Einführung in das Thema Auferstehung und alternative Erklärungen
Die Auferstehung Jesu – Wichtige Fakten und Hintergründe
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer. Heute geht es um alternative Erklärungen zur Auferstehung, Teil drei.
Diese Woche haben wir uns mit der Auferstehung beschäftigt. Dabei haben wir uns angesehen, was Historiker als gesichert ansehen: den Tod des Herrn Jesus, die Überzeugung der Jünger sowie die Bekehrungen von Feinden und Skeptikern des Glaubens.
Etwa dreißig Jahre nach Christus ist in Jerusalem etwas Außerordentliches geschehen, das zur Gründung des Christentums führte. Die Betroffenen sprechen von der Auferstehung. Sie berichten, dass ihr Rabbi, Jesus von Nazaret, wirklich tot war und dann in einem Akt übernatürlicher Auferweckung zu einer neuen Qualität von Leben auferstanden ist.
Er besiegte den Tod. Dieser Sieg war ein Vorgeschmack auf das, was alle seine Nachfolger erfahren sollten. Der Herr Jesus war nur der Erstling.
Als Nächstes werden wir uns mit seinen Jüngern beschäftigen.
Die Legendentheorie als Einwand gegen die Auferstehung
Lasst uns, da die Auferstehung ein so wichtiges Thema ist, noch einen letzten Einwand gegen sie betrachten.
Theorie Nummer fünf: Die Auferstehung ist nur eine Legende. Damit meine ich Folgendes: Ohne zu erklären, was aus dem Leichnam wurde oder warum die Jünger oder sogar Leute wie Paulus oder Jakobus behaupteten, einen auferstandenen Jesus gesehen zu haben – all diese Fakten interessieren dabei nicht wirklich – wird einfach behauptet, dass Jesus ein ganz normaler Religionsstifter war.
Ja, er wurde am Kreuz hingerichtet, ja, er hatte eine Gruppe von Nachfolgern, und diese begannen nach seinem Tod, sich Geschichten zu erzählen und das Leben Jesu immer weiter auszuschmücken. Sie fügten Jesussprichworte, Wundergeschichten und eben auch die Auferstehung hinzu. Diese sei natürlich nie wirklich passiert.
Dieser Legenden-Jesus ist im Grab verrottet, aber im kollektiven Gedächtnis der Gemeinde entstand die Idee einer Auferstehung. Diese wurde weitergegeben und dann geglaubt.
Gerne wird unterstützend behauptet, dass bei der Entstehung dieser Legende andere antike Götter Pate standen, die selbst auch eine Art Auferstehung erlebt hätten. Dabei fallen Namen wie Horus, Krishna, Dionysos, Osiris oder Mithras, die alle Ähnliches wie Jesus durchgemacht haben sollen.
Doch nicht nur ist diese Behauptung einfach falsch und erfunden, selbst wenn es Parallelen aus anderen Religionen zur Auferstehung gäbe, müsste man immer fragen, aus welcher Zeit diese stammen beziehungsweise wer wen beeinflusst hat.
Lasst euch von diesen Lügen bitte nicht verwirren.
Die Frage nach der historischen Glaubwürdigkeit der Auferstehung
Aber zurück zur Frage, ob es sein kann, dass es zwar Jesus als historische Person gab, aber alles Übernatürliche in seinem Leben – wie Heilungen, Exorzismen, Prophetien und eben auch die Auferstehung – Legenden sind, die viel später entstanden sind. Wie soll man darauf antworten?
Es stimmt, dass die Jünger anfangs viel mehr Vertrauen in die mündliche Überlieferung hatten als in geschriebene Berichte. Für sie waren Augenzeugenberichte, die man miteinander vergleichen konnte, das beste Mittel, um die Wahrheit zu erfahren und zu bewahren.
Das ist heute übrigens nicht anders, weshalb es Zeitzeugenprojekte gibt. Erst als die Augenzeugen auszusterben begannen, begannen die Jünger, die Evangelien zu schreiben.
Vier Einwände gegen die Legendentheorie
Einwand 1: Die Evangelien als eigenständiger Literaturtyp
Also, was sagen wir zur Legendentheorie? Es gibt vier Einwände.
Einwand Nr. 1: Die Evangelien sind als Literaturtyp keine Legenden.
Dazu möchte ich einen Fachmann zitieren. C.S. Lewis schreibt: „Alles, was ich im Privatleben bin, ist Literaturkritiker und Historiker, das ist mein Job. Und ich kann nur sagen, wenn jemand sagt, die Evangelien seien entweder Legenden oder Romane, dann zeigt diese Person einfach ihre Inkompetenz als Literaturkritiker. Ich habe sehr viele Romane gelesen und weiß ziemlich viel über die Legenden, die unter den Völkern entstanden sind, und ich weiß sehr gut, dass die Evangelien nicht diese Art von Literatur sind.“
Das sagt jemand, der nicht sein ganzes Leben mit der Bibel verbracht hat, sondern ein Kenner von Mythen und Legenden ist. Also: Die Evangelien sind als Literaturtyp keine Legenden.
Einwand 2: Die Komplexität der Evangelien
Einwand Nummer zwei: Die Evangelien sind zu kompliziert.
Das mag ein Argument von Jürgen sein. Doch wenn es wirklich so wäre, dass einfache Leute über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg eine Religion erfinden, könnten wir dann erwarten, dass diese Religion einerseits so einfach ist, dass jedes Kind den Kern vom Kreuz und Glauben versteht? Gleichzeitig aber so kompliziert bei der Gottesvorstellung, dass selbst erfahrene Christen oft Schwierigkeiten haben, das Verhältnis von Gottvater und Gottsohn klar zu beschreiben?
Warum sollten die Jünger eine Religion erfinden, die sich so stark von allen anderen Religionen auf der Welt unterscheidet? Wer hätte sie auf solche Ideen bringen sollen, wenn nicht die Realität?
Einwand 3: Die ungewöhnlichen Fakten in den Berichten
Einwand Nummer drei: Die schrägen Fakten.
Wenn es sich bei den Evangelien um Legenden handeln würde, sollten diese Legenden doch vom Wahrheitsgehalt des Glaubens an Jesus überzeugen, oder? Natürlich, das wäre ihre Aufgabe gewesen.
Liess man jedoch die Berichte über die Auferstehung, fällt auf, dass Frauen darin eine sehr große Rolle spielen. Sie stehen unter dem Kreuz, sind am Ostersonntag die Ersten am Grab, ihnen begegnet der auferstandene Jesus, und er schickt sie zu seinen Jüngern.
Für uns ist das heute völlig normal. Aber damals galt das Zeugnis einer Frau viel weniger als das eines Mannes. Wären die Evangelien nur Legenden, die man sich ausgedacht hat, um Glauben zu wecken, dann hätte man Männer als Zeugen angeführt.
Ein amerikanischer Autor hat es gut auf den Punkt gebracht: „Es ist ein unmissverständlicher Hinweis auf den Wahrheitsgehalt des Berichtes von der Auferstehung, dass Jesus in einer von Männern dominierten Kultur zuerst Frauen erschien.“ Oder mit meinen Worten: Man erfindet keine Legende, die die Zuhörer vor den Kopf stößt.
Das Zeugnis der Frauen ist nur ein Beispiel für schräge Fakten. Es gibt noch viel mehr davon.
Einwand 4: Die kurze Zeitspanne für Legendenbildung
Einwand Nummer vier: Es bleibt keine Zeit für die Legendenbildung.
Im ersten Korintherbrief finden wir ein Glaubensbekenntnis, von dem der Apostel Paulus schreibt, dass er es selbst nach seiner Bekehrung empfangen hat. Wenn wir annehmen, dass Paulus sich einige Jahre nach dem Tod Jesu bekehrt hat und dieses Glaubensbekenntnis danach von den Aposteln erhalten hat – zum Beispiel bei seinem ersten Besuch in Jerusalem – dann bleibt zwischen dem Tod Jesu und der Formulierung dieses Glaubensbekenntnisses einfach nicht genug Zeit für die Entstehung von Legenden.
Das bedeutet, dass die wesentlichen Elemente des christlichen Glaubens ganz früh, kurz nach dem Tod und der Auferstehung Jesu, bereits so formuliert wurden, wie wir sie heute noch kennen.
Das frühe Glaubensbekenntnis und Abschlussgedanken
Aber hören wir zum Schluss einfach dieses ganz frühe Glaubensbekenntnis, das beschreibt, was an Ostern passiert ist.
In 1. Korinther 15,3-4 heißt es: „Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften, und dass er begraben wurde, und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften.“
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, welche Fragen rund um die Auferstehung für dich noch offen sind, und nach Antworten suchen.
Das war's für heute. Nimm dir doch heute am Karfreitag eine Extraportion Zeit, um dem Herrn Jesus für das zu danken, was er für dich durchgemacht hat.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden! Amen.
