Weihnachten als universelles Fest und seine ursprüngliche Bedeutung
Für wen ist eigentlich Weihnachten? Diese Frage ist schwerer zu beantworten, als man im ersten Moment vielleicht denkt.
In gewisser Weise feiert die ganze Welt Weihnachten: jung und alt, arm und reich, Christen und interessanterweise auch Nicht-Christen. Atheisten haben Weihnachtsbäume stehen und feiern heute Abend. Muslime feiern heute Abend hier in Deutschland ebenfalls mit. Ja, tatsächlich kann man Weihnachten in gewisser Weise überhaupt nicht entgehen, egal ob man es will oder nicht.
Jede Firma hat eine Weihnachtsfeier, jeder Ort einen Weihnachtsmarkt, und jede Familie ihre Weihnachtstraditionen. In gewisser Weise feiert also jeder Weihnachten. Aber das war beim ersten Weihnachten ganz anders.
Dieses erste Weihnachtsfest hat fast niemand mitbekommen. Nicht einmal in Judäa, wo Jesus geboren wurde, wurde Großweihnachten gefeiert. Weder im Königspalast in Jerusalem noch im Tempel in Jerusalem oder in den besseren Häusern in Bethlehem.
Das erste Weihnachten wurde nur an zwei unbedeutenden, ja fast obskur anmutenden Orten gefeiert: irgendwo in Bethlehem um eine Futterkrippe herum, wo ein unbedeutendes Paar, das zur Volkszählung aus Galiläa dort hingekommen war, sich an dieser Krippe versammelte und Weihnachten feierte. Und dann draußen auf einem Feld bei Hirten.
Darüber wollen wir weiter nachdenken. Wir haben gerade die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium gehört. Nun wollen wir noch etwas genauer hinschauen: Was ist dort auf dem Feld beim ersten Weihnachtsfest eigentlich wirklich geschehen, als erst ein Engel und dann ein großer Engelschor auftauchte?
Bevor wir uns diesen Text genauer anschauen, möchte ich mit uns beten, dass der Herr uns hilft, dass sein Wort uns ganz neu erreicht und dieser bekannte Text uns neu trifft.
Himmlischer Vater, das ist unser Gebet: dass du durch dein heiliges Wort zu uns redest. Wir kennen diese Berichte, Herr, und manchmal denken wir, wir wissen schon alles. Manchmal denken wir, du hast uns nichts mehr zu sagen. Herr, vergib uns. Gib uns demütige Herzen, die bereit sind, dein Wort neu zu hören und sich neu ansprechen zu lassen. Hilf uns, neu ins Staunen zu geraten über das, was in der Weihnacht geschehen ist.
Und so segne das Hören auf dein Wort und schenke mir Treue, das zu sagen, was du uns heute Abend zu sagen hast. Amen.
Die Hirten auf dem Feld: Unscheinbare Zeugen eines göttlichen Ereignisses
Ja, wir haben gerade die Weihnachtsgeschichte gehört. In Vers 7, am Ende der ersten Lesung, wird das Christkind geboren. Wir haben gelesen, wie Maria in Bethlehem ihren erstgeborenen Sohn in eine Krippe legt.
Dann verschiebt sich in Vers 8 der Fokus aus dem kleinen Ort Bethlehem heraus auf ein Feld außerhalb der Stadt. Dort heißt es: „Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Feld, die bewachten ihre Herde in der Nacht.“
Das ist fast noch obskurer: Ein junges Paar, das nicht einmal verheiratet ist, bekommt ein Kind, das in eine Krippe gelegt wird. Und nun sehen wir Hirten auf dem Feld. Hirten! Diese waren damals nicht hoch angesehen, sondern einfache Leute. Hirte zu sein war kein Traumjob, wahrlich nicht. Nachts bei Wind und Wetter mit stinkenden Tieren draußen auf dem Feld zu sein, war oft ungemütlich. Es war im wahrsten Sinne des Wortes meist stinklangweilig, wenn nicht gerade mal ein Wolf vorbeikam oder so.
Aber nicht in dieser Nacht. In Vers 9 heißt es: „Und siehe, ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich sehr.“
Was für eine Szene: Mitten in diesem Dreck, bei diesen unbedeutenden Leuten, an einem Ort, wo sich nachts niemand hinverirrt, taucht plötzlich ein Engel des Herrn auf – ein Gottesbote. Mitten in dieser Finsternis leuchtet es hell auf. Die Hirten werden von der Herrlichkeit des Herrn umleuchtet.
Ich hoffe, ihr versteht, dass das atemberaubend, großartig und herrlich ist. Gleichzeitig ist es furchteinflößend. Das lesen wir hier: Die Hirten erleben dieses Spektakel und fürchten sich sehr.
Das ist kein Einzelfall. In der Bibel lesen wir immer wieder, dass Menschen Angst und Schrecken empfinden, wenn Engel auftauchen und die Herrlichkeit des Herrn aufleuchtet.
Warum ist das so? Weil Engel etwas von der Herrlichkeit und der Heiligkeit Gottes widerspiegeln. Nicht das Herr, das hier beschrieben wird: „Die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie.“ Die Hirten merken sofort, dass sie im Licht der Herrlichkeit und Heiligkeit Gottes nicht bestehen können.
Vielleicht haben sie gerade noch miteinander geredet, wie man das so macht, wenn man nachts zusammen ist. Man prahlt ein bisschen über das, was man erlebt hat. Zum Beispiel: „Ja, du, das letzte Mal kam so ein Wolf, und die haben mich mit meinem Hirtenstab mal richtig verdroschen.“ So etwas kennen wir auch aus unserem Alltag. Prahlereien gehören dazu.
Vielleicht erzählt man von Fußball oder anderen Themen. Bei der Gemeindefreizeit erinnere ich mich, wer dabei war oder zugesehen hat: Ich mit meinen 53 Jahren gegen die jungen Kerle. Ich habe sogar ein Rückwärtstor gemacht, na gut, ich bin mehr hingefallen, aber egal.
Wenn jetzt in diesem Moment jemand wie Harry Kane um die Ecke käme, glaube ich, ich würde nicht mehr prahlen. Ich würde sagen: „Okay, eigentlich sollte ich aufhören.“
Das ist das, was hier passiert: Wo die Heiligkeit und Herrlichkeit Gottes auftauchen, hat jede menschliche Prahlerei ein Ende. Die Hirten merken, dass sie in dieser Heiligkeit nicht bestehen können.
Ihnen wird bewusst, dass sie im Angesicht der Reinheit und Herrlichkeit Gottes schmutzig sind. Dieser Schmutz ist nicht nur äußerlich, sondern tief in ihnen drin. Sofort werden sie in ihrem Gewissen überführt, dass sie so viel denken, sagen und tun, was überhaupt nicht zu Gott passt.
Das erleben wir immer wieder, wenn Menschen nur einen kleinen Einblick in die Herrlichkeit Gottes bekommen. Deshalb fürchten sich die Hirten.
Wie ist das bei dir? Würdest du in Furcht und Schrecken geraten, wenn die Herrlichkeit Gottes vor dir auftaucht? Meinst du, dass du bestehen könntest? Oder würdest du dich auch sehr fürchten?
Die Botschaft des Engels: Freude und Hoffnung für das Volk
Und die Hirten fürchten sich, doch der Bote Gottes spricht zu ihnen Worte voller Hoffnung. Er sagt: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volk widerfahren soll.“ Freude statt Furcht – Freude für das ganze Volk!
Dann folgt die frohe Weihnachtsbotschaft ab Vers elf: „Denn der Grund für die Freude, denn euch ist heute in der Stadt Davids der Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr.“
Ja, jemand ist geboren worden in der Heimatstadt von David, also ganz in der Nähe dieses Feldes in Bethlehem. Eine Geburt ist grundsätzlich etwas sehr Freudvolles, nicht wahr? Man freut sich. Aber diese Geburt, die dieser Gottesbote verkündet, ist eine ganz besondere. Es ist jemand ganz Besonderes.
Der Engel sagt, der Retter ist geboren. Dieses Kind ist nicht einfach ein Retter, der irgendwann, irgendwo einmal jemanden retten wird. Er ist der Retter. Weiter beschreibt der Engel: Dieser Retter ist der Christus.
Christus ist ein Titel, nicht der Nachname von Jesus. Am Klingelschild steht nicht „Jesus Christus“. Christus ist die griechische Übersetzung des jüdischen Messias. Auf diesen Messias haben die Juden, die dort lebten, schon Jahrtausende gewartet. Denn Gott hat in seinem Wort immer wieder angekündigt, dass er ein Messias sein wird – ein Gesalbter.
Messias bedeutet übersetzt „ein Gesalbter“, von Gott Gesalbter. Es gab zuvor bereits Gesalbte Gottes: Priester wurden gesalbt, Könige wurden gesalbt. Aber man wartete auf einen ganz besonders Gesalbten, einen direkt von Gott Gesalbten.
Über diesen Retter, diesen Gesalbten, sagt der Engel hier, dass er der Herr ist. In unserem Text war schon zweimal von dem Herrn die Rede: von einem Engel des Herrn und von der Herrlichkeit des Herrn, die dort alles umleuchtete. Ohne jeden Zweifel ist der Herr Gott.
Der Engel verkündet also, dass der Retter gekommen ist – der Gesalbte, der Gott selbst ist. Gott wird als Mensch geboren an diesem Heiligabend, um als Retter, als Gesalbter zu uns Menschen zu kommen.
Stellt euch für einen Moment vor, ihr hättet das nicht schon hundertmal gehört. Wie würdet ihr reagieren? Gott kommt zum Mensch! Wow, großartig! Eine solche Botschaft hätte eigentlich die ganz große Bühne verdient, oder?
Warum erscheint der Engel nicht im Kaiserpalast in Rom? Oder zumindest im Königspalast in Jerusalem? Oder pünktlich zum Abendopfer im Tempel, wo all die frommen Juden sich versammelt haben, um Gott anzubeten? Das wäre doch ein richtiges Weihnachtsfest gewesen, oder?
Nun, vielleicht kommt das noch. Lasst uns weiter hören, was der Engel über diesen neugeborenen Superstar zu sagen hat.
Die Krippe als Zeichen der Demut und Selbsterniedrigung Gottes
Vers zwölf: Und das soll für euch das Zeichen sein: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in der Krippe liegend.
Wie bitte? Gott selbst wird Mensch. Er kommt als Retter, als der Gesalbte Gottes. Und dann hören wir hier etwas von Windeln und Krippe, von einem Futtertrog? Nein. Mir ist klar, wir haben das alles schon unzählige Male gehört. Da ist nichts mehr, was uns jetzt noch überrascht. Und das ist, glaube ich, das Problem.
Eigentlich sollte uns das total überraschen. Wir sollten eigentlich sagen: Das passt doch überhaupt nicht zusammen. Das ist doch absurd! Ein Engel, umleuchtet von der Herrlichkeit des Herrn, erscheint mitten in der Finsternis draußen auf einem Feld, umgeben von ein paar komischen Hütten. Der lang erwartete Retter kommt als Baby? Christus, der Herr, in einem Provinznest, und wird in eine Krippe gelegt? Gott selbst kommt zu den Menschen und trägt Windeln?
Denkt einen Moment darüber nach: Gott in Windeln. Der Herr aller Dinge kann nicht einmal seine eigene Blase oder seine Darmentleerung kontrollieren? Was ist hier los? Er kann nicht sprechen, er kann nicht laufen. Er liegt da einfach hilflos, dort, wo sonst Tierfutter liegt.
Ich hoffe, ihr merkt, der Text ist eigentlich extrem ungewöhnlich, seltsam. Was für eine Selbsterniedrigung! Was macht Gott hier? Der Engel, umstrahlt von der Herrlichkeit des Herrn, verkündet die Menschwerdung Gottes – so weit, so gut. Aber da, wo der Herr auftaucht, sehen wir überhaupt nichts von der majestätischen Herrlichkeit. Der Herr der Herrlichkeit ist in den Niederungen, in der Obskurität dieser Welt.
Ich hoffe, es ist uns klar: Das ist ja nur der Anfang der Selbsterniedrigung Gottes. Nach gut dreißig Jahren, nachdem der Mensch gewordene Gott in Windeln gewickelt und in einer Futterkrippe liegend in diese Welt gekommen ist, würde er, nachdem er ein vollkommen gutes Leben gelebt hat – ein Leben voller Liebe und Selbsthingabe –, von bösen Menschen verraten und verkauft werden. Er würde gefoltert und brutal an ein Holzkreuz genagelt werden, dort schamvoll, erniedrigt und grausam hängen – und sterben.
Warum all das? Nun, um uns das zu bringen und um das zu vollbringen, wozu Gott ein Weihnachtsmensch geworden ist: um Menschen zu retten.
Schon vor seiner Geburt hatten Engel an zwei Situationen verkündet: erst Maria und später Joseph, dass dieses Kind Jesus heißen sollte. Als ein Engel Joseph erklärte, fügte er hinzu, dass er Jesus heißen solle, was so viel heißt wie „Gott rettet“. Denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.
Gott wird Mensch, um uns aus unseren Sünden zu retten. Unsere Sünde ist das, was uns von Gott trennt. Unsere Sünde ist das, was dazu führt, dass Menschen im Angesicht der Herrlichkeit des Herrn in Panik geraten. Ohne Sünde gäbe es das nicht.
Als die ersten Menschen noch mit Gott in vollkommener Harmonie lebten und die Herrlichkeit des Herrn auftauchte, freuten sich die Menschen daran. Erst nach dem Sündenfall kam die Veränderung, und die Menschen merkten: In der Herrlichkeit des Herrn können wir nicht mehr bestehen. Wir sind von Gott getrennt, und wir haben Gottes Gericht verdient.
Nun kommt Gott in seiner Barmherzigkeit und Liebe. An Weihnachten kommt er in die Niederungen unserer Welt, um uns aus unseren Sünden zu retten. Deshalb geht er den Weg der Selbsterniedrigung weiter – bis hin zum Kreuz, ja, bis zum Tod am Kreuz –, um dort die gerechte Strafe für unsere Sünden auf sich zu nehmen. So kann jeder, der sich ihm im Glauben zuwendet, von seiner Schuld befreit sein und wieder bestehen in der Herrlichkeit des Herrn.
Die Auferstehung und die zukünftige Herrlichkeit
Aber der Weg des Herrn aus der ewigen Herrlichkeit in die Niedrigung unserer Welt endet damit nicht. Das ist wichtig, schon an Weihnachten mitzudenken.
Der Gott, der sich so erniedrigt hat, dass er Mensch wurde – geboren in der Krippe, liegend, in Windeln gewickelt und später ans Kreuz genagelt –, das ist derselbe, der aufersteht. Am dritten Tag, weil der Tod ihn nicht halten konnte, steht er in der Herrlichkeit des Herrn auf. Er erscheint vielen Menschen und fährt dann zurück in die Herrlichkeit des Herrn.
Er kam vom Himmel herab und fährt zum Himmel hinauf. Von dort wird er eines Tages wiederkommen, in seiner Herrlichkeit. Dann wird er alle richten, die sich selbst für groß und wichtig halten und nicht glauben, dass sie Erlösung nötig hätten. Diejenigen, die sagen: „Du hättest ruhig im Himmel bleiben können, für mich hätte das auch ohne dich funktioniert.“ Diese werden erleben, dass es nicht funktioniert hätte.
Aber jeder, der seine Niedrigkeit anerkennt, jeder, der zugibt, dass er von sich aus vor der Herrlichkeit des Herrn nicht bestehen kann, und sich deshalb an diesen Retter klammert – an diesen gesalbten Gott –, dem wird zugesagt, dass auch er aus den Niederungen dieser Welt herausgeführt wird. Heraus aus den Niederungen von Leid, Trauer und Schmerzen, die wir in dieser Welt noch erleben, hinein in die Herrlichkeit des Herrn.
Das ist das große Rettungswerk, das schon im Advent angekündigt wird und an Weihnachten beginnt. Das ist die frohe Botschaft, die der Engel den Hirten auf dem Felde verkündet.
Der Engelschor und der Lobpreis Gottes
Und während die Hirten auf dem Feld sich wahrscheinlich noch die Köpfe kratzen und fragen: „Wie soll das alles sein? Was hat das alles zu bedeuten?“, erscheint auf einmal ein imposanter Weihnachtschor. Das sind die Verse 13 und 14.
„Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Herrscharen. Die lobten Gott und sprachen: ‚Herrlichkeit bei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden unter den Menschen seines Wohlgefallens.‘“
Das Problem bei manchen biblischen Formulierungen ist, dass sie so ungewöhnlich sind, dass wir nicht genau wissen, was sie bedeuten. Die Menge der himmlischen Herrscharen erscheint. Was für einen Chor stellt ihr euch darunter vor? Zehn, zwanzig, fünfzig, hundert Engel? Nein, tausend? Das Wort, das hier gebraucht wird, steht für Zehntausend und dann die Menge der Zehntausenden. Also sind das viele, viele Tausend, vielleicht Millionen von Engeln, die dort erscheinen. Unvorstellbar, was für ein gigantischer Chor!
Wir haben ja schon schön gesungen, wir sind gerade mal, ich weiß nicht, 280 Leute oder so. Was für ein Chor, was für ein Lobpreis! Und dieser Engelschor lobt und preist Gott. Sie singen von der Herrlichkeit des Herrn. Diese Herrlichkeit des Herrn, die die Hürden schon umleuchtet hatte, wird jetzt hier besungen. Es ist genau das gleiche Wort: Doxa.
Und diese gewaltige, diese gewichtige, diese großartige, diese atemberaubende Herrlichkeit Gottes verdient es, gepriesen zu werden. Denn das, was hier verkündet wird – diese seltsame Botschaft von diesem Kind, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend – ist die großartigste Botschaft aller Zeiten. Sie ist so großartig, dass selbst der herrliche Lobpreis dieses gigantischen Engelschores nicht ausreicht, um sie angemessen zu würdigen.
Von daher meine Frage heute Abend: Stimmst du mit ein in den Lobpreis? Darf deine Stimme mitklingen? Das wird davon abhängen, ob du erkennst, dass dieses Kind auch für dich geboren werden und sterben musste.
Mit anderen Worten: Weihnachten ist letztendlich für jede und jeden, der anerkennt, dass der Retter Christus, der Herr, für ihn oder sie ganz persönlich kommen und dann auch sterben musste.
Weihnachten als persönliche Einladung und Zusage des Friedens
Wenn der Engelschor hier singt: Herrlichkeit bei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden unter den Menschen seines Wohlgefallens, dann ist das eine großartige Zusage an alle, die den Retter und Herrn Jesus Christus kennen, ihn anerkennen und ihm nachfolgen. Das macht Menschen zu Menschen seines Wohlgefallens.
Stolze Menschen, die meinen, keinen Retter zu brauchen, gefallen Gott nicht. Aber die Demütigen, die wissen, dass sie einen Retter brauchen, der sie aus ihren Sünden rettet, und die dann mit den Engeln jubilieren, das sind die Menschen, die Gott wohlgefallen.
Mein Gebet ist, dass heute Abend jeder von hier ausgeht und zu diesen Menschen gehört. Dass du heute nach Hause gehst als ein Mensch, der bei Gott Wohlgefallen findet – nicht weil du gut genug bist, um vor ihm bestehen zu können, sondern weil du anerkennst, dass du es nicht bist und deswegen den brauchst, der an Weihnachten gekommen ist. Den, der für dich gut genug war, so dass du in der Herrlichkeit des Herrn bestehen kannst, jetzt und für alle Ewigkeit.
Ich möchte dich einladen, wenn du Fragen dazu hast, das ganze Lukasevangelium zu lesen und nicht nur die Weihnachtsgeschichte. Wir haben noch ein paar Exemplare des Lukasevangeliums da liegen, von unseren letzten Veranstaltungen. Es sind immer ganz viele da, und von denen sind Weihnachtsgeschenke für diejenigen, die sagen: Ich will das wirklich mal lesen. Es sind ein paar Kommentare darin, die dir helfen können.
Wenn du dann Fragen hast, komm gerne zurück, melde dich bei mir oder bei unserer Gemeinde. Wir wollen dir helfen, besser zu verstehen, warum Weihnachten ein so gutes und frohes Fest ist.
Und all denjenigen unter uns, die durch ihren demütigen Glauben an den Retter und Herrn zu Gott gekommen sind und seinen Wohlgefallen gefunden haben, sagt Gott jetzt etwas zu: Frieden, Schalom.
Die Ersten, die diese Zusage des Friedensgottes hören, sind die Hirten auf dem Feld – die Hirten, die eben noch voller Furcht da standen. Dem sagt der Engel zuerst: Freude statt Furcht und jetzt Frieden.
Dieser Friede ist mehr als das Ende von Furcht. Dieser Friede ist eine tiefe Geborgenheit im Wissen darum, dass der Herr der Herrlichkeit uns so sehr liebt, dass er an Weihnachten seinen eingeborenen Sohn in diese Welt gesandt hat. Damit alle, die an ihn glauben und sich ihm anvertrauen, ihn nicht mehr fürchten müssen, sondern bei ihm liebende Annahme und ewige Geborgenheit finden.
So können wir eines Tages aus den Niederungen dieser Welt erhöht werden in die Herrlichkeit des Herrn, aus der der Herr einst kam, um uns zu retten.
Von daher meine Frage für dich an diesem Weihnachten: Hast du diesen Frieden? Weißt du dich von Gott so geliebt? Dann kann ich dir sagen: Weihnachten ist für dich.
Schlussgebet und Dankbarkeit
Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater, wir danken dir für diese erstaunliche Botschaft. Mein Gebet für uns alle ist, dass wir nicht denken: „Ja, das war ja mal ganz interessant. Aber jetzt Abendessen, jetzt Geschenke, jetzt weiter im Programm.“
Stattdessen wünsche ich mir, dass dieses Staunen über das, was du für uns getan hast, uns nicht loslässt. Dass es uns bewegt und wir tief in unseren Herzen Loblieder weitersingen – für den Rest dieses Abends, für die gesamte Weihnachtszeit und für unser ganzes Leben.
Danke, dass du dich für uns erniedrigt hast, damit wir zu dir erhöht werden können. Gepriesen seist du dafür. Amen.