Einleitung:
"Freude ist etwas, was man nicht kaufen kann, sie liegt nicht auf der Straße umsonst für jedermann. Die Freude wird begehrt, begehrt von jung und alt, ein Leben ohne Freude ist sinnlos und ist kalt."
1. Ein Leben ohne Freude
Wissen Sie, wie ein Leben ohne Freude beginnt? Wenn ein Mensch in der Haltung der Rebellion seinen Vater verlässt. Das ist schon beim irdischen Vater so. Aber das trifft noch 100 mal mehr auf den himmlischen Vater zu! Dieser Sohn hatte es zu Hause so gut. Er hatte Essen und Trinken. Er hatte Arbeit. Er hatte Freunde. Er hatte einen Bruder. Aber vor allem hatte er Liebe und Geborgenheit. Der Vater liebte den Sohn und wollte nichts mehr für ihn als Lebensfreude und Lebensglück. Doch der junge Mann rebellierte gegen die Liebe des Vaters. Ihm war’s zu muffig und zu eng. Er wollte raus. Er wollte etwas vom Leben haben. Er hatte Angst, etwas zu verpassen. Es zog ihn mächtig fort. Eines Tages klopft er mit der Faust auf den Tisch: "Gib mir Vater, das Teil der Güter, das mir gehört!" Rück die Knete raus, Alter! Gib mir – das ist die Melodie, die sich durch die gefallene Menschheit zieht. Gib mir ... dein Geld – sagen die Kinder zu Vater oder Mutter... Gib mir ... deinen Körper – sagen viele Männer zu Mädchen oder Frauen... Gib mir ... deine Arbeitskraft – sagt der Firmenchef zu seinen Arbeitern und Angestellten... Gib mir ... deine Seele – sagt der Teufel; ich gebe dir vorübergehend Ansehen, Erfolg, Gesundheit und Reichtum... Gib mir, gib mir! Was für eine herzlose Forderung! Ohne ein Wort der Liebe und des Dankes forderte er sein Erbteil. Und dann schnürte er sein Bündel und zog ferne über Land.
Oh, wie oft hat sich dieser Vorgang seither wiederholt! Er zog ferne über Land. Offenbar zog er außerhalb des Landes Israel. Denn in Israel galten Schweine als unrein - im Ausland nicht. Ein Ausleger der Heiligen Schrift sagt: "Er zog dahin, wo der Unterschied zwischen rein und unrein aufgehoben war. Da konnten junge Leute vor der Ehe zusammenleben; und keiner dachte sich etwas dabei. Da konnte man lügen - und galt als schlau. Da konnte man streiten und fluchen, wie man wollte.... So zog er weg. Immer weiter weg vom liebenden Vater. Immer mehr hinein in Sünde und Schuld. Er verprasste sein Gut. Das braucht hier nicht weiter beschrieben zu werden. Wir wissen alle, wie man sein Geld verschwenden kann. Alkohol, Glücksspiel, Frauen, usw. Jede Menge Lustigkeiten - aber kein bisschen echte Freude!
Ist es nicht heute ähnlich? Weil die Menschen so vielen Vergnügungen nachjagen, deshalb haben sie so wenig Freude. Es dauerte nicht lange, da waren die Taschen leer. Die Freunde, die er vielleicht über Monate ausgehalten hatte, ließen ihn fallen wie eine heiße Kartoffel. Und dann sehen wir sehr deutlich, wie ein Leben fern von Gott und damit ohne Freude aussieht. Jesus hat das hier meisterhaft beschrieben.
Es ist ein Leben im Hunger! Es heißt hier: Und er fing an Not zu leiden ... Da kann man volle Kühlschränke haben und ein volles Bankkonto dazu - aber wenn das Herz leer ist, führt man ein Leben im Hunger! Hunger nach Frieden, Vergebung, Sinnerfüllung, Liebe, Geborgenheit nach Leben .... Ob hier heute mitten im Land des Wohlstands einige hungrige Leute unter uns sitzen?
Ein Leben fern von Gott (vielleicht bei aller Christlichkeit) ist ein Leben der Erniedrigung! "Und er ging hin und hängte sich an einen Bürger desselben Landes, ... der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten" (V.15). Da saß er nun mit langem Gesicht bei den grunzenden Schweinen. Die gekünstelte Faschingsfreude der vergangenen Monate war längst weg. Trauer, Schmerz, Wut und Zorn erfüllten sein Herz. Aber so geht es meistens. Jemand hat gesagt: "Wer die Liebe Gottes verschmäht, muss die Kälte der Menschen erfahren."
Und wer Gottes Freude verachtet, der muss den Jammer und das Herzeleid dieser Welt kennen lernen. Gott sagt einmal durch den Propheten Jeremia das erschütternde Wort zu seinem Volk Israel: "Du musst innewerden, was es für Jammer und Herzeleid bringt, den Herrn, deinen Gott zu verlassen und ihn nicht zu fürchten" (Jer 2,19). Aber noch etwas wird hier deutlich.
Ein Leben fern von Gott ist auch ein Leben in der Einsamkeit! "Und er begehrte seinen Bauch mit Schweinefutter zu füllen, und niemand gab es ihm" (V.16). Meine lieben Freunde, Leben ohne Gott macht furchtbar einsam! Vielleicht hast Du Deine Stammtischbrüder und Diskofreunde eine Weile gehabt; aber warte nur, wenn Dein Geld weg ist oder Du in andere Schwierigkeiten kommst, dann sitzt Du ganz alleine da! Vielleicht hast Du Deine sexuellen Freuden eine Zeit lang gehabt, aber wenn Du nicht mehr attraktiv genug bist, dann lässt Dich Dein Liebhaber genauso kalt sitzen, wie er zuvor seine rechtmäßige Ehefrau sitzen gelassen hat. Die Bibel hat recht: Ohne Gott heißt im Hunger, in der Erniedrigung und in der Einsamkeit. In einem solchen Dasein kann keine Freude sein. Kann es sein, dass wir jemanden unter uns haben, der sich in diesem trostlosen Zustand befindet? Dann möchte ich es jetzt schon ausrufen: "Jesus schenkt Freude, Freude, die nie vergeht, drum such ihn heute, eh es zu spät!"
Nun haben wir über diesen davongelaufenen Sohn gesprochen, der stinkend und zerlumpt bei den Säuen saß. Vielleicht sagen nun eine ganze Reihe von Ihnen: Was hat das mit uns zu tun? Ich bin ein anständiger.... Bürger; ich habe mir nichts groß zu Schulden kommen lassen; mit mir wird Gott schon zufrieden sein...! Aber wir wollen nicht vergessen, dass Jesus Christus hier noch von dem älteren Sohn erzählt. Und dem fehlte ebenfalls die Freude! Er war nicht wie sein jüngerer Bruder vom Vater weggelaufen. Er hatte nicht sein Erbteil mit Dirnen verschleudert. Nein, er war immer zu Hause geblieben und hatte still seine Pflicht getan. Trotzdem lebte er ein Leben ohne Freude. Wissen Sie, woran man das erkennt? Als er vom Feld kam und das fröhliche Singen im Vaterhaus hörte, da wollte er nicht hineingehen. Und als der Vater ihn bat, da antwortete er: "Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten; und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre."
Nun müssen wir genau hinhören. Dieser Ältere redet seinen Vater nicht mit dem Wort „Vater“ an. So ist das nun mal. Der unbekehrte Mensch sagt vielleicht "Gott" oder "Herrgott" - aber nicht "Vater" (höchstens, wenn er mal das „Vater Unser“ runterplappert). Diese innige Vater-Beziehung zu Gott kennen nur echte Christen. Menschen, die Vergebung ihrer Schuld erfahren haben, die in einer vertrauten Beziehung zu Gott leben und Jesus Christus wirklich Herr sein lassen in ihrem Leben. Kennst Du das? Bist Du ein Kind Gottes?
Dann sagte der ältere Sohn: „So viele Jahre diene ich dir....“ Wissen Sie, so spricht kein wiedergeborener Christ. Der sagt höchstens umgekehrt: "Herr Jesus, so viele Jahre dienst du mir bereits. Du hast mich am Kreuz erlöst, und du wäschst mich jeden Tag neu rein von meiner Schuld..." Merkst Du den Unterschied?
Der ältere Sohn fährt fort: „Ich habe dein Gebot nie übertreten…!“ Das ist die eindeutige Sprache des selbstgerechten Menschen! Der jüngere Sohn war ungerecht, daran besteht kein Zweifel. Aber weißt Du, was in den Augen Gottes noch 1.000 mal schlimmer ist? Wenn Menschen selbstgerecht sind! "Ich habe dein Gebot nie übertreten! Mir kann keiner was nachsagen! Ich tue recht und scheue niemand!"
Wenn heute Abend freudelose Menschen hier sitzen, die äußerlich ein anständiges Leben führen, dann liegt der Grund ihrer Freudlosigkeit einzig und allein in der Selbstgerechtigkeit! Es geht Ihnen wie dem älteren Sohn. Der war äußerlich vielleicht nicht vom Vater weggelaufen – aber innerlich meilenweit entfernt. Gott wohnt nicht in selbstzufriedenen und selbstgerechten Herzen! Die Bibel sagt: Er wohnt in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen Herzens sind! Jesus Christus kommt nur in Sünderherzen. Er kann an Tausenden vorübergehen.... Und dann macht er dem Vater einen handfesten Vorwurf: „Du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre!“ Offensichtlich dachte er, dass man nur beim Essen und Trinken fröhlich sein kann. Der hätte keine Faschingsfete ausgelassen!
Und noch etwas zeigt uns an, dass auch der ältere Sohn ein Verlorener war: „Er wurde zornig und wollte nicht hineingehen“. So ist der natürliche, selbstgerechte Mensch. Er will nicht ins Reich Gottes, denn das Reich Gottes ist ein Reich der Gnade. Da kommen nur begnadigte Sünder hinein! Und er kann sich nicht freuen, wenn andere errettet werden. Siehst Du, er war genauso fern von Gott wie sein Bruder, der bei den Schweinen gesessen hatte. Ich habe in den letzten Jahren beobachtet, dass diese Wahrheit nur sehr ungern gehört und angenommen wird. Das leuchtet uns nicht ein, aber in Gottes Augen ist ein christlich - religiöser Mensch, der in jedem Gottesdienst sitzt genauso weit weg wie ein Punker vor dem Hauptbahnhof in .............. Der fromme Saulus war genauso weit weg wie der Halsabschneider Zachäus. Ob eine Blume zertreten im Staub liegt oder ob sie in einer schönen Vase prangt. Beide sind dem Tod verfallen, weil sie von der Wurzel getrennt sind. Wer Jesus nicht als seinen persönlichen Erretter kennt, ist in Gottes Augen ein verlorener Sohn / Tochter! Meine bange Frage heute Abend lautet: Wer von uns gleicht dem älteren Sohn? Wer von uns ist noch kein Sünder in seinen Augen? Wer von uns braucht noch keine Gnade? Wer von uns will nicht hineingehen? Gott weiß es. Ich weiß es nicht. Aber das eine ist doch hoffentlich deutlich geworden: Sowohl ein Leben in offenkundiger Sünde, als auch ein Leben in biederer Selbstgerechtigkeit ist ein Leben ohne Freude. Allenfalls Lustigkeiten. Aber kein Gramm echter Lebensfreude. Traurig, aber wahr.
Sag mal: Bist du noch verloren? Ein verlorener Sohn? / Eine verlorene Tochter? Zu Heinrich Coerper (LM) kam einmal eine Frau und wollte wissen, ob sie errettet sei? Das Gespräch ging eine ganze Weile, dann fragte H. Coerper: „Sagen Sie, waren Sie eigentlich schon einmal verloren?“ – „Verloren?“, antwortete die Frau, „nee, nicht das ich wüsste.“ – „Sehen Sie“, sagte H. Coerper daraufhin, „dann sind Sie auch noch nicht gerettet!“
2. Der Weg zur Freude
Unsere Väter haben diesen Weg mit vier Stichworten beschrieben:
Einkehr: Da schlug er in sich.... Solange Du noch um Dich schlägst, kann Gott Dir nicht helfen. Sage nicht: Meine Eltern sind schuld, mein Mann, meine Frau, mein Chef, mein Nachbar, sondern schlage an Deine Brust! Da stimmt’s nicht. David sagte eines Tages: Ich habe gesündigt!
Abkehr: Er sagte: Ich verderbe hier im Hunger.... Er erkannte seine Lage nüchtern, realistisch und wollte weg vom Schweinetrog. Schau, Du verdirbst im Hunger, wenn Du Jesus weiter vor der Türe Deines Lebens stehen lässt. Er will hinein. Und es gibt nur einen Platz...
Umkehr: Ich will mich aufmachen...! Willensentschluss, nicht bloß ein guter Vorsatz. Wenn Dein Leben bisher sinn- und freudlos war, dann fass doch den Entschluss, einen Anfang mit Jesus zu machen. Die Bibel sagt: Wen da dürstet, und wer da will, der trinke....
Heimkehr: Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Und nun geschieht das Unfassbare. Der Vater nimmt ihn an wie er ist! Was wäre denn normal gewesen? Wenn du mein Geld ... meinen guten Ruf ... anständige Kleider. Wenn / dann .... Mutter - Sohn Die Liebe des Vaters, gewartet, Ausschau gehalten, gejammert, lief ihm entgegen, umarmt ihn, küsst ihn. Kleid / Fingerreif / Schuhe Wandel / Kalb. Und sie fingen an fröhlich zu sein.
Vielleicht sagt jemand: Ich bin zu schlecht; mich kann der Vater nicht mehr annehmen...
Ein verlorener Sohn..... der Baum voller Betttücher!
3. Ein Leben der Freude
Stanley Jones: „Ein Christ besitzt auf einem Quadratzentimeter mehr Freude, als andere auf einem Quadratkilometer!“
Er freut sich an seiner Bibel, weil sie das Wort Gottes ist. Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große... Er freut sich am Gebet, Gespräch, der Liebe mit seinem Herrn. Paulus: Ich tue mein Gebet mit Freuden.
- Er freut sich am Dienst für den Herrn. Ein Christ dient aus Liebe und als Dank für Golgatha. Ein solcher Dienst bringt Freude, weil er nicht für die Vergänglichkeit getan wird. Freude an der Geborgenheit. Man ist aufgehoben, selbst im Operationssaal, selbst in Verfolgung. In dir ist Freude in allem Leide. Freude an Jesus. Die Freude am Herrn, im Herrn, auf den Herrn, einst beim Herrn.
Das ist der Kern des Christenlebens: eine Beziehung der Liebe und der Freude. Hermann Bezzel sagte einmal: “Christentum ist Freudentum!“
Kennt dann ein Christ keine Traurigkeit mehr? 2. Korinther 6: „...als die Traurigen, aber allezeit fröhlich...“