Begrüßung und Eröffnung des Gottesdienstes
Wir freuen uns, an diesem herrlichen Frühlingstag gemeinsam mit unseren Konfirmanden und ihren Familien zusammenzukommen. Wir haben einen schönen Konfirmationsgottesdienst gefeiert. Nun möchte ich das gleiche Wort verwenden, mit dem wir unseren Gottesdienst vorhin begonnen haben, um Sie zu grüßen: Christus spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben.“
Im Ablauf unseres Gottesdienstes stellen wir nun etwas um, wie es manchmal im zweiten Gottesdienst geschieht, weil unser Jugendchor noch anwesend ist. Er wird nun beginnen.
Ja. Bist du bereit? Nein? Was? Ja? Ja. Hallo. Danke. Nach dir. Ja. Was? Ja. Okay. Dann fahren wir fort.
Wir wollen beten:
Lieber himmlischer Vater, in der Freude dieses Tages möchten wir dir danken für die Schönheit der Welt, wie du sie geschaffen hast – in all den leuchtenden Farben dieses Frühlings, in der herrlichen Sonnenkraft und auch in allem, was wir selbst erfahren dürfen. In all dem steckt deine Güte und deine Macht.
Und doch willst du uns noch viel mehr Leben geben – auch dort, wo wir in Schwierigkeiten stecken, wo wir müde sind und nicht mehr weitersehen. Weise uns heute in deinem Wort, wie du Leben schenkst – unbegrenzt und in Fülle.
Gib uns, dass wir alle das ganze Leben entdecken, das du für uns bereitet hast.
Wir wollen jetzt in der Stille all das vor Gott bringen, was uns bewegt. Wir beten in der Stille.
Bei dir, Herr, ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht.
Amen.
Gemeinsames Singen und Schriftlesung
Hör noch einmal Jugend Kuchen. Hm. Auch. Doch. Ok. Nein. Ja. Ja. Okay. Ok. Sein. Bilder. Ja, was? Ja. Wollen wir mal.
Und nun singen wir miteinander von dem Himmelfahrtslied. Hiller hat uns ja noch ein zweites geschenkt, das wir jetzt singen: 423 Herr Jesu. Die Gliederung sind die Verse 1 bis 3. Ja, ja. Die. Hey. Hallo. Die. Die. Ja. Die.
Die Schriftlesung für den heutigen Sonntag steht im Philipperbrief, Kapitel 3, Verse 7 bis 14:
"Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi Willen für Schaden erachtet. Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um Seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden. Und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird.
Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten. Nicht, dass ich schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei, ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin.
Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich ergriffen habe, aber ich sage: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Amen."
Singe noch einmal eines unserer schönen Himmelfahrtslieder, 424, Verse 1 bis 3. Die. Ja. Hallo. Ja. Hey. Nein.
Das Gleichnis vom verborgenen Schatz und seine Bedeutung
Matthäus 13,44 erzählt Jesus eine Beispielgeschichte. Damit möchte er verdeutlichen, wie seine Nähe und sein Wirken sind. Die Bibel sagt, dass die Gottesherrschaft in dieser Welt entdeckt und gefunden werden kann. Matthäus 13,44 lautet: Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. Aus Freude ging er hin, verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.
Ja, jetzt macht uns das groß, was du uns sagen willst, Armin. Vor über 200 Jahren lebte in Königsberg einer der größten Geister seiner Zeit: Immanuel Kant. Mit seinem Scharfblick und seiner ungeheuren Intelligenz hat er uns, für unser deutsches Land und für die ganze Welt, viel geschenkt. Er hat vieles kritisch durchleuchtet. Am bekanntesten ist sicher sein Gedankengang: Was ist denn eigentlich gut?
Wissen Sie, vieles, was wir als gut bezeichnen, ist vielleicht gar nicht gut, weil die Motive nicht gut sind. Manches scheint uns nur gut zu sein, aber aus einer anderen Perspektive sieht es völlig anders aus. Kant sagt, das ist ganz schlecht, was er gemacht hat. Doch Kant hat noch auf einen verborgenen Gedanken hingewiesen: Es ist ja auch nicht gut, etwas zu tun, bloß weil man dadurch etwas erreichen will, also aus eigensüchtigen Motiven.
Richtig gut ist eine Tat nur dann, wenn man sie einfach nur tut, um des guten Willens willen, ohne Hintergedanken. Das leuchtet uns ein. Kant hat das in der Sprache der Philosophie den kategorischen Imperativ genannt: Eine Tat ist nur dann gut, wenn man sie wirklich um des guten Willens tut. Das hat in Deutschland und Europa unsere Geistesgeschichte geprägt.
Aus diesen Überlegungen heraus ist in unserem Land etwas gewachsen, das wir Pflichterfüllung nennen. Ich wehre mich dagegen, dass man das heute einfach alles schlecht macht. Im Gegenteil: Es hat so viele Menschen gegeben, die dies als höchstes Ziel ihres Lebens aufgestellt haben. Sie wollten das Gute tun, einfach aus Pflicht, um des guten Willens willen, ohne zu fragen, ob es ihnen Glücksgefühle bringt. Es ist gar nicht wichtig. Sie tun das Gute, auch wenn es Opfer von ihnen verlangt, einfach weil das Gute geboten ist.
Nur ist etwas Schlimmes passiert: Man hat immer wieder diese Pflichtethik, dieses von Kant geforderte Tun, mit dem Evangelium Jesu Christi verwechselt. Heute gibt es viele Leute, die ihr Christentum im Sinne von Immanuel Kant auffassen. Wenn ich oft Menschen begegne, sagen sie: „Ach, wissen Sie, ich möchte mich auch dem unterziehen, auch wenn ich nicht verstehe, was Christus mir bedeutet. Ich möchte die Tradition, will sie auf mich nehmen, oder meine Kinder sollen auch wieder in diese Tradition hineingeboren werden.“
Ich muss sagen, bei aller Achtung für das, was Immanuel Kant unserem Land gegeben hat und was durch seine Gedanken gute Taten bewirkt wurden, wehre ich mich dagegen, dass das einfach durcheinander gemischt wird. Denn die beiden Dinge vertragen sich überhaupt nicht. Was Kant fordert, ist eine große, hehre Pflicht. Aber was Jesus sagt, ist etwas völlig anderes.
Auf der einen Seite herrscht bei Kant Verbissenheit, Druck und Aufgabe. Bei Jesus aber kann ich, wo ich auch hin höre, immer nur entdecken, dass er einlädt, von der Freude spricht und sagt: Das muss sich lohnen. Der Jugendchor hat uns am Anfang gegrüßt mit „Komm zum Fest der Freude“. Das ist ein richtiger Gegensatz, den man spüren darf zwischen Pflicht und Freude.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass in unseren Gottesdiensten das ja auch fehlt. Nun, wir haben das alle ein wenig versteckt. Wir sitzen hier ganz zivilisiert und gemessen da. Aber es darf ja trotzdem sichtbar werden. Wir dürfen einander erzählen, dass wir in unserem Leben Freude erfahren und so viel Schönes im Glauben erleben. Wir sind reich beschenkt. Wir tun das nicht bloß, weil wir müssen, sondern weil wir das Gute entdecken.
Missverständnisse über das Christentum und die Freude des Glaubens
Eine Mutter hat mir einmal erzählt, dass sie bei der Anmeldung ihres Kindes zur Taufe einige Bedenken hatte. Sie sagte, sie wolle die Kindertaufe nicht einfach so praktizieren, wenn es in der Familie keine Gemeinde gibt. Dann meinte sie ganz freundlich: „Das Kind soll es auch nicht besser haben als wir.“
Manchmal wird die Taufe als eine Art Strafe verstanden, als eine Maßnahme zur Eindämmung im Christentum. Oder man denkt an die Oma, die ich besuchte, die zu ihrem Enkel sagte: „Wenn du nicht brav bist, schneidet dir der Pfarrer die Ohren ab.“ Das Christentum wird dann als etwas wahrgenommen, das uns das Leben raubt. Viele haben die Vorstellung, dass es in ein dunkles Tunnel führt, dass einem die Freude genommen wird, weil es unheimlich und schwer ist und man das Leben hergeben muss.
Vielleicht kommt das auch daher, dass unser Gewissen oft angerührt wird, wenn uns das Wort Gottes trifft. Das kann ein Grund sein. Man verlässt einen Gottesdienst und fühlt sich irgendwie angekratzt und aufgewühlt. Doch man bringt die Sache nicht in Ordnung und hat dann immer dieses bange Gefühl. Dabei sind wir oft selbst die Ursache dafür.
Im Evangelium gibt es niemals Pflicht oder Druck. Niemand ist seinen Großeltern oder anderen schuldig, und es darf keinen Zwang geben. Man könnte fast sagen, dass man aus Spaß, Freude und Lust Christ sein kann – und nur so kann man Christ sein.
Es geht um eine wunderbare Entdeckung.
Das Gleichnis weitergedacht: Der Schatz im Alltag
Wir haben uns immer wieder in unseren Erzählungen in der Kinderkirche damit beschäftigt. So hört man von frühen Tagen, dass es vielleicht doch so ein Bauer war. Man darf ja ein Gleichnis Jesu ein wenig weiterspinnen: Da zieht jemand seine Furchen, auf denen Gott unterwegs ist.
Und woran denkt dieser Bauer? Eigentlich denkt er an nichts Besonderes. Doch natürlich denkt er an die Preise, an das Wetter, an den Verlauf der Ernte und daran, was aus seiner Arbeit herauskommt. Er denkt ans Mittagessen, an seine Familie und an Sorgen. Vielleicht hat er Probleme mit seiner Gesundheit oder an vieles Mögliche. Er denkt nicht daran, einen Schatz zu finden.
Als er über eine Metallkiste fährt, dachte er vielleicht zuerst ärgerlich: „Wieder diese blöden Steine, die mir mein Leben so schwer machen und mich immer wieder bei meiner Arbeit aufhalten.“ Doch er wird stutzig, als er einen Klang hört.
Man möchte das Gleichnis deshalb weiterspinnen, weil es im übertragenen Sinn bei uns allen so sein kann. Am Anfang haben wir bestimmt nie gedacht, welchen Schatz uns unser Gott schenken will. Dass dieser Schatz in den ganz alltäglichen Abläufen unseres Lebens stecken kann – in Arbeit, Beruf, Familie und anderen Verpflichtungen, die wir hier und da haben.
Plötzlich wird man hellhörig, weil da ein Klang war. Man möchte genauer hinhören: „Das ist doch irgendetwas.“ Horchen Sie genau hin! Und diejenigen von Ihnen, die sagen: „Ich habe dem Glück meines Lebens noch nicht auf die Spur gekommen“, müssen genau dort hinhören, wo die anderen Klänge sind.
Es gibt heute viele Angebote des Lebens, wenn man das einmal vergleicht. Man muss nur die Urlaubsprospekte durchblättern: Fernste Sonnenstrände oder andere Ziele. Unsere jungen Leute sind heute vielen Angeboten ausgesetzt: „Genieß dein Leben, leb dich aus, ohne jede Bindung und ohne jede Grenze.“ Dafür gibt es jedoch keine Pflichten. Das kann allerdings auch zu einer Auflösung des Sinns führen, wie wir es nicht bejahen können.
Da wird die Lust zum Prinzip erhoben – auf ganz materiell-fleischliche Weise. Junge Leute sind hin- und hergerissen. Wenn wir an unsere Konfirmanden denken, fragen wir uns manchmal: Was wird aus ihnen werden?
Manchmal denkt man zurück und sagt: „Ich wollte auch noch einmal jung sein und mein Leben neu planen.“ Aber Hand aufs Herz: Ich wollte immer jung sein. Das waren doch schwere Kämpfe und Versuchungen, denen wir ausgesetzt waren. Was haben wir mit unseren Eltern gekämpft! „Ich will die Schule aufgeben und Motorroller fahren!“ Ich erinnere mich noch an meinen großen Traum mit 15 Jahren: so eine Glocke an meinem Motorroller. Alles andere war unwichtig, nur Geld war wichtig.
So war es bei mir – nur Geld. Und die Eltern waren stur und ließen mich nicht von der Schule runter. Diese blöden Eltern! So war man als junger Mensch, wenn das Leben mit seinen verlockenden Versuchungen kommt.
Und da gibt es ja noch ganz andere Versuchungen, die uns herausreißen aus allem, was uns erfüllen und wertvoll machen kann. Mitten in diesen Angeboten gibt Jesus ein Angebot.
Ob das überhaupt unsere jungen Konfirmanden verstehen? Ich habe es mit 14 Jahren nicht verstanden. Obwohl ich eine Spur vom christlichen Glauben im christlichen Elternhaus hatte, habe ich nicht richtig begriffen, dass das das Leben ist.
Ich habe immer gemeint: Man verliert das Leben, und irgendwo muss das Leben doch noch jenseits der göttlichen Ordnungen und Gebote liegen. Wenn man über alle Stränge schlagen kann, da muss das rauschende, wirklich tolle Leben liegen.
Jesus bleibt dabei: Kommt zum Fest des Lebens! Er verbirgt seine Gabe in den „braunen Erbschulden“ – in den einfachen, alltäglichen Dingen.
Jesus macht nie eine große Show daraus. Schade, sagen wir manchmal, könnte Jesus das nicht anders anbieten? Er ist doch Herr von Himmel und Erde. Das könnte die Welt doch sehen wollen! Mensch Jesus, du musst doch auch können, was Thomas Gottschalk kann! Muss das nicht möglich sein?
Und ist es nicht ein bisschen so, dass Millionen vor dem Fernsehschirm sitzen und sich fragen: Warum ist das immer so kläglich?
Doch ich verspreche Ihnen: Wenn Sie die Bibel aufschlagen, merken Sie dieses sanfte Klirren, dieses außergewöhnliche Rauschen, das darin steckt. Und ich denke, selbst diejenigen, die Gott leugnen, haben etwas von jenem Klang gespürt. Er ist ganz anders als all die Angebote, ganz anders als jene Lust und Erfüllung der Sünde.
Es geht um ein erfülltes Leben. Darum sind zu Zeiten Jesu auch Menschen gekommen, darunter sehr wohlhabende Wirtschaftsleute. Sie waren in ihrem Leben belastet, weil manches nicht so richtig war. Da waren Frauen dabei, die ungehemmte sexuelle Freiheit gelebt haben, und Männer, die genauso belastet waren.
Sie kamen, weil sie wussten: Das, was Jesus bietet, geht tiefer, ist größer und gewaltiger. Und dann kamen sie und wollten nur diesen Schatz haben.
Die Freude an Jesus als Schatz des Lebens
Was ist denn der Schatz? Jesu ist meine Freude, nichts sonst ist Freude im Leben eines Christen – die Nähe Jesu.
Heute Morgen habe ich den Kunden eine andere Predigt gehalten. Ich wollte es ein wenig knapper, präziser und für junge Leute verständlich sagen. Aber das bleibt das Gleiche: Es geht uns nicht um Namen von Kirchen. Vergessen Sie mein Gesicht, Sie brauchen nicht an Parochialismus hängen zu bleiben. Eines ist wichtig: Sie sollen mit Jesus leben.
Warum ist denn das der Schatz? Das wird oft erzählt. Es wird oft im Evangelium erzählt. Manchmal würde mich das direkt verlocken, so auch am letzten Sonntag wieder auf der Königstraße, unsere jungen Leute aufzurufen: Jetzt erzählt mal, was habt ihr in eurem Leben entdeckt?
Wir haben in unserer Gemeinde längst zum Prinzip erhoben, dass niemand auch in einem Kreis aus Pflichtgefühl dabei ist. Das muss ich jetzt machen. Ich habe immer Sorge, Sie würden das dann mir zuliebe tun. Lassen Sie es. Aber wenn Sie es tun, weil Sie sagen: Ich habe so viel gefunden und möchte das weiterhin in die Welt tragen, dann arbeiten Sie mit, dann kommen Sie, und dann machen Sie das zu Ihrem Lebensinhalt. Sagen Sie: Das kommt bei mir von innen heraus, das ist mir wichtig.
Ich könnte das in vielfacher Hinsicht erklären und ausdeuten, wie das ist. Warum ist Jesus unser Schatz? Es fängt damit an, dass er mir die große, schwere Schuld weggenommen hat. Ich könnte nicht mehr den Kopf erheben, wenn ich nicht wüsste, dass er mir vergeben hat. Ich kann keinen Tag bewältigen ohne die Vergebung Jesu. Mein Leben ist nicht recht.
Auch vor den großen Moralansprüchen von Immanuel Kant versage ich. Aber ich lebe von der Vergebung Jesu – ganz neu, jeden Tag. Dann erfahre ich seine Wunder. Letzten Sonntag wusste ich nicht, wie ich laufen sollte. Jetzt kann ich schon wieder springen wie ein Hirsch.
Wir leben doch das. Und ich weiß, viele von Ihnen haben auch gebetet, um zu erleben, wie der Herr in tausend Dingen, auch in Kleinigkeiten, neue Kraft schenkt. Er löscht unsere Sorgen und nimmt uns die Nöte weg.
Dann hören wir von Jesus: Du bist wertgeschätzt und geachtet vor meinen Augen. Ich habe dich lieb. Wenn wir kein Selbstvertrauen mehr haben, dann stärkt uns das Vertrauen, das Gott in uns hineinlegt. Wir haben wieder Mut und Zuversicht.
Ja, auch wenn Leib und Seele verschmachten, so wirst du doch, Herr, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil sein. Das geht bis hinein in die dunklen Nöte und Stunden meines Lebens, wenn ich ruhig verzagen will – und dann ist der Herr da.
Dennoch bleibst du auch im Leiden Jesu meine Freude. Und sagt Jesus: Das ist Gottes Reich, das Himmelreich. Man geht durch die Welt, und Christen unterscheiden sich dann oft gar nicht von anderen. Sie gehen ihrer Arbeit nach, haben ihre Familien, betätigen sich und gehen heute Mittag spazieren.
Und doch haben sie den Schatz gefunden. Sie leben mit Jesus, sterben mit Jesus und sind eingehüllt in die Gottesnähe. Jede Schranke ist da schon aufgehoben zwischen dieser und der kommenden Welt.
Das Reich Gottes ist mitten unter uns angebrochen, da, wo wir Jesus Christus in unserem Leben gefunden haben. Einem Schatz auf die Spur zu kommen, ist wichtig. Kommen Sie zum Fest des Lebens! Freude ist da. Und das ist das Lohnende, das Erfüllende und das Erquickende – mit nichts aufzuwiegen.
Zeugnisse von Entwicklungshelfern und der Dienst für Jesus
In der vergangenen Woche waren drei unserer Entwicklungshelfer zu Besuch. Einer war gerade aus der Zentralafrikanischen Republik zurückgekehrt. Er ist ein Ruheständler und arbeitet im Bauwesen. Bei diesen mörderischen Temperaturen von über 40 Grad sind wir alle feucht geschwitzt.
Die beiden anderen kamen von der sudanesischen Grenze zu Uganda. Sie haben mehrere Malaria-Erkrankungen durchgemacht. In wenigen Wochen werden sie wieder zurückgehen.
Wenn man sie fragt, ob sie sich erfüllt fühlen, antworten sie nur: „bloß erfüllt“. Am liebsten hätte ich sie ausführlich erzählen lassen – nicht über das wenige Geld, das sie verdienen, sondern über die geistliche Gemeinschaft mit den Christen dort und die Aufgaben ihres Dienstes.
Sie sind so glücklich, von Jesus gebraucht zu werden, im Leben. Ich glaube nicht, dass man unbedingt nach Uganda oder in die Zentralafrikanische Republik gehen muss. Ich glaube, dass man das auch hier tun kann, wenn man sich ganz nach unten stellt.
Vielleicht sollten wir das bei den Entwicklungshelfern verbessern, indem wir sie hier segnen und ihnen die Hände auflegen. Ich wollte das manchmal bei ihnen tun und die Hände auflegen.
Jetzt sende ich dich wieder zurück in diese Ehe hinein, in diesen Kollegenkreis. Im Namen Jesu sollst du dort dienen.
Der Einsatz für den Schatz des Glaubens
Donnerstag: Der Schatz ist verpackt und versteckt. Lass dich nicht von den grauen Erschwernissen und Schulden abhalten, sondern erinnere dich daran, was Jesus dir geben will.
Aber noch etwas: Einen zweiten Gedanken möchte ich heute nur kurz ansprechen, denn unsere Zeit ist begrenzt. Man muss den Schatz auch haben. Da macht dieser Mann etwas Merkwürdiges: Er geht nach Hause und verkauft alles, was er hat.
Er holt seine Kamera mit Blitzlicht und trägt sie zur Pfandleihe. Das Gleichnis darf man ja auf die moderne Zeit übertragen. Ich weiß, dass es damals keine Fotoapparate gab, aber Sie verstehen, was mir wichtig ist. Er nimmt sein Bett und seine Matratze, vielleicht auch einen Schmuckring, und sucht etwas, das er verpfänden kann. Er will Geld bekommen.
Das ist schön, denn Jesus verdeutlicht an diesem Beispiel, worum es im Christenleben geht. Er hätte auch einfach nach Hause gehen und ein schönes Buch lesen können. So hätte er sagen können: Schön, dass ich das entdeckt habe, dass es Werte gibt. Aber nein, er handelt. Das ist der Unterschied. Er lässt es nicht nur in seinem Wissen, sondern sagt: Ich habe das entdeckt, und ich muss es umsetzen. Das verändert mein Leben total. Jetzt muss ich alles einsetzen, um den Schatz zu gewinnen.
Damit hat Jesus deutlich gemacht, worum es geht: Einsatz ist nötig, um den Schatz zu gewinnen. Wir Evangelischen haben von der Reformation gelernt, dass man sich den Himmel nicht verdienen kann. Manche überdehnen das bis zum Äußersten, was eigentlich richtig ist. Natürlich kann man sich den Himmel nicht mit Werken verdienen, aber man muss auch alles daransetzen, den Schatz zu bekommen.
Man kann nicht einfach im Sessel sitzen bleiben und sein Pfeifchen rauchen. Man muss etwas tun. Nicht, um sich den Himmel zu erkaufen, sondern um alles in den Dienst dieses Schatzes zu stellen. Das meint Jesus, wie die Leute, die aufstanden und ihr Leben mit unrechten Geschäften verlassen haben, oder wie die Fischer, die aufstanden und nicht nur zustimmend nickten. Sie standen auf und gingen.
So muss auch bei uns eine Konsequenz folgen, wenn wir den Schatz entdeckt haben. Aber was heißt es, alles zu lassen, alles zu verkaufen und Jesus nachzufolgen? Bedeutet das, dass ich keinen Besitz haben darf? Nein, das heißt es nicht. Aber mein Besitz steht unter der großen Wertordnung des Schatzes und bekommt erst dadurch seinen Sinn.
Meine Berufsarbeit wird von dort her bestimmt, meine Familienentscheidungen, all das, was ich tue, wird von diesem großen Wert in meinem Leben, von Jesus, bestimmt. Es darf bei uns nichts mehr geben, was nicht Jesus gehört. Nicht, weil wir dazu verpflichtet sind, sondern weil wir ihn wirklich haben wollen.
Das heißt, wir lösen uns von unrechten Dingen, das ist klar. Aber wir öffnen auch alle Bereiche unseres Lebens ihm. Und genau da wird es sehr schön. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man eine Ehe leben kann ohne eine enge Glaubensgemeinschaft mit Jesus. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man sich an einen Tisch setzt und richtig Freude am Essen hat, wenn man nicht in Dankbarkeit sagt: Lass uns danken, Herr, für das, was du schenkst.
Wie will ich meinen Leib pflegen, die Tage meines Lebens durchlaufen, Geburtstage feiern, ohne zu wissen, dass meine Zeit in deinen Händen liegt? Wie will ich meine Finanzen, meine Freunde, mein Gehalt und alles vor Jesus, meinem Herrn, verantworten?
Die Gebote engen uns nicht ein. Sie sind Lebensordnungen, die uns zeigen, dass alles hochgehoben wird und wir Teil haben am Reich Gottes. Die Gottesherrschaft wird real, weil Teile meines Lebens überall mit hineingezogen werden. Das gilt auch fürs Sporttreiben, das Genießen von Kunst und Musik. All das gehört zur Freude an der Gottesherrschaft.
Die Gebote Gottes erkennen wir in ihrer ganzen Weite, und ich achte alles, was dazugehört. Erst von daher bekommt alles seinen tiefen Sinn und Genuss. Es ist nicht vergänglich, sondern unvergänglich, weil es Teil hat an der Ewigkeit, an der Gottesherrschaft.
Es ist schön, wenn wir in dieser vergangenen Welt, in der so viel Dreck, Blech und Ruß ist, etwas Gültiges haben. Wenn wir unser Leben heute schon füllen mit Dingen, die bleiben, und wir Wertordnungen haben.
Ich wollte die Pflichtethik Kants nicht schlecht machen, denn sie hat unserem Land viel Gutes gegeben. Aber ich bin dankbar, dass uns Jesus nicht nur Pflichten auferlegt, sondern uns hier schon so viel Erfüllung und Freude schenkt, die wir genießen dürfen.
Er ruft auch uns zu. Mir war das wichtig für die jungen Menschen, die heute oft hin- und hergerissen sind von den vielen Angeboten, die alle Lust und Erfüllung versprechen. Wir wollen sagen: Jesus gibt Lust und Erfüllung in einer solchen Weise, dass sie weit über viele vergängliche Freuden dieser Welt hinausgeht.
Ich wünsche mir, dass wir die Freude genießen, die er uns in reicher Fülle zuteilwerden lässt. Armin.
Gemeinsames Singen und Gebet zum Abschluss
Nun singen wir noch das Lied „Jesus Christus herrscht als König“, Nr. 96, die erste Strophe, 7a. Das ist ein schönes Lied, das nur wir Schwaben unserem Landsmann Hiller bewahrt haben.
Nr. 96, 7a, und dann die Strophen 9 und 10? Hallo. Die... die... was die? Die... die... was die? Abbrechen.
Lieber Herr, unser Leben ist oft so verkrampft, freudlos und voller Bedrückung. Wir versuchen, uns durchzukämpfen, verbissen. Dabei gehen wir an dir vorbei.
Du allein kannst uns in so vielen Tiefen immer wieder herausführen und uns neue Kraft schenken. Wir wollen dich mitten in den bedrückenden Stunden entdecken, auch in Zeiten des Leidens und der Arbeitsfülle.
Auch dort, wo wir immer wieder Enttäuschungen erleben, gehst du uns nach und suchst uns. Du willst uns teilhaben lassen an tausendfachen Begnadigungen durch deine Hilfe, an deinem Beistand.
Ach ja, da wollen wir dich immer mehr aufnehmen und entdecken. Es ist gut, dass du uns auch manchmal stranden lässt in unserem eigenen Weitergehen, denn nur mit dir kann alles gelingen.
Wir wollen dich heute auch bitten für unsere Konfirmanden, dass sie ihren Weg vor dir gehen können und dein Wort verstehen. Dass es für sie nicht nur eine christliche und lästige Pflicht ist, sondern dass du ihnen das Leben gibst.
Wir wollen auch an die denken, die heute schwer leiden, weil sie krank sind, in der Trauer oder schwermütig. Ebenso an alle Menschen in der Welt, die im Unfrieden leben und im Unrecht, wo der Lebensraum fehlt.
Da kannst du helfen und auch uns zeigen, wie wir beistehen können. Wie wir mit unseren Gaben deine Liebe weiterreichen dürfen.
Lasst uns gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Hinweise zum weiteren Gemeindeleben
Nehmen Sie noch einen Augenblick Platz. Wir haben heute noch einen Abendmahlsgottesdienst um 17:30 Uhr.
Ich möchte außerdem darauf hinweisen, dass wir an Pfingstsonntag und Pfingstmontag einen zweiten Gottesdienst haben. Die Notizzettel sind gerade aus, aber ich möchte Ihnen Folgendes mitteilen: An Pfingsten verkürzen wir die Gottesdienste, da Schulferien sind. Während der Schulferien sollten Sie in den Notizzetteln, im Amtsblatt, im Wochenblatt oder an unseren Aushängen nachsehen. Dort informieren wir Sie über alle wichtigen Termine.
Ende Juni, am letzten Dienstag des Monats, wird hier Abschied Fernando sprechen. Es ist eigentlich schade, dass wir ihn nur im Rahmen unserer Gemeinde zu Wort kommen lassen können. Ich halte ihn heute für einen der fähigsten Evangelisten der sogenannten dritten Welt.
Abschied Fernando wird zum Christival nach Nürnberg kommen. Dort wird er vor 15.000 jungen Leuten sprechen. Wir freuen uns sehr, dass wir noch einmal an einem Dienstagabend mit ihm zusammen sein können.
Diese Evangelisten aus der dritten Welt sprechen oft mit einer ganz anderen Unmittelbarkeit und Direktheit. Sie haben nicht die Kompliziertheit der Gedanken, wie sie uns eigen ist. Abschied Fernando arbeitet für Jugend für Christus in Sri Lanka.
Heute sammeln wir während des Konfirmationstages eine Kollekte für diese Jugendarbeit. Die Hilfe ist für zwei Jugendzentren in Sri Lanka bestimmt: eines für tamilische Jugendliche und eines für Singhalesen. Vielleicht fragen Sie sich, warum das nicht gemeinsam geht. Der Bürgerkrieg hat die Spannungen so tief verankert, dass es von den Wohngebieten her kaum möglich ist, Tamilen und Singhalesen zusammenzubringen.
In der Jugendarbeit spielt es aber eine beherrschende Rolle, dass sie sich begegnen und zusammenkommen. Es handelt sich um einen Jugendverband für Tamilen und Singhalesen.
Ich finde es schön, wenn wir an solch einem Tag, an dem wir hier über Jahrzehnte in Frieden leben, ein Zeichen der Liebe in diese völlig verfahrene Situation in Sri Lanka, dem früheren Ceylon, senden können. Wir stärken damit die Christen vor Ort und unterstützen Jugend für Christus mit ihrer eindrucksvollen Jugendarbeit, die sie dort leisten.
Gedenken und Segen
Gestartet wurde in der vergangenen Woche Otto Heese, Mechaniker, wohnhaft in der Hohenheimer Straße 45, 74 Jahre alt, sowie Frau Franz, 74 Jahre, wohnhaft in der Burgstraße 6. Bei der Bestattung hörten wir dort folgende Worte:
„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“
Herr, segne uns und behüte uns. Lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
