Darüber predige ich heute gerne in unserer Reihe zum missionarischen Jahr. Es geht um unseren Zeugendienst. Ich möchte heute darüber sprechen, was wir an Jesus haben und warum wir immer wieder auf diesen Namen zu sprechen kommen.
Wir haben heute nur einen Vers als Predigttext: Apostelgeschichte 4,12. Dort heißt es: „In keinem anderen ist das Heil, auch ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir gerettet werden sollen, als allein der Name Jesus.“
Herr, mach uns deinen Namen immer größer! Amen!
Herausforderungen im Zeugendienst und die zentrale Botschaft
Wir stehen also mitten im missionarischen Jahr. Jetzt weiß ich nicht, wie weit Sie das praktizieren und wie intensiv Sie Ihren Zeugnisdienst für Jesus wahrnehmen. Dabei tauchen bei mir immer wieder Schwierigkeiten auf. Vielleicht machen Sie ähnliche Erfahrungen.
Sobald wir mit Menschen reden, geraten wir oft in Verlegenheit. Was sollen wir sagen? Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einem Krankenbett. Sie sehen den ganzen Jammer und die Not. Dann denken Sie: Was soll ich jetzt überhaupt sagen? Wenn man Krankenschwester wäre, könnte man wenigstens helfen, indem man den Kranken berührt. Das wäre eine Hilfe, dann würde der Kranke etwas spüren. Aber wenn ich nur mit meinen Händen da stehe und reden soll, was sollen meine Worte in diesem Augenblick bewirken? Was kann der Dienst mit dem Mund bewirken? Ich denke da immer ganz gering von mir selbst.
Oder wenn wir Menschen begegnen, die durch den Tod eines lieben Menschen schwer getroffen sind, wird uns das genauso bewusst. Die Worte, die man jetzt sagen will, mögen gut gemeint sein. Aber sie können entweder die Wunden noch einmal aufreißen, indem man erzählt, was einem der Verstorbene bedeutet hat, oder sie können die Situation verharmlosen und darüber hinwegreden.
Manche sagen dann, es wäre besser, überhaupt zu schweigen und nur einen stillen Händedruck zu geben. Ich habe das oft getan, aber es ist wirklich kein mutiges Zeichen unseres Zeugnisdienstes. Dieses schweigende Handgeben ist eher ein Zeichen unserer Kapitulation. Wir wissen nicht, was wir sagen sollen.
Und wenn Sie verzweifelten Menschen gegenüberstehen, was sagen Sie dann? Wir können reden, was wir wollen, doch es prallt oft an den Menschen ab. Wir spüren, dass das Gesagte nicht bis in die Tiefe der Not vordringt. Es hilft nicht wirklich.
Hier liegt das Problem im missionarischen Ja: Was sagen wir?
Ich bin froh, dass wir heute den Apostel Petrus bei seinem Zeugnisdienst beobachten können. In der Apostelgeschichte teilt er uns mit, was er als das wichtigste Thema ansieht, über das wir bei allen möglichen Gelegenheiten sprechen müssen. Es heißt dort: Es ist in keinem anderen Heil, auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir selig werden sollen als allein der Name Jesus.
Wenn wir mit Menschen reden, weichen Sie bitte nicht auf andere Themen aus, über die man leichter sprechen kann. Natürlich können Sie über das Wetter reden oder über die Ärzte, wenn Sie am Krankenbett sitzen. Sie können auch religiöse Themen anschneiden, über die Kirche, ihre Schwächen oder Vorzüge sprechen. Sie können über Ihr Leben und Ihre Erfahrungen reden.
Ich bitte Sie aber, all das zurückzustellen vor dem einen Thema: Es ist in keinem anderen Heil, auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir selig werden sollen als allein der Name Jesus.
Die Geschichte des lahmen Mannes und die Bedeutung des Namens Jesus
Das Erste, was mir dabei wichtig ist: Jeder soll wissen, wo es langgeht.
Ich muss Ihnen noch einmal kurz die Geschichte erzählen, in deren Zusammenhang dieses Wort gesprochen wurde. Damals saß seit vielen Jahren ein schwer kranker, unheilbarer Lahmer vor der Pforte des Tempels und streckte dort seine Hand aus, um um eine milde Gabe zu bitten.
Als Petrus und Johannes vorbeikamen, wollten sie ihm eigentlich auch irgendeine Gabe geben. Christen sind mildtätige Menschen, hoffentlich. Wo Not ist, geben wir. Bei uns ist das Sozialgefüge etwas anders. Wir können sicher besser helfen, als nur Almosen zu geben. Doch der Lahme hatte kein Geld dabei – überhaupt kein Geld.
Dann tat Petrus etwas Großes: Im Namen Jesu machte er diesen kranken Mann gesund. Das war sensationell! Die Menschen schauten auf, im ganzen Tempel strömten die Leute in großen Scharen zusammen. Sie blickten immer wieder auf den Geheilten, dann starrten sie auf Petrus und Johannes und fragten: Wie konnte der das nur machen? Was sind das für Kräfte, was ist da nur möglich?
Wenn in unserer kranken und leidenden Welt so etwas geschieht – und das kann ja nur Jesus tun –, dann horchen die Menschen auf. Wenn wir jetzt das hundertjährige Gedenken an Johann Christoph Blumhardt feiern, ist das auch wieder eine Erinnerung an einen wirkenden Jesus, der seine Macht mit Zeichen bestätigen kann.
Die Menschen kamen zusammen, doch nun war es Petrus wichtig, sie darüber zu informieren. Sie sollten sich nicht täuschen: Diese Krankenheilung sei nicht durch irgendwelche frommen Tricks oder Machenschaften geschehen, als ob ein Mensch das irgendwie aus eigener Kraft schaffen könnte. Stattdessen sagt er, dass dies durch den Glauben an den Namen Jesu geschehen ist.
In dem Augenblick, als er das ausgesprochen hatte, gab es Wirbel im Tempel von Jerusalem. Die Tempelpolizei griff ein, nahm sie fest. Sie wurden verhört und zur Rede gestellt. Denn hier beginnt der Widerstand in der Welt. Er kann sogar in frommen Kreisen auftreten.
Sobald wir so etwas sagen, sobald wir den Namen Jesus in den Mittelpunkt unseres Redens stellen, kommt ein merkwürdiger Widerstand auf. Wenn wir über religiöse Themen sprechen, erträgt die Welt das meist sehr gelassen. Sobald wir jedoch von Jesus reden, entsteht eine merkwürdige Unruhe.
Die Provokation des Namens Jesus und die Realität des Heils
Und mittendrin in dem Verhör, das sich dann anschließt, hat Petrus um der Klarheit willen die Formulierung so gewählt: Der Hohe Rat war empört, schlug auf den Tisch, die Priester waren entsetzt und sagten, diesen Menschen müsse das Reden verboten werden.
Da wählt Petrus die Formulierung: „Es ist in keinem anderen Heil, es gibt keinen anderen Namen.“ Er spricht allen anderen Lösungen und allen anderen Wegen zu Gott das Recht ab, dem Menschen das Heil überhaupt anzubieten – allein der Name Jesus hat diese Macht.
Das war provozierend, das war ärgerlich.
Es gibt ein riesiges Meer von Elend in dieser Welt. Es gibt Unterdrückung und Ausbeutung, Krankheit und Armut, Hunger, Einsamkeit und Verlassenheit. Wenn ich nur daran denke, wie viel Not sich heute hinter unserem Äußeren verbirgt: Wie viele von uns sind heute Morgen hergekommen, verzweifelt, vielleicht haben manche keinen Mut mehr zum Leben.
Andere sagen, ich leide in meiner Einsamkeit, wieder andere sagen, ich leide in meiner Ehe. Die Nächsten sagen, ich leide an den Menschen, mit denen ich zusammenlebe – an meinen Familienangehörigen, an meinen Kindern. Kinder leiden an ihren Eltern, Menschen leiden an ihren Nachbarn. Und andere leiden daran, dass sie niemanden haben. Manche werden gestoßen und getreten.
Und da war das doch von Petrus eine Formulierung, die deutlich macht: Wo wir heute Tränen abwischen, da kommt kein Heil, da wird wieder geweint. Wo heute in der Welt Frieden geschlossen wird, da droht neuer Krieg, da gibt es kein Heil. Und wo wir in der Welt Ungerechtigkeit bekämpfen, schaffen wir im selben Augenblick neue Ungerechtigkeit.
Das klingt so pessimistisch, was Petrus sagt. Aber er will ja etwas ganz anderes tun. Er will Menschen weiterführen zum Heil, das allein möglich ist. Er will klarstellen und sagen, damit er euch nicht täuscht, als ginge es uns jetzt nur um Heilung. Sonst hätte er ja längst eine große Praxis aufgemacht.
Petrus will sagen: Das Heil ruht allein im Namen Jesu. Ob du krank bist oder gesund, ob du arm oder reich bist, ob du verzweifelt oder fröhlich lebst – das Heil ruht allein in Jesus.
Die persönliche Erfahrung des Heils in Jesus
Und jetzt möchte ich Ihnen einfach schildern, dass Jesus seine Hand auf Menschen legt und ihnen sagt: Du bist mein.
Ganz gleich, wo Menschen leben müssen, unter welchen Belastungen sie auch stehen oder in welcher Traurigkeit sie sich befinden – Jesus Christus legt seine Hand auf sie und sagt: Du bist mein!
Dieser Jesus ist der Sieger über Hölle, Teufel und Tod. Er schenkt ein solches Heil, dass man sagen kann: Was soll mir denn jetzt noch geschehen? Jesus ist bei mir. Ich bin geborgen in seiner Nähe.
Das war die große Erfahrung, die Petrus mit seinem Leben gemacht hat. Nicht meine Frömmigkeit macht mich besser, nicht mein Leben wird anders, indem ich mir einbilde, ich sei besser.
Sondern ich kann mich nur im Vertrauen an Jesus hängen. Er ist derjenige, der mein Leben bewahrt und behütet. Ich lebe von seiner Vergebung, die mein altes Leben bewältigt.
Dann ist es seine starke Hand, die mich durchträgt. Das Heil ruht in Jesus allein, es gibt kein anderes Heil.
Und wenn mir gleich mein Herz zerbricht, so bist du doch mein Zuversicht, mein Teil und meines Herzens Trost, der mich durch sein Blut erlöst hat.
Die Herausforderung im missionarischen Jahr: Was sollen wir sagen?
Jetzt befinden wir uns im missionarischen Jahr und sind im Zeugendienst. Wir reden mit anderen Menschen um uns herum und fühlen uns oft hilflos. Was sollen wir denn sagen? Das sollen sie sagen.
Ich habe jedoch den Verdacht, dass viele von uns dieses Heil noch gar nicht vollständig erfahren haben. Vielleicht sehnen Sie sich immer noch danach, einen kraftstrotzenden Körper zu haben, wie ein zwanzigjähriger junger Mann. Sie denken vielleicht, das wäre das Heil. Oder Sie glauben, wenn Sie mehr Geld zur Verfügung hätten, wäre das Heil erreicht. Vielleicht hoffen Sie, dass sich die Schwierigkeiten, die Sie heute belasten, lösen – und ich gönne es Ihnen. Ich spreche Ihnen zu, dass Jesus Ihnen dieses Wunder auch tun kann.
Doch das Heil liegt nicht in der Lösung der Probleme. Das Heil ruht einzig und allein in dem Herrn, der seine Hand auf Sie legt, der Sie als sein Kind annimmt und sagt: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir. Weiche nicht, ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ Unter seinem Schirm sind wir vor den Stürmen aller Feinde sicher.
Es kann in unserem Leben alles Mögliche geschehen, aber wir sind im Heil und gehen auf die Erfüllung dieser großen Zusage Gottes zu. Wenn wir eines Tages in der Ewigkeit von Angesicht zu Angesicht schauen, wird das Heil vollkommen sein.
Das muss im missionarischen Jahr verkündigt werden. Jeder soll wissen, wo es langgeht und wo das Heil liegt.
Umgang mit kritischen Einwänden und die Bedeutung praktischer Nächstenliebe
Mein zweiter Punkt: Achtung, kritische Einwände.
Wenn ich so etwas verkünde, werden einige empört reagieren. Ihnen wird der Hut hochgehen, und sie werden aufschreien. Vielleicht passiert das erst später, wenn sie die Kassette hören. Einige werden sagen: „Das kann doch nicht wahr sein! Da erlaubt er sich etwas und sagt, allein wenn wir Worte machen, was soll denn da schon anders werden?“
Sie sagen, er redet nur von Jesus, Jesus, Jesus und lässt die liebe Welt mit ihrer Not allein. In unserer evangelischen Kirche gibt es viele, die behaupten, Mao habe mehr Heil erreicht als alle Christen zusammen.
Auf Ihrem Platz liegt ein Blatt, das sich mit dieser Frage beschäftigt: Was ist heute Heil im Denken der Christen? Das fordert uns sehr heraus, wenn wir wissen, wie draußen in der Welt die Not gen Himmel schreit.
Im Januar war eine Reisegruppe aus Holzgerlingen mit Heiko Grimmer in Kalkutta. Die Menschen dort haben einen regelrechten Schock bekommen. Sie konnten das grenzenlose Elend verhungernder, dahinvegetierender Menschen kaum begreifen.
Ich verstehe, dass viele sagen: Das Heil muss doch sichtbar zum Ausdruck kommen. Ist Heil nicht vielmehr, wenn wir Brot geben? Darum lassen Sie mich klarstellen: Jesus hat uns das in vielen Gleichnissen deutlich gemacht. Der Lazarus vor unserer Tür fordert uns heraus. Ein einfaches Glas Wasser, das wir reichen, und ein Stück Brot, das wir im Namen Jesu geben, sind wichtig.
Liebe Schwestern und Brüder, ich denke, wir werden immer sehr beschämt sein, weil wir so wenig tun. Darüber kann es gar keine Frage geben. Wo immer sich eine Möglichkeit bietet, investieren Sie Ihr Geld und Ihre Kraft in das Tun der Liebe und des Guten. Solange wir noch in dieser Welt sind, hilft es uns nichts, wenn wir nichts tun.
Doch wir müssen mit Petrus sagen: Das Heil ist es nicht allein. Im Gegenteil, weil wir den Menschen das ganze Heil geben wollen, geben wir ihnen auch Brot und medizinische Hilfe. Wir wollen so viel wie möglich in Lösungen investieren, damit Menschen befreit werden.
Aber es darf nicht angehen, dass wir vorläufige Lösungen als Heil ausgeben. Wir Deutschen haben eine unglückselige Heilszeit bis 1945 hinter uns. Wir wissen, wie Ideologien, die Gerechtigkeit, Liebe und Güte vermitteln wollten, letztlich Unrecht bewirkt haben.
Darum wollen wir uns als Christen nicht wieder in solche Ideologien verstricken. Wir sagen: Weil wir Menschen das ganze Heil bieten, weil Jesus auch hinter den Verhungerten von Kalkutta steht und ihnen seine Liebe erfahren lassen will, geben wir ihnen auch das andere.
Ich meine sogar, die große Erschütterung kommt nicht erst durch die Welthungersnot oder das große Unrecht der Ausbeutung ganzer Völker. Diese Erschütterung gibt es schon im eigenen Leben. Hat Sie das in Ihrem Glauben noch nie angefochten?
Wie oft hat Jesus Ihr Gebet nicht erfüllt? Sie haben doch immer geglaubt, das Heil müsse doch kommen. Wenn er mich so beschenkt, dann muss er mir doch auch das Kleine geben. Doch er hat Ihnen die Schwierigkeiten nicht weggenommen.
Das sage ich nicht, weil wir uns der Not in der Welt entziehen wollen. Ich sage es, weil das Heil nicht dort liegt, wo wir unsere ganzen Wunschvorstellungen verwirklicht sehen.
Weil wir vom großen Heil ausgehen, das Jesus aufrichtet, orientieren wir uns am Handeln Jesu. Wie hat Jesus sich den Leidenden und Ausgestoßenen angenommen?
Gerade dort hat er deutlich gemacht: Vor dem ganzen schrecklichen Bündel von Schmerzen des Gichtbrüchigen auf seiner Matratze sagte er: „Mensch, dir sind deine Sünden vergeben!“ Der Jesus, der so genau wusste, was Schmerzen sind.
Wir wollen das nicht vermischen oder falsch gleichsetzen. Wir wollen sagen: Es ist uns ganz wichtig, Liebe und Gutes zu geben, jedem Menschen um uns herum. Gerade dort wollen wir auch etwas von unserer Anteilnahme spüren lassen. Wir wollen zuhören, wenn jemand Lasten trägt, damit er bei uns ausreden kann.
Im Zeugnis des missionarischen Jahres wollen wir aber deutlich sagen: Das Heil ist mehr als Gesundung. Das Heil ist mehr als eine Wunderheilung. Das Heil ist mehr als Befreiung von Schmerzen. Das Heil ist mehr als Lösung von Eheproblemen. Das Heil ist mehr als die Lösung von Sorgen, die uns belasten.
Das Heil ist erst dort da, wo ich den lebendigen Gott erkenne, der mir in Jesus den ganzen Frieden gibt und sagt: „Ich bin bei dir.“ Wo er mich als Kind und Sohn annimmt. Wo ich weiß, dass die Jahre, die ich lebe, in seinem Namen sind. Und wenn ich sterbe, gehe ich auf den neuen Leib zu, den mir Jesus geben wird.
Petrus hat es provozierend gesagt: Kein anderes Heilen! Manche sagen mir, ich würde das manchmal etwas provozierend ausdrücken. Doch ich sehe es im Neuen Testament begründet und in der Predigt der Apostel. Kein anderes Heil!
Gedenken der Leidenden und die universelle Bedeutung des Heils in Jesus
Dieser Sonntag soll heute, nach dem Wunsch der Deutschen Evangelischen Allianz, auch dem Gedenken derer dienen, die um Jesu Willen leiden. Ich werde das nachher vor der Fürbitte Ihnen einzeln noch einmal nennen.
Es sind Menschen, die mitten in einer Heilsideologie dieser Welt laut sagen: Es gibt kein anderes Heil. Und sie wissen, was das unter den Machtstaaten dieser Welt heute bedeuten kann. Kein anderes Heil als in Jesus allein.
Es gibt keinen neuen Menschen durch den Marxismus, sondern erst durch die Heilung Jesu. Vielleicht entwickeln wir ein wenig Liebe und Gefühl, sodass wir auch einem Marxisten in Güte und Freundlichkeit bezeugen können: Und doch bleibt hinter allen euren Umwälzungen am Ende die alte Not des Menschen, der friedelos dahinlebt und das Gute nicht vollbringen kann, weil in seinem Leben eine andere Macht ist, die ihn vom Bösen abhält.
Wir müssen es provozierend sagen: Es gibt kein anderes Heil, auch nicht unter einer Milliarde Chinesen. Es gibt kein anderes Heil in einem vom Überfluss überschütteten Westdeutschland. Nicht das Geld ist es, nicht unsere Sparkonten, nicht der Überfluss, unsere Arbeitsverhältnisse oder die Vollbeschäftigung, auch nicht die Regierung, die wir uns wählen.
Es ist kein anderes Heil als allein in Jesus.
Das Vorletzte hat seine Wichtigkeit, aber das Letzte ist doch das Wichtigste vor allem anderen. Und das Heil ruht nur im Letzten und nicht im Vorletzten.
Die Kraft des Wortes und die Vollmacht im Namen Jesu
Dieses Zeugnis wird bekräftigt. Ich wollte Ihnen sagen: Jeder soll wissen, wo es langgeht. Darum reden wir darüber. Achtung, kritische Einwände: Sagt er das nicht etwas provozierend? Und das Letzte noch: Dieses Zeugnis wird bekräftigt.
Wir erleben es wieder unter unseren evangelischen Freunden, dass wir oft deshalb angegriffen werden. Man sagt uns: Ihr wollt ja nur Worte machen. Die Mission darf aber nicht nur Worte machen. Ich kenne überhaupt keine Missionsarbeit, wo nur Worte gemacht wurden. Sagen Sie mir diese Missionsarbeit! Wo ist das je in der Geschichte geschehen, dass ein Missionar nur gepredigt hat? Das gibt es nicht.
Und Sie wissen aus den Missionen, mit denen wir in Verbindung sind, aus den evangelikalen Missionen, dass fast die ganze Arbeit nur noch aus Liebestätigkeit besteht. Man fragt sich manchmal: Kommt er noch zum Predigen? Ihr überarbeiteten Ärzte, kommt er noch dazu, irgendwann noch den Kranken zu sagen, wo das letzte Heil liegt? Aber das wird ja schlecht gemacht. Das sind ja nur, nur Worte, Worte.
Dieser Petrus, der das vor dem Hohen Rat bekennt: Es ist in keinem anderen Heil. Er hat viel, viel früher, als er mit Jesus wanderte, einmal zu Jesus gesagt: Herr, es gibt eigentlich für mich nichts mehr in dieser Welt als deine Worte. Du hast Worte des ewigen Lebens. Wenn du sprichst, dann löst sich etwas. Wenn du sprichst, dann geschieht etwas. Das sind nicht bloß Worte, die verhalten, sondern Worte, die etwas in Bewegung setzen.
Darum war es Petrus wichtig, darauf hinzuweisen. Er hat das ja selbst so getan. Er stand vor dem lahmen Mann und sagt: „Im Namen Jesus stehe auf!“ Nur ein Wort – und es geschah. Ein Kranker wird gesund. Das sind keine Märchen, sondern Ereignisse.
Wir wissen, dass unter dem Wort Jesus sich Dinge in Bewegung setzen, sich Dinge ereignen und Dinge geschehen im Namen Jesu. Es ist mir, als wenn Sie jetzt meinen Schlüsselbund nehmen. Wenn Sie meinen Schlüsselbund nehmen, dann können Sie dadurch in meine Glastür hinein. Sie haben dann den Zugang.
Im Namen Jesu haben Sie Siegelrecht, über Jesus zu verfügen. Der Petrus wusste: Im Namen Jesu ist mir Macht gegeben, so ein Wunder zu vollbringen. Viele Christen sind ganz blind dafür, welche Vollmacht sie haben.
Wenn wir im Namen Jesu reden – und wir haben heute unseren Gottesdienst wieder im Namen Jesu begonnen – dann ist dieses Wort, das wir reden, ein Wort, das ihnen das Heil bringt. In dem Augenblick, in dem wir es verkünden, werden Menschen die Augen geöffnet. Sie erkennen Gott, der sie liebt. Sie erkennen die Nähe Jesu und sein Erbarmen – das auf einmal wird ihnen aufgeschlossen.
Da geschieht es, wenn wir an Krankenbetten treten und von Jesus reden, mit unseren ganz schlichten Worten, dass plötzlich einer sagt: Ja, ich habe gar keine Angst mehr, ich bin ganz getrost und weiß mich geborgen.
Mir bleibt jedes Mal der Atem stocken, wenn ich das erlebe. Es ist mir wie das Wunder der Heilung des Gelehnten. Dieses Wort wird von Jesus bekräftigt. Der auferstandene Herr steht hinter unserem Wort.
Wir gehen zu Menschen, die gebunden sind, und sagen: Ich kann mich nicht lösen von meinen Süchten. Wir sagen ihnen im Namen Jesu: Er mach dich frei von aller Umklammerung. Und wir erleben, dass Menschen frei werden.
Nicht, dass man meint, das spiele sich nur im Psychischen ab. Es kann sein, dass Gott manchen von uns die Gabe gibt, leibhaftige Wunder zu erleben. Das hat es zu allen Zeiten und immer gegeben.
Wir wollen uns gar nicht festlegen, weil ja auch dann nicht das das Eigentliche bleibt, sondern das Heil ruht allein dort, wo wir seinem Namen glauben. Der Name, über allen anderen Namen, der Name Jesus – an dem liegt es eben doch.
Dieser Name, vor dem sich einmal alle Knie beugen, vor dem auch heute schon die Lügenmächte der Hölle schweigen müssen – diesen Namen predigen wir, den Namen Jesu. Von dem reden wir. Das sind nicht nur Worte.
Paulus spricht dann von der Gemeinde von Korinth, die an seinen Namen glauben. Und heute am Sonntag, Herr Minister, denken wir an die, die selig sind, wenn sie um des Namens Jesu willen geschmäht werden. Denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit ist, ruht auf ihnen um des Namens Jesu willen.
Wir reden doch nicht im Namen der evangelischen Kirche, wir reden doch nicht im Namen unserer Frömmigkeit. Wir reden im Namen Jesu, der den Tod überwunden hat und der das Heil der Welt allein ist und ihr Heil werden will.
Der Auftrag zur Verkündigung des Namens Jesu
Zu diesem Dienst ruft uns heute Jesus: Wir sollen seinen Namen verkündigen.
Alle, die den Namen des Herrn anrufen, sollen durch den Namen Jesu selig werden. Amen.