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Du sorgst für mich!

Unser Vater im Himmel, Teil 3/5
07.09.2005Matthäus 6,11

Einleitende Gedanken

Am 30. Juni gewannen Brasiliens Fussballer den Konföderationscup in Frankfurt. Da bricht natürlich ein grosser Freudentaumel los. Aber dann geschah etwas, das wir uns nicht mehr so gewohnt sind. Die Fussballer bildeten einen Kreis, knieten nieder, umarmen sich und beten gemeinsam das Vaterunser. In diesem überwältigenden Sieg drin, erweisen sie Gott die Ehre. Das Vaterunser, ein Gebet, dass Jesus seine Jünger lehrte ist auch das Thema unserer Predigtreihe: Unser Vater im Himmel. Heute beschäftigen wir uns mit der Bitte um das tägliche Brot: Gib uns heute unser tägliches Brot. Matthäus 6, 11. Mit dieser Bitte macht Jesus uns auf einen ganz wichtigen Aspekt aufmerksam. Bis dahin lautete das Gebet: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe auf der Erde, wie er im Himmel geschieht. Matthäus 6, 9-10. Bis hierhin ging es immer um Gott: seinen heiligen Namen, sein Reich, sein Wille. Doch plötzlich geht es auch um uns: Gib uns heute unser tägliches Brot. Matthäus 6, 11. Jesus weiss um den Lebenskampf. Er weiss, dass wir täglich Nahrung und Kleidung brauchen. Wir dürfen Gott darum bitten, weil er uns geschaffen hat und er unser Versorger sein möchte. Jesus erzählte einmal wie selbstverständlich es Gott ist, dass wir Kleidung haben. Er sagte seinen Jüngern: Warum macht ihr euch Sorgen um eure Kleidung? Seht euch die Lilien auf dem Feld an und lernt von ihnen! Sie wachsen ohne sich abzumühen und ohne zu spinnen und zu weben. Und doch sagen ich euch: Sogar Salomo in all seiner Pracht war nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen. Wenn Gott die Feldblumen, die heute blühen und morgen ins Feuer geworfen werden, so herrlich kleidet, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern? Matthäus 6, 28-30.

Gott will uns versorgen, mit all dem, was wir zum Leben gebrauchen. Darum dürfen wir ihn ungeniert bitten. Doch die einen mögen jetzt denken: Ist diese Bitte in unserer Gesellschaft nicht längst überflüssig? Eine Gesellschaft die im Überfluss lebt, die nicht mehr weiss wohin mit dem was übrig bleibt, ist in einer solchen Gesellschaft die Bitte nicht Überflüssig? Sollen doch die Menschen in der Dritten Welt dafür beten, die haben es nötig und können es gebrauchen – aber wir? Ja, ist es nicht geradezu peinlich eine solche Bitte an Gott zu richten? Was soll er denken, wenn wir ihn vor vollen Töpfen, um das tägliche Brot bitten? Täglich werden tonnenweise Lebensmittel weggeworfen und den Schweinen verfüttern? Das ist doch ein berechtigte Überlegung! Ich möchte uns heute Morgen einige Gedanken weitergeben, warum ich der Meinung bin, dass gerade diese Bitte auch in unsere Gesellschaft hineinpasst, warum auch wir von Gottes Fürsorge abhängig sind.

Bibelstellen zum Nachschlagen:Matthäus 6, 28-30

I. …denn alles kommt von Dir

Mit dieser Bitte drücken wir aus, dass wir trotz unseres Wohlstandes von Gott abhängig sind. Es geht uns oft so wie Kindern, die noch nie eine Kuh sahen und man sie fragt woher die Milch käme. Sie Antworten vom Coop oder der Migros. Das stimmt ja auch, aber die Milch kommt eben von weiter her, sie kommt von der Kuh. Wenn es uns gut geht, wenn wir im Überfluss leben vergessen wir schnell, woher das alles kommt. Wir vergessen wie Abhängig wir trotzdem sind. Wir verlieren den Blick für unsere Wirklichkeit. In der Bibel heisst es: Haben wir etwas mitgebracht, als wir in diese Welt kamen? Nicht das Geringste! Und wir werden auch nichts mitnehmen können, wenn wir sie wieder verlassen. 1. Timotheus 6, 7. Alles ist uns geschenkt. Aber je mehr wir haben, je stärker neigen wir zur Unzufriedenheit. Was uns Probleme macht ist nicht, dass wir das Nötige bekommen, sondern das wir das Unnötige anstreben. Dann kann es uns wie jenem glücklichen Diener gehen, der bei einem sehr unglücklichen König arbeitete.

Jeden Morgen weckte er den König, brachte ihm das Frühstück und summte dabei fröhliche Spielmannslieder. In seinem Gesicht zeichnete sich ein breites Lächeln ab, und seine Ausstrahlung war stets heiter und positiv. Eines Tages schickte der König nach ihm. »Diener«, sagte er. »Was ist dein Geheimnis?« »Mein Geheimnis, Majestät?« »Was ist das Geheimnis deiner Fröhlichkeit?« »Da gibt es kein Geheimnis, Majestät.« »Lüg mich nicht an, Diener. Ich habe schon Köpfe abschlagen lassen für weniger als eine Lüge.« »Ich belüge Euch nicht, Majestät. Ich habe kein Geheimnis.« »Warum bist du immer fröhlich und glücklich?« »Herr, ich habe keinen Grund, traurig zu sein. Eure Majestät erweist mir die Ehre, Euch dienen zu können. Ich lebe mit meinem Weib und meinen Kindern in einem Haus, das uns der Hof zugeteilt hat. Man kleidet und nährt uns, und manchmal, Majestät, gebt Ihr mir die ein oder andere Münze, damit ich mir etwas Besonderes leisten kann. Wie sollte ich da nicht glücklich sein?« »Wenn du mir nicht gleich dein Geheimnis verrätst, lasse ich dich enthaupten«, sagte der König. »Niemand kann aus solchen Gründen glücklich sein.« »Aber Majestät, es gibt kein Geheimnis. Wie gern wäre ich Euch zu Gefallen, aber ich verheimliche nichts.« »Geh, bevor ich den Henker rufen lasse!« Der Diener machte eine Verbeugung und verliess den Raum. Der König war völlig ausser sich. Er konnte sich einfach nicht erklären, wie dieser Diener so glücklich sein konnte. Als er sich beruhigt hatte, rief er den weisesten seiner Berater zu sich und berichtete ihm von dem Gespräch, das er an diesem Morgen geführt hatte. »Warum ist dieser Mensch glücklich?« »Majestät, er befindet sich ausserhalb des Kreises.« »Ausserhalb des Kreises?« »So ist es.« »Und das macht ihn glücklich?« »Nein, mein Herr. Das ist das, was ihn nicht unglücklich sein lässt.« »Begreife ich das recht: Im Kreis zu sein macht einen unglücklich?« »So ist es.« »Und er ist es nicht.« »So ist es.« »Und wie ist er da wieder herausgekommen:« »Er ist niemals eingetreten.« »Was ist das für ein Kreis:« »Der Kreis der neunundneunzig.« »Ich verstehe nicht.« »Das kann ich nur an einem praktischen Beispiel erklären.« »Wie das?« »Lass deinen Diener in den Kreis eintreten.« »Ja, zwingen wir ihn zum Eintritt.« »Nein, Majestät. Niemand kann dazu gezwungen werden, in den Kreis einzutreten.« »Also muss man ihn überlisten.« » Das ist nicht nötig, Majestät. Wenn wir ihm die Möglichkeit dazu geben, wird er ganz von selbst eintreten.« »Aber er merkt nicht, dass er sich dadurch in einen unglücklichen Menschen verwandelt?« »Doch, er wird es merken.« »Dann wird er nicht eintreten.« »Er kann gar nicht anders.« »Du behauptest, er merkt, wie unglücklich es ihn macht, in diesen albernen Kreis einzutreten, und trotzdem tut er es, und es gibt keinen Weg zurück?« »So ist es, Majestät. Bist du bereit, einen ausgezeichneten Diener zu verlieren, um die Natur dieses Kreises zu begreifen?« »Ja, ich bin bereit.« »Gut. Heute Nacht, kurz vor Tagesabruch, werde ich kommen und dich abholen. Du musst einen Lederbeutel mit neunundneunzig Goldstücken bereithalten. Neunundneunzig, keins mehr, keins weniger.« In dieser Nacht holte der Weise den König ab, sie gingen zum Haus des Dieners. Der Weise steckte einen Zettel an den Beutel, auf dem stand: Dieser Schatz gehört Dir. Es ist die Belohnung dafür; dass Du ein guter Mensch bist. Geniesse ihn und sag niemandem, wie Du an ihn gelangt bist. Dann band er den Beutel an die Haustür des Dieners, klingelte und versteckte sich wieder. Der Diener kam heraus, öffnete den Beutel, las die Nachricht, schüttelte den Sack, und als er das metallische Geräusch aus seinem Inneren vernahm, zuckte er zusammen, drückte den Schatz an seine Brust, sah sich um, ob ihn auch niemand beobachtete, und ging ins Haus zurück. Von draussen hörte man, wie der Diener die Tür verriegelte, und so näherten die Spione sich dem Fenster, um die Szene zu beobachten. Der Diener hatte sich hingesetzt, den Inhalt des Beutels auf den Tisch geleert und traute seinen Augen kaum. Es war ein Berg aus Goldmünzen! Er, der in seinem ganzen Leben nicht eine einzige verdient hatte, besass nun einen ganzen Berg davon. Schliesslich begann er seinen Schatz zu zählen. Er machte Häuflein zu zehn Münzen doch das letzten Häuflein, hatte nur 9 Münzen! Zunächst suchten seine Augen den Tisch ab, in der Hoffnung, die fehlende Münze zu finden. Dann schaute er auf den Boden und schliesslich in den Beutel. >Das ist unmöglich<, dachte er. »Man hat mich beraubt!« schrie er. »Man hat mich beraubt! Das ist Diebstahl.« Wie um ihn zu foppen, funkelte auf dem Tisch ein Haufen Goldstücke und erinnerte ihn daran, dass es nur neunundneunzig waren. Nur neunundneunzig. >Neunundneunzig Münzen. Das ist eine Menge Geld<, dachte er. > Aber ein Goldstück fehlt. Neunundneunzig ist keine runde Zahl. Hundert ist rund, doch nicht neunundneunzig.< Der König und sein Ratgeber spähten zum Fenster hinein. Das Gesicht des Dieners hatte sich verändert. Seine Stirn lag in Falten, und die Miene war angespannt. Der Diener steckte die Münzen in den Beutel zurück, vergewisserte sich, dass ihn niemand im Haus beobachtete, und versteckte den Beutel zwischen der Wäsche. Dann nahm er Papier und Feder und setzte sich an den Tisch, um eine Rechnung aufzustellen. Wie lange musste er sparen, um Goldstück Nummer hundert zu bekommen? Der Diener führte Selbstgespräche. Er war bereit, hart dafür zu arbeiten. Danach würde er womöglich niemals wieder etwas tun müssen. Mit hundert Goldstücken konnte man aufhören zu arbeiten. Mit hundert Goldstücken ist man reich. Mit hundert Goldstücken kann man ein ruhiges Leben führen. Wenn er hart arbeitete und sein Gehalt und etwaige Trinkgelder sparte, konnte er in elf oder zwölf Jahren genügend für ein weiteres Goldstück beisammen haben. >Zwölf Jahre sind eine lange Zeit<, dachte er. Eigentlich arbeitet er nur bis um fünf Uhr im Palast. Nachts konnte er noch etwas hinzuverdienen. Er überlegte: Wenn man seine Arbeit im Dorf und die seiner Ehefrau zusammenrechnete, konnten sie in sieben Jahren das Geld beieinander haben. Das war zu lang. Vielleicht konnte er das Essen, das ihnen übrig blieb, ins Dorf bringen und es für ein paar Münzen verkaufen. Je weniger sie also essen würden, desto mehr könnten sie verdienen, verdienen, verdienen. Er schmiedete Pläne bis er bei vier Jahren anlangte. In vier Opferjahren hätten sie Goldstück Nummer hundert. Der König und der Weise kehrten in den Palast zurück. Der Diener war in den Kreis der neunundneunzig eingetreten. Während der kommenden zwei Monate verfolgte der Bedienstete seinen Plan genau, wie er ihn in jener Nacht entworfen hatte. Eines Morgens klopfte er übelgelaunt und gereizt an die Tür des königlichen Schlafzimmers. »Was ist denn mit dir los?« fragte der König höflich. »Mit mir? Gar nichts.« »Früher hast du immer gesungen und gelacht.« »Ich tue meine Arbeit, oder etwa nicht? Was wünschen Ihre Majestät? Soll ich Euch auch noch Hofnarr sein?« Es dauerte nicht mehr allzu lang, da entliess der König den Diener. Er fand es unangenehm, einen Diener zu haben, der immer schlecht gelaunt war. (1)

Das ist doch eines der grossen Probleme unseres Wohlstandes. Wir wollen immer mehr. Wir kämpfen und opfern uns auf, um etwas mehr zu bekommen, damit wir uns mehr leisten können. Wir fragen nicht mehr zuerst welcher Beruf mir gut gefällt, sondern wie verdiene ich am meisten. Es ist ein Rennen nach dem „noch mehr“. Die anderen möglichst übertrumpfen. Wie der Spitzensportler, der im Spital liegt. „Donnerwetter“, murmelt der Arzt, „sie haben 41 Grad Fieber.“ – „Und wo“, fragt mit schwacher Stimmer der Sportler, „wo liegt der Weltrekord?“ Diese Bitte des Vaterunsers ist deshalb sehr wichtig für uns, weil sie uns daran erinnert, dass es um das Notwendige geht. Es reicht, wenn ich für jeden Tag genug habe: Gib uns heute unser tägliches Brot. Matthäus 6, 11. Ich brauche nicht Brot für den nächsten Tag und für die nächsten 50 Jahre. Ich weiss ja nicht, was der nächste Tag mit sich bringen wird. Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt. Matthäus 6, 34. Menschen die nicht viel haben und keine Aussichten je viel zu haben, sind oft glücklicher als jene, die alles im Überfluss haben und immer noch mehr wollen. Paulus schrieb einmal an Timotheus: Wenn wir also Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen. 1. Timotheus 6, 8. Diese Bitte im Vaterunser erinnert uns daran, dass es ausreicht, wenn wir jeden Tag das bekommen, was wir zum Leben brauchen. Und wir sind uns dessen bewusst, dass es immer ein Geschenk Gottes ist, wenn wir genug zum Leben haben, denn alle Gaben sind uns von Gott Geschenkt.

Bibelstellen zum Nachschlagen:Matthäus 6, 34; 1. Timotheus 6, 7-8

II. … denn alles ist für uns

Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Bitte ist, dass wir uns bewusst werden, dass Gott nicht nur für mich, sondern für uns sorgt. Gib uns heute unser tägliches Brot. Matthäus 6, 11. Es geht nicht darum, dass ich allein für mich genug bekommen, sondern, dass es für alle reicht.

Manchmal hat man den Eindruck jemand ist wirklich bekümmert um mich, doch dann steckt doch reiner Egoismus dahinter. Wie bei jener Frau, die scheinbar fürsorglich im Kino ihrem Mann zuflüsterte: „Liebling, sitzt du bequem? – „ja“ – „Hast du genügend Platz für deine Beine?“ – „Ja“ – Stört dich die Dame mit dem grossen Hut nicht?“ – „Nein“ – „Gut, dann lass uns doch die Plätze tauschen.“

Die ersten Christen wussten, wie dieses UNS gemeint ist. So leben Christen bis heute. In der Apostelgeschichte steht: Alle, die an Jesus glaubten, hielten fest zusammen und teilten alles miteinander, was sie besassen. Apostelgeschichte 2, 44. Sie verkauften sogar Grundstücke und sonstigen Besitz und verteilten den Erlös entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen an alle, die in Not waren. Apostelgeschichte 2, 45. Das ist nicht die Vorstellung des Kommunismus, es gab weiterhin reiche Christen und arme Christen, aber man half einander. Man sorgte dafür, dass die Armen auch genug zum Leben hatten. Es war auch nicht die Idee, dass man nicht mehr arbeitet und sich von den anderen unterstützen lässt. Paulus spricht hier ein deutliches Wort: Ich habe es euch ja auch ausdrücklich gesagt, als ich bei euch war: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen. (2. Thessalonicher 3, 10)

Vielleicht denken sie: Wenn Gott doch für alle sorgt, warum gibt es soviel Hunger in dieser Welt? Wissen sie, den Hunger in dieser Welt gibt es nicht, weil es an Nahrung fehlen würde, denn Gott lässt genügend wachsen. Der Hunger in dieser Welt kommt im Wesentlichen daher, dass wir die Nahrung die vorhanden ist, nicht verteilen. Es ist die Habgier, die alles vereitelt. Auch hier findet Paulus klare Worte: Denn die Liebe zum Geld ist eine Wurzel, aus der alles nur erdenkliche Böse hervorwächst. 1. Timotheus 6, 10. Wer teilt, was er hat, ist oft viel glücklicher und lebt ein erfüllteres Leben, als wenn er alles für sich behält.

Bibelstellen zum Nachschlagen:Apostelgeschichte 2, 44-45; 2. Thessalonicher 3, 10; 1. Timotheus 6, 10

III. … denn Du gibst mehr

Jesus spricht sogar einmal von einem Brot, das nicht nur unseren Hunger still, sondern ein Brot, das den Lebenshunger stillt. Jesus spricht nämlich von sich: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Johannes 6, 35. Jesus selbst ist das Brot. Damit will er sagen, dass es noch eine viel wichtigere Nahrung gibt, als das Essen und Trinken. Es gibt eine Nahrung, für unsere Seelen. Später sagte er: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er ewig leben. Dieses Brot, das ich ihm geben werde, ist mein Fleisch; ich gebe es hin für das Leben der Welt. Johannes 6, 51. Jesus hat am Kreuz sein Leben gegeben, damit wir unsere Schuld loswerden. So werden wir zu Menschen, die sich genügen lassen, Menschen, die fähig werden das Leben mit anderen zu teilen. Wir werden durch Jesus Menschen, die ewiges Leben haben, die vor dem Tod keine Angst mehr haben müssen. Menschen, die erfüllt, glücklich und zufrieden sind.

Bibelstellen zum Nachschlagen:Johannes 6, 35.51

Schlussgedanke

Die Bitte für das tägliche Brot ist keine überflüssige Bitte, auch wenn wir im Überfluss leben. Sie erinnert uns daran, dass wir genug haben, wenn wir jeden Tag das Nötige zum Leben bekommen. Diese Bitte hilft uns dazu, dass wir – wenn wir sie nicht einfach herunterraspeln – uns daran erinnern, dass wir alles von Gott empfangen. Schliesslich erinnert sie uns daran, dass wir das, was Gott uns anvertraut hat, nicht einfach für uns selbst beanspruchen sollen, sondern dass er es uns gegeben hat, damit wir alle genug zum Leben haben. So wollen wir doch diese Bitte wieder ganz ernst in unsere Gebete aufnehmen. Gib uns heute unser tägliches Brot. Matthäus 6, 11. Amen

_ Jorge Bucay: Komm, ich erzähl dir eine Geschichte (Meridiane/Ammann, 2005) S. 155-162.