Jahr für Jahr, nach diesem langen Tag und der Arbeit, die er mit sich bringt, wollen wir hören, wie die Jünger hören.
Du kannst uns erneut Wege des Friedens zeigen. Vor allem sind wir dankbar, dass wir nicht die Gestalter unseres Lebens sind. Du hältst die Geschichte in deiner Hand und kannst vieles wenden, was uns bedrückt.
Du kannst Mauern zerbrechen und Dinge tun, die kein Mensch vollbringen kann. Deshalb wollen wir im Vertrauen zu dir aufblicken und Großes von dir erwarten. Amen!
Einführung in die Geschichte Israels und Gottes Ringen um sein Volk
Nun hatten wir eine ganze Zeit der Unterbrechung, und jetzt möchte ich an die Spaltung des Reiches Israel anknüpfen, die in 1. Könige 12 beschrieben wird. Das hatten wir noch vor meiner Abwesenheit miteinander besprochen.
Ich habe dann versucht, an der Folie etwas Klarheit in die Geschichte Israels zu bringen. Wenn man diese Geschichten im Alten Testament liest, hört man immer wieder von Menschen, die sich fragen: Warum stehen dort so viele menschliche Ereignisse? Oft sind es unheimliche Dinge, das Ringen der Menschen in Brutalität und Unrecht.
Doch es ist umgekehrt zu sehen: Gott ringt um seine Menschen. Es ist mir wichtig, dass Sie diese Vorbemerkungen noch einmal vor Augen haben. Gott ringt um die Menschen. Die ganze Weltgeschichte ist ein Liebeswerben Gottes.
Man versteht überhaupt nicht, warum Gott nicht mit vernichtenden Schlägen in diese Welt hineinschlägt, die ihn nicht sucht, in die Menschen, die ihn nicht ehren. Stattdessen ruft Gott sie, schickt die Propheten, wirbt um sie und sagt: „Komm doch, hör doch! Weißt du nicht, was dir zu deinem Frieden dient?“
Das größte Wunder in dieser Welt ist, dass es eine Gemeinde gibt. Dort hat Gott Menschen, die ihm vertrauen. Und das Schönste ist, dass Gott im Leben derer, die ihm vertrauen, auch seine Dinge tut – seine Wunder, seine Taten.
Er führt sie, er leitet sie, er drängt sie. „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Das war in Israel so: Er hat sie durch die Wüste geführt, aus Ägypten herausgeholt und ihnen das Land gegeben. Ach, warum lebt ihr denn nicht von mir?
Die Lebensgeschichte im Alten Testament als Spiegel unserer eigenen Geschichte
Und jetzt wollte ich Ihnen heute Abend nur sagen: Merken Sie, dass das, was im Alten Testament steht, unsere Lebensgeschichte ist. Gott hat uns gerufen, er hat uns das Leben geschenkt und sagt: Weißt du nicht, was zu deinem Frieden dient? Du hast dich heute an diesem Tag durchgekämpft, als ob du der Chef wärst. Aber du bist es doch gar nicht. Der Herr im Himmel ist derjenige, der dir alles gibt – Nahrung, Gesundheit und Lebenskraft. Wende doch dein Herz dem Herrn zu und folge ihm nach.
Es wird erzählt, dass die Geschichte der Gemeinde oder des Gottesvolkes immer eine Geschichte war, die vom Abfall, vom Ungehorsam und von der Gottlosigkeit bedroht war. Vom Ungehorsam, wie bei mir. Wir stehen täglich in Gefahr, unsere eigenen Wege zu gehen. Selbst ein Erwählter wie David, der die schönen Lieder gesungen hat und ein Mann nach dem Herzen Gottes war, war nicht davor bewahrt, seinen eigenen Wegen zu folgen – und das vielfach.
Wir haben nun das letzte Mal gehört, wie der Thronnachfolger, der dann auf Salomo folgte, war. Saul, David und Salomo waren ja die drei Könige, als Israel noch geeint war. Doch jeder von ihnen herrschte manchmal willkürlich nach seinem eigenen Kopf, so wie ich, ohne Gott.
Darum ist die Geschichte des Alten Testamentes so interessant, weil jeder Vers geistlich meine Lebensgeschichte deutet. Das Wunder der Geschichte ist, dass Gott sein Reich in dieser Welt baut und seine Gemeinde hat.
Für mich war das schönste Erlebnis auf dieser Reise, überall Menschen zu sehen, die mit Jesus gehen – in Dakar, in der Gluthitze dieser heißen Wüste, wo sie das Wasser aus 140 Meter Tiefe aus dem Brunnen herausholen. Ich sah einen Tuareg aus Timbuktu. Er sagte: In meinem ganzen Volk gibt es nur zehn gläubige Leute. Ein prächtiger junger Mann! Man sieht richtig, dass Jesus in seinem Leben etwas verändert hat.
Da gibt es das Wunder, Menschen, die sich durch den Geist Gottes leiten und führen lassen. Möge das in Ihrem Leben auch so sein. Aber immer wieder ist die Not, dass Menschen vom Glauben und vom gehorsamen Weg abfallen.
Wir hatten das das letzte Mal an dieser Folie gezeigt. Ich habe sie bewusst nicht noch einmal hergenommen, um Sie nicht zu verwirren. Aber ich sagte: Es war immer die Frage, ob man sich vom Wort Gottes leiten lässt. Wer nach seinen eigenen Gedanken lebt, geht immer in die Irre. Wer aber nach dem Wort Gottes gehorsam lebt, nach dem Wort der Propheten, ist auf dem richtigen Pfad.
Und das wird auch auf dem letzten Weg der Gemeinde Jesu, vor der Wiederkunft Jesu, in einer Zeit der Verwirrung und der Trübsal wieder das einzige Markenzeichen sein: dass Menschen sagen, wir leben nach dem Wort Gottes, so wie Gott gesprochen hat. Das Wort ist wahr und trügt nicht. Es wird sich nicht verändern, wird nicht umgewandelt durch die Zeitläufe. Das wird das Kennzeichen unseres Glaubens sein.
Darum das schöne Lied: „Gott, keiner wird zu Schaden kommen, der am Wort Gottes festbleibt.“
Die Gefahr von Machtmissbrauch und Stolz in der Führung des Volkes
Saul hat nach seinem eigenen Ermessen gehandelt und wurde deshalb verworfen. Salomo entfernte sich von Gott. Er folgte den Religionen seiner Zeit, entfernte sich jedoch vom Wort Gottes.
Immer wieder zeigt sich die Not: Ein König wie Rehabeam, der Thronnachfolger, hat sich etwas auf seine Person eingebildet. Er dachte: „Ich bin der König, ich bin der Macher, ich bin der Chef. Jetzt komme ich ins Amt.“ Die Gemeinde Jesu leidet seit jeher – sowohl in den Zeiten des Alten Testaments als auch im Neuen Bund – ständig unter Menschen, die meinen, die Leiter der Gemeinde zu sein.
Ob Pfarrer, Päpste, Könige, Bischöfe oder andere Führer wie Sektenhäupter – immer wieder wird die Gemeinde, die arme Herde, durch Menschen irregeführt. Das war schon im Alten Bund so. Dabei sollte doch der König nur einer sein, der die Menschen zur Weide führt, zum guten Hirten hin. Das ist die einzige Aufgabe, die man erfüllen kann.
Rehabeam aber war stolz. Gott hatte das schon gefürchtet, als das Königsamt eingeführt wurde. Ursprünglich wollte Gott keinen König, sondern nur einen Propheten wie Samuel oder die Richter. Diese Führer waren für ihre Aufgabe berufen und berieten das Volk immer wieder in konkreten Entscheidungen.
Mit der Einführung des Königtums schlich sich jedoch die Machtfrage in jedes Amt ein. Das wirkt besonders verheerend im Volk Gottes, wenn geistliche Dinge mit Macht verbunden werden. Vielleicht kennen Sie ein wenig die unheilvolle Geschichte des Mittelalters. Bis heute ist es eine Not, wenn in unserem Volk Machtfragen die Stimme der Kirche und des Christentums bestimmen.
Ob das Christentum in unserem Volk noch Bedeutung hat, entscheidet sich am Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes – nicht daran, ob Christen bei den Regierenden hoch angesehen sind, nur weil sie Wählerstimmen bringen.
Die Spaltung Israels und die Folgen von Rehabeams Herrschaft
Wir haben gelesen, dass Rehabeam willkürlich entscheidet, die Steuerlast, die das Volk bereits stark belastet, noch weiter zu erhöhen. Er erklärt, dass bei ihm niemand etwas zu melden hat, unterdrückt das Volk und es kommt zum Abfall des Nordreichs, also der zehn Stämme im Norden. Das haben wir beim letzten Mal besprochen.
Heute möchte ich Sie noch einmal auf zwei Stellen in 2. Samuel hinweisen. Legen Sie Ihren Finger dort hinein und lesen Sie noch einmal nach. Es gibt eine Stelle, die Sie bei Ihrer Bibellektüre normalerweise sicher übersehen oder nicht beachten: 2. Samuel 2,4.
Ich erzähle Ihnen, was vorausging: Saul war zusammen mit Jonathan in der Schlacht auf den Bergen von Gilboa gefallen, nachdem er bei der Wahrsagerin in Endor gewesen war. Danach wird berichtet, wie David das Klagelied auf den Tod von Saul und Jonathan singt.
Dann sagt Gott in Kapitel 2 zu David: Geh nach Hebron und lass dich zum König krönen. In 2. Samuel 2,4 heißt es: „Und die Männer Judas kamen und salbten dort David zum König über das Haus Juda.“ Schon zu Davids Zeiten gab es also diese verborgene Spannung, diesen Riss unter den zwölf Stämmen. Es gab die zwei Stämme Benjamin und Juda im Süden und die zehn Stämme im Norden.
David war zunächst einige Jahre König, ich glaube sieben Jahre – das könnte ich genau nachlesen – und zwar nur über die Südstämme, also über die beiden Stämme, die später Juda genannt wurden. Später kam es zu diesem schmerzlichen Riss, und über Jahrhunderte blieben die beiden Staaten getrennt.
Die Stämme im Norden erkannten David erst viele Jahre später an. In 2. Samuel 2,3 heißt es, dass sie ihn zum König gekrönt haben. Wenn ich mich richtig erinnere, geschah das sieben Jahre nach seiner Krönung über Juda. Die Ältesten Israels, also die zehn Stämme im Norden, kamen und krönten David ebenfalls in Hebron.
Dieser Riss war also verborgen vorhanden, doch David konnte ihn überbrücken. Es gab eine Spannung, die da war, aber David gelang es, sie zu überwinden. Wir sehen hier, wie Gott auch in politischen Dingen mächtig wirken kann. Er schenkte David die Kraft, diesen Riss zu heilen.
Wir sind alle von der Gnade Gottes und seinem wunderbaren Wirken abhängig. Wenn ein vermessener Mensch meint, er könne alles tun, lässt Gott den alten Riss wieder aufbrechen. So zerfällt Israel erneut an dieser alten Spannung.
Plötzlich geht die Parole wieder durchs Volk: Israel, das heißt die zehn Stämme im Norden, kehrt zurück zu euren Hütten! Was haben wir mit dem Haus Isais, des Vaters Davids aus Bethlehem, zu tun? Wir wollen nichts mehr mit der Dynastie Davids zu tun haben. Wir machen unser eigenes Königtum.
Gottes Gericht und die Notwendigkeit der Umkehr
Sehen Sie, bei so vielen Schwierigkeiten, die uns im Leben begegnen, sagen wir immer wieder: Die Verhältnisse sind schuld. Warum ist in meinem Leben so viel kompliziert? Warum läuft bei mir so vieles quer? Warum bekomme ich die Krankheit?
Meinen Sie nicht, auch Gott könnte es ein Leichtes sein, uns die Hindernisse wegzunehmen? Es ist doch sicher oft so, wie es im Alten Testament erzählt wird, dass Gott die Unglücke geschehen lässt, um sein Volk zur Besinnung zu rufen.
Gott lässt den Riss aufbrechen, damit Israel wieder merkt: Du bist doch nicht der Mann, Rehabeam. Du meinst, du könntest Israel lenken und leiten – und wer bist du denn? Du lebst doch nur von der Güte Gottes. Wissen Sie, dass sie jeden Atemzug nur machen, weil Gottes Güte ihnen das erlaubt? Und wenn Gott seine Güte von ihnen abwendet, sind sie im Augenblick tot und ihr Herzschlag ist weg.
Sollten wir uns nicht viel mehr bewusst machen, auch im Blick auf die vielen Dinge, wenn wir morgen wieder in der Gedränge unseres Berufs stehen? Herr, du schickst auch die Widrigkeiten, du verschließt mir Türen. Ich nehme das aus deiner Hand und danke dir dafür.
Rehabeam war ein 41 Jahre alter Königssohn. Er stammte von einer Amoniterfrau, wir würden heute sagen einer Jordanierin, und können uns das geländemäßig etwas vorstellen – also eine dieser heidnischen Frauen. Das war interessant, denn hier kam schon ein anderer Geist in das Haus Davids, in die alte Familie hinein.
Und das, was man in der Bibel auch lernen kann: Der Machtanspruch dieses Königs Rehabeam mit seinem forschen Auftreten – das Volk muss mal wissen, wer das Heft in der Hand hat – das ist ja so hohl.
Wenn man zurückdenkt: Im November hat die DDR ihr 40. Jubiläum gefeiert, und heute ist sie ein bankrotter Staat. Aber unser westlicher Staat ist doch genauso bankrott. Wer will denn die Schulden abzahlen? Die ganze Welt lebt doch irgendwo auf Pump. Das ist doch eine hohle Welt.
Und wir sollen so leben, dass uns Gott noch einmal Gnadenzeit schenkt und sagt: Ihr dürft noch einmal leben.
Wir sollten uns viel mehr ergreifen lassen von der großen Möglichkeit der Rehabeam, dem Spiel dieses stolzen Lebens. Die Bibel kann uns immer von der Rückseite her zeigen: Siehst du das alles? Nur Karton. Das ist nur so ein bisschen hingemalt und gepinselt, da ist doch nichts dahinter. Und darum zerbricht das.
Jerobeam und die Gründung des Nordreichs
Wir lesen jetzt ab Vers 20 im Kapitel 12. Jerobeam war derjenige, der Rehabeam gegenüberstand. Die beiden Namen müssen auseinandergehalten werden. Wenn man sie einmal vergisst, ist das nicht ganz so schlimm. Den Namen Jesus aber dürfen sie nicht vergessen.
Jerobeam war ein Revoluzzer, ein Terrorist. Er wurde nach Ägypten ausgewiesen, bekam dort Asyl und kam nun zurück. Ganz Israel bestand immer nur aus den zehn Stämmen im Norden. Man muss also stets zwischen ganz Israel und Juda unterscheiden. Heute sprechen wir meist nur von den Juden, den Nachkommen der Südstämme. Ganz Israel meint immer die Nordstämme.
Als ganz Israel hörte, dass Jerobeam zurückgekommen war, sandten sie hin und ließen ihn zur Gemeinde rufen. Sie machten ihn zum König über ganz Israel, also über den Norden. Die Grenze lag etwa fünfzehn Kilometer nördlich von Jerusalem.
Als Rehabeam, der südliche König, nach Jerusalem kam, sammelte er das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin. Er versammelte 180 streitbare Männer, um gegen das Haus Israel zu kämpfen und das Königtum an sich, Rehabeam, den Sohn Salomos, zurückzubringen.
Warum stehen in der Bibel so viele Kriegsgeschichten? Diese Geschichten entschuldigen den Krieg nicht. Es war ein Irrweg, wie Sie jetzt merken. Rehabeam merkt, wie ihm die Macht entgleitet. Was tut er? Er greift zum Militär. Doch die Propheten haben das so deutlich verurteilt.
Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht. Man kann Probleme nicht mit Gewalt lösen, wenn Gott sie nicht in die Hand gibt. Das war der Irrweg: militärisch zuzuschlagen, obwohl Gottes Gericht Israel zerreißen ließ.
Das Einzige, was jetzt hätte kommen müssen, wäre Buße und Beugung gewesen. Denn Gott wird dort gefunden, wo ein Mensch umkehrt. Das müssen Sie wissen, egal wo Sie im Leben stehen. Kehren Sie um und suchen Sie den Frieden mit Gott. Dann haben Sie wieder eine Basis, auf der Sie leben können.
Doch der König im Süden, Rehabeam in Jerusalem, war ein trotziger Starkopf, wie wir alle manchmal sind. Er ging weiter in der Gottlosigkeit.
Gottes Wort als Leitlinie in Zeiten der Krise
Es kam aber Gottes Wort zu Sechemaja, dem Mann Gottes. Es ist schön, dass Gott immer wieder Propheten hat. Damals hatte Gott Propheten, weil sein Wort noch nicht in schriftlicher Form vorlag.
Heute hingegen haben wir das Wort Gottes verkündigt, deshalb ist uns dieses Wort Gottes hier eine Richtschnur. Wir brauchen keine zusätzlichen Prophetien mehr, weil uns die Fülle der Offenbarung gegeben ist. Aber damals schickte Gott die Propheten.
Und der Prophet sagt nun zu Sagere Habiam, dem Sohn Salamus, dem offiziellen Südkönig, dem König von Juda, dem ganzen Haus Juda und Benjamin sowie dem übrigen Volk: So spricht der Herr: „Ihr sollt nicht hinaufziehen und gegen eure Brüder von Israel kämpfen. Jeder gehe wieder heim, denn das alles ist von mir geschehen.“
Sie gehorchten dem Wort des Herrn, kehrten um und gingen heim, wie der Herr gesagt hatte. Dass diese Leute in dieser Stunde vom Wort Gottes geweckt werden konnten, erstaunt. Doch es ist immer wieder das Wort Gottes, das mächtig und kräftig ist.
Dass Menschen zum Glauben kommen, kann nur durch das Wirken des Wortes Gottes geschehen. Es liegt nicht an unserer Überredungskunst, denn das Wort Gottes zielt auf das Gewissen. Irgendwo war das in Juda noch unvergessen: Ja, wir sind von Gott abgefallen.
Ich wünsche mir, dass in unseren Tagen das Wort Gottes wieder so die Menschenherzen bewegt, auch in unserem Volk noch einmal. Die Menschen sollen erkennen: Ja, wirklich, wir haben das verloren, was einzig notwendig ist.
Man sieht auch die Kritik an all den Kriegshandlungen. Gott wollte das nicht. Ihr braucht nicht gegen eure Brüder kämpfen. Im Leben gebärden sich die Menschen oft wild und wollen etwas mit Gewalt durchsetzen – und Gott soll uns doch geben.
Wir sollten uns hüten, Dinge so zu erkämpfen und Streit als Lösung zu sehen.
Jerobeams religiöse Strategie und die Gefahr der Götzenanbetung
Jetzt wird wieder vom König im Norden erzählt, und wir müssen immer umdenken. Jerobeam baute Sichem auf dem Gebirge Ephraim aus, wohnte dort und zog von dort weiter, um Pniel auszubauen.
Eine Stadt im Norden war zu dieser Zeit noch nicht gegründet; das sollte später die Hauptstadt Samaria werden. Davon werden wir später noch hören, wie sie gebaut wurde. Jerobeam baut Sichem aus, eine alte Stadt, die wir schon aus dem ersten Mosebuch kennen. Pniel war im Leben der alten Erzväter Abraham, Isaak und Jakob ein ganz wichtiger Ort.
Er will nun an diese alten Städte anknüpfen. Selbst Jerobeam im Norden weiß, dass er Gott braucht. Sicher gibt es kaum einen Menschen, der nicht weiß, dass er Gott braucht. Gottlosigkeit ist nicht das eigentliche Problem.
Ich las in einer Zeitung – es war vielleicht nicht ganz fein, dass das dort veröffentlicht wurde, oder war es eine Idee? – dass Honegger in einer Familie in einer Anstalt aufgenommen wurde, damit er nicht im Gefängnis sein musste. Dort hat er auch beim Essen die Hände gefaltet, davon bin ich überzeugt. Es würde mich nicht überraschen, wenn auch Stalin ab und zu zu Gott geschrien hat.
Ob es wirklich gottlose Menschen gibt, weiß ich nicht. Ob ein Mensch so weit von Gott entfernt sein kann, dass er seine Macht so überschätzt – das ist fraglich. Wichtig ist doch, dass man richtig auf Gott hört.
Bei Jerobeam sehen wir auch so eine religiöse Linie. Er hat etwas für Gott übrig. Er knüpft sogar an die alten Städte Sichem und Pniel an, aber er gehorcht nicht Gottes Wort. Das ist entscheidend, und damit hat er keine Chance.
Er machte ein bisschen Kult, ein bisschen Religion, aber letztendlich war sein Herz nicht vom Wort Gottes gerichtet und erneuert. Jerobeam dachte in seinem Herzen: Das Königtum wird nun wieder an das Haus David fallen. Er hat Angst, dass die Leute eines Tages doch wieder nach Jerusalem zurückkehren.
Wenn das Volk hinaufgeht, um Opfer im Haus des Herrn in Jerusalem darzubringen, wird sich das Herz dieses Volkes zu ihrem Herrn Rehabeam, dem König von Juda, wenden. Sie werden mich umbringen, und das Königtum wird wieder Rehabeam, dem König von Juda, zufallen.
Die hohen Herren haben immer Angst vor ihren eigenen Untertanen. Das ist eine ständige Not. Sie müssen sich mit Bodyguards umgeben, damit sie sich sicher fühlen. Jerobeam hat auch Angst und weiß, dass die Leute wandelmütig sind: Heute schreien sie ihm zu, morgen setzen sie ihn wieder ab.
Er wusste, dass das beste Klebemittel zur Befestigung der Macht fast schon dämonisch ist, wenn man Religion und Staat mischt. Es gibt einen Beton, und den macht er. Er schafft eine Religion.
Der Islam hat das auch gemacht, und viele Herrschende haben das mit dem Christentum getan. Was sie da zusammenmischten, hatte mit dem Wort Gottes wenig gemein, aber es festigte ihre Staatsmacht. Diese Regierenden gaben sich als von Gottes Gnaden eingesetzte Herrscher aus.
Die unheilvolle Geschichte in Württemberg, wo die Herrscher nie nach Gott fragten, nebenher ein Hurenleben führten, aber so taten, als wäre das Gottes Herrschaft, zeigt das deutlich. Wir haben hier im Abendland eine schwere Geschichte – nicht durch die Schuld des Christentums, sondern weil die Regierenden das Christentum missbrauchten und den Untertanen sagten: „Jetzt müsst ihr mal Christ sein“, damit sie parierten.
So macht es auch Jerobeam im Norden. Man sieht so viel für unsere Zeit: Damit die Leute nicht abfallen, sagt er, dass die Menschen Gott suchen. Dann gehen sie nach Jerusalem in den Tempel. Jetzt macht er einen Kult für die Menschen.
Der König hielt einen Rat ab, machte zwei goldene Kälber und sprach zum Volk: „Es ist zu viel für euch, dass ihr hinauf nach Jerusalem geht. Siehe, da ist ein Gott Israels, der euch aus Ägyptenland geführt hat.“
Nur um ein paar Grad – es braucht gar nicht viel. Man kann das Evangelium um ein paar Zentimeter verrücken, damit es dem Volk passt, und alle geben Beifall. Doch es ist nicht wahr. Das ist nicht der Gott Israels, sondern der alte Abgott.
Hinter diesen Kälbern steht nicht der Gedanke, dass Gott ein Kalb sei. Es ging immer um die Sexualkraft, die Vergöttlichung der Naturkräfte. Wenn man in Bangkok einmal diese Tempel besichtigt, sieht man das: Die Kälber sind mit Goldblättchen bedeckt, und die Herren in ihren schönen Anzügen knien vor diesen Kälbern nieder, um sie anzubeten. Sie suchen dahinter die göttlichen Mächte und Kräfte, die Natur darstellend.
Ähnliches hat sich auch bei uns gehalten. Viele Leute sagen, sie fühlen in der Natur die Nähe Gottes. Das ist aber nicht der Gott, der mich richtet, der mich in meiner Sünde und in meinem Ungehorsam überführt und in sein Gericht stellt.
Dieser Naturgott war immer die Gefahr des Abfalls für Israel. Jerobeam stellte einst in Bethel ein goldenes Kalb auf, und das andere tat er nach.
Bethel war der Ort, an dem Jakob einst die Himmelsleiter sah. Das ist der größte Trick des Teufels: An den richtigen Heiligtümern, dort, wo Gott verehrt wurde, setzt er am besten seinen Götzendienst ein. Die Menschen merken oft nicht, wie die Verdrehung geschieht.
Das wurde zur Sünde. Die Bibel redet von Sünde nicht als von kleinen Kleinigkeiten. Es geht darum, dass man Gottes Ehre antastet und seine einfache Politik macht, um seine Macht zu sichern – etwa so, wie wir sagen: „Herr, lass mich bloß in Ruhe, lass es mir gut gehen, lass mich gesund sein, ich will Erfolg haben. Im Übrigen kannst du dich davon scheren.“
Unser Herr will uns nur sein Recht verkünden. Dazu hat er uns geschaffen, weil er Herr sein will – ein König!
Jerobeam baute auch ein Höhenheiligtum und machte Priester aus allerlei Leuten, die nicht von den Söhnen Levis waren. Er machte ein Fest am fünfzehnten Tag des achten Monats, wie das Fest in Juda, und opferte auf dem Altar in Bethel den Kälbern, die er gemacht hatte.
Er bestellte Priester für die Höhenheiligtümer, die er errichtet hatte. Diese Priester waren meist dem Aschera-Kult zugehörig. Wer einmal durch das Israelmuseum geht und sich die Funde aus den Gräbern anschaut, sieht die Amulette, die den Verstorbenen mitgegeben wurden. Es waren meist Frauenfigürchen, nackte Frauenfiguren, die aus diesem ganzen Kult stammen.
Auf den Höhen wurde all das getrieben, weil man diesen Naturkräften willfährig sein wollte. Das alles lebte, und doch war es nicht das, was Gott offenbart hat.
Ausblick auf die Fortsetzung der Geschichte und die Bedeutung der Berufung
Im Norden – wie geht die Geschichte weiter?
Ich möchte das nächste Mal das Gebiet dreizehn separat behandeln. Das können wir jetzt nicht einfügen. Stattdessen möchte ich im Kapitel vierzehn weitermachen. Wenn Sie das nachher wieder zurückschalten, wird das gut sein.
Es war eigentlich beeindruckend, wie Jerobeam eine neue Religion geschaffen hat. Das Einzige, was er konnte, war, dass er ja nicht in Jerusalem lebte, wo Gott seine Ehre wohnen lassen wollte – am Tempel. Deshalb musste er an die alten Traditionen des Heiligtums in Bethel anknüpfen, und er hat das gut gemeistert.
Das war so eine moderne, fast bahai-artige Religion, die er geschaffen hat. Die Leute hatten ihre Erfüllung, sie fühlten sich wohl und sagten, das befriedigt die Seele. Wenn man das so betrachtet, waren sie glücklich.
Aber das Geschlecht Jerobeams im Norden hat auch keine Zukunft. Aus diesem Grund ist die ganze Königsgeschichte jetzt eine verzweifelte, hoffnungslose Geschichte. Die Macht Israels ist noch da, der alte Segen liegt noch über dem Volk – und doch zerfällt alles.
Zu der Zeit war Abia, der Sohn Jerobeams, krank – ach, die kleinen Nöte im Haus. Es wäre alles so schön, wenn man nicht gerade Zahnschmerzen hätte oder wenn ich nicht gerade einen Autounfall gehabt hätte. So lässt Gott auch kleine Dinge geschehen. Und gerade über diese kleinen Dinge könnten wir wieder den Herrn suchen.
Aber Jerobeam sprach zu seiner Frau: „Mache dich auf und verkleide dich, damit niemand merkt, dass du Jerobeams Frau bist. Geh hin nach Silo, dort ist ein Prophet.“ Jetzt bekommt der gottlose Jerobeam im Alter plötzlich Unruhe. Er sagt: „Ich habe doch nicht den Mut, vor meinem Volk zuzugeben, dass ich vielleicht doch etwas falsch gemacht habe.“
Wissen Sie, das liegt immer über allen Menschen: die Unruhe, ob nicht doch der wahre Gott in Israel der eine Herr ist. Und aus dieser Unruhe schickt er seine Frau los. Von Männern sagt man ja oft, sie seien feige Hunde. Dann schickt man sie los und sagt: Verkleide dich, damit dich niemand erkennt. Zieh den Hut ins Gesicht, schleiche dich herum und geh hin. Frag mal den Propheten – so wie der alte Saul, der vor der Schlacht noch zu der Frau von Endor ging.
Auch das ist eine bewegende Königsgeschichte. Sie fasziniert mich immer wieder, wenn wir sie so lesen.
Jerobeams Frau geht also hin zu Prophet Abija, der ihr zugesagt hat, dass Jerobeam König sein sollte über das Volk. Auch er hat einmal die Gnadenstunde Gottes erlebt.
Ich habe oft bei Gesprächen mit Menschen den Eindruck, jeder Mensch hat einmal irgendwie Gott erlebt und Gott begegnet. Selbst ganz gottlose Leute, wenn man sie im Krankenhaus in schwerer Krankheit anspricht und sagt: „Ich glaube, Sie wissen, dass Gott Sie lieb hat.“ Dann laufen die Tränen runter. Und wenn sie erzählen, aus kriegsgefährdeten Schaffensphasen – irgendwie hat jeder Mensch mal erlebt: Da war der wirkliche Gott, nicht der Theatergott meiner Religion, sondern der richtige, wahre Gott.
Jerobeams Frau tut also, was ihr gesagt wurde. Sie macht sich auf und geht nach Silo. Ich lese das jetzt einfach noch mit den Zwischenbemerkungen: Sie kam ins Haus Ahias. Aber Ahia konnte nichts sehen, denn seine Augen standen starr vor Alter.
Die Exaktheit der biblischen Berichterstattung ist keine Märchengeschichte. Da sitzt er da und sieht nichts. Aber der Herr sprach zu Ahia, Gott erleuchtet seine Gedanken: „Siehe, Jerobeams Frau kommt, um dich wegen ihres Sohnes zu befragen, denn er ist krank. So rede nun mit ihr so und so.“
Als sie nun hineinkam, stellte sie sich fremd. Ach, wir lächerliche Theaterspieler! Wir meinen, wir können uns vor Gott verstecken, der uns doch durch und durch kennt.
Als aber Ahia das Geräusch ihrer Schritte hörte, das Klappern ihrer Schuhe – das können Sie sich richtig vorstellen, die Frau Königin, wie sie da kam – sprach er: „Komm herein, Frau Jerobeam, du bist doch bekannt. Herr kennt dich. Warum stellst du dich so fremd? Ich bin zu dir gesandt als ein harter Bote.“
Das liest man heute oft in Zeitungen und so weiter, und man sagt: „Ach, die Evangelikalen haben so gar nicht das Wort, das bei den Menschen ankommt.“ Dabei geht es gar nicht um die Frage, ob wir das Wort sagen müssen, das bei den Menschen ankommt. Die Frage ist: Was hat uns Gott aufgetragen, in einem verkehrten Geschlecht zu sagen?
Vielleicht sind wir oft auch feige, ein klares Wort zu sagen, ein hartes Wort. „Ich will ein harter Bote sein“, sagt er.
Gottes Gericht über Jerobeam und die Verantwortung der Diener Gottes
Geh nun hin und sag zu Jerobeam: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich erhoben aus dem Volk und zum Fürsten über mein Volk gesetzt. Es ist alles Gottes Gnade gewesen. Ich habe das Königtum von Davids Haus gerissen und dir gegeben.
Was aber hast du getan, Jerobeam? Du bist nicht gewesen wie mein Knecht David, der meine Gebote hielt und mir von ganzem Herzen nachwandelte. David tat nur, was mir wohlgefiel. Trotz seiner Sünden ehrt Gott den wahren Glauben. Auch wenn wir Sünder sind, liegt es doch an uns, ob wir Gott dienen – mit all unseren Fehlern und Mängeln. Wichtig ist, dass wir Gott von Herzen nachfolgen und sagen: Herr, ich verfehle oft, aber ich will dich lieben als die Mitte meines Lebens.
Du aber hast mehr Böses getan als alle, die vor dir gewesen sind. Du bist hingegangen und hast dir andere Götter gemacht und gegossene Bilder, um mich zum Zorn zu reizen. Sünde ist immer eine Kriegserklärung an Gott, ein Fanatismus, der Gott bis aufs Blut herausfordert. Du hast mir den Rücken gekehrt. Darum siehe, ich will Unheil über das Haus Jerobeam bringen und alles, was männlich ist, ausrotten – bis auf den letzten Mann in Israel. Ich will die Nachkommen des Hauses Jerobeam ausfegen wie Unrat, bis es ganz mit ihm aus ist.
Ich war in Friedhaun, Sierra Leone, abends um zehn und habe Deutsche Welle gehört. Ein katholischer Priester äußerte sich in einem langen Interview, weil er von seiner Kirche gemaßregelt wurde. Er hatte gesagt, Gott strafe nicht, Gott sei ein Gott der Liebe, er könne nicht strafen. Ich hätte den Priester gern gefragt, welche Bibel er hat. Unser Gott kann sehr hart strafen. Schwer – ich kann das Gericht Gottes nicht ausweisen. Ich war nicht im Rat Gottes, aber ich muss das wissen.
Es ist in unserem Volk wieder an der Zeit, dass man Gott fürchtet und sagt: Ich möchte Gott nicht herausfordern mit meiner Sünde. Da steht es ja: Jerobeam hat so viel Böses getan, er hat Gott entehrt, und Gott lässt das nicht so stehen. Bei seinen Leuten lässt Gott das nicht zu. Bei den Gottlosen lässt er es lange geschehen, aber bei seiner Gemeinde nicht. Du bist in die Fußstapfen Davids getreten. Es ist ganz besonders schlimm, wenn wir Mitarbeiter Gottes sein wollen, Diener Gottes, und dann ihm untreu werden. Dann kommt das Gericht Gottes besonders schwer über uns.
Wer von Jerobeam in der Stadt stirbt, den sollen die Hunde fressen; wer auf dem Feld stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen. Denn der Herr hat es geredet. So macht ihn auf und geh heim! Wenn das Kind auch nur einen Fuß in die Stadt setzt, wird es sterben. Ganz Israel wird die Toten klarhalten und ihn begraben, denn dieser allein von Jerobeam wird zu Grabe kommen. Der Herrgott Israel hat etwas Gutes an ihm gefunden im Haus Jerobeam – das einzige noch, das Baby. Es ist in Ordnung, das Kind hat noch nichts von der Sünde gewusst.
Der Herr aber wird einen König über Israel erwecken, der das Haus Jerobeam ausrotten wird, wie es heute ist. Daher wird Israel so erschüttert, dass es schwankt wie ein Rohr im Wasser. Er wird Israel ausreißen aus diesem guten Land, das es ihren Vätern gegeben hat, und sie zerstreuen jenseits des Euphrat, weil sie sich Aschera-Bilder gemacht haben, um den Herrn zu erzürnen.
Wenn wir heute durch Israel reisen und die ganze Not dieses Volkes sehen, können wir nicht das Gericht Gottes ausrufen, sondern müssen sagen: Herr, erbarme dich. Lass dein Gericht über uns nicht hereinbrechen. Wir haben die Zerstreuung des Volkes doch so sehr verdient. Er wird Israel dahingeben um der Sünde Jerobeams willen, der gesündigt hat und Israel zum Sündigen verführt hat.
Später wurde Israel zerstreut. Im Jahr 722 ist das ganze Nordreich zerfallen. Schon zur Zeit Jesu waren die Juden überall in der damaligen Welt zerstreut. Es wird erzählt, wie sie heimkommt und das Kind stirbt usw. Das steht auch noch irgendwo, Jerobeam 15,25. Das machen wir gerade noch fertig mit dem Nordreich, dann gehen wir anders weiter.
Nadab, der Sohn Jerobeams, wurde König über Israel im zweiten Jahr Asas, des Königs von Juda. Es wird immer so gezählt, weil man keine andere Zählung hat und sich an dem Königreich des anderen orientiert. Von Juda zählt man im zweiten Jahr des Königs in Jerusalem. Nadab wurde im Norden König und regierte über Israel zwei Jahre. Er tat, was dem Herrn missfiel und wandelte in den Wegen seines Vaters und in seiner Sünde, mit der dieser Israel zum Sündigen brachte.
Seine Lebensgeschichte wird kurz zusammengefasst, es war nichts Besonderes. Doch Basha, der Sohn Ahias aus dem Stamm Issaschar, machte eine Verschwörung gegen ihn. Er erschlug ihn zu Gibbeton, das den Philistern gehörte. Nadab und ganz Israel belagerten Gibbeton in einer unglücklichen Feldschlacht. So tötete Basha ihn im dritten Jahr Asas, des Königs von Juda, und wurde König in seiner Stadt.
Als König erschlug er das ganze Haus Jerobeam. Er ließ keinen übrig vom Haus Jerobeam, bis er es ganz vernichtet hatte, nach dem Wort des Herrn, das er durch seinen Knecht Ahija von Silo geredet hatte. Das geschah um der Sünden Jerobeams willen, die er getan hatte und mit denen er Israel zum Sündigen brachte und den Herrn, den Gott Israels, zum Zorn reizte.
Damit ist das Geschlecht Jerobeams zu Ende. Gott hat ihn in das Amt gerufen, weil Rehabeam versagt hat. Er war seiner Berufung nicht würdig. Ach, ob wir doch dessen würdig wären! Überlegen Sie einmal, was Gott unserem Volk gegeben hat! Er hat das Evangelium von Israel weggenommen und den Heiden gegeben.
Was ist aus dieser Berufung in unserem Volk geworden? Ich habe große Sorge, dass Gott sie ganz wieder wegnimmt von unserem Volk. Wir bleiben nur in unseren Gedanken und Meinungen gefangen und sind der Berufung untreu. Es sind so viele Bezüge, die einem kommen. Man möchte darüber meditieren und sagen: Ich möchte aus dieser Geschichte lernen, ich möchte sie auf mich verstehen.
Dann sagt einer: Was sind das für komische, bewegende Geschichten – Geschichten des Ringens Gottes. Wie ich am Anfang sagte, ringt Gott um seine Gemeinde, um die Reinheit seiner Gemeinde. Nicht um die Ägypter oder die Philister hat Gott so gerungen, sondern um seine berufene Gemeinde, um die Kinder Abrahams, Isaaks und Jakobs. Das ist im Neuen Bund die Gemeinde der Gläubigen, die Gemeinde der Getauften.
Ach, dass wir doch auf seine Stimme hörten! Und etwas, das in unseren Tagen wenig gesagt wird: dass wir Gott fürchten – fürchten und lieben. Ja, beim nächsten Mal würden wir weitermachen. Dann würden wir die Geschichte von den Propheten einschieben, eine ganz bewegende Geschichte, Kapitel 13. Wenn Sie die gehört haben, würden Sie sagen: Sie wussten nicht, dass all das in der Bibel steht.
Danach machen wir weiter mit Kapitel 14, der Geschichte vom Südreich. Wir müssen das immer ein wenig auseinandernehmen, um unsere Gedanken zu ordnen. Sie können die Zeittafel aufschlagen und sich so ein bisschen orientieren: Aha, das ist Jerobeam, dann sind wir bei Rehabeam, und dann bricht das Geschlecht Jerobeams ab.
Im Norden sind immer wieder neue Familien gekommen. Diese neuen Familien haben nichts gebracht. Man kann die Figuren in der Politik austauschen, aber wenn sie nicht offen sind für das Wirken Gottes, können sie auch keinen Segen vermitteln.
