Eigene Namen Gottes – Gott stellt sich vor, Teil zwei. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um einen heiligenden Gott: Jachwe Mekadeschem. Lerne Gott besser kennen.
Die Bedeutung, Gott wirklich zu kennen
Wenn man sich fragt, worauf man im Leben wirklich stolz sein kann, dann ist es genau das: Gott zu kennen. Es geht dabei nicht nur darum, eine vage Vorstellung von einem Schöpfergott zu haben, der irgendwo da oben wohnt, sondern Gott so zu kennen, wie er wirklich ist.
Das gefällt Gott. Er freut sich, wenn man ihn erkennt, weil man sich mit ihm beschäftigt.
Jeremia 9,22-23:
So spricht der Herr:
Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit,
der Starke rühme sich nicht seiner Stärke,
der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums,
sondern wer sich rühmt, rühme sich dessen, Einsicht zu haben und mich zu erkennen,
dass ich der Herr bin, der Gnade, Recht und Gerechtigkeit übt auf der Erde.
„Denn daran habe ich gefallen“, spricht der Herr.
Gott kennen ist unser Ruhm. Je mehr wir ihn kennenlernen, desto vielfältiger und persönlicher können wir ihn anbeten.
Das Zeichen der Heiligung im Alten Bund
Heute soll es in unserer Reihe zu den Eigennamen Gottes um diese Formulierung gehen:
Zweite Mose 31,13: „Du aber redest zu den Söhnen Israel und sagst ihnen: Haltet nur ja meine Sabbate, denn sie sind ein Zeichen zwischen mir und euch für alle eure Generationen, damit man erkenne, dass ich der Herr bin, der euch heiligt.“
Keine Sorge, ich habe meine Meinung zum Thema Sabbat nicht geändert. Der den Juden verordnete Ruhetag bleibt eine prophetische Anspielung auf den Christus. Das Sabbatgebot gehört zum Alten Bund und erfüllt sich durch das Erscheinen des Messias.
Mir geht es hier um die Formulierung „Der Gott, der euch heiligt“, Yahweh Mekadeschem, der Herr, der euch heiligt. Was ist damit gemeint?
Heiligung als praktischer Ausdruck des Glaubens
Lasst es mich ganz allgemein so formulieren: Wenn ich wissen will, wer oder was im Leben eines Menschen Gott ist, dann denke ich, dass fast jeder Mensch für etwas lebt, einen Sinn im Leben sucht oder jedenfalls irgendwie mit einem Ziel unterwegs ist.
Und sei es, ein Computerspiel durchzuspielen oder mit dem Fahrrad über die Alpen zu fahren – das, wofür ich lebe, das ist mein Gott. Wenn ich also erkennen möchte, wer oder was Gott in einem Leben ist, dann muss ich mir das Leben anschauen, und zwar ganz praktisch.
Gott in meinem Leben ist nämlich immer das, was mich heiligt. Was meine ich damit? Beim Thema Heiligung geht es darum, dass ich heilig lebe. Heilig leben bedeutet für Christen, dass sie Sünde meiden. Doch was ist eigentlich Sünde? Und heilig leben heißt natürlich auch, dass ich das Gute tue. Aber woher weiß ich, was wirklich gut ist? Die Antwort auf diese Fragen gibt mir mein Gott.
In 3. Mose 20, Verse 7 und 8 heißt es: "So sollt ihr euch heiligen und sollt heilig sein, denn ich bin der Herr, euer Gott, und sollt meine Ordnungen einhalten und sie tun. Ich bin der Herr, der euch heiligt."
Merkt ihr, die Ordnungen, in denen ich lebe, die kommen von dem Gott meines Lebens. Wenn Gott sich hier den Israeliten als der Herr, der euch heiligt, vorstellt, dann will er damit zum Ausdruck bringen, dass er den Rahmen für ihr Leben festlegt. Es sind seine Ordnungen, in denen sie leben sollen.
Gott als der Rahmengeber des Lebens
So ist das eben bei einem Gott: Er bestimmt, wie man leben soll, was Sünde ist und was gut ist. Deshalb erkenne ich den Gott eines Lebens ganz praktisch daran, dass ich mir anschaue, wer oder was den Rahmen für das Leben festlegt.
Es gehört zu den frustrierenden Erfahrungen des Messias, dass Menschen so tun, als würden sie ihm folgen. In Wirklichkeit ist aber keine Buße da.
Lukas 6,46: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich sage?“
Ich kann also eine Sache sagen und eine andere leben. Ich kann behaupten, dass der Gott der Bibel mein Gott ist, aber nach den Regeln eines ganz anderen Gottes leben. Meist ist dieser andere Gott dann identisch mit dem Zeitgeist, meinen persönlichen Vorlieben oder schlicht dem Wunsch, reich zu werden.
Die Bedeutung von Yahweh Mekadeschem für das Leben
Warum sage ich das so? Weil Gott sich Yahweh Mekadeschem nennt, der Herr, der dich heiligt. Und Gott nennt sich so, weil er genau das in meinem Leben sein will: ein Gott, der mich heiligt.
Warum ist es so genial, dass Gott auf diese Weise auftritt? Diese Frage kann ich zunächst nur für mich persönlich beantworten. Für mich ist es genial, weil ich jemanden brauche, der meinem Leben einen Rahmen gibt. Was das Leben angeht, habe ich nämlich keinen Durchblick. Außerdem habe ich nicht den Eindruck, dass es da draußen einen Menschen gibt, der das von sich behaupten kann.
Damit meine ich nicht, dass alle Lebenskonzepte offensichtlich Blödsinn sind und unglücklich machen. Was ich meine, ist Folgendes: Ich lebe in einer Welt, die mich überfordert. Mein Leben zwingt mich, jeden Tag genau einmal zu leben. Und etwas in mir will diesen heutigen Tag sinnvoll gestalten – und zwar nicht nur sinnvoll für mich, sondern so, dass es wirklich Bedeutung hat.
Also mehr Bedeutung als die Dinge, von denen wir heute schon wissen, dass in hundert Jahren niemand mehr daran denken wird. Dinge wie das neueste iOS-Update, der Aktienkurs, der Urlaub in Italien oder das Spiel des Jahres 2022.
Ich sehne mich nach einem Leben, das ein sinnvoller Teil eines großen Ganzen ist – und ich würde sagen, das große Ganze wird.
Jesus als Vorbild der Heiligung
Wenn es darum geht, dieses Leben sinnvoll zu leben, möchte ich einfach das Maximum an Sinn herausholen – nicht unbedingt an Spaß. Jesus hat das mit Abstand sinnvollste Leben geführt, das man sich vorstellen kann, aber definitiv nicht das spaßigste. Er hat das getan, weil er sich dem Vater untergeordnet hat.
Tag für Tag hat der Vater dem Sohn den Rahmen vorgegeben. An einer Stelle sagt der Herr Jesus, dass der Sohn nichts von sich selbst tun kann, außer das, was er den Vater tun sieht. Das ist, wenn man so will, Heiligung in Perfektion.
Auch wenn ich selbst diese enge Verbindung zwischen Vater und Sohn nicht nachahmen kann – ich bin nicht Gott im Fleisch und trage nicht die Persönlichkeit Gottes in mir, sondern ich bin Jürgen Fischer – begreife ich eines: Mein Leben wird umso mehr Teil des großen Ganzen, Teil der übergreifenden Idee Gottes für diese Welt.
Mein Leben wird umso sinnvoller, richtiger, heiliger und gottgefälliger, je mehr ich aufhöre, mir selbst einen Rahmen zu geben. Ich höre auf, weil ich einfach nicht den Durchblick habe und auch nie haben werde.
Die Begrenztheit menschlichen Verstehens und die Notwendigkeit Gottes
So wie es im Prediger heißt, Prediger 8,17: „Da sah ich am Ganzen des Werkes Gottes, dass der Mensch das Werk nicht ergründen kann, das unter der Sonne geschieht.“
Wie sehr sich der Mensch auch abmüht, es zu erforschen, so ergründet er es doch nicht. Weil mir der Durchblick fehlt und zudem die Sünde in mir wohnt, die meinen Verstand zusätzlich vernebelt, bin ich von Herzen froh über einen Gott.
Er ist der Herr, der mich heiligt und dafür sorgt, dass ich Gut und Böse erkennen kann. Dadurch gibt er meinem Leben einen Rahmen.
Einladung zur persönlichen Reflexion und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, was dich an dieser Episode besonders herausgefordert hat.
War das schon alles für heute? Falls du die Bibel noch nicht so oft gelesen hast, könntest du dir in der Adventszeit einen Plan für das kommende Jahr erstellen. Suche dir dabei auch Mitstreiter.
Der Herr segne dich, lasse dich seine Gnade erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen.