. Wir brauchen Gottes Weisheit so dringend. Wir brauchen Gottes Weisheit, um in der Schule, bei der Arbeit, in der Familie, in der Nachbarschaft integer zu bleiben und Gottes Willen zu folgen.
Wenn du dich Gott zuwendest, wenn du auf sein Wort hörst, wenn du dich von ihm belehren lässt, dann wird er dir die Weisheit geben, eben nicht auf diese Abwege zu geraten. Und so sind wir behütet, Gott!
Wir reden manchmal davon, dass wir versiegelt sind mit dem Heiligen Geist; das ist biblisch im Epheser 1,14. Wie versiegelt uns Gott mit seinem Heiligen Geist? Er gibt uns seinen Heiligen Geist. Ja, das ist nicht irgendetwas Magisches, kein magisches Schutzschild um uns herum. Nein, Gottes Geist behütet uns, indem er uns Gottes Weisheit aufschließt. Er überführt uns von Sünde und leitet uns zur Buße, und so führt er uns auf den richtigen Weg zurück.
Aber das sollte uns nicht passiv sein lassen, sondern aktiv werden lassen. So wollen wir hören auf das, was Gott uns zu sagen hat.
Das Gleiche sehen wir beim zweiten Irrweg, von dem wir ab Vers sechzehn lesen. Also noch einmal: Wenn du auf Gott hörst und nach Weisheit strebst, dann wird dir der Herr Weisheit geben und dich behüten, dass du nicht gerätst an die Frau eines anderen, an eine Fremde, die glatte Worte gibt und den Gefährten ihrer Jugend verlässt und den Bund ihres Gottes vergisst. Denn ihr Haus neigt sich zum Tode und ihre Wege zum Ort der Toten. Alle, die zu ihr eingehen, kommen nicht wieder und erreichen den Weg des Lebens nicht.
Hier geht es offensichtlich um sexuelle Verführung. Es ist ein großes Thema im Buch der Sprüche, das wir immer wieder hören werden. Es ist ein großes Thema in der Bibel. Manchmal wird Predigern, die das ansprechen, gesagt: „Ja, ihr redet immer von sexueller Verführung, aber nie über Gier und Geiz.“ Gier und Geiz sind auch falsch. Aber Gottes Wort hat sehr viel zu diesem Thema zu sagen, weil es ein großes Thema ist und ganz ehrlich sehr wahrscheinlich auch für dich und dein Leben.
Auch dieser Irrweg beginnt mit ganz kleinen Schritten, ganz kleinen Schritten in die falsche Richtung. Ein harmloser, lüsterner Blick, dann noch einer, ein kurzer lüsterner Gedanke, dem man vielleicht nicht gleich Einhalt gebietet. Und dann schlägt das Herz ein bisschen schneller und die Begierde wächst. Aber wenn ich aufpasse, dann setzt der Verstand irgendwann aus.
Ganz ehrlich: Wem ist das vollkommen fremd? Ihr müsst euch nicht melden, aber vielleicht meldet sich auch ganz bewusst gerade keiner.
Ihr Lieben, ich glaube, uns ist klar: Das ist ein Bereich, in dem wir so versuchbar sind. Zugleich möchte ich deutlich sagen: Sex ist eine gute Gabe Gottes, aber sie ist uns gegeben ausschließlich für den Schutzraum einer lebenslangen Ehe zwischen einem Mann und einer Frau. Ich hoffe, wir Christen wissen das, ich hoffe, uns ist das klar.
Und doch ist uns auch klar, dass diese Sünde eine ist, die auch in der Gemeinde herrscht. Warum? Weil wir so oft nicht auf das Wort der Weisheit hören, weil wir so oft nicht fragen: Gott, was ist weise? Welche Weggabelung ist gerade die richtige? Sondern wir sagen vielleicht noch: „Ja, aber das ist ja noch nicht wirklich Sünde. Da kann ich ja schon noch gehen, und eigentlich kann ich hier auch noch hingehen, es ist immer noch keine Sünde.“
Das mag so sein. Weisheit – das haben wir am Anfang bedacht – greift lange ein, bevor wir zur Sünde kommen, weil der Weg zur Sünde oft immer steiler und rutschiger wird. Irgendwann haben wir so lange so unweise gehandelt, dass wir nicht mehr widerstehen können und abgleiten. Dann sind wir tief in der Sünde verstrickt. Und die Sünde führt zum Tod.
Das ist das, was uns Gottes Wort hier lehrt. Und es fängt so leicht an: das Geplänkel mit der Kollegin, mit der Nachbarin, ein bisschen mehr Zeit zu zweit und der Ausschluss der Öffentlichkeit bei jungen Paaren. Ich will hier lieber gar keine Phantasien beflügeln.
Aber wenn du gerade feststellst, dass du angefangen hast, auf diesem Weg auch nur kleine Schritte zu gehen, dann flieh zu Gott. Lass sein Wort dich warnen und korrigieren. Bete, dass sein Geist in dir so viel Raum einnimmt, dass er dich zur Buße führt, so dass du mehr und mehr der Versuchung fliehst und den Weg der Reinheit und der Zucht gehst.
Vertraue dich jemandem an. Auch das ist eine gute Gabe Gottes, dass er uns Geschwister an die Seite stellt, die uns dabei helfen können, auf den Weg der Weisheit zurückzukehren.
Das Gute in all dem ist: Der Herr wird unser Bestreben segnen. Das ist eine Verheißung, die wir im Mittelteil gehört haben: Er behütet die Rechten und bewahrt den Weg seiner Frommen. Wenn wir uns ihm zuwenden, wird er uns helfen, diesen Weg zu gehen. „Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten.“ Aber das beginnt eben damit, dass wir auf ihn hören, dass wir nach seiner Weisheit streben.
Das bringt uns zum Letzten: Wenn du auf Gott hörst und nach seiner Weisheit strebst, dann wird der Herr gerne Weisheit geben und dich behüten, dass du wandelst auf dem Wege der Guten und bleibst auf der Bahn der Gerechten; denn die Gerechten werden im Land wohnen und die Frommen darin bleiben, aber die Gottlosen werden aus dem Land ausgerottet und die Treulosen werden daraus vertilgt.
Ihr Lieben, es gibt zwei Wege, zwei Wege, die wir gehen können: ewiges Leben, Herrlichkeit, wahres Leben, Erfüllung, Freude – oder Verderben. Manchmal merken wir bei den ersten Schritten auf dem Wege nicht genau, wo was zu finden ist. Wir sind verführbar, wir sind oft verwirrt. Die Sünde redet uns oft ein, das sei der Weg der Erfüllung und der Freude. Sie lügt.
Deswegen hör auf Gott. Gib dem Wenn aus den Versen 1 bis 4 Raum. Entscheide dich dafür, auf Gott zu hören, aktiv zu hören, die Ohren zu spitzen, wenn Gottes Wort verkündigt wird, zu forschen in Gottes Wort, nach Weisheit zu rufen. Tu das in deinem eigenen Bibellesen. Bete: Herr, schenk mir Erkenntnis! Lass dieses Wort nicht einfach nur an mir vorbeirauschen, wenn ich schnell ein bisschen stille Zeit mache.
Herr, öffne dein Wort, dass es mir hineinspricht in mein Herz! Herr, ich strebe nach Weisheit, ich sehne mich danach, als wäre es Silber und ein großer Schatz!
Ich möchte abschließend fragen: Erkennst du, wie wertvoll Gottes Wort, wie wertvoll seine Weisheit ist? Hör noch einmal den Ruf Gottes:
„Kehrt euch zu meiner Zurechtweisung, so will ich über euch strömen lassen meinen Geist und euch meine Worte kundtun.“
Ich bete mit uns: Himmlischer Vater, danke für dein Wort, ein Wort, das Leben gibt, ein Wort, das aus dem Segen strömt, ein Wort, das wir so dringend brauchen.
Herr, vergib uns, dass wir uns so oft nicht die Zeit nehmen, auf dein Wort zu hören, dass wir es zu Hause nicht tun und die Bibel geschlossen liegen lassen, irgendwie hoffend, dass magisch dein Geist uns trotzdem ausfüllt.
Vergib uns, dass wir oft in den Gottesdienst kommen, mehr um die Prediger zu beurteilen oder um über Dinge des Lebens nachzudenken, als begierig zu hören, mit dem Verlangen, von dir her belehrt zu werden.
Herr, wirke Veränderung in uns, schenke uns einen neuen Hunger, einen neuen Durst nach deinem Wort. Sende uns deinen Geist, der uns dein Wort aufschließt, mehr und mehr, fülle uns aus.
Danke, dass du uns einen Geist gegeben hast, der Weisheit und Offenbarung bringt, einen Geist der Erkenntnis.
O komm, du Geist der Wahrheit! Amen.
Die Gefahr der kleinen Schritte in die Sünde
Und tatsächlich ist es so: Überall lauern böse Menschen, die böse Machenschaften treiben. Sie wollen uns für das Böse einnehmen. Und das beginnt oft, wie bei jedem Weg, mit ein paar kleinen Schritten, mit ein paar Kleinigkeiten.
Wir sehen hier das falsche Reden über Leute, also vielleicht mit Lästerworten – Lästerworte in der Schule, bei der Arbeit, in der Nachbarschaft, ja vielleicht sogar im Freundeskreis. Vielleicht sogar im christlichen Freundeskreis gibt es Worte über andere, die nicht ganz stimmen, in denen übertrieben wird und andere besonders schlecht gemacht werden.
Und das erscheint so harmlos, nicht wahr? Das ist doch so eine Petitesse. Das macht doch jeder. Nein, es ist der erste Schritt auf dem falschen Weg. Oder das Reden mit Übertreibung, aus denen dann irgendwann Erfindungen werden, Lügen und ein ganzes Netz von Lügen.
Seht ihr, so ist das mit diesen kleinen Schritten in die falsche Richtung. Hier wird von Wegen gesprochen. Wege beginnen mit kleinen Schritten. Man merkt gar nicht, dass man vom guten Weg abgekommen ist, weil das hier alles noch so harmlos ist.
Weisheit lehrt uns: Geh gar nicht erst auf diesen Weg. Aus Lästern wird Mobbing und Gewalt, aus Lügen wird Betrügen. Und über all das freuen sich die Menschen, die die rechte Bahn schon längst verlassen haben und auf ihren finsteren Wegen unterwegs sind. Das sind die Menschen, die uns hinterherrufen, die uns vorangehen und sagen: „Komm, der Weg ist auch gut.“ Und diese Menschen sind überall in dieser Welt.
Nun sitzt du vielleicht heute hier und sagst: „Aus mir wird nicht so ein Mensch.“ Hm, lass dich nicht täuschen. Auf die schiefe Bahn geraten die meisten Menschen oft unbemerkt, Schritt für Schritt. Oft sind es andere, die nur ein paar Schritte vorangegangen sind, die uns immer weiter hineinlocken in das Böse.
Seht ihr, deswegen ist es so wichtig, nach der Weisheit von Gott zu streben. Wir sehen das vor allem ab Sprüche 10. Da kommt eine Weisheit nach der anderen, und sie sagen uns immer wieder: Geh nicht dahin, sondern geh dahin. Mach nicht das, sondern mach das. Denk nicht so, sondern denk so.
Lauter Kleinigkeiten, lauter kleine Weggabelungen, an denen uns die Sprüche den Weg weisen. Gott spricht zu uns, und die ganze Bibel ist voll davon. Sie zeigt uns: Nicht so, sondern so.
Wir brauchen Gottes Weisheit so dringend. Wir brauchen Gottes Weisheit, um in der Schule, bei der Arbeit, in der Familie, in der Nachbarschaft integer zu bleiben und Gottes Willen zu folgen. Wenn du dich Gott zuwendest, wenn du auf sein Wort hörst und dich von ihm belehren lässt, dann wird er dir die Weisheit geben, eben nicht auf diese Abwege zu geraten.
Der Schutz Gottes durch den Heiligen Geist
Und wir sind ja so behütet, Gott! Manchmal sprechen wir davon, dass wir mit dem Heiligen Geist versiegelt sind. Das ist biblisch belegt, zum Beispiel in Epheser 1,14.
Wie versiegelt uns Gott mit seinem Heiligen Geist? Er gibt uns seinen Heiligen Geist. Dabei handelt es sich nicht um etwas Magisches, als ob ein unsichtbares Schutzschild um uns herum wäre. Nein, Gottes Geist behütet uns, indem er uns Gottes Weisheit eröffnet. Er überführt uns von der Sünde und führt uns zur Buße. So bringt er uns auf den richtigen Weg zurück.
Das sollte uns jedoch nicht passiv machen, sondern uns aktiv werden lassen. Deshalb wollen wir hören, was Gott uns zu sagen hat.
Die Warnung vor sexueller Verführung
Das Gleiche sehen wir beim zweiten Irrweg, von dem wir ab Vers sechzehn lesen. Also noch einmal: Wenn du auf Gott hörst und auf Weisheit strebst, dann wird dir der Herr Weisheit geben und dich behüten, damit du nicht gerätst an die Frau eines anderen, an eine Fremde, die glatte Worte gibt.
Sie verlässt den Gefährten ihrer Jugend und vergisst den Bund ihres Gottes. Denn ihr Haus neigt sich zum Tode und ihre Wege zum Ort der Toten. Alle, die zu ihr eingehen, kommen nicht wieder und erreichen den Weg des Lebens nicht.
Hier geht es offensichtlich um sexuelle Verführung. Das ist ein großes Thema, ein zentrales Thema im Buch der Sprüche, das wir immer wieder hören werden. Es ist auch ein bedeutendes Thema in der Bibel insgesamt.
Manchmal wird Predigern, die dieses Thema ansprechen, gesagt: „Ja, ihr redet immer von sexueller Verführung, aber nie über Gier und Geiz.“ Natürlich sind Gier und Geiz ebenfalls falsch. Doch Gottes Wort hat sehr viel zu diesem Thema zu sagen, weil es so wichtig ist. Und ganz ehrlich: Es betrifft sehr wahrscheinlich auch dich und dein Leben.
Auch dieser Irrweg beginnt mit ganz kleinen Schritten, ganz kleinen Schritten in die falsche Richtung. Ein harmloser, lüsterner Blick, dann noch einer, ein kurzer, lüsterner Gedanke, dem man vielleicht nicht sofort Einhalt gebietet. Dann schlägt das Herz ein bisschen schneller, und die Begierde wächst.
Wenn man nicht aufpasst, setzt irgendwann der Verstand aus. Ganz ehrlich: Wem ist das vollkommen fremd? Ihr müsst euch nicht melden, aber vielleicht meldet sich auch gerade keiner bewusst.
Ihr Lieben, ich glaube, uns ist klar, dass dies ein Bereich ist, in dem wir sehr versuchbar sind. Zugleich möchte ich deutlich sagen: Sex ist eine gute Gabe Gottes. Aber sie ist uns ausschließlich für den Schutzraum einer lebenslangen Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gegeben.
Ich hoffe, wir Christen wissen das und es ist uns klar. Und doch ist uns auch bewusst, dass diese Sünde auch in der Gemeinde vorkommt. Warum? Nun, weil wir so oft nicht auf das Wort der Weisheit hören. Weil wir so oft nicht fragen, was weise ist, welche Weggabelung gerade die richtige ist. Stattdessen sagen wir vielleicht: „Ja, aber das ist ja noch nicht wirklich Sünde. Da kann ich ja schon noch hingehen, und eigentlich kann ich hier auch noch hingehen. Es ist immer noch keine Sünde.“
Das mag so sein. Weisheit – das haben wir am Anfang bedacht – greift lange ein, bevor wir zur Sünde kommen. Denn der Weg zur Sünde ist einer, der oft immer steiler und immer rutschiger wird. Irgendwann haben wir so lange unweise gehandelt, dass wir nicht mehr widerstehen können und abgleiten. Dann sind wir tief in der Sünde verstrickt.
Und die Sünde führt zum Tode. Das ist das, was uns Gottes Wort hier lehrt. Und es fängt so leicht an: das Geplänkel mit der Kollegin, mit der Nachbarin, ein bisschen mehr Zeit zu zweit und der Ausschluss der Öffentlichkeit bei jungen Paaren. Ich will hier lieber gar keine Fantasien beflügeln.
Aber wenn du gerade feststellst, dass du angefangen hast, auf diesem Weg auch nur kleine Schritte zu gehen, dann fliehe zu Gott. Lass sein Wort dich warnen und korrigieren. Bete, dass sein Geist in dir so viel Raum einnimmt, dass er dich zur Buße führt. So kannst du mehr und mehr der Versuchung entfliehen und den Weg der Reinheit und der Zucht gehen.
Vertraue dich jemandem an. Auch das ist eine gute Gabe Gottes: Er stellt uns Geschwister an die Seite, die uns dabei helfen können, auf den Weg der Weisheit zurückzukehren.
Die Verheißung der Bewahrung und der Weg der Gerechten
Das Gute an all dem ist: Der Herr wird unser Bestreben segnen. Das ist eine Verheißung, die wir im Mittelteil gehört haben. Er behütet die Gerechten und bewahrt den Weg seiner Frommen. Wenn wir uns ihm zuwenden, wird er uns helfen, diesen Weg zu gehen.
Besonnenheit wird dich bewahren, und Einsicht wird dich behüten. Aber das beginnt damit, dass wir auf ihn hören und nach seiner Weisheit streben.
Das bringt uns zum Letzten: Wenn du auf Gott hörst und nach seiner Weisheit strebst, wird der Herr gerne Weisheit geben und dich behüten. So wandelst du auf dem Weg der Guten und bleibst auf der Bahn der Gerechten.
Denn die Gerechten werden im Land wohnen, und die Frommen werden darin bleiben. Aber die Gottlosen werden aus dem Land ausgerottet, und die Treulosen werden daraus vertilgt.
Ihr Lieben, es gibt zwei Wege, zwei Wege, die wir gehen können: ewiges Leben, Herrlichkeit, wahres Leben, Erfüllung und Freude – oder Verderben.
Manchmal merken wir bei den ersten Schritten auf dem Weg nicht genau, wo was zu finden ist. Wir sind verführbar und oft verwirrt. Die Sünde redet uns oft ein, dass das der Weg der Erfüllung und der Freude sei. Sie lügt.
Deshalb höre auf Gott. Gib dem „Wenn“ aus den Versen 1 bis 4 Raum. Entscheide dich dafür, auf Gott zu hören, aktiv zuzuhören, die Ohren zu spitzen, wenn Gottes Wort verkündigt wird. Forsche in Gottes Wort und rufe nach Weisheit.
Tu das in deinem eigenen Bibellesen. Bete: Herr, schenke mir Erkenntnis. Lass dieses Wort nicht einfach nur an mir vorbeisausen, wenn ich schnell ein bisschen stille Zeit mache. Herr, öffne dein Wort, dass es mir ins Herz spricht.
Herr, ich strebe nach Weisheit. Ich sehne mich danach, als wäre sie Silber und ein großer Schatz.
Abschließender Ruf und Gebet um den Geist der Wahrheit
Ich möchte abschließend fragen: Erkennst du, wie wertvoll Gottes Wort ist, wie wertvoll seine Weisheit ist? Höre noch einmal den Ruf Gottes: „Kehrt euch zu meiner Zurechtweisung, so will ich über euch strömen lassen meinen Geist und euch meine Worte kundtun.“
Ich bete mit uns: Himmlischer Vater, danke für dein Wort – ein Wort, das Leben gibt, ein Wort, das aus dem Segen strömt, ein Wort, das wir so dringend brauchen.
Herr, vergib uns, dass wir uns so oft nicht die Zeit nehmen, auf dein Wort zu hören, dass wir es zu Hause nicht tun und die Bibel geschlossen liegen lassen. Irgendwie hoffen wir, dass dein Geist uns trotzdem auf magische Weise erfüllt. Vergib uns, dass wir oft zum Gottesdienst kommen, mehr um die Prediger zu beurteilen oder über Dinge des Lebens nachzudenken, anstatt begierig zu hören und mit dem Verlangen da zu sein, von dir belehrt zu werden.
Herr, wirke Veränderung in uns. Schenke uns einen neuen Hunger, einen neuen Durst nach deinem Wort. Sende uns deinen Geist, der uns dein Wort aufschließt. Mehr und mehr – fülle uns aus.
Danke, dass du uns einen Geist gegeben hast, der Weisheit und Offenbarung schenkt, einen Geist der Erkenntnis. O komm, du Geist der Wahrheit! Amen.