Einführung in die Opfer im dritten Buch Mose
Ja, ich hatte irgendwann einmal begonnen, etwas über die Opfer zu sagen, die in 3. Mose von Gott für sein Volk angeordnet wurden. Dort erklärt Gott, wie er verehrt werden möchte. Ich bin noch nicht weit gekommen. Vor einigen Wochen habe ich versucht, die Bedeutung des Brandopfers zusammenzufassen – dieses zentrale Opfer, mit dem Gott in 3. Mose einsteigt.
Ich möchte noch einmal die Stelle im Neuen Testament lesen, die vielleicht am stärksten auf dieses Brandopfer für unser Leben hinweist. Es ist die Stelle aus Römer 12, Vers 1:
„Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmung Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist.“
Wir hatten in 3. Mose Kapitel 1 gesehen, dass das Brandopfer etwas Freiwilliges war. Vers 2 lautet:
„Redet zu den Kindern Israel und sprecht zu ihnen: Wenn ein Mensch von euch dem Herrn eine Opfergabe darbringen will, so sollt ihr vom Vieh, vom Rind und Kleinvieh eine Opfergabe darbringen. Wenn seine Opfergabe ein Brandopfer vom Rindvieh ist …“
Hier in 3. Mose 1 wird gesagt: Wenn du dem Herrn ein solches Opfer darbringen willst. Und in Römer 12 lesen wir: Wenn ihr eure Leiber darstellt als ein lebendiges, heiliges, gottwohlgefälliges Schlachtopfer. Das heißt, ihr stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung. Das ist vernünftiger Gottesdienst.
Warum ist das vernünftig? Weil es folgerichtig ist. Wenn jemand mich rettet und sein Leben für mich gibt, so wie Jesus es für uns getan hat, wenn jemand sein ganzes Leben für mich investiert, wenn wir verstanden haben, was das eigentlich bedeutet – was Jesus für uns ist und was er für uns getan hat –, dann ist es folgerichtig, dann ist es vernünftig, dass wir unser ganzes Leben Gott zur Verfügung stellen. Das ist vernünftiger, folgerichtiger Gottesdienst.
Und wenn wir verstanden haben, dass Gott wirklich der Schöpfer ist, und dass er im Erdenhauch des Lebens einen Augenblick zurückziehen könnte, sodass alles, was wir sehen – inklusive uns selbst –, in was weiß ich zerfallen würde, wahrscheinlich in kleinere Einheiten als Atome, dann ist es folgerichtig, dass wir unser ganzes Leben diesem Gott zur Verfügung stellen.
Paulus sagt: Wenn ihr logisch denken würdet, dann würdet ihr sehen, dass die einzige Konsequenz für euer Leben sein kann, dass ihr diesem Gott euer Leben ganz zur Verfügung stellt. Und das wird im Alten Testament symbolisch in diesem Brandopfer dargestellt.
Symbolik und Bedeutung des Brandopfers
Ich bringe ein Tier dar – ein ganzes Rind, ein Schaf oder eine Ziege. Wenn ich sehr arm bin, opfere ich Tauben. Dieses Tier wird ganz auf dem Altar dargebracht. Es bleibt nichts für mich. Mit Haut und Haar, mit allem Fleisch und allen Knochen wird es verbrannt.
Das ist symbolisch gemeint. Der Opfernde sagt damit: So soll mein Leben, mein Leib ein lebendiges Opfer für Gott sein. So wie dieses Tier ganz weg ist, soll mein ganzes Leben Gott gehören.
Was steckt in diesem Brandopfer? Ich weiß nicht, wie oft du das in deinem Leben schon getan hast – hoffentlich bei deiner Bekehrung. Aber ich weiß nicht, wie oft du es tust, wenn du morgens aufstehst und sagst: Herr, ich möchte vernünftige Schlussfolgerungen ziehen aus allem, was ich weiß. Mein ganzes Leben, inklusive dieses Tages, gehört dir.
Ich lebe nicht mein Leben und denke, Gott müsse für mich da sein – für meine Bedürfnisse, meine Befriedigung, meine Freuden oder mein Sicherheitsbedürfnis. Gott bietet uns all das an. Meine logische Schlussfolgerung aus dem, was ich gelernt habe, ist: Herr, mein Leben gehört dir.
Es ist eine gute Art, den Tag zu beginnen. Es ist auch eine gute Art, den Tag zu beenden.
Im Alten Testament wurde das so praktiziert: Jeden Morgen wurde ein Brandopfer dargebracht, und jeden Abend ebenfalls – nicht pro Person, sondern für das ganze Volk.
Das ist das Wesentliche, was wir aus der Geschichte der Brandopfer lernen können.
Gottes Anspruch an die Vollkommenheit des Opfers
Und das andere, was wir gesehen haben, ist, dass Gott ein unglaublich anspruchsvoller Gott ist. Ganz spontan würden wir denken: Wenn jemand schon bereit ist zu sagen, „Ich bring dir so ein großes Opfer“, dann muss Gott sich darauf freuen und dankbar sein. Aber nein, gar nicht.
Gott sagt: Dieses Opfer kann ich nur annehmen, wenn es vollkommen ist. Dieses Brandopfer musste nicht nur äußerlich vollkommen sein, sondern es wurde zerlegt und musste innerlich vollkommen sein. Wenn kein Opfer so vollkommen war, dann mussten noch die Beine und die Därme gewaschen werden, damit es überhaupt als Opfer taugte.
Gott sagt: Ja, es ist gut, wenn du logisch die Schlussfolgerung gezogen hast, dein ganzes Leben Gott zu geben. Aber ehrlich gesagt, ist dein Leben nicht gut genug. Wenn jemand so ein Opfer gebracht, ausgesucht und gewaschen hat, dann haben wir gesehen, dass die Augen Gottes und das Herz Gottes ein paar hundert Jahre in die Zukunft gingen. Bei uns gehen sie ein paar hundert Jahre in die Vergangenheit zu diesem Kreuz, wo einer, der vollkommen genug war, sein Leben gegeben hat.
Gott sagt: Ja, ich kann dein Opfer annehmen, weil ein vollkommenes Opfer auf diesem Altar geschlachtet ist. Darum wurde morgens und abends ein Brandopfer dargebracht. Es war der Befehl, dass das Feuer auf diesem Altar nie ausgehen durfte, damit man immer daran dachte: Da war einer, der hat sein ganzes Leben für Gott hingegeben. Dieses Opfer war gut genug, dieses Leben war gut genug, und Gott konnte es annehmen.
Auf dieser Asche, bildlich gesehen auf der Asche dieses Opfers, können wir unser Leben Gott weihen – und anders nicht. Das ist ein Grund, warum wir Sonntag für Sonntag hier zusammenkommen und dieses Brot auf dem Tisch haben und den Kelch auf dem Tisch. Gott hat gesagt, es soll immer ein Feuer auf meinem Altar sein. Dieses Feuer darf nie ausgehen. Ihr sollt immer vor Augen haben, was es bedeutet, dass dieses eine Opfer einmal, inzwischen vor fast zweitausend Jahren, dargebracht wurde – beim Herzen Gottes, vor Grundlegung der Welt.
Das Feuer auf meinem Altar soll nie ausgehen. Warum machen wir das nicht einmal im Jahr? Und warum nicht einmal im Monat? Sondern wir machen das immer, wenn wir zusammenkommen. Weil Gott gesagt hat: Das Feuer auf meinem Altar soll nicht ausgehen.
Einführung in das Speisopfer
Heute soll es um das nächste Opfer gehen, das im dritten Buch Mose, Kapitel zwei, beschrieben wird. Das Brandopfer heißt auf Hebräisch „Ola“. Ich kann zwar kein Hebräisch, aber das Wort bedeutet wörtlich „das Aufsteigende“. Die deutsche Bezeichnung „Brandopfer“ ist eher eine Übertragung, die sich darauf bezieht, dass das Opfer vollständig verbrannt wurde.
Im Hebräischen bedeutet es also nicht einfach Brandopfer, sondern „das Aufsteigende“. Es ist ein Opfer, das wirklich bis in das Herz des Himmels aufsteigt. Wenn du von ganzem Herzen sagst: „Gott, mein Leben soll dir gehören“, und du vernünftigen Gottesdienst ausüben willst, dann geht es nicht mehr um deine eigenen Ziele und Interessen, sondern um Gott. Dann ist es ein Opfer, das bis ins Herz des Himmels aufsteigt – ein Feueropfer, das bis dorthin reicht.
Manchmal, so ernst du es auch meinst, nimmst du dich morgens oder abends, wenn du vor Gott betest, und sagst: „Gott, mein Leben soll dir gehören.“ Aber was bedeutet das konkret? Wenn Gott dir etwas sagt, hat es dann für dich oberste Priorität? Zum Glück höre ich nie eine Stimme aus dem Himmel. Das war jetzt ein bisschen scherzhaft gemeint. Dennoch ist es zunächst ein sehr allgemeines und großes Bekenntnis.
Das nächste Opfer, das hier beschrieben wird, macht das vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas konkreter. Beim Speisopfer, das wir heute anschauen werden, steht nicht das große Allgemeine im Mittelpunkt, sondern das konkrete Kleine. Vielleicht deshalb heißt es Speisopfer auch nicht Speisopfer, so wie das Brandopfer nicht Brandopfer heißt, sondern „das Aufsteigende“. Das Speisopfer heißt einfach „Geschenk“. Wenn du Gott ein Geschenk machen willst, ist das hebräische Wort dafür „Gabe“ oder „Geschenk“.
Im Alten Testament wird dieses Wort manchmal etwas anders verwendet. Wenn zum Beispiel besiegte Könige Geschenke brachten, war das oft nicht ganz freiwillig. Es bedeutete, dass sie Tribut zahlten. Man drückt es freundlich aus und sagt: „Die Könige der besiegten Völker brachten jedes Jahr Geschenke.“ Es ist ein Ausdruck dessen, wem man gehört – in diesem Fall dem Stärkeren.
Aber hoffentlich bringen wir Gott unsere Geschenke freiwillig!
Beschreibung des Speisopfers in 3. Mose 2
Und Dritte Mose Kapitel 2 beginnt so: Wenn jemand dem Herrn die Opfergabe eines Speisopfers, also eigentlich ein Geschenk, darbringen will, dann lese ich einfach mal ein Stück daraus.
So soll seine Opfergabe Feinmehl sein. Er soll Öl darauf gießen und Weihrauch darauf legen. Dann soll er es zu den Söhnen Aarons, den Priestern, bringen.
Der Priester nimmt davon eine Handvoll von seinem Feinmehl und von seinem Öl samt all seinem Weihrauch. Dieses Gedächtnisteil räuchert der Priester auf dem Altar. Es ist ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Herrn. Hier ist zum zweiten Mal davon die Rede, dass ein Opfer ein lieblicher Geruch für Gott ist. Das stand übrigens auch beim Brandopfer.
Obwohl wir uns den Geruch von verbranntem Fleisch und verbranntem Fell kaum als lieblichen Geruch vorstellen können, weil er für die Nase sehr unangenehm ist, schaut Gott – ich meine, er hat nicht unsere Nasen, gell – mehr auf das, was dahintersteht. Für ihn ist es irgendwie ein lieblicher Geruch, das Herz, das dahintersteht.
So ist es auch bei diesem kleineren, unblutigen Opfer. Es ist ein lieblicher Geruch für Gott, etwas, das Gott erfreut.
Vers 3: Das Übrige vom Speisopfer soll für Aaron, also für den Hohenpriester, und für seine Söhne sein, ein Hochheiliges von den Feueropfern des Herrn.
Wenn du als Opfergabe ein Speisopfer als Ofengebäck darbringen willst, so soll es Feinmehl sein, ungesäuerte Kuchen, gemengt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl.
Wenn deine Opfergabe ein Speisopfer in der Pfanne ist, so soll es Feinmehl sein, gemengt mit Öl, ungesäuert. Du sollst es in Stücke zerbrechen und Öl darauf gießen. Es ist ein Speisopfer.
Wenn deine Opfergabe ein Speisopfer im Napf ist, soll es aus Feinmehl mit Öl gemacht werden. Du sollst das Speisopfer, das von diesen Dingen gemacht wird, dem Herrn bringen.
Man soll es dem Priester überreichen, denn er soll es an den Altar tragen. Der Priester hebt vom Speisopfer dessen Gedächtnisteil ab und räuchert es auf dem Altar. Es ist ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem Herrn.
Das Übrige vom Speisopfer soll für Aaron und für seine Söhne sein, ein Hochheiliges von den Feueropfern des Herrn.
Alles Speisopfer, das er dem Herrn darbringt, soll nicht aus Gesäuertem gemacht werden. Denn aller Sauerteig und aller Honig – davon soll dir kein Feueropfer dem Herrn räuchern.
Was die Opfergabe der Erstlinge betrifft, so soll sie dem Herrn dargebracht werden, aber auf dem Altar sollen sie nicht kommen zum lieblichen Geruch.
Alle Opfergaben deines Speisopfers sollst du mit Salz salzen. Du sollst das Salz des Bundes deines Gottes nicht fehlen lassen. Bei deinem Speisopfer, bei allen deinen Opfergaben, sollst du Salz darbringen.
Wenn du dem Herrn einen Speisopfer von den ersten Früchten darbringen willst, so sollst du Gerste am Feuer rösten, Schrot vom Jungkorn darbringen als Speisopfer von den ersten Früchten.
Du sollst Öl darauf tun und Weihrauch darauflegen. Es ist ein Speisopfer. Der Priester soll das Gedächtnisteil davon räuchern, von seinem Schrot und von seinem Öl samt seinem Weihrauch. Es ist ein Feueropfer dem Herrn.
Ja, das ist das Speisopfer.
Grundlegende Bestandteile und Bedeutung des Speisopfers
Und ich möchte die Zeit, die ich noch habe, nutzen, um mit euch einige der hier betonten Punkte anzuschauen. Ich habe gesagt, es ist ein Geschenk. Dabei denke ich daran, wie gut Gott zu mir ist: Er hat mich errettet, segnet mich und bewahrt mich Tag für Tag. Deshalb möchte ich ihm etwas schenken.
Hier sehen wir die Wunschliste Gottes. Was möchte Gott eigentlich von uns haben? Was erwartet er als Opfer, außer – wie schon gesagt – unserem ganzen Leben? Schauen wir uns an, was er möchte.
Das Erste, und das war in dem, was ich gelesen habe, wie ein Refrain über die ersten zehn Verse, ist das Speisopfer. Es besteht im Wesentlichen aus Feinmehl. Ich hatte kurz überlegt, ob ich Mehl mitbringe, aber ich dachte, das wäre für die Putzteams unangenehm.
Was kann man über Feinmehl sagen? Zunächst einmal ist es sehr grundlegend. Es ist die Basis von dem, was damals am meisten gegessen wurde. Das Grundnahrungsmittel war Brot oder irgendwelche Kuchen oder andere Speisen, die aus Mehl hergestellt wurden. Feinmehl ist also die Grundlage des Grundnahrungsmittels – wirklich das, was unten liegt.
Gottes Ansprüche sind an dieser Stelle einfach. Er sagt: Wenn du mir ein Geschenk machen willst, dann mach es aus deinen Ressourcen. Was sind die Grundressourcen unseres Lebens? Grundressourcen sind unsere Kraft, also das, wofür ich mich einsetze. Außerdem die Zeit, die Gott uns gegeben hat – 24 Stunden täglich. Und in unserer materialistischen Gesellschaft ist es auch unser Geld. Das sind die Grundressourcen unseres Lebens, mit denen wir umgehen können.
Gott sagt: Wenn du darüber nachdenkst, ihm etwas zu geben, dann überlege, wie du die Grundressourcen deines Lebens für ihn einsetzen kannst. Wie du etwas davon Gott opfern kannst – etwas von deiner Zeit, deiner Kraft oder vielleicht auch von deinem Geld.
Wenn jemand dem Herrn die Opfergabe eines Speisopfers darbringen will, so soll seine Opfergabe Feinmehl sein.
Wenn du Gott ein Geschenk machen willst, denke darüber nach, wie du etwas von den Grundressourcen deines Lebens Gott schenken kannst. Wie du Gott konkret etwas zur Verfügung stellen kannst.
Die Rolle von Gaben und Kreativität im Speisopfer
Wir haben in den letzten Monaten viel über Gaben nachgedacht und gehört, dass man Gaben auf verschiedene Weise einsetzen kann. Man kann Gaben nutzen, um besonders gut dazustehen, um Anerkennung in der Gruppe zu bekommen, in der man sich befindet. Das gilt sowohl für geistliche als auch für menschliche Gaben.
Hier geht es jedoch darum, dass Gott sagt: Nimm etwas von den Grundressourcen deines Lebens – von deiner Zeit, von deiner Kraft – und überlege dir, wie du es Gott schenken kannst. Nicht, wie du damit weiterkommst, nicht, wie du es in deinen beruflichen Fortschritt investieren kannst, und auch nicht, wie du dadurch bei den Menschen, die dir wichtig sind, mehr Anerkennung bekommst. Sondern überlege dir: Wie kann ich es wirklich für Gott einsetzen? Das ist ein Speisopfer.
Ich komme gleich noch einmal auf das Feinmehl zurück. Aber zunächst etwas zum Öl, das bei allen diesen Opfern vorkam und bis Vers 10 betont wurde. Das Feinmehl wurde mit Öl verrührt. Wenn du es in der Pfanne gebacken hast, wurde es mit Öl gebacken und anschließend mit Öl übergossen. Im Napf war es ebenfalls so. Egal, wie du dieses Feinmehl verarbeitet hast, es war immer mit Öl verbunden.
Was bedeutet das symbolisch? Was ist Öl? In der Bibel ist Öl ein sehr durchgängiges Symbol. Manche sagen, Öl ist ein Bild für den Heiligen Geist. Ihr würdet es persönlich etwas allgemeiner fassen. Öl ist eigentlich immer ein Bild für die himmlische Komponente. Das ist bei uns oft der Heilige Geist, daher stimmt es häufig, dass Öl den Heiligen Geist symbolisiert.
Wenn man das Alte Testament betrachtet, ist es noch etwas allgemeiner. Öl steht für das, was nicht von der Erde kommt, sondern vom Himmel – wie es auch der Heilige Geist tut. Manchmal im Alten Testament ist es einfach nur das Eingreifen Gottes, der Schutz Gottes. Als Saul zum Beispiel umkam, steht dort, dass sein Schild nicht mit Öl gesalbt war. Das heißt nicht, dass der Heilige Geist nicht auf seinem Schild war, sondern dass dieser himmlische Schutz, diese himmlische Komponente in seinem Kampf gegen die Philister fehlte. Gott hatte sich von ihm getrennt, der Schutz des Himmels war nicht mehr da.
Das ist ganz wichtig: Wenn wir Gott etwas schenken wollen, müssen wir uns bewusst sein, dass wir Gott gleichzeitig brauchen, um ihm etwas Sinnvolles zu schenken. Wir können nicht sagen: „Ich kann so viel, ich kann so super Klavier spielen“, und dabei übersehen, dass Gott etwas damit anfangen muss. Wir brauchen einen Segen von oben.
Wenn wir Gott etwas schenken wollen, das wirklich wertvoll in seinen Augen ist und das er verwenden kann, dann muss es immer mit Öl gemischt sein. Es muss immer damit verbunden sein, dass ich sage: „Gott, du hast mir eine Gabe gegeben. Eigentlich gebe ich dir nur etwas zurück. Aber um dir sinnvoll dienen zu können, um dir etwas schenken zu können, brauche ich Segen vom Himmel, ich brauche deinen Heiligen Geist.“
Wenn wir das aus den Augen verlieren, wird es ein sehr trockenes Speisopfer. Du hast sicher schon mal Mehl pur gegessen – nicht besonders lecker, eher staubig. Gott sagt: Wenn du mir etwas schenken willst, denk daran, du brauchst Segen vom Himmel. Vergiss nicht, das Öl in das zu rühren, was du für mich tun willst. Vergiss nicht, den himmlischen Segen zu erbitten und dir bewusst zu sein, dass du ihn brauchst. Immer sind es Feinmehl, deine Ressourcen, und Öl, der Segen des Himmels – diese beiden Dinge brauchst du.
Das sind die grundlegenden Elemente des Speisopfers.
Was kam noch dazu? Ja, ganz zum Schluss kam noch Weihrauch dazu. Was immer in diesem Opfer enthalten war, und was nicht einfach beigemischt wurde oder nur teilweise gegeben wurde, war Weihrauch.
Weihrauch ist auch ein einfaches Symbol in der Bibel. Weihrauch steht immer für Anbetung. Er ist ein Bild dafür, dass ein Wohlgeruch zu Gott aufsteigt. Das ist der Aspekt, den ich schon betont habe: Wir bringen Gott dieses Geschenk, um ihn zu erfreuen, damit es sein Herz erfreut.
Das ist das Ziel, nicht nur das Reich Gottes voranzubringen, sondern auch Weihrauch darauf zu legen – damit es Gott erfreut.
Das sind die Grundbestandteile des Speisopfers, ganz einfach: Wir schenken Gott etwas von unseren Grundressourcen. Wir sagen, wir möchten heute etwas von unserer Zeit und unserer Kraft für dich einsetzen. Wir brauchen himmlischen Segen dazu, und wir möchten, dass es dein Herz erfreut.
Das ist schon alles, ganz basic.
Die drei Zubereitungsformen des Speisopfers
Im Alten Testament werden drei grobe Zubereitungsformen symbolisch beschrieben. Die erste Form ist einfach: Wir lassen es so, wie es ist. Wir sagen schlicht: „Die Stunde gehört dir“, und verbringen sie vor Gottes Angesicht, beten oder tun, was auch immer. Das entspricht im Wesentlichen Vers 1 bis 3. Ich nehme einfach das Mehl, rühre Öl daran, füge ein wenig Weihrauch hinzu und opfere es Gott – fertig, ohne weitere Umstände.
Dann folgt Vers 4 bis 10, die mehr mit unseren Gaben zu tun haben. Hier können wir uns überlegen, was Gott uns eigentlich noch gegeben hat. Er hat uns Gaben und Kreativität geschenkt. In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie jemand sagt: „Ich möchte das, was ich Gott darbringe, etwas kreativer gestalten.“ Dabei macht er sich Gedanken darüber, wie er es zubereiten kann. Er könnte es in der Pfanne machen, im Napf oder einfach im Ofen. Es könnte als Kuchen oder als Fladen zubereitet werden.
Je nachdem, welche Gabe jemand hat und wie seine Kreativität aussieht, kann er die Grundressourcen seines Lebens auf unterschiedliche Weise Gott zur Verfügung stellen. Es geht nicht nur darum, etwas von seiner Zeit zu geben, sondern diese Zeit zu nutzen, um darüber nachzudenken, was getan werden kann und wie es getan wird. Dabei bringt man die Gaben, die Gott einem gegeben hat, mit ein.
Wie gesagt, das war ein großes Thema im Zusammenhang mit den Gaben: Wie können wir Gott etwas schenken, das aus den Grundressourcen unseres Lebens besteht und gleichzeitig die Gaben berücksichtigt, die Gott uns gegeben hat? Die Möglichkeiten können dabei sehr vielfältig sein.
Feinmehl als Symbol für Persönlichkeit
Was ich an dieser Stelle sehr spannend fand – ich habe das vorhin übergangen – ist, dass es Feinmehl sein sollte. Habt ihr schon mal so eine Packung Mehl genommen und einfach mal reingefasst? Es fühlt sich ganz interessant an. Meistens kippen wir das Mehl vorher in die Schüssel, aber bei manchen Sachen macht man das ja zuerst mit dem Mehl und kann dann mal so reingreifen. Das fühlt sich wirklich interessant an, oder? Es ist irgendwie so ein besonderes Gefühl.
Wenn du grobe Körner nimmst oder schon mal Roggenähren in der Hand hattest, hast du das auch schon mal angefasst? Das fühlt sich schon anders an, oder? Die haben kleine Widerhaken, das fühlt sich ganz anders an. Und auch wenn das Mehl noch grob ist, bevor du es gemahlen oder gesiebt hast, stößt du immer mal wieder auf Widerstand, auf Klumpen oder etwas, das noch nicht ganz fein ist. Das fühlt sich auch ein bisschen anders an.
Ich habe den Eindruck, dass das etwas mit unserer Persönlichkeit zu tun hat. Wir geben Gott etwas von den Grundressourcen unseres Lebens – von unserer Zeit und unserer Kraft. Es scheint Gott aber nicht nur darauf anzukommen, dass wir etwas geben. Dann wäre es ja egal, wie es aufbereitet ist. Sondern es muss wirklich Feinmehl sein, wirklich gesiebt.
Ich finde es immer spannend, dass es bei Gott nicht nur darum geht, dass wir ihm etwas geben, sondern dass er großen Wert auf das legt, was eigentlich dahintersteckt. Er legt so viel Wert auf unsere Persönlichkeit, darauf, dass sie so geworden ist, wie es ihm gefällt. Das, was nicht passt, wird ausgesiebt, das, was klumpig ist, wird zerkleinert.
Gott sucht Menschen, die ihm etwas schenken, die ihm nicht einfach nur ihre Gaben geben. Es können ja Leute sein, die hochbegabt sind, die toll predigen oder hervorragend Flöte spielen – um nicht immer das Klavier zu erwähnen. Es gibt Leute, von denen berühmte Prediger gesagt haben, wenn sie auf der Kanzel standen, wünschte man sich, sie würden nie aufhören zu predigen. Aber wenn man sie persönlich kennengelernt hat, wünschte man sich, sie würden nie mehr auf die Kanzel gehen.
Und genau das steckt in diesem Bild vom Feinmehl. Gott möchte nicht nur unsere Begabungen, unsere Zeit und unsere Kraft. Er legt hauptsächlich Wert auf unsere Persönlichkeit, darauf, dass sie geformt worden ist.
Ich finde es so spannend, dass zwar nicht das Wort „Speisopfer“ verwendet wird, sondern ein etwas härteres Wort, das meist für Schlachtopfer gebraucht wird. Paulus sagt es aber mal, und vielleicht ist das der Vers im Neuen Testament, der am besten passt: In Philipper 4, als die Gemeinde in Philippi ihm eine finanzielle Gabe geschickt hat, sagt er zu ihnen – ich weiß nicht, ob ich den Vers jetzt spontan finde, aber in Philipper 4,17 heißt es: „Nicht, dass ich die Gabe suche, sondern ich suche die Frucht.“
Er macht hier einen Unterschied. Er sagt nicht, dass er die Gabe sucht, genauso wie Gott nicht einfach nur das sucht, was wir geben, in diesem Fall Geld. Sondern er sucht die Frucht, etwas, das aus unserer Persönlichkeit gewachsen ist, aus dem, was Gott aus uns gemacht hat. Etwas, das wirklich Frucht des Wirkens Gottes in unserem Leben ist.
Ich suche veränderte Persönlichkeiten, sagt Paulus. Und ich glaube, das sollten wir mitnehmen, auch wenn wir über Gaben nachdenken. Gott legt noch viel mehr Wert auf die Persönlichkeit, die dahintersteckt, als auf das, was du geben kannst.
Gott sucht Feinmehl. Und das ist wieder so ein Funke, wo wir Gott ein Geschenk darbringen und wissen, dass es nie vollkommen genug für ihn ist. Es ist nie so gut, dass es ihm wirklich ein duftender Wohlgeruch sein könnte, wenn nicht seine Augen und sein Herz ein paar Jahrhunderte wandern würden und er seinen Blick auf jemanden richtet, der wirklich von seiner Persönlichkeit das Bild von Feinmehl erfüllt hat und der sein ganzes Leben Gott zum Geschenk gemacht hat – nicht nur am Kreuz, sondern sein ganzes Leben.
Gott schaut unsere Geschenke an und schaut auf unsere Persönlichkeit. Er sagt: „Ich nehme dein Geschenk an, auch wenn vieles noch nicht Feinmehl ist, weil du es auf der Grundlage bringst, dass mein Sohn ein vollkommenes Speisopfer gebracht hat. Und weil du zu ihm gehörst, nehme ich dein Opfer an.“
Okay, das ist die Grundidee.
Was im Speisopfer nicht enthalten sein darf
Aber dann geht es weiter, Vers elf: Hier wird noch einmal betont, was im Speisopfer nicht enthalten sein darf. Es sind zwei Dinge. Was darf im Speisopfer nicht enthalten sein? Sauerteig, das ist das eine, und Honig, genau.
Das ist interessant. Feinmehl, Öl und Weihrauch müssen drin sein. Sauerteig darf nicht drin sein. Sauerteig ist fast durchgehend ein Symbol in der Bibel – nicht ganz, glaube ich. Manchmal wird es auch einfach als Symbol für etwas verwendet, das schnell wächst. Aber im Alten Testament ist es ganz oft ein Bild, und Jesus gebraucht es auch an manchen Stellen für Schlechtes.
Ist Sauerteig an sich schlecht? Schmeckt Brot mit Sauerteig schlechter oder ist es ungesünder, wenn man Sauerteig hinein tut? Nein. Was macht Sauerteig? Sauerteig macht das Brot etwas luftiger. Sauerteig führt, ähnlich wie Hefe, dazu, dass CO2 gebildet wird. Dadurch bilden sich kleine Blasen im Teig, und das Brot wird sehr luftig. Damals hat man mehr Sauerteig verwendet; heute kann man mit Hefe das Gleiche machen.
Warum möchte Gott keinen Sauerteig in unserem Opfer? Jesus hat einmal zu seinen Jüngern gesagt: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!“ Er meinte damit oft falsche Lehren, aber an dieser Stelle hat er ausdrücklich gesagt, er meinte damit Heuchelei. Ich glaube, das ist ein sehr wesentlicher Aspekt hier.
Sauerteig lässt etwas größer aussehen, als es von seinen Ressourcen eigentlich ist. Es ist ein großes Brot, das aber gar nicht so viel Mehl hat. Es sieht riesig aus, aber es ist relativ viel Luft drin. Dazu neigen wir alle: Wir neigen dazu, das, was wir Gott geben, in unseren eigenen Augen oder nach den Augen anderer ein bisschen größer aussehen zu lassen, als es in Wirklichkeit ist.
Gott sagt: Ich möchte nicht, dass der Sauerteig drin ist. Ich möchte, dass du bei den Ressourcen bleibst, die du hast – die Zeit, die du gibst, die Gaben, die du gibst, die Kraft, die du gibst. Das gibt Gott, und das ist auch okay. Aber versuch nicht, etwas größer aussehen zu lassen. Lass den Sauerteig weg. Mach keine Andeutung, wie toll dein Gebetsleben ist. Wenn du eine Viertelstunde am Tag betest, dann betest du eine Viertelstunde am Tag. Das ist cool, aber es ist kein tolles Gebetsleben.
Gott möchte das Echte. Er möchte einfach das, was wir ihm geben, wirklich haben. Und er möchte auch, dass wir dazu stehen. Das ist genau das: Mein Geschenk für Gott ist mehr nicht. Es ist manchmal ein bisschen peinlich, aber so ist es. Gott möchte die sehr einfachen Ressourcen von uns haben. Er möchte, dass es echt ist und dass das, was ist, auch das ist. Fertig. Er möchte es nicht aufgeblasen haben. So ist Gott.
Was dürfte noch nicht drin sein? Es wird nur an dieser einen Stelle am Rand erwähnt: Es dürfte kein Honig drin sein. Warum durfte kein Honig drin sein? Wir müssen uns überlegen, was mit diesem Speisopfer passiert ist. Von diesem Speisopfer wurde ein Teil als Gedächtnis genommen, es wurde verbrannt – das war der ganze Weihrauch, der ist für Gott zu seiner Ehre. Ein Teil vom Mehl und vom Öl wurde verbrannt, und der Rest wurde normalerweise von den Priestern gegessen.
Jetzt kann ich sagen: Allen, die davon essen, wird es besser schmecken, wenn ein bisschen Honig drin ist. Es schmeckt den Menschen einfach besser. Nur Mehl und Öl – ja, ich habe mich vorhin gefragt, wie es ist, wenn man nur Mehl isst. Aber Mehl gemischt mit Öl – Süßspeisen sind bei vielen doch relativ beliebt.
So kann ich mein Opfer, das ich Gott bringe, so aufbereiten, dass es den Menschen besser gefällt. Oder ich kann es so lassen, wie es Gott gefällt. Gott sagt: Wenn du mir ein Geschenk machen willst, dann bleib bei dem, was mir gefällt. Mach dir keine Gedanken darüber, dass es Menschen gefällt.
Du musst nicht die Gefühle von Menschen ansprechen. Du musst keine Wohlfühlatmosphäre erzeugen mit deinen Gaben. Für mich ist das oft der Unterschied, nicht immer möchte ich alles in eine Schublade stecken zwischen Anbetung und Worship – also ich kenne es nur in der Übersetzung und im Englischen von dem Wort, ich meine jetzt die Praxis.
Anbetung ist, mir reicht es, Gott anzubeten und ihm zu gefallen. Worship-Veranstaltungen sind oft so, dass es hauptsächlich darauf ankommt – also nicht nur, aber hauptsächlich – dass Menschen sich in einen bestimmten Gefühlszustand versetzen. Ich glaube, das ist hier mit Honig gemeint.
Mehl- und Ölopfer oder ob ich Honig reinmische – das erzeugt möglichst eine Wohlfühlatmosphäre. Ich sage, ich bete Gott an, worship for God, aber eigentlich spielt eine ganz große Rolle, dass die Emotionen von Menschen angesprochen werden, dass sie sich wohlfühlen und irgendwie in dieser Atmosphäre baden können.
Das ist nur ein Beispiel. Wir können das mit ganz verschiedenen Dingen machen. Gott sagt: Lasst es einfach weg. Es reicht doch, wenn es für mich schön ist, wenn du mir ein Geschenk machen willst. Anbetung ist für Gott.
Salz als Symbol für Beständigkeit
Okay, zwei Sachen, die nicht fehlen sollten: Salz sollte auf jeden Fall dabei sein. Genau, lass das Salz des Bundes deines Gottes nicht fehlen. Salz ist immer ein Bild für Beständigkeit – sowohl im Alten als auch im Neuen Testament.
Damals war Salz das Konservierungsmittel. Man hat Sachen nicht eingekocht, sondern sie wurden haltbar gemacht, zum Beispiel durch Vergären, wie bei Wein aus Trauben. Um andere Lebensmittel haltbar zu machen, kennt man das noch von alten Schiffsreisen oder Entdeckergeschichten: immer wurde gepökeltes Fleisch mitgenommen. Es wurde so stark gesalzen, dass es für Mikroorganismen nicht mehr angenehm war. Dadurch hielt sich das Fleisch lange, weil die Mikroorganismen es nicht mehr fressen konnten.
Salz steht also immer für Beständigkeit. Der Salz des Bundes, ein Salzbund, bedeutet, dass Gott etwas verspricht und sagt: Das wird halten, dazu werde ich stehen. Und wisst ihr was? Das ist auch das, was Gott möchte, wenn wir ihm Geschenke bringen. Er will nicht, dass diese Geschenke wie Eintagsfliegen sind. Er möchte, dass wir sagen: Herr, wir möchten dir diesen Teil unserer Zeit jeden Tag geben. Und wir wollen das beständig tun. Wir wollen dazu stehen – auch noch nächste Woche.
Das ist oft so, sogar bei Predigern. Man neigt dazu zu sagen: „Ich habe eine neue Entdeckung gemacht, ich habe eine Entscheidung getroffen. In meiner nächsten Predigt lasse ich das einfließen.“ Das ist gerade etwas, das ich angefangen habe. Das macht man am besten in der ersten Predigt, denn meistens ist es drei Wochen später schon wieder nicht mehr aktuell im eigenen Leben. Da könnte man es gar nicht mehr sagen.
Nein, das möchte Gott nicht. Gott möchte, dass das Salz des Bundes unseres Gottes dabei ist, wenn wir ihm etwas von unserer Zeit, unserer Kraft, unseren Ressourcen oder unseren Gaben geben. Er möchte, dass wir treu sind. Was sucht man in einem Verwalter? Dass er treu ist. Gott sucht treue Leute. Leute, die sagen: Das ist meine Aufgabe. Kinderstunde ist meine Aufgabe. Und die das dann auch durchziehen.
Mindestens einmal sollte man das tun. Man muss nicht sein ganzes Leben lang dabei bleiben, aber zumindest für eine Zeit. Man muss nicht auf allen Hochzeiten tanzen, sondern kann sagen: Das mache ich jetzt mal für zwei Jahre. Salz soll dabei sein bei dem, was ich Gott opfere.
Möchtest du Gott ein Geschenk machen? Denkst du, er hat ein Recht darauf? Denkst du, er hat es irgendwie verdient? Gott legt Wert auf unsere Persönlichkeit, auf unsere Treue und darauf, dass es einfach echt ist. Dass es das ist, was es ist, nicht aufgesüßt oder vergrößert wird. Dass wir für Gott stehen und ihm ehrlich das geben, was wir ihm geben können und geben wollen.
Das beständige Speisopfer der Priester
Und dann, zum Schluss, 3. Mose 6, Vers 12: Und der Herr redete zu Mose und sprach: Dies ist die Opfergabe Aarons und seiner Söhne, die sie dem Herrn darbringen sollen an dem Tag, an dem ihr gesalbt werdet: ein Zehntel Efer Feinmehl, das sind ungefähr vier Kilo, als beständiges Speisopfer. Die Hälfte davon am Morgen und die Hälfte am Abend.
Es soll in der Pfanne mit Öl bereitet werden. Eingerührt mit Öl sollst du es bringen. Gebackene Speisopferstückchen sollst du darbringen als einen lieblichen Geruch dem Herrn.
Das ist interessant: So wie jeden Tag im Tempel morgens ein Brandopfer und abends ein Brandopfer gebracht wurde, so wurde jeden Tag im Tempel ein Speisopfer morgens aus zwei Kilo Feinmehl und abends aus zwei Kilo Feinmehl geopfert. Das war beständig.
In Esra zum Beispiel, zu einer Zeit, als wahrscheinlich gerade keine Schlachtopfer gebracht werden konnten – ich weiß es nicht genau – wird gesagt, dass zur Zeit des Abendspeisopfers, also danach, jeden Abend zwei Kilo Mehl mit Öl in der Pfanne gemacht und Gott dargebracht wurden. Es war ein beständiges Speisopfer für die Priester.
Und dieses Speisopfer war gar nicht freiwillig. Das mussten die Priester bringen. Das ist interessant in meinem Alten Testament. Wir müssen überlegen, welche Rolle wir eigentlich haben.
In 3. Mose 2 haben wir die Rolle eines einfachen Menschen aus dem Volk Gottes. Wir können Gott ein Geschenk bringen oder es lassen; das ist freiwillig.
In 3. Mose 6 sind wir Priester – wir sind alle Priester – und plötzlich ist es gar nicht mehr freiwillig, weil die Priester jeden Tag den Speisopfer bringen, morgens und abends.
Ich glaube, das ist irgendwie schön. Denn ich glaube, dieses Speisopfer in 3. Mose 6 spricht wirklich noch mehr vom Leben des Herrn Jesus als von unserem Leben.
Der Priester bringt jeden Morgen und jeden Abend irgendwie neu das Leben des Herrn Jesus vor Gott mit Weihrauch. Jetzt, neutestamentlich gesprochen, danken wir jeden Tag Gott dafür, wie der Herr Jesus war.
Wir beschäftigen uns mit seinem Speisopfer, nicht mit unserem, mit seinem Geschenk, das er Gott gemacht hat, nicht mit unserem.
Wir bewundern seine vollkommene Persönlichkeit. Das ist auch etwas, was wir jeden Sonntag hier tun. Deshalb haben wir Brot auf dem Tisch und einen Kelch auf dem Tisch.
Wir schauen nicht nur Jesus am Kreuz an, sondern wir schauen Jesus in seiner Persönlichkeit an, wie er sich Gott geopfert hat – sein ganzes Leben hindurch.
Und das ist ein Befehl Gottes. Damals mussten wir das jeden Tag zweimal tun. Wir können das heute persönlich jeden Tag zweimal tun, aber als Gemeinde machen wir das einmal die Woche.
Wir kommen zusammen und schauen jemanden an, der wirklich in seinem Leben, in seinem ganzen Leben, so war, wie es Gott gefällt. So für Gott da war, wie es eigentlich angemessen ist.
Wir schauen an, wie er mit Menschen umgegangen ist, wir schauen an, wie er reagiert hat, wir schauen an, wie er sein Leben für Gott geführt hat.
Das war eine Vorschrift, und wir verehren Gott dafür, und wir verehren Jesus dafür, dass er so gelebt hat.
Ich glaube, wir können kaum verstehen, was wir sonntags morgens hier machen, wenn wir nicht die Opfer verstanden haben – oder umgekehrt.
Gott möchte unsere Gaben, und Gott legt großen Wert darauf, dass wir die Gabe seines Sohnes würdigen und ihn so oft wie möglich anbeten – dafür, wie er ist.
