Stellen Sie sich einmal ein Bewerbungsgespräch vor. „Was sind Ihre Stärken?“, wird gefragt, und der Bewerber antwortet: „Ich bin hartnäckig.“
„Okay“, sagen die Herren, „wir melden uns dann bei Ihnen.“
„Ja“, sagt der Mann, „ich warte so lange hier.“
Das ist Hartnäckigkeit, das ist Ausdauer. Da ist jemand entschlossen. Er wartet so lange, bis er ein Ergebnis hat. Hartnäckigkeit ist eine Tugend, eine Tugend, die auch im Berufsleben mehr Bedeutung hat als zum Beispiel Talent oder Intelligenz. So haben es Forscher herausgefunden. Nach ihren Erkenntnissen trägt Intelligenz nur zu einem Bruchteil zum beruflichen Erfolg und Aufstieg bei.
Ich glaube, dass diese Entschlossenheit eine geistliche Tugend ist. Es geht für uns alle darum, dran zu bleiben. Gerade jetzt, am letzten Abend dieser zehnteiligen Serie, geht es darum, das Festgehaltene mit Entschlossenheit zu leben. Damit das nicht wieder verpufft, dass es nicht nur einmal so ein Highlight im Jahr war. Nach einem geistlichen Höhepunkt kehrt man oft wieder in den Alltag zurück.
Es geht – und das können Sie sicherlich nachvollziehen – darum, daran festzuhalten und entschlossen zu sein. Sonst wäre all das hier nicht viel wert gewesen. Warum sollten wir diesen Aufwand machen, wenn am Ende alles wieder so ist wie vorher? Wenn keine neuen Himmelsbürger unterwegs sind, die das Ziel vor Augen haben: Jesus hier schon besser kennenzulernen und ihn einmal in der Herrlichkeit bei Gott zu sehen.
Unser Wunsch und unser Gebet ist, dass geistlich etwas aufbricht im Landkreis. Dass überall in der jungen Generation, aber auch in allen anderen Generationen, Christen aufstehen für den Namen Jesus, ihn bezeugen, ihn groß machen und den Menschen sagen: Ihr braucht Jesus! Er vermittelt uns Hoffnung, er vermittelt uns ewiges Leben.
Durch Jesus Christus können wir versöhnt mit Gott leben. Das ist unsere Hoffnung, die einmal von Jesus entzündet wurde, so wie Svetlana von sich erzählt hat. Das ist unser Gebet, und wir wünschen uns sehr, dass diese Tage in diesem Sinne Frucht bringen.
Wir beten viel. Schon im Vorfeld jeder Zusammenkunft hier abends im Zelt haben wir uns jeweils eine Stunde vorher zum Beten getroffen. Wir beten dafür, dass Sie zu Betern werden. Wir bitten darum, dass Sie beginnen, Gott, Jesus Christus, anzubeten und ihn mit Ihrem ganzen Leben zu ehren.
Ich fand es eindrücklich, wie uns Svetlana am Thielmann das eben geschildert hat. Wo sitzt sie mittlerweile? Ganz da hinten – weiter hinten ging es nicht. Da hast du 95 Prozent Sehkraft und denkst: Mit so einer Sehfähigkeit kann ich auch von hier hinten alles sehen.
Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass Svetlana bei den Gebetsgemeinschaften ihr Herz vor dem Herrn ausgegossen hat. Oft hat sie am Ende gesagt: „Herr Jesus, wir haben dich von ganzem Herzen lieb.“ Das nehme ich dir ab, liebe Svetlana. Und das geht vielen von uns so. Wir möchten ihm im Gebet sagen, was uns auf dem Herzen liegt, und ihm unsere Liebe bezeugen.
Darum geht es in einer Beziehung immer in erster Linie: nicht nur um unsere Bitten – „Ich will das von dir, ich will das von dir“ – was wäre das für eine Liebesbeziehung, wenn wir so miteinander reden würden? Gebet heißt in erster Linie, die Nähe zu Jesus, von der ihr auch gerade gesungen habt, zum Ausdruck zu bringen.
Ja, die Bibel fordert uns auf zu beten. Sie gibt uns in diesem Zusammenhang viele Zusagen: dass Gott uns hört, dass er Mitleid hat, dass er sich erbarmt, wenn wir ihn bitten, und dass er unsere Gebete annimmt. Die Bibel liefert viele Beispiele.
Jakob ringt mit Gott bis zum Anbruch des Morgens im Gebet. Daniel geht dreimal am Tag auf die Knie: morgens, mittags und abends. Vor dem offenen Fenster, Richtung Jerusalem, hat er gebetet. David schreit aus der Tiefe seines Herzens zu Gott. Viele der Psalmen sind von David verfasste poetische Gebete.
Auf dem Kamel sehen wir Elija beten, im Gefängnis sehen wir Paulus und Silas beten. Gott spricht so viel vom Beten, weil wir es nötig haben. Ohne Gebet bist du ohne Helfer, ohne Gebet bist du ohne Retter.
Gebet ist Atmen – Atmen der Seele. Wir atmen mit unserer Lunge, das sei uns allen geraten. Wenn wir seelisch überleben wollen, dann sollten wir beten und geistliche Nahrung zu uns nehmen. Das ist das Bibellesen. So leben wir unser geistliches Leben.
Gebet heißt, Trost zu empfangen. Gebet heißt, Kraft zu empfangen für den Alltag. Und nicht zuletzt ist Gebet eine gewaltige Ehre: dass wir als Menschen, fehlbare und sündige Menschen, das Recht haben, mit Gott zu reden.
Es gibt hochstehende Persönlichkeiten, Regenten, und die wenigsten haben das Recht, mit einem dieser Regierungschefs persönlich zu sprechen und ihnen ihre Anliegen mitzuteilen. Aber Gott steht an der Spitze, er ist der Höchste, der über allem steht. Und wir als Menschen dürfen Audienzen bei ihm haben und ihn mit unseren Anliegen bestürmen.
Wer so etwas veranstaltet wie diese zehn Tage hier und auch auf anderem Gebiet Gott dienen will, auch Menschen dienen will, der wird erst dann etwas Vernünftiges zustande bringen, wenn er betet.
Nun kommen wir endlich zu einem Text aus dem Lukasevangelium. Wir befinden uns im achtzehnten Kapitel. Hier finden wir erneut ein Gleichnis, das ich uns zu unserem heutigen Thema vorlesen möchte.
Darin steht: Mit einem Gleichnis zeigte Jesus seinen Jüngern, den Männern und Frauen, dass sie allezeit beten müssen und darin nicht nachlassen dürfen. Er erzählte: In einer Stadt lebte ein Richter, der weder Gott fürchtete noch Menschen achtete. In derselben Stadt lebte auch eine Witwe. Sie kam immer wieder zu ihm und bat: „Verhilf mir zu meinem Recht!“
Lange Zeit wollte der Richter nicht helfen. Doch schließlich sagte er sich: „Es ist mir zwar völlig gleichgültig, was Gott und Menschen von mir halten, aber weil die Frau mir lästig wird, will ich dafür sorgen, dass sie ihr Recht bekommt. Sonst kratzt sie mir noch die Augen aus!“
Der Herr fuhr fort: „Habt ihr gehört, was dieser korrupte Richter sagt? Wird dann nicht Gott erst recht seinen Erwählten zu ihrem Recht verhelfen, wenn sie Tag und Nacht zu ihm schreien? Wird er sie etwa lange warten lassen? Ich sage euch: Er wird ihnen sehr schnell ihr Recht verschaffen. Aber wird der Menschensohn, wenn er kommt auf der Erde, überhaupt noch Menschen finden, die ihn in Treue erwarten?“
Jesus sagt also: Wir sollen allezeit beten und im Beten nicht nachlassen. Was bedeutet das? Bedeutet das ununterbrochen? Wohl kaum. Man kann ja nicht jeden Tag vierundzwanzig Stunden lang ununterbrochen beten, selbst die Fremdsten tun das nicht.
Allezeit beten heißt meiner Auffassung nach: zu allen Zeiten beten, also im Frühling, im Sommer, im Herbst und im Winter. Wenn wir uns jetzt am Übergang vom Sommer zum Herbst befinden, dann nehmt das mit und betet auch in der dunkler werdenden Jahreszeit. Betet allezeit, bleibt dran.
Nicht nur in besonderen Zeiten der Gemeinde! Ich habe hier schon oft betont, wie viel ihr vorbereitend auf diese Zeltevangelisation gebetet habt. Viele Treffen von Betern haben stattgefunden, viele haben in ihren Häusern privat gebetet. So lange, wie ihr vorgebetet habt, solltet ihr auch danach beten, dass es weitergeht.
Allezeit beten heißt also: immer zu beten. Gott hat mal von der Gemeinde gesagt: „Mein Haus soll ein Bethaus sein.“ Allezeit beten heißt auch, in guten und in schlechten Zeiten zu beten, in Phasen der Lebensfreude wie auch in Phasen der Enttäuschung.
Jesus kennt die Gefahr, dass vielen, auch seinen Jüngern, das Gebet vielleicht ein bisschen primitiv oder kindisch vorkommt. Er kennt die Gefahr der Enttäuschung, wenn Gott anders antwortet, als wir es uns vorgestellt haben. Das kommt vor.
Wir meinen oft, wenn wir etwas erbitten, müsse es genau so eintreffen, wie wir es uns vorgestellt haben. Dann sagen wir hinterher: „Gott hat mein Gebet erhört.“ Aber wenn Gott mal nicht „Ja“, sondern „Nein“ sagt, ist das auch eine Antwort.
Wenn mich jemand fragt: „Kommst du demnächst noch mal zum Predigen?“, und mein Kalender lässt das nicht zu, muss ich leider „Nein“ sagen. Dann können die ja nicht zu anderen in der Gemeinde sagen: „Er hat mir keine Antwort gegeben.“
Das sagen wir aber oft: „Gott hat mein Gebet nicht erhört.“ Dabei ist ein „Nein“ auch eine Antwort. Das sollten wir festhalten.
Viele hören auf zu beten, wenn sie die Erfahrung machen, dass es nicht so gekommen ist, wie sie es wollten. Jesus hat gelehrt: „Dein Wille geschehe, nicht so wie ich will, sondern wie du willst.“ So hat er im Garten Gethsemane gebetet und auch seinen Jüngern das Vaterunser beigebracht: „Dein Wille geschehe, so wie im Himmel, so auf Erden.“
Jesus möchte, dass wir unbedingt dranbleiben und uns nicht so schnell enttäuschen oder vom Beten abbringen lassen.
Jesus, der als Mensch seine Kraft aus der Nähe zu seinem Vater bezogen hat, appelliert niemals daran, das Beten aufzugeben. Dazu erzählt er die Parabel vom ungerechten Richter.
In einer Stadt lebte ein Richter. Was für ein Kerl ist das? Ich würde sagen, ein Mistkerl. Im jüdischen Lexikon könnte man unter dem Begriff „Mistkerl“ ein Bild von diesem Richter finden. Es heißt, dass er weder Gott noch Menschen achtet.
Er fragt also erstens nicht nach Gott. Sein Wort interessiert ihn nicht; er bestimmt selbst, was recht ist. Zweitens fragt er nicht nach Menschen. Für ihn sind Menschen keine Persönlichkeiten, sondern Probleme. Sie sind keine Leute, sondern Lasten. Sie sind keine Nebenkläger, sondern Nervensägen. Wie sich seine Entscheidungen auf die Betroffenen im Gerichtssaal auswirken, kümmert ihn herzlich wenig.
Wer niemanden über sich und auch niemanden neben sich anerkennt, wer also weder Gott noch Menschen achtet, der ist so kalt wie eine Hundeschnauze. Bei diesem unfairen, korrupten Richter, wie Jesus ihn nennt, hat es derjenige am leichtesten, der das schwerste Bestechungsgeld bringt.
Es ist schlimm, wenn man von so jemandem abhängig ist. Noch schlimmer ist es, wenn man das Gefühl hat, dass Gott sich genauso verhält. Wenn man in den Himmel ruft und den Eindruck hat, es ist niemand zu Hause.
Man betet, aber es bewegt sich nichts. Du schreist in deiner Not zu Gott – mehr oder weniger heftig, mehr oder weniger oft, mehr oder weniger regelmäßig – aber du bekommst keine Antwort. Da fühlst du dich wie ein Mann, der in einem kleinen Boot auf offenem, schäumendem Meer treibt. Er ruft mit aller Kraft und tut es immer wieder, obwohl niemand zu sehen ist, der ihn hören könnte.
Manchmal fühlen wir uns in unseren Schwierigkeiten allein gelassen, im Stich gelassen, und wir verstehen Gott und die Welt nicht mehr. Hast du schon einmal erlebt, dass deine Gebete unerhört geblieben sind? Wahrscheinlich haben wir das alle schon einmal erlebt.
Nun, von diesem Richter haben wir uns zunächst ein Bild gemacht. Die andere Beteiligte, von der Jesus erzählt, ist eine Witwe. Was wir über sie sagen können, ist, dass sie als solche auf sich allein gestellt ist. Sie ist arm, denn damals gab es nicht die sozialen Zuwendungen für jemanden in ihrer Lage, wie es heute der Fall ist. Außerdem hat sie Widersacher.
Woran ihr Mann gestorben war, weiß man nicht. Vielleicht hat er sich kaputt gemacht. Viele Menschen, die nicht beten, machen sich kaputt: Sie zerbrechen sich den Kopf, reißen sich ein Bein aus oder lassen sich ihre Probleme an die Nieren gehen. So etwas kann ja nicht gesund sein. Seine Frau weiß es besser. Das beste Mittel gegen Sorgen ist Gebet. Lieber Hände falten als Sorgen falten.
Wir grübeln oft über unsere Probleme nach, und im letzten Moment sagen wir dann: „Man kann nur noch beten.“ Das ist vielleicht der letzte Halm, an den wir uns klammern. Diese Frau scheint aber anders gesinnt zu sein. Ihr Gatte war also tot, und jetzt will vermutlich jemand aus der Verwandtschaft ihren Besitz streitig machen. Es könnte gut sein, dass es hier um irgendwelche Erbangelegenheiten geht.
So richtet die Frau eine Nachricht an den örtlichen Richter, der ihre einzige Hoffnung ist. Er lässt ihr allerdings ausrichten, er müsse richten. Einen sogar hinrichten. Er müsse seine Robe und die Akten herrichten, nebenbei unterrichte er Jura an der Universität. Also hätte er weder Zeit noch Interesse an dem Fall. Somit wird die Klage abgewiesen – unerhört.
Man möchte der Frau ja raten: Vergiss es, verschwende doch nicht deine Zeit. Dieser Typ steckt möglicherweise mit deinem Widersacher unter einer Decke. Lass es sein! So raten dir vielleicht auch Leute, die keinen Glauben haben. Läuft sie da jeden Abend in dieses Zelt? Was bringt das denn? Dann buchstabieren uns die Leute manchmal vor: Gott – G-O-T-T, guter Opa total taub, als ob der hören würde, als ob es etwas bringen würde, einem Gott zu vertrauen, der nicht bewiesen ist. Viele meinen, dieser Gott ist also taub und vielleicht gar nicht existent.
Aber das wäre ja ebenso blasphemisch wie bedrückend. Nun, was tun? Die Alleinstehende hat keine Bestechungssumme zu bieten. Sie war eine arme Frau, heißt es. Sie hat auch keinen persönlichen Einfluss. Sie hat nur die Bitte: „Verschaffe mir mein Recht.“ Und irgendwie hat sie auch ein beneidenswert argloses Gemüt, wenn sie beschließt: „Ich werde ihm einfach keine Ruhe gönnen.“
Was auch immer der macht, wo auch immer der sich gerade aufhält, ich werde ihm auf den Fersen bleiben. Gesagt, getan: Während einer Verhandlung – es geht um einen ganz anderen Fall – da meldet sich die Frau mit einem Spruch zu Wort: „Euer Ehren!“
„Was für ein Spruch?“, fragt der Jurist.
„Hilf mir zu meinem Recht!“
Diesen Spruch wiederholt sie bei jeder Gelegenheit. Mit diesem einen Satz verfolgt sie diesen Mann nach Hause, zum Gericht, zum Golfplatz – überall, wo er sich herumdreht, steht die Frau direkt vor seiner Nase: „Verschaffe mir mein Recht!“ Sie wird also zu einem richtigen Stressfaktor. Wie ein verschwitztes Hemd klebt sie an ihm und lässt ihm einfach keine Ruhe.
Und ihr Plan geht auf. Ebenso wie seine Tür, an die sie schon hundertmal geklopft hat. Der Bedrängte reißt sie auf und brüllt: „Es reicht! Du kannst einen ja wahnsinnig machen! Also gut, du hast gewonnen. Um alles in der Welt, ich werde deinen Fall übernehmen!“
Am Ende setzt sich der lieblose und rigorose Richter für die Witwe ein – nicht wegen seiner Gutmütigkeit, sondern wegen ihrer außergewöhnlichen Penetranz. Welch ein Beispiel für Hartnäckigkeit oder für Entschlossenheit im Gebet!
Es gibt Christen, die sagen, es sei überflüssig, zweimal für eine Sache zu bitten. Sie meinen, wenn man beim Beten wirklich glaubt, bekommt man die Antwort beim ersten Mal. Gott ist ja nicht alt, sodass man ihn ständig erinnern müsste. Ein zweites Gebet verrät ihrer Meinung nach nur den Unglauben des Beters.
Aber erstens spricht ein großer Teil der Bibel dagegen. Wir haben eben gelesen, dass Jesus sagt: Bleibt dran, ihr sollt ausdauernd beten. Zweitens entspricht das auch nicht dem, wie wir es erleben.
Ich gehe mit unserer Lotte durch die Stadt, und dann sagt sie: „Papa, ich will ein Eis essen.“ Die Kinder essen immer so viele Süßigkeiten, wisst ihr, jetzt will sie schon wieder ein Eis. Ich sage: „Lotte, hast du die Tauben da drüben gesehen?“ Sie antwortet: „Ja, Papa, habe ich gesehen, aber ich möchte ein Eis essen.“ Dann geht es noch ein- oder zweimal hin und her, und irgendwann sage ich: „Okay, sollen wir zum Saisonabschluss eine Kugel holen?“ Sie sagt: „Ja, Papa.“
So ist das. Wir sind ja Kinder Gottes, und nicht alles, was wir von Gott erbitten, ist gut. Nicht jeder Zeitpunkt ist optimal, wann wir wollen, dass dies oder jenes passiert. Aber Gott ist Vater. Er erbarmt sich über uns, und so funktioniert Beziehung eben.
Ich glaube, dass wir den Unterschied wiederentdecken müssen zwischen dem, was es heißt, für etwas zu beten, und für etwas Sturm zu beten. Viele beten nicht, weil sie schon gebetet haben, und dann hören sie auf. Das sind aber keine ausdauernden Beter.
Ich glaube, wir sollten lernen, wieder flehend auf den Knien zu liegen. Heute vor dem Beten hat Egon im Philipperbrief vorgelesen, dass wir mit Gebet und Flehen unsere Anliegen vor Gott bringen sollen (Philipper 4,6). Flehen heißt, mit Nachdruck zu beten – nicht nur mal so irgendwas dahin zu nuscheln oder nur in Gedanken kurz ein Gebet in den Sinn zu bekommen. Zu flehen heißt wirklich, aus der tiefsten Seele heraus zu schreien, aus unserer Not heraus.
Natürlich gibt es Umstände, in denen es ausreicht, einfach für etwas zu beten. Ich halte zum Beispiel viel von kurzen Tischgebeten, weil ich mein Essen gern heiß essen möchte. Aber es gibt auch Situationen, in denen wir nicht lockerlassen dürfen, bis Gott antwortet. Bete hartnäckig und bete entschlossen.
Glaubst du an Gott? Glaubst du an einen, der regiert und alle Macht hat? Glaubst du an einen Gott, der alles unter Kontrolle hat und mehr Einfluss besitzt als jedes andere Wesen im Universum? Und glaubst du, dass ihn deine persönlichen Angelegenheiten interessieren – ebenso wie sämtliche weltweiten politischen Belange?
Wenn du das glaubst und außerdem davon überzeugt bist, dass du bei all dem mitreden darfst, wenn du sicher bist, dass von Gott und von seinem Reich, über das wir hier sprechen, alles abhängt, dann würdest du ihm genauso in den Ohren liegen wie die Witwe dem Richter.
Du und ich – ich glaube, wir würden Nächte durchbeten, wenn uns bewusster wäre, wer Gott eigentlich ist, dass er alle Macht hat und dass wir Einfluss nehmen dürfen mit unserem Gebet auf das, was Gott in dieser Welt tut. Die allermeisten Christen haben hier enormen Nachholbedarf. Im Vergleich zu der Frau im Gleichnis wirkt unser Gebet oft geradezu lustlos.
Aus Gewohnheit falten wir vielleicht die Hände, sprechen ein paar Worte zu Gott und fragen uns vielleicht unbewusst, ob das tatsächlich die Welt verändern kann. Wir versuchen, uns auf einige Anliegen zu konzentrieren, haben aber Mühe, unsere Gedanken beieinanderzuhalten. Der Weg von „Du bist der Schöpfer des Universums“ zu „Ich muss noch schnell den Müll rausbringen“ ist manchmal erschreckend kurz. Wenn wir uns zuhause vorgenommen haben, Zeit mit Gott zu verbringen, lassen wir uns so leicht ablenken – und da schließe ich mich selbst mit ein.
Weil Jesus unsere Gebetslaschheit kennt, stellt er uns diese Frau vor. Auch damit wir nicht gleich aufgeben, wenn Gott nicht sofort zur Stelle ist. Ja, manchmal lässt sich Gott mit der Beantwortung Zeit. Da ist die Ampel rot. Ich mag keine roten Ampeln, ich weiß nicht, wie es euch geht, Staus mag ich auch nicht. Ich glaube, wenn es im alten Ägypten schon Autos gegeben hätte, wären Staus und rote Ampeln zu den zehn Plagen gezählt worden.
Man möchte doch vorankommen. Ich habe mich nicht ins Auto gesetzt, um herumzustehen. Und dann ärgert man sich, weil man oft knapp dran ist und keine Zeit verlieren will. Aber was macht man, wenn man vor der roten Ampel steht? Wir denken hier an unser Gebet: Manchmal tut sich nichts. Du hast gebetet, und du hast den Eindruck, die Ampel ist rot, es geht nicht vorwärts.
Was mache ich dann? Überlege ich, wie ich die Wartezeit nutzen kann? Soll ich die Karre waschen und mir Eimer mit Wasser und einen Schwamm holen? Natürlich nicht! Ich bleibe am Steuer sitzen und fixiere mich weiter auf die Ampelanlage, denn irgendwann muss es weitergehen.
Manchmal sagt Gott: Warte! Wenn die Ampel gelb oder rot leuchtet, musst du damit rechnen. Manchmal sagt Gott: Warte! Aber das ist kein Grund, das Beten aufzugeben. Gerade dann heißt es, konzentriert zu bleiben und zu warten, was Gott zu seiner Zeit tut. Denn zur rechtzeitigen Hilfe hat er versprochen, unsere Gebete zu erhören – so lesen wir es im Hebräerbrief.
Gott wartet manchmal, weil er sehen will, ob wir treu bleiben. Ob wir dranbleiben, ob wir Beter bleiben. Schau dir diese Witwe an, will Jesus sagen. Sie hat ein ganz anderes Gegenüber, und sie gibt trotzdem nicht klein bei. Sie muss ein Herz aufbrechen, das hart ist wie ein Panzerschrank.
Wir brauchen bei Gott keine offenen Türen einzurennen. Dieser Richter ist einfühlsam wie eine Schrottpresse. Niemand soll meinen, Gott sei so wie dieser Typ: respektlos und herzlos.
„Gottlos“ – überlegt doch mal, wie soll Gott gottlos sein? Es geht in diesem Gleichnis nicht darum, Gottes Charakter darzustellen. Denk nicht, Gott würde sich nicht dafür interessieren, wie es dir geht. Ist dir je der Gedanke gekommen, dass Gott wahrscheinlich so beschäftigt ist, dass du ihn mit deinen Lappalien gar nicht groß belästigen willst? Nein, glaube nicht, dass Gott so ist wie dieser Richter.
In Vers 7 heißt es: „Gott aber sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und sollte es bei ihnen lange hinziehen.“ Gott ist ganz im Gegensatz dazu. Jesus sagt, Gott ist ganz anders als dieser Richter. Er ist gerecht, er hört zu, er handelt. Vielleicht wartet er einen Moment, aber wenn, dann tut er das nie aus Gleichgültigkeit.
Unser liebender Vater im Himmel hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit diesem Eintrag im jüdischen Lexikon. Dieser Richter war kalt, stur und fies. Er war nur mit sich selbst beschäftigt. Im Gegensatz dazu ist Gott gerecht. Er ist gütig, mitfühlend und möchte uns so gerne seine Liebe zeigen. Er möchte uns seine Rettung vermitteln in Jesus Christus.
Darum lässt er das Evangelium in der ganzen Welt predigen. Das Evangelium ist die gute, frohmachende Botschaft vom Heiland Jesus Christus, der gekommen ist, um uns zu erlösen – von unseren Sünden, von unseren Lieblosigkeiten, von den vielen Auseinandersetzungen in uns und um uns herum.
Er ist ein gnädiger, mitfühlender Gott. Wie heißt es in Psalm 34: „Schmeckt und seht, wie gütig Jahwe, der Herr, ist! Glücklich ist jeder, der Schutz bei ihm sucht.“ Oder Johannes in seinem ersten Brief, einer der Jünger, schreibt: „Gott ist Liebe.“ Kurz und knapp und zutreffend: Gott ist Liebe.
Das ist Gottes Herzschlag – seine Güte, seine Großzügigkeit, seine Liebe. Die Bibel sagt das nicht nur einmal. Sie wiederholt es wie in einem Refrain, wie in einem Lied, immer und immer wieder: Gott liebt uns.
Die Bibel spricht an vielen Stellen von einem Gott, der seine Kinder großzügig beschenken will. Lies mal die Propheten, wie sie dem abtrünnigen Volk immer wieder nachgegangen sind im Auftrag Gottes: „Kehrt doch um!“ Und das ist auch der Appell im Neuen Testament.
Jesus predigt: „Kehrt um, glaubt an das Evangelium!“ Johannes der Täufer hat es schon gesagt: „Kehrt um, tut Buße!“ Und das ist der Appell auch heute noch. Gerade in unserer Generation: Kehrt doch um zu diesem Gott, der euch liebt und der euch den Weg gebahnt hat in Christus.
So könnt ihr zurückkehren in seine Geborgenheit und ihn als euren Vater an die Hand nehmen. Dann dürft ihr nicht nur um ein Eis bitten, sondern um alles, was ihr entbehrt.
Wenn du sagst: „Ich habe immer so ein niederdrückendes, depressives Gefühl auf dem Herzen“, dann sag es ihm. Sag ihm, dass du frei werden willst. Und wenn es eine Schuld ist, etwas, das in deiner Vergangenheit schiefgelaufen ist und du weißt, dass du deinen Anteil daran hast, dann bekenne es ihm. Er wird dich nicht fertig machen, sondern er wird dich heil machen.
Er will dich erlösen von deiner Vergangenheit und dir Gutes zuwenden. Wenn du sagst: „Ich wünsche mir einen Partner“ oder „Ich wünsche mir…“, dann hat Jesus mal zu einem, der zu ihm kam, erbarmend gefragt: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ Eigentlich konnte man diesem erbärmlichen Typen am Straßenrand ansehen, was er von Jesus wollte.
Aber das ist die Frage, die er uns stellt: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ Wir sollen es sagen, wir sollen beten. Darum sag es ihm doch! „Ich will eine neue Wohnung“ oder „Ich brauche Freunde“ oder ähnliches. Du kannst es ihm sagen, und wenn er dein Vater ist, wird er deine Gebete ernst nehmen und auf dich hören.
Im sogenannten aronitischen Segen kommt die Zeile vor: „Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir.“ Es geht ein Leuchten über Gottes Gesicht, wenn er an uns arme Witwen denkt. So ist Gott.
Suche Gott im Gebet und versuche, das Gebet zu einer guten Gewohnheit in deinem Alltag zu machen – zu deiner besten Gewohnheit, damit du die Gemeinschaft mit Gott niemals aufgibst.
Es gibt kaum etwas Motivierenderes als zu wissen, mit wem ich rede, wenn ich bete – nämlich mit Gott, der alle Macht hat und der noch dazu freundlich und liebevoll ist. Einer, der diese beiden Eigenschaften in sich vereint: Er ist mächtig und er ist liebevoll. Da ist ja schon fast garantiert, dass er dir helfen wird.
Und es motiviert auch die Erfahrung, dass Gott bereits etliche unserer Gebete erhört hat. Vielleicht fragst du nachher im inoffiziellen Teil solche, die du als Christen kennengelernt hast: Welche Gebetserhörungen hast du schon erlebt? Wenn alle, die hier gläubig sind, ihre Erfahrungen berichten würden, da könnte man wirklich Bücher füllen. Da könnte ich dir auch einiges erzählen: Gott erhört Gebet.
Beter haben die Zuversicht, dass ihre Bitten im Himmel Gehör finden. Aber finden sich auf der Erde überhaupt Leute, die ihre Bitten aussprechen? Das ist der springende Punkt.
Menschen fragen Gott: „Wo bist du? Wo ist ein Gott, der mich hört?“ Und Gott fragt: „Wo sind die Menschen, die mich bitten?“ Welche dieser beiden Fragen, glaubst du, hat Berechtigung?
Aber wird der Menschensohn wohl solchen Glauben auf der Erde finden, wenn er kommt?
Menschen, die Jesus vertrauen, wissen, dass er eines Tages wiederkommen wird. Vielleicht mache ich mich lächerlich, wenn ich sage, dass ich fest davon überzeugt bin, dass dieser Tag kommen wird. Doch die Bibel sagt es, und die Bibel spricht an allen Stellen die Wahrheit. Deshalb glaube ich: Jesus wird wiederkommen.
Er wird das Reich Gottes, von dem er gesprochen hat, endgültig und für alle sichtbar aufrichten. Daran glaube ich. Gott hat einen Plan für diese Welt. In unserem Kalender sind viele Feiertage eingetragen: Weihnachten, an dem die Geburt Jesu gefeiert wird, dann Ostern, mit Karfreitag, dem Tag, an dem Jesus gestorben ist, sowie Ostern selbst und Himmelfahrt. All diese christlichen, wichtigen Feiertage sind darin vermerkt.
Ein besonderer Feiertag fehlt jedoch in unserem Kalender, obwohl er genauso zu Gottes Plan gehört: die Wiederkunft von Jesus. Dieser Tag steht deshalb nicht im Kalender, weil niemand von uns weiß, wann er sein wird. Aber glaubst du, dass Gott etwas begonnen hat, wenn er Jesus in diese Welt schickt, seinen Sohn sterben lässt, ihn für uns auferstehen lässt, zum Himmel auffahren lässt und Pfingsten den Heiligen Geist sendet, damit die Gemeinde gesammelt wird und viele Menschen auf der ganzen Welt zum Glauben kommen – glaubst du, dass Gott das Letzte nicht mehr tun wird?
Jesus wird wiederkommen, um seine Gemeinde zu sich zu nehmen. Dann werden wir alle Zeit bei ihm sein. Auch das, was in der Offenbarung über die Zorngerichte geschrieben steht, wird Gott nicht relativieren oder zurücknehmen. Er wird seinen Plan ausführen. Das ist meine feste Überzeugung.
Schauen Sie einmal in das 17. Kapitel im Lukasevangelium, wo wir uns gerade befinden. Dort geht es um die Wiederkunft von Jesus und auch um das, was vorher passieren wird. Die Zeichen der Zeit können wir heute beobachten. Wir leben in der Endzeit. Wenn wir in unserer Generation meinen, wir hätten noch ewig Zeit, täuschen wir uns. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Jesus kommt wieder.
Jesus sagt: Wenn ihr diese Zeichen seht, die wie Wehen sind, dann erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe. Ich glaube an diesen Tag. Wenn Jesus dann wiederkommt – und das ist die Frage, die hier am Ende des Leichnisses gestellt wird –, dann fragt man sich: Wie wird es dann aussehen? Wie wird es in der Welt sein, in unserer Gesellschaft, in unseren Kirchen und Gemeinden? Wird Jesus Glauben finden? Wird er Glauben bei dir finden? Wird er Glauben bei mir finden – Glauben trotz vieler offener Fragen?
Die Bibel sagt, dass viel vermag das Gebet eines Gerechten in seiner Wirkung. Von Ungerechten versteckt sich Gott. Manchmal tut er das. In Jesaja 54 heißt es: „Im Zorn habe ich mein Angesicht vor dir verborgen, einen Augenblick habe ich mich versteckt, aber mit ewiger Gnade werde ich mich über dich erbarmen, spricht der Herr, dein Erlöser.“
Manchmal versteckt sich Gott. Stell dir vor, du triffst hier im Dorf ein Kind, das weint. Du fragst: „Warum weinst du?“ Das Kind antwortet: „Wir haben Verstecken gespielt, aber keiner sucht mich.“ Das ist deprimierend. Die anderen hatten eine andere Idee, und dann sitzt das Kind in seinem Versteck, und keiner sucht nach ihm.
Wenn Gott sagt, dass er sich vor uns verborgen hat, dann erwartet er, dass wir ihn suchen. In unserer Zeit und Gesellschaft habe ich den Eindruck, dass Gott sich versteckt. Warum? Weil er gesucht werden will. Manchmal muss Gott auch weinen und trauern, weil niemand mehr nach ihm fragt und ihn niemand sucht.
Gott sagt: „Wenn ihr mich aufrichtig sucht, werde ich mich von euch finden lassen.“ Deshalb sollen wir Gottsucher sein und Anbeter. Machen Sie die Erfahrung, von der Svetlana erzählt hat: Dieser Gott erhört Gebete. Er will unser ganzes Leben durchdringen mit seinem Heil, mit seiner Rettung, mit seiner Freude und mit seiner Hoffnung auf die Ewigkeit in seiner Gegenwart.
Wie wird man gerecht vor Gott? Viel vermag das Gebet eines Gerechten in seiner Wirkung. Das wollen wir noch zur Kenntnis nehmen. Dass jeder, egal wie er lebt, zu Gott kommen kann, scheint nicht der Inhalt dieses Verses zu sein. Vielmehr geht es darum, dass das Gebet eines Gerechten viel bewirken kann.
Im Römerbrief, Kapitel 5, lesen wir: Nun, da wir gerechtfertigt worden sind aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn erhalten wir im Glauben Zugang zu der Gnade, in der wir stehen.
Gerechtfertigt zu sein bedeutet, dass unsere Sünden vergeben sind. Es heißt, dass wir Jesus unsere Sünden bekannt haben und um Vergebung gebeten haben. Darum geht es: ein neuer Mensch zu sein, gerechtfertigt zu sein.
Wenn jemand so betet, steht er in einer ganz anderen Beziehung zu Gott, als wenn man nur gelegentlich mal betet, so als würde man eine Münze in einen Automaten werfen und hoffen, dass genau das herauskommt, was man sich von Gott gewünscht hat.
Frieden mit Gott zu haben, ist Folge unseres Glaubens. Wir wünschen uns Frieden in der Welt, wir wünschen uns Frieden in der Ukraine. Aber es beginnt damit, dass ein Mensch Frieden mit Gott hat. Wenn wir Frieden mit Gott haben, werden wir diesen Frieden auch in unserem Umfeld erleben. So gibt es auch in unseren Kommunen und in unserem Land Frieden, wenn sich das Reich Gottes ausbreitet.
Wenn es vollendet wird und Jesus wiederkommt, dann haben wir diesen wahren Frieden mit Gott. Dieser Frieden kann aber schon jetzt in deinem Herzen beginnen. Zugang erhalten wir im Glauben durch Jesus Christus.
Heute Morgen wurden wir auf diesen Vers aufmerksam gemacht, in dem Jesus sagt: „Ich bin die Tür.“ Wir haben Zugang erhalten. Jesus ist die Tür zum wahren Leben. Er ist der Mittler zwischen Gott und Menschen. Durch ihn können wir zu Gott vordringen und ihm unsere Anliegen bringen.
Darum beten wir häufig am Ende eines Gebets „Im Namen Jesu, Amen“, weil er der Mittler ist und wir ihn brauchen, um zu Gott zu gelangen.
Ich komme zum Ende. Ja, manchmal verstehen wir Gott nicht. Manchmal kommt es uns vielleicht so vor, als sei Gott stur. Manchmal beten wir, und es passiert scheinbar nichts. Dann grübeln wir, was wir verkehrt gemacht haben. Ja, die Wege Gottes werden uns zeitlebens ein Stück rätselhaft bleiben.
Vielleicht fühlst du dich wie der Mann in seinem Boot im schäumenden Meer. Die Probleme dieser Welt kommen dir vor wie riesige Wellen, die dich begraben wollen. Dann rufst du aus aller Kraft, und Gott schweigt.
Warum? Weil er bereits geredet hat in Jesus. Er ist Retter, er ist Retter. Erst einmal will er dir bewusst machen, dass du ihn brauchst als Retter. Erst einmal musst du diesen Zugang finden, Jesus finden, um in seine Gemeinschaft zu kommen.
Dann erwartet er nichts anderes als unseren Glauben, eine gewisse Hartnäckigkeit, wie diese Witwe an den Tag gelegt hat. Und wer glaubt, der geht nicht unter in dieser Welt. Der hat das ewige Leben, der hat seinen Halt in Christus gefunden.
Wird Jesus, wenn er kommt, Glauben finden? Wird er Glauben finden bei dir, bei mir? Das ist die Frage, die ich dir am Ende stellen möchte.
Wir werden jetzt ein letztes Mal unser Motolied singen: Kommt, atmet auf, ihr sollt leben!
Wenn Sie annehmen, dass Christus für Sie gekommen ist und sein Leben für Sie gelassen hat, dann wird die Geschichte weitergehen. Er wird die Geschichte vollenden. Sie werden dabei sein, wenn Jesus kommt. Er wird Glauben finden.
Und wo er Glauben finden wird, da entrückt er seine Gemeinde. Wir dürfen alle Zeit bei ihm in der Herrlichkeit sein. Ich hoffe, Sie sind dabei, und wir sehen uns wieder in der Herrlichkeit bei Jesus.