Wir haben jetzt zwanzig vor drei, wenn die Uhr stimmt. Ist richtig, halb vier möchtet ihr gerne Kaffee trinken? Einige kennen das schon: Einer meiner Enkel, Amos, hat mir zu Weihnachten diese Eieruhr geschenkt, weil ich immer so lange predige.
Das ist wirklich gute Erziehung, ein gutes Erziehungsmittel. Man findet es ja auch schön, wenn unsere Kinder und Enkel uns auf Fehler oder Schwächen aufmerksam machen. Man hat ja noch ein bisschen Zeit, zu lernen. Ja, ich hoffe, dass ich mich auch daran halte.
Danke herzlich, dass ihr bei diesem wunderbaren Wetter alle gekommen seid. Als Roger eben gebetet hat, dass ich mit Freude und innerer Überzeugung etwas sagen soll, war das gar nicht so leicht bei diesem Kapitel. Große Freude habe ich dabei nicht, das muss ich ganz ehrlich sagen. Ich würde viel lieber über etwas anderes predigen als über 2. Petrus 2.
Überzeugung hoffe ich, dass ich die habe, aber na ja, war mal ab. Ich schlage vor, dass wir aus Kapitel 2 die ersten acht Verse lesen. Das ganze Kapitel ist dermaßen voll, reich und auch teilweise schwierig, dass wir sowieso nicht Vers für Vers durchkommen.
Ich werde auf die ersten Verse am meisten eingehen. Im zweiten Teil, ab Vers neun, wird manches wieder neu aufgegriffen und noch einmal vertieft. Ich hoffe, dass wir so einigermaßen einen Überblick bekommen. Es werden viele Fragen entstehen, dafür haben wir ja auch den Abend. Unter anderem hoffe ich, dass wir dann auch darüber reden können.
Ich lese aus 2. Petrus 2,1-8:
Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche verderbliche Sekten nebeneinführen und den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen. Viele werden ihren Ausschweifungen nachfolgen, um welcher Willen der Weg der Wahrheit verlästert wird.
Durch Habsucht werden sie euch mit erkünstelten Worten verhandeln, welches das Gericht des alten Herrn nicht zögert, und ihr Verderben schlummert nicht. Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in den tiefsten Abgrund hinabstürzend in Ketten der Finsternis überlieferte, um aufbewahrt zu werden für das Gericht, und die alte Welt nicht verschonte, sondern nur Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, bei sich behielt — das steht ganz komisch da, ich weiß auch nicht, was das Wort da bedeuten soll — als er die Flut über die Welt der Gottlosen brachte,
und die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und zur Zerstörung verurteilte, indem er sie denen, die gottlos leben würden, als Beispiel hinstellte und den gerechten Lot rettete, der vom ausschweifenden Wandel der Rücksichtslosen gequält wurde. Denn der unter ihm wohnende Gerechte quälte seine gerechte Seele Tag für Tag mit den gesetzlosen Werken, die er sah und hörte.
Christoph, muss ich noch auf etwas achten oder lauter oder leiser sprechen? Bitte? Nicht so weit weg, okay.
Vorab nur eine kurze Bemerkung: Ich mache jetzt keine Reklame für Kohlbeck Baumernbrötchen. Aber als ich mir vor zwei Tagen abends zwei aus dem Gefrierschrank holte und die Verpackung aufriss, habe ich mir mal durchgelesen, was da so steht. Das scheint mir eine gute Einleitung zu dem, was ich jetzt sagen möchte.
Die Brötchen und Brote unserer Spezial Rustikal Bäckerei verbinden traditionsbewusstes Bäckerhandwerk mit modernen, anspruchsvollen Produktideen. So arbeiten wir ausschließlich mit natürlichem Sauerteig, nehmen uns die Zeit für eine lange Teigführung und backen traditionell auf dem Steinhofen. So entstehen rustikale Spitzenprodukte – außen kross, innen saftig, mit einem unverwechselbaren Geschmackserlebnis. Lassen Sie sich überzeugen.
Ja, was soll das? Jeden Morgen nehme ich mir zwei rustikale Brötchen oder ein rustikales Brötchen, das dementsprechend vorbereitet ist. Man tut es nur noch auf den Toaster und backt es zehn Minuten oder weniger auf, um es dann genussvoll zu essen – außen kross und innen weich oder saftig, naja.
Aber so komme ich mir auch vor, wenn ich heute über den zweiten Petrusbrief spreche. Andere haben daran gearbeitet, haben Teig gerührt, die richtige Mischung gefunden und sich viele Gedanken gemacht. Sie haben Zeit vergehen lassen, allerdings ohne Sauerteig. Ich kann das jetzt aufbacken, das benutzen, was andere gemacht haben, und ich hoffe, dass wenigstens ein bisschen davon euch sättigt oder euch eine Hilfe ist.
Ich bin kein Lehrer im biblischen Sinn. Wenn ich Roger höre oder auch andere Brüder, die eine ausgesprochene Lehrgabe haben, kann ich nur davon profitieren. Ich bin dankbar dafür, dass viele schon vorgearbeitet haben, was ich dann benutzen kann, um es vielleicht anzuwenden, noch ein bisschen kross zu machen oder was auch immer, damit man es gerne isst und auch verdaut und Gewinn davon hat.
So danke ich ganz herzlich Brüdern wie Benedikt Peters, der einen sehr, sehr guten Kommentar über den zweiten Petrusbrief und auch über den Judasbrief geschrieben hat. Ich kann euch nur sehr empfehlen, diesen Kommentar zu lesen, ganz praktisch Vers für Vers.
Ich bin überhaupt kein Griechisch-Kenner. Da sind Roger und Benedikt ja Spezialisten. Die griechischen Begriffe werden sehr gut erklärt, praktisch geschrieben, gründlich und tiefgründig, aber auch nicht irgendwie akademisch. Zweiter Petrusbrief und Judasbrief, 8,90 Euro, wenn ihr möchtet. Ich habe davon sehr profitiert.
Ein zweites Buch ist von John MacArthur. Manche werden von euch nicht mit allen seinen Ansichten übereinstimmen, aber das ist ein Mann, der auch viel nachgedacht hat, viel Lebenserfahrung besitzt und auch sehr praktisch kommentiert. Auch was das Griechische betrifft, soweit ich das beurteilen kann, ist es sehr gut und hilfreich.
Dann der Kommentar von William MacDonald zum Neuen Testament – den kann ich auch nur empfehlen, gerade zum ersten und zweiten Petrusbrief. Leicht verständlich, ganz praktisch. Ich habe davon sehr viel profitiert. Auch Warren Wiersbe gehört zu den Autoren, die ich sehr schätze und benutze.
Ich möchte euch bitten, wenn ihr euch weiterhin intensiv mit diesem Brief beschäftigen möchtet – wir kommen ja nicht dazu, alle Verse wirklich gründlich zu behandeln – dann greift zu diesen Kommentaren. Wenn ich das eine oder andere zitiere und vorlese, ist das nicht auf meinen Mist gewachsen. Ich werde immer die Quelle nennen, aber ich hoffe, dass es hilfreich ist.
Martin Lloyd-Jones war ein bekannter englischer Prediger, der auch viel geschrieben hat. Eigentlich war er Arzt und hat sich sehr viel mit der Bibel beschäftigt. Er schrieb: „Von allen Kapiteln in der ganzen Bibel gehört dieses zweite Kapitel aus dem zweiten Brief des Petrus zu den furchtbarsten. An Drohungen, Warnungen, Ankündigungen von Gericht, Zerstörung und Untergang gibt es nichts in der gesamten Heiligen Schrift, das dieses besondere Kapitel übertrifft.“
Ja, ich glaube, dass man da zustimmen kann. Dieses Kapitel 2 ähnelt auch sehr dem Judasbrief. Von der Länge her hat es fast exakt die gleiche Anzahl an Versen. Es behandelt ein ähnliches Thema: falsche Propheten, Irrlehre und das Gericht Gottes über sie.
Der zweite Petrusbrief beschreibt diese Irrlehre noch detaillierter und ausführlicher und braucht dafür 22 Verse, während Judas nur elf Verse für dieses sehr ernste Thema benötigt. Also eine ziemliche Verwandtschaft zwischen dem zweiten Petrusbrief und dem Judasbrief.
Judas hatte eigentlich vor, erbaulich über das gemeinsame Heil zu schreiben, wir kennen das. Doch er wurde vom Geist Gottes genötigt, die Briefempfänger zu ermahnen, für das Glaubensgut zu kämpfen. Sein eigentliches Anliegen war ein ganz anderes, aber der Geist Gottes drängte ihn, die Gläubigen zu ermahnen, den Glaubensinhalt, der uns im Neuen Testament überliefert ist, zu bewahren, zu schützen und zu pflegen.
Ja, das verbindet mich auch mit Judas. Ich hätte auch lieber über 2. Petrus 1 oder Kapitel 3 gesprochen, wo es ein bisschen praktischer wird. Vielleicht macht Gott das sogar möglich?
Roger und ich müssen uns morgen den Dienst teilen. Martin Fedder ist krank und kann gar nicht kommen. Wir müssen sehen, wie wir da weiterkommen.
Ich wurde nicht vom Heiligen Geist davon abgehalten, über dieses Kapitel etwas zu sagen oder zu schreiben. Vielmehr hat unser lieber Eltern-, Bruder- und Freund Martin Fedder mich mehr oder weniger gedrängt, hier über dieses Kapitel etwas zu sagen, weil er sehr gerne über Kapitel 3 gesprochen hätte. Na ja, so passiert das manchmal.
Nochmal ein kurzer Vergleich: Vielleicht hat Roger das gestern schon kurz erwähnt.
Im ersten Petrusbrief wird die Verfolgung der Christen von außen beschrieben. Diese Verfolgung wird von Satan initiiert, der in Kapitel 5, Vers 8 als Widersacher und brüllender Löwe dargestellt wird. Dem sollen wir standhaft widerstehen.
Der zweite Petrusbrief schildert hingegen die Verführung von innen und beginnt mit den Worten: „Es waren aber auch falsche Propheten und ein Volk.“ Damit greift er zurück und macht deutlich, dass es im Alten Testament, in der Vergangenheit, im Volk Israel falsche Propheten unter dem Volk Gottes gab. Er schließt dann mit den Worten in Kapitel 2, Vers 1: „Es werden falsche Lehrer unter euch sein.“ So wie im Alten Testament falsche Propheten da waren, so werden auch unter euch falsche Propheten und falsche Lehrer sein.
Hier wird der Satan nicht als brüllender Löwe beschrieben, der leicht zu erkennen und einzuschätzen ist, sondern als listige Schlange. So wie der falsche Prophet Bileam, der in Vers 15 erwähnt wird. Seine verführerische Lehre und sein Rat werden in der Bibel durchgehend bis nach Maleachi und auch im Neuen Testament bis in die Offenbarung immer wieder erwähnt – der Rat Bileams. Es ist sehr interessant und wirklich sehr aktuell, darüber nachzudenken, was er geraten und gelehrt hat und wie er das Volk Gottes verführt hat.
Während im ersten Kapitel von 2. Petrus, das wir morgen schon hören werden, die Gefahr der Trägheit beschrieben wird, mit der Betonung auf Fleiß, Erinnern und Aufwecken – ihr erinnert euch an die Worte von Roger –, wird im zweiten Kapitel vor der Gefahr der Offenheit für Irrlehren und Unmoral gewarnt.
Aus dieser schlichten Beobachtung können wir eine sehr aktuelle und praktische Lektion lernen: Wenn unter uns die Liebe zum Herrn und zu seinem Wort erkaltet, wächst sehr oft die Offenheit und das Interesse für christliche Schaumschläger, Beutelschneider und Publikumsmaneten mit ihren Lehren, die uns in den Ohren kitzeln, sowie für Praktiken, die uns durchaus sehr angenehm sind.
Erinnern wir uns an 2. Mose 32, ein sehr praktisches Kapitel, das man gut auf unsere Zeit anwenden kann. Aaron, der Führer und Prophet des Mose, war das Sprachrohr, während Mose auf dem Berg in der Gegenwart Gottes die Gebote und Satzungen empfing. Aaron war unten im Tal und verleitete das Volk. Sie wollten nicht länger auf Mose warten, der schon so lange oben war. Aaron merkte, dass er reagieren musste und versuchte, die Sache irgendwie in Grenzen zu halten. Doch das Urteil Gottes über Aaron war, dass er das Volk zügellos gemacht hat. Das ist wirklich schlimm.
Wir wissen alle, dass Aaron das Volk verleitete zu essen, zu trinken und zu tanzen – alles unter der Überschrift oder dem Motto „Fest für den Herrn“. Im Namen des Herrn hat man sich also belustigt.
Am Ende dieses Abschnitts haben wir einen schönen Vers von Leonard Ravenhill: „Unterhaltung ist des Teufels Ersatz für Freude. Je mehr Freude du am Herrn hast, desto weniger Unterhaltung brauchst du.“ Ich glaube, das ist ein wahrer Satz, den man sich gut merken kann. Wenn ihr heute nichts anderes mitnehmt, dann habt ihr, glaube ich, schon viel gelernt – vor allem, wenn wir das auch wirklich in unser Leben aufnehmen.
Darum geht es ja hier in diesem Kapitel. Kapitel eins endet mit heiligen Männern, die vom Heiligen Geist getrieben und geleitet wurden und Weissagungen machten. Kapitel zwei beginnt mit dem abscheulichen Gegenteil: falschen Propheten, die von Habsucht, Ehebruch und fleischlichen Lüsten angetrieben werden. Das ist ein krasser Gegensatz, wie das erste Kapitel endet und das zweite beginnt.
Man kann dieses Kapitel in vier Abschnitte gliedern, was relativ einfach ist: Verse 1 bis 3 behandeln das Eindringen und die Taktik der falschen Lehre und Propheten. Verse 4 bis 11 geben Beispiele für das Gericht über die Irrlehre. Der dritte Teil, Verse 12 bis 19, beschreibt die Eigenschaften oder den Charakter der falschen Lehrer. Im vierten Teil, den letzten beiden Versen 20 bis 22, geht es um das Ende der Führer.
Gerade über die ersten Verse möchte ich jetzt ein bisschen mit euch reden, nachdenken und überlegen, inwieweit das auch für uns ein ganz aktueller Abschnitt ist – die Taktiken und das Eindringen der Irrlehre im Volk Gottes heute.
Jesus hatte das den Jüngern schon prophezeit. In Matthäus 7,15 heißt es: „Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen.“ Und auch in Matthäus 24,10 steht: „Viele falsche Propheten werden aufstehen und viele verführen.“ Paulus prophezeite den Ältesten von Ephesus in Apostelgeschichte 20: „Reißende Wölfe werden zu euch hereinkommen, und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger hinter sich herzuziehen.“
Das sind also die Gefahren, die von innen kommen – nicht der Druck von außen, nicht die Probleme von außen –, sondern aus unserer Mitte werden solche Männer kommen und auftreten.
Auch der Apostel Johannes schreibt in 1. Johannes 4, dass viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen sind. Und auch Judas warnt mit ähnlichen Worten in seinem Brief davor.
Wir lernen daraus: Diese Warnungen sollen uns als Gemeinde zu allen Zeiten wachhalten. Wir sollen wirklich aufmerksam geistliche Strömungen und Verhaltensweisen anhand der Bibel prüfen.
Falsche Propheten reden im Allgemeinen aus spontaner Eingebung, wecken Emotionen und öffnen Herzen.
Ich habe in den letzten Tagen zum zweiten Mal diese Lutherbiografie gelesen, die ich sehr empfehlen möchte. Sie ist jetzt zum Sonderpreis von zwölf Euro statt neunundzwanzig Euro neunzig erhältlich und umfasst sechshundert Seiten.
Die Biografie ist besonders interessant, wenn man die Zeit betrachtet, in der Martin Luther auf der Wartburg sitzt und unter schweren Verdauungsstörungen leidet. Er hat dies ganz freimütig in seinen Tischreden festgehalten. Auch in seinen Briefen ist es spannend zu lesen, wie sehr er sich gequält hat. Dennoch übersetzte er die Bibel und war mit seinem Herzen immer bei den Wittenbergern, bei seiner Gemeinde. Er sorgte sich um sie, obwohl er nicht zu ihnen gehen durfte und gezwungen war, auf der Wartburg zu bleiben. Ab und zu erhielt er Briefe von seinen Freunden, doch insgesamt war er stark abgeschottet.
Im Jahr 1521 erfuhr er, dass sich in seiner Abwesenheit, also kurz nachdem er aufgetreten war und sich im Reichstag zum Evangelium und zu seinen Überzeugungen bekannt hatte, Männer in Wittenberg erhoben hatten. Philipp Melanchthon ehrte einen sehr gelehrten jungen Bruder, der besonders gut Griechisch konnte. Dieser wurde mehr oder weniger mit der Betreuung der Gemeinde betraut, zusammen mit weiteren Brüdern.
Doch dann passierte Folgendes: Melanchthon war ein sehr gottesfürchtiger und gelehrter Mann. Er empfahl bestimmte Eigenschaften, um in Situationen, in denen plötzlich falsche Propheten auftauchen, richtig zu reagieren. Ich möchte einige Sätze daraus vorlesen:
Da tauchte plötzlich der Zwickauer Prophet Münzer auf. Er lernte einen Nikolaus Storch kennen, einen hageren, glotzäugigen Mann, der eine geradezu unheimliche Fähigkeit hatte, seine Zuhörer in seinen exzentrischen, überweltlichen Bann zu ziehen. Er berichtete von mystischen Visionen und Offenbarungen. Ehe man sich versah, versammelten Münzer und Storch Scharen begeisterter Anhänger um sich. Sie setzten sich nicht nur vom Katholizismus Roms ab, sondern auch von der Reformation Luthers und sogar von der Bibel.
Münzer pries Storch öffentlich von der Kanzel und beauftragte ihn, Geheimversammlungen abzuhalten, in denen er die Menschen auf einem direkten Weg zu Gott unterweisen konnte. Melanchthon war fasziniert, ebenso Amsdorff, ein Freund von Luther. Das ist für mich ein Phänomen: Gebildete Männer, die so etwas erlebten und dennoch nicht rechtzeitig Alarm schlugen.
Sie sagten noch andere Dinge, die eigentlich schon die Alarmglocken hätten läuten lassen müssen. Zum Beispiel, dass in diesen neuen Zeiten biblische Aussagen durch eine direkte Offenbarung Gottes ersetzt werden könnten. Wenn die Bibel so heilsnotwendig sei, so die Zwickauer, warum habe Gott sie dann nicht vom Himmel fallen lassen? Aber jetzt hätten sie ja den Heiligen Geist direkt.
Das möchte ich an dieser Stelle betonen, weil wir heute in unserer Zeit genau dasselbe wieder erleben. Immer mehr Männer, leider auch oft Frauen – ich denke an Maria Prean, falls der eine oder die andere diese Dame kennt – und auch an Reinhard Hirzler. Das sind Namen, die einigen vielleicht bekannt sind. Sie können viel erzählen, haben einiges erlebt und manches getan, wie zum Beispiel Waisenhäuser gegründet und sich um Menschen gekümmert.
Doch sie verkünden auch, dass wir jetzt in der Zeit des Heiligen Geistes leben und Gottes Wort eigentlich gar nicht mehr so brauchen. Wir seien im Zeitalter des Heiligen Geistes und in der glücklichen Lage, direkt von Gott, vom Heiligen Geist, belehrt zu werden. Klar, man habe noch die Bibel, aber der Heilige Geist rede jetzt auch getrennt von der Bibel durch uns zu den Menschen.
Das ist eine lange Geschichte, die ich nur kurz andeuten möchte. Wir müssen wirklich aufpassen. Schon damals, in der Reformationszeit, war das eine große Gefahr. Luther war nur wenige Monate abwesend, und schon hatten diese falschen Lehrer einen Eingang gefunden. So wie Petrus es ankündigt: „Auch unter euch werden falsche Lehrer sein, die verderbliche Sekten einschleppen und die Gemeinde verführen“ (2. Petrus 2).
Diese Gefahr bestand zu allen Zeiten, besonders in der Reformationszeit, dann im Pietismus, in der Erweckungsbewegung, der charismatischen Bewegung, der Pfingstbewegung und so weiter. Hier ist die Rede von falschen Propheten. Ich habe versucht zu erklären, dass einige aus spontaner Eingebung reden, offen sind für hörendes Gebet und Prophetie, dass man sich darin übt und gegenseitig trainiert, die Stimme Gottes zu hören.
Das klingt manchmal sehr harmlos. Oft sind es nette Leute, die so etwas propagieren. Ich war öfter dabei, wenn Gläubige aus der charismatischen Bewegung, die bekannt sind, in die Geheimnisse der heutigen Prophetie eingeweiht wurden. Aber das ist ein großes Thema, zu dem ich hier nicht zu viel sagen möchte.
Falsche Lehrer arbeiten natürlich anders. Sie arbeiten systematisch, begründen möglicherweise ihre neuen Offenbarungen und geben ihnen einen seriösen Anstrich. Sie führen, wie Petrus schreibt, „verderbliche Lehren oder Sekten ein“. Diese Lehren sind sehr süß, angenehm und nett verpackt, damit das Gift leichter geschluckt wird.
Bei uns zu Hause haben wir vor einigen Wochen zu meinem großen Entsetzen Ratten entdeckt. Was macht man dann? Man holt Gift. Wir haben wenig Erfahrung damit, denn wir leben auf dem Land und weit weg. Wir wissen, dass sich ein Rattenpaar in einem Jahr auf bis zu sechshundert Ratten vermehren kann – das ist enorm. Sie sind auch sehr intelligent.
Unser bescheidenes Rattengift hat nicht geholfen. Die Ratte war fast zahm, schätzte sich nicht viel auf uns und kam immer wieder vor die Tür. Dann bekamen wir den Rat, ein anderes Mittel zu nehmen. Es sind kleine Beutelchen, die sehr nett aussehen und wahrscheinlich gut riechen. Innen ist ein Rattengift, das erst nach fünf bis sechs Tagen wirkt.
Unsere Tochter Deborah erzählte mir vorgestern, dass die Ratte die Beutelchen einsammelte und in ihr Loch brachte. Jetzt warten wir ab, was passiert. Das ist ein schönes Bild für Irrlehre: schön verpackt, lieblich und süß, wirkt sie nach und nach, aber tödlich. So kann die Ratte nicht vorzeitig andere Ratten warnen.
Sie agieren heimlich, schreibt O’Filler. Sie führen durch die Hintertür ein, verkleiden sich als Schafe, sind aber reißende Wölfe. Ein Autor namens Criswell beschreibt den Irrlehrer folgendermaßen: Es handelt sich um einen weltmännischen, umgänglichen, freundlichen und gelehrten Mann, der behauptet, ein Freund Christi zu sein.
Er predigt von der Kanzel, schreibt gelehrte Bücher und veröffentlicht Artikel in christlichen Zeitungen. Doch er greift das Christentum von innen an. Er macht die Gemeinde und die Lehrinstitute zu einem Wohnort für unreine Vögel. Er säuert das Brot mit der Lehre der Sadduzäer. Das ist eine treffende Beschreibung.
William Macdonald zitiert in seinem Kommentar zu 2. Petrus 2 aus einem Buch, das vom amerikanischen Kirchenrat veröffentlicht wurde. Dieses Buch wird jungen Menschen empfohlen. Dort wird ihnen zum Thema Sexualität geraten: Im persönlichen, individuellen Sinn werde Sexualität nicht durch den äußeren Ehestatus der Menschen vor dem Gesetz gerechtfertigt und geheiligt, sondern durch das, was beide in ihrem Herzen füreinander empfinden.
Das klingt doch süß und nett, oder? Weiter heißt es: Nach diesem Maßstab könne Händchenhalten erlaubt sein, während intime Spielereien richtig und gut sein könnten. Das ist wirklich Gift. Und wenn das dann noch vom Kirchenrat kommt, ist das sehr gefährlich.
Wir haben in Deutschland den bayerischen Ministerpräsidenten Söder, der damals, als es um Sexualität und Homosexualität ging, im Bundestag ganz offen erklärte: „Was sich liebt, können wir segnen.“ Das klingt auch nett, aber stellen Sie sich vor, was dann alles los wäre im Thema Pädophilie und so weiter.
„Was sich liebt, können wir segnen“ – das klingt nett, ist aber teuflisch und dämonisch.
Dann schreibt Petrus davon, und das ist, meiner Meinung nach, ein ganz aktuelles und wichtiges Thema für uns.
Sie verleugnen den Gebieter – so übersetzt die Elberfelder Bibel. Schlachter übersetzt: verleugnen den Herrn. Wir sind immer noch in Vers 1, und im Griechischen steht ein Wort, das ich hoffe, richtig auszusprechen: Despotes. Das ist ein Despot, ein Wort, das wir kennen, nämlich ein absoluter Herrscher, der volle Autorität über seine Diener hat.
Wenn die Ausleger recht haben, wird dieses Wort fünfmal im Neuen Testament gebraucht. Ich zitiere einige davon: In Judas Vers 4 heißt es, dass gewisse Menschen sich eingeschlichen haben, ähnlich wie Petrus es geschrieben hat, welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und unseren alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus verleugnen.
Das ist nur einer von vielen Versen. Vielleicht verletze ich den einen oder anderen unter euch, wenn ich jetzt Folgendes sage: Man kann den Herrn Jesus nur als Retter haben, wenn man ihn auch als Gebieter oder Herr anerkennt. Ich weiß nicht, ob ihr das akzeptieren könnt oder wollt. Das ist heute leider nicht selbstverständlich.
Mein Mitarbeiter Daniel erzählte mir vor einigen Tagen – korrigiert mich, wenn ich etwas Falsches sage – dass er in den USA für ein paar Monate war. Er hat dann ab und zu mal eine Nachrichtensendung oder Ähnliches im Fernsehen gesehen. Dabei erzählte er mir, dass zwischendurch plötzlich ein evangelikaler Beitrag eingeblendet wird, wo irgendein Bruder eine kurze Andacht hält und anschließend zum Nachsprechen eines Übergabegebets aufruft. Danach wird man mehr oder weniger als Glied in der Gemeinde oder als Kind Gottes begrüßt – und alles ist wunderbar. So schnell kann das gehen: ein Gebet nachsprechen, und du bist ein Kind Gottes.
Das ist wahrscheinlich auch gut gemeint. Viele machen das so. Daniel sagte mir, dass die Amerikaner im Allgemeinen sehr christlich sind. Wenn man dort vor dem Essen im Restaurant betet, ist das ganz normal – das tun fast alle. Aber die wenigsten werden wirklich davon wiedergeboren sein, Kinder Gottes sein. Man hat ihnen auch nicht gesagt, dass es bei der Bekehrung nicht nur darum geht, dass uns die Sünden vergeben werden, sondern dass wir einen Herrschaftswechsel in unserem Leben vollziehen – dass der Herr unser Herr und Gebieter ist.
Leider gibt es auch viele begabte und hingegebene Brüder, die anderer Meinung sind. Totha, den ich sehr schätze, hat einmal geschrieben: „Wie kann man darauf bestehen, unser Jesus Christus könne unser Retter werden, ohne auch unser Herr zu sein? Wie kann man weiter lehren, wir könnten errettet werden, ohne daran zu denken, unserem Herrscher gehorchen zu wollen? Nirgends finden wir in der Bibel einen Glauben, dass wir Jesus als Retter annehmen können, ohne dass er gleichzeitig auch unser Herr wird.“
Ist euch bewusst, dass heute kaum noch von „Herr Jesus“ gesprochen wird, sondern nur von „Jesus“? Das ist auch nicht böse gemeint, man macht sich da meist keine Gedanken. Nur irgendwie hat es der Teufel geschafft, dass man den Begriff „Herr“ einfach ausschaltet oder aus seinem Sprachschatz streicht.
Er ist der Herr. Noch einmal Totha: „Er ist der Herr, und der Herr rettet uns, weil er alle Ämter als Retter und Christus und hoher Priester und als Weisheit und Gerechtigkeit und Heiligkeit der Erlösung innehat. Er ist das alles und alles verkörpert sich in ihm, dem Christus und Herrn.“
Ich glaube, wir müssen in der Welt wieder den ganzen Christus predigen. Einen Christus, der unsere Verteidigung nicht nötig hat. Einen ungeteilten Christus, einen Christus, der entweder Herr über alles ist oder gar kein Herr. Das ist sehr provozierend, aber ich glaube, das müssen wir uns einfach sagen lassen.
Das heißt auch nicht, dass wir hier gesetzlich werden wollen oder Perfektionismus anstreben – überhaupt nicht. Oder dass wir wirklich klare, eindeutige Bekehrungen erleben, durch eine ganz klare evangelische Verkündigung oder auch Gespräche, sodass gar keine Missverständnisse entstehen können.
Benedikt Peters schreibt, ich zitiere ihn: „Die falschen Propheten stärken den eigenen Willen und die Selbstverliebtheit des Volkes Gottes, indem sie die Wahrheit unterschlagen, dass der Herr uns erlöst hat, um fortan unser Gebieter zu sein.“ Hat er Recht? Ich glaube schon.
Dementsprechend müssen auch die Inhalte unserer evangelistischen Verkündigung eindeutig sein. Bonhoeffer hat das vor hundert Jahren sehr provozierend geschrieben. Ich weiß, dass Bonhoeffer auch manches geschrieben hat, womit wir nicht ganz einverstanden sind, aber im Buch „Nachfolge“ sind einige sehr gute Gedanken enthalten.
Er schreibt sehr bildlich und drastisch. Er beschreibt das so: „Wie die Raben haben wir uns um den Leichnam der billigen Gnade versammelt, und von ihr, dem Leichnam, empfingen wir das Gift, an dem die Nachfolge unter uns starb.“
Ich wiederhole das noch einmal: „Wie die Raben...“ Ihr braucht vielleicht noch ein bisschen Fantasie. Hier kennt man das nicht so. Wenn man in Lateinamerika ist und ein paar Kilometer fährt, sieht man überall Müll, Kadaver, gestorbene oder überfahrene Tiere. Dann kommen die Geier und Raben, um das Aas zu fressen.
„Wie die Raben haben wir uns um den Leichnam der billigen Gnade versammelt, und von ihr empfingen wir das Gift, an dem die Nachfolge unter uns starb.“ Ein sehr ernstes Wort.
Die Frage an uns ist natürlich: Wenn hier Petrus diese Irrlehre und diese falschen Propheten beschreibt, sind das nun verehrte Brüder oder wirklich Wölfe, die kein Leben aus Gott haben? Wir können das heute, glaube ich, schwer beurteilen.
Und wenn ich eben einige Namen genannt habe, dann schließt das nicht aus, dass sie möglicherweise wirklich Kinder Gottes sind – das weiß der Herr allein. Sie haben auch manches gesagt und geschrieben, was sehr gut und richtig ist. Aber das sollten wir auch gar nicht beurteilen.
Wichtig ist: Was lehren sie? Was verkündigen sie? Was praktizieren sie? Petrus schreibt davon, dass sie den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat. Was bedeutet das, „der sie erkauft hat“? Gehören sie dem Herrn?
Das ist auch eine wichtige und sehr aktuelle Frage, gerade wenn wir jetzt mal ein paar Namen nennen, die man nicht so leicht beantworten kann. Es geht letzten Endes darum: Sind durch den Tod des Herrn Jesus alle Menschen errettet oder erlöst?
Das behaupten heute sehr viele Theologen, besonders diejenigen, die die sogenannte Mission DE lehren und propagieren. Theologen wie Karl Barth, Jürgen Moltmann, Bosch und auch Johannes Reimer lehren mit anderen Worten: Alle Menschen sind Kinder Gottes, sie wissen es nur noch nicht.
Andere Lehrer behaupten oder betonen, der stellvertretende Tod Jesu beziehe sich nur auf diejenigen, die an den Herrn glauben, weil Gott sie in Christus erwählt hat. MacDonald schreibt dazu: „Diese Ehelehrer sind zwar vom Herrn erkauft, doch nie gerettet.“
Das Neue Testament unterscheidet zwischen den Erkauften und den Erlösten. Alle sind erkauft, aber nicht alle erlöst. Ich zitiere weiter MacDonald: In Matthäus 13 wird Jesus als ein Mann dargestellt, der alles verkauft hat, um einen Acker zu erwerben. In Vers 38 wird ausdrücklich gesagt, dass der Acker die Welt ist.
Deshalb hat Jesus durch seinen Tod am Kreuz die Welt erkauft und damit alle, die darauf leben. Sein Werk war zwar für alle Menschen ausreichend, doch es ist nur für diejenigen wirksam, die Buße tun, glauben und ihn annehmen. Das schreibt MacDonald auch gerade im Kommentar zum zweiten Petrusbrief.
Ich glaube, dass das gesunde Lehre ist. Aber dann wird in Vers 2 auch die verderbliche Saat der Irrlehrer beschrieben. Viele werden ihren Ausschweifungen folgen. Schlachter schreibt „verderblichen Wegen folgen“, und das wird dreimal in diesem Kapitel benutzt.
Ausschweifungen ist ein Wort für gewohnheitsmäßige sexuelle und moralische Zügellosigkeit. Als Beispiel werden die Sodomiter erwähnt. Das ist das Gegenteil von züchtigem oder zuchtvollem Verhalten.
Wieder ein Zitat von Benedikt: „Ausschweifung ist die Pervertierung der Gnade.“ Fand ich sehr treffend. Dazu noch zwei Bibelverse: 1. Petrus 1,2: „Wir sind auserwählt nach Vorkenntnis Gottes durch Heiligung des Geistes zum Gehorsam.“
Titus 2,11-12: „Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen, sie erzieht uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste verleugnen und besonnen, gerecht und gottselig leben im jetzigen Zeitlauf.“
Also die Gnade Gottes soll uns erziehen, uns unterweisen, ein entsprechendes Leben zu führen. Das ist keine Gesetzlichkeit, kein Perfektionismus, sondern das Wirken Gottes in unserem Leben, wenn wir ein neues Leben haben.
Das heißt nicht, dass wir dann keine Fehler mehr machen. Ganz im Gegenteil: Je länger wir dem Herrn folgen, umso deutlicher wird – zumindest in meinem Leben – wie viel man falsch macht und noch lernen muss. Aber die Richtung muss stimmen, die Beziehung zum Herrn muss eindeutig und klar sein.
In Vers 3 schreibt Petrus: „Durch Habsucht werden sie euch ausbeuten mit erkünstelten oder erdichteten, wohlgeformten, betrügerischen Worten.“
Römer 16,18: „Denn solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch süße Worte und schöne Reden verführen sie die Herzen der Arglosen.“
Mit anderen Worten: Sie reden so, dass es den Hörern in den Ohren kitzelt, angenehm dem Ego schmeichelt. Sie kommen mit der Bibel in der Hand, singen fromme Glaubenslieder, beteuern in ihren Gebeten mit glühenden Worten und Gesten ihre Liebe zu Jesus und reden vom Verliebtsein in Jesus.
Ich kann es bald nicht mehr hören. Das ist so, wie soll ich das beschreiben, ohne zu verletzen, aber es ist sehr ungut, wenn man so von der Beziehung zum Herrn spricht und das nicht mit dem ganzen Leben wirklich ausdrückt. Verliebt sein in Jesus – das reicht nicht aus.
Vor 14 Tagen erschien ein Artikel über Mike Bickel, einen weltweit bekannten Propheten und Gründer der Gebetshäuser. Darin wird kurz berichtet, dass er von seinem großen Werk zurücktreten musste, weil bekannt wurde, dass er sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht hat. Diese Vorwürfe wurden auch in verschiedenen Zeitschriften weltweit veröffentlicht.
In Kansas City wurden Minderjährige von Bickel missbraucht. Eine Betroffene berichtet, dass sie als 14-Jährige auf seine beiden Söhne aufgepasst habe, als er sich ihr genähert habe. Dieses Mädchen schrieb inzwischen einer Frau, dass viele andere Bekenntnisse von Betroffenen sie dazu gebracht hätten, mit der Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen.
Mike Bickel hat Bücher geschrieben und war leidenschaftlich und verliebt in Jesus. Er hatte einen prophetischen Dienst und gründete eine Universität. Nach Angaben des Gebetshauses waren seit 1999 über zweitausend Mitarbeiter am 24-Stunden-Gebet beteiligt. Es handelt sich also um eine große Frömmigkeit und vieles mehr. Auf der anderen Seite stehen solche schwerwiegenden Vorwürfe und unzüchtiges Verhalten.
Wie kann man das miteinander in Einklang bringen? Dazu sind wir alle fähig, wenn wir nicht nah beim Herrn bleiben, das ist klar. Umso wichtiger ist es, was wir auch heute Morgen gehört haben: Fleiß, Entschiedenheit und Hingabe an den Herrn werden uns helfen, in dieser wirklich verdorbenen Welt zu bestehen.
Ich glaube, auch Binnig zitiert in seinem Buch einen trefflichen Satz: „Der Teufel ist am teuflischsten, wenn er eine Bibel unter dem Arm hat.“ Und das stimmt wirklich. Jetzt ist es so weit. Aber ihr Verderben zögert nicht. Jetzt gibt er mir noch eine Minute oder zwei. Ihre Sünde verjährt nicht.
Auch wenn wir manchmal über Gottes Geduld mit solchen Irrlehrern sehr stöhnen, sind diese Männer oft auch eine Zucht Gottes für unser oberflächliches und weltförmiges Leben.
Ich wollte noch einiges über die Mehrkonferenz und Augsburg sagen. Das werde ich auf die zweite Stunde verschieben, damit ihr Kaffee schlürfen könnt. Frisch und wach, wenn möglich, erscheint in einer halben Stunde wieder hier, um zuzuhören.