In den letzten Wochen wurden wir von zahlreichen Streiks geplagt. Nicht nur, dass die Technik hier heute früh gestreikt hat, auch viele andere Bereiche waren betroffen.
Ich habe das selbst vor einigen Wochen schmerzlich erfahren müssen. Eigentlich wollten wir zum Familienbesuch fliegen, konnten dann aber erst zwei Tage später dorthin reisen, weil am Flughafen gestreikt wurde. Vor zehn Tagen wollten wir den Christenen Entdecken-Kurs starten. Doch wir mussten ihn um eine Woche verschieben, weil der U-Bahn-Streik es einigen Teilnehmern unmöglich gemacht hat, hierher zu kommen.
Letzte Woche quoll hinter dem Gemeindehaus die Mülltonne über, weil die Müllabfuhr offenbar gestreikt hat. So erleben wir an allen möglichen Ecken und Enden gerade Streiks.
Im Kern all dieser Streiks steht letztendlich der Wunsch nach angemessener Entlohnung und echter Wertschätzung für wichtige Dienste. Dabei möchte ich das Streiken hier weder bewerten noch gutheißen oder kritisieren. Ich denke aber, dass wir das Grundanliegen alle nachvollziehen können.
Wir wollen, dass unser Dienst wertgeschätzt und gegebenenfalls auch angemessen entlohnt wird. Wenn wir hingegen erleben, dass unser Dienst nicht anerkannt wird, wenn wir vielleicht sogar das Gefühl haben, ausgenutzt zu werden, dann hat das in der Regel auch Auswirkungen auf unsere Arbeitsmoral.
Aber wie ist das eigentlich bei uns Christen?
In den letzten Wochen haben wir im Rahmen unserer Predigtserie durch den Epheserbrief immer wieder darüber nachgedacht, dass Christen eine besondere Berufung haben. Sie sollen ein Leben führen, das ihrer Berufung als Kinder Gottes entspricht. Das hat Paulus zu Beginn von Kapitel 4 gesagt. Diese Aussage kann man als Überschrift über den ganzen zweiten Teil des Epheserbriefs verstehen.
Wir haben darüber nachgedacht, dass wir als geliebte Kinder Gottes in seiner Liebe leben sollen. Als Menschen, die Gottes Gnade erlebt haben und erfahren durften, wie sie aus der Finsternis dieser Welt herausgerufen wurden, hinein in das herrliche Licht Gottes. Es ist nun unsere Berufung, als Kinder des Lichts zu leben.
Diese Berufung soll auch unsere Beziehungen prägen – die Beziehungen, in die Gott uns hineingestellt hat. Das war wirklich die große Überschrift, die wir vor einigen Wochen gehört haben und über die wir in den letzten zwei Wochen und auch heute noch einmal nachdenken wollen.
In Epheser 5,21 heißt es: „Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi.“
In den letzten beiden Wochen haben wir darüber nachgedacht, wie das Miteinander von Ehefrauen und Ehemännern sichtbar werden soll. Dann haben wir letzte Woche betrachtet, wie das Miteinander von Eltern und ihren Kindern aussehen soll.
Wir haben gehört, dass Ehefrauen gegenüber ihren Männern und Kinder gegenüber ihren Eltern aufgerufen sind, sich unterzuordnen und anzuerkennen, dass es eine gottgewollte Ordnung ist. Gleichzeitig haben wir gehört, dass die Ehemänner dazu aufgerufen sind, ihre Frauen so zu lieben, wie Christus die Gemeinde liebt und sich für sie dahingegeben hat.
Wir haben gehört, dass die Väter aufgerufen sind, ihre Kinder in der Liebe zu erziehen, in der uns auch Gott der Vater liebevoll erzieht.
Diese beiden Predigten waren sehr herausfordernd. Ich war wirklich erfreut zu erleben, wie offen die Gemeinde auf diese politisch inkorrekten Texte reagiert hat. Ihr wart bereit, euch aus Gottes Wort herausfordern zu lassen und auch Wegweisung zu erhalten für ein Leben, das wahrlich nicht dem entspricht, was wir in Kultur und Gesellschaft erleben.
Nun, ich kann euch versprechen: Der heutige Predigttext ist noch viel anstößiger, denn dieser Text richtet sich heute an Sklaven und ihre Herren.
Ich lese uns den heutigen Predigttext aus dem Epheserbrief, dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Ephesus. Wir sind im letzten Kapitel, in Kapitel sechs angelangt, und der Predigttext findet sich dort in den Versen fünf bis neun.
Dort heißt es:
"Ihr Sklaven, seid gehorsam euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern, in allen Falten eures Herzens als dem Herrn Christus, nicht mit Dienst allein vor Augen, um den Menschen zu gefallen, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen. Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen. Denn ihr wisst, was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei Sklave oder Freier. Und ihr Herren, tut ihnen gegenüber das Gleiche und lasst das Drohen, denn ihr wisst, dass euer und ihr Herr im Himmel ist, und bei ihm gilt kein Ansehen der Person." Amen.
Wir sehen, dieser Text hat – so wie in den letzten Wochen auch schon – zwei wesentliche Adressaten. Das sind die beiden Hauptpunkte dieser Predigt: Die Verse fünf bis acht richten sich an Sklaven oder Knechte, und Vers neun dann an ihre Herren.
Bevor wir uns diese Abschnitte genauer anschauen, möchte ich mit uns beten:
Himmlischer Vater, wir danken dir für dein gutes Wort. Wir vertrauen darauf, dass dein Wort die Wahrheit ist. Wir vertrauen darauf, dass du ein Gott bist, der seine Kinder liebt und der ihnen nichts auferlegt, was nicht letztendlich zu ihrem Besten ist.
Schenke uns nicht nur Ohren, sondern auch Herzen, um auf dein Wort zu hören, gerade auch da, wo es uns sehr herausfordert. Im Vertrauen darauf, dass du das tust, weil du unser Bestes willst und weil du dich groß machen willst in der Welt, in der wir leben.
So gebrauche die Verkündigung deines Wortes, um deine Gemeinde zuzurüsten zu jedem guten Werk. Das bitten wir im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Amen.
Wir sehen gleich zu Beginn, dass der Aufruf an die Sklaven identisch ist mit dem, den wir letzte Woche an die Kinder gehört haben: Ihr Sklaven seid gehorsam euren irdischen Herren.
In manchen Übersetzungen steht statt „Sklaven“ das Wort „Knechte“. Manche Ausleger haben hier einen großen Unterschied zwischen „Sklave“ und „Knecht“ gemacht. Das ist jedoch Blödsinn. Tatsächlich steht später in Vers 6 von „Knechten Christi“ das gleiche griechische Wort. Es ist also genau dasselbe: Sklave oder Knecht. Das griechische Wort lautet „doulos“. Christenstadt murmelt seiner Frau schon zu: „Genau, der Grieche, ich habe gute Ohren.“ Genau, es ist dasselbe Wort.
Es geht letztendlich um Menschen, die nicht wirklich frei sind. In der damaligen Kultur lebten viele Menschen oft als Knechte in Familien mit. Deswegen wird oft auch gesagt, dass es sich hier immer noch um Anordnungen für die Häuser handelt. Das kann sein, muss aber nicht so sein, denn es gab auch Knechte, die nicht in den Häusern mitlebten.
Grundsätzlich können wir sagen: Diese Aufforderung gilt Menschen, die unfrei sind. Uns muss klar sein, dass es sich hier im Gegensatz zu den Ehefrauen und Kindern, die in den letzten beiden Wochen angesprochen wurden, nicht um eine Schöpfungsordnung handelt.
Das heißt: Das Verhältnis zwischen Ehemännern und Ehefrauen ist von Gott so gegeben, das hat Gott so angeordnet. Das Miteinander von Eltern und Kindern ist etwas, das aus der Schöpfung hervorgeht, wo Gott sagt: Das ist gut so und soll so sein.
Die Sklaverei wird hingegen erst einmal nicht bewertet, sie wird nicht gutgeheißen. In der Textlesung haben wir gelesen, dass es sogar so ist, dass ein Sklave, wenn er die Möglichkeit hat, freizukommen, diese wahrnehmen soll. Eine solche Anordnung erhalten Ehefrauen nicht. Und Kinder – liebe Kinder – auch nicht! Ihr bleibt bei euren Eltern, bis ihr groß seid, und die Ehepartner bleiben beisammen.
Sklaven können freikommen, wenn möglich, aber Paulus macht deutlich, dass das nicht das größte Anliegen ist. Er ist kein Vertreter einer großen Sozialreform. Gläubige Sklaven sollen nicht aufbegehren. Wenn sie in guter Ordnung freikommen können, ist das in Ordnung. Wenn nicht, sollen sie ihren irdischen Herren gehorsam sein. Das ist der Auftrag.
Ich glaube, was hier beschrieben wird, ist uns allen klar, ist eine viel größere Herausforderung als einfach in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis einem Vorgesetzten gegenüberzubleiben oder vielleicht als Schüler den Lehrern gehorsam zu sein.
Hier geht es darum, dass Menschen, die oft sehr schlecht behandelt wurden und denen ihre komplette Freiheit genommen wurde, gesagt wird: Auch ihr sollt denen gehorsam dienen, denen ihr unterstellt seid.
Ich sage das bewusst, weil ich möchte, dass dieser Text uns wirklich herausfordert, wenn wir ihn aus unserer Situation hören. Ich gehe mal davon aus, dass keiner von uns leibeigen ist. Das heißt, wir stehen in sehr viel sanfteren Abhängigkeitsverhältnissen, in denen viele von uns aber dennoch stehen.
Viele von uns haben eine gewisse Autorität über sich – im Beruf oder eben vielleicht in Schule und Studium. Paulus sagt: Seid gehorsam den Autoritäten, unter die ihr gestellt seid. Konkret heißt das: Ihr Sklaven sogar, sogar ihr Sklaven, seid gehorsam euren irdischen Herren.
Und da nennt Paulus drei Gründe, warum sie das tun sollen.
Nun, der mit Abstand wichtigste Grund ist, dass christliche Sklaven und Knechte – und genau diese sind hier angesprochen – anerkennen sollten, dass ihre irdischen Herren nicht letztendlich ihre Herren sind. Sie sind gewissermaßen nur zwischengeschaltet und dienen einem höheren Herrn.
Das lesen wir hier immer wieder. Schon im Vers 5 heißt es: „Ihr Sklaven, seid gehorsam euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern in Einfalt eures Herzens als dem Herrn Christus.“ Dann fährt der Text fort: „Nicht mit Dienst allein vor Augen, um dem Menschen zu gefallen, sondern als Knechte Christi, die den Willen Gottes tun von Herzen. Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn.“
Ich möchte dich fragen: Bist du heute früh hier als ein Knecht Christi? Oder anders gefragt: Ist Jesus Christus dein Herr? Alle anderen Herren, die du vielleicht in deinem Leben hast, sind letztendlich nur dazwischen geschoben. Du sollst hochschauen auf den Herrn Christus und anerkennen, dass manche andere Herren dazwischenstehen. Diesen sollst du so gehorchen, weil du letztendlich Christus gehorchst. Das ist der Auftrag.
Von daher möchte ich auch deutlich sagen: Wenn du heute hier bist und nicht sagen kannst, dass Jesus Christus dein Herr ist, dann wird dich alles, wozu dich dieser Text aufruft, überfordern. Denn von Natur aus, das wissen wir alle, will kein Mensch sich wirklich gerne etwas sagen lassen. Gehorsam ist nicht etwas, das uns von Natur aus leichtfällt.
Gehorsam ist etwas, das wir bestenfalls als Resultat einer sorgfältigen Abwägung leisten. Er liegt uns nicht im Blut. Gehorsam entsteht, wenn das, wozu wir aufgefordert sind, sinnvoll erscheint. Dann sagen wir: Ja, das mache ich. Oder wenn der, der uns dazu aufruft, vertrauenswürdig erscheint, denken wir: Okay, dann wird es wohl richtig sein. Oder wenn es sich lohnt, zum Beispiel wenn ich angemessen dafür entlohnt werde, dann bin ich auch gehorsam.
Ich glaube, wir alle wissen, dass ein solches Denken tief in uns steckt. Einfach nur zu sagen: „Egal, wer mir was sagt, ich mache das natürlich“, ist eigentlich auch nicht gesund. So attraktiv ein vollkommen selbstbestimmtes Leben auch zunächst erscheinen mag, uns muss klar sein, dass es uns ins Verderben führt.
Denn wir Menschen gehören uns nicht selbst. Wir sind Geschöpfe Gottes. Wir sind von ihm geschaffen worden, um uns an ihm zu erfreuen und als seine Stellvertreter in seiner Schöpfung ihn abzubilden und zu repräsentieren. Unser Auftrag ist also, das zu tun, wozu er uns ruft.
Wenn wir also sagen, wir wollen komplett selbstbestimmt leben, dann rebellieren wir gegen Gott. Und von Natur aus tun wir das alle. Gottes Wort macht deutlich, dass er uns eines Tages dafür zur Rechenschaft ziehen wird.
Tatsächlich ist es so: Wenn wir dem Gott und Herrn über alles nicht gehorsam leben, dann verdienen wir seine gerechte Strafe. Die Bibel sagt uns, dass dieser Gott und Herr über alles eines Tages kommen wird und jeden zur Rechenschaft ziehen wird. Dann werden diejenigen, die gegen ihn rebelliert haben, in eine ewige Gefangenschaft geführt werden.
Es sei denn, wir werden davor gerettet – aus diesem verdienten Gericht gerettet. Und weil Gott keinen Gefallen daran hat, Menschen zu richten, hat er einen Retter gesandt. Er hat etwas getan, um rebellische Menschen wie dich und mich aus dem verdienten Gericht zu retten.
Dazu kam er in Jesus Christus selbst zu uns Menschen. Das war schon lange angekündigt im Alten Testament. Jesaja spricht mehrfach davon, dass ein Sklave Gottes kommen wird, ein Knecht Gottes, ein Gottesknecht, der uns zeigen wird, wie wir alle hätten leben sollen und der dann für uns die gerechte Strafe für unseren Ungehorsam auf sich nehmen wird.
So kam Jesus Christus und lebte vollkommen gehorsam. Er tat in allen Dingen das, was von ihm gefordert war. Er ordnete sich unter, er war gehorsam. Seine freiwillige Unterordnung zeigt sich vielleicht am deutlichsten in dem Moment, als er zu Unrecht verhaftet wird.
Seine Jünger wissen, dass es zu Unrecht geschieht, und sie begehren dagegen auf, gegen dieses große Unrecht. Aber Jesus sagt: „Nein, lasst es geschehen.“ Er heilt sogar einen der Soldaten, die gekommen sind, um ihn zu verhaften, der von einem seiner Jünger verletzt wurde.
Dann, als er verurteilt wird, begehrt er nicht dagegen auf. Er geht freiwillig, im perfekten Gehorsam und in völliger Unterordnung, den Weg bis hin zum Kreuz. Dort am Kreuz stirbt er, um sein Leben zu geben als Lösegeld – als Lösegeld für alle, die aufgrund ihrer Rebellion gegen Gott vor Gott nicht bestehen können.
Er zahlt die gerechte Strafe für jeden, der sich ihm zuwendet. Er überwindet den Tod, er steht auf. Er ist heute auferstanden als der erhöhte Herr. Nun ruft er uns dazu auf, uns ihm anzuvertrauen, ihm nachzufolgen und ihn als unseren Herrn anzuerkennen – im Wissen darum, dass er unsere Strafe für uns getragen hat.
Das ist der große Ruf, der von Christen seit zweitausend Jahren in diese Welt hinausgerufen wird und den ich heute früh hier auch ausrufen will: Wenn du Jesus Christus noch nicht als deinen ganz persönlichen Retter und Herrn kennst, dann komm zu ihm.
Bei ihm findest du die Vergebung, die du dringend brauchst für die Rebellion, die du, wie wir alle, in deinem Leben hast. Komm zu ihm, ordne dich ihm unter und erlebe: Es gibt keinen besseren Herrn. Werde ein Knecht Christi.
Nun, wir, die wir das getan haben, wir Knechte Christi, sollten dem Vorbild unseres Herrn nachfolgen. Christen leben als Nachfolger des Christus. Bedenke, was Jesus Christus für dich getan hat. Bedenke seinen Dienst für vollkommen unwürdige Menschen wie dich und mich.
Bedenke, wie er sich für dich hingegeben hat, wie viel Leid und wie viel Unrecht er still ertragen hat. Lieber Christ, ich möchte dich fragen: Sind die Aufgaben, die dir übertragen werden, sind die Ungerechtigkeiten, die du vielleicht von denen, die über dich gestellt sind, ertragen musst, überhaupt wert, verglichen zu werden mit dem, was dein Herr für dich ertragen und getan hat?
Lassen wir uns unserem treuen Knecht Gottes, dem Herrn Jesus Christus, nachfolgen, indem wir tun, was er getan hat. Leben wir gehorsam und tun treu das, was uns auferlegt ist. Das tun wir ganz bewusst als Knechte Christi. So erkennen wir an, dass die Ordnung, in die Gott uns gestellt hat, Gottes Ordnung ist.
Ob wir sie gut finden oder nicht: Alle Ordnung, alle Obrigkeit, alle Autorität in dieser Welt ist nur da, weil Gott sie so zulässt. Petrus greift das auf in seinem ersten Brief, Kapitel 2, Vers 13, und sagt: „Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen.“ Paulus selber schreibt an die Römer in Römer 13, Vers 1: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat; denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott. Wo aber Obrigkeit ist, da ist sie von Gott angeordnet.“
Dann warnt er: „Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widersetzt sich der Anordnung Gottes.“ Hast du schon einmal über diesen Ungehorsam nachgedacht? Wer sich der Obrigkeit widersetzt, die über ihn gesetzt ist, widersetzt sich letztendlich der Anordnung Gottes.
Lieber Christ, sei deinem Vorgesetzten gehorsam! Sei deinen Dozenten an der Uni gehorsam, sei deinen Lehrern in der Schule gehorsam! Tu treu, was von dir erwartet wird, denn du dienst damit letztendlich deinem vollkommen guten Herrn, dem Herrn Jesus Christus.
Dein Lehrer, dein Vorgesetzter, dein Chef mag blöd sein, mag ungerecht sein – das kommt vor in dieser gefallenen Welt. Du magst denken, dass er deinen Gehorsam und deinen Dienst wirklich nicht verdient hat, und das mag auch so sein. Aber schau in allem, was er dir anordnet, über ihn hinweg. Sieh hinter deinem Lehrer in der Schule Jesus Christus, sieh hinter deinem Chef in der Firma Jesus Christus und höre die Worte, als kämen sie direkt von ihm.
Wir lesen hier in Vers 6, am Ende von Vers 6: „Das ist der Wille Gottes.“
Nun, warum will Gott das? Weil er möchte, dass wir als Christen Zeugnis geben von unserem Vertrauen auf den Herrn aller Herren. Ich kann dir versprechen: Wenn du treu und gehorsam deinen Dienst tust, ist das ein Zeugnis. Denn diese Welt will nicht im Gehorsam leben. Sie wird sich darüber wundern, wenn du treu deinen Dienst tust – gerade dann, wenn dein Vorgesetzter oder dein Lehrer blöd oder ungerecht ist und du es dennoch tust. So leuchtest du als ein Licht in einer dunklen Welt.
Dieses Wissen um den Herrn aller Herren, dem wir dienen dürfen, weil er uns teuer erkauft hat, sollte uns nicht einfach zu einem Gehorsam führen, den wir nur "halt dann" tun müssen. Nein, das sollte unsere Herzenshaltung im Dienst prägen. Das sehen wir hier in Versen fünf bis sieben.
Knechte sollen gehorsam sein – mit Furcht und Zittern. Interessanterweise lesen wir diese Aussage auch im Philippabrief, Kapitel zwei. Dort heißt es, dass wir nach dem Seligwerden, nach der Rettung, mit Furcht und Zittern streben. Wir tun das für Gott mit Furcht und Zittern, in Einfalt unseres Herzens – also mit einem ungeteilten Herzen.
Wir sollen als Knechte Christi den Willen Gottes von Herzen tun, heißt es hier. Und am Anfang von Vers 7 steht: Tut euren Dienst mit gutem Willen. Seht ihr, auch diese Herzenshaltung ist eine Überforderung, wenn wir dabei nur an unsere irdischen Herren denken. Ich kann meinem irdischen Herrn vielleicht irgendwie noch gehorsam sein, aber wenn er ungerecht und böse ist, tue ich das nicht von Herzen – es sei denn, ich sehe hinter ihm oder über ihm den Herrn Jesus Christus, diesen vollkommen guten, liebenden Herrn.
Ihm kann ich von Herzen dienen. Hast du den Herrn Jesus lieb? Dann diene ihm von Herzen, indem du auch den irdischen Herren dienst, die Gott dir als Obrigkeiten in dein Leben gestellt hat. Gottes Wort sagt uns hier, dass unser Gehorsam und unsere Treue Jesus gegenüber sichtbar wird durch unsere Treue und unseren Gehorsam gegenüber denen, die Gott uns als Obrigkeiten gegeben hat.
Du zeigst, ob du Jesus wirklich liebst, indem du tust, was er sagt – auch wenn es gerade sehr schwer ist. Ich glaube, wir alle erkennen an, dass unser Herr Jesus wahrhaft mehr verdient als einfach nur Dienst nach Vorschrift. Unser Herr Jesus verdient einen hingegebenen Dienst.
Er hat sich für uns dahingegeben, er hat uns geliebt, als wir noch seine Feinde waren. Einem solchen guten Herrn, der uns so sehr liebt, dienen wir doch gerne. Darum geht es hier.
Gleich zweimal lesen wir, dass wir unseren Dienst ganz bewusst für Jesus tun sollen und nicht für die Menschen, die uns sehen. Tatsächlich sind wir als Christen in gewisser Weise schon frei. Das haben wir in der Textlesung im ersten Brief an die Korinther Kapitel sieben gehört.
Wir sind befreit von den Abhängigkeiten dieser Welt, weil wir Christus dienen. Wir wissen, dass keine andere Macht über Christus steht. Das heißt, Christus steht über unserem irdischen Herrn. Er regiert auch ihn, hat alles in der Hand. Wir sind in keiner wirklichen Abhängigkeit mehr, außer von ihm. Alles andere regelt er. Macht das Sinn?
Nicht nur einmal sagt er deswegen: Dient nicht dem Menschen. Macht nicht einfach das, was die Menschen wollen. Schaut auf Jesus, schaut auf euren Herrn. Ihr Sklaven, seid gehorsam euren irdischen Herren, aber nicht nur mit dem Ziel, ihnen zu gefallen. Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht den Menschen.
Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber aus meinen früheren Zeiten kenne ich das so: Manchmal war ich nur dann wirklich fleißig, wenn der Chef hinter mir stand oder der Lehrer. Wenn ich wusste, dass die Hausaufgaben sowieso nicht kontrolliert werden, dann war das ein guter Vorschlag, den man auch mal ignorieren kann. Vielleicht ist das bei euch auch so.
Nun, wenn wir wissen, dass der, dem wir wirklich dienen, nicht ein Mensch ist, der uns mit seinen Augen sieht, sondern der Herr, der uns allezeit sieht, der uns liebevoll und gnädig, aber immer beobachtet, dann ist es keine wirkliche Option, es einfach mal schleifen zu lassen, weil der Boss es eh nicht merkt.
Wir haben einen wunderbaren Herrn im Himmel, und ihm dürfen wir dienen, da, wo er uns hingestellt hat, zu aller Zeit. Lasst uns das tun!
Wenn wir so dienen, wenn wir fleißig tun, wozu wir aufgerufen sind, auch wenn es keiner sieht und keiner kontrolliert, dann bleibt das in dieser Welt nicht unbemerkt. Menschen werden sich fragen: Warum machst du das? Der merkt das doch eh nicht.
Weil ich letztendlich meinem Herrn diene, der alles sieht und der alles entlohnt.
Das ist der dritte Aspekt, den wir hier betrachten wollen. Das sehen wir vor allem in Vers 8. Ich lese noch einmal und beginne bei Vers 7:
Da heißt es: "Tut euren Dienst mit gutem Willen als dem Herrn und nicht dem Menschen, denn ihr wisst, was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei Sklave oder Freier."
Ohne jede Frage werden wir in dieser Welt nicht immer gerecht entlohnt. Ich kann schon verstehen, dass manche Streikenden auf die Straße gehen, weil sie sagen: Ich habe keine andere Möglichkeit, hier eine gewisse Gerechtigkeit einzufordern.
Der Ehrliche ist in dieser Welt manchmal der Dumme. Der treue und gehorsame Arbeiter wird manchmal ausgenutzt. Diese Welt ist oft ungerecht. Das wissen wir und darunter leiden wir immer wieder auch.
Aber was ist schon der Lohn dieser Welt im Vergleich zu dem, was diejenigen erwartet, die dem Herrn Jesus vertrauen und ihm dienen? Der Herr wird dir vergelten – oder, wie man im Bayerischen sagt, der Vergelsgott.
Ihr Lieben, das ist nicht einfach nur eine Redewendung, das ist eine Verheißung, wie wir hier lesen. Für die, die sich dem Herrn anvertrauen, für Christen gilt diese Zusage: Was du tust, wird nicht unbemerkt bleiben.
Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, ganz egal, ob du Knecht bist oder Herr, Sklave oder Freier. Kein Gehorsam, keine gute Tat wird übersehen werden.
Gerade der schwere Gehorsam, gerade der treue Dienst gegenüber einem harten Herrn in dieser Welt wird vom irdischen Herrn im Himmel gesehen und entlohnt. Das ist eine wunderbare Zusage, eine große Motivation, ganz neu über seine Arbeit und ganz neu über sein Dasein in der Schule oder an der Uni nachzudenken.
Treue Knechte, die ihre Arbeit tun, werden von Jesus, ihrem Chef, ihrem Herrn, ihrem Lehrer, ein reiches Erbe empfangen im Reich Gottes. Und dazu braucht es keinen Arbeitskampf, keinen Streik.
Der gerechte Herr, der überaus großzügige Herr, gibt dir garantiert einen ewigen Lohn, einen großartigen Lohn. Und dafür lohnt es sich zu arbeiten.
Ja, selbst damals, für Sklaven in schwierigsten Umständen, lohnte es sich, ihrer Arbeit treu zu tun und ihren oft brutalen und harten Herren gehorsam zu sein, weil sie wussten: Unser Lohn ist gewiss.
Manche Anforderungen, die an uns gestellt werden, mögen unfair erscheinen und uns sehr herausfordern. Das andere Sprichwort „Undank ist der Welten Lohn“ ist uns bekannt – nicht nur als Sprichwort, sondern als etwas, das oft harte Realität ist.
Ganz ehrlich: Das erleben ja nicht nur die, die noch in irgendeiner Weise entlohnt werden, vielleicht zumindest noch mit Noten in der Schule. Das erleben auch die Mütter unter uns, die oft zuhause ganz besonders hart arbeiten und überhaupt keinen Lohn bekommen.
Undank ist der Welten Lohn. Aber euer Herr im Himmel sieht es und wird euch dafür entlohnen. Als Christen wissen wir: Nichts bleibt unbemerkt.
Deswegen dürfen und wollen wir unserem Herrn dienen, auch in den Beziehungen, auch in den Abhängigkeiten, in die er uns stellt.
Das sind die Worte an die Knechte oder Sklaven. In Vers 9 wendet sich Paulus nun im letzten Vers an die Herren und betont, dass, wenn sie gläubig sind, auch ihr Glaube ihr Verhalten gegenüber ihren Knechten prägen sollte.
Vers 9: „Und ihr Herren, tut ihnen gegenüber das Gleiche und lasst das Drohen, denn ihr wisst, dass euer und ihr Herr im Himmel ist. Und bei ihm gilt kein Ansehen der Person.“
Zunächst einmal: Die Herren damals waren die Vorgesetzten, oft sogar die Eigentümer der Knechte oder Sklaven. Deshalb ist uns klar, dass wir diesen Text sicherlich als relevant für jeden von uns hören dürfen, der in irgendeiner Weise eine Leitungsposition über andere Menschen ausübt – besonders dann, wenn ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis besteht.
Aus dieser Sicht spricht dieser Text auch uns an, auch wenn hoffentlich keiner von uns Sklaven zu Hause hat. Manche von uns sind in einer Leitungsposition, vielleicht nicht als oberster Chef, aber irgendwo in der Hierarchie eingeordnet. Sie haben Untergebene, denen sie etwas zu sagen haben, und tragen Verantwortung für andere.
Nur den gläubigen Herren wird hier gesagt, dass sie sich gegenüber ihren Knechten genauso verhalten sollen, wie diese sich gegenüber ihren Herren verhalten sollen: „Tut ihnen gegenüber das Gleiche.“ Die Aufgaben sind unterschiedlich, darum geht es hier nicht. Es geht vielmehr um die Herzenshaltung, mit der wir etwas tun.
Auch Herren sollen ihre Verantwortung so wahrnehmen, wie Knechte ihre Verantwortung wahrnehmen – freundlich, respektvoll und mit ungeteiltem Herzen. Manche Leiter in dieser Welt üben ihre Leitung ganz anders aus. Sie nutzen ihre Stellung, um daraus ein gewisses Drohpotenzial abzuleiten. Manche Leiter brüsten sich sogar damit, dass ihre Untergebenen richtig Angst vor ihnen haben.
Neben vielen tollen Chefs, die ich in der Privatwirtschaft erlebt habe, gab es auch einen, der so war. Das machte keinen Spaß. Ich habe es nie ganz abbekommen, aber er zelebrierte immer wieder, wie er jemanden fertig machte und vor die Tür setzte.
Paulus sagt, christliche Herren können so nicht leiten. Das geht gar nicht. „Ihr Herren, tut ihnen gegenüber das Gleiche und lasst das Drohen.“ Damit meint er nicht, dass ein Vorgesetzter seinen Untergebenen nicht auch einmal ermahnend sagen darf: „Wenn du hier nicht gehorsam bist, wenn du weiterhin faul bist, kann das Konsequenzen haben. Dann kann es sein, dass dir gekündigt wird.“
Darum geht es nicht. Das ist nicht die Form von Drohung, die hier gemeint ist. Das ist eine Ermahnung, die legitim und manchmal notwendig ist. Es geht hier um die Herzenshaltung – das ist der Punkt dahinter.
Das heißt: Wenn du als Vorgesetzter so handelst, um dem Mitarbeiter mal zu zeigen, wo der Hammer hängt, oder um zu zeigen, wer das Sagen hat, dann ist das falsch. Wenn du es aber aus der Herzenshaltung heraus tust, dass du deinen Mitarbeiter eigentlich dahin bringen willst, das Richtige zu tun, dann ist das völlig in Ordnung, ja, dann ist es angemessen.
Wir haben das in den letzten beiden Wochen auch schon gesehen. Wir haben darüber nachgedacht, dass christliche Väter vor allem ihren Kindern gegenüber ein Abbild des himmlischen Vaters sein sollen. Sie sollen etwas widerspiegeln von Gottes Liebe, aber auch von seiner Klarheit.
So sollen Menschen in Leitungsverantwortung ihren Untergebenen gegenüber etwas abbilden vom Herrn Jesus Christus. Und der Herr Jesus Christus leitet eben nicht mit Drohen. Jesu Worte sind vielmehr Worte voller Wahrheit und Liebe.
Lasst uns nur einen Moment darüber nachdenken, wie Jesus mit seinen Jüngern umgeht. Wie oft – wenn ihr die Evangelien lest – sieht ihr, wie Jesus gnädig und geduldig darüber hinweggeht, wenn die Jünger mal wieder richtig begriffsstutzig sind? Wie oft erklärt er ihnen Dinge, die sie schon längst wissen sollten?
Lasst uns auf Jesus schauen, auf den Herrn Jesus: wie sanftmütig, barmherzig, geduldig, gnädig und voller Liebe er agiert. Ich hoffe, du kennst Jesus so. Ich hoffe, du kennst deinen Herrn Jesus nicht als einen harten Meister, der dir droht und dich mit harter Hand zurechtbringen will.
Ich weiß, dass er manchmal so verkündigt wird. Natürlich ist es angemessen, dass unser guter Herr uns auch manchmal mit einer gewissen Strenge ermahnt. Aber hinter allem steht sein Herz der Liebe – ein Herz voller Barmherzigkeit, Geduld, Gnade und Sanftmut.
So sollen auch wir, wenn wir Leitungsverantwortung haben, mit denen umgehen, die der Herr uns anvertraut hat. Damit wir sie leiten. Dabei sollten wir nie vergessen, dass sie genauso wie wir unter dem einen Herrn im Himmel stehen.
Daran erinnert Paulus die Christen hier, wenn er sagt: „Ihr Herren, tut ihnen gegenüber das Gleiche und lasst das Drohen, denn ihr wisst, dass euer und ihr Herr im Himmel ist.“ Auf gut Deutsch: Vor Gott sind wir doch alle letztendlich mehr oder weniger auf der gleichen Stufe.
Ja, Gott hat in seiner Weisheit gewisse Ordnungen in dieser Welt gegeben. Da gibt es einen Vorgesetzten und einen Untergebenen. Aber weit über beiden steht der Herr im Himmel.
Das ist, was Paulus sagt: Schaut, ihr alle – wir alle, ihr Herren und ihr Untergebenen – ihr alle werdet Rechenschaft ablegen müssen vor diesem Herrn.
Lieber Christ in Leitungsverantwortung, lass mich dich fragen: Wie würden diejenigen, die der Herr dir anvertraut hat – als Mitarbeiter, als Untergebene oder in irgendeiner Form – dich beurteilen? Würden deine Untergebenen Gott für dich danken?
Wenn du heute hier als Lehrer bist – weil ich vorhin Schüler angesprochen habe – vielleicht darf ich dich auch so herausfordern: Würden deine Schüler Gott danken, dass sie dich als Lehrer haben?
Würden Menschen, die unter deinem Dienst stehen, Gott danken für den Dienst, den du an ihnen tust? Vielleicht deine Kunden, vielleicht deine Patienten? Oder würden sie vor Gott klagen über deine Launen und Ungerechtigkeiten?
Nun lass mich mit deiner letzten Frage hier zum Ende kommen: Wie siehst du dich eigentlich selbst? Wenn du von Gott in Leitungsverantwortung gestellt wirst, hältst du dich für wichtiger als andere?
Wir haben uns jetzt in drei Predigten mit der Ordnung Gottes beschäftigt. Dabei wurden Ehefrauen, Kinder und Knechte nicht konkret dazu aufgefordert, sich unterzuordnen oder gehorsam zu sein. Das ist politisch natürlich völlig inkorrekt, und unsere Gesellschaft rebelliert dagegen.
Ich glaube, dass das zumindest manchmal auch damit zu tun hat, dass Ehemänner, Väter und Vorgesetzte ihre Verantwortung missbrauchen und sich selbst für zu wichtig nehmen. Paulus beendet diesen Abschnitt, und ich glaube, die letzten Worte in Vers 9 sind wirklich die abschließenden Worte zu dem ganzen Abschnitt, der bei Kapitel 5, Vers 21 begonnen hat. Sie verdeutlichen etwas ganz Wichtiges: Da lesen wir nämlich über den Herrn im Himmel, bei ihm gilt kein Ansehen der Person.
Ehemänner, Väter, Menschen mit Leitungsverantwortung in dieser Welt: Ihr seid nicht mehr wert, ihr seid nicht wichtiger, nur weil Gott euch in bestimmten Beziehungen Verantwortung übertragen hat. In seiner großen Weisheit sorgt Gott für eine gute Ordnung. Aber diese gute Ordnung ist keine Frage des Wertes. Egal, was die Welt sagen mag – sie kriegt das auch wieder nicht richtig auf die Reihe. Die Welt denkt, der ist mehr wert, der ist bedeutender. In Gottes Augen ist das nicht der Fall.
Ich habe vorhin schon gesagt, wie der Herr über uns allen steht. Ich glaube, aus Gottes Perspektive ist die Ordnung, die er gegeben hat, quasi bedeutungslos. Ob da einer drüber oder drunter steht – von da weit oben spielt das keine Rolle.
Wir denken manchmal: „Boah, ich bin aber was!“ Gott sagt: „Wirklich?“ Oder wir sagen: „Ich bin nichts!“ und Gott sagt: „Wie kommst du auf die Idee?“ Gott sieht uns alle gleich. Bei ihm ist kein Ansehen der Person.
Von daher möchte ich mich ganz bewusst an beide Seiten wenden. An die, die vielleicht eine Ermahnung in diesem Punkt nötig haben: Bild dir nichts darauf ein, dass Gott dir in gewisser Weise in seiner weisen Vorsehung Verantwortung gegeben hat, vielleicht eine gewisse Autorität. Nimm diese dir von Gott gegebene Verantwortung so wahr, dass er seine Freude an dir hat. Handle so, dass das, was du tust, denen, die dir untergeben sind, die dir unter deine Verantwortung gegeben sind, zum Segen wird. Dazu bist du da.
Wenn du vielleicht unter Minderwertigkeitsgefühlen leidest, vielleicht weil du in den Augen dieser Welt nichts bist und dir das auch immer wieder deutlich gesagt wird, dann bitte ich dich: Höre, was Gott dir zu sagen hat. Er sagt dir: Bei mir gibt es kein Ansehen der Person. Du bist mein Geliebtes.
„Kind, du bist ein geliebtes Kind des Allmächtigen.“ Nimm den Stand, in den dich der Herr hineingestellt hat, an. Diene treu mit dem, was er dir gegeben hat und wozu du aufgerufen wirst. Sei gewiss, dass eines Tages dein Herr wiederkommt. Dann wird er jeden, der sich ihm anvertraut hat und dem er gedient hat, mit einem großartigen Lohn beschenken.
Wir – egal wer du bist in dieser Welt – wir Knechte Gottes sind zugleich Miterben Christi. Das ist der große Lohn, der uns verheißen ist. Und dieser Lohn sollte uns motivieren, treu zu dienen, wo immer der Herr uns hinstellt. Als Knechte und als Herrn, zu seiner Ehre.
Ich bete: Himmlischer Vater, danke für dein heiliges Wort, das uns manchmal sehr herausfordert und doch so gut ist.
Wir danken dir für die Worte, die wir heute bedenken durften. Wir danken dir, dass du uns ermutigst, auch in schwierigen Situationen treu weiterzutun, wozu du uns letztendlich rufst.
Herr, vergib uns, dass wir so oft aufbegehren. Du kennst unsere Rebellnatur und weißt, wie wir oft nicht treu und gehorsam sein wollen.
Herr, du kennst unsere stolzen Herzen und wie leicht wir uns etwas einbilden auf die Verantwortung, die du uns übertragen hast. Herr, vergib uns und verändere unsere Herzen.
Sodass wir dir dienen, unserem Herrn, als deine Knechte. Wir bitten, dass du von Herzen in uns wirkst, damit wir als Lichter in dieser dunklen Welt scheinen können – zu deiner Ehre. Amen.