Die Bedeutung der Weihnachtsgeschichte und das Nachsinnen über Gottes Geschenk
In der Weihnachtsgeschichte heißt es von Maria, dass sie alle diese Worte in ihrem Herzen bewegte. Dazu geben auch die vielen Feiertage Anlass. Es sind Zeiten, in denen wir nachdenken und nachsinnen dürfen über das große Geschenk, das uns der Herr macht.
Zunächst wollen wir zwei Lieder singen. Das erste ist „Auf, Seele, auf“ aus dem Gesangbuch, Nummer 73. Das Epiphaniasfest, das am 6. Januar gefeiert wird, war früher das eigentliche Weihnachtsfest. Dieses Lied ist für dieses Fest vorgesehen, kann aber auch zu anderen Gelegenheiten gesungen werden. Es ist ein Weihnachtslied, Nummer 73, Strophen 1 bis 5. Wir setzen gleich zu den Posaunen ein.
Heute Morgen stand im Losungsbüchlein ein Wort von David: ein großes Dankgebet. David hatte von Gott die Weissagung erhalten, dass Gott seinen Thron für ewig befestigen will. Er sagt: „Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du alle diese großen Dinge getan.“ Das ist ein prophetischer Vorausblick bei David. Sonst könnte man nicht sagen, das hast du schon getan. Wir sind auf den großen Spross Davids, den Verheißenen, ausgerichtet. „Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du alle diese großen Dinge getan.“
Paulus sagt dazu, dass alle Gottes Verheißungen in Jesus Christus erfüllt sind. Die herrliche Wirkung der Gemeinschaft aller Verheißungen der Propheten ist in Jesus bestätigt. Darum sprechen wir auch durch ihn das Amen. Das heißt: Es ist gewiss, was wir zum Lobpreis sagen.
Nun wollen wir miteinander singen aus Lied 42: „Dies ist der Tag, den Gott gemacht hat“, die Verse 1 bis 3.
Was tun? Was macht? Lasst uns beten.
Das Wunder der Geburt Jesu und die Einladung zum Frieden
Du, unser Heiland Jesus Christus – das ist ein unglaubliches Wunder. Du übersteigst unser Verstehen und unser Denken bei Weitem.
In den zurückliegenden Tagen hast du uns wieder Einblicke geschenkt, die uns Trost und Frieden bedeuten können. Wir wollen noch viel mehr von deinem großen Handeln entdecken.
Du suchst diese verlorene Welt. Darum klopfst du heute Morgen bei uns an. Du willst zu uns kommen, uns beschenken, uns erneuern und deinen Frieden geben. Und wir wollen dich aufnehmen als König und Herr.
Wenn die Krippe nicht so schlecht war, dann sollte unser Leben auch nicht so schlecht sein. In der Stille wollen wir dir alles sagen, was uns bewegt.
Hörst du, wie du dein Volk besucht und erlöst hast? Danke, Armin. Und wir singen von dem Weihnachtslied von Jochen Klepper, Nummer 539: „Sieh nicht an, was du selber bist in deiner Schuld und Schwäche, sieh den an, der gekommen ist, damit er für dich spreche.“
Wir singen die erste, die dritte und die vierte Strophe, dazu Fels 13 und 4.
Ja. Was aha? Ja. Ja. Haha. Ja.
Die Realität des Kampfes um das Friedensreich
Diesen Weihnachtstagen steht ein zentrales Bild im Mittelpunkt: Maria und Josef. So malen es oft die Künstler. Ein sanftes Bild voller wunderbarem Frieden, der sich über die Tiere im Stall legt. Selbst die Armut wirkt hier heimlich und still.
Doch es gibt auch kritische Stimmen. Gut so, wenn sie sagen: „Kritische Stimme? Wenn Jesus der Messias wäre, müsste sich doch die Welt verwandelt haben. Das Friedensreich müsste angebrochen sein.“ Der Säugling sitzt am Loch der Giftschlange, während der Löwe Stroh frisst. Das Reich des Friedens ist noch nicht gekommen.
Vielleicht liegt das daran, dass wir in der Bibel meist nur eine einzige Szene lesen: die im Stall. Doch danach folgt gleich eine andere, weniger friedliche Szene. Da tritt der alte Simeon zu Maria und sagt: „Und durch deine Seele wird ein Schwert dringen.“ (Lukas 2,35)
Jesus ist ein Fremdkörper in dieser Welt. Mit ihm beginnt ein Kampf und auch Hass. Ein Toben wird entfacht, wie es seinesgleichen sucht.
Oft fällt es uns schwer, uns in diesen Weihnachtstagen an den grausamen Kindermord von Bethlehem zu erinnern. Genauso wie wir aus der Geschichte den grausamen Herodes kennen. Einen Herrscher, der keine Menschen liebte und nur bezahlte Söldner um sich hatte.
Während seiner Beerdigung ließ er 10.000 Juden töten, damit wenigstens jemand weint. Dieser Herodes will Jesus umbringen. Jesus, der Flüchtling, der keinen Raum hat und schließlich auf den afrikanischen Kontinent fliehen muss. All das steht im Evangelium.
Die Offenbarung des Kampfes zwischen Licht und Finsternis
Und die kürzeste Weihnachtsgeschichte? Sie steht im letzten Buch der Bibel und soll uns heute noch einmal leiten – am Ende dieser Festtage, damit wir den ganzen Zusammenhang sehen.
Ich möchte sagen: Es sind wahnsinnig große Dimensionen der Geburt Jesu, die dort gezeigt werden. Johannes steht im Zentrum. Er leitet damals die junge Christengemeinde in Ephesus. Diese Gemeinde trifft auf die zweite Welle der Christenverfolgung unter Kaiser Domitian.
Man muss sich vorstellen: Das ist keine 50 Jahre nach dem Tod Jesu. Und doch gibt es im ganzen Römischen Reich schon überall blühende Christengemeinden. Gibt es einen größeren Beweis für die Auferstehung Jesu und seine Macht?
Dieser Vorsteher Johannes wird auf die Insel Patmos gebracht. Dort offenbart ihm der Geist Gottes die Hintergründe des Geschehens, das noch kommen soll. Immer wenn man das liest oder darüber nachdenkt, ist man ganz betroffen und fasziniert, wie aktuell diese Worte sind. Man kann die Zeit nur prüfen und beurteilen, wenn man genau hinschaut.
Johannes spricht in Chiffren und Bildern, vielleicht auch ein Stück weit, damit die Christenverfolger das nicht verstehen können. Darum verwendet er diese biblischen Bilder, die für gläubige Menschen sehr schnell gedeutet werden können.
Was sollen diese Bilder bedeuten? Domitian, der römische Kaiser, war der erste, der für sich – wir wissen das aus vielen Quellen – die Formel „guter Herr“ benutzte, obwohl er ein sterblicher Mensch war. Im ganzen Römischen Reich fand er keinen Feind, der ebenso gefährlich werden konnte wie dieser Jesus.
Jesus war doch schon seit 50 Jahren tot. Und dennoch wussten die Menschen mehr über die Wahrheit des Evangeliums.
Die Vision aus der Offenbarung Kapitel 12: Der Kampf im Himmel und auf Erden
Wir lesen jetzt Offenbarung 12. Das sollte die Seite 297 sein, also am Ende unserer Bibeln. Kapitel 1 bis 11 beschreiben diese großen Gerichte, die über die Welt kommen. Nun kommen wir hinein und sehen noch einmal die ganzen Hintergründe. Kapitel 13 beginnt dann mit der Darstellung des Antichristen und seiner Herrschaft, seines Propheten und schließlich der Überwindung vor dem Thron Gottes.
Jetzt zu Kapitel 12: Es erschien ein großes Zeichen am Himmel, eine Frau, die mit der Sonne bekleidet war, der Mond stand unter ihren Füßen, und auf ihrem Haupt trug sie eine Krone von zwölf Sternen. Sie war schwanger und schrie in den Wehen, hatte große Qualen bei der Geburt.
Dann erschien ein anderes Zeichen am Himmel: ein großer, roter Drache. Er hatte sieben Häupter und zehn Hörner; auf seinen Häuptern waren sieben Kronen. Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, um ihr Kind zu verschlingen, sobald sie es geboren hätte. Man sieht hier schon eine Anspielung auf die Weihnachtsgeschichte.
Die Frau gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker mit eisernem Stab weiden sollte. Das Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron. Die Frau floh in die Wüste, wo ihr ein Ort bereitet war von Gott, damit sie dort 1260 Tage ernährt werde.
Dann entbrannte ein Kampf im Himmel. Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen, und der Drache kämpfte gegen seine Engel. Doch sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr im Himmel gefunden. So wurde der große Drache, die alte Schlange – das ist der Teufel oder Satan, der Verführer der ganzen Welt – auf die Erde geworfen, zusammen mit seinen Engeln.
Ich hörte eine große Stimme im Himmel, die sprach: „Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus. Denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.“ Sie haben ihn überwunden durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses. Sie liebten ihr Leben nicht bis zum Tod.
Darum freut euch, ihr Himmel und die, die darin wohnen! Aber wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat großen Zorn, weil er weiß, dass er nur wenig Zeit hat. Deshalb ist natürlich kein Frieden in der Welt. Die Bibel sagt: Mit dem Kommen Jesu ist auf der Erde die Hölle los.
Der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, und verfolgte die Frau, die den Knaben geboren hatte. Der Frau wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste fliegen konnte, an ihren Ort, wo sie ernährt werden sollte – eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit – fern vom Angesicht der Schlange.
Die Schlange stieß aus ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom, der hinter der Frau herfloss, um sie zu ersäufen. Aber die Erde half der Frau: Sie öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß.
Dann wurde der Drache zornig auf die Frau und ging hin, um Krieg zu führen gegen die Übrigen ihres Geschlechts, die Gottes Gebote halten und das Zeugnis Jesu haben.
Der Kampf der Gemeinde und die Kraft des Glaubens
Kein Friede auf der Welt, so sagt sie, wie kein Frieden. Nur der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, kann Frieden bringen. Den Glaubenden erkennen und finden ihn.
Auf dieser Welt tobt der totale Kampf. So wird schon erzählt von den Tagen, als Jesus über diese Erde ging. Der gnadenlose Kampf war nicht bloß ein Missverständnis, es war nicht bloß Spott. Sondern die Worte, die Jesus redete, lösten Widerspruch und Feindschaft aus.
Wir hatten eigentlich gemeint, dass man das Wort Jesu so leicht einem Menschen nahebringen könne. Doch Jesus stand oft ganz allein vor dem Hass der Menschen. Und dann haben sie ihn ja schließlich hingerichtet und gekreuzigt. Im großen Volksgebrüll: „Kreuzige ihn!“
Jetzt zeigt uns die Offenbarung, dass das einen Hintergrund hat. Das ist der uralte Kampf zwischen Licht und Finsternis. Und diesen Kampf müssen wir alle tagtäglich fechten. Er hat sein Vorspiel im Himmel. Das Gute wird das Wissen sein, wie die Sache ausgeht.
Darf ich die Bilder noch einmal kurz starten? Was ist denn diese Frau? Und wirken diese Bilder nicht sehr vertraut? Für manche sind sie vielleicht etwas abstoßend oder sogar klebrig. Dabei sind es ganz wunderbare Bilder, die wir kennen, auch aus den Weihnachtsliedern. Die Liebe der Gemeinde zu Jesus wird in der Sprache der Liebe besungen.
Bei Paulus finden Sie in 5, ein ganz ähnliches Bild. Wie Jesus seine Gemeinde geliebt hat, ist ein Vorbild dafür, wie Leute miteinander umgehen sollen – die Liebe Jesu mit seiner Gemeinde.
Darum ist schon im Alten Bund die Gemeinde Gottes oft im Bild einer Frau beschrieben. Und aus dem Alten Bund, aus der Gemeinde des Alten Bundes, kommt im großen Seufzen und Schreien nach Erlösung endlich die Erfüllung. Das Knäblein wird geboren, an dem sich der Psalm 2 erfüllt, dass man mit eisernem Zepter die Völker regiert.
Das ist ein wichtiges Bild für uns, das in der Offenbarung in mehreren Kapiteln noch ausführlich beschrieben wird. Es wird erzählt, was passiert, wenn die Gottesgemeinde vergisst, wem sie gehört. Am Ende der Zeit meint sie, sinnliche Buhlen um Einfluss bei der von Gott abgefallenen Welt zu finden.
Dafür wird das Bibelwort gebraucht. Und wieder stoßen sich daran viele. Aber es ist eindeutig: Da wird gesagt, die Kirche entartet am Ende zur Hure, die mit allen Weltmächten mitmacht. „Lasst uns bloß auch noch mitmachen!“
Sie verleugnet, wem sie allein gehört. Sie verleugnet Jesu Zeugnis. Sie legt nur noch Wert darauf, mit den Mächtigen zu handeln. Es geht nur um Geld.
Wir hatten mit Fritz Grünzweig darüber gesprochen. Er hat junge Menschen aufgerufen, wachsam die Zeichen der Zeit zu sehen. Wir sollen reine Gemeinde sein. Wie bekommt man das oft gesagt? Das Wort der Brautgemeinde ist ein schönes Wort.
Da, wo noch Leute wissen, was das heißt: reine Liebe, freundliche Liebe, ausschließliche Liebe. Die Gemeinde liebt Jesus, dient ihm allein und gehört ihm allein.
Durch die Jahrhunderte hindurch macht es immer wieder die Versuchung, sich anzupassen an die Zeitströmungen. Was auch immer das war – Staatskirchentum oder Ideologie, in welcher Farbe sie auch daherkommen.
Nein, die Gemeinde Jesu soll ihren Weg gehen, allein vom Wort ihres Herrn geleitet.
Drei Leitsätze für den Kampf der Gemeinde
Und dann habe ich drei Leitsätze. Zuerst einmal: Wir können uns diesem Kampf nicht entziehen. Es ist kein Kampf gegen Menschen. Es sind auch nicht bloß „blöde Leute“, mit denen wir uns ärgern oder wie oft sonst unsere Spannungen aussehen.
Hier wird beschrieben, mit welcher Macht dieser Kampf für diese Christengemeinde geführt wird. Was wird denn da genannt? Es wird vom Drachen gesprochen, von einem Untier, das immer schwierig ist, Gott feindliche Mächte darzustellen. Es ist eine ungeheure Macht, mit einem „Yall“ ohnegleichen, erarbeitet, verschlagen und trickreich.
Er ist der Durcheinanderbringer, der Diabolos. Er ist gleichzeitig der Verleger. Sie kennen das: Wenn der Teufel Ihnen im Herzen, in Ihrem Gewissen solche riesige Unruhe macht, wenn er Ihnen dauernd sagt, Sie dürfen das nicht auf sich beziehen, diesen Trost des Evangeliums. Sein Ziel ist es, Ihnen den Frieden zu rauben.
Aber die Hintergründe sind wichtig: Alle satanische Macht dieser Welt. Und wer hat sich in diesem Jahrhundert furchtbar ausgetobt? Denken Sie nur an dieses grausame Machen. Jeder rationalen Überlegung sieht, was heute geschieht an Zerstörung im Leben von Menschen. Hören Sie einmal in Ihrem Leben, was an furchtbaren Zerstörungen möglich ist.
Es wird gesagt: Er ist im Himmel ausgetrieben, hat keinen Einfluss mehr. Das sind ja alles Geheimnisse, die wir nicht deuten können. Warum hatte der Teufel überhaupt im Himmel Raum, dass er Hiob verklagen kann? Es ist ja nur angedeutet in diesem Bild des Michael, wie dieser Michael, der Drachentöter, in einer wunderbaren Kantate beschrieben wird, wie Michael diesen Drachen hinausstößt.
Er hat im Himmel nichts mehr zu melden, und das ist doch wichtig: Ihr Heilstand kann nicht angefochten werden. Das, was Jesus Ihnen erworben hat, das gilt. Umgekehrt ist es so: Er ist auf die Erde gestürzt. Da steht, er hat einen großen Zorn. Er weiß, dass er nur noch wenig Zeit hat.
Ich weiß, wie oft mir ein so väterlicher Freund wie Fritz Grünzweig geholfen hat, wenn ich in meiner aufgeregten Art Dinge sah. Fritz Grünzweig sagte nur: Du musst wissen, der Teufel hat einen großen Zorn und weiß, dass er nur kurze Zeit hat. Aber im Himmel hat er nichts mehr zu melden.
Auf dieser Welt kann das manchmal sehr dramatisch zugehen: Bedrängnis, Verfolgung. Und dann vor allem: Was macht der Teufel besonders gern? Er bringt die Christen gegeneinander auf. Er kann ja nur noch die Gemeinde lahmsetzen. Und das macht er meisterhaft.
Da kann es unter Christen um jedes Thema gehen, selbst das Lächerlichste oder Albernste kann dazu führen, dass sich Christen in die Wolle bekommen. Es ist ein Wunder der Bewahrung Gottes, dass Gott uns den Frieden schenkt in der Gemeinde. Man kann nicht genug darum bitten: Herr, bewahre unsere Herzen und finde, dass der Teufel nicht Fuß dazwischen kriegt, dass er Schwestern und Brüder gegeneinander ausspielen kann.
Das sehen Sie überall in der Welt. Und das sind Gemeinden, die fortwährend geteilt werden, in denen der eine sich über den anderen erhebt. Dabei können wir doch nur eine Gemeinde sein – die Jesusgemeinde, die Schar des guten Hirten, wer denn sonst?
Im Himmel ist alles klar: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden, so singen die jubelnden Heerscharen, und die Macht Christi. Weil der Verkläger unserer Brüder verworfen ist, der sie Tag und Nacht vor Gott verklagte.
Nun ziehen wir die biblische Linie nicht weiter aus, aber es ist wunderbar erwähnt bei dem Hohepriester, wie der Teufel noch einmal versucht, ihn schlechtzumachen. Doch freuen Sie sich: Jetzt hat er nichts mehr zu melden. Sie dürfen direkt zu Gott vordringen, wenn Sie beten, wenn Sie rufen und wenn Ihre Namen ins Buch des Lebens eingeschrieben sind.
Aber wir wollen die Rückzugsgefechte Satans ernst nehmen, gerade an einem Weihnachtstag. Und ganz bewusst sein, dass nicht nur die Kämpfe des Herodes damals furchtbar waren, als er die Säuglinge in Bethlehem umbringen ließ, sondern wie das heute rund um die Welt ein Kampf ist.
In der Urchristengemeinde herrschte kein Friede. Jeder der Briefe des Paulus ist im Streit geschrieben worden, weil falsche Lehre alle durcheinanderbringen wollte. Ob das die Galater waren oder die Korinther – sie hatten Revisionen, und alles kommt immer wieder. Das zeigt die Linie des Dienstes Jesu.
Und der will das Wort gebraucht wissen, um eine reine Braut dem himmlischen Bräutigam zu führen.
Die Kraft des Blutes Jesu und das Zeugnis der Gemeinde
Wie kann man die Angriffe des Teufels überwinden? Welche Kraft hat die Gemeinde? Sie besitzt keine Burgen und keine Mauern, sie hat auch keine irdischen Waffen. Das Allerschlimmste ist, wenn Christen meinen, sie bräuchten staatlichen Schutz. Diesen sollte man gar nicht erst suchen.
Wir brauchen auch nicht die Presse, damit sie für die Sache Jesu eintritt. Das ist falsch. Ebenso brauchen wir nicht Geld, Fürsprecher oder Einflussreiche. Sie haben überwunden.
Wie kann man diese Angriffe überwinden? Durch das Blut des Lammes. In der Bibel ist dies immer eine Beschreibung des Heilsgeschehens. Jesus starb für uns sündige Menschen, und ich darf seine Gnade gratis empfangen. Ich darf daran glauben: Jesus, ich bin geborgen in Zeit und Ewigkeit, auch wenn ich voller Fehler und Mängel bin. Ich lebe von deiner Güte.
Dieses Bekenntnis wird durch die Jahrhunderte die Kraft der Gemeinde sein. Wo diese Kraft fehlt, wird die Kirche sterben, auch wenn die Glocken noch ein paar Jahre länger läuten. Gemeindesterben bedeutet, dass Gemeinschaften und Gruppen aufhören zu existieren.
In der Türkei gibt es noch etwa 0,2 % Christen. In Nordafrika, zum Beispiel in Ägypten, waren viele Länder christianisiert. Doch das Evangelium zog vorüber. Wir überwinden in der Kraft des Blutes. Das ist nichts Magisches.
Manche meinen, sie müssten das immer plappern, also eine Vokabel auf den Tisch legen, als sei das entscheidend. Nein, die Sache ist damit gemeint, was Jesus für uns am Kreuz erworben hat. Das ist mein Heil, Christi Blut und Gerechtigkeit. Das ist mein Schmuck und mein Ehrenkleid. Damit will ich vor Gott bestehen, wenn ich in den Himmel komme.
Wir haben das eingehend durch das Bekenntnis zu Jesus, durch das klare Wort Jesu. Jesus ist Sieger. So wie wir gerade in den letzten Tagen bei einem Begräbnis gesehen haben, wo die Familie einfach auf die Anzeige schrieb: „Jesus lebt.“ Das ist die Siegeskraft der Gemeinde, nichts anderes.
Der erste Punkt: Wir können uns dem Kampf nicht entziehen. Wir können uns den teuflischen Angriffen nicht entziehen. Die Gemeinde Jesu sollte sich nicht streiten – weder um Riten noch um Formen, um menschliche Dinge oder Ämter. Das ist gar nicht wichtig.
Wir sind doch eins im Zeugnis vor der Welt. Da können wir auch zusammenstehen. Wir wollen niemals Menschen untertan sein, aber wir wollen Zeugnis geben und die Kraft des Bekenntnisses suchen.
Der stille Weg der Gemeinde und die Gefahr der Anpassung
Jetzt möchte ich noch etwas zum stillen Weg der Gemeinde sagen, den stillen Weg, den sie zu gehen hat.
Vor ein paar Tagen habe ich einen Brief bekommen, in dem zu einer Konferenz eingeladen wurde. Darin steht: Jetzt wird alles ganz neu in der Gemeinde Jesu. Dort wird groß auf die Pauke gehauen, ein Paradigmenwechsel ist angesagt. Das sind Worte aus den USA und bedeuten: Wir wollen jetzt eine attraktive Gemeinde sein, eine imponierende. Und wir wollen das still und überzeugend erreichen. Wollen wir das alle?
Bleiben wir doch bei dem, was wir sind: ganz schwache Leute. Heute wird so furchtbar viel mit dem Mund geplappert. Wissen Sie, das dürfen Fußballmannschaften, wenn sie vom Abstieg bedroht sind. Und das dürfen Parteiführer machen, wenn sie die Wahl verloren haben. Die ganz Großen aber, die Sieger, die Besten – was machen die?
Der Gemeinde Jesu steht es gut an, zu sagen: Wir sind schwache Leute. Was für die Welt töricht ist, das hat Gott für die Welt vorgesehen. Wir wollen uns nie etwas einbilden. Wenn die Gnade Jesu uns nicht beschirmt, würden wir täglich in die schlimmsten Sünden fallen.
Wir reden alle nur von Bewahrung. Wir brauchen gar nicht den Mund voll zu nehmen. Deshalb zeigt sich die Gemeinde Jesu auch nicht durch Modernität, Attraktivität oder Weltoffenheit. Im Gegenteil, das kann sogar eine Gefährdung sein.
Wir sehen ja in der Geschichte der Christen, wie oft die Gemeinde Jesu dadurch zur Gefahr wurde. Man muss nur in unserem Jahrhundert zurückblicken, was da alles für Töne gesprochen wurden, wo man Größeres angebetet hat.
Ein Gemeindeglied erzählte, das selbst jüdischer Abstammung ist, dass einmal jemand mit einer SS-Uniform vorbei lief. Er sagte: „Ich habe die Wunde meines Jugendlebens erlitten.“
Wie oft hat die Gemeinde Jesu sich solche Dinge anhängen und mitmachen müssen?
Was ist denn das, was die Gemeinde Jesu in dieser Welt zu tun hat? Sie trägt die Leidensnachfolge ihres Herrn.
Ich weiß noch, wie schwer es mir als junger Mensch gefallen ist, dass man auch manches hören muss, obwohl man weiß, es ist nicht wahr. Ein Freund sagte dann nur: Sei doch froh, dass es nicht wahr ist. Es wird noch Schlimmeres kommen.
Wer das weiß, kann das Böse leichter ertragen, ohne dass er es zurücksprechen muss. Die Gemeinde Jesu lebt vom bösen Gerücht und von Verleumdung – schon in der Urchristengemeinde.
Denn die Feindschaft gegen Jesus und die Gemeinde war von Anfang an da. Schon unter Nero begann die Verfolgung der Urchristen. Was haben diese kleinen Christenkreise in Rom verbrochen?
Dann kam Domitian, und die Verfolgung ging weiter. Aber wissen Sie, das Schlimmste geschah unter Konstantin. Das war schlimmer als alle Verfolgungen davor.
Denn dieser Schritt, dass die Christengemeinde mit dem Staat eins gesetzt wurde, war das Allerschlimmste, was geschehen konnte.
Verfolgung hat der Gemeinde nie geschadet, nicht einmal denen, die ihr Leben verloren haben und gestorben sind.
Wir hatten, glaube ich, vor einem Jahr hier auf der Kanzel einen Asiaten zu Gast, der in Ostasien viel wirkt, einen Professor.
42 Tage wurde er in Nordkorea festgehalten. Kein Wort ließ er darüber verlauten, was dort ablief. Er ist einer der wenigen, die gegenwärtig Nordkoreanern helfen.
Wie wurde er dort behandelt? Als angeblicher Spion. Und dann machte er weiter.
Die weltweite Verfolgung und der stille Weg der Gemeinde
Der Weg der Gemeinde Jesu in dieser Welt ist oft geprägt von Bedrängnis und Verfolgung. Wenn man heute weiß, dass außer der Türkei kaum ein islamisches Land existiert, in dem Christen nicht schwer bedrängt werden, stellt sich die Frage: Warum ist das bei uns so? Auch bei uns herrscht eine sehr gehässige Grundstimmung.
Oft habe ich Sorge, wenn Menschen über Christus sprechen. Es gibt Leute, die sich von der Kirche betrogen fühlen. Unser Geld haben sie gewollt, aber gegeben haben sie uns nichts. Diese Menschen sind enttäuscht. Wie war das in Russland zu Beginn unseres Jahrhunderts? Wie wurden dort Kirchen zerstört? In Indonesien sind einige hundert Kirchen niedergebrannt, Menschen wurden niedergemetzelt. Ähnliches gilt für Länder wie Pakistan, Bangladesch und Indien, wo der Druck auf Christen sehr groß ist. Auch in buddhistischen Ländern kennen wir diese Herausforderungen.
Was ist der Weg der Gemeinde Jesu? Es ist der stille Weg. So wie Jesus, der nicht zurückschlug, obwohl er geschlagen wurde, der nicht drohte, sondern nur betete. Wir wollen nur beten, dass die Christen jetzt nicht selbst zu den Waffen greifen, sondern still dulden, so wie es die Christen in Indonesien tun, die in den Ruinen zusammenkommen und für ihre Verfolger beten.
Das einzige Machtzeichen, das überwinden kann, ist die Kraft des Blutes Jesu und das Zeugnis der Liebe. Deshalb ist es so wichtig, dass die Gemeinde Jesu, auch wenn sie von der Welt belächelt wird – als Hinterwäldler oder dumme Leute – dennoch ihren Weg geht. Johannes zeigt, was Gemeinde Jesu ist: Eine Frau mit der Sonne bekleidet. Die Lebensquelle der Gemeinde ist so schwach und kümmerlich sie auch sein mag. Es kann ein kleiner Hauskreis mit ein paar Leuten sein. Wenn sie in der Kraft des Zeugnisses Jesu bleiben, haben sie einen Einfluss wie die Sonne. Dann strahlt das Licht, und alle nehmen daran teil.
Diese Frau trägt auch eine Krone, aber keine Krone der Welt. Es ist die Krone des alten Gottesvolkes, der zwölf Stämme Israels. Das wird hier beschrieben. Sie hat den Mond unter ihren Füßen und herrscht über diese Welt mit einer Stimme – in Bescheidenheit. Wenn man zurückblickt und betrachtet, wie es in den großen Entwicklungszeiten war, dann waren es oft schlechte Leute, denen diese Leuchtkraft geschenkt wurde. Es waren Menschen, die ihr Leben nicht liebten, selbst bis zum Tod.
Viele von uns lieben ihr Leben zu sehr. Deshalb machen wir oft unheilvolle Kompromisse. Es ist sicher wichtig, dass Christen nicht korrupt werden und das Evangelium nicht verraten, um gewisse irdische Vorteile der Welt zu erlangen. Nein, wir lieben unser Leben nicht, wir sind bereit, den Tod auf uns zu nehmen. Wir sind Menschen mit einem Zeugnis, mit einem Wort.
Dann denkt man an all die großen Zeugen, die das gemacht haben. Paul Schneider zum Beispiel, ein Prediger des Evangeliums in Buchenwald, der bis zu seinem Tod verfolgt wurde. Am Ostermorgen rief er hinaus: „Christus, die Auferstehung, das Leben ist!“ Er kam nicht weit, denn sein Körper wurde zusammengeschlagen. Das ist ein Bild für uns: Bleibt Zeugen Jesu in der Welt. Erwartet nicht, in irgendwelche gutwidrigen Dinge hineingezogen zu werden. Bleibt doch reine Gemeinde Jesu.
Die Herausforderung für die Gemeinde im 20. Jahrhundert und die Bedeutung des Glaubens
Ich habe oft Angst gehabt: Wird die Gemeinde Jesu das 20. Jahrhundert überleben? Glauben Sie nicht? Besonders im Westen schien die Entwicklung unglaublich und massiv voranzuschreiten.
Wenn man das oft hört, richtet sich gerade in diesen Weihnachtstagen der Hauptkampf gegen das Christuszeugnis. Dass Jesus geboren ist, will niemand mehr wahrhaben. Ob das jedoch höchst umstritten und unklar ist, weiß man nicht genau. In der gesamten Antike gibt es kein Ereignis, das historisch so bezeugt ist wie das, was Jesus tat – von seiner Geburt bis zu seiner Auferstehung. Zeugen berichten davon, und von keinem anderen Ereignis haben wir so viele übereinstimmende Zeugnisse.
Das wundert jedoch niemanden. Beweisen kann man es nicht. Beweisen kann man überhaupt nichts. Was können Sie beweisen? Philosophen denken darüber nach, ob man überhaupt selbst ist: Bin ich oder bin ich nicht? Was können Sie wirklich beweisen? Das hat noch nie jemand gewollt. Aber das Zeugnis ist so eindeutig, dass es keinen Grund gibt, all diese Tatsachen der Geburt und des Lebens Jesu in irgendeiner Form zu bezweifeln.
Darum nimmt Jesus seine Gemeinde – wohin auch immer er sie führt. Er nimmt seine Gemeinde in die Wüste. Das ist das Dritte und Letzte: Wie man durchkommt? Indem er seine Gemeinde in die Wüste führt.
Wir haben keine Garantien, dass Kirchenorganisationen erhalten bleiben. Vieles ist schon zerbrochen. Auch Kirchengebäude werden verfallen. Titel und Ämter haben keine Bedeutung. Was bleibt, ist das Zeugnis und die Kraft des Blutes Jesu, die bekannt ist.
Immer wieder wird darauf hingewiesen: Das Lamm und das Land sind ein Bild vom Opfer, bei dem dieses Lamm geschlachtet wurde. Es starb für die Sünden der Menschen. Das ist unser Zeichen. Wenn Sie nur ein Kapitel weiterlesen würden – wir tun es jetzt nicht, denn unsere Zeit ist gleich um – lesen Sie sich einmal durch, was über den Antichristen steht. Welche Speerspitze der Antichrist ist. Christus lässt uns wissen, dass ihm die Leistung und die Macht gegeben wurden. Der Kampf richtet sich gegen die Göttlichkeit Jesu und seine Erlösungskraft. Das wird der Kampf sein.
Wenn Sie mich fragen, meine ich immer wieder: Diese antichristlichen Kräfte wirken durch die Jahrhunderte auch in unserer Zeit. Wenn Johannes in seinen Briefen sagt, dass es viele Antichristen schon jetzt gibt, war das zur Zeit der Verfolgung unter Domitian genauso. Ähnlich war es bei Napoleon, und viele sagten dasselbe bei Hitler, der mit Wunden und Heilung verbunden wurde. Wir werden uns noch einmal sehen, und Sie können immer wieder Korrektur erhalten aus dem Evangelium, gerade aus der Offenbarung. So wissen Sie und können sagen: Ich will mich nicht von meinem Weg abbringen lassen.
Das bleibt durch die ganze Geschichte hindurch: Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrscht, dieses Kind. Nein, das wollen wir nicht als unseren Herrn.
Der Zweite Thessalonicherbrief sagt, Paulus bezeichnet als Kennzeichen des Antichristen, dass er sich stets an die Stelle Gottes setzt. Er wird sich als Herr der Menschen ausgeben und vorgeben, Gott zu sein. Der moderne Mensch, der sich an die Stelle Gottes setzt und Normen sowie Werte bestimmt.
Wir brauchen uns nicht zu ängstigen. Im Himmel ist der Sieg fest. Nun sind das Reich und die Kraft und alle Macht Jesus erworben. Er ist zu Recht des Vaters, er vertritt uns, er betet für uns. Sonst könnten wir diese Gefährdungen gar nicht überstehen.
Junge Leute, vergesst das heute am dritten Feiertag nicht in eurem Leben. Prüft die Welt, in die ihr hineingeboren seid – eine bezaubernde, wunderbare und gewaltige Welt. Aber prüft, wo sie euch von Jesus trennt.
Und wenn der Herr seine Gemeinde in die Wüste schickt – wir wissen nicht, wie lange diese Zeit dauert – ist es gut zu wissen, dass es eine von Gott bestimmte Zeit ist. Es war immer so. In Verfolgungszeiten ist die Gemeinde immer nur gewachsen, immer nur.
So dramatisch, wie es in China geschehen ist, kann man sich das kaum vorstellen, gerade während der Kulturrevolution. Explosionsartig hat sich die Gemeinde vermehrt, trotz des schrecklichen Drucks, der die Menschen zerbrechen sollte – weil Christus lebt.
Nein, wenn die Kirche zu sehr mit der Welt buhlt, zu den Politikern rennt, bei jeder Party dabei sein will und sagt: „Wir reden über alles, was er wohl sagen würde“, wenn sie ihre ganze Botschaft aufgibt, nur um mitmachen zu dürfen – wenn sie dafür sorgt, dass der Einzug der Steuern noch funktioniert – dann kann das nicht sein!
Wird das die entscheidende Frage für die Gemeinde sein?
Nur noch ein kurzes Beispiel: Unsere Vorfahren, die Germanen, waren wilde Leute und hatten eine große Verehrung des Heldentums in ihrer Religion. Sie beteten die Kämpfer an, waren wilde Kämpfer in der Völkerwanderung.
Wie ist es passiert, dass diese Germanen Christen wurden? Ich kann nur diese wunderbare Geschichte erzählen: In einem Kriegsgefangenenlager waren katholische Christen – russische Gefangene, die von Germanen bewacht wurden. Diese Christen machten ihre germanischen Bewacher, die das Heldentum verehrten, die guten Kämpfer und siegreichen Herren waren, zu Brüdern.
Das schlichte Evangelium wirkte. Herzlichen Dank, Hermann Robert. So breitete sich damals das Evangelium schnell aus. Der Großvater eines Bibelübersetzers war dabei. Diese katholischen Christen hatten bald Verfolgungen unter den Goten, denn die Nachbarvölker wollten nicht zulassen, dass in ihrem Stamm Jesus verehrt wurde.
Daraufhin verließen diese Männer, die später Kleinboden genannt wurden, ihren Wohnsitz und zogen ins Gebiet von Rumänien. Dort gaben sie nicht auf, Zeugen Jesu zu sein. Ich habe extra noch einmal nachgelesen, wie es dort beschrieben wird: Sie zeigten ihren Brüdern, dass ihr gekreuzigter Heiland stärker ist als die größten Kämpfer dieser Welt.
Wissen Sie, auf wen diese Botschaft wirkte? Selbst auf die Hunnen und Vandalen. Man kann sagen, auf slawische, kaukasische und germanische Völker wie Burgunder, Langobarden, Alemannen und Bayern. Durch diese kleinen Gruppen wurden viele missioniert – wenn auch nicht vollständig. Es kamen noch andere Einflüsse hinzu.
Diese kleine Kraft von ganz einfachen, schlichten Christengemeinden wurde damals von der Welt gar nicht ernst genommen. „Brauchen wir nicht“, sagten die Leute. Doch genau das war der Grund, warum damals ganz Europa revolutioniert wurde.
Das ist mit dieser Frau und dem Knäblein in der Krippe verbunden. Kirchenpräsident Betzel meint in seinen Aussagen zur jüdisch-christlichen Gemeinde, dass diese Gemeinde wiederkommen wird, wenn die Zeit dafür reif ist. Die erste Christengemeinde war eine jüdisch-christliche, eine messianische – und daher wird sie wiederkehren.
Sie war in der Wüste versteckt, und das über eine lange Zeit. Dabei wird unterschieden, wer auch Gottes Gebote hält und das Zeugnis Jesu bewahrt. Das ist dann die heidenchristliche Gemeinde, die durch die Jahrhunderte ihren Weg durch die Wüste ging.
Wie ist es in der Offenbarung? Dort ist die Gemeinde immer ein Bild für Völker, die zerstreut sind, für Völker mehr. So wie die Goten in der großen Völkerwanderung umherzogen. Gerade so wurden sie zu Missionaren.
Wir haben in unserer Zeit noch einmal ein ganz eindrückliches Beispiel, wie die Weltmission und Welt-Evangelisation durch die Welt geht und gleichzeitig ein großer Kampf dringend ist.
Eine unserer Mitarbeiterinnen schrieb aus dem Südsudan, wie sie Weihnachten feiern. Sie sagt, in den ganz dunklen Nächten, in dieser dauernden Lebensgefahr dieser Christengemeinden, sieht das Volk, das im Finstern wandelt, ein großes Licht im Schatten des Todes.
Sie hat noch nie so eindrücklich erlebt, wie das Evangelium wirkt. Die Leute wissen, worauf sie ihre Hoffnung setzen. Verfolgt und gejagt, weil der Drache das Knäblein nicht ertragen kann. Aber auf Flügeln getragen – wie Jochen Klepper sagt – auf Adlers starken Schwingen.
Bibelausleger Helmut Frey sagt zu dieser Stelle: Die Flügel Jesu werden der Gemeinde geschenkt, und mit diesen starken Flügeln darf sie wirken. Herrlich, schwache Gemeinde, von der Welt verachtete und nicht ernst genommene Gemeinde, von den großen Verheißungen Jesu beschenkt.
Das Kind in der Krippe befähigt sie zu diesem Dienst. Es ist nötig, dass sie mit der Sünde brechen, dass sie mit allen faulen Kompromissen brechen und Jesus über alles lieben.
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.
Armin.
Abschluss mit Lied und Gebet
Jetzt singen wir noch das Lied: "Freut euch, ihr Christen." Alle 34, die ersten drei Verse. 34? Ja. Mhm. Ja. Mhm. Mhm. Mhm. Ja.
Wir wollen beten. Danken wollen wir dir, lieber Heiland, für diesen großen Sieg. Wir glauben dir und wollen deine Zeugen sein.
Danke dir für deine Zusagen, dass du aus diesen Festtagen mit uns gehst in die Realitäten unseres Lebens. Dort sind die Schwierigkeiten, denen wir gegenüberstehen. Wir wollen deine Zeugen sein – nicht mit oberflächlichem Gerede, sondern bewährt und echt.
Darum musst du unser Leben umwandeln, unser Leben heiligen und in deinen Dienst nehmen. Und wir brauchen dich dazu.
Danke dir auch für das, was du in unserer Gemeinde schenkst – unter Jungen und Alten, in Hauskreisen, Gruppen und Diensten. Erhalte uns diesen Frieden und diese Einmütigkeit, dich zu bezeugen und von dir zu reden. Alles andere soll zurückstehen.
Wir bitten dich auch für diese Stadt und für unser Land, dass viele Menschen dich noch finden und erkennen. Erbarme dich auch der Verwirrung unter deinem Volk, in deiner Christenheit. Lass uns alle wiederfinden in der Anbetung deiner Herrlichkeit und dich preisen als den Gottessohn.
Wir möchten auch, dass in den Krankenstuben, bei den Verzweifelten und Müden, die Freude an dir alles andere überstrahlt. Gebrauche uns dazu.
Wir beten jetzt auch für die, die so schwer leiden, dass du ihnen nahe bist durch deinen Frieden.
Wir beten dich aber auch für deine verfolgte und bedrängte Gemeinde, die heute nur unter Lebensgefahr sich versammeln kann. Für die, die verspottet und verlacht werden, denen ihre Rechte geraubt sind: Gib du ihnen deinen Frieden, der höher ist als alle Vernunft.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
