Gesellschaftlich akzeptierte Lügen entlarven und bewerten. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, und praktische Nachfolge – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um den Weg zu Gott.
Die verbreitete Lüge über Religionen und der Einfluss des Säkularismus
Unsere heutige Lüge hat mit dem großen Thema Religionen zu tun. Die Lüge selbst lautet etwa so: Lüge Nr. 7 – Alle Religionen führen letztendlich zum selben Ziel.
Ein Aspekt, den wir bislang noch nicht betrachtet haben, ist der seit der Aufklärung wachsende Säkularismus. Darunter versteht man zunächst eine Weltanschauung, die Religion und Staat voneinander trennen möchte. Und das ist ihr, das muss man sagen, auch weitgehend gelungen.
Heute ist für die allermeisten Deutschen Religion eine Sache des Privaten. Nach dem Motto: Bete an, was du willst, aber rede nicht darüber und vor allem nicht mit mir. Aus diesem Trend ergeben sich ganz unterschiedliche Unwahrheiten.
Da ist zum Beispiel der Gedanke, dass etwas wahr ist, wenn derjenige, der daran glaubt, nur aufrichtig und ehrlich in seinem Glauben ist. Aber das ist natürlich bereits logisch totaler Unsinn.
Wahrheit und Aufrichtigkeit im Glauben
Wahrheit bemisst sich niemals daran, wie viele aufrichtige Follower sie hat. Wahrheit ist einfach Wahrheit, selbst wenn niemand sie kennen würde.
Bei der Lüge verhält es sich genauso. Eine Lüge wird nicht dadurch wahr, dass sie viele Likes bekommt. Sie bleibt so lange unwahr, wie sie sich im Vergleich zur Realität nicht als Wahrheit erweist.
Aufrichtigkeit und Eifer sind leider keine Kriterien für Wahrheit. Man muss sich nur kurz anschauen, mit welcher Hingabe im letzten Jahrhundert sowohl die Waffen-SS als auch Maos Rote Garden oder die Rote Armee Fraktion ihr blutiges Werk vollbracht haben.
Ich kann mit ganzer Kraft gegen die Wand fahren und merke es erst, wenn es kracht. Genauso kann ich mit ganzer Kraft einen Gott anbeten, den es nicht gibt. Das Maß an Hingabe oder Selbstverleugnung, das ich dabei an den Tag lege, ist kein Beleg für die Echtheit meiner Gottesvorstellung.
Warum nicht alle Wege zum gleichen Gott führen können
Ja, aber führen nicht alle Wege der Anbetung schließlich zu dem einen Gott? Die Antwort lautet: Nein, das können sie nicht – und zwar aus zwei Gründen.
Erstens: Wer Gott anbetet, hat eine Vorstellung von diesem Gott. Er sucht Gott nicht mehr, sondern hat ihn bereits gefunden. Seine Anbetung drückt nicht aus, dass er sich auf dem Weg befindet, einen Gott zu entdecken, sondern dass er eine sehr konkrete Vorstellung davon hat, wie der Gott ist, den er verehrt.
Deshalb ist es unmöglich, dass wir denselben Gott anbeten, wenn wir sehr unterschiedliche Vorstellungen von ihm haben. Ob Gott einer ist, viele oder drei – das macht einen Unterschied. Vielleicht nicht für den Heiden, der sich ohnehin nicht für Gott interessiert, aber für den Anbeter.
Kritik am Bild vom Elefanten und den Blinden
Und man komme mir bitte jetzt nicht mit dem Bild vom Elefanten und den Blinden, die ihn betasten. Gern wird dann behauptet, jede Religion erfahre einfach nur einen Teil des Ganzen von Gott, aber in Wirklichkeit stecke doch nur genau ein Gott dahinter.
Das Bild mag ja für Elefanten und Blinde funktionieren, aber es hat zwei gravierende Schwachpunkte. Erstens: Wenn alle blind sind, kann niemand wissen, ob es den Elefanten gibt, weil niemand ihn sieht. Er ist reine Spekulation.
Zweitens sprechen wir bei den unterschiedlichen Gottesvorstellungen von Unterschieden, die nicht bloß oberflächlich sind. Sie betreffen auch den Charakter Gottes, seinen Bezug zur Schöpfung, das Thema Errettung des Menschen oder überhaupt die Personalität Gottes.
An dieser Stelle greift dann halt auch irgendwann das logische Gesetz der Widerspruchsfreiheit. Ein Elefant mag ja einen Rüssel und ein Ohr haben, die sich beide anders anfühlen. Aber er kann nicht gleichzeitig da sein und nicht da sein.
So kann Gott eben nicht – um nur ein ganz simples Beispiel zu bringen – ein Teil der Schöpfung sein, wie es der Pantheismus behauptet, und gleichzeitig ganz außerhalb der Schöpfung stehen, wie es das biblische Christentum lehrt.
Entweder steckt er in jedem Stein, oder er bewohnt ein unzugängliches Licht. Beides kann er nicht.
Die Unvereinbarkeit verschiedener Gottesvorstellungen
Die Frage lautete: Führen alle Wege der Anbetung schlussendlich zum einen Gott? Die Antwort darauf ist nein, denn jeder Anbeter hat seinen eigenen Gott bereits gefunden.
Die Unterschiede in den Gottesbildern sind einfach viel zu groß. Sie widersprechen sich so stark, dass sie sich nicht zu einem großen Ganzen vereinen lassen.
Wenn an der Idee etwas dran wäre, dass alle Wege der Anbetung letztlich zum selben Gott führen, müsste man diese Einheit herstellen können. Doch das ist nicht der Fall.
Der biblische Anspruch auf den einzigen Weg zu Gott
Und es gibt noch einen zweiten Grund. Das biblische Christentum geht davon aus, dass es nur genau einen Weg gibt, um zu Gott zu gelangen. Es gibt also mindestens eine Religion, die der Idee, dass alle Religionen auf dasselbe Ziel zulaufen, ausdrücklich widerspricht.
Jesus sagt zu Thomas in Johannes 14,6: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“
Hier stoßen wir erneut auf ein Dilemma. Entweder gibt es genau einen Weg oder viele verschiedene Wege. Entweder kommt niemand zum Vater als nur durch Jesus, oder alle Menschen gelangen zum Vater, wenn sie nur ihren eigenen Weg der Anbetung konsequent verfolgen.
Beides zusammen ist nicht möglich.
Die Bedeutung von Anbetung und die Suche Gottes
Und was, wenn unser Wunsch, etwas anzubeten – sei es eine Fußballmannschaft, guter Wein, die Enkel oder die Karriere – im Kern Anbetung ist?
Was, wenn die Fähigkeit, sich ganz einer Sache zu verschreiben, genau das ist: Anbetung? Was, wenn unser Wunsch, für etwas zu leben, nur zeigt, dass wir alle religiös sind, also auf Anbetung hin geschaffen wurden?
Wenn der Mensch von Natur aus ein Anbeter ist, dann wurde ihm diese Gabe mit einem Ziel gegeben. Ist es dann nicht naheliegend, dass derjenige, der sie ihm gegeben hat – also Gott –, dies getan hat, weil Gott vom Menschen angebetet werden wollte? Weil der wahre Gott im Leben aller Menschen zu Gott werden wollte?
Und wenn das stimmt, dann kommt es bei Anbetung nicht nur aufs Herz an. Es geht nicht nur um Aufrichtigkeit, sondern auch um die Frage, wen ich anbete. Ich kann dann tatsächlich das falsche anbeten.
Gottes Suche nach wahren Anbetern
Gott will gefunden werden, keine Frage. Er sucht Anbeter, aber nicht irgendwelche Anbeter.
Sonst hätte der Herr Jesus der Samariterin nicht den Vorwurf gemacht, dass sie anbetet, was sie nicht kennt. Die Samariter hatten die fünf Bücher Mose und ihre Gottesvorstellung war sehr nahe am Original. Dennoch lautet Jesu Urteil: Ihr betet an, was ihr nicht kennt.
In Johannes 4,23 heißt es: „Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden. Denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter.“
Spannend, oder? Gott sucht wahre Anbeter.
Fazit: Nur der Weg Jesu führt zu Gott
Also, die Frage ist: Führen alle Religionen zum selben Ziel? Nein, das tun sie nicht. Sie führen in ganz unterschiedliche Richtungen – bis auf den Weg, den die wahren Anbeter gehen. Dieser Weg hat mit Jesus zu tun.
Außer diesem Weg führen alle anderen Wege an Gott vorbei.
Praktische Anregung und Abschlusssegen
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dich ein wenig mit den Gottesvorstellungen anderer Religionen beschäftigen. Wo liegen die Unterschiede zum biblischen Christentum?
Das war's für heute. Falls du es nicht schon tust, bete viel für unsere Regierung, damit wir weiterhin in Ruhe und Frieden leben dürfen.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
