
Ein paar Vorbemerkungen
Obwohl ich diesen Vortrag hier halte und er meistens wahrscheinlich am Anfang von mir gehalten wird, später dann auch von anderen, werde ich ab und zu mal jemanden ansprechen und fragen, ob er nicht auch etwas sagen möchte.
Es wird so sein, dass dieses Buch von Adam bis Maleachi, das hier am Büchertisch liegt, euch bekannt sein sollte. Falls nicht, und falls ihr ein bisschen Seminaraufgaben machen wollt, braucht ihr es unbedingt. Denn es kann in jedem Bereich der Seminaraufgaben eine Aufgabe sein, beispielsweise: Lest in jedem neuen Buch die Einführung.
Ich werde bewusst nicht das wiederholen, was in dem Buch von Adam bis Maleachi steht. Stattdessen versuche ich, andere Schwerpunkte zu setzen.
Dann habe ich noch etwas dabei, das ich euch zeigen wollte. Ihr könnt euch die Materialien, mit denen ich arbeite, nachher anschauen. Ich habe sehr viel Hilfreiches aus diesem Buch hier entnommen. Es ist eigentlich eine Studieneinführung in die gesamte Bibel von Sidlow Baxter und heißt „Explore the Book“. Es bietet eine Einführung in jedes Buch der Bibel mit zum Teil mehreren Lektionen. Für alle, die Englisch mögen, kann ich es sehr empfehlen. Für diejenigen, die kein Englisch mögen, habe ich leider nichts Vergleichbares dabei.
„Explore the Book“ ist eine Quelle, von der ich relativ viel abgeleitet habe.
Vielleicht das zweitwichtigste Werk, mit dem ich jetzt auch arbeite, ist die Study Bible von MacArthur. Auch dieses Werk kann ich wirklich empfehlen. Ja, es ist wirklich gut.
Dann natürlich habe ich eine revidierte Elberfelder-Bibel dabei. Klar, ich habe noch einen Kommentar, der stark brüdergemeindlich geprägt ist. Der Vorteil daran ist, dass er nicht zu viel pro Kapitel schreibt. So kann man ihn gut nebenher verarbeiten.
Ihr werdet merken, beim zweiten und dritten Buch Mose werde ich euch hineintreiben, jedenfalls diejenigen, die die Seminaraufgaben machen, in C. H. Macintosh. Dort werdet ihr sehen, wie viele Seiten man zu scheinbar unwichtigen Kapiteln der Bibel schreiben kann. Das macht er hier nicht, aber er ist trotzdem gut.
Von Williams’ Complete Bible Commentary habe ich in den letzten Wochen sehr profitiert. Es sind drei Bücher, die ihr euch anschauen könnt. Sie gehen noch nicht so tief, dass man sagen würde, das schaffe ich nie zu lesen. Das wollte ich euch zeigen.
Ansonsten arbeite ich sehr viel mit klassischen Nachschlagewerken, wie zum Beispiel dem Lexikon zur Bibel. Das setze ich voraus, wenn ihr die Seminaraufgaben macht. Ich setze nicht unbedingt die drei genannten Bücher voraus, aber das Handbuch zur Bibel schon.
Jetzt muss ich mal schauen, ob hier das Handbuch zur Bibel liegt. Das liegt hier tatsächlich, ebenso wie das Lexikon zur Bibel. Es ist wichtig, dass ihr so etwas zu Hause griffbereit habt – in irgendeiner Form – oder dass ihr jemanden kennt, der es hat. So könnt ihr mal einen Begriff oder einen Ort nachschlagen.
Ich gehe einfach davon aus, dass jeder so etwas besitzt. Es kann auch ein anderes Bibellexikon sein, zum Beispiel das von Unger oder ein anderes, das ihr habt. Sie sind alle vergleichbar gut.
Wenn jemand eins kaufen möchte, kann ich das von Rieniker nach wie vor empfehlen.
Also, dann fangen wir an. Das erste Buch Mose heißt weltweit Genesis oder auf Deutsch Entstehung. Nur die Deutschen machen hier eine Ausnahme und sagen Erste Mose. Das Gleiche gilt für Zweites Mose, Drittes Mose, Viertes Mose und Fünftes Mose. Diese Bücher haben auch überall sonst andere Namen.
Erstes Mose heißt Genesis, Zweites Mose heißt überall sonst Exodus. Wenn ihr mit amerikanischen Nachschlagewerken arbeitet, müsst ihr euch daran gewöhnen, dass auch die Abkürzungen anders sind. Das Dritte Buch Mose heißt weltweit, außer in Deutschland, Levitikus, das Vierte Buch Mose Numeri und das Fünfte Buch Mose Deuteronomium. Diese Namen sind lateinische Angleichungen der griechischen Überschriften des Alten Testaments.
Die Übersetzung ins Griechische wurde etwa zweihundert Jahre vor Christus angefertigt. Diese Übersetzung heißt Septuaginta. Auf die Septuaginta wird in euren Bibeln Bezug genommen, wenn ihr unten in den Anmerkungen ein großes L und zwei x seht, also Lxx. Das ist der Hinweis auf diese Übersetzung. Das Wort Septuaginta bedeutet „siebzig“ und steht für die Anzahl der Übersetzer, die daran mitgearbeitet haben sollen.
Die Juden nennen die fünf Bücher Mose übrigens nicht so, also nicht Genesis, Exodus, Numeri, Levitikus usw., sondern sie benennen die Bücher nach den ersten Worten des Textes. So heißt das Buch Genesis bei den Juden Bereshit, was „Am Anfang“ bedeutet. Der Name Genesis, Entstehung, ist berechtigt. Erstes Mose gibt uns den Ursprung und auch die Erklärung sowie den Einstieg in alles Nachfolgende.
Man kann zu Recht sagen, dass alle großen Themen der Bibel im ersten Buch Mose anfangen. Es ist ein Stückchen wie ein Same, der sich dann auf den kommenden tausendfünfhundert Seiten entwickelt und immer größer wird. Ich teile die Ansicht der Leute, die sagen: Wenn man Genesis nicht verstanden hat, dann wird man auch im Gesamtverständnis der Bibel irgendwo zu kurz greifen.
Eigentlich muss man das erste Buch der Bibel mit seiner ganzen Problematik ein Stück weit verinnerlicht haben, um die Dynamik, die Spannung und die Entwicklung der gesamten Bibel richtig verstehen zu können. Ein bisschen wollen wir heute versuchen, daran zu kratzen, um dem näherzukommen.
Die Bibel beginnt mit den ersten fünf Büchern Mose, die Pentateuch heißen. Das kommt von „pente“ für fünf und „teuchos“ für Buch, also fünf Bücher. Die Juden nennen sie entweder „das Gesetz“ oder einfach „die Fünf“. Die Juden waren gehalten, über das Gesetz nachzudenken. Das findet ihr bei Josua 1,8. Sie waren bemüht, es ihren Kindern einzuschärfen und es öffentlich vorzulesen.
Als ich das so wieder gesehen habe, wie der Umgang der Juden mit ihrem Gesetz, mit den fünf Büchern Mose war, dachte ich – und jetzt kommt vorsichtig ein bisschen Ironie – wie einfach war doch damals das Leben. Damals dachte man noch, dass das hingegebene Leben mit Gott, dass eine intakte Beziehung mit Gott einfach davon abhängig ist, regelmäßig in der Bibel zu lesen, darüber nachzudenken, es anzuwenden, Gott fürchten zu lernen und auszuleben.
Ich fand das sehr schön und dachte mir: Naja, vielleicht liegt es daran, dass heute viele Menschen irgendwie unzufrieden sind, weil sie sich von diesem ganz einfachen, simplen Umgang mit dem Wort Gottes entfernt haben. Dort setzen sich die Leute hin, haben Zeit und lesen.
Ich möchte, dass wir das als eine der großen Herausforderungen unserer Zeit betrachten: wieder dahin zu kommen, dass wir nicht nur Zeit haben, das Wort zu studieren, sondern dass in unserem Leben auch Ruhephasen sind. Phasen, in denen wir nachdenken, in denen nicht schon der nächste Termin drängt oder wir im Hinterkopf haben, dass noch dies oder jenes zu erledigen ist.
Wir sollten uns Zeit nehmen, durchaus mal eine Viertelstunde, eine halbe Stunde oder eine Stunde, einfach nachzudenken über das, was da steht. Vielleicht werden wir dann wieder solche Menschen, wie sie in Jesaja 66,2 beschrieben werden. Dort sagt Gott, dass er sich ihnen offenbart, Menschen, die vor dem Wort Gottes zittern.
Die ersten fünf Bücher der Bibel, auch Pentateuch genannt, enthalten etwa 2.500 Jahre menschliche Geschichte. Gleichzeitig bieten sie eine Darstellung der Erfahrungen, die ein Gläubiger durchläuft.
Das erste Buch Mose zeigt uns, wenn wir es als Ganzes betrachten, den Ruin des Menschen. Die Sünde kommt in die Welt. Die Frage ist: Was passiert jetzt? Ist das alles? Nein, das zweite Buch Mose zeigt den Ausweg. Es beschreibt, wie die Rettung des Menschen durch das Blut des Lammes und die Kraft Gottes möglich wird.
Das dritte Buch Mose legt den Schwerpunkt auf Gemeinschaft. Gott will in der Nähe des Menschen wohnen und erklärt, wie dieses Wohnen zustande kommen kann. Wir lernen hier, dass Gemeinschaft nur auf der Basis von Sühnung möglich ist. Einer muss für die Schuld der Menschen, die mit Gott leben wollen, bezahlen.
Das vierte Buch Mose zeigt uns den Menschen unter der Führung Gottes. Gottes Wille leitet uns. Zusammen mit dem fünften Buch Mose, in dem wir vom Ziel dieser Führung erfahren, sehen wir, wie Gott sein Volk erzieht. Im fünften Buch Mose wird das Gesetz noch einmal wiederholt, und vieles wird dort vertraut klingen. So führt Gott sein Volk zum Ziel.
Man kann sagen, dass dies genau die Erfahrung beschreibt, die ein gläubiger Mensch durchläuft: Er erkennt den Ruin in seinem Leben, akzeptiert die Errettung, tritt in die Gemeinschaft mit Gott ein und erlebt Führung bis zum Ziel der ewigen Erlösung.
Dabei zeigen die ersten fünf Bücher Mose nicht nur die menschliche Seite, sondern auch eine göttliche Perspektive. Sie wollen uns die Beziehung zu Gott verdeutlichen.
Das erste Buch Mose zeigt Gottes Souveränität. Er schafft, was und wen er will, und er wählt, was und wen er will. Das ist das zentrale Thema von 1. Mose.
Wer die Kraft Gottes kennenlernen möchte, dem sei das zweite Buch Mose empfohlen. In 2. Mose 15,6-7 singt das Volk nach der Errettung: "Deine Rechte, o Herr, ist herrlich in Kraft, deine Rechte, o Herr, zerschmettert den Feind, und in Fülle deiner Hoheit wirfst du nieder, die sich gegen dich erheben." Das fasst das Thema von 2. Mose gut zusammen.
Das dritte Buch Mose wird oft wegen der vielen Opfergesetze wenig geschätzt, von denen man zunächst wenig versteht. Ich hoffe jedoch, dass ihr im Verlauf des Lesens diese Gesetze liebgewinnt. 3. Mose zeigt Gott in seiner Heiligkeit. Er trennt sein Volk von den Götzendienern und ruft es zur Heiligung auf. Ein Vers, der dort mehrfach vorkommt, lautet: "Ihr sollt heilig sein, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig" (3. Mose 19,2).
Gott ist also souverän, er ist der Gott der Kraft und der Heiligkeit.
Im vierten Buch Mose begegnen wir einem merkwürdigen Paar: göttlicher Güte und göttlicher Strenge. Einerseits richtet Gott die ungläubigen Israeliten, sodass sie nicht in das verheißene Land einziehen dürfen. Andererseits zieht er in seiner Güte die Fürsorge für ihre Kinder und die Versorgung für das gesamte Volk nicht zurück.
Hier lernen wir die Treue Gottes kennen. Er bleibt seinen Absichten und Versprechen absolut treu, insbesondere dem Versprechen, sein Volk in das verheißene Land zu führen.
Zusammengefasst finden wir in den ersten fünf Büchern Mose die göttliche Souveränität, göttliche Kraft, göttliche Heiligkeit, göttliche Güte und Strenge sowie göttliche Treue.
Wenn wir uns nun daran machen, das Buch Erste Mose genauer zu betrachten, fällt auf, dass Mose Gott erst in dem Moment begegnet, als er die Erscheinung im brennenden Dornbusch hat und von Gott angesprochen wird. Dennoch gilt Mose als der Autor der Mosebücher. Das wird sowohl im Alten Testament an verschiedenen Stellen bestätigt, zum Beispiel in Esra 6,18, als auch im Neuen Testament. Auch dort gibt es zahlreiche Stellen, die auf die ersten fünf Bücher Mose Bezug nehmen und eindeutig sagen, dass es sich um die Mosebücher handelt. Jesus selbst zitiert diese Stellen als das Buch Moses, zum Beispiel in Markus 12,26.
Diese Zuschreibung passt auch gut. Mose war ein Mann, der am Königshof ausgebildet wurde und nun die Aufgabe hatte, das Material selbst zu schreiben beziehungsweise zu bearbeiten. Hier gehen die Auslegungen auseinander, weil nicht genau bekannt ist, ob Mose das Material, das schon vorlag – nämlich alles, was in 1. Mose beschrieben ist und zeitlich deutlich vor Moses Leben stattfindet – nur redigiert hat oder es tatsächlich selbst aufgeschrieben hat.
Wie viele Kapitel hat Erste Mose? Neunundvierzig wird oft gesagt. Will jemand mehr? Fünfzig werden genannt. Genau, das Buch Erste Mose hat fünfzig Kapitel. Wenn wir diese fünfzig Kapitel als eine Linie darstellen, beginnt Erste Mose mit der Erschaffung der Welt. Womit endet Erste Mose? Es endet damit, dass eine tote Mumie in einen Sarg gelegt wird. Am Anfang steht also die Entstehung des Lebens, am Ende ein Begräbnis. Das ist grob der Inhalt von Erste Mose. Deshalb passt das Buch gut zu dem Thema „der Ruin des Menschen“.
Es ist nicht vermessen, Erste Mose in zwei Teile einzuteilen. Ein erster Teil reicht bis zur Erscheinung und Berufung Abrahams. Das können wir so festlegen: Kapitel 1 bis Kapitel 11 sind der erste Teil. Der zweite Teil umfasst Kapitel 12, wo die Berufung Abrahams stattfindet, bis zum Ende in Kapitel 50. Diese beiden Teile können wir wiederum weiter unterteilen.
Im ersten Teil finden wir vier herausragende Ereignisse: die Schöpfung, danach den Sündenfall, dann die Flut und schließlich die Zerstreuung der Menschen. Im zweiten Teil des Buches stehen vier Personen im Mittelpunkt, die näher geschildert werden. Diese Personen sind Abraham, Isaak, Jakob und Joseph. Am Anfang heißt Abraham noch Abram. Dann folgt sein Sohn Isaak, dessen Sohn Jakob und wiederum dessen Sohn Joseph.
So können wir das erste Buch Mose grob einteilen: Im ersten Teil vier Ereignisse, im zweiten Teil vier Personen.
Wenn wir uns die Personen anschauen, von denen wir lernen können, dann stellen wir fest, dass das erste Buch Mose uns mit einem Thema konfrontiert, das wahrscheinlich nicht oft genug gepredigt werden kann, aber sehr selten in Predigten vorkommt. Es ist eine ganz grundlegende Lektion, die Gott uns mitgeben möchte. Es ist ein Thema, ohne das man weder vernünftig die Bibel studieren kann, noch die menschliche Geschichte verstehen oder in unserem Umgang mit Gott zu einem befriedigenden Verhältnis gelangen kann.
Dieses Thema, ich hatte es schon angesprochen, ist die Souveränität Gottes. Wenn du eines im ersten Buch Mose lernst, dann dies: Gott ist souverän. Er tut, was er will – und das ist endgültig.
Wir können das sehen, wenn wir uns die Ereignisse der ersten elf Kapitel kurz anschauen. Da ist zum Beispiel die Schöpfung. Sie zeigt uns Gottes Souveränität in der Erschaffung der physischen Welt. Das klingt vielleicht banal. Aber niemand hat Gott darin beraten, wie er die Welt machen soll. Wenn du dir irgendeinen Fisch, eine Pflanze, einen Pudel oder durch das Mikroskop einen Mikroorganismus ansiehst, dann ist jedes einzelne dieser geschaffenen Wesen ein Ausdruck der Souveränität Gottes. Er gestaltet alles so, wie es ihm gefällt. Wir bewundern das, aber er lässt sich von niemandem reinreden.
Das zweite Mal, dass wir mit Gottes Souveränität in sehr drastischer Weise konfrontiert werden, ist beim Sündenfall. Gott hat das Recht, den Menschen zu prüfen. Warum? Weil er die letzte und bestimmende moralische Instanz ist. Er ist die moralische Autorität, und sein Wort ist Gesetz. So wie wir an der Welt nichts verändern können – wir können sie nur bebauen, in ihr leben und sie genießen – so können wir auch an den moralischen Prinzipien Gottes nichts ändern. Wir können uns entweder unter seine Gebote beugen oder untergehen.
Das wird im dritten Ereignis sehr deutlich: dem Untergang durch die Flut. Gott ist auch der Richter. Er gibt die Gebote und bestraft in seiner Souveränität diejenigen, die diese Gebote übertreten. Auch die Flut als Ereignis wird von Gott bestimmt. Er sagt: An diesem Tag soll es losgehen. Er fragt nicht vorher Noah: „Was hältst du davon? Wollen wir mal darüber reden, wann die Flut anfangen könnte? Wie wäre es mit dem vierten April?“ Und Noah könnte sagen: „Der vierte ist schlecht, da hat meine Frau Geburtstag. Kann es nicht am sechsten sein? Dann können wir noch abwaschen und dann in die Arche gehen.“ Nein, Gott macht es einfach so, wie er es sich vornimmt. Das ist Souveränität: Niemanden zu fragen, sondern es einfach zu tun.
Auch das, was Noah rettet, ist allein Gnade. In Hebräer 11,7 heißt es dazu: „Durch Glauben bereitete Noah, als er eine göttliche Weisung über das, was noch nicht zu sehen war, empfangen hatte, von Furcht bewegt eine Arche zur Rettung seines Hauses. Durch ihn verurteilte er die Welt und wurde Erbe der Gerechtigkeit, die nach dem Glauben ist.“ Noah war ein Mann des Glaubens, des Vertrauens. Deshalb heißt es, dass Noah Gunst fand – das ist das Wort, das in der revidierten Elberfelder Übersetzung steht. Man kann dasselbe Wort auch mit Gnade übersetzen. Andere Bibelübersetzungen tun das ebenfalls. Noah fand Gnade vor Gott und wurde deshalb gerettet. Er glaubte, und weil er glaubte, wurde er begnadigt. Diese Begnadigung zeigt sich darin, dass er dem Gericht entgeht.
Ein letzter Punkt, der uns mit der Souveränität Gottes konfrontiert, ist die Zerstreuung der Völker. Gott steht letztlich hinter der Entwicklung der Völker. Er ist, wenn man so will, der Erfinder der Völker. Er hat sich ausgedacht, dass es unterschiedliche Völker gibt. Hören wir Paulus in Athen zu, was er in Apostelgeschichte 17,26 sagt: „Und er, Gott, hat aus einem jeden Volk der Menschen gemacht, dass sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, indem er festgesetzte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, damit sie Gott suchen.“
Das, was du an völkischem Leben auf dieser Erde siehst, ist nichts, was sich einfach so entwickelt hat und auch ganz anders hätte sein können. Wie hier in der Zerstreuung angedeutet, sehen wir die göttliche Souveränität in der Führung der Völker. Er ist derjenige, der die letzte Regierungsgewalt innerhalb der Geschichte ausübt.
Das sind die vier herausragenden Ereignisse im ersten Teil von Mose.
Wenn wir uns jetzt den zweiten Teil anschauen, die Sache mit den Personen, dann fällt uns wieder die Souveränität Gottes auf. Der erste Teil, von Kapitel eins bis elf, zeigt uns die Degeneration. Er zeigt, wie etwas kaputtgeht und wie am Ende ein Gericht steht – eigentlich ein doppeltes Gericht: erst das Gericht über eine Zivilisation in ihrem Untergang, die Flut, und dann das Gericht über die verbleibenden Menschen oder die neu entstandenen Völker durch die Zerstreuung.
Das ist Degeneration, das ist Abstieg.
Mit Kapitel zwölf beginnt dann die Regeneration. Etwas wird wieder heilgemacht, es geht wieder bergauf. Genau wie die Degeneration mit einem Paar, mit einem Mann, mit Adam begann, sich dann in der Familie fortpflanzte – Kain erschlägt Abel –, so bricht das Böse in die Zivilisation ein. Lamech wird jemand, der sagt: „Ich bin nicht mehr dafür, dass man Gleiches mit Gleichem vergilt, sondern wenn mir einer eine Kleinigkeit zufügt, dann haue ich voll rein.“ Heute würden wir sagen, Lamech verherrlicht Gewalt.
Am Ende trifft dieser Prozess der Vernichtung eine ganze Zivilisation: erst ein Mann, dann seine Familie und schließlich die Zivilisation, letztlich die ganze Welt. Das Gegenteil beginnt jetzt bei Abraham. Hier ist ein Mann, der dem Ruf Gottes folgt. Der Segen, den er bekommt, weitet sich aus – erst innerhalb seiner Familie, dann wird aus dieser Familie ein Volk, Jakob wird zum Stammvater eines Volkes.
Im Neuen Testament fließt dieser Segen in die ganze Welt hinein. Der Weg Gottes beginnt also mit einem Mann, führt über seine Familie zur ganzen Welt. Degeneration und Regeneration verlaufen auf diese Weise.
Schauen wir uns nun verschiedene Biografien von vier Personen an, die ich notiert habe, finden wir zwei neue Seiten der göttlichen Souveränität: Gott ist souverän in der Erwählung und in der Führung.
Abraham ist nicht etwa der älteste Sohn seines Vaters, sondern der Jüngste. Gott erwählt ihn – und das scheint ein Prinzip zu sein. Denn in gleicher Weise wird auch Isaak erwählt, nicht sein älterer Halbbruder Ismael. Ebenso wird Jakob erwählt, nicht sein älterer Bruder Esau.
Wenn wir weitergehen, stellen wir fest, dass Gott eine Vorliebe für Dinge hat, die uns wenig bedeuten – für die zweiten Dinge.
Gibt es weitere Beispiele, bei denen Gott das Zweite erwählt und das Zweite besser ist als das Erste? Ja, zum Beispiel ein neuer Himmel und eine neue Erde. Wir denken oft, das, was wir haben, sei das Beste. Aber Gott sagt: „Ah, es kommt etwas, das viel besser sein wird.“ Der zweite Himmel und die zweite Erde sind besser als der erste Himmel und die erste Erde.
Weitere Beispiele sind der neue Bund und der alte Bund. Im Hebräerbrief wird klar dargestellt, dass der alte Bund sein Ziel nicht erreicht hat. Deshalb gibt es einen neuen Bund.
Weitere Beispiele sind Kain und Abel, Ephraim und Manasse. David ist auch ein Beispiel: Saul ist der erste König, wird aber verworfen, und der Mann nach dem Herzen Gottes ist der zweite.
Die Menschen schauen gern auf den Ersten, aber Gott scheint Freude daran zu haben, auf den Zweiten zu setzen. Er sagt: „Vergesst, was euch hoch im Kurs steht, nehmt das, was euch weniger wert zu sein scheint.“
Abraham habe ich als Beispiel für Gottes Souveränität in der Erwählung mit dem Unterpunkt „übernatürliche Berufung“ notiert. Das fällt bei Abraham besonders auf.
In 1. Mose 12,1 heißt es: „Und der Herr sprach zu Abram: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde.“
Stellt euch vor, ihr seid auf dem Weg, geht spazieren, und eine Stimme vom Himmel sagt: „Freund, schön, dass es dich gibt, ich habe einen Vorschlag. Wie wär’s, du kommst mit mir?“ Wie reagiert Abraham? Er geht mit.
Da kommt also übernatürlich eine Berufung in sein Leben, und Abraham nimmt sie an.
Wenn wir uns Isaak anschauen, fällt auf, dass er weniger ein Beispiel für übernatürliche Berufung ist – so etwas erlebt er nicht. Aber er ist ein Beispiel für übernatürliche Geburt.
In 1. Mose 17 lesen wir, dass Abraham in einer für uns merkwürdigen Situation ist. Gott sagt ihm, er werde einen Sohn bekommen. Abraham kann das kaum glauben und lacht. Er lacht Gott aus und sagt: „Sollte einem Hundertjährigen ein Kind geboren werden? Sollte Sarah, eine Neunzigjährige, etwa gebären?“
Abraham sagt zu Gott: „Sollte doch Ismael vor dir leben.“ Das war seine Lösung. Er war nicht dagegen, dass Gott ihm einen Sohn schenkt – er hatte ja schon einen. Er schlägt vor: „Lass das mit den hundert Jahren, das geht nicht mehr. Menschlich ist da nichts mehr drin. Können wir nicht Ismael nehmen? Der ist doch schon da.“
Gott sagt: „Nein, wir machen das anders.“
Jakob wird ebenfalls nicht übernatürlich geboren, obwohl Rebekka warten musste. Vielleicht fällt euch auf, dass die Frauen der Patriarchen – also von Abraham, Isaak, Jakob und Joseph – oft nicht sofort Kinder bekommen. Es dauert.
Das ist ein gutes Bild, von dem wir lernen können, dass es sich lohnt, auf Gott und seine Verheißungen zu warten.
Jakob ist wieder ein Beispiel für Gottes Souveränität in der Erwählung. Er ist die Nummer zwei, Gott erwählt ihn, um an ihm etwas zu beweisen: dass Gott in der Lage ist, auf übernatürliche Weise Fürsorge zu leisten.
Das ist eine wichtige Lektion, die wir verstehen sollten: Gott kann uns in unserem Leben versorgen, wenn er will.
Wir sehen das daran, dass er Jakob vor seinem Bruder Esau bewahrt, der ihn töten will, dass er ihm in Bethel begegnet, dass er ihm bei Laban, der ihn reinlegen will, Gedeihen schenkt, und dass er den Zorn von Laban und Esau abwendet, die ihn beide hätten umbringen wollen.
Am Ende seines Lebens segnet Jakob Manasse und Ephraim mit folgenden Worten, die zeigen, wie er Gott erfahren hat. In 1. Mose 48,15 heißt es: „Es ist der Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bin, bis zu diesem Tag, der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat.“
Jakob blickt zurück und sagt: „Der Gott, der mich geweidet hat.“ Er hat Gottes Fürsorge erlebt. Schaut euch mein Leben an, was alles passiert ist! Das ist das, was ich mit übernatürlicher Fürsorge meine.
Joseph kennen wir von seiner Kindheit an. Sein Leben zeigt Gottes Souveränität in der Lenkung menschlichen Lebens. Gott hat Josephs Leben unter Kontrolle.
Mit einem neutestamentlichen Einschlag würden wir sagen, dass alle Dinge zum Guten mitwirken. Die Situationen sind oft widerwärtig, aber am Ende erreicht Gott mit Joseph sein Ziel.
Gott durchkreuzt all die bösen Pläne der Menschen – seien es die Brüder, die Joseph verkaufen, oder die Frau des Potiphar, die ihn verrät und reinlegt.
Am Ende kommt Gott zu seinem Ziel.
Von Joseph werden wir, denke ich, im Rahmen des Alten Testament-Kurses noch eine ganze Menge lernen.
Schauen wir uns kurz noch an, was zu den verschiedenen Ereignissen in 1. Mose 1-11, also Schöpfung, Sündenfall, Flut und Zerstreuung, zu sagen wäre – noch ein paar Gedankensplitter.
Schlagen wir 1. Mose 1,1 auf, einen Vers, den wir alle kennen: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Das ist das Zeugnis, das Gott gibt. Wir wissen aus Psalm 93, dass die Zeugnisse des Herrn sehr zuverlässig sind. Das heißt, wir können uns darauf verlassen, dass auch stimmt, was da steht.
Das Erste, was Gott den Menschen zu sagen hat, ist Folgendes: „Hört her, Himmel und Erde habe ich gemacht.“ Punkt! Gott beweist sich nicht, er erklärt nicht, sondern sagt schlicht: So ist es. Das erinnert ein bisschen an „Friss oder stirb“, oder? Ohne Erklärung, einfach klar und direkt: Fangen wir mit dem Wichtigsten an. Alles, was du siehst, alles, was du erlebst, habe ich gemacht.
Manchmal denke ich mir: Wenn Gott uns im ersten Satz der Bibel mit dem größten Wunder konfrontiert – und es gibt kein größeres Wunder, als dass aus dem Nichts heraus etwas entsteht, wie diese Welt –, dann dürfte es für uns wirklich kein Problem sein, all die kleineren Wunder, die Jesus auf der Erde getan hat, gerne zu akzeptieren. Sie sind nichts im Vergleich zu dem, was am Anfang der Bibel geschehen ist.
Und das, was wir draußen sehen, also diese Erde, selbst in ihrer gefallenen Darstellungsform, wo vieles schon kaputt ist und nicht mehr so schön wie am Anfang, wird immer noch von Paulus als ein Hinweiszeichen auf Gott geschätzt. Paulus kann sagen, dass man in dieser Schöpfung Gottes unsichtbares Wesen, seine ewige Kraft und seine Göttlichkeit wahrnehmen kann.
„Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Was Gott hier tut, ist, er widerlegt einen Großteil menschlicher Philosophien. Wenn er sagt: „Im Anfang schuf Gott“, dann widerlegt er zwei Philosophien. Welche genau?
Zunächst einmal bin ich noch nicht bei der Evolution, sondern nur bei Gott. Was wird widerlegt, wenn Gott die Bibel mit „Im Anfang schuf Gott“ anfängt? Die Betonung liegt auf dem Wort „Gott“.
Der Atheismus wird widerlegt. Der Atheismus sagt, es gibt keinen Gott. Gott sagt: „Im Anfang schuf Gott“ – doch, es gibt ihn.
Was wird noch widerlegt? Ich bleibe noch beim Wort „Gott“. „Im Anfang schuf Gott“ – auch der Polytheismus wird widerlegt. Da steht nicht „Am Anfang schufen die Götter“, nein, da steht von einem Gott.
Alleine durch diesen einen Satz widerlegen wir also den Atheismus und den Polytheismus.
Jetzt kommen wir zu dem, was ihr die ganze Zeit sagen wolltet: „Schuf Gott“. Also die Betonung liegt jetzt auf „schuf“.
Was wird dadurch widerlegt? Ihr müsst noch mal wiederholen, was ihr schon gesagt habt: Evolution, ganz genau.
Was ist die Idee, die hinter der Evolution steckt? Der Zufall spielt da mit rein. Wobei die eigentliche Idee der Evolution nicht nur der Zufall ist. Denn wäre alles nur Zufall, würde das eher in Richtung Fatalismus gehen: Schicksal, du kannst eh nichts verändern.
Die Idee hinter der Evolution ist etwas anderes. Noch einmal? Die Entstehung aus sich selbst. Du weißt nicht wie, aber das Leben entwickelt sich irgendwie von alleine weiter. Es ist ein kontinuierliches Werden, und es wird immer schöner, größer und komplexer. Du weißt gar nicht, wo es herkommt. Das ist die Idee hinter der Evolution.
Und was sagt die Bibel? Nein, schuf Gott. Gott hat sich das ausgedacht, Gott hat das geschaffen.
Und wenn da steht „die Himmel und die Erde“, welche Philosophien kann man damit noch widerlegen? Der Urknall steckt in der Evolution eher mit drin, in dem Erschaffenen. Ein unendlicher Kosmos? Was du meinst, ist, dass Materie ewig ist. Genau, das wird widerlegt, denn Materie ist etwas Geschaffenes und kann demzufolge nicht ewig sein.
Unendlich und all diese Dinge – das ist die eine Seite. Was ist die andere, die auch widerlegt wird? Der Pantheismus.
Der Pantheismus sagt, die Natur, die Schöpfung und Gott sind eins. Gott ist in allem: in jedem Stein, in jedem Wurm, in jeder Fledermaus steckt Gott. Das ist vielleicht ein bisschen lustig, aber das ist die Idee.
Und auch das stimmt nicht, weil Gott nicht in der Schöpfung ist. Das heißt, Pantheismus und das andere, das man Materialismus nennt, werden ebenfalls widerlegt.
Also Atheismus, Polytheismus, Fatalismus, dann Evolutionsglaube, Materialismus und Pantheismus – all das kann man nur mit dem ersten Satz erledigen.
Ist das nicht praktisch? Du liest einen Satz und sagst: Alles falsch, wunderbar!
Sechs Tage braucht Gott, um die Erde zu erschaffen, und dann folgt ein Ruhetag. Den Schlusspunkt bildet die Erschaffung des Menschen nach seinem Bild: „Nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.“
Ich kann euch an dieser Stelle nur raten, hört euch die Kassetten an, die wir demnächst, denke ich, in der Kassettothek haben werden, von Benedikt Peters – 1. Mose 1-11 – viel ausführlicher als das, was ich hier jemals sagen könnte. Es lohnt sich einfach.
Aber ich muss weiterkommen.
Kapitel zwei erzählt uns, was aus dem geworden ist, was in Kapitel eins erschaffen wurde.
Der Mensch wird aus Staub und Erdboden gebildet und erhält den Atem des Lebens. Außerdem bekommt der Mensch eine Aufgabe: Er soll den Garten bebauen und bewahren. Dabei erfährt er die erste Lektion der göttlichen Erziehung und darf so seine Loyalität unter Beweis stellen.
Adam ist übrigens kein dumpf vor sich hin brummelnder Neandertaler. Er ist jemand, der eine Aufgabe bekommt und in der Lage ist, den Tieren treffende Namen zu geben. Das bedeutet, er kann erfassen, wie der Charakter einer Sache ist, und diesen Charakter entsprechend benennen.
Er ist fähig, das Wissen, das er besitzt, umzusetzen. Sonst könnte er den Garten nicht bebauen und bewahren. Doch es gibt eine Sache, die ihm fehlt – und das weiß Gott: Eva.
Dann bekommt er sie auch, und alles scheint gut zu sein. Doch nur wenige Verse später wird daraus ein Problem – der Sündenfall.
Wir haben uns nun kurz die Schöpfung angeschaut und kommen jetzt zum Sündenfall. Wir blicken hinaus in die Welt und stellen fest: Sünde ist da. Das wird, glaube ich, jeder irgendwie bestätigen. Die Frage lautet: Wie kam die Sünde eigentlich in die Welt? Diese Frage wird in Kapitel drei beantwortet.
Warum kann der Mensch Versuchung empfinden? Der Mensch kann Versuchung empfinden, wenn es ein Verbot gibt. Solange nichts verboten ist, gibt es keine Versuchung. Ein Verbot ist nötig, um ein Wesen mit freiem Willen und Verstand oder Vernunft zu erziehen.
Das Problem liegt jedoch nicht im Verbot selbst. Man könnte sich fragen, warum Gott das überhaupt gemacht hat. Gott wollte den Menschen erziehen. Das eigentliche Problem ist der Versucher. Hier möchte ich auf eine Sache hinweisen, die zunächst banal klingt: Die Schlange konnte tatsächlich nur versuchen. Es gab eigentlich keine Notwendigkeit und auch keinen zwingenden Grund zu sündigen. Denn Gott hatte den Menschen vorgewarnt, ihn nicht hungern oder darben lassen und gesagt: „Von einem Baum darfst du sowieso nicht essen.“ Er durfte sich von allem anderen Essen nehmen, nur von diesem einen Baum nicht. Es herrschte also wirklich keine Not.
Trotzdem kommt die Versuchung. Aus der Art und Weise, wie sie kommt, lassen sich einige kleine Lektionen ableiten. Ihr habt es vor Augen, wie es passiert ist: Eva ist allein, und dann kommt die Schlange.
Lektion eins: Versuchung kommt gerne, wenn wir allein sind. Ihr lacht, aber ich kenne das sehr oft – Versuchung kommt gerne, wenn wir allein sind.
Lektion zwei: Versuchung versteckt ihr hässliches Inneres gerne hinter einer hübschen Fassade. Der Teufel wird nie direkt sagen: „Jetzt verleite ich dich zur Sünde.“ Das wird er nicht tun. Er formuliert es netter, hebt die positiven Seiten hervor.
Eine dritte Lektion ist: Wenn du an einer Stelle anfängst, auf Versuchung einzugehen, wird der Teufel immer dreister. Das habt ihr wahrscheinlich bemerkt. Bei dieser ganzen Versuchung heißt es in Vers 1: „Hat Gott wirklich gesagt?“ Der Teufel hinterfragt einfach: „Bist du sicher, dass Gott das so gesagt hat?“ Das ist noch okay. Aber die Frau hört weiter zu. Deshalb macht der Teufel weiter. In Vers 4 widerspricht er Gott und seinem Wort ganz offen, indem er sagt: „Nein, nein, keineswegs werdet ihr sterben.“ Er sagt also: „Glaubt bloß nicht, was Gott gesagt hat.“
In Vers 6 sieht die Frau sich den Baum an, und er gefällt ihr. Sie bekommt Lust und sagt: „Bah, das wäre etwas, das hätte ich gern.“ Zuerst hört sie zu, lässt sich auf die Versuchung ein, denkt: „Na ja, vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm, wenn ich das tue. Vielleicht hat Gott es doch nicht so ernst gemeint.“ Dann kommt die Lust. Und wenn die Lust erst einmal da ist, manipuliert sie deinen Willen, bis du tust, was der Teufel will.
Das ist also ein Dreisprung: Ohr, Lust, Wille.
Es gibt eine ganz interessante Verbindung, vielleicht schlagen wir mal 1. Johannes 2,16 auf. Ich lese ab Vers 15, aber um Vers 16 geht es mir:
„Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist – die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens – ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.“
Alles, was in der Welt ist, in diesem System, das die Menschheit sich eingerichtet hat, um ohne Gott glücklich zu sein – alles, was in der Welt ist –, das beschreibt Johannes an einigen Stellen. Er nennt es „die Lust des Fleisches“, das, was in uns drinsteckt, unsere Triebe; „die Lust der Augen“, unseren Schönheitssinn, unser ästhetisches Bewusstsein; und „den Hochmut des Lebens“. Das ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.
Wenn ihr schaut, wie der Teufel Eva gepackt hat, dann erkennt ihr genau das. In 1. Mose 3 heißt es: „Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise war, dass er eine Lust für die Augen war und dass der Baum begehrenswert war, um Einsicht zu geben. Und sie nahm von seiner Frucht und aß.“
Da ist die Lust der Augen. Sie sah, dass der Baum gut war – das ist noch die Lust des Fleisches. Sie sah, dass der Baum gut zur Speise war: „Ja, das könnte etwas sein.“ Eigentlich versteht sie nicht, warum Gott gesagt hat, sie sollen gerade davon nicht essen. Wenn ich so daran denke, ich habe mein Frühstück schon eine Weile hinter mir, ja, jetzt so ein Stück, „Ah, das wäre gut“ – das ist die Lust des Fleisches.
Dann kommt die Lust der Augen, die extra hier erwähnt wird, in Vers 6. Und dann kommt der Hochmut des Lebens, und dass der Baum begehrenswert war, um Einsicht zu geben. An diesen drei Stellen packt der Teufel sie und zieht sie über die Linie, und sie nimmt.
Das ist ein generelles Prinzip: Der Teufel verwendet das, was Gott uns an guten Gaben gibt. Es ist eine gute Gabe, Bedürfnisse zu haben. Es ist eine gute Gabe, ein ästhetisches Bewusstsein zu haben. Es ist eine gute Gabe, Unterscheidungsvermögen und einen Willen zu haben.
Der Teufel nimmt diese guten Gaben und macht daraus etwas Schlechtes, indem er sagt: „Wie wäre es, wenn du die Gaben, die Gott dir gibt – zum Beispiel deinen Sinn für Ästhetik – einfach benutzt, aber nicht so, wie Gott es vorgeschrieben hat?“
Der Teufel will, dass wir das, was Gott in uns hineingelegt hat, auf eine Weise gebrauchen, die Gott verboten hat. Er redet uns ein, wenn wir das tun, wären wir wirklich frei. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall.
Das ist das, was bei Eva passiert ist. Sie sieht diese Dinge, findet sie hübsch und denkt sich: „Bah, das könnte lecker schmecken.“ Aber wer hat ihr den Geschmack gegeben? Wer hat ihr diese Ideen eingegeben? Es kommt von Gott. Sie benutzt das, was Gott ihr gegeben hat, um sich auf wahrscheinlich tausend andere Früchte zu freuen – in diesem einen Fall – und wendet es gegen Gott an. Sie verwendet es auf falsche Weise.
Das ist die Idee, die hinter eigentlich jeder Sünde steckt.
Wenn wir uns die Resultate der Versuchung anschauen, dann hatte Satan in Kapitel 3, Vers 5, 1. Mose versprochen, dass ihre Augen aufgetan werden würden, um das Böse und das Gute zu erkennen.
Wenn wir ehrlich sind, ist das auf eine ziemlich erbärmliche Weise auch passiert. Ihnen wurden die Augen aufgetan, und sie sahen ihre Nacktheit. Hier lesen wir das erste Mal von menschlicher Scham. Davor hatte man davon noch nichts gewusst.
Mit der Scham ändert sich noch etwas: Es kommt das Gewissen. Und wisst ihr, was mit Gewissen immer kommt? Angst. Gewissen bringt Angst mit sich.
Adam und Eva verstecken sich vor Gott. Wir können sagen, es hat eine geistliche Entfremdung stattgefunden. Ich würde so formulieren: Der Tod hat angefangen zu regieren.
Die beiden müssen Eden verlassen. Der Erdboden und die Schlange werden verflucht. Gebären wird zur Qual. Die Beziehung zwischen Mann und Frau wird – und das ist jetzt sehr freundlich formuliert – eine lebenslange Herausforderung.
An dieser Stelle hätte die Geschichte aufhören können. Aber sie tut es nicht.
Wenn wir Gott richtig verstehen wollen, müssen wir erkennen, dass er ein Gott ist, der mitten in diese hoffnungslose Situation den Keim für etwas ganz Neues steckt.
Während wir davon lesen, wie das erste menschliche Paar am Ende angekommen ist, spricht Gott das erste Mal von seinem Messias. Von dem, der der Schlange, dem Teufel, den Kopf zertreten wird.
Der Mensch, der eigentlich hoffnungslos wäre und zur Hoffnungslosigkeit verdammt ist, bekommt ganz neu Hoffnung.
Gott tötet Tiere, um die Scham der Menschen zu bedecken. Blut fließt. Ein ganz neues Prinzip taucht auf, das uns im Alten Testament noch viel beschäftigen wird: Das Prinzip, dass das, was durch Sünde aufgedeckt wird, nur durch Blut wieder bedeckt werden kann.
Aber der Tod regiert seit Kapitel 3 und zieht seine Kreise. Kain schlägt Abel, Lamech, ein Mann, der Gewalt verherrlicht – den hatten wir schon.
Am Ende haben wir eine Generation, deren Bosheit so groß war, dass Gott sagt: „Alles Sinnen und Denken ihres Herzens ist nur böse den ganzen Tag.“
Vielleicht noch eins: Schlagt mal 1. Mose 5,1 auf.
Dort lesen wir von Adam und später von seinem Sohn:
„Dies ist das Buch der Geschlechterfolge Adams. An dem Tag, als Gott Adam schuf, machte er ihn Gott ähnlich. Als Mann und Frau schuf er sie und segnete sie und gab ihnen den Namen Mensch an dem Tag, als sie geschaffen wurden.“
Wem war Adam ähnlich? Gott.
Dann Vers 3: „Und Adam lebte hundertdreißig Jahre und zeugte einen Sohn, ihm ähnlich.“
Das ist das Frustrierende: Der Sohn ist nicht mehr Gott ähnlich. Die Gottesebenbildlichkeit ist verloren gegangen. Er ist Adam ähnlich, seinem Vater.
So sind wir alle unseren Vätern und damit letztlich Adam ähnlich und tragen seine Natur.
Weil wir seine Natur tragen, unterliegen wir einem Prozess, der hier das erste Mal als natürlicher Prozess geschildert wird.
Vers 4: „Und die Tage Adams, nachdem er Seth gezeugt hatte, betrugen achthundert Jahre. Er zeugte Söhne und Töchter. Alle Tage Adams, die er lebte, betrugen neunhundertdreißig Jahre. Dann starb er.“
Für uns ist das völlig normal. Logisch, es sterben ja alle.
Aber stellt euch vor, die Menschen damals wussten noch, dass der Mensch nach Körper, Seele und Geist ein geschaffenes Wesen Gottes ist.
Mit dem Sündenfall kommt in sein Leben sofort der geistliche Tod. Er flieht vor Gott, kann nicht mehr in seiner Gegenwart bleiben, weil er Angst hat.
Es kommt der seelische Tod, der Tod des Lebens, bei dem unsere Beziehungen zerbrechen.
Und dann kommt etwas anderes, das dauert eine Weile.
Es sind einige hundert Jahre vergangen, und manch einer wird sich gedacht haben: War das bei Kain und Abel nur ein Ausrutscher?
Dann merkt Adam eines Abends: Es geht zu Ende.
Nach 930 Jahren ist Schluss, und die Bibel berichtet: Er starb.
Damit ist der dritte Teil des Todes erfüllt, der körperliche Tod. Er ist endgültig. Der Tod regiert.
Das dritte Ereignis ist die Flut. Zwischen dem Sündenfall und der Flut liegen 1600 Jahre und drei Seiten in der Bibel. Was wir dabei feststellen, ist, dass die Verbindung zwischen beiden grob gesagt die folgende ist: „Lasst den Menschen machen, er wird sowieso alles ruinieren.“
Auf diesen drei Seiten sehen wir, was passiert, wenn der Mensch sechzehnhundert Jahre einfach draufloswurstelt. Am Ende entsteht eine Generation, die Gott nur noch richten kann.
Manch einem von euch könnte es interessieren, wer die „Söhne Gottes“ in Kapitel 6, Vers 2 sind. Sind es Engel oder vielleicht die Guten, die Nachkommen Seths? Darüber können wir später diskutieren, dazu möchte ich jetzt nichts sagen.
Aber viel interessanter ist ein generelles Prinzip, das darin steckt: Warum kommt die Flut? Warum kommt die Flut? Warum kommt die Flut? Um alles zu ersaufen.
Um alles zu ersaufen? Ja, weil die Menschen so böse sind. Genau, weil die Menschen so böse sind.
Ist euch Folgendes aufgefallen? Wenn ihr die Schöpfungsgeschichte lest, also das erste Ereignis, wird am Anfang immer etwas von etwas anderem getrennt. Es ist ein generelles geistliches Prinzip innerhalb der Schöpfungsgeschichte, dass Trennung passiert. Zum Beispiel wird Licht und Finsternis voneinander geschieden. An anderer Stelle wird das Obere und das Untere getrennt. Kennt ihr das? Scheidung unter dem Himmel und über dem Himmel wird voneinander getrennt. So entstehen all die Dinge, die wir sehen.
Scheidung und Trennung sind geistliche Prinzipien, die man meiner Meinung nach nicht überbetonen kann. Das Neue Testament betont, dass wir Dinge trennen müssen, dass wir Dinge aus unserem Leben entfernen müssen. Es geht sogar so weit, dass die Gemeinschaft mit bestimmten Menschen nicht mehr gesucht werden soll.
Ich lese mal eine Stelle vor: Kolosser 3,5: „Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und Habsucht, die Götzendienst ist.“
Es ist ein geistliches Prinzip, dass wir die Dinge aus unserem Leben trennen und abscheiden, die nicht zu Gott passen und die Gott nicht will.
In diesem Zusammenhang möchte ich 1. Mose 6,2 als Beispiel anführen, wo die Söhne Gottes und die Töchter der Menschen zwei Dinge sind, die erst einmal nicht zusammenpassen. Dennoch kommen sie zusammen, und Gott sagt: „Stopp, das darf nicht sein.“
Gott zeigt, was passiert, wenn Dinge, die eigentlich getrennt gehören, zusammengebracht werden. Er macht das deutlich, indem er eine Sache, die getrennt war – nämlich Wasser über dem Himmel und Wasser unter dem Himmel – wieder zusammenlaufen lässt.
Am Ende entsteht eine Flut, und diese Flut ist das Gericht über die Menschen. Die Flut ist Gottes Gericht, aber es gibt auch einen Neuanfang, den ihr mit Noah und seinen Söhnen kennt.
Was uns beim Lesen auffällt – oder euch auffallen wird, wenn ihr es lest – ist, dass die Lebensspanne von Generation zu Generation kleiner wird. Am Anfang waren es noch fast tausend Jahre, dann werden es etwa vierhundert Jahre. Danach sinkt die Lebensspanne langsam auf hundertfünfundsiebzig, hundertzwanzig und schließlich auf etwa achtzig bis hundert Jahre, was für uns heute immer noch normal ist.
Der Speiseplan des Menschen verändert sich nach der Flut. Jetzt kommen Fisch und Fleisch auf den Tisch. Die Zutraulichkeit der Tierwelt verwandelt sich in Furcht. Die Tiere bekommen Angst vor dem Menschen.
Nach der Flut erlässt Gott das erste Gesetz. Dieses Gesetz lautet: Auf Mord steht die Todesstrafe.
Wenn ihr euch die ersten Kapitel durchlest, wird euch wahrscheinlich auch auffallen, dass vieles am Anfang noch ungewöhnlich ist. Doch schon nach ungefähr fünf, sechs, sieben Seiten in der Bibel denkt man sich: „Ah, jetzt kenne ich mich wieder aus.“ So ist das auch bei uns heute. Genau so, jetzt passt es wieder.
Und tatsächlich nähern wir uns der Zeit, in der das Fremdartige immer weiter zurückliegt. Wir kennen uns aus, wir sehen, wie die Menschheit ist, und sagen: „Ja, genau wie heute, kein Deut besser und kein Deut anders.“
Aber es gibt einen Unterschied, einen letzten.
Und dieser letzte Unterschied ist das letzte Ereignis, das ich heute besprechen will. Danach sind wir auch fertig.
Das Letzte, was anders war als heute, ist, dass die Menschen eine gemeinsame Sprache hatten. In Kapitel 11, Vers 1 heißt es: „Und die Erde hatte eine und dieselbe Sprache und dieselben Wörter.“
Diese Gemeinschaft ließ sie träumen. Die Leute versammelten sich und dachten: „Wir wollen uns einen Namen machen. Wir wollen etwas darstellen in dieser Welt.“ Vielleicht würden wir heute sagen: „Wir wollen unserem Leben einen Sinn geben, etwas, das über unser Leben hinausreicht.“ Sie wollten eine Stadt und einen Turm bauen, etwas Großes.
Aber warum? Vielleicht wisst ihr es schon. Warum wollten die Menschen das machen? Weiß das jemand? Kathrin, was meinst du? Sie wollten größer sein als Gott. Ja, sie wollten größer sein als Gott. Aber eigentlich war der Grund, warum sie es taten, ein anderer: Sie wollten sich nicht über die Erde zerstreuen. Sie wollten zusammenbleiben, obwohl Gott genau das Gegenteil gesagt hatte.
In Kapitel 9 sagt Gott: „Seid fruchtbar, vermehrt euch und füllt die Erde.“ Doch die Menschen dachten: Nein, wir wollen die Erde nicht füllen und uns nicht trennen. Wir bleiben zusammen.
Doch das, was diese Rebellen gegen Gottes Wort wollten und was den Menschen erstrebenswert erschien, ist in Wirklichkeit ein Fluch. Gemeinschaft kann eine tolle Sache sein, aber Gemeinschaft wird zum Fluch, wenn sich Sünder verbinden. Wenn Sünder Gemeinschaft haben und gemeinsam etwas schaffen wollen, kann dann etwas Gutes dabei herauskommen? Es wird schwierig. Im Sinne Gottes kann das nicht gut sein.
Deshalb muss Gott hier noch einmal Einhalt gebieten, damit der erneute Zusammenbruch nicht zu schnell geschieht. Er zerstreut die Menschen, das heißt, er kommt und verwirrt ihre Sprachen. So entstanden die Sprachen dieser Welt. Hinter den Sprachen steckt Schutz.
Jede Sprache ist eine Barriere. Auf der einen Seite ist sie eine Barriere für Missionare. Das ist das Schwierige dabei. Ich denke im Moment viel über Polen nach. In Polen gibt es sehr wenige Missionare, und viele Menschen haben das Evangelium noch nie gehört. Ich frage mich, wie man jemanden findet, der Polnisch kann. Ich selbst kann es nicht, aber ich suche jemanden, der Polnisch spricht. Das wäre interessant, zum Beispiel für einen Missionseinsatz.
Sprachen sind also Barrieren – einerseits für Missionare, andererseits schützen sie davor, dass moralischer „Dreck“, der in einem Land produziert wird, einfach so in ein anderes Land überschwappen kann. Wenn ihr mich fragt, was die größte Gefahr ist, die mit dem Internet verbunden ist, dann ist es genau das: der grenzenlose Austausch von Dreck und Widerwärtigkeiten.
Man hat keinen Einhalt mehr. Man kommt an alles Mögliche heran, kann sich die dreckigsten Nazi-Parolen herunterladen, den größten Unsinn. Es gibt keine Barrieren mehr. Das werden wir in den nächsten Jahren, besonders unsere Kinder, noch stark zu spüren bekommen.
Hier ist ein Schutzwall, und wir haben uns diesen Schutzwall in unserer Zeit immer mehr genommen. Wir kommen wieder dahin, dass man eine Sprache spricht, sich austauscht und Ideen – auch böse Ideen – kommuniziert.
Auf diese Weise entsteht, und das ist mein letzter Gedanke, eine Stadt. Diese Stadt heißt Babel oder Babylon. Es ist die Stadt Nimrods. Natürlich ist die Stadt selbst zerstört. Auch das wurde von den Propheten vorhergesagt, zum Beispiel in Jesaja 13,19 und an anderen Stellen.
Die Stadt selbst ist weg, aber es ist ein Babylon übriggeblieben. Das, was an Babylon übrig geblieben ist, ist die Geisteshaltung Babylons.
In Babylon, kurz vor der Zerstreuung der Menschen, sehen wir die Haltung der Rebellen gegen Gott. Ihr Ziel war, ich würde sagen, zweifach: Erstens, sie wollten sich einen Namen machen, einen Sinn in ihrem Leben schaffen – und zwar selbst. Zweitens wollten sie die Gebote Gottes nicht halten. Sie wollten so leben, wie sie wollten, ohne Gott. Gott sollte sich raushalten, egal was er gesagt hatte. Sie wollten eigenständig sein.
Diese Haltung, dieses Babylon, existiert bis heute. Insofern ist Babel ziemlich real. Aber wir wissen auch, dass diese Geisteshaltung eines Tages zu Ende gehen wird. Dann wird, wie die gleichnamige Stadt, auch dieses Babylon untergehen, und die Menschen werden vollständig zu Gott gehören.
Gut, an dieser Stelle machen wir heute Schluss. Beim nächsten Mal habe ich noch einen kleinen Nachtrag über Typen im ersten Buch Mose und über die sieben großen Männer in der Genesis.
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