Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da war, der da ist und der da sein wird, Jesus Christus. Amen!
Liebe Gemeinde, liebe Gäste, liebe Zuschauer am Bildschirm, wir befinden uns noch in unserer Reihe „Durch die Apostelgeschichte“. Ich persönlich liebe dieses Buch, denn es beschreibt, wie der Heilige Geist zu Pfingsten die Urgemeinde in Bewegung gesetzt hat.
Wir erinnern uns: Der auferstandene Christus kündigte vor seiner Himmelfahrt an, dass der Geist kommen wird. „Wenn der Geist auf euch herabkommt, dann werdet ihr mit Kraft erfüllt werden, und diese Kraft wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein.“ So kam es dann auch.
Das Evangelium strahlte aus – zuerst nach Jerusalem, dann nach Samaria und schließlich in den Rest der Welt.
Einführung in die Apostelgeschichte und ihre Bedeutung
Ja, wir haben heute einen Text, der uns mit der zweiten Missionsreise vertraut macht. Zuvor vielleicht einige kurze Anmerkungen zur Apostelgeschichte insgesamt.
Die Apostelgeschichte wurde in den letzten Jahrzehnten stark angezweifelt, was ihren historischen Wert betrifft. Vor allem Theologen, weniger Historiker, haben sich gefragt, ob man das, was dort steht, wirklich glauben kann. Es wird auf Widersprüche hingewiesen, und einige meinen, Lukas könne gar nicht der Autor dieses Buches gewesen sein. Außerdem wird von vielen Übertreibungen gesprochen.
In den letzten Jahren hat sich das Klima jedoch zugunsten der Apostelgeschichte verändert. Ein Freund von mir, der Althistoriker ist, hat an Beispielen gezeigt, wie sorgfältig Lukas gearbeitet hat. Zahlreiche archäologische Funde bestätigen das, was in der Apostelgeschichte berichtet wird.
Es gibt noch etwas anderes, das mir geholfen hat, der Heiligen Schrift zu vertrauen und insbesondere dem zu glauben, was in der Apostelgeschichte steht. Die Heilige Schrift ist kein Buch über Superhelden. Nichts wird beschönigt oder glattgebügelt. So erfahren wir zum Beispiel von den Verfehlungen des Königs David oder vom Versagen des Apostels Petrus.
Auch die Apostelgeschichte glorifiziert das Leben der ersten Christen nicht. Es wird berichtet, dass es Streit zwischen den Judenchristen und den Heidenchristen gab. Ebenso erfahren wir, dass gelogen wurde und dass Jünger gestohlen haben. Heute werden wir in einen Konflikt hineingenommen, den zwei große Missionare miteinander hatten.
Das christliche Leben ist kein Spaziergang. Wir geraten in verwickelte Umstände. Doch gerade das ist eine wichtige Botschaft dieses Textes: Gott sorgt für seine Leute. Durch seinen Geist gibt er Kraft, auch in Drucksituationen zu reifen. Durch seinen Geist gibt er Weisung, sodass wir als Kinder Gottes wissen, was wir zu tun haben.
Das werden wir heute sehen: Gott baut trotz eigentümlicher Wege sein Reich, und seine Gemeinde wächst.
Der Text ist, wie ihr gemerkt habt, sehr umfangreich. Wir werden uns auf drei Hauptpunkte konzentrieren: den Streit zwischen Paulus und Barnabas, die Reise durch Kleinasien und den sogenannten Ruf nach Mazedonien.
Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater, wir danken dir, dass du kein verborgener Gott bist, sondern in Jesus Christus unter uns bist und sein wirst. Wir sind so froh, dass du auch heute noch durch dein Wort redest. Hilf uns durch deinen Geist beim Verkündigen, beim Hören und Verstehen. Amen.
Die Trennung von Paulus und Barnabas
Ja, wir kommen zum ersten Punkt: die Trennung von Paulus und Barnabas in Apostelgeschichte 15, Verse 36 bis 41.
Versetzen wir uns in die Situation. Es gab das Apostelkonzil, über das Jonathan letzte Woche gepredigt hat. Die Lage hatte sich beruhigt, und Paulus und Barnabas, die beiden großen Missionare, gingen wieder ihrer Alltagsarbeit in Antiochia, ihrer Heimatgemeinde, nach. Es war Winter, und es heißt, sie lehrten und verkündigten zusammen mit vielen anderen das Wort des Herrn.
Dann beginnt unser Text: Nach etlichen Tagen machte Paulus Barnabas einen Vorschlag. Er schlug vor, die von ihnen gegründeten Gemeinden nochmals zu besuchen. Ich will den Text noch einmal vorlesen:
Nach einigen Tagen sprach Paulus zu Barnabas: „Lass uns wieder aufbrechen und nach unseren Brüdern sehen, in allen Städten, in denen wir das Wort des Herrn verkündigt haben. Lass uns sehen, wie es um sie steht.“
Barnabas aber wollte, dass sie auch Johannes, mit dem Beinamen Markus, mitnehmen. Paulus hielt es jedoch nicht für richtig, jemanden mitzunehmen, der sie in Pamphylien verlassen hatte und nicht mit ihnen weitergearbeitet hatte. Sie kamen heftig aneinander, so dass sie sich trennten.
Barnabas nahm Markus mit sich und fuhr nach Zypern. Paulus wählte Silas und zog fort, von den Brüdern der Gnade Gottes anbefohlen. Er zog durch Syrien und Kilikien und stärkte die Gemeinden.
Soweit der Text.
Was ist also passiert? Paulus dachte als vernünftiger Missionar: Wir machen Nacharbeit. Wir besuchen die Gemeinden, die wir auf der ersten Missionsreise gegründet haben. Ein strategisch kluger Vorschlag. Barnabas war jedoch anderer Meinung.
Wir können das auf der Karte sehen – ich weiß nicht, ob man sie jetzt einblenden kann. Die erste Missionsreise führte in den Süden. Die zweite Missionsreise startete wieder in derselben Gemeinde, in Antiochia. Doch jetzt gab es einen Konflikt.
Barnabas wollte auf dieser Reise seinen Verwandten Johannes Markus mitnehmen. Paulus war absolut dagegen. Er fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, jemanden mitzunehmen, der vorher schon einmal „fahnenflüchtig“ geworden war (Apostelgeschichte 13). Aus der Sicht von Paulus war Markus unzuverlässig.
Wir würden heute sagen: Paulus war ein ergebnisorientierter Typ. Er hatte einen Auftrag, und den wollte er erfüllen. Barnabas hingegen war mehr menschenorientiert. Er hatte einen Blick für Menschen. Barnabas heißt übersetzt „Sohn des Trostes“. Er wollte nicht, dass das Scheitern das letzte Wort hat. Er traute auch Menschen etwas zu, die schon einmal versagt hatten.
Sein Einsatz war ganz entscheidend, als Paulus versuchte, Kontakt zu den Aposteln in Jerusalem aufzunehmen. Ihr erinnert euch daran: Apostelgeschichte 9. Da tauchte plötzlich Paulus als Jesusbekenner auf und wollte mit den Aposteln sprechen.
Was war mit den Aposteln? Sie hatten Angst. „Ist das nicht der, der mal die Gemeinde verfolgt hat? Was will der hier eigentlich? Der hat hier doch nichts verloren!“ Und dann stellte sich Barnabas schützend an die Seite von Paulus und sagte: „Hey, das ist Paulus. Er ist Jesus begegnet, ihm dürft ihr vertrauen.“ Er sorgte dafür, dass Paulus in diesen Apostelkreis aufgenommen wurde.
Paulus war ein anderer Typ. Für ihn zählten menschenorientierte Überlegungen zumindest teilweise nicht so viel. Er konnte Barnabas nicht verstehen. Aus seiner Sicht war es fahrlässig, Johannes Markus mitzunehmen. Er brauchte eine zuverlässige Missionsmannschaft.
Ich weiß nicht, ob einige von euch ab und zu mal in die Berge zum Klettern gehen. Das ist eine passende Illustration: Ihr seid gute Kletterer, habt wirklich Gipfelerfahrung und stellt euch ein Team zusammen. Auf der einen Seite wollt ihr junge Leute mitnehmen, die noch keine große Erfahrung haben am Berg. Auf der anderen Seite wisst ihr, dass ihr oben am Gipfel zuverlässige Leute braucht, die schon Erfahrung haben und genau wissen, was dort zu tun ist. Denn die Mannschaft oben am Gipfel ist nur so stark wie der schwächste Bergsteiger.
So ungefähr hat Paulus gedacht.
Es kam also zu einem heftigen Streit. Beide beharrten auf ihrer Meinung, und schließlich trennten sie sich. Über diesen Vorfall wird bis heute viel spekuliert. Sowohl Paulus als auch Barnabas und Markus haben ihre Sympathisanten.
Die einen sagen: „Mensch, der Paulus konnte aber hart sein! Muss er immer so hart sein?“ Die anderen sagen: „Ja, Paulus hat genau richtig gehandelt. Weicheier konnte er auf so einer Reise nicht gebrauchen.“
Bevor wir uns fragen, was wir aus diesem Konflikt mitnehmen, will ich noch zwei Beobachtungen weitergeben, die mir wichtig scheinen.
Zunächst einmal müssen wir festhalten, dass es bei dieser Auseinandersetzung nicht um schwerwiegende theologische Fragen oder um offensichtliche Sünde ging. Das war nicht der Fall. Sie stritten nicht darüber, ob Jesus der Messias ist oder ob es richtig ist, Vater und Mutter zu ehren.
Wir haben hier zwei Männer, die Jesus liebhaben und ihm nachfolgen. Beide beriefen sich auf biblische Prinzipien. Der eine auf Standfestigkeit und Zuverlässigkeit, der andere auf die Bereitschaft, immer wieder zu vergeben und Menschen eine zweite, dritte, vierte, fünfte, sechste und siebente Chance zu geben.
Weiter fällt auf, dass Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, hier nicht Partei für Paulus oder Barnabas ergreift. Er berichtet, dass die Gemeinde Paulus und Silas der Gnade Gottes anbefohlen hat. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass sie sich nur hinter Paulus gestellt haben.
Offenbar wollte Lukas den Vorfall nicht kommentieren. Vielleicht, das können wir jedenfalls nicht ausschließen, hatte er Verständnis für beide: für Paulus und für Barnabas.
Es gibt nun Dinge, die wir aus dieser Geschichte, aus dieser Begebenheit lernen können. Ich will drei Gedanken dazu weitergeben.
Konflikte unter Christen sind normal
Erstens: Auch unter Christen gibt es Konflikte – vielleicht für einige jetzt ganz neu, aber das würde mich freuen. Ich wiederhole es noch einmal: Auch unter Christen gibt es Konflikte.
Meine Frau und ich waren vor langer Zeit einmal zu einer Hochzeit von Freunden eingeladen. Dort betrat ein Ehepaar die Bühne und gab ein Zeugnis. Sie erzählten, sie seien seit zehn Jahren verheiratet und hätten sich in dieser Zeit kein einziges Mal gestritten. Sie wünschten dem Brautpaar, dass es bei ihnen genauso gut läuft.
Meine Frau und ich schauten uns daraufhin ganz verunsichert an. Unter anderem dachten wir: Bei uns stimmt etwas grundsätzlich nicht. Wir sind zwei Jahre verheiratet und haben uns schon mindestens einmal gestritten. Wir leben in einer gefallenen Schöpfung, und dazu gehört auch Streit.
Vielleicht noch eine Nebenbemerkung: Streit muss nicht immer schlecht sein. Es gibt auch einen konstruktiven Streit, bei dem es nicht darum geht, sich wichtig zu machen oder unbedingt Recht zu behalten. Vielmehr geht es darum, den richtigen Weg zu finden und herauszufinden, was Gott gefällt.
Bei so einem konstruktiven Streit macht man den anderen nicht klein. Man geht respektvoll mit ihm um und sucht gemeinsam nach einer Lösung.
Aber so war es nicht bei Paulus und Barnabas. Die beiden gingen im Unfrieden auseinander.
Christen sind berufen, Frieden zu stiften
Deshalb haben Christen zweitens die Berufung, Friedensstifter zu sein.
Wir sind nicht dazu berufen, Konflikte eskalieren zu lassen. Vielmehr haben wir den Auftrag, Streit durch das Wort Gottes zu schlichten und Lösungen zu finden, um Frieden zu stiften. Paulus sagt an einer Stelle: „Vergeltet niemandem Böses mit Bösem, seid auf gutes Bedacht gegenüber jedermann. Ist es möglich, so viel an euch liegt, haltet Frieden mit jedem Menschen.“
An einer anderen Stelle schreibt er: „Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst nicht die Sonne über eurem Zorn untergehen.“
Man merkt daran, dass Gott ein Interesse daran hat, dass aus einem Streit kein chronischer Konflikt wird. Das ist eine wichtige Sache: Wenn Dinge nicht schnell geregelt werden, kann das spalten. Es kann eine Ehe auseinanderreißen, eine Freundschaft zerstören oder sogar eine ganze Gemeinde entzweien.
Deshalb gilt grundsätzlich für Christen die Berufung, Frieden zu stiften.
Nicht jeder Streit lässt sich lösen
Drittens: Nicht jeder Streit lässt sich lösen. Paulus sagt: „Soweit es an euch liegt, haltet Frieden mit allen Menschen.“ Zur Klärung von Konflikten gehören mindestens zwei Parteien. Manchmal gelingt es nicht, selbst wenn man einen Vermittler eingeschaltet hat, Frieden zu stiften. Und das ist traurig und schmerzhaft.
Vielleicht hast du das schon einmal erlebt. In einem Streit fallen manchmal Worte, die verletzen. Du hast alles getan, um die Sache wieder in Ordnung zu bringen, aber der andere will nicht darauf eingehen. Er ist zu hundert Prozent davon überzeugt, dass das Problem bei dir liegt. Und das geht seit Monaten so, vielleicht sogar seit Jahren. Da steht etwas zwischen Menschen, das ungeklärt ist. Das kann sehr belasten.
Ich kenne Leute, die haben wegen so einem chronischen Streit Magenprobleme. Andere können nicht mehr richtig schlafen und grübeln ständig darüber nach. Das Leben ist irgendwie vergiftet, und das ist schlimm.
Aber wir finden in diesem Text etwas, das uns sogar dann Hoffnung vermittelt, wenn wir in so einem schlimmen Konflikt stecken. Wir sehen nämlich, dass Gott selbst aus einem Streit noch etwas Gutes machen kann. Der Teufel kann sicher Kapital aus dem Streit schlagen. Er freut sich immer, wenn Christen aneinander geraten. Aber Gott kann selbst dort, wo punktuell der Streit triumphiert, etwas Gutes daraus machen.
Ursprünglich – das haben wir ja gesehen – hatte Paulus dem Barnabas vorgeschlagen, die Gemeinden zu besuchen, die sie bereits gegründet hatten. Aber Gott hatte andere Pläne. Er wollte, dass das Evangelium noch weitere Kreise zieht. Es sollte nach Mazedonien verkündigt werden, nach Griechenland. So entstanden auf diese verwirrende, auf diese komische Art und Weise zwei Missionsteams. Das eine Team ging nach Zypern, und das andere zog in Richtung Syrien und Zilizien. Gott hat etwas daraus gemacht, sodass das Evangelium gefördert wird.
Nicht immer können wir Konflikte lösen, manchmal müssen wir sie aushalten. Aber vergessen wir dabei nie, dass Gott darübersteht. Werde also über den Streit nicht so bitter, dass du nicht mehr klären kannst. Gib deine Enttäuschung und deine Verletzungen bei Jesus ab. Bei ihm kannst du das ablegen.
Vergelte erfahrene Zurückweisung nicht mit Bösem. Verweigere dem Bruder oder der Schwester, mit der du einen Konflikt hast, nicht deine Fürsorge. Streiche nicht jeden von deiner Gebetsliste, der eine andere Meinung hat als du. Sei bereit, dich selbst zu hinterfragen. Vielleicht merkst du ja irgendwann, dass du selbst auch Fehler gemacht hast.
Lass nicht zu, dass der Konflikt dich zu etwas antreibt, was du später nicht mehr korrigieren kannst.
Wir wissen übrigens aus dem Neuen Testament, dass Markus später wieder an der Seite von Paulus gearbeitet hat. Es gibt da einige Texte. Besonders bemerkenswert finde ich eine Bemerkung aus dem 2. Timotheusbrief. Paulus – das ist einer der letzten Briefe, wahrscheinlich der letzte – beschwert sich darüber, dass er so viele Feinde hat und dass sogar engste Mitarbeiter ihn verlassen haben.
Und dann schreibt er dem Timotheus: „Wenn du zu mir kommst, dann tu mir bitte einen Gefallen: Bring den Johannes Markus mit. Ich brauche seine Hilfe, ich brauche seine Unterstützung.“
Ist das nicht wunderbar? Kannst du dir vorstellen, was das für diesen Markus bedeutet hat? Der große Apostel Paulus hat mich mal disqualifiziert. Er hat mir gesagt, ich bin ein Versager, ich halte nicht durch, ich bin der Sache nicht gewachsen. Und jetzt ruft mich dieser große Paulus, weil er meine Hilfe braucht, weil er ohne meine Hilfe und meine Unterstützung nicht zurechtkommt.
Die Reise durch Kleinasien
Zweitens: die Reise durch Kleinasien (Apostelgeschichte 16,1-5). Der Erzähler Lukas konzentriert sich sehr stark auf Paulus. Wir wissen allerdings, dass auch Silas dabei war.
Sie kommen nach Lystra und treffen dort auf einen jungen Mann namens Timotheus. Er ist der Sohn einer jüdischen Frau und eines griechischen Vaters. Die Mutter war gläubig. Aus einer anderen Quelle wissen wir, dass sie Eunike heißt oder hieß. Die Großmutter, die Timotheus mit aufgezogen hat, heißt Lois. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass beide zum Glauben gekommen sind, als Barnabas und Paulus auf der ersten Missionsreise in Lystra evangelisiert haben. Sie waren also noch gar nicht so lange gläubig.
Aber was haben sie gemacht? Sie nahmen den kleinen Jungen Timotheus und zeigten ihm, dass Jesus der im Alten Testament angekündigte Messias ist, dass Jesus der Sohn Gottes ist und der Retter der Welt. So wurde bei diesem Jungen ein ungeheuchelter Glaube geweckt. Er begann irgendwann selbst, an Jesus zu glauben, ihm zu vertrauen und ihm nachzufolgen.
Ich kenne Missionare und Prediger, lebende und längst Verstorbene, die durch das Vorbild ihrer Mütter und Großmütter einen authentischen Glauben bekommen haben. Einer von ihnen ist Augustinus, der Kirchenvater des dritten und vierten Jahrhunderts. Seine Mutter war gläubig, eine Christin, und hat ihn mit den biblischen Schriften unterwiesen. Doch Augustinus kam auf Abwege. Er hatte ein Vorbild, nämlich den verlorenen Sohn. Er wollte sein eigenes Leben führen, es so machen, wie er es für richtig hielt, und ging seinen eigenen Weg. Seine Mutter litt sehr darunter, aber sie betete regelmäßig für ihn, wahrscheinlich täglich mehrmals. Sie gab nicht auf.
Jahre später, wahrscheinlich 386 nach Christus, erlebte Augustinus, inzwischen Rhetorikprofessor in Mailand, in seinem Haus etwas ganz Besonderes. Er hörte die Stimme eines Kindes, das rief: „Nimm und lies!“ Da lag ein Neues Testament. Augustinus nahm es, schlug es auf und las Römer 13,13-14. Dort stand: „Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Eifersucht, sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.“ In diesem Moment brach Augustinus zusammen. Er wusste genau: Jetzt hat Gott zu mir gesprochen. Das ist mein Leben, und er zeigt mir, dass es nur einen Ausweg gibt – Jesus. Das war die Lebenswende von Augustinus, der dann ein Kirchenvater wurde. Gott hat die treuen Gebete seiner Mutter Monika erhört und Augustinus in die Nachfolge berufen.
Ganz ähnlich war es mit Timotheus. Trotz seiner Jugend hatte er einen guten Ruf unter den Christen. Paulus erkannte seine Qualifikationen und nahm ihn mit auf die Missionsreise. Wie alt er damals war, wissen wir nicht genau. Paulus schreibt im 1. Timotheusbrief, der ungefähr 64 nach Christus entstanden ist, also etwa 14 Jahre später, dass man die Jugend des Timotheus nicht verachten soll. Man vermutet, dass er da Mitte dreißig war, also aus unserer Sicht gar nicht mehr so jung. Das heißt, er war wahrscheinlich um die zwanzig Jahre alt, als er als Missionar berufen wurde.
Dann folgt eine interessante Geschichte: Timotheus wird auf Anweisung von Paulus beschnitten. Was ist die Beschneidung? Sie ist das Bundeszeichen des Alten Testaments und geht auf Abraham zurück. Die männlichen Kinder wurden am achten Tag beschnitten, damit gezeigt wurde, dass sie zum auserwählten Volk gehören. Da der Vater von Timotheus ein Grieche war, war er nicht beschnitten worden. Paulus ordnet das jetzt an – und das führt zu einem Problem.
Wie gehen wir damit um? Wie kann es sein, dass derselbe Paulus, der im Galaterbrief den Christen sagt, sie sollen sich nicht beschneiden lassen, jetzt seinen eigenen Mitarbeiter auffordert, sich beschneiden zu lassen? Erinnern wir uns an den Galaterbrief: Ich zitiere aus Kapitel 5: „Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr euch beschneiden lasst, so wird euch Christus nichts nützen. Ich bezeuge abermals jedem, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz tun muss. Ihr habt aber Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen.“ Die Galater wollten die Beschneidung wieder einführen.
Und jetzt der gleiche Paulus sagt: „Timotheus, du musst dich beschneiden lassen.“ Was machen wir damit? Wie kann ein entschiedener Verfechter der christlichen Freiheit in diesem Fall die Beschneidung anordnen?
Einmal wissen wir, darüber hat Jonathan letzte Woche gesprochen, dass auf dem Apostelkonzil den Juden nicht verboten wurde, sich beschneiden zu lassen. Wichtiger aber ist: In Lystra ging es um etwas ganz anderes als in Galatien. Den Galatern hatte Paulus gezeigt, dass Gott die Menschen nicht aufgrund der Beschneidung annimmt. Die Menschen werden nicht gerecht vor Gott, weil sie sich äußerlich beschneiden lassen. Paulus legt Wert darauf, dass es um das Herz geht. Das Herz des Menschen muss beschnitten sein. Und das Herz ist beschnitten, wenn ein authentischer Glaube heranreift, der in der Liebe tätig wird, so sagt er es in Galater 5.
In Lystra ging es nicht um die Frage, wie der Mensch von Gott angenommen wird, sondern um ein Missionsprinzip. Paulus war bereit, sich zum Sklaven aller zu machen, um möglichst viele für Christus zu gewinnen. Wenn er es mit Juden zu tun hatte, benahm er sich wie ein Jude. Dasselbe erwartete er von seinen Mitarbeitern: Sie sollten keinen unnötigen Anstoß geben.
Ein Missionar, der dieses Prinzip sehr ernst nahm, war Hudson Taylor. Vielleicht hat jemand schon ein Buch von ihm gelesen oder Andachten. Er war ein großer China-Missionar. Er war so frech, dass er sich wie ein Chinese kleidete und sogar lange Haare wachsen ließ, um den Chinesen ein Chinese zu werden. Dafür bekam er viel Ärger von seinen besten Freunden. Doch er sagte: Ich möchte den Chinesen keinen unnötigen Anstoß geben, damit ich ihnen das Evangelium verkündigen kann. So kam es auch, und er führte viele Einheimische zu Christus.
Unsere Missionare zogen weiter. Die Beschlüsse vom Apostelkonzil wurden in den Gemeinden verteilt und vorgelesen. Damals gab es noch kein Internet; man musste persönlich hingegangen. Wir lesen wieder, dass dieser Beschluss Klarheit schuf, die Gemeinden wurden gefestigt und täglich kamen neue Menschen hinzu. So etwas freut mich immer zu lesen. Ich wünsche mir, dass auch bei uns monatlich neue Leute dazukommen, weil Christus ihnen gezeigt hat, dass er allein aus der Sünde und Verlorenheit retten kann.
Der Ruf nach Mazedonien
Wir kommen zum dritten Punkt: der Ruf nach Mazedonien, Apostelgeschichte 16,6-10. Die Missionare – vielleicht können wir die Folie jetzt noch einmal einblenden – zogen also von Ikonien, beziehungsweise Lystra und Ikonien in der Gegend, weiter nach Phrygien und Galatien.
Dort wurde ihnen vom Heiligen Geist verwehrt, nach Asien in den Süden zu gehen und zu predigen. Ebenso wurde ihnen verwehrt, nach Bithynien im Norden zu gehen. So gingen sie geradeaus weiter. Sie wussten eigentlich gar nicht, wofür sie unterwegs waren. Lukas schildert nicht, wie der Heilige Geist zu ihnen gesprochen hat – wir erfahren das nicht. Vielleicht waren es Wetterbedingungen oder gesperrte Straßen.
Ich persönlich halte es für wahrscheinlich, dass Silas, der ja ein Prophet war, eine Weisung von Gott erhalten hatte. Die Absicht von Lukas war es, mit knappen Angaben herauszustellen, dass Gott die Missionare gegen ihre ursprüngliche Absicht in die Hafenstadt Troas führte. Dort angekommen, wussten sie eigentlich gar nicht, was sie dort sollten.
Lukas beschreibt dann etwas sehr Außergewöhnliches. Ich zitiere: „Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht, ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns! Als er die Erscheinung gesehen hatte, suchten wir sogleich, nach Mazedonien zu reisen, gewiss, dass uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen.“
Bevor wir uns mit dieser Vision beschäftigen, zwei kleine Beobachtungen: Das Gebiet von Mazedonien jenseits der Ägäis – die Karte ist schon wieder weg – liegt auf dem europäischen Kontinent. Von dort aus konnte man über Philippi, Thessaloniki und Beröa bis nach Griechenland, bis nach Athen und sogar bis nach Korinth reisen. Wieder sehen wir einen strategisch sehr wichtigen Moment in der Missionsgeschichte: Das Evangelium erreicht Europa. Es ist wichtig, das im Hinterkopf zu behalten.
Zweitens finden wir in Apostelgeschichte 16, Vers 10 den ersten von vier Abschnitten in der Apostelgeschichte, in denen der Verfasser Lukas das persönliche Fürwort „wir“ benutzt. Was können wir daraus schließen? Dass er dabei war. Lukas war in Troas dabei, also eine Zeit lang mit Paulus unterwegs und konnte von den Vorgängen aus erster Hand berichten.
Nun kommen wir zu dieser Vision. Eines Nachts hatte Paulus eine Erscheinung – wir können auch mit „Gesicht“ übersetzen. Er sah einen Mazedonier vor sich stehen, der rief: „Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!“ Das ist eine erstaunliche Begebenheit. Die wenigsten von uns werden so etwas schon einmal erlebt haben, und es wirft natürlich einige Fragen auf.
Offensichtlich hat Gott seine Missionare auf übernatürliche Weise geführt. Der Geist Jesu verwehrte ihnen, in den Süden zu gehen, und auch in den Norden. Deshalb kamen sie nach Troas. Dort hatte Paulus diesen ungewöhnlichen Traum.
Das war kein Traum, wie wir ihn kennen. Wenn wir zum Beispiel spät am Abend schwer gegessen haben, träumen viele von uns. Wir verarbeiten das Erlebte im Traum. So ein Traum war das nicht. Es war etwas anderes: keine unscharfen Empfindungen, sondern ein Mann erschien und kommunizierte in klar verständlicher Sprache. Er hatte eine Botschaft.
Viele Christen meinen, Gott habe zur Zeit der Apostel auf diese Weise geredet, nachdem aber das Neue Testament fertiggestellt war, habe er diese Art der Führung eingestellt. Ich sage es ganz offen: Die Geschwister, die das so sehen, haben einige starke Argumente, aber insgesamt überzeugen sie mich nicht.
Ich glaube, dass Gott auch heute noch auf diese ungewöhnliche Art führen kann. Aber wir müssen sehr vorsichtig sein. Es gibt Christen, die sich einer gewissen Führungsmystik verschrieben haben. Sie sind der Meinung, Gott müsse sich ihnen möglichst jeden Tag persönlich offenbaren. Für sie ist die Bibel ein Buch für das Grobe, für die Heilsgeschichte. Was ihr persönliches Leben betrifft, müsse Gott aber persönlich zu ihnen sprechen und ihnen zeigen, was sie zu tun haben.
Watchman Nee, ein chinesischer Evangelist, der wegen seines Glaubens im Gefängnis war und viele Menschen zu Christus führte, vertrat einige Jahre lang so eine Führungsmystik. Ich zitiere: „Sobald wir irgendein Gebot des Herrn aus der Vergangenheit zum Maßstab für unser Leben heute machen, geraten wir unter die Knechtschaft des Gesetzes. Leitung des Geistes aber darf nicht einmal vierundzwanzig Stunden alt sein. Wenn du heute nach dem handelst, was du gestern für richtig gehalten hast, dann lebst du bereits unter der Knechtschaft des Gesetzes.“
Ich habe einige Menschen getroffen, die laufend für sich persönlich diese Geistesleitung suchten. Ich erinnere mich an einen jungen Mann, der einmal meinen Rat suchte. Die Bibel war für ihn schon ein wichtiges Buch, aber viel interessanter war das frische Reden Gottes, die innere Stimme, die persönliche Anrede durch den Heiligen Geist.
Er erzählte mir, dass Gott ihm vor zehn Jahren in einem Bild die Frau gezeigt habe, die er einmal heiraten solle. Ihr müsst euch das vorstellen: Jetzt läuft er zehn Jahre herum und schaut sich alle Frauen ganz genau an, vergleicht sie mit dem inneren Bild, das er damals hatte. Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Der Leidensdruck war offensichtlich sehr hoch.
Jetzt stellt euch vor, er trifft die Frau und stellt fest, sie ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Ihr denkt zu Recht: „Moment mal, wenn Gott spricht, dann trifft das auch ein. Wenn Gott etwas klar macht, dann kann das nicht im Widerspruch zu dem stehen, was in der Bibel steht.“ Das ist völlig richtig.
Aber ich habe es mehrfach erlebt, dass das, was die innere Stimme einem sagt, viel wichtiger genommen wird als das, was die Bibel sagt. Und daran merken wir, dass da etwas nicht stimmt. Gott hat uns nirgendwo verheißen, dass er uns im Alltag immer auf übernatürliche Weise führt.
Beim Text, der mir immer wieder genannt wird – „Meine Schafe hören meine Stimme“ – geht es um etwas ganz anderes. Man muss diesen Text nur genau durchschauen.
Paulus beschreibt zum Beispiel im Römerbrief, wie wir den Willen Gottes erkennen. Es ist relativ einfach: Wir stellen Gott unser ganzes Leben zur Verfügung, wir dienen ihm vernünftig und lassen unser Denken durch Gott, durch sein Wort erneuern, damit wir prüfen können, was der Wille Gottes ist.
In 2. Timotheus 3,16 heißt es: „Denn alle Schrift von Gott eingegeben ist, nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“ Die Schrift zeigt uns also den Willen Gottes.
Die Bibel macht uns tüchtig zu Entscheidungen, die wir zu treffen haben. So hat Paulus das normalerweise auch gelebt. Wir haben das ja bei der zweiten Missionsreise gesehen: Er hat unter oder mit dem Wort Gottes verantwortlich Entscheidungen getroffen, strategisch gedacht und wollte die Gemeinden noch einmal besuchen.
Ja, in der Tat hat Gott einige Male auf besondere Weise gesprochen. Aber wenn wir das genauer anschauen, stellen wir fest, dass es heilsgeschichtlich sehr bedeutende Etappen waren: die Bekehrung des Paulus, die Bekehrung der ersten Heiden oder eben jetzt, wo das Evangelium nach Europa kommt.
Noch etwas ist wichtig: In Apostelgeschichte 16,10 steht bei Luther, dass sie „gewiss waren“ und dann nach Mazedonien zogen. Besser sollten wir hier übersetzen, dass sie zu dem Schluss gekommen sind, dass Gott sie nach Mazedonien haben möchte.
Lukas, der ja selbst dabei war, will damit zum Ausdruck bringen, dass Paulus mit seinen Mitarbeitern über die Erscheinung gesprochen hat. Sie haben das Erlebte gemeinsam geprüft und sind gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, dass Gott sie berufen hatte, das Evangelium in Mazedonien zu verkündigen.
Paulus hat seine Mitarbeiter nicht genötigt. Das kommt vor: Da klingelt jemand und sagt, Gott habe ihm gezeigt, du sollst dein Haus verkaufen und 50 Prozent des Erlöses sollst du mir geben. Oder häufiger: Gott hat mir gezeigt, du sollst mich heiraten, und wenn du das nicht tust, bist du Gott ungehorsam.
So hat Paulus nicht gearbeitet. Er vertraute darauf, dass das, was Gott ihm klargemacht hatte, auch seinen engen Mitarbeitern klar wurde, mit denen er unterwegs war.
Schlussgedanken und Anwendung
Einige Gedanken und Fragen zum Schluss.
Wir haben uns mit drei Etappen der dritten Missionsreise beschäftigt. Dabei konnten wir sehen, wie Gott durch Schwierigkeiten hindurch sein Reich baut. Er treibt die christliche Mission durch seinen Geist voran. Er macht sogar aus dem Streit zwischen zwei großen Missionaren etwas Gutes: Er bildet zwei missionarische Teams.
Er stabilisiert junge Gemeinden durch theologische und ethische Klarheit. Er braucht Mütter und Großmütter, um junge Menschen zu Christus zu führen und in ihnen einen ungeheuchelten Glauben zu fördern. Außerdem beruft er den jungen Mann Timotheus in die Missionsarbeit. Auf wundersame Weise führt er seine Missionare durch oder gegen ihre ursprüngliche Absicht genau dorthin, wo er sie haben will.
Was können wir mitnehmen? Nur einmal das: Gott kommt sicher zu seinem Ziel, auch dann, wenn wir nicht immer alles verstehen oder den Durchblick haben. Wir dürfen wissen, dass Gott darübersteht, dass er da ist und regiert – auch wenn wir das gerade einmal nicht sehen können.
Gott hat ein Interesse daran, dass wir Friedensstifter sind und Beziehungen dort, wo sie belastet sind, klären. Wenn dir Gott klar macht, dass du die Beziehung zu jemandem wieder aufbauen sollst, mit dem du dich zerstritten hast, dann geh los. Unternimm einen neuen Anlauf und versuche es.
Wenn Klärung und Versöhnung nicht möglich sind, gib nicht auf. Sei bereit, Gott das letzte Wort zu überlassen. Traue Gott zu, dass er auch mit dem fertig wird, mit dem du gerade einen Konflikt hast. Wir haben gesehen, dass Paulus und Johannes Markus am Ende des Lebens oder am Ende der Arbeit von Paulus wieder zusammengekommen waren.
Förderst du das geistliche Leben deiner Kinder oder Enkelkinder? Eltern können nicht alles der Gemeinde überlassen, nach dem Motto: „Jonathan kümmert sich schon um unsere Kinder.“ In der Teeniearbeit sind sie gut aufgehoben, aber bete für deine Kinder. Lies die Bibel mit ihnen und sprich mit ihnen über ihre Fragen und Zweifel, damit in ihnen ein authentischer Glaube wächst.
Bist du bereit, dich wirklich auf Menschen einzulassen, die Gott dir anvertraut hat? Lässt du dich auf ihre Kultur ein? Wirst du dem Juden ein Jude, dem Griechen ein Grieche, dem Single ein Single, dem Flüchtling ein Flüchtling? Und du, der du vielleicht Zugereister bist, wirst du dem Deutschen ein Deutscher?
Ich darf das sagen, weil wir als Familie längere Zeit im Ausland gelebt haben. Als wir dann zurück nach Deutschland kamen, haben wir uns gar nicht mehr zurechtgefunden. Wir mussten die Sprache der deutschen Kultur, die ja nicht immer einfach ist, neu lernen. Aber das ist natürlich wichtig, wenn wir den Menschen in Deutschland das Evangelium bringen möchten.
Und schließlich: Dämpfe den Geist nicht. Es geht mir gerade nicht um Führungsmystik, sondern darum, dass unser Leben ein vernünftiger Gottesdienst ist. Vernünftig heißt, für Gott bereit zu sein. Schreibe Gott nicht vor, wie und wo du leben möchtest, sondern öffne dein ganzes Leben für seinen Willen.
Amen.