Einführung in eine besondere Lebensstunde
Wir haben heute Abend als Predigttext Jesaja 38, die ersten Verse, also Jesaja 38,1-8.
Zu der Zeit wurde Hiskia todkrank. Der Prophet Jesaja, der Sohn des Amots, kam zu ihm und sprach: „So spricht der Herr: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben.“
Da wandte Hiskia sein Angesicht zur Wand und betete zum Herrn. Er sprach: „Gedenke doch, Herr, wie ich vor dir in Treue und mit ungeteiltem Herzen gewandelt bin und getan habe, was dir gefallen hat.“ Hiskia weinte sehr.
Daraufhin geschah das Wort des Herrn zu Jesaja: „Geh hin und sage Hiskia: So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen.
Siehe, ich will deinen Tagen noch fünfzehn Jahre zulegen. Ich will dich und diese Stadt erretten aus der Hand des Königs von Assyrien und will diese Stadt beschirmen.
Und dies sei dir das Zeichen von dem Herrn, dass der Herr tun wird, was er zugesagt hat: Siehe, ich will den Schatten an der Sonnenuhr des Ahas zehn Striche zurückziehen, über die er gelaufen ist.“
Und die Sonne lief zehn Striche zurück an der Sonnenuhr, über die sie gelaufen war.
Die Bedeutung der Zeit und des Augenblicks
Herr, zeig uns, wie die Uhr unseres Lebens läuft! Amen!
Es ist immer etwas Bewegendes in dieser Nacht. Die meisten werden sicher aufbleiben, immer wieder einen Blick auf die Uhr werfen und fragen: Wann ist es denn so weit? Dabei ist eine Nacht wie jede andere, eine Nacht, wie man sie oft erlebt und oft verschläft. Aber es ist gut, wenn man einmal wach bleibt, die Minuten zählt und merkt, wie gewichtig ein solcher Augenblick sein kann. Ein solcher Zeitabschnitt kann bedeutsam sein: Etwas Altes wird abgeschlossen, etwas Neues bricht an. Man merkt, es gibt besondere Stunden in unserem Leben, besondere Augenblicke.
Da muss ich an König Hiskia denken, für den plötzlich eine Stunde schlug. Er hatte nie daran gedacht, dass es jetzt so weit sein könnte. Wahrscheinlich fing die Krankheit ganz harmlos an. Er dachte, das sei nur ein ärgerliches Fieber, das einige Tage Bettruhe erfordere. Dann sagte er seine Termine ab, was ihm sehr schwerfiel. Er hatte ja alles verplant bei den vielen Dienstgeschäften. Außerdem stand er damals in einer sehr spannungsreichen Situation: Die Feinde hatten seine Stadt belagert. Es ging um Tod und Leben. Da konnte er einfach nicht krank sein, das durfte nicht passieren.
Wie töricht haben wir oft auch so gedacht, weil wir von den vielen Aufgaben gedrängt waren, in denen wir standen. Nach wenigen Tagen spitzte sich die Krankheit jedoch schrecklich zu. Die Hofärzte standen um das Krankenbett und gaben ein Bulletin heraus, wie man es bei solchen hohen Persönlichkeiten macht. Dann wurde mitgeteilt – so nichtssagend und doch so deutlich für jeden, der die Sprache versteht: Es ist sehr ernst, sehr kritisch.
Die Bediensteten tuschelten ein wenig hinter vorgehaltener Hand und sagten, keiner hätte gedacht, dass es so kommt, so plötzlich, so unerwartet. So sprechen wir dann auch immer wieder bei schweren Krankheitsfällen, die in Ihren Familien eintreffen: Wer hätte gedacht, dass es so plötzlich kommt? Wir dachten noch vorgestern von nichts. So sagen wir es dann. Und dann schlägt die Stunde.
Es ist gut, wenn wir wissen, dass es in unserem Leben Augenblicke mit großem Gewicht gibt. Wenn wir in das Jahr 1985 hineingehen, wollen wir uns daran erinnern, dass auch in unserem Leben Gott seine Stunden setzt. Wir wissen nicht wann, wir wissen nicht wie sie kommen, aber sie kommen. Die Termine auf der Uhr Gottes stehen fest.
Die Aufforderung zur inneren Vorbereitung
Meine erste Bitte: Stellen Sie sich darauf ein. Stellen Sie sich darauf ein. Ach, ich weiß, wenn ich in die Krankenzimmer hineintrete, können Sie mich schimpfen, dass ich ein feiger Hund sei. Das mag sein. Ich bekomme oft auch den Mund nicht auf und rede dann nur in dieser belanglosen Weise.
Liebe Schwestern und Brüder, es ist ein ärmliches Zeichen für uns alle am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, dass man mit uns so schlecht über die Todesstunde reden kann. Ich möchte Sie einfach fragen, ob man mit Ihnen darüber reden darf oder ob Sie auch zu dieser großen Masse von Menschen gehören, die sich anlügen lassen wollen.
Der Seelsorger Jesaja tritt in dieses Krankenzimmer hinein und sagt: „Bestelle dein Haus!“ Wir Menschen haben sicher nicht die Vollmacht, über einen kranken Menschen zu sagen, dass er sterben muss. So oft haben sich Menschen auch hier getäuscht. Aber das sollen wir sagen: Sind Sie bereit?
Ich habe es oft erlebt, dass mir Kranke gesagt haben: „Ach, wissen Sie, ich glaube, ich muss sterben.“ Und wenn ich dann gesagt habe: „Sind Sie bereit?“, dann sind sie blass geworden und sagten: „Was denken Sie denn? Glauben Sie, ich muss sterben?“ – „Nein, ich wollte ja nur mit Ihnen darüber reden. Ist Ihr Haus bestellt?“
Ein gutes Wort dafür! Wenn wir Besuche machen, dann pflegen manche schwäbische Hausfrauen zu sagen: „Ach, rufen Sie mir doch eine Viertelstunde vorher an.“ Warum denn? Weil sie vorher ihr Haus bestellen wollen. Sie wollen noch mal abwischen und ein paar Sachen zurechtlegen, die Zeitung auf die Seite räumen und ein paar Tellerchen abräumen, die auf dem Tisch vielleicht noch herumstehen.
Bestelle dein Haus! Ach, es ist so schön, wenn man auch in ein Haus hineintreten darf, wo nicht alles so pico bello auf dem höchsten Stand ist, wo man wirklich Familiengenosse sein darf, auch wenn man Gast ist. Aber dass wir unser Haus bestellen für Gott, das ist wichtig.
Und wenn wir heute Nacht auch diese gewichtigen Zeitpunkte bedenken – dass das Jahr 1984 abschließt und das Jahr 1985 anbricht –, dann soll das für uns ein Augenblick sein, wo wir unser Haus bestellen und uns dies vornehmen für das neue Jahr: Ich will bereit sein! So wie diese tüchtige Hausfrau gerne ihr Zimmer auf Hochglanz hat und alle Dinge an ihrem Platz.
Das wäre doch schön, wenn wir mit keinem Menschen etwas Ungeklärtes hätten, nichts mehr übrig ließen, wo wir ihn um Verzeihung bitten müssten. Vielleicht könnten wir das heute Abend auch noch klären. Da kann man in der Kirche sitzen, verheiratet sein, in einer ganz engen Lebensgemeinschaft, und doch sind Dinge unbereinigt dazwischen.
Das ist nicht klar in der Liebe und im Verstehen zwischen Eltern und Kindern, zwischen Hausbewohnern, zwischen Arbeitskollegen. Da sind Dinge unaufgearbeitet in unserem Leben. Unser Volk hat ja ganz bestimmt noch nicht einmal die unheilvolle Geschichte des Dritten Reiches bewältigt. Wie soll man denn das auch bewältigen können, die Kriegsereignisse?
Aber wir haben einen Gott, vor dem wir unser Leben in Ordnung bringen können, der heilen und vergeben will. Was an dunklen Bildern unser Leben füllt, soll bereinigt sein, von Gott vergeben: Bestelle dein Haus!
Es wäre doch wichtig, dass wir die Zeit benützen und bereit sind, wenn auch die Stunde kommen mag. Sie kann kommen. Ich will bereit sein für meinen Herrn, und ich will jeden Augenblick – so sollten Sie jetzt sprechen – ich will jeden Augenblick des neuen Jahres auf Gott hin leben, mit ihm füllen, dass er gewichtig und groß und bedeutsam wird.
Nehmen Sie auch Ihre Lebenskraft, freuen Sie sich, dass Gott sie Ihnen gibt, auch wenn es eine Kraft ist, die im Alter schon gebrochen ist. Freuen Sie sich, dass Gott Sie bejaht und will, dass Sie noch etwas wirken dürfen, wie für ihn, auch in ganzer Schwachheit.
Die Einladung, das Leben anzunehmen
Stellen Sie sich darauf ein: Das Zweite, was ich daraus als Aufforderung mitnehme, lautet: Nimm das Leben!
Wir wissen nicht, wann unsere Stunde kommt. Es ist jedoch ziemlich unwahrscheinlich, dass sie heute Nacht kommt – die Stunde, in der wir abgerufen werden. Gott schenkt uns in seiner Güte so ungeheuer viel Zeit.
Lassen Sie mich noch einmal kurz verweilen bei diesem König Hiskia, der die schlimme Nachricht erhält, Abschied nehmen zu müssen. Das wird uns alle sehr hart treffen, obwohl wir es wissen und als Christen oft darüber nachgedacht haben. Wir leben so sehr in der diesseitigen Welt. So jammervoll dieses Leben und diese Welt oft sein mag, wir hängen mit allen Fasern an den Menschen, an unseren Aufgaben und Verpflichtungen. Es ist auch etwas Schönes, wenn man spürt, wie schwer es Menschenfällt, sich loszureißen.
Ich finde es so schön in der biblischen Erzählung, wie dieser Hiskia weint. Da sind Männer, die noch weinen können. Gott sei Dank gibt es noch Männer, die weinen können. Er dreht sich zur Seite, wahrscheinlich aus Furcht vor dem Spott seiner Bediensteten. Es ist eine menschliche Rührung und doch noch viel mehr.
Immer wieder sagen wir in unseren Liedern: Gott kennt dein heimliches Weinen. Gott zieht hinein in diesen großen Schmerz, der heute Abend auch viele bewegt – in jener letzten Nacht des Jahres. Gott kennt das, und Gott weiß das.
Hiskia betet. Er war ja ein großer Beter, schon vorher in einer ganz dunklen Stunde der Belagerung und Verhöhnung. Als er verspottet wurde mit seinem letzten militärischen Aufgebot und ein solcher gemeiner Brief über die Mauer geschleudert wurde, nahm er nur diesen Brief und breitete ihn vor Gott im Heiligtum aus. Das ist gut, wenn wir es so machen. Das sind Augenblicke, in denen andere, wie man sagt, ausflippen oder in Depressionen versinken. Da darf man beten.
Wir wissen ja, dass es keine bodenlosen Tiefen gibt, in die man fällt, sondern dass überall der gnädige Gott auf uns wartet. Obwohl es uns eigentlich kaum zusteht, den Hiskia zu kritisieren, meine ich immer wieder, wir sollten da vorsichtig sein. Doch ich will es heute Abend ein bisschen tun.
Vielleicht spricht er ein wenig menschlich, wenn er sagt: „Ich bin vor dir so treu gewandelt und ungeteilten Herzens.“ Vielleicht ist das auch ein Stück aus unserer reformatorischen Tradition bestimmt. Vielleicht gibt es das auch, dass man Gott das doch sagen darf: Du weißt, wie ich nur dir gehören will mit meinem ganzen Leben.
Bei Hiskia war es sicher kein falscher Stolz, sondern es war die Hingabe an Gott, die er wirklich von Herzen vollzogen hatte und die er so oft in kritischen Augenblicken bewiesen hatte. Doch ich glaube nicht, dass Gott auf diese Rechtfertigung des Hiskia hingewirkt hat.
Gott handelt ja nicht da, wo gerechte Menschen ihn bitten, sondern er hört den Schrei der Elenden. Weißt du das? Gott erbarmt sich derer, die zerbrochenen Herzens sind, nicht derer, die sagen: „Ich habe ein ungeteiltes Herz.“ Sondern derer, die nicht mehr weiter wissen und zu ihm rufen, die nirgendwo mehr Hilfe finden. Und Gott tut das Wunder.
Er schenkt diesem Hiskia noch einmal fünfzehn Jahre. Wenn man im Augenblick so eine enge Zeit durchgeht und dann das befreiende Wort hört: noch 15 Jahre – da sitzen junge Leute, die denken: „Bloß 15 Jahre?“ So sieht alles aus der Perspektive verschieden aus.
Unser Leben ist so kurz, so beschränkt. Wir wollen dieses Leben noch einmal nehmen aus der ganzen großen Freude. Gott will mein Leben. Er gibt mir noch einmal Raum. Ich darf noch einmal wirken.
Ich möchte, dass Sie heute Abend dieses Jahr 1985 als ein Wunderjahr der Güte Gottes ansehen. Nehmen Sie es nicht als einen Raub, als hätten Sie Gott überlistet. Denken Sie nicht: „Ich bin nur noch einmal davongekommen.“ Das wäre schlimm.
Nehmen Sie es als das große Gnadengeschenk Gottes. Er sagt: „Doch, bitteschön, ich will dir Leben geben. Ich will dich sättigen mit langem Leben. Ich will dir Raum und Zeit geben.“
Lassen Sie uns erschrecken! Hoffentlich können wir es richtig nutzen. Hoffentlich kommt etwas dabei für ihn heraus. Hoffentlich ist es keine Fehlinvestition Gottes.
Jeder Augenblick des neuen Jahres ist ein Geschenk. Ach, das Leben – auch das irdische Leben mit all seinen Lasten – ist doch ein wunderbares Gnadengeschenk Gottes.
Wir wollen auch im Flug der Zeiten jeden Tag dieses Jahres, jeden Augenblick auswalzen, weil wir Gottes Güte dahinter sehen. Was hat Gott vor an Begegnungen mit uns in diesem neuen Jahr? Wie will er uns überschütten mit seiner Liebe?
Zuversichtlicher Blick in die Zukunft
Noch einen letzten Gedanken: Blicke zuversichtlich in die Zukunft. Eigentlich hätte die Geschichte hier enden können. Gott sagt durch seinen Propheten: „So wird es sein, du bekommst noch fünfzehn Jahre.“ Nun kann der Kranke warten, bis die Besserung eintritt.
Aber Gott kennt unser merkwürdig zweifelndes Herz. Was ist das nur? Wir, die wir so leichtgläubig sind und uns von jedem Menschen, der uns etwas verkaufen will, etwas aufschwatzen lassen. Von jedem, der uns in der Zeitung oder im Fernsehen etwas erzählt, glauben wir bereitwillig. Nur dem Wort Gottes gegenüber sind wir so skeptisch. Und das nur, weil es unseren Denkrahmen übersteigt.
Darum weiß Gott auch bei einem frommen König wie Hiskia, dass er gleich noch hinzufügen muss, dass er ihm ein Zeichen geben wird. Und was für ein Zeichen ist das? Dass er die Sonnenuhr zurückdreht. Da geht es um etwas, das unser aller Denken übersteigt. Mein Denken ist nicht anders als eures: „Das gibt es nicht, und wie soll so etwas sein?“ Genau das will Gott in diesem Augenblick sagen. Es geht immer wieder um sein Reden, das unser Denken übersteigt.
Ich bin davon überzeugt, dass Gott es auf irgendeine Weise vor diesem Hiskia gemacht hat, um ihm zu demonstrieren, dass Gottes Vermögen ganz anders ist als menschliches Denken und Können. Und Gott fügt das so gern hinzu, weil er nicht will, dass unser Glaube so groß ist, dass er die Pläne Gottes fast übersteigt. Stattdessen sagt Gott: Du sollst staunen, du sollst den Kopf schütteln, du sollst verwundert hineinschauen, weil du es mit deinem Verstand gar nicht fassen kannst.
Das kommt ja oft in der Bibel vor. So steht es zum Beispiel am Anfang des Buches Jesaja, wo Gott dem König Ahas sagt: „Du wirst dich verwundern.“ Als Ahas skeptisch fragt, ob man Gottes Wort wirklich wörtlich nehmen darf oder ob man es nicht bloß irgendwie übertragen und innerlich verstehen soll, sagt Gott: „Pass auf, ich gebe dir ein Zeichen.“ Eine Jungfrau wird ein Kind gebären.
Ahas versteht gar nicht, wovon da gesprochen wird. Wenn wir ein Zeichen Gottes für dieses neue Jahr 1985 brauchen, dann sind es nicht bloß jene Wunderzeichen, die Gott in ihrem Leben schon gesetzt hat – tolle und große Wunder, die wir nicht verstehen. Sondern Gott hat seinen Sohn Jesus gesandt, um seine Liebe zu uns zu dokumentieren.
Da kann ich nur den Kopf schütteln und nicht verstehen, wie sein Sohn Gottes Mensch wird. Ja, und er stirbt am Kreuz für meine Schuld, damit jeder Tag in diesem neuen Jahr ein Tag ist, an dem zwischen Gott und uns alles bereinigt ist und wir Zugang zu Gott haben.
Dieses Kreuz erinnert uns an das Osterwunder der Auferweckung, dass der Tod zerbrochen ist. Wir wollen doch nicht mehr an den Tod denken, wir wollen doch nicht mehr viele Worte über unsere Sterbestunde machen – egal, wenn uns Gott heimholt. Das wäre schön, wenn er uns holt – in sein neues Reich, wo wir ihm dienen und ihn anbeten, wo wir ganz neue und vollkommene Aufgaben haben.
Blicke also zuversichtlich in die Zukunft, weil Gott ein Zeichen gegeben hat. Ein Zeichen, über das man nur immer den Kopf schütteln kann, ein Zeichen, das Denken und Verstehen durchbricht, ein Zeichen, an dem man sich festhalten kann.
Und das ist gut so, dass man dieses Zeichen auch auf die Gräber stellt – zum Erinnern daran, dass der Tod endgültig besiegt ist und seine Macht verloren hat. Blicke zuversichtlich in die Zukunft.
Abschluss: Hoffnung und Ewigkeit
An der Wende des Jahres 1985 sollen sie zurückgehen – lobend und dankend, fröhliche Lieder singend und in jedem Augenblick geborgen in der Ewigkeit Gottes. Da reißt über ihnen der Himmel auf. Und der ewige Gott beugt sich zu ihnen herunter.
Es ist nicht so, wie wir vorhin gesagt haben: Unser Leben ist nicht nur ein paar Jahre der Enge. Wie viele Jahre habe ich noch, liebe Schwestern und Brüder? Die Ewigkeit steht vor ihnen. Hoffentlich haben sie diesen weiten Raum, in dem sie leben – dort, wo sie die Hand Jesu fassen und ihr Leben eintreten lassen. Sie leben nun plötzlich in dieser Weite.
Sie wissen: Mein Leben ist in der Hand Gottes. Er gibt mir die Jahre, wie er sie will. Es ist sein Plan und seine Stunde. Die wichtigste Stunde, die ihnen schlägt, ist nicht ihre Todesstunde, sondern die Stunde, in der sie das Leben erst richtig entdecken – das ewige Leben, das heute beginnt, das Leben an der Seite Gottes.
Da sind die Jahreszahlen immer wichtig. Und die Ereignisse sind immer wichtig. Auch die Krankheitsperioden sind immer wichtig, weil ich weiß: Ich gehe an der Hand Jesu und habe das reiche, große Leben.
Leben Sie heute und morgen bis in die Ewigkeit hinein aus dieser Weite zuversichtlich und fröhlich. Amen.