Was sagt Jesus zum Thema Jüngerschaft? Fünf Punkte, die du wissen solltest.
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer. Heute schauen wir uns an, was es heißt, sein Kreuz zu tragen.
Die Bedeutung der Jüngerschaft im Leben eines Christen
Christen sind Jünger Jesu. Jünger sind Lernende. Ein Christ ist also jemand, der jeden Tag etwas von Jesus dazulernt. Das geschieht, weil er das tun möchte, was sein Herr, der Herr Jesus, will.
Jesus spricht viel zum Thema Jüngerschaft, denn geistliches Leben dreht sich tatsächlich um Jüngerschaft. Wir sind in dem Maß geistlich echt, reif und zufrieden, wie wir unser Christsein als Nachfolge Jesu begreifen. Bei ihm finden wir alle Ruhe, die wir uns wünschen, und wirklich alle Unterstützung, die wir brauchen. Aber das gilt nur, wenn wir ihm als seine Jünger folgen.
Er will der Herr in meinem Leben sein, die uneingeschränkte Nummer eins. Ohne diese Grundsatzentscheidung – Jesus ist mein Herr, ich tue, was er sagt, ich folge ihm, wohin er mich führt, ich lebe zu seiner Ehre – ist ein Leben als Christ nicht möglich. Christen sind Jünger, und Jesus akzeptiert nur Menschen als Jünger, die ihm in ihrem Leben die Herrschaft überlassen.
Jesus will die Herrschaft über mein Leben. Niemand sollte sagen: „Ich bin ein Jünger Jesu“, wenn er irgendetwas in seinem Leben mehr liebt als Jesus. Das schließt Kinder, Karriere, Gesundheit, Hobbys, das Recht auf Selbstverwirklichung und Wohlstand mit ein.
Die Herausforderung der Nachfolge und die Kosten der Jüngerschaft
Jesus ist sehr deutlich, wenn er darüber spricht, was uns Nachfolge kosten kann – nicht muss, aber kann.
Lukas 9,57: Es geschah aber, als sie auf dem Weg dahin zogen, sprach einer zu ihm: „Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst, Herr.“
Diese Haltung beschreibt einen Jünger: „Ich bleibe bei dir, was auch kommt.“ Super! Doch was sagt Jesus dazu?
Vers 58: Und Jesus sprach zu ihm: „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt hinlegt.“
Das ist die Realität. In der Nachfolge kann es Momente geben, in denen uns alles fehlt – bis auf Jesus. Bist du bereit, deinem Herrn Jesus auch dann noch zu folgen, wenn es unbequem wird?
Die Bekehrung zur Nachfolge Jesu ist wirklich keine Entscheidung, die man leichtfertig trifft. Denn mit Jesus unterwegs zu sein bedeutet auch, auf Widerstand und Verfolgung zu stoßen. Es macht oft keinen Spaß, ein Jünger Jesu zu sein.
Kennt ihr die Geschichte? Die Kirchengeschichte ist voll von Christen, denen man den Besitz gestohlen hat, deren Kinder weggenommen wurden, die ins Gefängnis geworfen, gefoltert und vertrieben wurden.
Deshalb muss man sich wirklich gut überlegen, ob man ein Jünger Jesu werden will. Das ist nichts, was man aus einer Laune heraus entscheidet – nicht nach einer rührseligen Predigt, untermalt von sphärischer Musik.
Die Bedeutung des Kreuztragens in der Nachfolge
Aber hören wir noch einmal Jesus dazu, Lukas 14,27: „Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein.“
Merkt ihr, wie Kreuztragen und Nachfolge zusammengehören? Mit dem Kreuz sind dabei nicht nur Schwierigkeiten gemeint. Im Deutschen kennen wir die Redewendung „Die hat ein schweres Kreuz zu tragen“, was so viel bedeutet wie „Die hat ein schweres Leben“.
In der Antike war das Kreuz jedoch viel mehr als nur eine Schwierigkeit. Wer trug damals sein Kreuz? Es war der verurteilte Schwerverbrecher auf dem Weg zur Hinrichtung. Sein Kreuz zu tragen bedeutete so viel wie: „Ich habe mit meinem Leben abgeschlossen. Ich erwarte von diesem Leben nichts mehr, außer den Tod.“
Deshalb kann der Herr Jesus auch an anderer Stelle sagen, in Lukas 9,23: „Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach.“
Selbstverleugnung als Kern der Jüngerschaft
Verleugne dich selbst. Selbstverleugnung.
Einem Jünger Jesu geht es im Leben nicht mehr um sich selbst, nicht mehr um das, was er will, nicht mehr um das, was er sich erträumt oder worauf er seine Hoffnung setzt. Mit der Bekehrung trifft er die Entscheidung, „für einen anderen, für Jesus zu leben“.
Vorher, als Heide, lebt er für sich und seine Ziele – auf seine Weise. Jetzt folgt er Jesus und lebt für ihn, für seine Ziele und auf seine Weise.
Ein Heide fragt sich die ganze Zeit, wie er am Ende seines Lebens auf ein aus seiner Sicht gelungenes, erfülltes Leben zurückschauen kann. Er möchte alles, nur nicht sein Leben verlieren. Für einen Jünger Jesu ist das jedoch egal, solange er seinem Herrn nachfolgen darf.
Ein Jünger Jesu denkt so, weil er Folgendes verstanden hat: Markus 8,35: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es retten.“
Johannes zitiert Jesus ebenfalls so: Johannes 12,24: „Wer sein Leben liebt, verliert es; und wer sein Leben in dieser Welt hasst…“ Ich hoffe, ihr erinnert euch an gestern: Hassen bedeutet so viel wie weniger lieben. „Wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren.“
Die Entscheidung für das ewige Leben und die Konsequenzen der Nachfolge
Es geht jetzt darum, sein Leben zu retten und zum ewigen Leben zu bewahren. Das ist das Ziel unseres Lebens: gerettet zu werden. Um ewiges Leben zu erhalten, muss ich in diesem Leben eine Entscheidung treffen.
Diese Entscheidung besteht darin, dass mir dieses irdische Leben weniger wert ist als meine Beziehung zum Herrn Jesus. Alles, was diese Welt zu bieten hat, ist nichts im Vergleich zu dem, was Jesus mir schenkt, wenn ich ihm nachfolge.
Mag es sogar sein, dass ich als Jünger um Jesu oder um des Evangeliums willen mein Leben verliere – ganz buchstäblich, also nicht nur Nachteile in Kauf nehme, sondern wirklich sterbe. Es ist besser, in diesem Leben für einen Spinner gehalten zu werden, nie das Glück zu finden, von dem man träumt, und alles zu verlieren, was man hat, einschließlich das eigene Leben, als jetzt, wie Jesus es sagen würde, die Welt zu gewinnen und das Wesentliche, das ewige Leben, zu verpassen.
Nachfolge klingt toll und ist toll, aber sie ist teuer. Sie kostet mich mein Leben. Wenn ich Jesus nachfolge, entscheide ich mich für Selbstverleugnung, für Anfeindung und Verzicht um Jesu und um des Evangeliums willen.
Ich nehme täglich mein Kreuz auf, erwarte nichts mehr von dieser Welt und folge Jesus nach. Das ist Jüngerschaft.
Praktische Schritte zur Vertiefung der Nachfolge
Was könntest du jetzt tun? Du könntest in Ruhe Lukas 14, Verse 25 bis 35 lesen. Lies diese Verse und bete, dass Gott dir ein tiefes Verständnis für die Prinzipien in diesem Text schenkt. Bitte ihn auch, dir gegebenenfalls die Dinge in deinem Leben zu zeigen, die du ändern musst.
Danach entscheide dich bewusst dafür, Jesus ganz neu nachzufolgen.
Das war es für heute. Falls du die App noch nicht hast, kannst du sie dir gerne besorgen. Der Herr segne dich, lass dich von seiner Gnade erfahren und lebe in seinem Frieden! Amen.