Heute, am Erscheinungsfest, endet in diesem Jahr eine besonders reiche Festzeit – eine Freude vor allem für die Arbeitnehmer. Es war eine gründliche Zeit, die wir auch genossen haben. Immer wieder wurden wir auf die Botschaft hingewiesen: Der Heiland ist geboren.
Heute erinnern wir uns an die Magier, die aus dem Zweistromland, dem heutigen Irak, hergezogen sind, um das Kindlein anzubeten. Ich möchte sie grüßen mit dem Wort: „Alle Welt soll das Heil unseres Gottes sehen.“ An diesem Tag denken wir besonders an das große Unternehmen der Weltmission. In fast allen Nationen, Sprachen und Völkern sammelt sich die Gemeinde Jesu und betet ihren Herrn an.
Wir werden ermutigt und gestärkt durch das, was wir aus allen Teilen der Welt hören. Gemeinsam wollen wir das Lied 50 singen: „O Jesu Christe, wahres Licht.“ Wir singen die sechs Verse des Liedes 50.
Ja, was hast du? Hallo? Ja, wir wollen beten.
Du, Herr, wir freuen uns an diesem Tag, wenn wir aus allen Teilen der Welt hören, dass das Evangelium wieder läuft und Menschen im Glauben dich erkennen und deinem Wort Gehorsam werden. Überall wächst eine Gemeinde. Und doch sind wir bedrückt, dass es in unserem Land so still bleibt, dass so viel Abkehr von deiner Gemeinde geschieht und viele ihre Berufung verlieren.
Darum mach uns an diesem Morgen fest in deinem Dienst. Mach uns groß in dem, was du uns als Berufung sagst, und zeige uns unseren Auftrag. Wir denken auch an all jene, die in deinem Dienst stehen, im großen Auftrag der Weltmission. Mögest du sie jetzt aufrichten, erquicken und fröhlich machen in deinem Dienst.
Wir wollen in der Stille füreinander weiter beten:
Herr, erhöre uns nach deiner großen Barmherzigkeit, Amen.
Einführung in die Weltmission und Gebet für die Gemeinde
Wir wollen heute unseren Gottesdienst etwas umgestalten und an dieser Stelle schon die Botschaft aufnehmen. Diese wird nach der Predigt erfolgen.
Anschließend werden wir die Aussendung von Martina Bastian vornehmen. Sie wird bereits am Dienstag von Zürich aus in die Elfenbeinküste fliegen.
Im dritten Teil möchten wir von einigen Mitarbeitern unserer beiden Werke „Hilfe für Brüder“ und „Christliche Fachkräfte international“ hören. Dabei geht es um wichtige Anliegen für unsere Fürbitte. Danach wollen wir uns Zeit für das Gebet nehmen.
Zunächst waren wir etwas unschlüssig, ob wir hier in dieser Kirche eine große Gebetsgemeinschaft wagen sollten. Dann dachte ich, dass es wegen der Akustik schwierig sein könnte und wegen der höheren Anzahl der Teilnehmer. Die Mitarbeiter werden auch gleich mit uns beten und uns so in die große Gemeinschaft hineinstellen. Dafür bitten wir um Gebet.
Die biblische Grundlage für Weltmission
Ich habe für heute ein Wort aus dem Römerbrief, Kapitel 1, Verse 14 und 15 ausgesucht.
Nicht, dass Sie denken, es gehe hier nur um den Missionsbefehl oder die Weltmission. Die ganze Bibel ist voll davon. Gott hat immer das Heil der Welt im Blick gehabt. Schon bei der Erschaffung der Welt und bei der Berufung Abrahams, als gesagt wurde, dass alle Geschlechter der Erde durch ihn gesegnet werden, ist das deutlich.
Lesen Sie die Psalmen, in denen immer wieder von den Völkern und den Inseln gesprochen wird. Auch in den Prophetenworten findet sich dieser Gedanke immer wieder.
Und jetzt sagt Paulus von seinem Dienst: „Ich bin ein Schuldner.“ Er richtet sich an die Hellenisten und Nicht-Hellenisten. So nannte man damals diejenigen, die von der griechischen Kultur erreicht waren, und diejenigen, die es nicht waren. Die Griechen bezeichneten frech und arrogant die Nicht-Hellenisten als Barbaren, also Menschen, die nicht in der griechischen Kultur aufgewachsen sind.
Paulus sagt also, dass er sowohl für die Hellenisten als auch für die Barbaren da ist. Die Barbaren waren beispielsweise die Germanen, das waren die „Partner“. „Da bei Shen“ bedeutet „unter den Nichtweisen“. Darum, so viel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen.
Die Herausforderung und das Opfer der Missionare früherer Zeiten
Seit einiger Zeit lese ich gerne in alten Missionsbüchern, also solchen aus dem letzten Jahrhundert. Gerade in der Stille der letzten drei Tage, während ich im Allgäu einige Abendandachten und gestern auch einen Gottesdienst gehalten habe, habe ich dieses Buch mitgenommen und von den ersten Labrador-Missionaren gelesen.
Man kann sich kaum vorstellen, unter welchen Bedingungen sie dort gearbeitet haben: in fast ewigem Eis und Schnee, unter Eskimos – und das natürlich zur Zeit der Herrnhuter im 18. Jahrhundert.
Bei der nachfolgenden Generation, als endlich die ersten Menschen zum Glauben kamen, herrschte große Freude. Einmal im Jahr kam ein Schiff an, und dann wurden die Briefe aufgerissen. Endlich hieß es: In Europa ist Friede! Wann war das überhaupt? Das gab es ja kaum, oder?
Die Eltern lebten noch, und so verfolgte man jede Nachricht aufgeregt, die der Berichterstatter schrieb. Die Leute konnten ganze Nächte lang vor Aufregung nicht mehr schlafen.
Das war das Opfer, das sie brachten: Sie hatten sich von zu Hause verabschiedet mit den Worten: Wir sehen uns im Himmel wieder.
Die doppelte Verpflichtung der Mission: Hilfe und Evangelium
Was ist das für ein Unternehmen? Weltmission – wo Menschen solche Opfer bringen und einen solchen Einsatz wagen?
Man könnte die vielen Geschichten erzählen von den unzähligen Kindern, Gräbern, Ehefrauen, vom Leiden, Sterben, Hoffen, Zagen und Bangen. Warum?
In unseren Tagen versteht man das, wenn man etwa an die Hungersnot in der Dritten Welt denkt. Man sagt: „Da muss man helfen, das ist unsere Pflicht und Schuldigkeit.“ Solange wir satt sind, müssen wir etwas tun, natürlich. Das treibt uns das Mitleid, das uns sagt: „Komm, erfahre dich doch in der Not der Leidenden.“
In der Mission gibt es jedoch noch eine andere Schuldigkeit. Menschen entdecken plötzlich: Wir müssen, wir müssen es ihnen sagen. Wir müssen allen Völkern weitergeben, wer Jesus ist, was er an Freude und Hoffnung bedeutet, wie er die Traurigkeit besiegt und wie er Verzweifelte fröhlich macht. Er kann ein ganzes Leben wenden.
Also geht es in der Mission nicht bloß um Hilfe. Diese geben wir ja als Menschen der Liebe hoffentlich bei jeder Gelegenheit – hoffentlich tun sie das auch in ihrem täglichen Leben. Das ist eine Bürgerpflicht.
Aber hinzu kommt noch die Christenpflicht, dass wir das Evangelium weitersagen müssen. Davon spricht Paulus. Ich will zuerst über diese verdrängte Riesen-Schuld sprechen.
Die Dringlichkeit der Verkündigung des Evangeliums
Paula sagt: „Ich bin ein Schuldner noch.“ Haben Sie das richtig verstanden? Was meint sie damit? „Ich bin ein Schuldner noch.“
Weiß sie vielleicht, ob sie jemandem gegenüber eine große Schuld hat, die sie immer bedrückt? So wie wir heute als Wohlstandsland die Schuld spüren – die Schulden der Welt –, weil wir zumindest den Hungernden Brot geben müssen.
Für Paulus war es eine ganz große Wende, als er Jesus begegnet ist und erkannt hat, dass Jesus lebt – wirklich er, Richter und Herr. Von diesem Tag an hat er gespürt: Das muss ich mit allen Menschen der Welt teilen.
Wenn er nicht loslaufen konnte, um in die entferntesten Regionen zu gehen, war er bedrückt und traurig. Er sagte: „Ich muss das tun, weh mir, wenn ich das Evangelium nicht predige.“
Nun schauen Sie sich einmal unsere Christengemeinden heute an, unseren eigenen Christenstand. Können wir das? Tun wir es? Sehr gleichmütig, sehr gelassen sagen wir: „Ach, vielleicht möchte ich mich auch einmal irgendwo missionarisch betätigen.“ Vielleicht tun wir das hier und da als eine besondere Sache, einmal gönnerhaft, und sagen: „Ich bin ein Schuldner.“
Die Verantwortung jedes Christen als „Schuldner“ des Evangeliums
Habe ich ein Beispiel gewählt? Deren Schuldner ist zugleich ein Briefträger. Wir haben unter uns Briefträger – heute, morgen Briefträger. Die Briefe bekommt er morgens, damit er sie in den Briefkasten steckt. Diese Briefe kann man nicht einfach zu Hause aufbewahren und sagen: Vielleicht gebe ich sie im nächsten Jahr weiter und im übernächsten Jahr noch einen. Er hat sie deshalb bekommen, damit das so weitergeht. Paulus spricht von einer Schuld.
Er sagt: Das liegt als eine schwere Last auf mir. Die Christen schaffen es immer wieder, diese Last zu tragen. Wir genießen das in diesen Weihnachtstagen fast so, als seien wir überfüttert von der Botschaft des Evangeliums. Doch treibt uns das nicht an. Um uns herum sehen wir Menschen, die verzweifelt sind, ohne Hoffnung, traurig und verzagt.
Da liegen Kranke und sehen keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Alte Menschen fragen sich: Warum bin ich überhaupt noch da? Tragen wir doch das Evangelium von Jesus zu diesen Menschen! Wir sind schuldnerisch verpflichtet.
Ich habe Ihnen neulich von Ludwig Nommensen erzählt. Manche haben mich darauf angesprochen. Man möchte am liebsten immer wieder von den alten Pionieren erzählen, von William Carey zum Beispiel. Er war Schuhmacher in England. Es hat ihn umgetrieben, wie er seine Schuld abtragen kann.
Er hatte überhaupt kein Geld. Außerdem hatte er Pech, weil er eine Frau heiratete, die Analphabetin war. Sie war wach und lieb, und er war ein sehr kluger Mann. Er richtete eine Schule ein, damit er wenigstens etwas für seine Kinder verdienen konnte. Dann sammelte er Geld, soweit das neben seinem Handwerk möglich war.
William Carey wurde vielleicht der größte Pionier in Indien. Er wurde Gründer der baptistischen Missionsvereinigung. Die Bibel übersetzte er in 15 Sprachen. Er war der Ehemann einer Analphabetin. Er schrieb Grammatiken und gründete eine große Universität in Serampore, Indien.
Ihm wurde plötzlich klar: Ich muss es tun, auch als Schumacher. Und dann hat Gott ihn gebraucht. Er konnte das tun, was viele als Last empfanden. Es waren nicht die Theologen oder Kirchenführer, die das taten.
Er schrieb einige Schriften darüber, warum es der Auftrag eines jeden Christen ist, mit dafür zu sorgen, dass das Evangelium zu allen Menschen vordringt. Das wurde ihm beim Bibellesen einfach wichtig. Eine Schuldenlast, die wir abtragen müssen.
Die universelle Bedeutung der Mission
Paulus sagt, dass es alle angeht – alle Menschen. Die Hellenisten und die Barbaren, die Weisen und die Unweisen.
Heute wird unter Christen oft diskutiert, ob das Evangelium nicht eine westliche Angelegenheit sei. Die Form unseres Christenlebens und unseres Christentums mag stark von unserer Tradition geprägt sein. Dennoch freuen wir uns immer wieder, wenn sich Menschen aus verschiedenen Nationen für Jesus begeistern und ihn in ihre Kultur aufnehmen.
Ob in der indianischen Kultur Südamerikas oder in der asiatischen Kultur der Bergstämme Thailands – sie stellen ihre Liebe zu Jesus dar und leben sie aus. Aber es geht alle an, das Evangelium gilt für alle.
Wir müssen klar sagen: Es gibt kein anderes Heil, keinen anderen Namen unter dem Himmel, durch den Menschen gerettet werden können, außer Jesus. Es gibt keinen anderen Weg zu Gott als allein durch ihn.
Menschen können die Liebe Gottes und seine Vatergüte nur durch Jesus erfahren. Deshalb schulden wir es allen, dass wir ihnen das Evangelium verkündigen.
Die Hoffnung und Erneuerung durch das Evangelium
Wir leben heute in einer Zeit verworrener Ziele – nicht nur in Russland. Die Menschen müssen ständig umdenken. Man darf nicht mehr einfach von der Sowjetunion sprechen, sondern von anderen Gegebenheiten. Viele wissen gar nicht mehr, was eigentlich der Sinn ihres Lebens ist.
Das Evangelium gibt den Menschen wieder eine klare Zielrichtung. Doch die Lage ist in den Staaten der Dritten Welt noch viel schlimmer. Dort hat die moderne Technik und Wissenschaft Einzug gehalten. Nun verfallen die Menschen dem Glauben, dass mit Technik und menschlicher Schaffenskraft alles möglich ist.
Seit etwa 20 Jahren beobachten wir, dass sich die Entwicklung vieler afrikanischer Staaten von Jahr zu Jahr nur rückwärts bewegt – trotz aller ausländischen Entwicklungshilfe. Warum ist das so? Der Hunger nimmt zu, statt abzunehmen. Woran liegt das?
Liegt es am Menschen? Es fehlen Menschen, die brauchbar sind – heute für Ämter und Dienste in dieser Welt. Wo sind solche Menschen, die nicht bestechlich sind, die gerecht und wahrhaftig handeln? Sind wir das vielleicht?
Das ist für uns eine ganz neue, schaurige Erkenntnis. Das Evangelium gibt den Völkern der Welt eine Zukunftshoffnung. Erst wenn Jesus das Herz der Menschen verwandelt, können wir in unserer modernen Welt leben und sie verantwortungsvoll gestalten.
Zeugnis aus Kolumbien und der weltweite Bedarf an Erneuerung
Ich habe gerade einen Weihnachtsbrief aus Kolumbien bekommen. Darin erzählt jemand vom Leiter des Theologischen Seminars in Medellín, Dr. Shi Mortis, und weiteren Parlamentariern in Kolumbien.
Er sagte, dass es in den letzten Monaten in Kolumbien eine große Offenheit gibt. Man kennt dort das Rauschgiftkartell Medellín und die Guerillabewegungen, die so viele Menschen umgebracht haben. Die Menschen spüren genau, was jetzt gebraucht wird: ein neuer Typ Mensch.
Wir brauchen in der Politik Leute, auf die man sich verlassen kann, die gerecht sind und die Wahrheit sprechen. Die Welt braucht die Erneuerung durch Jesus dringender denn je – nicht nur in Kolumbien, sondern auch in allen afrikanischen Staaten und in Asien.
Erst wenn Jesus Menschen erneuert, haben wir wieder klare Ziele. Darum muss der ganzen Welt das Evangelium gepredigt werden. Das schließt nicht aus, dass wir gleichzeitig praktisch helfen und unsere Bürgerpflicht erfüllen. Aber ohne Veränderung durch das Evangelium wird nichts neu.
Selbst wenn wir viele junge Menschen in einem Handwerk oder an der Universität ausbilden, wenn sie nicht Menschen werden, die ihrem Volk dienen und lieben können, dann verströmen sie ihre Kraft nicht im Dienst für andere. Dann haben wir nur selbstsüchtige Despoten herangezogen und ausgebildet.
Erneuerte Menschen müssen es sein – darum geht es im Evangelium. Es richtet sich an alle: an die Weisen und die Unweisen, an die Klugen und die Ungebildeten. Es geht alle an, bis zu den fernsten Völkern.
Und welch eine Befreiung ist das, wenn Menschen heute herauszutreten wagen aus der ganzen Belastung des dunklen Aberglaubens, der Finsternis, der Gebundenheit, der Süchte, von Blutrache, Streit und Hass.
Heute erleben wir in Europa wieder, wie machtlos wir dem Hass der Nationen gegenüberstehen und fragen uns: Wie kann das plötzlich wieder aus den Menschen heraus sprechen?
Nur eine Erneuerung durch Jesus kann Versöhnung und Heil in dieser Welt schaffen. Darum schulden wir der ganzen Welt das Evangelium.
Gottes Führung in der Mission und das Beispiel von Martina Bastian
Gott selbst führt. Paulus sagt: „Ich bin bereit, auch in Rom das Evangelium zu predigen.“ Woran hängt es dann, wenn es irgendwo klemmt? Es klingt so, als ob die Tür offensteht, aber dennoch etwas nicht vorangeht. Paulus hat immer darauf geachtet, dass Gott seine Stunde hat. Dann sagt er, der Herr muss sehen, ob er es noch schenkt, dass ich dorthin komme.
Wenn wir heute Martina Bastian anschauen, muss ich immer zurückdenken, wie das damals gewesen ist. Sie war im Kreis junger Erwachsener. So kennt man ja nicht alle genau, aber damals war es der Hartmut Steeb, der gesagt hat: „Sollen wir nicht die Martina, die ihr Examen als Bibliothekarin abgeschlossen hat, unterstützen?“ Plötzlich hatten sich die Türen verschlossen, und es war schwierig, eine freie Stelle zu finden, weil es einen Einstellungsstopp bei den Bibliotheken gab.
Hartmut Steeb fragte, ob sie nicht nach Nairobi gehen könne. Merkwürdig, denn dort gab es eine theologische Hochschule, mit der ich in Verbindung stand. Ich wusste gar nicht, dass sie eine Bibliothekarin suchten. Hartmut Steeb hatte die Anzeige gelesen, ich nicht. Es war ein Platz der Deutschen Missionsgemeinschaft. Plötzlich sprach mich jemand darauf an, und ich sagte: „Ja, das ist ein idealer Platz, das kenne ich auch.“
Wenn wir zurückdenken an die letzten Jahre, haben wir immer wieder von vielen Missionaren und theologischen Vorproduzenten gehört, die dort draußen tätig waren, ob in Nairobi oder später in der Zentralafrikanischen Republik in Bangui. Sie sagten, so befähigt wie diese Frau ihren Dienst tut, habe sie niemand gesehen. Das sage ich nicht, um Menschen zu rühmen, sondern weil Gott führt und bestätigt.
Das war sicher nicht von Anfang an in die Wiege gelegt, sondern Gott führt. So wie er auch mich in die Mission geführt hat, obwohl ich immer meinte, er hätte mich dorthin berufen. Doch auch von hier aus kann man für die Mission tätig sein, so wie sie an ihrem Platz für die Mission tätig ist.
Übrigens begrüßen wir, was wir tun können, und hören nicht auf, dafür zu beten. Denn wenn wir beten, hört Gott unser Beten und tut, worum wir ihn bitten. Darum ist es so wichtig, diesen Dienst mitzutragen.
Bei William Carey war es so, dass eigentlich alles dagegen sprach, dass er hinausgehen sollte. Ich habe mich auch gewundert, wie Gott das gefügt hat, dass wir alle zusammen nun auch die Heimatbasis darstellen dürfen für über 80 Mitarbeiter, die gegenwärtig draußen im Dienst von Christlichen Fachkräften International sind. Sie wirken in den vielen Aufgaben der einheimischen, nationalen Kirchen, die wir durch den Dienst von Hilfe für Brüder mittragen.
Gott lenkt das dann plötzlich so. Darum sagt Paulus: „Ich bin bereit. Ich bin offen, wie es der Herr will.“ Das ist der Auftrag an uns in dem großen Dienst, in den Jesus uns stellt: Bereit zu sein für welche Aufgabe auch immer, in der Heimat oder draußen.
Denn es ist so deutlich, dass die Weltmission des Herrn genau dorthin geht, wo er die Regie führt, wo er die Hand darüber hält, wo er Menschen bevollmächtigt und Frucht schenkt. Es ist ein großes Vorrecht, an diesem wunderbaren Dienst mitarbeiten zu dürfen.
Daher hätte Gott es viel besser ohne uns machen können. Dann wären viele Fehler nicht geschehen, viele Missverständnisse nicht aufgetreten und manche Engpässe wären nicht da. Nun aber hat der Herr seine Hand auf uns gelegt, und er legt seine Ehre darein, dass durch uns sein Reich in dieser Welt gebaut wird. Amen.
Aussendung von Martina Bastian und ihr Dienst in der Elfenbeinküste
Wir wollen jetzt vom Lied "Jesus ist kommen" singen, vom Lied Nummer 53. Anschließend wollen wir Martina Bastian aussenden, und zwar die Strophen 1 bis 3 sowie 6 und 7.
Hallo. Was hast du? Hallo, was hast du? Die ganz richtige Heimat für Frau Bastian sind wir nicht. Sie ist bereits in ihrer Heimatgemeinde Neulingen bei Pforzheim ausgesandt worden. Dennoch verstehen wir es so, dass wir sie auch hier aussenden möchten. Deshalb bitten wir sie, uns zu erzählen, wie sie zu dieser Aufgabe gekommen ist und welche Aufgabe sie übernehmen wird.
Martina Bastian: Ich freue mich ganz besonders, dass ich heute, zwei Tage vor meiner Ausreise, noch hier sein kann. Ich möchte mich herzlich für all Ihre Unterstützung in den vergangenen acht Jahren bedanken. Das ist nicht selbstverständlich, aber sehr wichtig. Es ist jetzt schon meine dritte Ausreise.
Alles ging sehr schnell. Im Juni habe ich meine Bibelschule in England abgeschlossen. Danach war noch vieles unklar bezüglich meiner Zukunft und wie es weitergehen sollte. Ich habe die Bibelschule mit dem Ziel besucht, wieder in den Missionsdienst zu gehen. Es gab verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist die Arbeit, die ich jetzt in der Elfenbeinküste an einer Schule übernehmen werde, die Herr Pfarrer Scheffbuch persönlich kennt.
Es gab jedoch Kommunikationsschwierigkeiten mit der Schule. Erst im Oktober haben wir eine positive Antwort erhalten. Ich bin sehr dankbar, dass alle Vorbereitungen, inklusive medizinischer Untersuchungen und aller erforderlichen Papiere, sehr schnell erledigt wurden und ich nun ausreisen kann.
Ich werde wieder an einer Bibelschule arbeiten, an einer Schule, an der Pfarrer ausgebildet werden. Das ist eine sehr wichtige Aufgabe, denn die afrikanischen Gemeinden wachsen schnell und oft gibt es keine ausgebildeten Fachkräfte. Es gibt viele Lehrer, aber es ist besonders wichtig, dass die Pfarrer eine sehr gute Ausbildung erhalten.
Gerade in der Elfenbeinküste ist das wichtig. Das Land ist ein westafrikanisches Land, dem es in den 60er und 70er Jahren wirtschaftlich sehr gut ging. Erst in den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche Situation stark verschlechtert. Durch diese Verschlechterung ist das Leben vieler Menschen zusammengebrochen. Daher ist es umso wichtiger, wie wir vorhin gehört haben, dass die Menschen die Botschaft hören.
Ich werde wieder in der Bibelschule arbeiten, wie zuvor, aber ich möchte jetzt auch gerne unterrichten. Besonders gerne würde ich die Frauen unterrichten, denn die Studenten sind fast alle verheiratet und bringen ihre Familien mit. Die Frauen werden ebenfalls unterrichtet und auf ihren späteren Dienst vorbereitet. Wie das genau aussehen wird, weiß ich noch nicht. Das werde ich abwarten müssen, bis ich dort bin.
Bis jetzt hat sie verschwiegen, dass sie einen akademischen Universitätsgrad erlangt hat. Die Bibelschule in England war eine hochtheologische Ausbildung. Wir freuen uns, dass es ein Doppeldienst ist: in der Bibliothek und im theologischen Bereich.
Ich bitte die Vertreter der Jugend, Martina ein Segenswort mitzugeben.
Jugendvertreter: Martina, ich will dir das einfache Wort mitgeben: Der Herr ist dein Hirte, dir wird nichts mangeln. Ich möchte dir auch Johannes 12 mit auf den Weg geben: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.
Jetzt wollen wir niederknien und die Hände auflegen.
Himmlischer Vater, es ist uns ein großes Erstaunen und eine große Freude, dass es so etwas bei Menschen gibt. Du nimmst sie, prägst sie und bereitest sie genau passend für eine Aufgabe vor, die du erwählt hast.
So vertrauen wir, Herr, dass wir Martina an dich übergeben dürfen. Wir wissen, dass sie unter deiner Führung an den richtigen Platz kommt. Wir bitten dich, Herr, segne sie, damit sie das Wort, das Buch aller Bücher, kraftvoll weitergeben kann an diejenigen, die es so dringend brauchen.
Wir senden dich, Martina Bastian, im Namen des Herrn. Der Gott des Friedens, der große Hirte der Schafe, unser Herr Jesus Christus, hat durch das Blut des ewigen Bundes die Toten auferweckt. Er mache dich fähig zu einem guten Werk, damit du seinen Willen tun kannst. Er wirke in dir, was vor ihm gefällt, durch Jesus Christus. Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Lied und Bedeutung des Dienstortes in der Elfenbeinküste
Nun singen wir von dem Lied von Albert Knapp, dem Freund vom Hofacker, der zum Heil erschienen ist. Wir beginnen mit dem ersten Vers. Ich sage dann die nächsten Verse an.
Ja. Hä? Die. Die. Die. Hallo, was? Ja. Ne? Die.
Es fällt mir immer schwer, eine Auswahl der Verse zu treffen, da in ihnen der Auftrag der Weltmission so schön beschrieben ist. Es wird vom öden Norden, von Labrador und Grönland gesprochen, wo die ersten Herrnhuter Missionare tätig waren. Sie singen dort noch, bis zur heißen Wüste wird beschrieben.
Ich möchte Ihnen kurz sagen, warum mir der Platz von Martina Bastian so wichtig ist. Der Ort Yamoussoukro ist zu groß, um ihn sich zu merken, obwohl er die Hauptstadt der Elfenbeinküste ist. Die meisten kennen vielleicht Abidjan.
Der Präsident dieses Landes ist bald 90 Jahre alt. Er hat das Verbrechen begangen, eine Kirche zu bauen, die dem Petersdom ähnelt. Der Papst konnte ihn noch umstimmen, sodass die Kirche drei Meter niedriger gebaut wurde als die Kuppel des Petersdoms.
Das geschah in Afrika, wo die Not kein Ende hat. Die Kirche hat der Präsident aus seiner Privatschatulle bezahlt. Das ist vielleicht das Allerschlimmste, wenn er so viel Geld besitzt. Das hat er sicher nicht durch seine eigene Handarbeit verdient.
Martina Bastian geht nicht dorthin, sonst würde es jemand falsch verstehen. Sondern drei Kilometer entfernt befindet sich die einzige Ausbildungsstätte für Prediger des Evangeliums. Dort geht es nicht um Kirchenbauten, sondern um ganz schlichte Arbeit auf einem alten Götzenhain, der den Anbetern früher gehörte.
Dort wird sie ihren Dienst tun, um das Evangelium zu verbreiten und Menschen auszubilden, die Jesus groß machen. Gerade dort in Afrika ist das nötig, wo das Evangelium sonst oft verzerrt wird und nur das Sichtbare zählt.
So singen wir jetzt den fünften Vers. Darum kann ich Ruhe finden? Nein. Die. Die.
Gerade dort in Yamoussoukro, im Schatten dieses schrecklichen katholischen Heiligtums, auf diesem alten Platz, wo früher Götzen angebetet wurden, befindet sich die einzige Ausbildungsstätte für Prediger des Evangeliums in der Elfenbeinküste.
Dort singen wir die Verse 7 und 8, die gut dazu passen. Die. Ja. Hallo. Was die? Hallo. Hallo, was? Die.
Berichte und Fürbitte für Missionare und Gemeinden weltweit
Und nun wollen wir uns Zeit nehmen, um auch einiges zu hören, was gerade unsere Mitarbeiter in unseren beiden Werken bewegt. Dabei wollen wir uns Zeit nehmen für Frau Polzin, die erste Mitarbeiterin bei Hilfe für Brüder war. Heute spielt sie eine sehr wichtige Rolle in der gesamten Abwicklung unserer Geschäftsstelle.
Was mich immer am meisten beeindruckt, ist die Treue einzelner Schwestern und Brüder, die oft unter ganz schwierigen Verhältnissen auf einsamen Posten ihren Dienst tun. So wurde vor sieben Jahren ein junger Heilsarmee-Offizier ins Zaire-Gebiet geschickt, 200 Kilometer von Kinshasa entfernt. Dort herrschte gerade schwere politische Unruhe. Auf dieser Hochebene gab es nur ganz verstreut ein paar wenige Christen.
Er baute sich eine Lehmhütte und begann, den Menschen von Jesus zu erzählen. Eines Tages stürzte ein großer Baum um, und seine Hütte wurde dem Erdboden gleichgemacht. Doch er baute sie wieder auf. Einige Zeit später brachen Diebe ein Loch in die Mauer und stahlen ihm alles. Auch sein kleiner Vorrat an Wasser wurde genommen.
Dann war es ihm möglich, ein paar Säcke Zement zu besorgen. Damit stellte er feste Steine her und zog die Wände wieder hoch. Geld für Material für das Dach oder die Tür hatte er jedoch nicht. Deshalb wollen wir ihm helfen. Inzwischen kommen jeden Sonntag 300 Menschen zu seinen Gottesdiensten, abgesehen von den Frauen- und Jugendgruppen, die die Woche über zusammenkommen.
Wie kann man sich nicht freuen und dankbar sein für solche Diener, die sich nicht entmutigen lassen? Doch nicht nur dort, sondern auch wo Christen bedrängt werden, wie zum Beispiel in Algerien, wo sie sich überhaupt nicht treffen können, im Tschad, wo es gerade wieder große Probleme gibt, im Sudan und anderen afrikanischen Ländern.
Frau Ingrid wird mit uns beten. Wir bleiben an unserem Platz sitzen.
Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass du Herr bist, heute und immer. Wir danken dir ganz besonders, dass du gerade bei diesem jungen Mann bist, von dem wir gehört haben. Wir danken dir, Herr, dass du weitermachen wirst, trotz aller widrigen Umstände.
Wir bitten dich von ganzem Herzen, dass du auch die Menschen, die um ihn herum leben, mit deiner Liebe ansteckst. Wir bitten dich für alle, die auf dem Kontinent, dem dunklen Erdteil Afrika, unter Bedrängnis sind.
Ach Herr, wir bitten dich von ganzem Herzen, dass du uns auch motivierst zur Fürbitte und zum Opfer. Lass uns neu von dir angesteckt werden, damit wir uns wirklich von dir gebrauchen lassen – hier und in aller Welt. Amen.
Fürbitte für Christen in Asien und Südamerika
Frau Schüller betreut unsere Kontakte für den gesamten asiatischen Raum und für Südamerika. Ja, wir möchten Sie bitten, für die Christen in Birma zu beten. Warum? Birma ist eine sozialistische Republik in Südostasien und bemüht sich, den Buddhismus als Staatsreligion einzuführen.
Die Christen müssen dort viel Not und Entbehrungen auf sich nehmen. Es ist oft schwierig und erfordert einen hohen Einsatz, den Forderungen der Regierung zu widerstehen. Trotz der großen Isolation wachsen die Gemeinden. Junge Leute lassen sich als Evangelisten rufen, und eine heute 83-jährige Frau hat die Kinder-Evangelisationsarbeit landesweit eingerichtet. Sie hat ihr ganzes Hab und Gut dafür eingesetzt.
Es ist wirklich schwer für die Christen. Kinder müssen vor dem Schulunterricht eine Buddha-Statue anbeten. Wer das nicht tut, wird zurückgesetzt oder verachtet. Die Männer müssen am Sonntag Rohndienste leisten, sodass sie nicht am Gottesdienst teilnehmen können. Wer nicht erscheint, muss hohe Strafen zahlen. Außerdem müssen sie Abgaben für die Tempel leisten. Wer das nicht tut, kann angezeigt werden.
Sie brauchen unsere Fürbitten und Gebete. Mutige Christen verbreiten das Evangelium trotz aller Schwierigkeiten. Herr Jesus, wir möchten dich jetzt auch ganz herzlich für diese Christen bitten, vor allem für die Kinder. Wir haben es hier so gut, sind satt und haben unsere Kinder oft gar nicht so im Griff, wie wir es gerne hätten.
Wir möchten dich bitten, dass wir neu bereit sind, auch Opfer zu bringen. Wir bitten dich für diese dunkle Welt des asiatischen Kontinents. So viele Menschen hier denken, dass alle Wege zu Gott führen, und wir werden auch von diesem Denken angesteckt. Herr, lass uns neu und ganz neu sehen, dass du der Weg, die Wahrheit und das Leben bist.
Wir danken dir, dass sich die Christen nicht entmutigen lassen. Wir danken dir, dass sie weiter dein Licht in die Dunkelheit des asiatischen Kontinents bringen. Amen.
Bericht aus Peru und Dank für die Arbeit der Mitarbeiter
Frau Schmidt,
ich muss es versuchen. Doktor Wilhelm, der seit vielen Jahren die Projektabteilung leitet, möchte von christlichen Fachkräften international unterstützt werden. Wir haben noch gute Kontakte zu unserem früheren Arbeitsfeld Liemer, wo seit vielen Jahren Terris Ammon zusammen mit der Schweizer Indianer Mission arbeitet. Ihre Arbeit wurde auch großzügig von Hilfe Brüder unterstützt.
Früher hat sie sogenannte GIGA-Didaktiker ausgearbeitet. Das sind Materialien für den Religionsunterricht. Der Staat erlaubt, dass evangelikale Materialien im Religionsunterricht verwendet werden dürfen. Sie legte ihrem Rundbrief eine kurze Notiz bei und schreibt: „Soeben habe ich beim Aufstehen Nachrichten gehört, die erschreckend sind. Seit 1980 sind fast 22.000 Menschen durch Gewalttaten in Peru gestorben. In diesem Jahr allein starben in der Stadt Lima 568 Menschen. Letzte Woche, am 16., gab es wieder sieben Anschläge auf Banken und Regierungsinstitutionen.“
Nach dieser Negativbilanz schreibt sie groß: „Dennoch wächst die Gemeinde Gottes.“ Danach berichtet sie etwas über die Arbeit. Sie koordiniert diese Arbeit nicht, da sie nur eine begrenzte Stundenzahl zur Verfügung hat. Trotzdem leitet sie Lehrstunden mit 76 Stunden am Lehrerseminar in der Lehrerausbildung und 25 Kinderstunden, um Leiterinnen auszubilden.
40 Kinder werden im Gefängnis unterrichtet. Die Mütter aus der Drogenszene werden mit ihren Kindern ins Gefängnis gebracht, sie werden nicht getrennt. Die Kinder dürfen dort am Unterricht teilnehmen. Außerdem finden Sitzungen im Helferkreis, im Lehrerseminar und im Sonntagschul-Komitee mit 23 evangelischen Gemeinden statt. Das ist wirklich großartig.
Sie bedankt sich für die Hilfe, die sie bekommt. Ohne diese Unterstützung wäre die ganze Arbeit nicht möglich. Auch das Ehepaar Gut Schick, das in diesen Tagen aus Peru zurückgekehrt ist, hat über christliche Fachkräfte dort berichtet. Sie haben im letzten Jahr schwerpunktmäßig Gemeindearbeit und Hauskreisarbeit geleistet, nachdem sie ihren Dienst bei der Lehrerausbildungsstätte beendet hatten.
Sie berichten über ein enormes Gemeindewachstum. Eine Gemeinde, die etwa drei Jahre alt ist, hat etwa 800 Mitglieder. Noch nicht alle sind offiziell eingetragen, aber bei den sonntäglichen Versammlungen und in etwa 20 Hauskreisen sind in dieser Zeit viele Menschen zusammengekommen.
Ich mag dich ja. Lieber Herr, wir danken dir, dass du in dieses Chaos in Peru dein Licht hineinleuchten lässt. Dass Menschen trotz aller Widrigkeiten bereit sind, dort Dienst zu tun – trotz Überfällen und Behinderungen. Wir danken dir, dass du Menschen aus dem Land, aus den eigenen Gemeinden, zur Seite stellst, die bereit sind, dein Wort anzunehmen und treue Nachfolger zu werden.
Herr, wir bitten dich um deinen Segen für dieses Land, für die Revolution in den Herzen der Menschen. Wir bitten dich, dass du diese schreckliche Organisation des Leuchtenden Pfades erreichst, dass Menschen ihre zerstörerischen Pläne aufgeben. Dass dein Evangelium dort leuchten darf und Menschen es sehen und annehmen.
Armin.
Unterstützung der Mitarbeiter bei christliche Fachkräfte international
Frau Brigitte Schmid arbeitet bei Christlichen Fachkräften. Sie ist zwar nur ein Teil der Mitarbeiter, aber durch ihre Sprachkenntnisse besonders befähigt, die endlosen Papiere, Zeugnisse und Arbeitsberichte zu bearbeiten, die oft übersetzt werden müssen, bis die Visa erteilt werden. Gerade bei den Einreisen in den Ländern draußen ist sie eine ganz speziell begabte Frau.
Zuerst möchte ich einfach von ganzem Herzen dem Herrn danken, der uns so treu geführt hat. Über die letzten Jahre hinweg hat er uns immer wieder die richtigen Mitarbeiter geschickt – manchmal auf erstaunliche Weise. Ich möchte auch der Gemeinde danken, die so treu die Arbeit von CFI und Hilfe für Brüder unterstützt.
Es gibt sehr viele Dinge zu erzählen. Wir bekommen fast jeden Tag einen Rundbrief. Ich möchte jetzt nur einen Ausschnitt daraus vorlesen und ein wenig auf die Problematik eingehen. Der Rundbrief kommt von Erika Braun, die vor anderthalb Jahren hier in der Gemeinde ausgesandt wurde. Sie arbeitet als Hebamme in Burkina Faso.
Erika schreibt: In der Abenddämmerung ging eine Gruppe Menschen zum Friedhof. Eine 30-jährige Frau, Mutter von vier Kindern, wurde beerdigt. Sie starb gestern in der Entbindungsklinik. Warum? Letztlich an der Behandlung mit einheimischer Medizin. Wir konnten ihr nicht mehr helfen.
Das ist ein großes Problem im medizinischen Bereich. Oft kommen die Patientinnen bereits vorbehandelt, mit Mitteln, die ihnen manchmal noch helfen können, aber manchmal sterben sie auch. Die Missionsstation oder das Missionskrankenhaus werden dann meist erst in letzter Minute aufgesucht, wenn andere Maßnahmen nicht geholfen haben.
Erika schreibt aber auch von schönen und ermutigenden Erlebnissen. Zum Beispiel Maimouna: Sie hatte viele Schwangerschaften ohne lebendes Kind, oft Frühgeburten. Mit ihrer jetzigen Schwangerschaft war sie monatelang bei uns. Mit hemmenden Mitteln konnte sie über die kritische Phase hinweg geholfen werden.
Als sie entbinden sollte, wurden die Herztöne des Babys immer schwächer. Unser ganzes Team war im Kreißsaal und betete für unser kostbares Baby. Alles war für eine Wiederbelebung bereits vorbereitet. Doch dann verlief alles normal, und ein schreiender Junge erblickte die Welt. Gemeinsam danken wir Gott dafür.
Die Leute erleben dort ganz konkret mitten in der Arbeit, wie Jesus da ist und wie sehr man ihn braucht. Das gilt nicht nur für den medizinischen Bereich, sondern auch für viele persönliche Nöte.
In Mali zum Beispiel sind im Moment sehr viele Mitarbeiter krank. Das ist ein großes Anliegen, dass man um Bewahrung vor Krankheiten betet. Ein wichtiger Punkt ist auch die regelmäßige stille Zeit. Das ist dort in der Umgebung sehr schwierig, da viel Finsternis herrscht.
Es ist wichtig, dass jeden Morgen in der Bibel gelesen wird und man sich Zeit zum Gebet nimmt. Ebenso wichtig ist die Einheit in den Teams und das Sprachstudium, damit man mit den Einheimischen wirklich in ihrer Sprache sprechen kann. Auch das Heimweh ist eine Herausforderung.
Vor allem aber soll man sich nicht vom Elend lähmen lassen, sondern immer wieder neu von der Liebe Jesu ergriffen werden, um sie an die Menschen weiterzugeben.
Ich möchte noch ein großes Dank- und Anliegen aussprechen: Wir haben lange um die Arbeitserlaubnis für Ursula Reis gebangt. Gestern, bei der Aussendungsfeier, haben wir erfahren, dass sie die Arbeitserlaubnis bekommen hat. Sie wird am 5. Februar ausreisen.
Auch Erika Braun, von der ich gerade vorgelesen habe, bekommt Unterstützung von der Organisation „Orient Ös“. Sie reist Ende Januar aus und ist Luxemburgerin – unsere erste ausländische Mitarbeiterin, die ausgesandt wird.
Andrea Räuber reist am gleichen Tag aus wie Martina, am 8. Februar. Sie wird die Nachfolgerin von Monika Hausmann sein. Wir freuen uns sehr darüber. Monika hat im Sommer hier von ihrer Arbeit als Hebamme in Liga erzählt.
Ich danke dir, Herr, dass du die letzte Verantwortung für die Mission übernimmst. Ich danke dir für die vielen Mitarbeiter, die du uns zugeführt hast, und dass wir immer wieder erleben, wie deine Hand so deutlich im Spiel ist.
Ich danke dir, dass du jeden einzelnen Menschen an seinem Platz kennst. Du weißt, wo Menschen krank, niedergeschlagen oder verzweifelt sind. Du weißt auch, wo sie sich freuen, weil sie dich spürbar erleben dürfen.
Sei du mit jedem besonders, auch mit denen, die kurz vor der Ausreise stehen, beim Abschiednehmen und beim Einleben in der neuen Kultur.
Danke, Herr, dass wir jeden Einzelnen, auch die, die jetzt nicht genannt wurden, dir anvertrauen dürfen. Wir legen sie in deine gute Hand und bitten dich, dass du sie zum Segen für viele Menschen einsetzt.
Fürbitte für Mitarbeiter in Krisengebieten und weltweiter Frieden
Dann kommt noch Gunter Kiene, der die Personalabteilung leitet.
Kommt und schaut die Werke des Herrn, der auf Erden solch einen Zerstörer anrichtet, der den Kriegen steuert, in aller Welt den Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt. Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.
Dieses Wort wird uns gerade in diesen Tagen wieder besonders groß. Wir erkennen darin, dass Gott auch ganz große Nöte gebraucht – und die größten sind sicher in der Menschheit die Kriege – um Menschen darauf hinzuweisen, dass es einen Frieden gibt. Und das ist der Frieden mit Gott.
Ich denke ganz besonders jetzt an drei Länder, die in den Schlagzeilen stehen, und wo wir überall unsere Mitarbeiter haben. Ich denke besonders an Haiti. Dort habe ich selbst gesehen, wie die Leute bis zum Hals im Dreck stehen. Aber schlimmer ist es, wenn Menschen bis tief ins Herz hinein in der Sünde stehen.
Es ist eine ganz außergewöhnliche Arbeit, die dort geschieht. Eine Radiostation wird mehr gehört als alle anderen Stationen. Die Radiostation Lamiere verbreitet das Evangelium. In dieser Station haben wir Mitarbeiter geschickt. Diese mussten sich jedoch zurückziehen, da sie bedroht wurden.
Mit dramatischen Verhältnissen sind nicht nur sie betroffen, sondern auch andere Mitarbeiter im Westen außerhalb der Hauptstadt, weit draußen. Auch sie mussten sich zurückziehen, weil sie unter Bedrohung ihres Lebens nicht mehr bleiben konnten.
Doch das Herrliche, was geschieht, ist, dass Christen dort weitermachen. Unsere Mitarbeiter stehen jetzt wie in den Startlöchern. Vielmehr möchte ich sagen: nicht Gewehr bei Fuß, wie Soldaten, sondern Gebet bei Fuß. Sie warten darauf, dass das Zeichen kommt, dass sie wieder zurückkehren können.
Sie beschäftigen sich inzwischen, aber es bedarf nur eines Telefonanrufs, und sie machen sich wieder auf den Weg. Dort wollen sie in der Radiostation und in der Ausbildung im Metallbereich und Tischlerhandwerk helfen. Dafür sind wir dankbar, dass Gott solche Leute beruft, die bereit sind, auch in solchen Nöten zu bleiben.
Wenn ich jetzt an die Situation im Kongo (Zaire) denke, wo unsere gute Mitarbeiterin Marke Toom, die bereits dort war, auch raus musste. Alle Missionare mussten raus aus dem Kongo. Aber dort oben im Norden, in Retie, hat Gott eine kleine Tür offen gehalten.
Dort ist unsere Mitarbeiterin wieder hingegangen als Lehrschwester, um einfach zur Verfügung zu stehen. Sie möchte die Einheimischen stärken und unterstützen, zeigen, dass auch wir mit diesen Menschen leiden und Gottes Angesicht suchen, um still zu werden vor ihm.
Wenn ich dann höre, dass im Tschad die Franzosen ihre Soldaten einfliegen, um die eigenen Leute zu schützen, stelle ich mir die Frage: Wer schützt unsere Leute? Wer schützt die Gemeinde dort? Wer schützt die Christen dort? Wer schützt das Volk? Wer schützt unsere CF-Mitarbeiter draußen?
Denn dort haben wir Hanne Rosebauer, Sabine Kromer und die Familie Krehl, die Dienste tun in Weisenheim und in der Schule mitten in der Hauptstadt. Sie sind wieder erneut in der Krise, hatten schon einmal flüchten müssen und sind wieder zurückgekehrt.
Wir wissen, dass das geschieht, was hier in dem Text steht: Der Herr gebraucht diese Mittel, um Menschen aufmerksam zu machen auf seine Größe und sein Heil, und er sagt: Seid still! Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.
Wir wollen darum beten, dass genau das unseren Mitarbeitern geschieht, dass sie erkennen, Gott ist in dieser Szene, sie sind nicht allein. Wir wollen zusammen beten: Herr, wenn wir jetzt einzelne vor dich gebracht haben, dann stehen sie stellvertretend für all die anderen, die draußen sind.
Nicht nur die, die durch Hilfe für Brüder und christliche Fachkräfte unterstützt werden, sondern weltweit, wo deine Boten sich bereiterklären, hinzugehen. Hinzugehen in die Nöte, so wie du in diese Welt gekommen bist, um mit den Menschen in ihrer Schuld zu stehen und diese Schuld auf dich zu nehmen.
Da beten wir, dass du gerade in diesen Kriegswirren Menschen aufmerksam machst auf das große Heil, das in dir zur Verfügung steht. Wir beten für unsere Botschafter Christi. Mögen sie sich erkennen als die Briefe, die gesandt werden, um den Menschen dieses Licht zu zeigen, das allein in dir zu finden ist.
Wir wollen still sein in all unseren Sorgen, die wir uns machen für unsere Mitarbeiter. Still sein und erkennen, dass du Gott bist und dass du mitten unter ihnen bist, wie auch unter uns.
Armin.
Gemeinsames Gebet und Abschluss
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.