Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir! Andachten über das Gebet von Martin Luther.
Die heutige Andacht trägt den Titel „Für Sünder“.
Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken (Matthäus 9,12).
Nur aufgrund der göttlichen Verheißungen können wir vertrauensvoll beten. Nun werden einige sagen: „Ja, ich möchte glauben, dass mein Gebet erhört wird, wenn ich es verdient hätte und das Beten besser verstünde.“
Darauf antworte ich: Wenn du erst beten willst, wenn du weißt oder das Gefühl hast, würdig dafür zu sein, dann dürftest du niemals beten.
Denn unser Gebet darf sich, wie bereits gesagt, nicht auf unsere eigene Würdigkeit stützen oder davon abhängig gemacht werden. Es muss einzig auf der unwandelbaren Wahrheit der göttlichen Zusagen beruhen.
Wo das Gebet auf Menschenwerk oder etwas anderes gegründet ist, ist die Grundlage falsch und betrügt dich. Selbst wenn dir vor großer Andacht das Herz brechen will und du sogar Blutstropfen weinst – denn wir beten gerade, weil wir es nicht verdient haben zu beten.
Und genau dadurch werden wir würdig, zu beten und Erhörung zu finden: indem wir glauben, unwürdig zu sein, und uns allein der Treue Gottes trösten.
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