Einführung in den geistlichen Kampf gegen den Teufel
Was bedeutet es, dem Teufel zu widerstehen? Fünf Punkte, die du wissen solltest.
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um die Listen des Teufels.
Diese Woche dreht sich unser Nachdenken um den Teufel. Als Christen betrachten wir ihn nicht als Märchenfigur oder Serienhelden, sondern als eine grausame Realität. Wir müssen uns ihm entweder in aller Ernsthaftigkeit stellen, oder wir werden geistlich vor die Hunde gehen.
Jakobus 4,7 sagt: „Unterwerft euch nun Gott, widersteht aber dem Teufel, und er wird von euch fliehen.“ Widersteht aber dem Teufel – das ist die Aufforderung, um die es diese Woche gehen soll.
Widerstand leisten ist etwas unglaublich Aktives. Ich lese gerade Prinz Eisenherz-Comics an meinem Ruhetag. Dort gibt es eine Geschichte nach der anderen, in der Burgen belagert werden. Der Held gewinnt immer – logisch. Aber das gelingt nur, weil er Widerstand leistet, weil er sich seinem Schicksal nicht einfach ergibt. Er denkt nach, durchschaut die Listen der Gegenseite und kontert dann klug.
Genau das sollen wir auch tun.
Der geistliche Kampf und die Waffenrüstung Gottes
Paulus schreibt im Epheserbrief, Kapitel 6, Verse 10 bis 12: „Werdet stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt. Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt.“
Wir stehen in einem Kampf. Unser Auftrag ist es, die Listen des Teufels zu durchschauen, um den geistigen Mächten der Bosheit Paroli zu bieten. Diese Mächte beherrschen eine Welt in Finsternis, also in geistlicher Dunkelheit.
Der Teufel ist besiegt, aber er ist immer noch listig dabei, dieser Welt so viel Schaden wie möglich zuzufügen. Doch wir sind nicht hilflos. Wir haben die Waffenrüstung Gottes. Damit werden wir uns morgen und übermorgen beschäftigen.
Wir kennen die Tricks des Teufels, jedenfalls dann, wenn wir die Bibel lesen. Paulus kann im Fall der Korinther ganz zuversichtlich schreiben, in 2. Korinther 2,11: „damit wir nicht vom Satan übervorteilt werden, denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt.“
Die vier Hauptangriffe des Teufels auf unser Leben
Und was ich dir jetzt vorstellen möchte, sind die vier wichtigsten Angriffsmodi des Teufels auf dein Leben. Ich fasse sie zunächst zusammen: Er will dir Angst machen, er will, dass du auf Lehren von Dämonen hörst, er will, dass dir im Umgang mit Menschen Liebe und Barmherzigkeit fehlen, und er will, dass du Lügen glaubst.
Dazu folgen nun vier Beispiele aus der Bibel.
Angst als Waffe des Teufels am Beispiel Petrus
Petrus. Petrus verleugnet Jesus – dahinter steckt Angst. Diese Angst ist das Ergebnis angstmachender Umstände, die der Teufel so inszeniert, dass Petrus tatsächlich fällt. Und das, obwohl er gewarnt wurde.
In Lukas 22,31 sagt Jesus zu ihm: „Simon, Simon, siehe, der Satan – das ist ein anderer Name für den Teufel – hat begehrt, euch zu sichten wie den Weizen.“ Sichten ist ein Begriff aus der Getreideernte. Es bezeichnet den Prozess, bei dem Spreu und Weizen getrennt werden. Sichten steht also für das Trennen des Brauchbaren vom Unbrauchbaren.
Hier ist „sichten“ ein Bild für Versuchung. Der Teufel hat bei Gott die Erlaubnis beantragt, die Jünger prüfen zu dürfen und ihnen das Leben schwer zu machen. Er hat diese Erlaubnis nicht nur bekommen, sondern es gelingt ihm auch, Petrus dazu zu bringen, den Herrn Jesus dreimal zu verleugnen.
Jetzt verstehen wir vielleicht, warum Petrus im ersten Petrusbrief den Teufel als einen brüllenden, also angsteinflößenden Löwen beschreibt. Er hatte ihn genau so erlebt.
In 1. Petrus 5,8-9 heißt es: „Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Dem widersteht standhaft im Glauben.“
Also, Punkt eins am Beispiel von Petrus: Der Teufel will dir Angst machen.
Verführung durch falsche Lehren und Dämonen
Punkt zwei: Er will, dass du auf Lehren von Dämonen hörst.
Im 1. Timotheus 4,1-2 heißt es: Der Geist sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten. Dies geschieht durch die Heuchelei von Lügenrednern, Irrlehrern, falschen Propheten und Antichristen.
Der Teufel, der als Gott dieser Welt in den Ungläubigen wirkt, benutzt diese Menschen, die er verführt hat. Sie wiederum verführen ihre Zuhörer. Wenn wir auf sie und auf die falschen Geister hören, die durch sie reden, wird es für unseren Glauben gefährlich.
Ich möchte das ganz deutlich sagen: Irrlehre nicht zu erkennen und einem Irrlehrer zu folgen, ist gefährlich. Selbst wenn er noch so nett daherkommt, noch so viele Zeichen, Wunder und Heilungen tut oder viele Prophetien äußert und Dämonen austreibt, ist Vorsicht geboten.
Denn durch falsche Lehre zieht ein falscher Geist in mein Leben ein – und mit ihm das Verderben.
Der Teufel und die Zerstörung von Liebe und Barmherzigkeit
Punkt Nr. 3
Der Teufel will, dass es dir im Umgang mit Menschen an Liebe und Barmherzigkeit fehlt. Er ist niemals für gute Beziehungen.
Genau in dem Moment, in dem wir im Recht sind, greift er uns an. Ein schönes Beispiel dafür findet sich in Epheser 4, die Verse 26 und 27: "Zürnet und sündigt dabei nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn, und gebt dem Teufel keinen Raum."
Das "Zürnen" hier bezieht sich auf gerechtfertigten Zorn. Dieser kann jedoch leicht in ungerechtfertigten Zorn umschlagen – vor allem dann, wenn man zu lange zornig bleibt. Genau das ist es, was der Teufel will. Er möchte, dass aus gerechtfertigtem Zorn tiefsitzender Groll und anhaltende Bitterkeit werden.
Deshalb die klare Warnung: Gebt dem Teufel keinen Raum.
Noch einmal zusammengefasst:
Punkt eins – Er will dir Angst machen.
Punkt zwei – Er will, dass du auf Lehren von Dämonen hörst.
Punkt drei – Er will, dass es dir im Umgang mit Menschen an Liebe und Barmherzigkeit fehlt.
Lügen als Mittel zur Täuschung am Beispiel von Eva
Ein letzter Punkt: Er will, dass du Lügen glaubst. Ein gutes Beispiel dafür ist Eva im Paradies. Gott hatte den Menschen gewarnt:
In 1. Mose 2,17 heißt es: „Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen darfst du nicht essen, denn an dem Tag, an dem du davon isst, musst du sterben.“ Das war die klare Warnung.
Und was sagt die Schlange? In 1. Mose 3,4 sagt die Schlange zur Frau: „Keineswegs werdet ihr sterben.“ Alles, was Gott sagt, sei Mumpitz.
Immer dann, wenn eine Stimme dem Wort Gottes widerspricht, solltest du vorsichtig sein. Vielleicht hörst du den Teufel in dein Ohr flüstern: „Keineswegs werdet ihr sterben, Gott meint es nicht gut mit dir.“
Zusammenfassung und praktische Anwendung
Was tut der Teufel, um uns reinzulegen? Im Überblick – und ich denke, ich werde dazu dieses Jahr noch einen eigenen Podcast machen, einfach weil das Thema so herrlich praktisch ist – hier die Listen des Teufels: die Top vier.
Punkt eins: Er will dir Angst machen.
Punkt zwei: Er will, dass du auf Lehren von Dämonen hörst.
Punkt drei: Er will, dass es dir im Umgang mit Menschen an Liebe und Barmherzigkeit fehlt.
Punkt vier: Er will, dass du Lügen glaubst.
Was könntest du jetzt tun? Schreibe dir die vier Punkte auf und präge sie dir ein.
Das war's für heute. Bitte vergiss nicht, den Bibelvers von gestern zu wiederholen: Jakobus 4,7.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.