Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 64: Johannes der Täufer, Teil 6.
Warnung vor Oberflächlicher Buße und Gottes Gericht
Johannes der Täufer warnte seine Landsleute, vor allem die religiöse Elite, davor, die Buße nicht ernst zu nehmen. Leider geschah genau das. Gott richtete sein Volk.
Lassen Sie mich aus der Kirchengeschichte des Eusebius vorlesen, die Ende des dritten und Anfang des vierten Jahrhunderts nach Christus verfasst wurde.
Als die Kirchengemeinde in Jerusalem in einer Offenbarung, die ihren Führern zuteilwurde, die Weissagung erhielt, noch vor dem Krieg die Stadt zu verlassen und sich in einer Stadt Pereas namens Pella niederzulassen, geschah Folgendes: Nachdem die Christgläubigen Jerusalem verlassen hatten und die heiligen Männer die königliche Hauptstadt der Juden sowie ganz Judäa vollständig geräumt hatten, brach das Strafgericht Gottes über die Juden herein. Es war eine Folge der vielen Freveltaten, die sie an Christus und seinen Aposteln begangen hatten. Dieses Geschlecht der Gottlosen wurde gänzlich aus der Menschengeschichte vertilgt.
Wie viel Elend damals über das ganze Volk hereinbrach, wie vor allem die Bewohner von Judäa in äußerste Not gerieten, wie viele Tausende von militärpflichtigen Männern samt ihren Frauen und Kindern durch Schwert, Hunger und zahlreiche andere Todesarten zugrunde gingen – all das ist erschütternd.
Zahlreiche und verschiedenartige Belagerungen jüdischer Städte fanden statt. Besonders furchtbar waren die Erlebnisse derjenigen, die sich nach Jerusalem geflüchtet hatten, weil sie die Hauptstadt für eine sehr feste Burg hielten. Der Krieg verlief insgesamt in all seinen Teilen äußerst grausam.
Schließlich erfüllte sich der von den Propheten verheißene Gräuel der Verwüstung im berühmten Gottestempel selbst. Dieser wurde vollständig zerstört und ganz und gar durch Feuer vernichtet.
Jeder, der möchte, kann dies im Einzelnen in der von Josephus geschriebenen Geschichte nachlesen.
Die Axt war an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt – das heißt bußwürdige Früchte – wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Was sind Buße würdige Früchte?
Was aber genau sind die bussewürdigen Früchte?
In Lukas 3,10-11 fragen die Volksmengen Johannes: „Was sollen wir tun?“ Er antwortet ihnen: „Wer zwei Unterkleider hat, gebe dem ab, der keins hat, und wer Speise hat, tue ebenso.“
Bereits in Vers 8 heißt es: „Bringt nun der Busse würdige Früchte.“
Nun fragen die Volksmengen, was sie konkret tun sollen. Johannes gibt ihnen daraufhin drei Beispiele, wie sie handeln sollen.
Das erste Beispiel lautet: Wer zwei Unterkleider hat, gebe dem ab, der keins hat, und wer Speise hat, tue ebenso.
Bedeutung und Anwendung des Gebots
Frage: Ist das ein Gebot, das wir als Christen halten sollten?
Antwort: Ja und Nein.
Nein, weil hier Johannes der Täufer spricht, nicht unser Herr Jesus. Johannes gehört zum alten Bund. Das, was er sagt, repräsentiert eher das Denken des mosaischen Gesetzes als das Denken des Reiches Gottes.
Aber – und deshalb ja – wir sollten das Gebot halten. Johannes wendet hier nämlich nur an, was auch uns an anderer Stelle durch den Herrn Jesus und seine Apostel geboten wurde. Und zwar dann, wenn sie davon sprechen, dass wir unseren Nächsten lieben sollen wie uns selbst.
Hören wir dazu Johannes, den Apostel, in 1. Johannes 3,16-18:
„Hieran haben wir die Liebe erkannt, dass er für uns sein Leben hingegeben hat. Auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben. Wer aber irdischen Besitz hat und sieht seinen Bruder Mangelleiden und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten, noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit.“
Das klingt doch ganz nach: Wer zwei Unterkleider hat, gebe dem ab, der keines hat. Und wer Speise hat, tue ebenso, oder?
Und Jakobus fügt an, in Jakobus 2,8:
„Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz, ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘, nach der Schrift erfüllt, so tut ihr Recht.“
Er schreibt das, um dann wenig später zu erklären, wie sinnlos es ist, wenn man Geschwister in Not mit Worten abspeist, ihnen aber nicht praktisch hilft.
Jakobus 2,15-16:
„Wenn aber ein Bruder oder eine Schwester dürftig gekleidet ist und der täglichen Nahrung entbehrt, und jemand unter euch spricht zu ihnen: ‚Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!‘, ihr ihnen aber nicht das für den Leib Notwendige gebt – was nützt es?“
Es nützt eben nichts. Wenn wir das königliche Gesetz erfüllen wollen, dann müssen wir praktisch helfen und nicht nur mit frommen Floskeln.
Der Heilige Geist lässt uns den Geldbeutel öffnen und die Not der Geschwister als unsere eigene Not begreifen.
Oder schaut euch das Verhalten der Christen in Mazedonien an. Sie sind selbst arm, aber sie legen für die ihnen unbekannten Geschwister in Jerusalem zusammen, denen es noch schlechter geht.
Paulus nimmt sie, die armen Mazedonier, als Vorbild für die wohlhabenderen Korinther.
2. Korinther 8,3-5:
„Ihr könnt es mir glauben. Sie, das sind die Mazedonier, spendeten so viel sie konnten, ja noch mehr, und sie taten es ohne Aufforderung. Sie haben sich mir geradezu aufgedrängt und darum gebeten, sich an diesem Werk der Gnade Gottes beteiligen zu dürfen – an dieser Hilfeleistung, in der die Verbundenheit mit der Gemeinde in Jerusalem zum Ausdruck kommt. Sie taten dabei noch mehr, als ich gehofft hatte: Sie schenkten sich selbst – zuerst dem Herrn und dann dem Willen Gottes gemäß auch mir.“
Ich mag diesen Vers fünf besonders. Erst muss ich mich an den Herrn verschenken, sein Eigentum werden. Dann kann ich nach Gottes Willen lebend alles, was ich habe, in Gottes Sinn verwenden.
Dadurch kommt es im Leib Christi zu einem Ausgleich.
2. Korinther 8,14-15:
„Im Augenblick habt ihr mehr als die anderen. Darum ist es nur gerecht, dass ihr denen helft, die in Not sind. Wenn dann einmal ihr in Not seid und sie mehr haben als ihr, sollen sie euch helfen. So kommt es zu einem Ausgleich zwischen euch.“
In den Heiligen Schriften heißt es: Wer viel gesammelt hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig gesammelt hatte, hatte nicht zu wenig.
Ein schöner Gedanke, oder?
Im Leib Christi achten wir aufeinander. Wir, die wir viel haben, verstehen unseren Wohlstand als ein Geschenk, mit dem aber eine Verantwortung einhergeht.
Eine Verantwortung, die Paulus so beschreibt: den Reichen gebiete Gutes zu tun, reich zu sein in guten Werken, freigebig zu sein, mitteilsam.
Deshalb glaube ich, dass wir gut daran tun, unseren Wohlstand zu teilen – und zwar ganz besonders mit den Geschwistern, die in Not sind. Das ist ein Ausdruck der Echtheit unserer Liebe.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest heute eine vernünftige Summe Geld für bedürftige Geschwister spenden.
Wenn du keine Idee hast, wem du spenden sollst, dann schau doch mal in meinen Gebets-Newsletter vom Juli 2022. Und wenn du meinen Newsletter, die sogenannten Berlin-News, noch nicht bekommst, dann schau mal in der Frogwords-App unter dem Button „Gebet“ nach.
Das war’s für heute.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Praktische Anregung zum Teilen und Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du könntest heute eine vernünftige Summe Geld für bedürftige Geschwister spenden.
Falls du keine Idee hast, wem du spenden sollst, schau doch mal in meinen Gebets-Newsletter vom Juli 2022.
Und wenn du meinen Newsletter, die sogenannten Berlin-News, noch nicht bekommst, dann sieh doch mal in der Frogwords-App unter dem Button „Gebet“ nach.
Das war's für heute. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
