Einführung in das Thema soziales Engagement im christlichen Glauben
Christlicher Glaube – Fünf grundlegende Anfragen
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um unser soziales Engagement.
Zwei Anfragen an den christlichen Glauben liegen hinter uns. Das sind Fragen, die gern von Skeptikern gestellt werden und leider ihre Berechtigung haben. Denn das Christentum hat sich nach einem fulminanten Start mit Leidenschaft, Liebe und Leidensbereitschaft im Lauf der Jahrhunderte zu einer vergleichsweise harmlosen, angepassten Religion entwickelt. Es geht dabei nicht mehr darum, dass ich in Jesus meinen persönlichen Retter finde, an den ich mich hänge, um von ihm zu lernen, was wahres Leben ist. Auch geht es nicht mehr darum, durch diese Beziehung zu ihm ewiges Leben zu ergreifen.
Das war der Anfang, und das kann heute noch die Erfahrung derer sein, die diesem Ursprung verbunden sind. Diese suchen nicht nur den religiösen Aspekt, sondern das Echte und das Unverfälschte einer ganz lebendigen Christusbeziehung.
Doch über die Jahrhunderte ist unter der Überschrift Christentum noch etwas anderes entstanden: eine Art Überbau, eine verworrene Struktur von Kirchen, Riten und Glaubensbekenntnissen, die mit dem apostolischen Ursprung nicht mehr viel zu tun hat. Einfach weil sie ablenkt – ablenkt von der Einmaligkeit und Persönlichkeit meiner Glaubensbeziehung zu meinem Herrn Jesus.
In dem Maß, wie es wichtig wurde, Teil dieser Struktur, dieses Überbaus zu werden – einer Struktur, die sich Menschen ausgedacht haben und die nicht mehr Teil der Gemeinschaft des Geistes ist – verlor das Christentum viel von seiner Dynamik und Kraft.
Es ist wichtig, dass wir genau das verstehen, wenn wir uns dem Einwand von heute widmen. Der geht nämlich in etwa so: Ihr Christen seid doch einfach nur Leute, die sich auf die Ewigkeit freuen, aber darüber die Herausforderungen der Gegenwart vergessen. Es wäre viel besser, ihr würdet euch mit den Problemen beschäftigen, die wir heute haben, anstatt Menschen auf die Zukunft zu vertrösten.
Also sind Christen weltfremde Spinner, die sich zu viele Gedanken über die Ewigkeit machen, statt im Heute zu leben und aktuelle Probleme zu lösen.
Interessanterweise spricht die Geschichte eine ganz andere Sprache. Ich habe das gestern so gesagt: Wenn Christen wirklich ihrem Christus folgen, wenn sie den Anspruch Jesu ernst nehmen, dann werden sie zu Fanatikern der Liebe.
Ja, sie freuen sich unbändig auf die Ewigkeit. Ich kann das nicht anders sagen: Ich freue mich auf das eigentliche Leben, für das ich gemacht bin.
Aber diese Freude auf die Ewigkeit ist verbunden mit einem Auftrag für heute. Ich bin als Christ ja nicht auf der Erde, weil Jesus mich vergessen hat, sondern weil er mich bewusst hier gelassen hat. Ich bin hier, um das Evangelium zu predigen und Menschen zu Jüngern zu machen. Deshalb dieser Podcast.
Jetzt könnte der falsche Eindruck entstehen, dass die, die das Evangelium predigen, nur Sinn für das Religiöse und das Ewige haben. Aber das ist weder logisch noch wahr.
Es ist nicht logisch. Warum nicht? Ganz einfach, weil das Evangelium als Botschaft ja viel mehr enthält als nur eine Hoffnung auf die Ewigkeit.
Wenn der Herr Jesus davon spricht, dass ein Gläubiger heute schon ewiges Leben hat – also nicht bekommt, sondern hat – dann will er damit ausdrücken, dass der Mensch, der sich zu Gott bekehrt, im Moment seiner Bekehrung ein anderer wird.
Das ist vielleicht der große Unterschied, wenn ich Christentum als Religion dem Christentum als Beziehung gegenüberstelle.
Christentum als Religion verlangt gute Werke, weil ich darauf hoffe, nach meinem Tod dafür das ewige Leben zu bekommen.
Christentum als Beziehung weiß darum, dass meine guten Werke vor Gott gar nichts bedeuten, dass Gott allein meinen Glauben will und mich dafür mit ewigem Leben – und zwar als Lebensqualität – beschenken will.
Wo diese Lebensqualität ins Leben eines Menschen Einzug hält, dort, wo plötzlich echte Beziehung zu einem auferstandenen Jesus Christus gelebt wird, wird – und das hatten wir schon – Liebe wichtig.
Mein Leben dreht sich um Liebe.
Das ist der Grund, warum ich heute diesen Podcast schreibe, warum ich liebevoll mit meiner Frau umgehe, auch wenn sie vielleicht etwas muffelig aus dem Schulstress nach Hause kommt, warum ich mich an Hilfslieferungen für Sri Lanka beteilige und warum wir uns am Nachmittag noch mit einem älteren Ehepaar zum Bibellesen treffen werden.
Mein Leben dreht sich ganz praktisch um Liebe.
Merkt ihr, wie die Botschaft des Evangeliums viel mehr regelt als meine Ewigkeit? Sie regelt mein Hier und Heute.
Das Evangelium will mein ganzes Leben durchdringen, sonst ist es nicht Evangelium, nicht Beziehung, sondern Religion.
Religion wartet auf das ewige Leben, Beziehung lebt es schon.
Beziehung lebt ewiges Leben in den Grenzen einer verlorenen Welt, und diese Grenzen tun weh. Deshalb tut die Hoffnung auf eine neue Welt gut.
Aber diese Hoffnung motiviert mich, mehr zu lieben, auch weil ich weiß, dass Gott mich für meine Hingabe einmal belohnen wird.
Die Behauptung, dass die, die das Evangelium predigen, die Herausforderungen ihrer Zeit übersehen, ist nicht nur unlogisch, sondern schlichtweg nicht wahr.
Ich frage mich manchmal: Was wäre aus dieser Welt ohne das Christentum geworden?
Viele Errungenschaften, die wir heute als völlig normal betrachten, gehen auf den Einfluss von Christen zurück.
Weit davon entfernt, sich nur für die Ewigkeit zu interessieren, waren es Christen, die ganz wesentlich der antiken Welt ihren humanen Stempel aufgedrückt haben.
So bin ich ganz ehrlich stolz auf das, was gerade die frühen Christen geleistet haben.
Wo die ersten Christen Unrecht sahen, da haben sie angepackt.
Sie haben ausgesetzte Kinder aufgenommen, kümmerten sich als Erste um arme Witwen, hatten eine Liste bedürftiger Personen, gründeten die ersten Waisenhäuser, führten Heime für Geisteskranke ein, gründeten die ersten Häuser, die speziell der Pflege von Kranken dienten, unterhielten Armenhäuser und gründeten Blindenheime.
All diese Neuerungen, die für uns heute völlig normal sind, wurden bis zum fünften Jahrhundert bereits eingeführt.
Durch diese Christen wurde die Welt wirklich eine andere.
So muss der letzte nichtchristliche Kaiser des Römischen Reiches im Jahr 362 frustriert in einem Brief schreiben:
„Es ist gemeint für uns Heiden eine Schande, dass jeder sehen kann, wie unsere eigenen Leute von uns keine Versorgung bekommen, während kein Jude je betteln muss und die unheiligen Galiläer – das sind die Christen – nicht nur ihre eigenen Armen unterstützen, sondern auch die unsrigen.“
Das ist Christentum – wenn man sich um die Armen kümmert und dabei die armen Heiden nicht außer Acht lässt.
Und es geht weiter.
Christen setzen Meilensteine im Bildungswesen. Sie gründen die ersten Schulen, die erste Universität in Bologna, führen die Schulbildung für alle ein, erfinden die Klassenstufen, den Kindergarten, den Unterricht für Gehörlose und Blinde.
Die Abschaffung der Sklaverei wurde genauso von einem engagierten Christen vorangetrieben wie die Einführung des Roten Kreuzes.
Ich für meinen Teil bin stolz, Christ zu sein, weil das Christentum in seiner ursprünglichen, auf Beziehung angelegten Form der Welt einfach gut tut – bis heute.
Ein Grund dafür ist auch unsere Freude auf die Ewigkeit.
Es ist doch so: Weil ich die Ewigkeit vor mir habe, weil das Beste für mich noch kommt, habe ich keine Angst, in diesem Leben etwas zu verpassen.
Und deshalb, weil es gerade nicht darum geht, alles an vermeintlichem Glück aus diesem Leben herauszupressen, kann ich mit offenen Augen die Welt anschauen und überlegen, wie ich die Liebe auslebe, die der Herr Jesus mir vorgelebt und mir geschenkt hat.
Ich kann ein Liebeswagnis eingehen.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest noch ein wenig darüber nachdenken, wo überall in der Bibel von Armenfürsorge, Almosen und ähnlichen Themen die Rede ist.
Das war's für heute.
Gestern gab es eine neue Ausgabe der Berlin News, meiner monatlichen E-Mail mit drei Gebetsanliegen. Du kannst dich über www.frogwords.de in den Verteiler aufnehmen lassen oder findest sie in der App unter Gebet.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Die historische Realität christlichen Engagements
Interessanterweise erzählt die Geschichte eine ganz andere Sprache. Ich habe gestern gesagt: Wenn Christen wirklich ihrem Christus folgen und den Anspruch Jesu ernst nehmen, dann werden sie zu Fanatikern der Liebe.
Ja, sie freuen sich unbändig auf die Ewigkeit. Ich kann es nicht anders ausdrücken: Ich freue mich auf das eigentliche Leben, für das ich geschaffen bin. Doch diese Freude auf die Ewigkeit ist mit einem Auftrag für heute verbunden.
Ich bin als Christ nicht auf der Erde, weil Jesus mich vergessen hat, sondern weil er mich bewusst hier gelassen hat. Ich bin hier, um das Evangelium zu predigen und Menschen zu Jüngern zu machen. Deshalb gibt es diesen Podcast.
Jetzt könnte der falsche Eindruck entstehen, dass diejenigen, die das Evangelium predigen, nur Sinn für das Religiöse und das Ewige haben. Aber das ist weder logisch noch wahr.
Die Bedeutung des Evangeliums für das Hier und Jetzt
Es ist nicht logisch. Warum nicht? Ganz einfach, weil das Evangelium als Botschaft viel mehr enthält als nur die Hoffnung auf die Ewigkeit.
Wenn der Herr Jesus davon spricht, dass ein Gläubiger heute schon ewiges Leben hat – also nicht erst bekommt, sondern bereits hat –, dann will er damit ausdrücken, dass der Mensch, der sich zu Gott bekehrt, im Moment seiner Bekehrung ein anderer wird.
Das ist vielleicht der große Unterschied, wenn ich das Christentum als Religion dem Christentum als Beziehung gegenüberstelle.
Christentum als Religion verlangt gute Werke, weil ich darauf hoffe, nach meinem Tod dafür das ewige Leben zu bekommen. Christentum als Beziehung weiß hingegen, dass meine guten Werke vor Gott gar nichts bedeuten, dass Gott allein meinen Glauben will.
Gott will mich mit ewigem Leben beschenken – und zwar als Lebensqualität. Wo diese Lebensqualität ins Leben eines Menschen Einzug hält, dort, wo plötzlich eine echte Beziehung zu einem auferstandenen Jesus Christus gelebt wird, wird – und das hatten wir schon – Liebe wichtig.
Mein Leben dreht sich um Liebe.
Praktische Auswirkungen der Liebe im Alltag
Das ist der Grund, warum ich heute einen Podcast schreibe, warum ich liebevoll mit meiner Frau umgehe – auch wenn sie vielleicht etwas muffelig aus dem Schulstress nach Hause kommt. Es ist auch der Grund, warum ich mich an Hilfslieferungen für Sri Lanka beteilige und warum wir uns am Nachmittag noch mit einem älteren Ehepaar zum Bibellesen treffen werden.
Mein Leben dreht sich ganz praktisch um Liebe.
Merkt ihr, wie die Botschaft des Evangeliums viel mehr regelt als nur meine Ewigkeit? Sie regelt mein Hier und Heute. Das Evangelium will mein ganzes Leben durchdringen. Sonst ist es nicht Evangelium, nicht Beziehung, sondern Religion. Religion wartet auf das ewige Leben, Beziehung lebt es schon.
Beziehung lebt ewiges Leben in den Grenzen einer verlorenen Welt. Diese Grenzen tun weh, und deshalb tut die Hoffnung auf eine neue Welt gut. Aber diese Hoffnung motiviert mich, mehr zu lieben – auch weil ich weiß, dass Gott mich für meine Hingabe einmal belohnen wird.
Die Behauptung, dass diejenigen, die das Evangelium predigen, die Herausforderungen ihrer Zeit übersehen, ist nicht nur unlogisch, sondern schlichtweg nicht wahr.
Historische Beispiele christlichen sozialen Engagements
Ich frage mich manchmal, was aus dieser Welt ohne das Christentum geworden wäre. Viele Errungenschaften, die wir heute als völlig normal betrachten, gehen auf den Einfluss von Christen zurück. Weit davon entfernt, sich nur für die Ewigkeit zu interessieren, waren es gerade die Christen, die der antiken Welt ihren humanen Stempel aufgedrückt haben.
Ganz ehrlich: Ich bin stolz auf das, was besonders die frühen Christen geleistet haben. Wo sie Unrecht sahen, haben sie gehandelt. Sie nahmen ausgesetzte Kinder auf, kümmerten sich als Erste um arme Witwen und führten Listen bedürftiger Personen. Sie gründeten die ersten Waisenhäuser und führten Heime für Geisteskranke ein. Zudem errichteten sie die ersten Häuser, die speziell der Pflege von Kranken dienten, unterhielten Armenhäuser und gründeten Blindenheime.
All diese Neuerungen, die für uns heute völlig normal sind, wurden bereits bis zum fünften Jahrhundert eingeführt. Durch diese Christen wurde die Welt wirklich eine andere.
So muss der letzte nichtchristliche Kaiser des Römischen Reiches im Jahr 362 frustriert in einem Brief schreiben: „Es ist eine Schande für uns Heiden, dass jeder sehen kann, wie unsere eigenen Leute von uns keine Versorgung bekommen, während kein Jude je betteln muss und die unheiligen Galiläer – das sind die Christen – nicht nur ihre eigenen Armen unterstützen, sondern auch die unsrigen.“
Christliches Engagement als Vorbild für gesellschaftlichen Fortschritt
Das ist gelebtes Christentum: sich um die Armen kümmern und dabei auch die armen Heiden nicht außer Acht lassen. Und es geht weiter.
Christen setzen Meilensteine im Bildungswesen. Sie gründen die ersten Schulen und die erste Universität in Bologna. Sie führen die Schulbildung für alle ein. Außerdem erfinden sie die Klassenstufen, den Kindergarten sowie den Unterricht für Gehörlose und Blinde.
Die Abschaffung der Sklaverei wurde ebenfalls von einem engagierten Christen vorangetrieben. Ebenso die Einführung des Roten Kreuzes.
Ich für meinen Teil bin stolz, Christ zu sein, weil das Christentum in seiner ursprünglichen, auf Beziehung angelegten Form der Welt bis heute einfach gut tut.
Die Motivation aus der Hoffnung auf die Ewigkeit
Ein Grund dafür ist auch unsere Freude auf die Ewigkeit. Weil ich die Ewigkeit vor mir habe und das Beste für mich noch kommt, habe ich keine Angst, in diesem Leben etwas zu verpassen.
Deshalb geht es gerade nicht darum, alles vermeintliche Glück aus diesem Leben herauszupressen. Ich kann mit offenen Augen die Welt anschauen und überlegen, wie ich die Liebe auslebe, die der Herr Jesus mir vorgelebt und geschenkt hat.
Ich kann ein Liebeswagnis eingehen.
Abschluss und Impuls zum Nachdenken
Was könntest du jetzt tun? Du könntest noch ein wenig darüber nachdenken, wo überall in der Bibel von Armenfürsorge, Almosen und ähnlichen Themen die Rede ist.
Das war's für heute. Gestern gab es eine neue Ausgabe der Berlin News, meiner monatlichen E-Mail mit drei Gebetsanliegen. Du kannst dich über www.frogwords.de in den Verteiler aufnehmen lassen oder findest sie in der App unter Gebet.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.