Einführung in die Thematik von Sabbat und Sonntag
Jetzt habt ihr Fragen, oder? Ja? Oder nicht?
Vorhin war im Alten Testament der Sabbat der letzte Tag der Woche. Im Neuen Testament ist der Sonntag der erste Tag.
Dazu eine Anmerkung: Beim Schöpfungsbericht wird gesagt, dass am siebten Tag alles gut ist. Der Mensch wurde aber am sechsten Tag erschaffen, sodass er in den Ruhetag hineingestellt wird.
Deshalb, auch wenn der Mensch unter der Woche arbeitet, beginnt er in der Regel aus der Ruhe heraus. Das ist eine gute Überlegung.
Ich habe das nur als Bild genommen. Für diejenigen, die streng theologisch sind, muss ich gleich sagen: Ich bin kein guter Theologe. Ich bin ein normaler Christ, und damit muss man klarkommen. Genau.
Begriffserklärungen und theologische Grundlagen
Laut dem Skript steht unter Punkt 1.5 ein Wort, das ich theologisch nicht kenne.
Ah, okay, Entschuldigung, ja, das ist jetzt theologisch, effektiv. Dummerweise ist mir das durchgerutscht.
Soteriologie stammt vom griechischen Wort „Soter“, was „Retter“ bedeutet. Es ist also die Lehre von der Rettung. Soteriologie bezieht sich auf das Verständnis der Rettung.
Diese Lehre kommt vor der Ethik. In diesem Satz bedeutet das: Bevor wir die Rettung in unserem Leben erfahren, können wir die christliche Ethik nicht wirklich leben. Das muss uns klar sein.
Ein Fahrrad, okay, danke, ja?
Gemeindearbeit und Kindererziehung: Zielorientierung und praktische Umsetzung
Ich möchte noch etwas zur Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde sagen. Du hast vorher ausgeführt, dass ihr zum Beispiel zielorientiert denkt. Wenn ihr den Kindern sagt, dass ihr ihnen jedes Gebot beibringt, hast du erklärt, warum das sinnvoll ist, dieses Gebot zu vermitteln. Du hast auch ganz praktisch erzählt, was ihr zum Beispiel mit den Kindern macht.
Mich interessiert, wie ihr in der Gemeinde arbeitet, damit es auch tatsächlich so umgesetzt wird. Zum Beispiel im Umgang mit den Mitarbeitern: Gibt es da bestimmte Fragen oder Vorgehensweisen? Wie kommt man zu solchen Ideen, dass man sie dann tatsächlich in der Gemeinde umsetzt?
Was ich immer wieder versuche in Gemeindebau und Gemeindearbeit, ist die Struktur der Gemeinde klar zu machen. Die Gemeinde besteht aus allen Heiligen. Das ist das Höchste, was man sein kann – ein Heiliger, die höchste Stufe von allem. Darunter kommen zum Beispiel die Ältesten. Die Ältesten stehen nicht über den Heiligen, sondern sie sind auf dem gleichen Niveau. Sie sind da, um allen Heiligen zu helfen, das gemeinsame Ziel zu erreichen.
Älteste sind also eigentlich dazu da, der Gemeinde zu helfen. Sie hören zu, was der Heilige Geist durch die einen und die anderen wirkt. Jeder bekehrte Mensch hat den Heiligen Geist empfangen, deshalb sind seine Überlegungen wichtig. Diese Überlegungen müssen zusammen ein Ziel erreichen. Die Ältesten unterstützen die Gemeinde dabei, dieses Ziel umzusetzen, das sie gemeinsam bestimmt haben.
Das Problem ist oft, dass die Gemeinde überlegt und die Ältesten auch. Manchmal weiß man nicht genau, ob nur die Ältesten überlegen, oder nur die Gemeinde, oder wie beide zusammenpassen. Das macht es schwierig. Man weiß dann nicht, ob die Gemeinde als Pyramide organisiert ist, bei der von oben etwas von den Leitern herunterkommt, oder ob es eine umgekehrte Pyramide ist, bei der alle oben als Heilige stehen und die Basis aus Ältesten besteht, die diesen Heiligen helfen, das Ziel zu erreichen.
Wenn ich zum Beispiel solche Überlegungen habe, dann überlege ich mit der Gemeinde gemeinsam: Was könnte man jetzt machen? Es ist eine Frage, was man mit den Kindern tun kann, was ihnen fehlt, was ihnen helfen wird und was sie brauchen, um erwachsen zu werden. Wie möchten wir unsere Kinder in zwanzig Jahren sehen?
Dabei ist es interessant, auch die Eltern zu fragen, was sie sich wünschen. Meistens gehe ich dann an die Tafel und schreibe alles auf, was gesagt wird. Wenn Verschiedenes genannt wird, versuche ich mit der Gemeinde zu überlegen: Was denkt ihr, was am wichtigsten ist, um das Ziel zu erreichen?
Dann diskutieren wir gemeinsam, um das Wesentliche zu erkennen. Anschließend überlegen wir, welche verschiedenen Stufen wir einbauen müssen, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei kommen viele Ideen heraus.
Oft helfen auch die Erwachsenen und Eltern, indem sie überlegen, was ihnen in ihrer Kindheit geholfen hat und was ihnen als Erwachsene fehlt. Das kann man alles zusammentragen, um die richtigen Prioritäten zu erkennen.
Natürlich braucht es immer wieder Korrekturen, denn wir sind keine Demokratie in der Gemeinde, sondern eine Theokratie. Gott ist der Chef. Sein Wort ist die Richtlinie. Es geht nicht darum, zu wissen, wer dafür oder dagegen ist, sondern sein Wort gibt die Richtung vor.
Sein Wort als Richtlinie gibt viele Ideen. In all diesen Ideen müssen wir bedenken, wie wir als Gemeinde langfristig bauen können.
Generationenarbeit und Vision für die Gemeindeentwicklung
Als wir angefangen haben, in den Vogesen zu arbeiten, war mir von Anfang an gemeinsam mit dem Team klar: Die erste Generation, die wir erreichen, wird einen gewissen Weg gehen können. Die zweite Generation wird diesen Weg weitergehen können. Denn die erste Generation, die wir erreichen, sind Menschen, die ohne Jesus gelebt haben und verschiedene Erfahrungen mit sich bringen – Erfahrungen mit Sünde und ihrer Vergangenheit. Im neuen Leben mit dem Herrn können sie dann einen gewissen Weg gehen.
Die zweite Generation, also ihre Kinder, können wir bereits im Blick behalten. Sie können durch die Erziehung schon etwas weitergehen. In der Realität habe ich die Freude – es ist wirklich eine Freude und Gnade –, dass der Missionar, der jetzt in den Vogesen tätig ist, ein Vogesner ist. Ich kannte ihn als Fünfjährigen aus meiner Kinderklasse, als seine Eltern noch nicht bekehrt waren.
Die Eltern habe ich besucht. Der Vater war Kommunist, also nicht wirklich Christ, sondern nur fast. Aber er liebte zumindest Menschen, was schon nicht schlecht ist, auch wenn er Kommunist war. Die Eltern sagten, ihre vier Kinder seien nur eine Last. Wenn sie etwas mitmachen könnten, wäre das wunderbar. Also nahm ich die vier Kinder mindestens einen Tag in der Woche zu mir, um mit ihnen etwas zu machen.
Diese vier Kleinen konnten wir einfach mit unseren eigenen Kindern zusammennehmen. Wir motivierten sie und zeigten ihnen andere Werte, neue Werte im Leben, andere Dimensionen. Sie lernten das und nahmen Jesus als Heiland an. Später kamen auch die Eltern zum Glauben. Heute ist der Vater Ältester einer Gemeinde, und einer der Söhne ist Missionar, der meine Arbeit in den Vogesen weiterführt.
Es ist wunderbar, wie der Herr wirken kann. Aber ich glaube, jede Gemeinde braucht einen Visionär. Damit meine ich nicht jemanden, der einfach nur so tut oder unrealistische Ideen hat. Für mich ist ein Visionär jemand, der die Gabe besitzt, weit vorauszuschauen und Gemeindearbeit auch aus der Distanz zu betrachten.
Ich brauchte das immer wieder in den Vogesen: auf die Berge zu gehen und die Ortschaften von oben zu sehen. So konnte ich dem Herrn sagen: „Herr, dort fehlt deine Gemeinde im Ort, dort ist noch nichts, und dort auch.“ Ein bisschen von Weitem kann man Dinge wecken.
Du weißt ja, dass du hochgehen kannst, um dein Leben von oben zu betrachten. Das ist kein Okkultismus, auch wenn das manchmal so verstanden wird. Aber in Epheser 1 steht, dass wir schon im Himmel sitzen. Weißt du das? Wir sitzen heute im Himmel.
Von dort, vom Himmel, von Gottes Thron der Gnade aus, können wir auf die Situation herabblicken. Dann können wir weiter in die Ferne und in die Zukunft schauen und das Ziel vor Augen behalten – den Plan, den ich heute immer vor Augen habe.
Wenn du mutig arbeiten willst, musst du das Gesamtbild sehen. Wenn du nur in der Gemeindearbeit stehst und die Nase an der Scheibe hast, siehst du vor allem Probleme. Du siehst, dass es manchen nicht gut geht, der eine hat Schmerzen am Bein, der andere Probleme mit dem Haar, und so weiter. Viele Probleme in der Gemeinde sind sichtbar.
Wenn du aber weiter weggehst, kannst du in die Weitsicht hineinblicken und das große Ganze sehen.
Praktische Beispiele aus der Kinderarbeit und Gemeindealltag
Ich glaube, das ist eine Hilfe, zum Beispiel in der Kinderarbeit. Diese Idee kam aus der Gemeinde, als wir vor der Tafel standen. Alle sechs Wochen treffen wir uns am Sonntagnachmittag mit allen, die in der Gemeinde mitmachen wollen. Wir kommen einfach zusammen und überlegen laut.
Dabei geht immer jemand an die Tafel. In Bonn bin ich es meistens, in den Vogesen sind es jetzt andere, die Ältesten, die an die Tafel gehen. Sie schreiben auf und stellen Fragen. So entstand die Idee: Wie können wir es schaffen, dass Kinder, wenn sie in eine Krise kommen und ihren Glauben aufgeben, zum Beispiel mit 16, 17 oder 18 Jahren, trotzdem noch Kontakt zu Gläubigen finden? Das ist eine wichtige Frage.
Dann entstand die Idee für unseren Bastelclub, in dem wir mit Kindern basteln. Dort ist jedes Mal ein Mann für die Jungen und eine Frau für die Mädchen da. Stell dir vor, für jeweils zwei Kinder ist am Samstagnachmittag für zwei Stunden jemand verantwortlich. Diese Person kümmert sich um die zwei Kinder. Sie fragt zum Beispiel: Wie geht es dir in der Schule? Hast du Schwierigkeiten in Mathematik? Dann können wir sagen: In der Gemeinde gibt es jemanden, der dir helfen kann. Jeder in der Gemeinde hat aufgeschrieben, in welchem Schulfach er Unterstützung geben kann. So können viele junge Leute, die noch Studenten sind, in die Familien gehen und Abendkurse für die Kinder geben.
Wenn das Kind in die Phase kommt, in der es 15, 16 oder 17 Jahre alt ist, und die Eltern oft immer dieselben Ideen haben, ist der Kontakt zu jemand anderem aus der Gemeinde viel leichter. Diese Person kommt, um dem Jugendlichen in einem bestimmten Kurs zu helfen. Das Kind oder der junge Mensch hat dann viel mehr Leichtigkeit, sich auszutauschen, zu sagen, was es denkt, und neue Ideen zu akzeptieren, als wenn es der Vater sagt.
So haben wir gesehen, wie in der Gemeinde auch Teenager und junge Menschen, die eine schwierige Phase hatten, zum Glauben zurückgefunden haben. Sie sind zu den Leuten zurückgegangen, die früher den Bastelclub mit ihnen gemacht haben. Diese Menschen waren für sie Freunde. Die Eltern konnten nicht mehr viel sagen. Es war eine richtige Krise.
Solche Überlegungen entstehen einfach aus dem gemeinsamen Nachdenken. Natürlich ist das Ethik vom Gebot, dem ersten Gebot der zweiten Tafel: seine Eltern ehren. Wenn man nicht mit der Gemeinde die Gebote durchgeht, entstehen viele solcher Ideen im Austausch.
Herausforderungen im Familienleben und persönliche Erfahrungen
Wie kann man heute ein Familienleben mit christlicher Ethik gestalten? Das ist eine gute Frage und gar nicht so einfach. Besonders wenn der Junge ständig vor dem Computer oder dem Fernseher sitzt und man am liebsten im ganzen Haus den Strom abschalten möchte. Dann weiß man oft nicht mehr genau, was man tun soll und wie man die Situation in den Griff bekommen kann. Das ist wirklich nicht leicht.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich durch solche Situationen gehen musste. Ich habe nur eine Tochter, die ich sehr liebe. Sie war als Teenager ganz anders: Sie war total abgekapselt, hatte sich vom Glauben entfernt. Alles, was ihre Mutter Ursula sagte, war für sie bedeutungslos. Ursula konnte ihr sagen, was sie wollte, aber sie hatte immer Unrecht. Das war ganz normal, ein richtiger Mutter-Tochter-Konflikt.
In dieser Zeit begann sie eine Ausbildung zur Krankenschwester. Sie musste jeden Morgen um sechs Uhr mit dem Zug losfahren, um zur Schule zu kommen. Da hatte ich keine andere Möglichkeit, als zu versuchen, sie für mich zu gewinnen. Ich wusste, dass sie in diesen Jahren einen Freund brauchte. Für sie waren Mädchen uninteressant, sie suchte einen Mann. Sie hatte verschiedene Freunde, aber alle waren Ungläubige. Das ist für einen gläubigen Vater sehr schwierig. Da fühlt man sich jedes Mal verletzt.
Es war eine schwierige Zeit, auch weil liebe Leute aus der Gemeinde sagten: „Er ist im Dienst, hast du seine Tochter gesehen?“ Da denkt man sich nur: Ja, okay. Das machte die Situation nicht leichter. Ich wusste, in diesen Jahren musste ich Zeit nur für sie haben, denn mit der Mutter ging es nicht mehr. Also habe ich zwei Jahre lang jeden Morgen vor sechs Uhr mit ihr gefrühstückt. Ich habe ihr das Frühstück gemacht, Kerzen angezündet und eine schöne Atmosphäre geschaffen.
Wir haben unser Frühstück zusammen eingenommen und ich habe mich zwei Jahre lang zusammengerissen, nichts vom Evangelium zu sagen. Das war nicht leicht für mich. Aber das Wunderbare war, dass sie mit mir Gespräche führte wie mit einem Freund. Manchmal am Sonntag, wenn sie nicht mehr zum Gottesdienst kam, kam sie am Nachmittag zu mir. Wenn ich mit anderen zusammen war, spürte ich plötzlich ihre Hand in meiner. Sie sagte: „Papa, geh mit mir spazieren.“ Dann sind wir spazieren gegangen und sie erzählte mir von allem, was sie erlebt hatte.
Sie kannte das Evangelium gut und wusste, dass sie ohne Gott sehr arm war. Sie musste es nicht mehr sagen, ich hatte es ihr oft genug gesagt. Aber jetzt musste ich beweisen, dass ich Ausdauer in der Liebe habe. Oft habe ich dann auf den Knien in meinem Büro zum Herrn gesagt: „Jetzt müsst ihr langsam aufhören, jetzt springt der Kragen.“
Manchmal brachte sie einen Jungen mit nach Hause, einen Ungläubigen. Darüber war ich schon dankbar, dass sie überhaupt jemanden mitbrachte. Das fand ich wunderbar. Da erinnerte mich der Herr im Heiligen Geist daran: „Du suchst ja Verlorene. Da ist jetzt wieder einer. Aber nicht mit meiner Tochter.“
Da musste ich lernen, diese Jungen zu lieben, ihnen das Evangelium zu erklären und mit ihnen zu beten. Dann gingen sie wieder. Sie wollten meine Tochter nicht. Das sind keine leichten Stunden als Vater. Sie sind wirklich schwer. Unsere erste Reaktion ist oft, sie abzuweisen, knallhart zu sein. Das versteht man, das Gesetz ist da.
Aber dann kommt der Moment, in dem man sich total schwach fühlt und merkt, dass man einen Glaubensschritt machen muss. Mein erster Impuls als Bibelkenner wäre gewesen, einfach abzuschneiden. Aber jetzt gibt es einen anderen Schnitt, einen Glaubensschritt. Ich sage: Herr, ich glaube, dass du bewahren kannst. Ich glaube, dass die Liebe stärker ist als alles andere.
Die Bedeutung der Liebe und des Glaubens in schwierigen Situationen
1. Korinther 13 – Glauben ist schwer. Hast du es schon versucht? Unerhört schwer! Dieses Kapitel hat mich schon richtig zu Tränen gerührt, auf den Knien. Der totale Vertrauen – glaubt alles, die Liebe ist größer als alles. Und der Herr will uns ja schulen zur Liebe, das weißt du ja als Gotteskind. Denn der Herr will, dass wir keinen Kulturschock haben, wenn wir in den Himmel kommen. Verstehst du?
Denn im Himmel geht es nur noch um Liebe. Wenn wir dorthin kommen und nichts davon wissen, erleben wir den Kulturschock als Schreckler. Der uns das ganze Leben begleitet, hat nur ein Ziel: uns zur Gestalt Christi zu führen. Stell dir mal diese Liebe vor! Ich habe oft zum Herrn gesagt: Wie machst du das, einen Kerl wie mich zu rufen und dir das Ziel zu setzen, mich zur Gestalt Christi zu führen? Unerhört! Und genau das will er.
Solche Situationen wie mit meiner Tochter – das sind Situationen, die der Herr gegeben hat, um mich zu schulen. Es ist ein Wunder: Gott ist gut und kann nicht anders sein. Ein paar Jahre später, bei einem Evangelisationsabend, hatte meine Tochter, wir hatten verschiedene Examen in Musik und so weiter, gesagt, sie könnte dort auch spielen. Ein paar Tage vorher sagte sie: „Papa, ich könnte am Evangelisationsabend auch spielen.“
Da habe ich ihr gesagt: „Du, Mimi“ – sie heißt Miriam, „du, Mimi, weißt du, an diesem Abend bist du voll in einem geistigen Kampf. Da bleibst du liegen. Du weißt genau, was du lebst, und kannst es mit Gott nicht spielen. Ich finde, das ist absolut nicht dein Platz.“ Sie sagte: „Ja, aber Papa, es ist nur Musik.“ Ich antwortete: „Ja, ja, es ist nur Musik, aber es ist nicht dein Platz.“
In den folgenden Tagen hatte sie ein paar Nächte, in denen sie fast nicht geschlafen hat. Dann ist sie zusammengebrochen und hat ihr Leben Jesus gegeben. Aber es brauchte diese Zeit, in der man mit dabei sein muss – mit der Liebe, die Christus uns gibt, aber in dieser Liebe doch den geraden Weg geht, zu sagen: Der Weg führt da durch.
Also, alles, was Kinderarbeit ist, Kindererziehung, denn Familie, das Gebot durch die Eltern, Ehren usw., ist ja das Gebot der Familie. Und wenn die zweite Tafel in den Geboten kommt, ist das erste Gebot von der zweiten Tafel, wenn wir von der Vertikalen in die Horizontale gehen, die Familie. Da fängt es an, denn das ist der Kern von Gesellschaft und Gemeinde: Familie ist der Kern, gell?
Darum erleben wir heute so viele Angriffe auf das Familienleben – das ist normal. Wenn der Feind die Familie zerrütten kann, dann hat er die Sache in der Hand. Dann wird alles so kompliziert und mit so viel Not verbunden, dass er es kontrolliert.
Also die Ideen teilen in der Familie, Kinderarbeit und miteinander überlegen und helfen. Es ist interessant, wie wir auch bei den Eltern miteinander überlegen. Plötzlich waren wir alle Eltern überzeugt: Was wir jetzt brauchen, ist, zuhause den Fernseher abzuschaffen. Ich hätte es ihnen nie gesagt, sonst wäre es gesetzt. Leonardo, ja okay. Aber sie haben plötzlich gemerkt, dass das etwas ist, was zuhause die Beziehungen und die Zeit wegnimmt, die Gespräche in der Familie und so weiter.
So sind sie zum Schluss gekommen. Bei uns zuhause hatten die Kinder nie einen Fernseher. Das war auch für die Gemeinde so. Ich habe den Kindern erklärt, als sie klein waren, dass wir keinen Fernseher haben können, denn der Papa ist zu schwach. Ich habe ihnen erklärt: Der Papa ist zu schwach, er hat nicht die Kraft, den Knopf abzuschalten.
Da habe ich ihnen erklärt, warum. Ich sagte: Wenn etwas Schönes zu sehen ist und ein Telefonanruf von jemandem kommt, der Probleme hat, dann wird der Papa innerlich fast böse und sagt: „Ach, noch das Telefon!“ Und er hat nicht die Kraft, sich davon zu trennen, um etwas anderes zu tun, das im Moment wichtig ist. Damit habe ich den Kindern das erklärt und sie gefragt: Seid ihr einverstanden, dass wir wegen mir keinen Fernseher haben? Sie sagten: „Ja, ja, Papa, kein Problem.“
Dann kam die Schule. Die Lehrerin hatte ein Schulprogramm mit Fernsehen. Da bin ich zur Lehrerin gegangen und habe gesagt: „Entschuldigung, wir haben keinen Fernseher.“ Sie fragte: „Was?“ Ich wiederholte: „Wir haben keinen Fernseher.“ Sie sagte: „Aber die Kinder können doch zu anderen gehen, um fernzusehen.“ Ich antwortete: „Nein, die gehen nicht zu anderen zum Schauen.“
Dann sagte ich ihr: „Soviel ich weiß, ist es in Frankreich noch nicht obligatorisch, einen Fernseher zu haben.“ Sie stimmte zu. Ich sagte: „Vielleicht müssen Sie eine andere Methode finden, denn meine Kinder können da nicht mitmachen.“ Sie war mir ein wenig böse.
Ich erklärte ihr, warum ich keinen Fernseher habe: weil ich zu schwach bin. Ich fragte sie ganz klar: „Ich weiß nicht, wie Sie das machen, aber wenn Mist kommt, haben Sie die Kraft, den Fernseher abzuschalten und keine Zeit zu verlieren? Wie machen Sie das?“ Sie sagte: „Es kommt nicht nur Mist.“ Ich antwortete: „Ja, schon richtig, aber wie machen Sie das?“
Dann haben wir mit den Kindern beschlossen, in die Geschäfte zu gehen und zu schauen, wie viel ein guter Fernseher kostet. Dann sparen wir so viel Geld und kaufen Familienspiele für dieses Geld. Einen ganzen Schrank voller Familienspiele haben wir. Das hat uns ermöglicht, jede Woche einen Abend mit den Kindern zu spielen.
Jetzt nicht mehr, sie sind inzwischen fünfunddreißig und spielen mit ihren eigenen Kindern. Aber nur damit ihr ein wenig merkt, wie die Überlegung einfach ist. Man muss nicht so machen. Klar, das ist kein Gesetz, aber die Überlegung kommt immer vom Ziel zurück auf den Standpunkt, wo ich jetzt bin und wie ich dieses Ziel erreichen kann.
So kommen Ideen zusammen, wahrscheinlich auch in euren Gemeinden, wenn ihr zusammensitzt und überlegt, mit den Kindern, die ihr habt. Jedes Kind ist anders. Gott hat uns drei Kinder geschenkt, jedes ist anders, jedes war auch ganz anders in der Erziehung. Mein großer Sohn, wenn ich ihn so angeschaut habe, hat er fast geweint. Und der Kleinste – der musste mal, der hatte die Seele in der Hose. Da musste man schon mal draufschlagen, bis es zur Seele kam. Aber er ist heute Missionar.
Das war die anti-antiautoritäre Erziehung.
Fragen und Klärungen zu theologischen Begriffen
Habt ihr noch weitere Fragen zum Gebiet oder zu anderen Themen?
Was bedeutet 1.5, das kulturelle Komfort der Ethik? Ach so, wo bist du da drin? Habe ich das auch? Mensch, aha, 1.5, wo habe ich das? 1.5, okay.
Oder kommt das Kulturelle vor der Ethik? Ja, das ist eine Möglichkeit. Oder die Soteriologie, also die Lehre von der Rettung, kommt vor der Moral. Anders gesagt: Das Kulturelle, also der Kult, die Anbetung und die Beziehung zu Gott, steht vor der Ethik. Kulturell, genau.
Oh, ich weiß nicht, ob es das Wort überhaupt gibt. Gibt es das Wort „kulturell“? Vielleicht nicht, oder? Entschuldigung, das ist ein neues deutsches Wort, das diese Woche in Frankreich eingeführt wurde. In diesem Fall meint es „religiös“.
Ich muss mal Dudel anrufen, oder? Dudeln, genau. Der Fatz ist wahrscheinlich noch nicht drin, ich habe nicht nachgeschaut. Entschuldigung, so ist es eben, wenn ein Franzose Deutsch spricht. Na ja.
Umgang mit Geboten im Alten und Neuen Testament
Gab es noch Fragen, die euch beschäftigen? Zum Beispiel beim zehnten Robotnikum wurde das dritte Buch Mose vorgelesen, in dem all diese Gebote stehen. Viele von uns leiten daraus heute unsere Ethik ab. Doch andere Gebote übernehmen wir nicht, da muss man unterscheiden.
Es gibt Gebote, die speziell für das Volk Israel als Gottes Volk gelten. Andere beziehen sich auf die Beziehungen zwischen Mensch und Gott oder Mensch und Mensch. Diese lassen sich auch heute noch übertragen. Manchmal wird jedoch nur ein einzelner Vers herausgegriffen, und der nächste Vers wird einfach als richtig bestätigt, ohne den Zusammenhang zu beachten.
Viele der Gebote basieren auf Hygiene, zum Beispiel Vorschriften zu Kleidung und Sauberkeit. Das Wort Hygiene ist ja auch im Deutschen gebräuchlich. Diese Gebote dienten dazu, das Volk Israel gesund zu erhalten und waren stark an die damalige Kultur gebunden.
Das, was Bestand hat, wird im Neuen Testament, im Neuen Bund, neu aufgenommen. Im Neuen Bund gibt es die zwei Tafeln, die Jesus als Zusammenfassung der Gebote nennt. Er sagt, die Gebote lassen sich auf zwei große Gebote reduzieren: Gott zu lieben mit ganzem Herzen, ganzer Kraft und ganzer Seele und den Nächsten wie sich selbst zu lieben.
Diese zwei Gebote bleiben bestehen und sind die Grundlage der zehn Gebote. Die übrigen Gebote, die zum Alten Testament und speziell zum Volk Israel gehören, kann man nicht einfach auf heute übertragen. Diese zwei großen Gebote verlangen sogar mehr als die einzelnen Gebote im Alten Testament.
Viele der Gebote im Alten Testament betreffen materielle und kulturelle Details. So gehört zum Beispiel die Kleiderordnung zur Kultur Israels. Man könnte diese nicht einfach auf Eskimos oder Menschen in heißen afrikanischen Ländern übertragen. Deshalb sind diese Gebote auch kulturell für Israel bestimmt.
Doch alles, was mit Liebe zu Gott und zum Nächsten zu tun hat, hat Jesus im Neuen Bund verstärkt, besonders in der Bergpredigt. Dort sagt er zum Beispiel: Man hat euch gesagt, du sollst nicht Ehe brechen; wer aber eine andere Frau begehrlich ansieht, hat schon Ehebruch begangen.
Jesus geht also von der Tat zu den Gedanken und Absichten. Schon das Begehren im Herzen gilt im neuen Bund als Sünde. Die zehn Gebote werden durch die Bergpredigt praktisch vertieft und erweitert.
Das steht ganz im Einklang mit der Frucht des Geistes, wie sie in Galater 5,22-23 beschrieben wird. Dort heißt es, die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.
Die Selbstbeherrschung ist dabei ein wichtiger Aspekt, der zeigt, wie der Geist Gottes im Leben wirkt. In Galater 5,19 wird auch auf die Werke des Fleisches hingewiesen, die der Geist im Einzelnen auslöscht.
Das ist das Große am Neuen Bund: Je mehr wir in der Beziehung zu Gott leben und gehorsam sind, desto mehr zeigt uns der himmlische Vater durch seine Pädagogik unsere Sünden. Er führt uns immer tiefer in die Wahrheit.
Als ich meine Bekehrung erlebte, war ich in einer Gruppe, die wenig sprach, aber oft schlug. Nach der Bekehrung musste ich erst lernen, mit Menschen zu reden. Das war eine neue Erfahrung. Jahre später, wenn ich heute mit anderen spreche, merke ich sofort, wenn ich etwas übertreibe. Dann macht es in mir „krr“ – das ist der Geist Gottes, der mich korrigiert.
Manchmal muss ich der Gemeinde oder den Brüdern sagen: „Bitte vergebt mir diesen Satz, ich muss ihn zurücknehmen, er war übertrieben.“ Hätte der Heilige Geist damals so sofort reagiert, wäre ich wohl gestorben. Aber in seiner Liebe arbeitet der Geist Gottes progressiv, um uns zu erziehen und in die ganze Wahrheit zu führen.
Die Bibel sagt, der Geist führt uns in die Wahrheit. Ich weiß, warum ich so lange leben muss: Es braucht viel Zeit, bis ich wirklich die Wahrheit begreife. Die Wahrheit, in der das Leben zu Hause ist – zu Hause genauso wie im Gemeindesaal. Die Wahrheit, die wir ganz genau spüren.
Das braucht Zeit, Jahre und Gottes Geduld, die uns immer wieder ermahnt, bis wir wirklich zur Wahrheit kommen. Gott will uns so führen, dass wir wahrhaftig werden. Je mehr wir zur Wahrheit kommen, desto mehr erkennen wir unsere Schwäche.
Hast du schon bemerkt, dass die schönste Gemeinschaft unter Christen die Gemeinschaft unter Schwachen ist? Wenn jeder von seinen echten Kämpfen spricht und man gemeinsam betet, ist das etwas Wunderbares.
Das Schlimmste, was dann passieren kann, ist, dass ein Bruder dazukommt und sagt: „Das ist kein Problem, das steht in Kolosser 1, und das ist in Ezechiel, und du musst noch dies und das tun.“ Da denkt man sich: Hätte er doch geschwiegen, das wäre weiser gewesen.
Denn gerade in der Gemeinschaft der Schwachen erleben wir die Gnade so schön. Der Vater führt uns in dieser Erziehung, damit wir wahrhaftig sind. Diese Wahrheit ist auch das stärkste Zeugnis in der Welt.
Ich hoffe, du hast das schon oft erlebt, wenn du mit Ungläubigen sprichst und wahrhaftig bist. Sie merken, dass du auch Schwächen und Kämpfe hast. Nicht weil du gläubig bist, läuft alles plötzlich perfekt. Sie merken, dass du Hilfe brauchst und ohne Gott nicht die Kraft hast.
Das finde ich schön, auch in der Ethik. Die Ethik und Moral des Neuen Testaments führt uns immer näher zu Gott. Je mehr wir gehorsam sein wollen, desto näher kommen wir ihm.
Je mehr Gehorsam wir zeigen, desto mehr entdecken wir unsere Schwäche und desto mehr brauchen wir seine Gnade.
Fragen und Diskussionen zum Zeugnis und zur Mission
Sonst noch eine Frage oder etwas dazu zu sagen, nicht nur Fragen, Kommentare oder wie ihr wollt.
Herr Präsident! Ich habe ja nochmal gehört: Sind wir eigentlich die Route, um wirklich die Gläubigen, sozusagen für die Gläubigen, in Anspruch zu nehmen? Diese, sagen wir mal, katholische Kirche, evangelische Kirche und so weiter – für ein Leben zu sein oder wirklich für die Ungläubigen? So wie Jesus zum Beispiel für die Juden kam, sind wir jetzt für die verlorenen Christen, die Gläubigen, für alle, oder?
Ich glaube, wir sind für alle Menschen da. Und ich glaube, das Schöne ist, dass wir von keinem Glauben, also von keiner Religion Angst haben müssen. Wir wissen, wir sind in Christus geborgen, und deshalb brauchen wir keine Angst zu haben.
Die Zufriedenheit, die wir in ihm haben, glaube ich, kann auf alle hinausstrahlen. Oft müssen wir einfach aufpassen, glaube ich, in unserem Zeugnisleben, dass wir den Leuten nicht das, was sie glauben, wegreißen.
Das ist wie mit einem Hund, wenn du Traktate verteilst und große Hunde da sind, die dich angreifen könnten. Es gibt zwei Möglichkeiten: Wenn du zum Beispiel einen Hund siehst, der mit einem Knochen spielt, kannst du versuchen, ihm den Knochen wegzunehmen. Dann macht er dich vielleicht bissig. Oder du kannst ihm, so wie heute am Mittag, ein schönes Stück Fleisch zwei Meter weiter hinschmeißen. Dann kannst du danach den Knochen nehmen – er geht zum Fleisch.
Zum Beispiel, wenn ich als Bild mit Katholiken zusammen bin und sie kommen mit Maria und so weiter, dann sage ich: „Maria, die ist wunderbar.“ Es ist wirklich wunderbar, sie ist eine Dienerin des Herrn. Dann sage ich ihnen: „Jetzt muss ich mal etwas lesen.“ Und dann gehe ich zur Hochzeit von Kana. Dort sagt Maria den anderen, sie sollen alles tun, was Jesus sagt.
Hast du gemerkt, der Text ist wunderbar? Da sagt sie: „Jetzt wollen wir mal genau das machen, was Maria sagt.“ Sie sagt, wir sollen alles machen, was Jesus sagt. Dann gehe ich mit den Leuten zu Jesus. Sie merken nicht einmal, dass sie Maria losgelassen haben. Und wenn sie dann in ihrem Leben Jesus erkennen, merken sie: „Ja, das ist ja ganz falsch, einen anderen Mittler zu haben, das ist total falsch.“
Aber wenn ich versuche, ihnen den Glauben an Maria als Mittlerin wegzunehmen, dann sind sie wie der Hund mit dem Knochen. Also muss das, was ich bringe, zuerst gutes Fleisch sein. Verstehst du, was ich meine? Sie müssen zuerst sehen, wie sie von Jesus geliebt werden und was Jesus für sie getan hat.
Ich glaube, wir brauchen Weisheit, auch im Umgang mit anderen Religionen. Mit den Muslimen gehe ich immer zu Abraham. Ich gehe immer in Quartiere, wo fast nur Muslime leben. Meistens, wenn ich reinkomme, gibt es da in einem Quartier bei Dijon immer wieder Unruhen, da werden Autobusse und Autos angezündet. Das brennt richtig gut.
Dann gehe ich in das Quartier hinein. Dort stehen oft vier Männer am Eingang, ganz solide, und fragen mich: „Was machst du hier?“ Sie sagen das sofort. Ich antworte: „Ich mache Besuche hier.“ Dann lasse ich meinen Wagen da und sage: „Ich muss meinen Wagen hüten, ich komme in zwei Stunden wieder. Ich vertraue euch, dass ihr auf das Auto aufpasst.“ Das klappt immer prima. Mein Auto wird gehütet von einem besonderen Service.
Bei den Muslimen gehe ich zu Abraham zurück. Sie haben Ehrfurcht vor Gott, die Katholiken und andere Heiden haben das meiner Erfahrung nach nicht. Von da aus zeige ich ihnen einfach die Geschichte.
Am Anfang sind wir ganz einverstanden über Opfer und das Lamm. Dann komme ich zu Johannes dem Täufer, der gesagt hat: „Siehe, das ist das Lamm, das die Sünde wegträgt.“ Da sage ich ihnen: „Wenn man jemanden finden kann, der die Sünde wegträgt – hast du die Sünde dann weg von deinem Leben?“ „Ja, nicht sicher. Ich versuche es schon, fünfmal am Tag zu beten, manchmal, aber Frieden habe ich doch nicht ganz.“
„Warst du schon in Mekka? Das würde dir helfen.“ „Ja, das hilft nicht richtig.“
Aber vom Weggehen, ohne etwas wegzunehmen, muss der andere vom Heiligen Geist überzeugt werden können. Du musst ihm die Möglichkeit gegeben haben, Jesus zu sehen als den, der die Lösung für sein Leben gegeben hat und der für Leben und Tod genügt.
Zeugnisse von Bekehrung und Herausforderungen im Dienst
Ich kam einmal mit meinem Auto ins Quartier. Dort war Rainer, und er wollte mich fast schlagen. Da sagte ich zu ihm: „Du, ein Problem weißt du, wenn du mich tötest, habe ich keine Angst.“ Ich sagte, ich gehe hoch in den Himmel. Er meinte, das könne man nicht wissen. Doch ich entgegnete: „Doch, man kann es wissen. Mein Platz ist unreserviert.“
Es gibt Gewissheiten, die wir haben – und das ist das Schöne. Wir besitzen diese Gewissheiten. Als Zeugnis versuchen wir, als Licht der Welt zu sein. Jesus hat in der Bergpredigt gesagt, dass wir das Licht der Welt und das Salz der Erde sind.
Salz der Erde – da weißt du, wie es ist mit dem Salz. Salz nützt absolut nichts, wenn es nur in einem Pokal liegt. Wie sagt man? In einem Gefäß. Ich sage manchmal „in Frankreich“. Also: Die Christen in einem Lokal sind wie Salz in einem Pokal, in einem Gefäß.
Das heißt, es ist schön, als Christen zusammen zu sein. Aber wenn man lange zusammenbleibt, verliert man die Kraft, so wie das Salz. Wenn wir aber in die Suppe geworfen werden, von der Gesellschaft als Christen, dann kann man uns nicht mehr herausnehmen.
Versuch mal, das Salz aus deiner Suppe zu nehmen – du kannst lange suchen, oder? Aber die ganze Suppe hat dann einen anderen Geschmack, hast du gemerkt? Sie schmeckt dann anders.
Das ist eigentlich das Leben mit der Ethik, also mit der Moral Christi: Diese Liebe, die sich reinwirft. Du weißt, beim Reinwerfen wirst du bestimmt etwas verlieren, aber die Situation wird verändert. Gott ist dabei.
Abschluss und weitere Fragen aus der Gemeinde
Okay, habt ihr sonst noch eine Idee oder eine Frage? Seid frei, wir sind unter uns. Ja, ja, sagt nur. Weniger schön.
Wir haben immer die Bibel gelesen, und jetzt, wo dann ein Neffe oder so etwas Ähnliches Maria gebracht hat, hat er es abgelehnt. Letzte Woche kam er zu uns in die Gemeinde, hat dann Jesus gelobt und gesagt, dass Maria auf dem falschen Weg gewesen war. Mit 96 Jahren ist er wiedergekommen. Super! Da hat man schon noch einen Rief im Kern gespielt. Lob und Dank, Lob und Dank. Super, das sieht man, gell, auch die Grenzen vom Alter halten den Heiligen Geist nicht auf.
Ich habe das im Dienst erlebt, gell, von einem Priester, der sich bekehrt hat. Und zwar war das ganz unerhofft. Ich hatte sowieso nie die Idee, aber ich ging von Haus zu Haus, um Bibeln zu verkaufen. Dabei habe ich nicht gemerkt, dass ich ins Haus eines katholischen Priesters ging. Man ist eben manchmal so, dass man nicht genau merkt, was man macht.
Da kam ich rein, und als ich ihn gesehen habe, habe ich mich zuerst entschuldigt. "Entschuldigung, Sie sind ja der Priester da." "Ja, Entschuldigung. Ich gehe von Haus zu Haus und verkaufe Bibeln." "Ah, kommen Sie nur rein." Da war er schon, so ein Mann, etwa siebzigjährig. Ich habe ihm gesagt, was Jesus für mich ist und wie ich Freude habe, mit Jesus zu leben, der meine Sünden vergeben hat.
Da fing dieser alte Mann an zu weinen und sagte: "Ich weiß nicht, wie meine Sünden vergeben werden können." Ich habe ihm erklärt, dass wir beten können miteinander. Er ist auf die Knie gegangen, in ein Büro, nicht neben ihm auf die Knie, und hat während etwa zwanzig Minuten seine Sünden bekannt und Jesus als Retter angenommen.
Es war ein Samstag. Danach hat er mich gefragt: "Was soll ich morgen sagen in der Messe?" Das ist weniger einfach, gell? Ich habe ihm gesagt: "Das Beste wäre..." Wir haben uns dann geduzt, umarmt und ich sagte ihm: "Das Beste wäre, du sagst, was dir passiert ist." Er fragte: "Wann ist die Messe morgen?" "Um acht Uhr morgen." Ich sagte: "Okay, ich komme um acht Uhr in die Messe. Ich werde einfach da sitzen und dir nichts sagen, aber damit du weißt, ich bin da. Ich habe gehört, was du vor dem Herrn gebetet hast. Und ich bete, dass du das Gute sagen kannst."
Er hat Zeugnis gegeben von seinem Frieden in Gott, von der Vergebung. Pfff, ich war baff, als wenn er das schon lange wusste. Danach wurde er vom Bischof versetzt, weggenommen in einen Ort ganz in den Bergen, wo noch zwei Häuser sind, damit er keinen Schaden anrichten kann. Er wurde von allen seinen Kollegen, von den anderen Priestern, total an die Seite gestellt und nicht mehr besucht.
Ich habe ihn dann noch sechs Monate lang besucht, immer in der Nacht, mitten in der Nacht. Denn mein Auto durfte man nicht sehen, es durfte nicht auffallen, dass ich zu ihm komme. Es war so ein Druck auf sein Leben danach. Ich bin dem Herrn so dankbar, dass er ihn nach sechs Monaten zu sich genommen hat. Er ist gestorben.
Aber es war so eine Qual am Ende: von allen Leuten verworfen zu werden, alleine zu sein, ledig und dann noch dazu total verworfen. Da ging ich oft nachts zu ihm, um mit ihm die Bibel zu lesen, zu beten und Austausch zu haben. Gott kann das, wo wir mit all unseren Strategien und großen Methoden nichts ausrichten können.
Der Heilige Geist bleibt ein Geist, der total frei ist. Er wirkt, wann er will und wo er will, denn er ist Gott. Andere Priester haben mich rausgeschmissen, das ist normal, würde ich sagen.
Jetzt ist schon wieder Pause. Wir haben noch nicht angefangen. Das Leben ist so, es geht von Pause zu Pause.
Frau Präsidentin, verehrte Kolleginnen und Kollegen!