Einführung in einen wenig beachteten Abschnitt des Osterberichts
Im Osterbericht gibt es einen Abschnitt, über den ich in meinem Leben noch nie eine Predigt gehört habe. Auch in vielen Predigtsammlungen habe ich keine Predigt darüber gefunden. Diesen Abschnitt möchte ich heute der Predigt zugrunde legen. Wenn Sie Ihre Bibeln aufschlagen, finden Sie zwei Abschnitte.
Der erste Abschnitt ist der Vorspann: Matthäus 27,62-66, in dem es um die Bewachung des Grabes geht. Danach folgt der Bericht über die Bestechung der Grabeswächter. Man könnte heute einen reißerischen Bild-Zeitungstitel daraus machen: "Korruption am Grab Jesu" (Matthäus 27,62-66). Am nächsten Tag, dem Tag nach dem Rüsttag, kamen die Hohenpriester und Pharisäer gemeinsam zu Pilatus und sagten: „Wir haben uns daran erinnert, dass dieser Führer, der gesagt hat, er wolle nach drei Tagen auferstehen, noch lebt. Darum befiehl, dass das Grab bis zum dritten Tag bewacht wird, damit nichts an die Jünger kommt und diese dann zum Volk sagen: ‚Er ist von den Toten auferstanden!‘“ Das ist der letzte Betrug, schlimmer als der erste.
Pilatus antwortete ihnen: „Da habt ihr die Wache, bewacht sie so gut ihr könnt.“ Sie gingen hin, sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.
Nun zu Matthäus 28,11-15. Dazwischen liegt der Besuch der Frauen am Grab, über den wir gestern gepredigt haben, sowie das Zeugnis des Engels, der Kuss Jesu und der Auftrag, den Jüngern zu verkündigen.
Als die Frauen aber gingen, kamen einige von der Wache in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Diese hielten eine Beratung mit den Ältesten ab und gaben den Soldaten viel Geld. Sie sprachen: „Seine Jünger sind in der Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Und wenn es vor den Statthalter kommt, wollen wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr sicher seid.“ Die Soldaten nahmen das Geld und taten, wie sie angewiesen wurden. So ist dies bei den Juden bis zum heutigen Tag zum Gerede geworden.
Herr, segne uns dieses Wort heute, damit wir im Glauben an dich befestigt werden. Amen.
Die Frauen sind unterwegs zur Stadt, um weiterzuerzählen: Jesus ist auferstanden. Und sie dachten nicht daran, dass schon andere unterwegs sind, die wilde Gerüchte verbreiten und dagegen sprechen. Damit zerstören sie, was die Frauen überhaupt erst sagen wollen. Das müssen wir wissen.
Wir haben gestern neu den Auftrag gehört, dass wir Zeugen der Auferstehung Jesu sein und von ihm reden sollen. Das ist ein schweres Geschäft, andere Menschen zum Glauben an Jesus, den Auferstandenen, zu führen. Das sind nicht bloß irgendwelche Denk-Hindernisse oder Schwierigkeiten, die in den Zeugnissen des Evangeliums begründet wären. Es liegt auch nicht nur daran, dass es für den Menschen fast unmöglich ist, die große Botschaft von der Auferstehung zu fassen. Sondern es ist die ganze Macht der Hölle, die verhindern will, dass Menschen zum Glauben an Jesus, den Auferstandenen, kommen.
Ich möchte Ihnen zuerst eine Geschichte erzählen, die mich tief bewegt hat. Eines Abends bei einem Hausbesuch in Württemberg kam ich zu einer Familie. Die Frau war sehr traurig und niedergeschlagen, der Mann saß am Küchentisch und nagte an seinem Brot. Ich hörte, dass die einzige Tochter, damals 13 Jahre alt und Konfirmandin, schwer verunglückt war. Sie war von einem Moped angefahren worden und lag im Krankenhaus.
Diese Geschichte hat mich damals sehr bewegt, weil ich ein- oder zweimal täglich bei diesen geplagten Eltern war. Die Tochter hatte die Augen nicht geöffnet und lag wochenlang bewusstlos da. Für mich als jungen Pfarrer war es das Gebet, dass Jesus schenke, dass sich diese ablehnenden, ungläubigen Eltern zum Glauben an Jesus, den Auferstandenen, führen lassen. Auch wenn ich sie in meinen Gesprächen darauf vorbereitete, dass die Ärzte sagten, es bestehe keine Hoffnung, dass dieses Mädchen die Augen wieder öffnet.
Dann geschah es in den Adventstagen, dass das Mädchen die Augen öffnete. Als ich im Frühjahr von diesem Ort wegzog, besuchte sie wieder die Schule. Ich machte noch einen letzten Besuch im Krankenhaus, und da lag der Vater mit einer schweren Magenblutung. Die Ärzte wussten nicht, ob sie die Blutung stoppen könnten. Ich sagte zu dem Mann: „Sie haben doch so viel erlebt. Ich sehe noch, wie Sie damals im Abendgottesdienst in der Kirche gegenüber auf der Empore saßen. Sie haben alles gehört. Können Sie nicht glauben?“ Er sagte: „Ich kann nicht glauben, obwohl ich weiß, dass etwas Außergewöhnliches mit meiner Tochter geschehen ist.“
Nun sind 20 Jahre vergangen. Plötzlich kam dieser Mann wieder auf mich zu, fand mich hier in der Schützenburgstraße und fragte: „Leben Sie überhaupt noch? Ist die Magenblutung bei Ihnen gestoppt worden? War das möglich?“ Er erzählte erfüllt von seinem Leben und von seiner gläubigen Mutter, die in einem christlichen Altersheim lebt. „Sie sagen, kommen Sie nicht zum Glauben?“ – „Nein, ich kann das nicht. Aber meine Tochter, das ist erstaunlich, sie hat geheiratet, obwohl Teile ihres Gehirns beschädigt sind, und sie hat ein gesundes Kind geboren.“
Wir reden über den Glauben und erreichen manchmal nichts. Acht Tage später rief er aufgeregt an, stand wieder da und sagte: „Ich muss Ihnen erzählen, was geschehen ist. Meine Tochter geht mit ihrem Kind spazieren. Da löste sich ein parkendes Auto, rollte auf sie zu, drückte sie an die Wand. Als mein Mann das Auto wegschob, fand er an meiner Tochter keine Hautverletzung, und das Kind war unversehrt. Wir hatten unglaubliches Glück.“
Ich war so betroffen, dass ich nicht weiterreden konnte. Ich sagte zu diesem Mann: „Ich kann Sie nicht mehr treffen, wenn Ihr Herz so hart ist gegenüber dem Reden Jesu. Was soll mit Ihnen noch geschehen können?“ Er ging hinaus und sagte: „Das ist wirklich merkwürdig, was für ein Glück ich habe.“ Aber er sprach auch von vielem, das in seinem Leben unerfüllt sei.
Ich habe selten so mächtig das Wirken Jesu erfahren wie in dieser Geschichte. So mag es auch Ihnen gehen in vielen Ereignissen Ihres Lebens, in Gesprächen mit anderen Menschen. Sie erfahren, dass das Zeugnis vom Auferstandenen verhindert und unmöglich gemacht wird. Darum möchte ich heute gründlich mit Ihnen darüber reden, was da eigentlich geschieht.
Das, was wir von Jesus verkündigen, geschieht im Zwielicht. Der Widerspruch, das Nein, wird genauso laut.
Zuerst möchte ich sagen: Wir müssen genau wissen, ob Jesus auferstanden ist. Es tut uns gut, hier zu sehen, wie die Hohenpriester und Pharisäer in großer Unruhe über die Auferstehung Jesu waren. Ich hoffe, ich konnte Ihnen gestern eindrücklich darstellen, dass bei den Christen oft Müdigkeit herrscht, keine lebendige Bezeugung der Auferstehung. Aber die Feinde Jesu wissen genau, was geschehen ist, und darum sind sie in großer Unruhe.
Man versteht das nicht. Es gab schon Leute, die sagten: „Das ist unerklärbar, das kann man gar nicht verstehen. Jetzt können wir doch beruhigt aufatmen. Jesus liegt im Grab, wir haben es gesehen, wie man ihm mit einer Lanze in die Seite gestochen hat. Wasser und Blut sind herausgeflossen. Er ist wirklich tot, nicht bloß scheinbar. Die Sache ist endgültig bereinigt. Der Stein ist vor dem Grab, Schluss mit der Sache. Jetzt können wir endlich befreit aufatmen.“
Warum ist die Unruhe da? Sie haben zu viel mit Jesus erlebt. Was sie an seinen Wundern gesehen haben, können sie nicht leugnen. Seine Worte haben sie tief getroffen und verunsichert. Sie bleiben bis zum Schluss ängstliche Leute. Wir wissen es genau von dem Landpfleger Pilatus, wie er selbst seine Frau beunruhigt hat, die er zu ihm schicken ließ. Sie sagte: „Ich habe so einen komischen Traum gehabt, lass deine Finger davon!“ Er selbst bemühte sich, sich aus der Sache herauszuziehen, war aber beunruhigt. Wie wird das ausgehen? Er wäre so froh, wenn es endgültig zu Ende wäre. Doch es ist nicht zu Ende.
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle eine wichtige Beobachtung sagen, die für Sie bedeutsam ist, wenn Sie mit Leugnern der Auferstehung Jesu zusammen sind. Heute ist es unter vielen Christen verbreitet, zu sagen, es sei gar nicht wichtig, ob Jesus leibhaftig auferstanden ist. Sie hoffen damit, den Fragen aus dem Weg zu gehen, und sagen: „Hauptsache ist, dass die Sache Jesu weitergeht.“
Ich war sehr dankbar, wie bei der Beerdigung unseres Alt-Landesbischofs Haug im Lebenslauf, den er selbst verfasst hat, gesagt wurde, dass es zum großen Schaden unserer württembergischen Kirche gedient habe, dass die existentiale Interpretation des Evangeliums verbreitet ist. Das bedeutet, die Bibel wird nur noch ausgelegt auf das, was sie mir bedeutet, und die Tatsachenfrage wird ausgeklammert. Das war ein Schaden für die Kirche, zerstörte das lebendige Gemeindewachsen und den Bau der Gemeinde.
Im Neuen Testament ist es ganz wichtig, dass das tatsächlich passiert ist. Nun ist es für uns eine große Hilfe, dass sogar von den Leugnern der Auferstehung in der Urchristenheit keiner sagen konnte, dass es das nicht gegeben habe. Sie mussten es irgendwo vorweisen. Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, wäre das offenkundig. Niemand bestreitet – nicht einmal die Leugner der Auferstehung, nicht einmal die Feinde Jesu – dass das Grab leer war. So ein Blödsinn wird nur heute bestritten, unter Christen.
Das ist eine mächtige Unterstützung des Auferstehungszeugnisses: die Tatsache, dass das Grab leer ist und dass Jesus wirklich durch den Tod hindurchgebrochen ist. Dann nützt mir kein symbolisches Auferstehen. Denn mein eigenes Sterben ist eine handfeste Sache. Wenn ich im Grab liege und verwese, interessiert mich, was aus mir wird. Im Neuen Testament ist bezeugt, dass Jesus den Tod überwunden und durchbrochen hat. Darin ist meine Auferweckung eingeschlossen, die derer, die Jesus gehören, mit ihm auferweckt werden.
Das können Sie in vielen Worten Jesu hören: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Dann wird er den Tod leibhaftig überwinden.
Wir müssen es genau wissen. Es geht um die Tatsache der Auferstehung Jesu. Daraus folgt auch zwingend: Jesus ist für unsere Schuld gestorben. Er war das Opfer, das am Kreuz hingegeben wurde. Nun, da er wirklich von Gott aus dem Grab auferweckt wurde, ist klar, dass die Vergebung gültig ist. Das Alte ist bedeckt, die Schuld ist vergeben und kann nicht mehr vorgeholt werden. Mit der Auferstehung Jesu von den Toten ist eine vollgültige Tatsache geschaffen, auf die wir unseren Glauben gründen können.
Das sind keine Beweise, die man fassen kann, aber Tatsachen, die für unseren Glauben von großer Bedeutung sind.
Nun kommt der andere Gedanke: Lügen haben lange Beine – nicht immer nur kurze Beine, sondern manchmal sehr lange. Warum werden diese Hohenpriester und Pharisäer nicht durch das Ereignis der Auferstehung überführt? Das muss doch ein Schock für sie gewesen sein, als die Soldaten erzählten, was sich wirklich zugetragen hat: das Erdbeben, der Engel, der Stein, der wegrollte. Das waren gestandene Männer, und die römischen Soldaten waren Kerle, an denen man wirklich hochschauen konnte. Starke, kräftige Leute, die sagten, sie seien umgefallen und hätten nichts ausrichten können.
Warum beugen sie sich nicht vor der Wirklichkeit der Auferstehung Jesu?
Zuerst wird von einer Ratsversammlung berichtet, die sie abhielten. Das heißt im Psalm wohl: „Dem, der sich sitzt im Rat der Spötter.“ Das Nicht-Glauben-Können ist sehr oft eine Folge unserer Umgebung. Wir sind in einem Kreis von Menschen, aus dem wir nicht herauskommen oder herauswollen.
Das ist so schwer, wenn wir das Zeugnis von Jesus weitertragen an andere Menschen, die gefangen sind. Sie hören das Wort, und ich denke manchmal, dass selbst in unseren Gottesdiensten Menschen zerrissen sind. Sie hören, dass sie getroffen und im Gewissen überführt sind. Dann kommen sie zurück in eine Umgebung, in der anders gesprochen wird. Sie können sich aus dieser Welt nicht lösen. Im Rat, der dort gehalten wird, verhandeln sie, was geschehen soll. Sie wollen nur eines nicht zugeben: dass Jesus auferstanden ist.
Das ist der Schlüsselpunkt des Glaubens, um den sich alles dreht. Wenn Sie noch einmal überlegen, wie es für die ersten Christen war: Das Bekenntnis zu Jesus Christus, dem Auferstandenen, der den Tod überwunden hat, war der Grund, warum jemand glaubte, an Jesus den Auferstandenen und sich taufen ließ. Es war der Mittelpunkt, um den alles kreiste.
An dieser Stelle erfolgt das entschiedene Nein.
Wollen wir uns nicht an Dingen des Glaubens aufhalten, sondern immer auf diesen Punkt hinsteuern. Das ist in unserem Zeugnis so wichtig. Wir wollen Menschen nicht nur überreden, in die Kirche einzutreten oder in den Gottesdienst zu kommen. Schön, wenn sie kommen. Aber wir wollen, dass Menschen gläubig werden an Jesus, der den Tod überwunden hat und heute lebt als Herr. Da wollen wir sie hinführen.
Aber warum können sie die Tatsache der Auferstehung Jesu nicht anerkennen?
Es ist merkwürdig, wie sofort nach der Auferstehung Jesu sich die Gemeinde so rasch ausbreitet. Das Zeugnis von der Auferstehung Jesu konnte gar nicht aufgehalten werden. Es wurden so viele Gläubige. Aber diese Leute nicht.
Jesus hat schon vorher zu Pilatus gesagt: „Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. Wer nicht aus der Wahrheit ist, hört die Stimme Jesu nicht.“
Es gibt nur eine Möglichkeit, einen Menschen vom Zeugnis der Auferstehung zu überführen: indem wir von der Wahrheit reden. Die Wahrheit Jesu ist immer die, die in unserem Leben Schuld und Versäumnisse aufdeckt, die sagt, was in unserem Leben falsch ist im Lichte Gottes. Da kann Jesus auch seine Nägel zeigen. Die Jünger wurden froh, als sie Jesus, den Auferstandenen, sahen.
Wir werden viel mit Menschen zusammentreffen, die von Zweifeln geplagt sind und Fragen über die Auferstehung Jesu haben. Wir können ihnen sagen: Wir verstehen euch gut, uns ging es nicht anders. Wir wissen sehr wohl, dass unser Denken das alles nicht fassen kann. Die Fragen sind da. Wir kennen auch viele Theorien und theologische Lehren, die die Auferstehung Jesu als Tatsache ausradieren wollen. Aber für uns sind sie alle nicht überzeugend.
Wie werden wir überführt? Nur durch den Auferstandenen selbst, der durch sein Wort die Wahrheit spricht. Das kann jeder nur in seinem Gewissen prüfen und sich überführen lassen. Aus der Wahrheit sein heißt, mit seinem Ungehorsam und bösen Leben ins Licht Gottes treten und dann das Wort Jesu hören.
Das heißt, aus der Wahrheit sein und die Stimme Jesu hören.
Man kann nicht abstrakt über die Auferstehung diskutieren. Sonst haben die Lügen eben doch sehr lange Beine, sie halten an und werden nicht von uns weggeschoben.
Ich muss zum Schluss noch davon sprechen, wie Menschen ihre Entscheidungsfreiheit verlieren.
Ich komme noch einmal auf Pilatus zurück. Ich habe immer noch die Meinung, dass er ganz nah dran war. Nach dem, was er selbst erlebt hatte, wollte er Jesus am liebsten weggeschickt haben. Er hat ausdrücklich gesagt, dass er keine Schuld an Jesus finden kann. Vielleicht war ihm das nur möglich, weil er Römer war und aus Abstand alles betrachten konnte.
Dann kamen seine Soldaten und berichteten, was geschehen war. Sie wussten doch nicht zurück, wenn sie jüdische Freischärler jagen mussten. Sie riskierten ihr Leben und sagten: „Das war schlimm, wir konnten nichts tun.“ Das war blamabel. Die ganze römische Armee wurde in ihrem Ruf beschädigt. Das konnte Pilatus nicht auf seinen Soldaten sitzen lassen.
Da winkten die Hohenpriester und sagten: „Du, dann reden wir mit dir.“ Sie sagten den Wächtern, wenn die Bestechung nicht funktioniert, könnten sie mit dem Chef reden. Denn der Chef habe eine Schwäche, in der sie ihn tanzen lassen könnten wie Puppen an den Schnüren. „Wir werden dich beim Kaiser verklagen.“
Das ist furchtbar: Pontius Pilatus war in seiner Entscheidungsfreiheit nicht frei. Er hatte immer das im Rücken, dass sie sagten: „Wir werden dich verklagen, wenn du nicht tust, was wir wollen.“ Darum konnte er sich nicht zum auferstandenen Jesus bekennen.
Das ist schlimm. Oft ist das Zeugnis zu Jesus, dem Auferstandenen, gar nicht möglich, weil Menschen gefangen sind.
Wahrscheinlich ist dies der Grund, der die meisten Menschen davon abhält, an Jesus auferstanden zu glauben – nicht intellektuelle Zweifel.
Prüfen Sie einmal, wie in Ihrem Umfeld der Druck groß ist. Deshalb schweigen wir und reden kein christliches Zeugnis in unserer Umgebung, am Arbeitsplatz, unter den Familien, in Freundeskreisen oder Gruppen, in denen wir uns bewegen. Es herrscht ein Druck, der das gar nicht ermöglicht.
Pilatus konnte nicht hindurch, doch er hätte hindurchgehen können. Er hätte sagen können: „Ich kann nichts gegen die Wahrheit sagen.“
Der neue Text im Neuen Testament erzählt uns diese schändliche Geschichte, dass Geld im Spiel ist, so erfolgreich wie schon bei Judas, um das Evangelium zu zerstören.
Das ist wahr: Die Bindung an irdische Mächte wie Geld, Ehre, Anerkennung und Ruhm hindert Menschen daran, das Zeugnis der Auferstehung offen und frei zu bezeugen. Andere sind gefangen und können nicht, weil sie dem Druck nicht ausweichen können.
Darum ist es für uns ganz wichtig, dass wir in der Tiefe unseres Gewissens sagen: „Ich kann nicht anders.“ Wir sind solche, die von Jesus, dem Auferstandenen, überführt sind und nicht schweigen können. Ganz egal, was um uns herum passiert, wir müssen es weiter sagen.
Zum Schluss möchte ich Sie bitten, in Ihrem Glauben wieder diese eindeutige Ausrichtung auf den auferstandenen Jesus zu finden. Dass Ihr Leben von ihm und dem Auferstandenen geprägt ist, in seinem Licht steht und all Ihr Tun von dort erneuert wird.
Sonst sind Sie behindert und können nicht reden. Es ist schlimm, wenn wir gefangen sind in Sünden und unrechten Dingen, dass wir nicht offen und freimütig das Evangelium bezeugen können, so wie diese Wächter mit Geld bestochen wurden.
Wir wollen frei sein von diesen Dingen und sagen: „Ich will das sagen, was ich in meinem Leben entdeckt habe und was ich weiß: Jesus lebt, er ist auferstanden, und ich werde mit ihm auferstehen.“
Das hat für uns als wichtigste Konsequenz, dass wir unsere Entscheidungsfreiheit wiedergewinnen.
Ich bitte Sie: Bringen Sie Ihr Leben mit Jesus ganz in Ordnung. Es darf keinen Bereich in Ihrem Leben geben, in dem Sie nicht freimütig von Jesus zeugen können. Sagen Sie: „Erlebt, er hat mein Leben neu gemacht. Alle Bereiche meines Lebens sind durch ihn bestimmt und geprägt.“
Das war für die ersten Christen damals so befreiend, als sie heraustraten aus der Lüge und dem Zwielicht und sagten: „So wie der Auferstandene wollen wir leben.“
So hoffe ich, dass dieses Zeugnis, gerade von dem Betrug und der Korruption, nicht bloß eine ehrwürdige Geschichte ist, die wir bedenken, sondern dass es bei uns jetzt ganz klare Konsequenzen hat.
Bei uns darf es kein Stück mehr Zwielicht geben. Bei uns darf es nur Eindeutigkeit geben, ganze Eindeutigkeit.
Nur das soll in unserem Leben noch zu finden sein, was mit Jesus, dem Auferstandenen, gelebt wird und was er wirkt.
Amen.
Die Herausforderung des Glaubens und die Macht der Gegnerschaft
Die Frauen sind unterwegs zur Stadt, um weiterzuerzählen, dass Jesus auferstanden ist. Sie ahnten nicht, dass schon bevor sie dort ankommen, andere Boten unterwegs sind. Diese verbreiten wilde Gerüchte und sprechen dagegen. So zerstören sie das, was die Frauen überhaupt erst sagen wollen.
Das müssen wir wissen. Gestern haben wir den neuen Auftrag gehört, dass wir Zeugen der Auferstehung Jesu sein sollen und von ihm reden sollen. Dabei müssen wir uns bewusst sein, dass es ein schwieriges Unterfangen ist, anderen Menschen zu begegnen und sie zum Glauben an Jesus, den Auferstandenen, zu führen.
Es sind nicht bloß irgendwelche Denk-Hindernisse oder Schwierigkeiten, die in den Zeugnissen des Evangeliums begründet sind. Es liegt auch nicht nur daran, dass es für den Menschen kaum möglich ist, diese große Botschaft von der Auferstehung zu fassen. Vielmehr will die ganze Macht der Hölle verhindern, dass Menschen zum Glauben an Jesus, den Auferstandenen, kommen.
Persönliche Geschichte als Beispiel für Glaubenshindernisse
Ich dachte, ich muss Ihnen zuerst einmal eine Geschichte erzählen, die mich ungeheuer tief bewegt hat. Es geschah in Karbach, an einem Abend bei einem Hausbesuch in Württemberg. Ich kam zu einer Familie, deren Frau sehr traurig und niedergeschlagen war. Der Mann saß am Küchentisch und säbelte an seinem Brot herum. Dann hörte ich, dass die einzige Tochter, damals Konfirmandin, 13 Jahre alt, schwer verunglückt war. Sie war von einem Moped angefahren worden und lag im Krankenhaus.
Diese Geschichte hat mich damals ungemein bewegt, weil ich ein- oder zweimal täglich bei diesen geplagten Eltern war. Die Tochter hatte die Augen nicht geöffnet und lag wochenlang in Bewusstlosigkeit. Für mich als jungen Stürmer im amtlichen Dienst war es das Gebet, das ich sprach: Dass Jesus schenkt, dass sich diese ablehnenden, ungläubigen Eltern zum Glauben an Jesus, den Auferstandenen, führen lassen. Auch wenn ich sie in meinen Gesprächen darauf vorbereitete, wie auch die Ärzte sagten, dass keine Hoffnung bestehe, dass dieses Mädchen die Augen wieder öffnet.
Dann geschah es in den Adventstagen, dass dieses Mädchen die Augen öffnete. Als ich im Frühjahr von diesem Ort wegzog, hatte das Mädchen die Schule wieder besucht. Ich machte damals noch einen letzten Besuch im Krankenhaus. Der Vater lag mit einer schweren Magenblutung im Krankenhaus. Die Ärzte wussten nicht, ob sie die Magenblutung noch einmal stoppen könnten.
Ich sagte zu dem Mann: „Sie haben doch so viel erlebt. Ich sehe noch, wie Sie damals im Abendgottesdienst in der Kirche gegenüber auf der Empore saßen. Sie haben alles gehört. Können Sie nicht glauben?“ Er antwortete: „Ich kann das nicht glauben, obwohl ich weiß, dass etwas Außergewöhnliches mit meiner Tochter geschehen ist.“
Nun sind 20 Jahre ins Land gegangen. Dann kam es plötzlich dazu, dass dieser Mann durch eine Spur von mir erfuhr und mich wieder hier in der Schützenburgstraße aufsuchte. Er fragte: „Leben Sie überhaupt noch? Ist denn die Magenblutung bei Ihnen überhaupt gestoppt worden? War das möglich?“ Er erzählte, erfüllt von seinem Leben, auch von einer gläubigen Mutter, die in einem christlichen Altersheim lebt.
Ich fragte: „Sagen Sie, kommen Sie nicht zum Glauben?“ Er antwortete: „Nein, ich kann das nicht. Aber meine Tochter, das ist erstaunlich, sie hat geheiratet, obwohl Teile ihres Gehirns beschädigt sind. Ja, sie hat ein gesundes Kind geboren.“ Wir redeten über den Glauben, doch ich erreichte nichts.
Acht Tage später rief er wieder ganz aufgeregt an. Der Mann stand wieder da und sagte: „Ich muss Ihnen erzählen, was geschehen ist. Meine Tochter geht mit ihrem Kind spazieren. Da löst sich ein parkendes Auto, ein BMW, und rollt auf sie zu. Es drückt sie an die Wand. Als der Mann das Auto wegschob, fand man bei seiner Tochter keine Hautverletzung, und das Kind war unversehrt. Wir haben doch unwahrscheinliches Glück.“
Ich war so betroffen, dass ich nicht weiterreden konnte. Ich sagte zu dem Mann: „Ich kann Sie nicht mehr treffen, wenn Ihr Herz so hart verstopft ist gegenüber dem Reden Jesu. Was soll mit Ihnen noch geschehen können?“ Da ging er hinaus und sagte: „Das ist wirklich merkwürdig, was ich für Glück habe.“ Aber er sprach auch von vielem, das in seinem Leben nicht erfüllt sei.
Ich habe selten so mächtig das Wirken Jesu erfahren. So mag es auch Ihnen gehen in vielen Ereignissen Ihres Lebens, schon in Gesprächen mit anderen Menschen. Sie erfahren, dass das Zeugnis des Auferstandenen verhindert und unmöglich gemacht wird. Darum möchte ich heute sehr gründlich mit Ihnen darüber reden, was da eigentlich geschieht.
Das, was wir von Jesus verkündigen, geschieht im Zwielicht. Der Widerspruch, das Nein, wird genauso laut.
Die Bedeutung der Gewissheit über die Auferstehung Jesu
Zuerst möchte ich sagen, dass wir genau wissen müssen, ob Jesus auferstanden ist. Es tut uns gut, hier einmal zu sehen, wie die Hohenpriester und die Pharisäer in großer Unruhe über die Auferstehung Jesu waren. Ich hoffe, ich konnte gestern eindrücklich darstellen, wie bei den Christen oft Müdigkeit herrscht. Bei den Christen gibt es keine große, lebendige Bezeugung der Auferstehung.
Doch die Feinde Jesu wissen genau, was geschehen ist, und deshalb sind sie in großer Unruhe. Man versteht das nicht immer, und es gab schon Leute, die sagten, es sei unerklärbar und nicht zu verstehen. Denn die Feinde Jesu könnten doch jetzt beruhigt aufatmen und sagen: „Jetzt liegt Jesus im Grab, und wir haben es gesehen. Er wurde mit der Lanze durchstochen, und es floss Wasser und Blut heraus. Er ist wirklich tot, nicht nur scheinbar. Die Sache ist endgültig bereinigt. Der Stein liegt vor dem Grab – Schluss mit der Sache. Jetzt können wir endlich befreit aufatmen.“
Warum aber herrscht diese Unruhe? Sie haben zu viel mit Jesus erlebt. Was sie an seinen Wundern gesehen haben, können sie nicht leugnen. Seine Worte haben sie tief getroffen und verunsichert. Sie bleiben bis zum Schluss ängstliche Menschen.
Wir wissen es genau vom Landpfleger und Statthalter Pilatus, wie auch er selbst beunruhigt war. Seine Frau war so besorgt, dass sie zu ihm geschickt wurde und sagte: „Ich habe einen seltsamen Traum gehabt. Lass deine Finger davon.“ Auch Pilatus selbst bemühte sich, sich aus der Sache herauszuziehen. Er war ebenfalls beunruhigt. Wie wird das ausgehen? Er wäre so froh gewesen, wenn es endgültig zu Ende wäre – doch es ist nicht zu Ende.
Die Wichtigkeit der Tatsachenfrage der Auferstehung
Ich muss Ihnen an dieser Stelle eine wichtige Beobachtung mitteilen, die für Sie bedeutsam ist, wenn Sie mit Leugnern der Auferstehung Jesu zusammen sind. Heute ist es unter vielen Christen verbreitet, zu sagen, es sei gar nicht wichtig, ob Jesus leibhaftig auferstanden sei. Sie hoffen damit, den Fragen aus dem Weg zu gehen, und sagen, das Wichtigste sei, dass die Sache Jesu weitergeht.
Ich war sehr dankbar, wie das jetzt bei der Beerdigung unseres Alt-Landesbischofs Haug zum Ausdruck kam. In dem Lebenslauf, den er selbst verfasst hat, sagte er, dass es zum großen Schaden unserer württembergischen Kirche gedient habe, dass die existentiale Interpretation des Evangeliums verbreitet wurde. Das bedeutet, dass man die Bibel nur noch daraufhin auslegt, was sie mir bedeutet, und die Tatsachenfrage einfach ausklammert. Das sei ein Schaden für die Kirche gewesen, der die lebendige Gemeindearbeit, das Wachsen der Gemeinde und den Bau der Gemeinde zerstört habe. Das ist richtig.
Im Neuen Testament ist es ganz wichtig, ob das tatsächlich passiert ist. Nun ist es für uns eine große Hilfe, dass sogar von den Leugnern der Auferstehung in der Urchristenheit keiner sagen konnte: Wir haben das gleiche, wir haben doch irgendwo das vorweisen müssen. Wenn Jesus nicht auferstanden ist, dann müsste das irgendwie belegt werden.
Es ist offenkundig von niemandem bestritten, nicht einmal von den Leugnern der Auferstehung und nicht einmal von den Feinden Jesu, dass das Grab leer war. So ein Blödsinn wird nur heute bestritten. Unter Christen ist das eine so mächtige Unterstützung des Auferstehungszeugnisses: die Tatsache, dass das Grab leer ist und dass Jesus wirklich durch den Tod hindurchgebrochen ist.
Dann nützt mir nicht irgendein symbolisches Auferstehen, weil ich ja selbst sterbe. Es ist eine handfeste Sache: Wenn ich im Grab liege und verwese, dann interessiert mich, was aus mir wird. Und da ist im Neuen Testament bezeugt, dass Jesus den Tod überwunden und durchbrochen hat. Darin ist meine Auferweckung eingeschlossen, die derjenigen, die Jesus gehören, mit ihm auferweckt werden.
Das können Sie in so vielen Worten Jesu hören. Er spricht bei uns so: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“ Dann wird der Tod leibhaftig überwunden.
Wir müssen es genau wissen: Es geht um die Tatsache der Auferstehung Jesu. Und daran hängt auch ein anderer Gedanke für uns ganz zwangsläufig: Jesus ist für unsere Schuld gestorben. Er war das Opfer, das hingegeben wurde am Kreuz. In dem er nun wirklich aus dem Grab von Gott auferweckt wurde, ist klar dargestellt, dass die Vergebung gültig ist.
Das Alte ist bedeckt, die Schuld ist weggetan. Das kann nicht mehr hervorgeholt werden mit der Auferstehung Jesu von den Toten. Es ist eine vollgültige Tatsache geschaffen, auf die wir unseren Glauben gründen können.
Das sind keine Beweise, die man fassen kann, aber es sind Tatsachen, die für unseren Glauben von großer Bedeutung sind.
Die Wirkung von Lügen und der Widerstand gegen die Auferstehung
Aber nun kommt das andere: Lügen haben lange Beine. Also nicht immer nur kurze Beine, sondern Lügen können manchmal sehr lange Beine haben.
Warum werden denn diese Hohenpriester und Pharisäer nicht überführt? Das Ereignis der Auferstehung muss doch für sie ein Schock gewesen sein, als die Soldaten erzählten, was sich wirklich zugetragen hat. Das Erdbeben, der steigende Wegfliegt – das waren doch gestandene Männer. Die römischen Soldaten waren Kerle, an denen man wirklich hochschauen konnte. Starke, kräftige Leute, die kommen und sagen: „Wir sind umgefallen, wir konnten nichts ausrichten.“ Warum beugen sie sich nicht vor der Wirklichkeit der Auferstehung Jesu?
Da steht zuerst von einer Ratsversammlung, die sie abhielten. Das heißt im Psalm wohl: „Dem, der sich setzt im Rat der Spötter.“ Das Nichtglauben-Können ist sehr oft eine Folge unserer Umgebung. Wir sind in einem Kreis von Menschen, aus dem wir nicht heraustreten können und wollen.
Das ist so schwer, wenn wir das Zeugnis von Jesus weitertragen zu anderen Menschen, die gefangen sind. Sie hören das Wort, ich denke manchmal, dass es selbst bis hinein in unsere Gottesdienste gemeint ist. Menschen werden schier zerrissen, sie hören es, sind getroffen und im Gewissen überführt. Und dann kommen sie zurück in eine Umgebung, in eine Welt, in der sie leben.
Wenn dort ganz anders gesprochen wird und sie sich aus dieser Welt nicht lösen können, in diesem Rat, der dort gehalten wird, verhandeln sie, was denn geschehen soll. Und sie wollen nur eines nicht zugeben: dass Jesus auferstanden ist. Das ist ja der Schlüsselpunkt des Glaubens, um den sich alles dreht.
Wenn wir uns einmal überlegen, wie es für die ersten Christen war: Es war das Bekenntnis zu Jesus Christus, dem Auferstandenen, der den Tod überwunden hat. Das war der Grund, warum jemand an Jesus glaubte und an die auferstandene Kunde getauft wurde. Es war der Mittelpunkt, um den alles kreiste. Und an dieser Stelle erfolgt das entschlossene Nein.
Wollen wir uns nicht an Dingen des Glaubens aufhalten, sondern immer auf diesen Punkt hinsteuern. Der ist in unserem Zeugnis so wichtig. Wir wollen doch nicht Menschen überreden, dass sie in die Kirche eintreten und in den Gottesdienst kommen. Schön, wenn sie zum Gottesdienst kommen. Aber dass Menschen gläubig werden an Jesus, der den Tod überwunden hat und heute lebt als Herr – da wollen wir sie hinführen. Und da ist das entschlossene Nein da.
Die Ausbreitung der Gemeinde trotz Widerstand
Aber warum können Sie die Tatsache der Auferstehung Jesu nicht anerkennen? Es ist wirklich merkwürdig, wie sich die Gemeinde unmittelbar nach der Auferstehung Jesu so schnell ausbreitet. Das Zeugnis von der Auferstehung Jesu konnte nicht aufgehalten werden. Es wurden viele Gläubige gewonnen, aber diese Menschen nicht.
Jesus hat schon vorher zu Pilatus gesagt: Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. Wer nicht aus der Wahrheit ist, hört die Stimme Jesu nicht. Es gibt nur eine Möglichkeit, einen Menschen durch das Zeugnis der Auferstehung zu überführen: Wir müssen von der Wahrheit reden. Die Wahrheit Jesu deckt immer Schuld und Versäumnisse in unserem Leben auf. Sie zeigt uns, was in unserem Leben im Licht Gottes falsch ist. Dabei kann Jesus auch seine Nägel zeigen.
Die Jünger wurden froh, als sie Jesus, den Auferstandenen, erkannt haben. Wir werden oft auf Menschen treffen, die von Zweifeln geplagt sind und Fragen zur Auferstehung Jesu haben. Wir können ihnen sagen: Wir verstehen euch gut, uns ging es nicht anders. Wir wissen, dass unser Denken das nicht fassen kann. In unserem System bleiben Fragen offen.
Wir kennen viele Theorien und theologische Lehren, die die Auferstehung Jesu als Tatsache ausradieren wollen. Für uns sind sie jedoch alle nicht überzeugend. Wie werden wir überführt? Nur durch den Auferstandenen selbst, der durch sein Wort die Wahrheit spricht. Jeder kann das nur im eigenen Gewissen prüfen und sich von der Wahrheit überführen lassen. Überführt zu sein bedeutet, mit seinem Ungehorsam und bösen Leben ins Licht Gottes zu treten und das Wort Jesu zu hören. Das ist aus der Wahrheit sein und die Stimme Jesu hören.
Man kann nicht abstrakt über die Auferstehung diskutieren. Sonst haben die Lügen lange Beine, sie halten sich und werden nicht von uns weggeschoben.
Zum Schluss möchte ich noch darüber sprechen, wie Menschen ihre Entscheidungsfreiheit verlieren. Ich muss noch einmal auf Pilatus zurückkommen. Ich bin der Meinung, dass er ganz nah dran war. Nach dem, was er selbst schon empfunden hatte, hätte er Jesus am liebsten weggeschickt. Er hat ausdrücklich bescheinigt, dass er keine Schuld an Jesus finden konnte. Vielleicht war ihm das nur möglich, weil er Römer war und alles aus Distanz betrachten konnte.
Dann kam noch hinzu, was eine Frau erlebt hatte. Als seine Soldaten zurückkamen, wussten sie doch, dass sie nicht zurückweichen konnten. Wenn sie jüdische Freischärler jagen mussten, riskierten sie ihr Leben. Sie kamen zurück und sagten: Das war schlimm, wir konnten nichts tun. Das war doch blamabel. Die ganze römische Armee wurde in ihrem Ruf beschädigt. So etwas konnte Pilatus nicht auf den Soldaten sitzen lassen.
Da winkten die Hohenpriester und sagten: Dann reden wir mit dir. Sie haben es den Wächtern gesagt: Wenn das nicht mit Bestechung funktioniert, können wir mit dem Chef reden. Denn der Chef hatte eine Schwäche, in der sie ihn tanzen lassen konnten wie Puppen an Schnüren. Sie sagten: Wir werden dich beim Kaiser verklagen.
Das ist furchtbar, denn Pontius Pilatus konnte seine Entscheidungsfreiheit nicht frei ausüben. Er hatte immer die Drohung im Rücken: Wenn du nicht tust, was wir wollen, verklagen wir dich. Deshalb konnte er sich nicht zum auferstandenen Jesus bekennen. Das ist schlimm.
Oft ist das Zeugnis zu Jesus, dem Auferstandenen, gar nicht möglich, weil Menschen gefangen sind. Wahrscheinlich ist das der Grund, der die meisten Menschen davon abhält, an den auferstandenen Jesus zu glauben – nicht die intellektuellen Zweifel. Prüfen Sie einmal, wie groß der Druck in Ihrem Umfeld ist. Deshalb schweigen viele und geben kein christliches Zeugnis in ihrer Umgebung, am Arbeitsplatz, in der Familie oder unter Freunden ab. In den Gruppen, in denen wir uns bewegen, gibt es einen Druck, der das gar nicht ermöglicht.
Pilatus konnte nicht hindurchgehen. Doch er hätte es tun können. Er hätte sagen können: Ich kann nichts gegen die Wahrheit tun. Das Neue Testament erzählt uns diese schändliche Geschichte, in der Geld im Spiel ist – so erfolgreich wie bei Judas –, um das Evangelium zu zerstören.
Es ist wahr, dass die Bindung an irdische Mächte wie Geld, Ehre, Anerkennung und Ruhm Menschen davon abhält, das Zeugnis der Auferstehung offen und frei zu bezeugen. Andere sind gefangen und können nicht, weil sie dem Druck nicht ausweichen können.
Für uns ist es daher sehr wichtig, dass wir in der Tiefe unseres Gewissens sagen: Ich kann nicht anders. Wir sind solche, die von Jesus, dem Auferstandenen, überführt sind. Wir wollen nicht schweigen, wir können nicht mehr schweigen. Ganz egal, was um uns herum passiert, wir müssen es weiter sagen.
Zum Schluss möchte ich Sie bitten, in Ihrem Glauben wieder eine eindeutige Ausrichtung auf den auferstandenen Jesus zu finden. Dass Ihr Leben von ihm und dem Auferstandenen geprägt ist und in seinem Licht steht. Dass all Ihr Tun von dort aus erneuert wird. Sonst sind Sie behindert und können gar nicht reden.
Es ist schlimm, wenn wir mit so vielen Sünden und unrechten Dingen in unserem Leben gefangen sind, dass wir nicht offen und freimütig das Evangelium bezeugen können – so wie diese Wächter, die mit Geld bestochen wurden. Stattdessen müssen wir frei sein von solchen Dingen und sagen: Ich will das sagen, was ich in meinem Leben entdeckt habe und was ich weiß: Jesus lebt, er ist auferstanden, und ich werde mit ihm auferstehen.
Das hat für uns als wichtigste Konsequenz, dass wir unsere Entscheidungsfreiheit wiedergewinnen. Ich möchte Sie bitten, bringen Sie Ihr Leben mit Jesus ganz in Ordnung. Es darf keinen Bereich Ihres Lebens geben, in dem Sie nicht von Jesus freimütig Zeugnis ablegen können.
Sagen Sie: Jesus hat mein Leben neu gemacht. Alle Bereiche meines Lebens sind durch ihn bestimmt und geprägt. Das war so befreiend für die ersten Christen damals, als sie aus der Lüge und dem Zwielicht herausgetreten sind und sagten: So wie der Auferstandene wollen wir leben.
Ich hoffe, dass dieses Zeugnis – gerade von Betrug und Korruption – nicht bloß eine Geschichte ist, die wir ehrwürdig bedenken, sondern dass es bei uns jetzt ganz klare Konsequenzen hat.
Bei uns darf es kein Stück mehr Zwielicht geben. Bei uns darf es nur Eindeutigkeit geben, ganze Eindeutigkeit. Nur das soll in unserem Leben noch zu finden sein, was mit Jesus, dem Auferstandenen, gelebt wird und was er wirkt. Amen.
Die schändliche Geschichte der Bestechung und ihre Folgen
Das Neue Testament erzählt uns diese schändliche Geschichte: Geld spielt eine Rolle, so wie es schon bei Judas der Fall war. Es wird genutzt, um das Evangelium zu zerstören.
Es ist wahr, dass die Bindung an irdische Mächte wie Geld, Ehre, Anerkennung und Ruhm Menschen davon abhält, das Zeugnis der Auferstehung offen und frei zu bezeugen. Andere sind gefangen und können nicht anders, weil sie dem Druck nicht ausweichen können.
Für uns ist es deshalb sehr wichtig, dass wir in der Tiefe unseres Gewissens sagen: „Ich kann nicht anders.“ Wir sind Menschen, die von Jesus, dem Auferstandenen, überführt sind. Wir wollen nicht schweigen und können nicht mehr schweigen.
Ganz egal, was um uns herum passiert, wir können es nicht mehr lassen. Wir müssen es weiter sagen.
Schlussappell zur eindeutigen Ausrichtung im Glauben
Und jetzt darf ich Sie einfach zum Schluss bitten: Dass Sie in Ihrem Glauben wieder diese eindeutige Ausrichtung auf den auferstandenen Jesus, unseren Herrn, haben. Dass Ihr Leben von ihm und dem Auferstandenen geprägt ist, in seinem Licht steht und all Ihr Tun von dorther erneuert wird. Denn sonst sind Sie behindert und können gar nicht reden.
Es ist so schlimm, wenn wir gefangen sind in so vielen Sünden und unrechten Dingen in unserem Leben, dass wir gar nicht offen und freimütig das Evangelium bezeugen können. So wie diese Wächter, die mit Geld bestochen sind. Stattdessen sollen wir frei sein von solchen Dingen und sagen: Ich will das sagen, was ich in meinem Leben entdeckt habe und was ich weiß: Jesus lebt, er ist auferstanden, und ich werde mit ihm auferstehen.
Das hat für uns als wichtigste Konsequenz, dass wir unsere Entscheidungsfreiheit wiedergewinnen. Ich darf Sie einfach bitten: Bringen Sie Ihr Leben mit Jesus ganz in Ordnung. Nicht nur ein Stück Ihres Lebens, in dem Sie nicht von Jesus freimütig bezeugen können, sondern sagen Sie: Er hat mein Leben neu gemacht. Alle Bereiche meines Lebens sind durch ihn bestimmt und durch ihn geprägt.
Das war so befreiend für die ersten Christen damals, als sie heraustraten aus der Lüge und aus dem Zwielicht. Sie sagten: So wie die Auferstandenen wollen wir leben. Und so hoffe ich, dass dieses Zeugnis, gerade von Betrug und Korruption, nicht bloß eine Geschichte ist, die wir ehrwürdig bedenken, sondern dass es bei uns jetzt ganz klare Konsequenzen hat.
Bei uns darf es kein Stück mehr Zwielicht geben. Bei uns darf es nur Eindeutigkeit geben, ganze Eindeutigkeit. Nur das soll in unserem Leben noch zu finden sein, was mit Jesus, dem Auferstandenen, gelebt ist und was er wirkt. Amen.
