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Jungfrauengeburt - Von Gott empfangen

12.01.2001

Einleitung

Heute feiern wir den ersten Advent. An diesem Tag möchte ich mit Euch über ein besonderes Thema sprechen. Als der Engel Gabriel zu Maria kam und ihr sagte, sie würde ein Kind empfangen, das einmal die Königsherrschaft auf dem Thron Davids antreten werde. Fragte sie, wie das wohl zugehen soll, wenn sie doch noch nie mit einem Mann sexuell verkehrt hatte. Vielleicht erwartete sie, dass ihr Gabriel sagen würde, sie soll ihren Verlobten Joseph heiraten, so werde sie dann ihr ersten Kind empfangen. Aber Gabriel sagt etwas ganz anderes. Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Gottes Sohn genannt werden. Mit anderen Worten, Gott selbst sorgt dafür, dass Du schwanger wirst. Du brauchst dazu keinen Mann. Ja können wir das glauben? Sie haben es erraten, ich möchte heute über die Jungfrauengeburt sprechen.

Vielleicht denken Sie jetzt, das sei doch nicht so wichtig. Warum soll man einen Gottesdienst und eine ganze Predigt für dieses Thema verwenden, ist das nicht Zeitverschwendung. Ich garantiere Ihnen, es ist keine Zeitverschwendung! Unter uns Christen macht sich eine gewisse Unsitte breit. Wir tendieren von einem Extrem ins andere zu fallen. Früher neigte man eher dazu Lehrfragen stark zu betonen, so dass die Beziehung zu Jesus ins hintertreffen geriet. Man schlug sich fast die Köpfe über Fragen ein, die man mit gutem Recht anders sehen konnte. Dabei spielte manchmal die Liebe und der Gegenseitige Respekt unter Christen eine untergeordnete Rolle.

Nun sind wir tendenziell in Richtung eines anderes Extrems. Wir sagen: Die Hauptsache ist, dass wir Jesus lieben, ob Maria Jungfrau war oder nicht, das ist nicht so wichtig. Darüber wollen wir nicht streiten, es lohnt sich nicht. Falsch! So dürfen wir nicht denken. Was uns hier die Bibel erzählt ist eindeutig und klar. Jesus wurde auf übernatürliche Weise empfangen. Das ist nicht eine Wahrheit, die man glauben kann oder nicht. Es ist eine Wahrheit, die ein Christ mit grösster Selbstverständlichkeit glaubt. Wenn ein Christ das nicht glaubt, wenn er daran zweifelt, dann habe ich wirklich grosse Bedenken. Entweder ist er gar nicht wirklich Christ und kennt somit auch die Kraft Gottes nicht, wie Paulus dem Timotheus schrieb: Sie geben sich zwar einen frommen Anschein, aber von der Kraft Gottes, die sie so verändern könnte, dass sie wirklich ein frommes Leben führen würden, wollen sie nichts wissen. Von solchen Menschen halte dich fern! 2.Tim.3,5. oder er ist einfach unwissend und muss diesbezüglich noch unterwiesen werden. Aber Unterweisung heisst dann nicht, dass ich sage es ist egal was Du in dieser Sache glaubst, Hauptsache Du liebst Jesus und folgst ihm nach. Vielmehr sollte ich den Sachverhalt erklären und sagen: Wenn Du Jesus kennst, liebst und ihm nachfolgst, wirst Du gerne glauben, was in der Bibel über die Geburt von Jesus berichtet wird.

I. Direkter Angriff

Viele Menschen und sogar hoch dotierte Theologen wollen uns erklären, dass das mit dieser Empfängnis nicht so wörtlich zu verstehen sei.

Verleugnung des Sohnes Gottes

Aber wer hat denn Interesse daran, diese Empfängnis abzulehnen? Interesse haben doch alle, die Jesus nicht als Sohn Gottes akzeptieren wollen. Sie möchten, dass Jesus ein ganz normaler Mensch ist, vielleicht noch etwas besser und vorbildlicher als der Durchschnitt, aber eben, doch nur ein normaler Mensch. Der Engel Gabriel deutet aber Maria an, dass genau diese Empfängnis das Zeichen dafür ist, dass Jesus der Sohn Gottes, des Schöpfers von Himmel und Erde ist: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Gottes Sohn genannt werden. Wenn Joseph oder irgend ein anderer Mann Jesus gezeugt hat, dann ist Jesus nicht Gottes Sohn – er ist nicht Gott, was wir glauben.

Schon im NT finden wir Leute, die die Herkunft von Jesus nicht akzeptierten, Jesus durfte nicht der Messias sein, eben nicht der Sohn Gottes und sie sagten ihm in Anspielung auf seine Herkunft: Ihr handelt wie euer wirklicher Vater!« »Wir sind nicht im Ehebruch gezeugt«, erwiderten sie. »Wir haben nur den einen Vater: Gott.« (Joh 8,41)Jesus antwortet: Jesus sagte zu ihnen: »Wäre Gott wirklich euer Vater, dann würdet ihr mich lieben. Denn ich bin von Gott zu euch gekommen. Ich kam nicht in eigenem Auftrag, sondern er hat mich gesandt. (Joh 8,42)

Die Zuverlässigkeit der Bibel wird abgelehnt

Wer die Jungfrauengeburt ablehnt, der untergraben die Glaubwürdigkeit der Bibel. Er sagt damit: Auch wenn eine Begebenheit unmissverständlich erzählt wird, sind wir nicht sicher ob es wirklich stimmt, oder ob es sich um eine Art Legende handelt. Aber wenn die Geschichte seiner Geburt lediglich eine fabrizierte oder erfundene Legende ist, dann steht es auch so mit dem übrigen, was die Bibel von Jesus berichtet. Schlussendlich können wir dann gar nichts mehr wirklich ernst nehmen. Dann wird das Sterben und die Auferstehung von Jesus symbolisch. Aber wenn das alles lediglich Symbolik ist, dann taugt unser Glaube überhaupt nichts. Dann rennen wir einem Phantom hinterher. Dann wird unser Glaube tatsächlich Unglaubhaft.

Anwendung

Deshalb kann es uns nicht einfach egal sein, ob ein Christ an die Jungfrauengeburt glaubt oder nicht. Wir müssen solche Fragen ernst nehmen. Ich kann nicht sagen ich liebe Jesus aber was die Bibel lehrt interessiert mich nicht wirklich. Mir wird es immer etwas ungemütlich, wenn ich solche Tendenzen beobachte. Aber nun drei Gedanken. Warum wir problemlos an eine Jungfrauengeburt glauben können.

II. Gott ist alles möglich

Als erstes müssen wir festhalten: Gott ist alles möglich. Genau in diesem Zusammenhang sagt Gabriel zur Maria: Denn Gott ist nichts unmöglich. Lk.1,37Ja, er hat die Welt erschaffen. Er ist Herr über allem Leben und er weiss wie Leben funktioniert. Was er tun will, wird ihm gelingen. In einem Psalm wird das schön ausgedrückt: Denn er spricht, und es geschieht; er gibt einen Befehl, schon ist er ausgeführt. (Ps 33,9)So erklären sich alle Wunder. Im Schöpfungsbericht können wir das auch schön beobachten. Dort heisst es: Da sprach Gott: »Licht entstehe!«, und das Licht strahlte auf. (Gen 1,3)So einfach ist das für Gott. Ich habe bei keinem Wunder, das ich in der Bibel lese irgendein Problem, denn ich weiss, Gott spricht und es geschieht.

Anwendung

Das ist bis heute so. Als Christen leben wir mit der tiefen Überzeugung, dass Gott jeder Zeit Wunder tun kann. Gott ist für uns eine Wirklichkeit. Wir erleben wie er in unserem Leben handelt. So ist es für mich gar kein Problem zu glauben, dass Maria Jesus durch direktes Einwirken Gottes empfangen hatte.

III. Gott hat es vorausgesagt

Ein weiterer Grund, der uns helfen kann an die Jungfrauengeburt zu glauben ist das Phänomen, dass Gott das schon Jahre zuvor angekündigt hatte. Bereits nach dem Sündenfall, gibt Gott seinen Rettungsplan bekannt. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. (1.Mose 3,15)Er spricht hier vom Nachkommen der Frau, das ist in der ganzen Bibel einzigartig, denn sonst wird immer vom Nachkommen des Mannes gesprochen, so sehen wir schon in dieser Ankündigung einen Hinweis auf die Jungfrauengeburt. Ganz unmissverständlich sagt es Gott durch den Propheten Jesaja: Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel. (Jes 7,14)Deshalb wird der Herr euch von sich aus ein Zeichen geben: Die junge Frau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den wird sie Immanuël (Gott steht uns bei) nennen. (Jes 7,14) (GN) Wenn das geschieht, wenn eine Jungfrau einen Sohn gebiert, dann wissen wir, es handelt sich um den Sohn Gottes.

IV. Heilsnotwendig

Ware Jesus normal gezeugt worden, würde er sich von uns in keiner Art und Weise unterscheiden. Er wäre lediglich ein normaler Mensch. Der Engel Gabriel sagt deutlich genug: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Gottes Sohn genannt werden. Jesus fragte einmal die Jünger: Als Jesus in die Gegend der Stadt Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: »Für wen halten die Leute den Menschensohn?« (Mt 16,13)Die Jünger gaben zur Antwort: »Die einen halten dich für den wiederauferstandenen Täufer Johannes, andere halten dich für den wiedergekommenen Elija, und wieder andere meinen, du seist Jeremia oder sonst einer von den alten Propheten.« (Mt 16,14)»Und ihr«, wollte Jesus wissen, »für wen haltet ihr mich?« (Mt 16,15)Da sagte Simon Petrus: »Du bist Christus, der versprochene Retter, der Sohn des lebendigen Gottes!« (Mt 16,16)Petrus hatte begriffen, dass Jesus der Sohn Gottes ist und deshalb auch nicht durch einen normalen Zeugungsakt geboren wurde. Jesus antwortete darauf: Darauf sagte Jesus zu ihm: »Du darfst dich freuen, Simon, Sohn von Johannes, denn diese Erkenntnis hast du nicht aus dir selbst; mein Vater im Himmel hat sie dir gegeben. (Mt 16,17)Jesus ist im wahrsten Sinne des Wortes von oben, von Gott geboren.

Evangelisation

Wir können auch von Gott geboren werden, Johannes schrieb: Wer glaubt, daß Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist. (1.Joh 5,1)So wie Gott durch die Geburt von Jesus etwas neues geschaffen hatte, so schafft er in uns etwas Neues, wenn wir an Jesus glauben. Wir werden neue Menschen, die von Gott geboren werden.

Schluss

An die Jungfrauengeburt Jesu Christi können wir glauben, denn die Engel Gottes haben es verkündigt. Josef, Marias Mann, hat es akzeptiert. Elisabeth, die Cousine von Maria, erhielt diesbezüglich eine Offenbarung. Und Lukas, der dies alles später niedergeschrieben hat, ein Mann, der im Detail über die Dinge berichtet hatte, der Maria ja auch über viele Jahre kannte, schrieb, dass dies alles zuverlässig und wahr ist. Jesus hatte auf der einen Seite ganz Gott zu sein, damit er uns retten konnte, und auf der anderen Seite musste er ganz Mensch sein, damit er für uns sterben konnte. Amen