Einführung: Zwei Seiten der Nachfolge Jesu
Jesus Nachfolgen macht Nachteile, Jesus Nachfolgen macht frei. Was stimmt? Es stimmt beides. Um das zu erklären, habe ich mir für die heutige Predigt das dritte und vierte Kapitel der Apostelgeschichte ausgesucht.
Jesus hat seinen Nachfolgern zwei Versprechen gegeben. Das erste lautet: „Die Glaubenden werde ich durch folgende Zeichen bestätigen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, und Kranke, denen sie die Hände auflegen, werden gesund.“
Das zweite Versprechen lautet: „Wenn sie euch in den Synagogen zur Rechenschaft ziehen oder vor Behörden und Gerichten verhören, dann sorgt euch nicht darum, was ihr sagen oder wie ihr euch verteidigen sollt. Denn der Heilige Geist wird euch zur rechten Zeit die rechten Worte geben.“
Diese beiden Versprechen haben sich im Laufe der Zeit tausendfach bestätigt und bewährt. Heute möchte ich euch erzählen, wie sie sich zum ersten Mal erfüllt haben. Das war schon wenige Wochen nach dem Tod von Jesus.
Das steht in der Apostelgeschichte 3 und 4.
Heilung im Tempel und die erste Predigt
Da wird berichtet, dass zwei Nachfolger von Jesus, Petrus und Johannes, in den Tempel gehen, um dort zu beten. Vor dem Tempel sitzt ein Bettler, der die Leute anspricht. Auch die beiden gehen nicht an ihm vorbei, sondern er wendet sich an sie mit der Bitte: „Hast du mal eine Mark?“
Petrus und Johannes haben kein Geld, aber sie besitzen etwas anderes: das Versprechen von Jesus, das ich eben vorgelesen habe. Dieses Versprechen besagt, dass sie kranke Menschen gesund machen werden. Petrus sagt zu dem Bettler: „Schau mich jetzt mal an.“ Der Bettler schaut ihn erwartungsvoll an und denkt, jetzt gibt es vielleicht Geld.
Petrus antwortet: „Geld habe ich nicht, aber was ich habe, das gebe ich dir im Namen von Jesus Christus aus Nazaret: Steh auf und geh!“ Dann reicht Petrus ihm die Hand, zieht ihn hoch und stellt ihn auf die Beine. Der Mann läuft los.
Sofort entsteht ein großer Volksauflauf. Einige Tausend Menschen strömen zusammen. Petrus nutzt die Gelegenheit und hält eine kraftvolle Predigt. Er sagt zu den Leuten: „Ihr braucht Johannes und mich gar nicht so anzustarren, als wären wir irgendwelche Wundertiere, die euch gesund gemacht haben. Das waren wir nicht, sondern Jesus. Den gleichen Jesus, den ihr vor ein paar Wochen gekreuzigt und hier in dieser Stadt begraben habt.“
Aber Petrus fährt fort: „Ich kann euch sagen, er ist nicht mehr im Grab. Er ist auferstanden von den Toten und lebt.“
Ablehnung der Auferstehung und die Reaktion der Sadduzäer
Also das war natürlich zu viel des Guten. Dass die Jünger den Kranken geholfen haben, fanden die Leute natürlich gut, das ist ja klar. Aber das Gerede von der Auferstehung hielten sie für Blödsinn.
So ist das ja bis heute: Solange sich Christen um Behinderte, geistig Kranke und Ähnliches kümmern, ist das in Ordnung. Das lässt man sich gerne gefallen. Aber wenn Christen anfangen, von der Auferstehung zu sprechen, dann müssen sie sich plötzlich gefallen lassen, dass man sie für geistig ein bisschen zurückgeblieben hält. Denn angeblich könne man als moderner Mensch nicht an so etwas wie die Auferstehung glauben.
So modern ist diese Ansicht natürlich nicht. Diese Art von aufgeklärten Menschen, die der Meinung sind, man könne nicht an die Auferstehung glauben, gab es damals schon. Es gab sogar eine Partei, die das in ihrem Parteiprogramm hatte.
Das war die jüdische Partei der Sadduzeer, also Partei der Sadduzeer, abgekürzt Pts. Die Sadduzeer, die sich schon damals über Jesus lustig machten, hatten das Wort „Auferstehung“ aus ihrem Parteiprogramm gestrichen. Sie wurden sehr verärgert, wenn irgendjemand das Thema wieder aufgriff.
Sie lehnten die Auferstehung ab. Für sie war das Dummheit, und Dummheit dürfe öffentlich nicht gelehrt werden.
Verhaftung und Gerichtsverhandlung: Nachfolge bringt Nachteile
Wenn die Jünger damals still und verborgen in ihren Versammlungsräumen Jesus angebetet hätten, hätte kein Mensch etwas dagegen gehabt. Sie hätten von ihrem Jesus begeistert sein können, wie sie wollten. Schließlich soll jeder nach seiner Fasson selig werden, und eine religiöse Macke ist ja kein strafbarer Tatbestand. Außerdem ist Religion Privatsache.
Aber wenn zwei Privatleute in aller Öffentlichkeit diesen Unsinn von der Auferstehung propagieren und im Tempel ein Massenmeeting inszenieren – ihr müsst euch mal vorstellen: Damals haben sich fünf Menschen bekehrt. Könnt euch vorstellen, was da los gewesen ist! Das geht natürlich entschieden zu weit. Da muss ein Riegel vorgeschoben werden. Das gefährdet die Ordnung und die Sicherheit. Da gäbe es nur eins: die Tempelpolizei rufen und die Versammlung mit Gewalt auflösen.
Diese Art von Gewaltanwendung ist immer ein Zeichen von Hilflosigkeit. Was hier passiert, dass im Namen von Jesus ein Kranker gesund gemacht wird, passt einfach nicht in das Denkschema dieser Partei. Denn so schließt sie messerscharf: „Nicht sein kann, was nicht sein darf.“ Also wird Petrus, als er gerade so richtig schön in Fahrt ist in seiner Predigt, mitten in der Predigt verhaftet und zusammen mit Johannes eingesperrt.
Nun sitzen diese beiden Nachfolger von Jesus zum ersten, aber noch nicht zum letzten Mal in ihrem Leben im Gefängnis – wegen Jesus im Knast. Nachfolge bringt Nachteile.
Die Verhandlung vor dem Hohen Rat und die neue Freiheit durch den Heiligen Geist
Am nächsten Morgen findet die Gerichtsverhandlung statt. In aller Eile wird der Hohe Rat, die oberste jüdische Behörde mit richterlicher Befugnis, zu einer Sondersitzung zusammengetrommelt. Man kann sich vorstellen, dass die 71 Ratsherren nicht gerade begeistert sind, sich erneut mit dem verhassten Namen Jesus beschäftigen zu müssen.
Erst vor ein paar Wochen hatten sie Jesus von Nazareth wegen Unruhestiftung und religiöser Hochstapelei kreuzigen lassen und begraben. Sie hatten gedacht, dass mit dieser Tat der ganze Jesusrummel endlich beendet sei. Doch jetzt, wo sie die Angelegenheit längst für abgeschlossen hielten, beginnt das ganze Theater von Neuem. Einige Fischer behaupten in der Öffentlichkeit, der begrabene Jesus sei wieder lebendig geworden, er lebe und sei aktiv.
Damals, als Jesus verhört und verurteilt wurde, hatte Paulus eine ziemlich schlechte Figur gemacht. Er stand ganz im Abseits, im Halbdunkel, hatte die Hosen gestrichen voll vor Angst, ebenfalls verhaftet zu werden. Feige distanzierte er sich von Jesus und verleugnete ihn, als man ihn erkannte und sagte: "Du warst doch auch bei der Jesustruppe dabei." Darauf antwortete er: "Was Jesus? Den Namen habe ich noch nie gehört. Ich habe keine Ahnung, von wem du sprichst. Ich kenne ihn nicht."
Damals war Petrus offenbar von allen guten Geistern verlassen. Doch jetzt, wo es in der Bibel heißt, er sei erfüllt vom Heiligen Geist, ist er kaum wiederzuerkennen. Die Angst ist weg, die Feigheit verschwunden, die Sorge um das eigene Leben ist nicht mehr da. Die Furcht vor den Menschen ist verschwunden. Jesus nachzufolgen macht frei.
So ist es, wenn der Heilige Geist in ein Menschenleben eintritt. Die Bibel sagt, dann wird ein Mensch neu, dann wird er verwandelt. Damals war Petrus, um seine eigene Haut zu retten, glatt umgefallen. Doch diesmal, wo es wirklich um seine eigene Haut geht, steht Petrus fest.
Er steht vor den gleichen Richtern, die kurz zuvor seinen Herrn Jesus verurteilt haben. Er steht an dem gleichen Ort, an dem kurz vorher noch Jesus gestanden hat. Aber jetzt steht er wie eine Eins, denn er ist nicht allein.
Zum ersten Mal hat er seinen Kumpel neben sich, den Johannes. Das ist etwas ganz Wunderbares, wenn man in solchen Situationen einen Freund an seiner Seite hat. Johannes hat bestimmt nicht einfach Löcher in die Luft gestarrt. Ich nehme an, er hat das getan, was Christen in solchen Situationen tun: Er hat gebetet.
Ich musste einmal zusammen mit dem damaligen Subundenten von Karl-Marx-Stadt auf dem Rathaus antreten, weil es Streit wegen einer Predigt von mir gab. Bei einer Schießübung war versehentlich ein dreizehnjähriges Mädchen erschossen worden. Bei der Beerdigung hatte ich einige Worte gesagt, dass Waffen nicht in Kinderhände gehören – und schon gar nicht in Mädchenhände.
Jedenfalls musste ich mit dem Subundenten auf dem Rathaus erscheinen. Komischerweise musste ich im Vorzimmer sitzen bleiben, während der Subundent hereingebeten wurde. Dort wurde er stundenlang auseinandergenommen. Als er schließlich herauskam, sagte er zu mir: "Bruder Lehmann, was haben Sie denn die ganze Zeit hier draußen gemacht?" Ich antwortete: "Nur für Sie gebetet."
So ist das, wenn Christen in Gefahr sind und einer von ihnen da ist: Man betet füreinander. Petrus hat seinen betenden Kumpel neben sich. Und er hat noch etwas viel Wichtigeres: das Versprechen von Jesus.
Jesus sagte: "Wenn sie euch in den Synagogen zur Rechenschaft ziehen oder vor Behörden und Gerichten verhören, sorgt euch nicht darum, was ihr sagen sollt und wie ihr euch verteidigen sollt. Denn der Heilige Geist wird euch zur rechten Zeit die richtigen Worte geben."
Mut und Klarheit in der Verhandlung
Und im vollen Vertrauen auf diese Zusage, also voll heiligem Geist, geht Petrus in diese Verhandlung. Ich nehme an, dass er vorher natürlich auch ziemlich nervös war.
Ihr müsst euch das mal vorstellen: Auf der einen Seite dieser ungebildete Fischer, mit Händen wie Schaufelräder, Rollkragenpullover, Flatterjeans, ausgebeulte Hosen. Auf der anderen Seite die Übermacht von einundsiebzig geschniegelten Herren in Bügelfalte, mit hohen Titeln und großartigen Roben. Solche Leute verbreiten ja schon durch ihr bloßes Dasitzen eine Atmosphäre der Unterwürfigkeit.
Ich habe zum Beispiel mal vor dem gesamten Landeskirchenamt antreten müssen. Da gab es auch Streit wegen irgendeiner Predigt. Damals spielte das Landeskirchenamt Dresden im schwarzen Trikot gegen Lehmann Karl Markstadt im gestreiften Hemd. Das war eine unangenehme Ausgangsposition. Und ich kann euch sagen, ich hatte damals auch ziemlich erhöhten Puls.
Ich kam mir vor wie ein marinierter Hering vor einer Versammlung von distribuierten Pinguinen. Ich weiß, jeder Vergleich hinkt. Ich gebe auch zu, dass der Vergleich völlig unpassend ist. Ich nehme das zurück, es stimmt natürlich nicht, dass ich ein marinierter Hering bin.
Also, ich denke mir, Petrus wird ganz schön aufgeregt gewesen sein. Aber als er den Mund aufmacht, ist er ganz ruhig. Auch das habe ich erfahren, eben in solchen Situationen, wie Sie gerade geschildert haben.
Ich bin ja sonst so ein aufgeregter Mensch, der mit den Armen fuchtelt, die Leute angreift und dazwischenbrüllt. Aber damals, als ich vor diesen Pinguinen stand, war ich absolut ruhig. Da hat Gott aus mir wirklich einen anderen Menschen gemacht.
Petrus ist nicht mehr so ein aufgeregter Mensch, wie er sonst ist. Und er war nicht so aufgeregt wie ein Pfarrer, der mal zu seiner Gemeinde sagen wollte: „Über eurem Haupt, da schweben die himmlischen Heerscharren“ – und sich versprach und sagte: „Über eurem Haupt, da schweben die himmlischen Haarscheren!“
Oder wie ein anderer Pfarrer, der seiner Gemeinde eine Bußpredigt halten wollte und mit dem Satz anfangen wollte: „Liebe Mitchristen“ – aber eigentlich das sagte, was er in Wirklichkeit von seiner Gemeinde denkt, nämlich: „Liebe Mistchristen.“
Wie gesagt, Petrus verheddert sich nicht. Er ist die Ruhe selbst.
Die entscheidende Frage und die klare Antwort
Der Ratsvorsitzende eröffnet die Sitzung gleich mit der Frage nach Hintergründen und Hintermännern. Es ist übrigens dieselbe Frage, die man Jesus damals auch schon gestellt hat, nämlich: In welcher Kraft und in welchem Namen tut ihr das eigentlich?
Jetzt werden die beiden also gefragt: Woher habt ihr die Kraft, diesen Mann zu heilen? In wessen Namen habt ihr das getan?
Petrus ist kein Theologe. Er beginnt nicht langatmig herumzuschwafeln mit Formulierungen wie „äh, ich würde meinen, der Herr hat mir ein Stückchen Vollmacht gegeben“ oder Ähnlichem. Stattdessen antwortet er kurz und klar in vier Sätzen. Allerdings kann er sich im ersten Satz nicht ganz verkneifen, eine ironische Anspielung loszulassen – eine kleine, feine Spitze.
Er sagt nämlich im ersten Satz: „Wenn wir uns hier vor Gericht dafür verantworten müssen, dass wir Gutes getan und diesem Kranken geholfen haben...“ Diesen Kommentar musste Petrus erst einmal loswerden. Es ist ja eine ganz merkwürdige Verhandlung, wenn man nicht wegen einer Untat, sondern wegen einer Wohltat zur Rechenschaft gezogen wird.
Andere Leute kommen vor Gericht wegen Körperverletzung, und die beiden stehen vor Gericht wegen Körperheilung. Das Corpus delicti ist kein zusammengeschlagener Mensch, sondern ein geheilter Mensch. Das ist wirklich irre. Und das musste Petrus erst einmal seinen Richtern unter die Nase reiben: Was recht ist, muss auch recht bleiben.
Nach diesem Seitenhieb kommt Petrus sofort zur Sache und nennt ohne Umschweife den Namen seines Hintermannes.
Im zweiten Satz sagt er: „Ihr alle hier und alle Leute in Israel wisst, durch die Macht des Namens von Jesus Christus aus Nazareth steht der Mann hier gesund vor euch. Ihr habt diesen Jesus gekreuzigt, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt.“
Dann folgt der nächste Satz: „Auf diesen Jesus bezieht sich das Wort in den Heiligen Schriften: Der Stein, den die Bauleute – das heißt ihr – als unbrauchbar weggeworfen haben, ist zum tragenden Stein geworden.“
Schließlich pfeffert Petrus beziehungsweise der Heilige Geist einen vierten Satz heraus, der zu den wichtigsten Sätzen in der Bibel überhaupt gehört. Ein Satz, in dem die ganze Botschaft der Bibel in wenigen Worten zusammengefasst ist: „Jesus Christus und sonst keiner kann die Rettung bringen. Auf der ganzen Welt hat Gott keinen anderen Namen bekannt gemacht, durch den wir gerettet werden könnten.“
Der Absolutheitsanspruch des Namens Jesus
Das ist ein Satz von absoluter Intoleranz. Und um diesen Satz, um diesen Absolutheitsanspruch, dreht sich die Diskussion damals wie heute.
Es geht nicht darum, ob Jesus und seine Jünger Wunder tun können oder nicht. Es geht nicht darum, ob das, was die Christen tun, gut oder schlecht ist. Es geht auch nicht darum, ob die Christen nette Menschen sind oder nicht.
Vielmehr behauptet die Bibel – und zwar absolut intolerant und ausschließlich –, dass es nur einen Retter gibt. Und dieser Retter heißt Jesus. Das bedeutet, alle anderen, die sich als Retter darstellen oder als solche angesehen werden, sind keine Retter.
Vom Allah der Muslime bis hin zu Buddha, dem Zen-Buddhisten – keiner von ihnen vergibt dir deine Sünden. Keiner von ihnen verteidigt dich am Jüngsten Gericht. Keiner von ihnen kann dir das ewige Leben schenken. Keiner von ihnen bringt dich in den Himmel. Das kann nur Jesus.
Jesus ist nicht einer unter vielen, sondern der Eine über allen anderen. Er ist der Einzigartige und der Einzige, der dir das ewige Leben geben kann.
Kritik an der Relativierung der Religionen
Das ist also nicht so wie in dem Theaterstück von Lessing „Nathan der Weise“, in dem die Botschaft lautet, welche Religion die wahre ist – die der Moslems, der Juden oder der Christen. Das weiß keiner so genau, und es ist ja auch egal. Hauptsache, jeder glaubt, dass sein Weg der richtige ist.
Lessing hat leider die Wahrheitsfrage, um die es hier geht, mit einem ganz üblen Trick umgangen. Um seine These von der Austauschbarkeit der Religionen zu beweisen, erzählt er die Geschichte von dem Ring, den ein Vater seinen Söhnen vererbt. Alle Söhne bekommen einen Ring, aber da alle Ringe gleich aussehen, weiß keiner der Söhne, ob er den richtigen erwischt hat – sofern der überhaupt als Original noch dabei ist. Hauptsache, jeder hat seinen Ring und denkt, das ist der Richtige, und wird damit glücklich.
Das klingt ja auch ganz plausibel, und alle gebildeten Deutschen nicken seitdem ehrfürchtig mit dem Kopf und erklären, alle Religionen seien gleich. Es ist also ganz gleich, an wen du glaubst. Aber du brauchst ja bloß mal den Begriff „Ring“ mit dem Begriff „Rettungsring“ auszutauschen, und schon fliegt der ganze Schwindel von Lessing auf.
Wenn es nämlich um Lebensrettung geht, ist es gar nicht gleichgültig, ob du das Original oder eine Attrappe erwischt hast. Eine noch so gute Nachbildung eines Rettungsrings aus Pappe nützt dir gar nichts, wenn du am Absaufen bist. Da brauchst du einen Ring, der wirklich einer ist und der nicht bloß so aussieht oder so genannt wird.
Wenn du gerettet werden willst vor der ewigen Verlorenheit, kannst du dich nur an einen einzigen wenden, und der heißt Jesus. Wer den Namen von Jesus anruft, wird gerettet werden, so steht es in der Bibel.
Die Kraft des Namens Jesus und die Einladung zur Rettung
Es dreht sich einzig und allein um diesen einzigartigen Namen. Alle anderen Fragen, die wir so gerne diskutieren – warum Gott Kriege zulässt, wieso Gott allwissend ist, ob Engel Flügel haben und Ähnliches – sind zwar interessant, aber zweitrangig.
Die einzig wirklich wichtige Frage ist, ob du dich durch den Namen von Jesus retten lassen willst. Über alles andere können wir uns später unterhalten. Jetzt geht es darum, ob du den Namen von Jesus über alle anderen Namen stellen willst.
In diesem Namen steckt eine Kraft, die einen Gelähmten wieder laufen lassen kann. Diese Kraft bringt ihn so auf die Beine, dass er vor Lebensfreude durch den Tempel hüpft – wie ein Jackpotknacker. Alle wundern sich und sagen: „Der hat doch früher hier gelegen, und jetzt läuft er wieder!“
Wenn dein Leben durch die Gebundenheit an die Sünde lahmgelegt wurde, dann kann dich der Name von Jesus wieder auf die Beine bringen. Er kann dir das Leben wieder zur Freude machen.
Es gibt für dich keinen anderen in der Welt, der dich retten kann. Das gilt für dich genauso wie für die Juden, zu denen damals Petrus gesprochen hat.
Reaktion des Hohen Rates und das Redeverbot
Die Mitglieder des Hohen Rates waren zunächst einmal von der Rede des Petrus wie geplättet, als er seine Antworten dargeboten hatte. Sie wunderten sich, mit welcher Sicherheit und Bestimmtheit er sprach, obwohl sie genau wussten, dass er ein einfacher und ungebildeter Mensch war.
Tatsächlich war Petrus ein ganz einfacher Fischer, kein gelehrter Mann. Doch der Heilige Geist hatte ihm eingegeben, was er sagen sollte. Deshalb konnten die gelehrten Herren vom Rat ihm kein einziges Wort entgegnen.
Wenn man keine Argumente mehr hat, macht man am besten eine sogenannte Denkpause. Die Sitzung wurde unterbrochen, und die beiden Angeklagten wurden aus dem Saal geschickt. Die Herren vom Rat fragten sich ratlos: Was sollen wir mit den beiden machen? Ganz Jerusalem hatte inzwischen erfahren, dass sie diese Heilung vollbracht hatten. Das konnten sie also nicht leugnen.
Um zu verhindern, dass sich die Sache noch weiter herumsprach, wollten sie ihnen mit Nachdruck verbieten, mit irgendjemandem über diesen Jesus zu sprechen. Sie riefen die beiden wieder herein und verboten ihnen streng, in Zukunft öffentlich von Jesus zu reden und seinen Namen bekannt zu machen. Mit anderen Worten: Die beiden erhielten ein Redeverbot.
Ein Redeverbot ist das letzte Hilfsmittel der Hilflosen, die eine unbequeme Wahrheit weder leugnen noch ertragen können.
Für Petrus und Johannes war das Redeverbot jedoch unannehmbar. Obwohl sie keine strafbare Handlung begangen hatten, hätten sie wahrscheinlich eine Geldstrafe oder eine Gefängnisstrafe wortlos hingenommen, vermute ich. Aber ein Redeverbot war das Einzige, das sie nicht akzeptieren konnten.
Deshalb sagte Petrus sofort: Entscheidet selbst, ob es vor Gott recht ist, euch mehr zu gehorchen als ihm. Wir können nicht schweigen von dem, was wir gesehen und gehört haben.
So sehen Nachfolger von Jesus aus. Die Nachfolge bringt ihnen auch Nachteile. Sie stehen als Angeklagte vor Gericht, aber ohne Menschenfurcht. Sie haben die Freiheit, einer Anordnung des obersten Gerichts sofort zu widersprechen, weil sie sich in ihrem Gewissen an den obersten Richter, an Jesus, gebunden wissen.
Es gilt also beides: Nachfolge bringt Nachteile – und Nachfolge macht frei. Wenn du Angst vor Nachteilen hast, kannst du kein Christ werden. Aber wenn du frei werden möchtest, dann musst du Christ werden.
Fazit: Nachfolge bringt Nachteile und macht frei
Es gilt beides: Nachfolge bringt Nachteile, aber Nachfolge macht auch frei.
Wenn du Angst vor Nachteilen hast, kannst du kein Christ werden.
Möchtest du jedoch frei werden, musst du Christ werden.