Einführung in die Geschichte und Gebet
Der Turmbau zu Babel
Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. Als sie nun nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Land China und wohnten daselbst.
Sie sprachen untereinander: „Wohlauf, lasst uns Ziegel streichen und brennen!“ Sie nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel. Dann sprachen sie: „Wohlauf! Lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.“
Da fuhr der Herr hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten. Und der Herr sprach: „Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und dies ist der Anfang ihres Tuns. Nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun.
Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache versteht.“
So zerstreute sie der Herr von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen. Daher heißt ihr Name Babel, weil der Herr daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache und sie von dort zerstreut hat in alle Länder.
Diese Möglichkeit zu haben, zu euch zu reden, ist ein großes Privileg für mich. Deutsch ist nicht meine erste Sprache, also tut mir leid, John, wenn ich Fehler mache. Ihr könnt das in eurem Kopf korrigieren, und dann mache ich weiter.
Zu Beginn möchte ich beten: Ich danke dir für dein Wort, ich danke dir für diesen wunderbaren Schatz, den du uns gegeben hast, Herr, und ich danke dir, dass du zu uns sprichst und uns zeigst, wer du bist, wer wir sind, Herr.
Wir danken dir auch, dass du uns offenbarst, dass wir diese große Not haben wegen unserer Sünde, aber dass auch Jesus Christus in der Schrift zu finden ist, Herr. Dort sehen wir, welche große, wunderbare Hoffnung wir haben.
Ich möchte dich bitten, dass du uns hilfst, heute diese Dinge zu sehen, Herr, in Jesu Namen. Amen.
Das höchste Bauwerk der Gegenwart als Vergleich
Am 4. Januar 2010 wurde der Burj Khalifa in Dubai eröffnet. Der Burj Khalifa ist das höchste Gebäude der Welt. Für den Bau wurden fünf Jahre benötigt, an denen 12 Arbeiter mitgearbeitet haben. Die Geschossfläche beträgt beeindruckende 526.330 Quadratmeter. Insgesamt wurden 330.000 Kubikmeter Beton sowie Stahl und andere Materialien verwendet.
Das Gebäude erreicht eine Höhe von 828 Metern und verfügt über 189 Etagen. Das ist eine wirklich großartige Leistung – unfassbar hoch. Es ist ein wunderbares Monument für den Fortschritt und die Entwicklung des modernen Menschen.
Hier sehen wir, wie es von außen aussieht. Dort oben möchte ich nicht sein, aber es ist ziemlich beeindruckend, oder? Im Vergleich zum Mount Everest ist es eigentlich gar nicht so groß – nicht so beeindruckend.
Heute wollen wir auch über eine Geschichte sprechen, die anfangs eine große Leistung zu sein scheint, aber letztlich doch nicht so toll war. Bevor wir uns diese Geschichte anschauen, ist es wichtig, sie im biblischen Kontext zu betrachten.
Überblick über die ersten elf Kapitel von 1. Mose
Das ist eine Zusammenfassung der ersten elf Kapitel von 1. Mose.
Wir beginnen ganz oben mit der Schöpfung. Der Mensch lebt unter Gottes Herrschaft und unter Gottes Segen. Es ist einfach wunderbar: kein Sünder, kein Leid, keine Trauer in der Welt.
In Kapitel drei passiert jedoch etwas sehr Schlechtes: der Sündenfall. Adam und Eva sind ungehorsam. Die tatsächliche Konsequenz der Sünde zeigt sich sofort. Das heißt, sie erleben sofort Trennung von Gott, Feindschaft mit Gott, und sie sterben geistlich. Die sichtbare Konsequenz tritt jedoch etwas langsamer ein. Zuerst werden sie aus dem Garten ausgeschlossen.
In Kapitel vier folgt der erste Brudermord, als Kain Abel tötet. Danach kommen wir zu Kapitel fünf, einem langen Kapitel mit einem wiederkehrenden Refrain. Hier sehen wir, dass der physische Tod sehr präsent ist.
Meines Erachtens erreichen wir den Tiefpunkt in Kapitel sechs. Dort hören wir die traurigen Worte vom Herrn: „Alle Dichten und Trachten des menschlichen Herzens sind böse.“ Es reut den Herrn, dass er die Menschen geschaffen hat.
Der Tiefpunkt wird hier sichtbar, und dann folgt die Sintflut. Die Sintflut vernichtet alle Menschen bis auf Noah und seine Familie. Man könnte denken, jetzt wird es bergauf gehen mit Noah und seiner Familie.
Aber in Kapitel acht lesen wir fast die gleichen Worte: „Alle Dichten und Trachten des menschlichen Herzens sind böse von Jugend auf.“ Wir sehen, dass dies kein endgültiger neuer Anfang ist, sondern dass es so weitergeht.
Dann kommen wir zu Kapitel elf. Dort befinden wir uns heute. Es ist immer noch ein Tiefpunkt.
Mit diesem Hintergrund steigen wir nun in die Geschichte ein.
Die Ansiedlung und der technologische Fortschritt
Verse 1 und 2 lese ich nochmals: Es hatte aber alle Welt eine Leizunge und Sprache. Als sie nun nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande China und wohnten da selbst.
Ein bisschen historischer Hintergrund zu dieser Erzählung: Ein paar Jahrhunderte sind seit der Sintflut jetzt vergangen. Die Menschheit, wie wir in den ersten zwei Versen sehen, ist gemeinsam unterwegs. Sie sind auch durch eine Sprache geeinigt und leben zusammen. Sie ziehen umher auf der Suche nach einem Ort, an dem sie sich niederlassen können, und finden eine passende Ebene im Lande China.
China ist im heutigen Irak, wenn ihr da seht. Also da ist Irak heutzutage, da ist Israel, Jordanien, Saudi-Arabien – genau, also ungefähr da ist es, wo sie sich finden.
Und was passiert, wenn die Menschen an einen neuen Ort kommen, der unbesiedelt war? Sie entwickeln den Ort. In Vers 3 lesen wir: Sie sprachen untereinander wohl auf: „Lasst uns Ziegel streichen und brennen“ – und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel.
Die Menschen entdecken eine neue Art und Weise zu bauen, wodurch sie feste Häuser errichten können. Sicherlich mit dem Gedanken: „Wir wollen nicht ewig umziehen, wir wollen nicht ständig umziehen.“
Was wir hier sehen, ist ein Fall von technologischem Fortschritt, um das Leben zu vereinfachen. Leicht nachvollziehbar – so ticken wir heute.
Die Frage ist nun: Liegt das Problem in dem, was sie hier machen, in der technologischen Entwicklung? Ich glaube nicht.
Die erfinderische Neigung in den Menschen widerspiegelt meines Erachtens den schöpfenden Gott, in dessen Bild wir geschaffen wurden. Gott ist kreativ, und diese Eigenschaft hat Gott auch in uns hineingelegt.
Ja, natürlich ist sie bei manchen weniger offensichtlich, aber allgemein sehen wir eine Kreativität in Menschen. Viel Positives kann daraus entstehen – zum Beispiel im medizinischen Bereich, im Transport, in der Kommunikation.
Dass wir Techniker haben, die heute vieles möglich machen, ist ein gutes Beispiel. Apropos Techniker: Wir haben kein warmes Wasser im Haus. Es war sehr kalt in der Dusche gestern. Ich hoffe, das wird bald repariert.
Aber Gott sei Dank gibt es Techniker, und das ist positiv. Es kann sehr positiv sein.
Die Motivation hinter dem Turmbau
Das Problem liegt nicht in der Entwicklung der Menschen an sich. Wo genau liegt es? Wenn wir Vers 4 lesen, heißt es: „Sie sprachen: Lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, damit wir uns einen Namen machen. Denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.“
Sie wollen also eine Stadt bauen mit einem großen Turm, der bis zum Himmel reicht. Doch was ist ihre Absicht dabei? Zwei Motivationen stecken dahinter: Sie wollen eine Sache vermeiden und auf eine andere hinzielen.
Was wollen sie vermeiden? Sie möchten nicht zerstreut werden. Der Gedanke dahinter ist: Lasst uns zusammenbleiben, denn gemeinsam sind wir stärker. Und wozu das Ganze? Damit wir uns einen Namen machen. Sie wollen gemeinsam zeigen, wie groß sie sind. Sie wollen beweisen, dass sie keinen über sich brauchen. Sie wollen gemeinsam bis in die Höhe bauen, bis in den Himmel steigen, damit niemand mehr über ihnen steht.
Was hier beschrieben wird, ist Folgendes: Die gesamte Menschheit erhebt sich letztendlich in Auflehnung gegen Gott. Gott hat den Menschen geschaffen, damit dieser seine Herrlichkeit widerspiegelt. Doch die Menschen rufen hier an dieser Stelle Gott mit geballter Faust zu: „Ehre sei den Menschen! Lasst uns einen Namen machen!“
Das ist letztendlich genau die gleiche Motivation wie bei Adam und Eva am Anfang: „Wir wollen sein wie Gott.“ Römer 1,21 bringt es genau auf den Punkt: „Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen, noch im Gedanklichen, sondern sind dem Nichtigen verfallen. In ihren Gedanken ist ihr unverständliches Herz verfinstert.“
Sie wussten also von Gott, doch Ehre wollten sie ihm nicht geben. Diese Stelle spricht nicht nur von den Menschen zu Babel. Ich glaube, sie beschreibt die gesamte Menschheit, zu allen Zeiten – auch uns heute.
Menschliche Selbst-Erhebung und der Humanismus
Es gibt ein Beispiel aus der 2002 beschlossenen Amsterdam-Deklaration der Generalversammlung der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union. Humanismus ist eine Denkweise, die uns heute sehr prägt, und dazu hatten sie Folgendes zu sagen:
Humanisten glauben, dass Moral der menschlichen Natur innewohnt. Sie basiert auf dem Verständnis und der Sorge für andere, ohne dass externe, also von außen kommende Sanktionen notwendig sind.
Humanisten sind überzeugt, dass die Lösungen für die Probleme der Welt im menschlichen Denken und Handeln liegen – nicht in göttlicher Intervention.
Vielleicht würden wir nicht so deutlich sagen, was dort steht. Anders ausgedrückt: Was dort gesagt wird, lautet etwa „Gott, wir brauchen dich nicht, wir schaffen das allein, danke, aber nein danke“. Das ist eine starke Aussage.
Bevor wir jedoch die Humanisten und die Menschen draußen kritisieren, sollten wir ehrlich mit uns selbst sein. Ich glaube, wir alle haben die Neigung, uns selbst erhöhen und unseren Namen groß machen zu wollen – statt Gott Ehre zu geben.
Statt Gott Ehre zu geben, geben wir uns selbst Ehre.
Die Herausforderung der eigenen Motivation
Was meine ich damit? Ich gebe ein paar Illustrationen.
Es gibt einen Vers in der Bibel, der zeigt, wozu wir geschaffen wurden: "Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre." Alles, was wir tun, soll also zu Gottes Ehre sein. Wenn wir aufstehen, wenn wir schlafen, trinken, essen – also bis ins Kleinste soll jeder Teil unseres Lebens zu Gottes Ehre sein.
Aber leben wir wirklich so? Denkt an euren Alltag und überlegt mal: Was ist deine größte Motivation, wenn du etwas tust? Ich sage ein paar Sätze, und ihr füllt die Lücke für euch selbst aus.
Ich möchte mich in der Arbeit auszeichnen, weil ...
Ich möchte so studieren und so eine Karriere haben, weil ...
Ich möchte nett und freundlich zu anderen sein, weil ...
Ich möchte viel in der Gemeinde investieren, weil ...
Ich lade euch ein, euch selbst mit solchen und ähnlichen Fragen zu prüfen: Was motiviert uns letztendlich, das zu tun, was wir tun? Spielt Gott eine Rolle? Und wenn ja, welche Rolle? Nur am Rand, oder ist er der zentrale Grund? Ist seine Ehre der Hauptgrund, warum wir Dinge tun?
Ich merke so oft in meinem Leben, dass ich Dinge tue – auch gute Dinge – aber nur, damit Menschen auf mich schauen. Das muss ich ehrlich zugeben. Aber ich glaube, das trifft uns alle so.
Also frage ich noch einmal: Kannst du ehrlich sagen, dass alles, was du tust, zu Gottes Ehre ist? Dass du jeden Moment zu Gottes Ehre lebst? Wenn nicht, zu wessen Ehre dann?
Wir sind nicht wirklich anders als die Menschen von Babel. Wir sind eigentlich genau wie sie.
Gottes Recht auf Ehre und unser falsches Gottesbild
Einwand: Das ist ein bisschen heuchlerisch, Jonathan. Du sagst, ich darf nicht Ehre suchen, aber Gott darf Ehre suchen. Wenn es für uns falsch ist, warum dann nicht für Gott?
Dieser Gedanke ist mir oft gekommen, ich glaube auch vielen anderen. Ich denke, das liegt daran, dass wir ein falsches Gottesbild haben. Wir erkennen zwar, dass Gott groß und mächtig ist, aber tief in uns denken wir vielleicht, Gott sei doch ein bisschen wie ein Mensch. Also jemand, der auch Schwächen und Fehler hat. Deshalb empfinden wir es als anmaßend, wenn Gott sagt: „Alle Ehre gebührt mir.“
Aber Gott ist definitiv nicht wie Menschen. Er ist ganz anders als wir: vollkommen gut, heilig, ohne Böses, ohne Finsternis, ohne Fehler. Er ist einfach das schönste Wesen. Er ist der Schöpfer, der alle Dinge erhält, und alles findet seinen Bestand in ihm.
In ihm ist alle Fülle, und in ihm werden alle Verlangen und Sehnsüchte gestillt. Deshalb ist es nicht anmaßend von Gott, wenn er Ehre von uns fordert. Indem er auf sich selbst hinweist, zeigt er auf den Einzigen, der fähig ist, dir Sinn, Freude und Erfüllung in deinem Leben zu geben.
Tatsächlich ist bei ihm die Quelle des Lebens. Deshalb ist es auch gut für uns, Gott die Ehre zu geben. Aber rebellische Menschen sagen: „Nein, das stimmt nicht. Wir können es auch ohne Gott.“
Gottes Eingreifen und Gericht über die Menschheit
Und so haben wir eine neue Szene. Zunächst haben wir die Szene auf Erden betrachtet, jetzt folgt eine neue Szene.
Vers 5: Der Herr stieg herab, um die Stadt und den Turm zu sehen, die die Menschenkinder gebaut hatten. Stellt euch den Szenenwechsel vor: Die Menschen sind beeindruckt von dem, was sie geschaffen haben. Sie sagen: „Wow! Schaut mal, was für großartige Dinge wir mit dieser Stadt und diesem Turm vollbracht haben!“ Gott oben im Himmel fragt sich: „Was machen die da? Das ist zu viel. Ich muss herabsteigen.“
Ihr habt das Bild im Kopf, oder? Es ist einfach lächerlich und absurd, was sie da treiben. Gott sieht, was die Menschen tun, und spricht sein Urteil. Das lesen wir in den Versen 6 und 7:
„Und der Herr sprach: Siehe, es ist ein einheitliches Volk mit einer einheitlichen Sprache unter ihnen allen, und dies ist erst der Anfang ihres Tuns. Nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, lasst uns herabfahren und dort ihre Sprache verwirren, sodass keiner der anderen Sprache versteht.“
Was ist Gottes Urteil über die Situation? Ganz einfach: Wenn einzelne, widerspenstige Menschen zusammenkommen, werden sie nur noch mutiger und effektiver darin, das zu tun, was sie sich vorgenommen haben. Und was sie sich vornehmen, ist sicherlich nicht Gutes.
Wie wir bereits in Kapitel 8, Vers 21 gesehen haben: „Das Dichten und Trachten des Menschen ist böse von Jugend auf.“ Ich denke, das ist nachvollziehbar. Ich neige eher dazu, über andere zu lästern, wenn ich in einer Gruppe bin, die bereits dabei ist, über andere zu lästern.
Oder denkt an eine radikale Muslimin. Allein kann sie nicht so viel Schaden anrichten, aber wenn sie mit anderen zusammen ist, kann sie ziemlich viel bewirken, wie wir am Freitag gesehen haben. Aufgrund dessen greift Gott im Gericht ein.
Zerstreuung und die Bedeutung von Babel
Vers 8 und 9: So zerstreute der Herr sie von dort in alle Länder, weil sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen. Daher heißt ihr Name Babel, weil der Herr das Selbst verwirrte, alle Sprachen der Länder durcheinanderbrachte und sie von dort in alle Länder zerstreute.
Sie waren zusammen, untrennbar, unschlagbar und unbesiegbar. Deshalb zerstreute Gott sie über die ganze Erde. All ihre Vorhaben wurden zunichtegemacht, zerbrochen, zerschmettert und zerschlagen.
Wir sollen Gottes Handeln hier nicht so verstehen, als hätte Gott Angst, dass die Dinge irgendwann außer Kontrolle geraten könnten. Vielmehr eifert Gott nach Gerechtigkeit und letztendlich nach seiner Ehe. Er greift hier im Gericht ein, um einen Schlussstrich unter die Auflehnung der Menschen zu ziehen. Das Gericht erfolgt zügig und entschieden.
Dies weist darauf hin, dass Gott Rebellion gegen ihn nicht für immer dulden wird. Eines Tages wird er sagen: Schluss damit! Der Tag seines Gerichts kommt, an dem er stolze, rebellische und gottlose Menschen richten wird, die ihm nicht die Ehre geben.
In dieser Erzählung erhalten wir nur einen kleinen Vorgeschmack auf dieses Gericht, das durch die Zerstreuung angedeutet wird.
Die menschliche Rebellion und Gottes Zorn
Besucher, Freunde, wer auch immer du bist: Bist du dir dieser Tatsache bewusst? Von Natur aus sind wir Rebellen. Du bist es, ich bin es, wir alle sind es. Wir gleichen den Menschen von Babel.
Dieser Tatsache können wir einfach nicht entkommen. Deshalb stehen wir in unserem natürlichen Zustand unter Gottes Zorn. Die Geschichte von Babel endet düster und scheint keine Hoffnung zu bieten.
Doch Gott sei Dank endet Gottes Geschichte, die Heilsgeschichte, nicht mit Babel. Es gibt Hoffnung.
Gottes Verheißung an Abraham als Hoffnung
Man schaut im nächsten Kapitel, also ein paar Verse weiter unten, Kapitel zwölf, Verse eins bis drei. Ich lese das kurz vor:
"Und der Herr sprach zu Abraham: 'Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Ich will dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und dir einen großen Namen geben. Du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen. In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.'"
Behaltet die Geschichte von Babel im Kopf und merkt euch hier die Parallelen beziehungsweise die Kontraste, die wir sehen.
Bei Babel waren die Menschen zuerst zusammen, doch sie werden zerstreut. Bei der Berufung Abrams aus den Völkern ruft Gott einen Mann, von dem ein neues Volk entstehen wird.
Zu Babel wollten die Menschen sich einen Namen machen. Gott macht Abraham einen großen Namen.
Zu Babel erleben die Menschen Gottes Gericht. Bei Abraham wird durch ihn gesegnet.
Um Babel herum werden alle Menschen in die ganze Welt zerstreut. Bei Abraham gibt es jetzt Hoffnung für alle Völker.
Was wir hier sehen, ist, dass Gott von Anfang an einen Plan hatte: ein Volk zu sich zu rufen, das mit ihm wieder versöhnt ist. Gott verspricht Abraham, dass durch ihn Segen für alle Menschen kommen wird.
Später, in 1. Mose 22, sagt Gott spezifischer, dass dieser Segen durch Abrahams Nachkommen oder Same kommen soll. Wer ist dieser Nachkomme? Galater 3,16 offenbart uns, dass es Jesus Christus ist.
Jesus Christus als Erfüllung der Hoffnung
Gott wird der Sünde ein Ende machen – das ist sicher. Er wird als Richter kommen, und dann wird es ganz und gar vorbei sein mit Sündern und rebellischen Menschen.
Aber wisst ihr, Gott hat schon jemanden für die Sünder gerichtet. Ja, richtig: Jesus Christus. Wir kennen die Geschichte. Er ist nicht wegen seiner eigenen Sünden gestorben, denn er hatte keine. Er war vollkommen. Trotzdem ist er stellvertretend gerichtet worden. Am Kreuz von Golgatha wurde er von Gott selbst zerschlagen.
Gott hat die Sünde seines Volkes auf Jesus geladen, sodass sie nicht mehr die verdiente Strafe für ihre Sünden erleiden müssen. Jesus hat die Strafe auf sich genommen. Deshalb erleben sie nicht mehr Gottes Zorn und Fluch, sondern seinen Segen – durch diesen Nachkommen Abrahams, durch Jesus Christus.
Es gibt jetzt Hoffnung für die Völker. Obwohl sie fern und zerstreut sind wegen ihrer Rebellion, können sie durch den Glauben an Jesus Christus wieder nahegebracht werden. So werden sie zu einem Volk gemacht, das unter Gottes Herrschaft und Segen wiederlebt.
Persönliche Einladung und Ermutigung
Und ich frage euch, ich frage dich ganz persönlich: Gehörst du zu diesem Volk, das erlöst ist? Möchtest du zu diesem Volk gehören, dann tue Buße und glaube an Jesus Christus.
Wenn du nicht weißt, wie das geht, sprich später mit Matthias und den Ältesten. Aber bitte geh nicht von hier weg, ohne dir über Folgendes im Klaren zu sein: Gottes Gericht kommt. Entweder wirst du es erleiden oder du findest Zuflucht im Schatten des Kreuzes Christi.
Bleibe nicht in deinem Herzen in Babel. Komm zu Jesus und schließe dich seinem Volk an.
Und für euch, die an Jesus glauben und schon zu diesem Volk, diesem erlösten Volk, gehören, habe ich folgende Ermutigung aus 1. Petrus 2,9-10:
Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, damit ihr die Wohltaten dessen verkündet, der euch berufen hat aus der Finsternis in sein wunderbares Licht.
Ihr wart einst nicht sein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk; ihr habt einst keine Gnade erfahren, jetzt aber habt ihr Gnade empfangen.
Ihr gehört nicht mehr zu Babel, zum Volk von Babel, das sich selbst erheben wollte, sondern zu Gott.
Lebt daher für den Herrn und lasst euer Leben ihm in allem Ehre bringen. Dabei ist viel Segen.
Abschluss und Gebetsgemeinschaftseinleitung
Nach einiger Zeit werde ich uns zu einer Gebetsgemeinschaft einladen. Wir schließen hier vorne ab.