Einleitung: Leben zur Ehre Gottes und die Herausforderung der Faulheit
Unser Leben soll ein Spiegel des Wortes Gottes sein – so haben wir es eben gesungen. Wir wollen zur Ehre Gottes leben, wie auch das Thema sagt.
Ich möchte nun nichts Theoretisches darüber abhandeln. Ihr werdet bestimmt auch in den Bibelarbeiten von Johannes einiges darüber hören, was es bedeutet, zur Ehre Gottes zu leben. Manchmal kann man das aber auch von einer ganz anderen Seite her deutlich machen – von einer ganz praktischen. Manche biblische Wahrheit wird erst richtig klar, wenn man sie vom Gegenteil her betrachtet.
Ich weiß nicht, ob ihr solche Probleme schon erlebt habt: Man kümmert sich um jemanden, egal ob Kinder oder Jugendliche. Man gibt sich viel Mühe, macht den Anfang, betet, ruft den Herrn an und geht die ersten Schritte. Doch dann geht es irgendwie nicht mehr weiter. Aus irgendeinem Grund bleiben sie hängen. Man fragt immer wieder: „Machst du stille Zeit? Wie geht es eigentlich?“ Manchmal klappt es wieder, manchmal nicht. Man hat den starken Eindruck, dass es nicht vorangeht. Man rauft sich die Haare und fragt sich: „Woran liegt das bloß? Ich habe mir doch so viel Mühe gegeben. Warum wächst derjenige nicht im Glauben?“
Manchmal fängt man dann an, nach einem christlichen Psychologen zu suchen. Notfalls geht man sogar zu einem Okkultseelsorger, der den bösen Geist austreiben möge. Doch das Problem lässt sich oft viel einfacher lösen. Häufig bestehen solche Schwierigkeiten einfach nur aus Faulheit.
Deshalb heißt mein Thema heute Abend „Die Sünde der Faulheit“. Das ist ungefähr das Gegenteil von „Zur Ehre Gottes leben“. Ihr könnt jetzt ruhig an gewisse Leute denken, die euch so vorstellen. Fühlt euch aber nicht selbst angesprochen – das könnte gefährlich werden.
Der Einfluss der Faulheit im geistlichen Leben wird oft total unterschätzt. Man denkt meist gar nicht daran, dass es daran liegen könnte. Die Frage ist: Wie kann man einem faulen Menschen helfen? Wie bringt man ihn dazu, dass es wirklich vorangeht in seinem geistlichen Leben?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst anhand der Bibel klären: Erstens, ist Faulheit denn Sünde? Manche würden hier gerne mit mir streiten. Zweitens müssen wir die Diagnose stellen: Woran erkennt man Faulheit? Und schließlich möchte ich ein paar Vorschläge zur Therapie geben.
Faulheit als Sünde: Biblische Grundlagen und Definitionen
Faulheit als öffentlich geächtete Sünde
Erstens: Ist Faulheit Sünde?
Ich muss mich ziemlich beeilen, denn ich habe mit Schrecken festgestellt, dass ich nur eine halbe Stunde Zeit habe. Deshalb lese ich die Bibelstellen gleich vor und nenne sie auch.
2. Thessalonicher 3,11-12: "Denn wir hören, dass einige unter euch unordentlich wandeln, indem sie nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie im Herrn Jesus Christus, dass sie in Stille arbeiten und ihr eigenes Brot essen."
Faulheit ist so etwas Ähnliches wie der Versuch, auf Kosten anderer zu leben. Schon damals gab es solche Leute in der Gemeinde, die lieber andere für sich arbeiten ließen. Der Apostel Paulus bezeichnet das als Unordnung und Liederlichkeit. Einen Vers weiter schreibt er: "Wenn aber jemand unserem Wort durch den Brief nicht gehorcht, den bezeichnet und hat keinen Umgang mit ihm, damit er beschämt werde."
Faulheit ist demnach eine Sünde, die öffentlichen Tadel in der Gemeinde nach sich zieht oder ziehen sollte – wie auch immer. Vom Fleiß steht auch viel in der Bibel. Im Römerbrief Kapitel zwölf werden die Gläubigen ermahnt, im Fleiß nicht säumig zu sein, das heißt eben nicht faul und nachlässig. Fleiß wird für einen Gläubigen als selbstverständlich vorausgesetzt.
Denkt an das Gleichnis, die Geschichte von den anvertrauten Talenten. Da gibt der Herr jedem Knecht eine bestimmte Gabe, reist dann weg und fordert hinterher zurück. Die beiden ersten Knechte haben mit den Talenten, die sie bekommen hatten, gearbeitet und das Doppelte gewonnen. Der Letzte hat nichts gemacht. Er hat das Talent genommen, in die Erde gegraben, es dann wieder ausgegraben und seinem Herrn zurückgegeben. Er sagte: "Ja, ich weiß, du bist ein harter Herr, und du willst ernten, wo du gar nicht gesät hast." Dem sagt der Herr: "Du böser und fauler Knecht, du wusstest das alles. Hättest es wenigstens auf die Bank gegeben."
Faulheit heißt also, sich weigern, die anvertrauten Gaben und Talente für den Herrn einzusetzen. Damit haben wir schon eine zweite Definition: Erstens der Versuch, auf Kosten anderer zu leben, zweitens die Weigerung, die anvertrauten Gaben und Talente für den Herrn einzusetzen.
Deswegen wird Faulheit in der Bibel streng bestraft. Es ist Sünde. In Jeremia 48,10 steht vielleicht das schärfste Wort in diesem Zusammenhang in der ganzen Bibel: "Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt." Dort ging es um die Verweigerung eines göttlichen Auftrags, natürlich im alttestamentlichen Kontext, daher die Schärfe.
Aber ich denke, wir könnten uns darauf einigen, dass Faulheit eine Sünde ist – im Sinne des Jakobusbriefs, Jakobus 4,17: "Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde."
Wer also weiß, etwas für seinen Herrn zu tun, und es nicht tut, dem ist es Sünde. Wer etwas tun könnte und es nicht macht, bleibt eben sitzen – dem ist es Sünde. Sünde ist also nicht nur das Begehen von Fehlern, sondern auch das Nichterreichen eines gegebenen Maßstabs. Gott hat den Maßstab gegeben, und den soll ich erreichen. Ich soll zu seiner Ehre leben. Alles, was nicht so ist, ist Sünde.
Gott will, dass wir fleißig sind. Das ist eine selbstverständliche Tugend für jedes Gotteskind.
Zweitens: Diagnose oder Kennzeichen der Faulheit
Da muss man vor allem in ein biblisches Buch schauen, das ihr euch schon denken könnt: das Buch der Sprüche. Dort steht sehr viel dazu, und ich werde ein bisschen zitieren.
Erstens: Schläfrigkeit.
Sprüche 24,30-34: "Am Acker eines Faulen kam ich vorüber und am Weinberg eines Menschen ohne Verstand, und siehe, er war ganz in Nesseln aufgegangen, seine Fläche war mit Unkraut bedeckt, und seine steinerne Mauer eingerissen. Ich schaute es an und nahm es mir zu Herzen, ich sah es und nahm mir daraus die Lehre: Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Hände falten, um auszuruhen – und wie ein Landstreicher kommt deine Armut und dein Mangel wie ein unverschämter Mann."
Faulheit macht schläfrig, und Schläfrigkeit macht arm.
Sprüche 6,9-11: "Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Hände falten, um auszuruhen – und schon kommt wie ein Landstreicher deine Armut und dein Mangel wie ein unverschämter Mann."
Oder Sprüche 19,15: "Faulheit versenkt im tiefen Schlaf, und eine lässige Seele muss hungern."
Ein Wort, das ich mal in früheren Zeiten, als ich noch jung war, meinem Freund geschrieben habe:
Sprüche 26,14: "Die Tür dreht sich in ihrer Angel, und der Faule auf seinem Bett."
Der Faule schläft gern ein bisschen länger. Er dreht sich in seinem Bett hin und her wie die Tür in ihrer Angel. Eigentlich sollte er aufstehen und durch die Tür hinausgehen an seine Arbeit.
Es gibt tatsächlich eine deutliche Beziehung zwischen übermäßigem Schlaf und Faulheit.
Schlaf ist übrigens eine ziemlich bequeme Weise, mit Stress und Problemen fertig zu werden, denn das Bett ist ein relativ sicherer Ort. Man kann sich zurückziehen, wenn man Probleme hat. Natürlich gibt es Krankheiten, die übermäßigen Schlaf zur Folge haben. Das wollen wir hier aber nicht in Betracht ziehen. Die meisten, die übermäßig schlafen, sind nicht krank.
Man könnte mit sehr viel weniger Schlaf auskommen. Auf jeden Fall hätte man garantiert jeden Tag Zeit für seine stille Zeit.
Manchmal ist eine gute Regel, wie sie die Juden hatten, hilfreich: Der Tag beginnt abends um sechs Uhr, der nächste Tag. Das ist eine ganz gute Regel, denn wie es am nächsten Morgen weitergeht, entscheidet sich immer am Abend. Viele verlieren eben den morgendlichen Kampf mit der Bettdecke und reden sich damit heraus: "Ich brauche so viel."
Okay, du brauchst vielleicht nicht so viel. Du kommst mit sechs Stunden aus oder brauchst deine zehn Stunden.
Und wisst ihr: Undiszipliniert sind fast immer müde. In unserer verweichlichten Zeit heute, in der sich jeder schont, wo er nur kann, macht sich das natürlich auch im christlichen Bereich breit. Diese Denkweise und diese Verhaltensweise sind äußerst schwer zu überwinden, bei sich selbst und bei anderen.
Zweitens: Unordnung
Prediger 10,18: "Durch Faulheit der beiden Hände senkt sich das Gebälk, und durch Lässigkeit der Hände tropft das Haus."
Unordnung im Haus und im Haushalt sind nicht nur ein Problem von Hausfrauen. Das gilt genauso für Männer. Damals war das Gebälk Sache der Männer. Man hatte flache Dächer, und der Lehm darauf musste öfter in Ordnung gebracht werden, damit es nicht durchregnete. Wer weiß, wie oft die Balken erneuert werden mussten, versteht das.
Wer mit seiner Arbeit nicht fertig wird, hat natürlich auch nie Zeit für Gott. Das ist ganz klar. Und er hat immer eine blendende Ausrede: "Ich habe noch so viel zu tun."
Eben, weil du faul warst und die Arbeit immer liegen geblieben ist. An anderen Stellen hast du gespart, da hast du gegammelt, da hast du ferngesehen und nicht die Arbeit gemacht. Und wenn jemand dich fragt, hast du dann keine Zeit? Natürlich nicht. Das ist ganz logisch. Die Arbeit liegt wie ein Berg noch da.
Der Gegensatz dazu ist in Sprüche 31 das Lob der fleißigen Hausfrau. Ich brauche es jetzt nicht zu lesen, es werden sehr schöne Dinge gesagt: Sie steht auf, wenn es noch Nacht ist, gibt Speise ihrem Haus, das angemessen ihren Mägden ist, und überwacht die Vorgänge im Haus. Dann steht da: "Das Brot der Faulheit isst sie nicht."
Ein Haushalt funktioniert nicht gut, wenn ein fauler Mensch darin lebt. Das ist klar – weder bei Männern noch bei Frauen.
Drittens: Trägheit
Sprüche 6,6-8: "Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! Sie hat keinen Anführer, Aufseher oder Gebieter. Sie bereitet im Sommer ihr Brot und sammelt in der Ernte ihre Nahrung."
Das ist ein positives Beispiel. Man soll hier schon bei den Tieren schauen, die natürlich anders gesteuert werden als wir Menschen und keine freie Entscheidung haben. Aber die Tiere tun das zur Zeit, wenn es nötig ist. In der Erntezeit sammeln sie Nahrung. Der Faule tut eben nicht die zur Zeit nötige Arbeit.
Was heute nötig ist, will er morgen oder übermorgen tun. Ihr kennt ja das "morgen, morgen, nur nicht heute" – das ist seine Devise.
Sprüche 20,4 sagt es noch einmal so: "Im Winter pflügt der Faule nicht, sucht er zur Erntezeit, dann ist nichts da."
Wer sich nicht vorher gründlich vorbereitet und dann anschließend einen gesegneten Dienst tun will, wundert sich, dass nichts da ist. Deshalb: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.
Drittens: Folgen der Faulheit
Das gehört nicht mehr ganz direkt zur Diagnose, aber es sollte auch mal klar sein, was passiert. Die Bibel sagt uns eine ganze Menge dazu.
A) Der Faule erreicht seine Ziele nicht.
Sprüche 12,27: "Nicht, er jagt die Lässigkeit ihr Wild, aber kostbarer Besitz eines Menschen ist es, wenn er fleißig ist."
Der Faule hat Wünsche und verlangt danach, aber man erreicht sie nicht. Man verlangt zwar, aber man kommt nicht dahin.
Sprüche 13,4: "Gierig ist die Seele des Faulen, doch ist nichts da; aber die Seele des Fleißigen wird reichlich gesättigt."
Das heißt, der Faule erreicht seine Ziele nicht. Natürlich hat er auch Wünsche, wie alle anderen Menschen, aber er tut nichts, um sie zu realisieren.
Ihr kennt es vielleicht auch, dass man manchmal Träume hat: Wie schön wäre das, wenn ich so und so geistlich wäre oder Ähnliches. Man steckt sich Ziele, aber man tut nichts dazu. Da wird natürlich nie etwas daraus.
Das Tollste ist vielleicht Sprüche 26,15: "Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, ist es ihm zu beschwerlich, sie an den Mund zurückzubringen."
Ich meine, so einer verhungert, wenn er nicht eine Sardine hat, die ihn füttert. Das ist ein extremes Wort, ja, das kann man sich kaum vorstellen, dass einer so faul ist. Beim Essen sind sie ja meistens noch fleißig. Aber sowas führt zur Verzweiflung.
Es gibt Menschen, vielleicht habt ihr mit solchen zu tun, die mit bestimmten Sünden nicht fertig werden. Aber das ist einfach deswegen, weil sie überhaupt nichts dagegen tun. Es gibt etwas dagegen zu tun.
Der Herr Jesus hat ganz klare Dinge gesagt – lest mal die Bergpredigt in dem Zusammenhang. Man kann bei sich persönlich vorbauen, man kann Hilfen haben, es gibt andere, die einem helfen. Aber wer nichts tut, wird damit natürlich nie fertig werden.
Ich meine nicht die Vergebung, die wir im Augenblick bekommen, sobald wir zum Herrn kommen. Ich meine die Sünden, die immer wiederkommen und uns über lange Zeit zu schaffen machen. Das kann echt zur Verzweiflung führen, und es wird dann immer schlimmer.
B) Der Faule ist unzuverlässig.
Sprüche 10,26: "Wie Essig für die Zähne und wie Rauch für die Augen, so ist der Faule für die, die ihn senden."
Bei Rauch könnt ihr euch vorstellen, beim Lagerfeuer, wenn man mal eine richtige Ladung Rauch abkriegt, wie Rauch für die Augen ist – die fangen an zu tränen. Essig für die Zähne habe ich noch nicht so richtig ausprobiert, können vielleicht die Hausfrauen besser beurteilen.
Ein Fauler ist so für den, der ihn sendet, das heißt, er ist überhaupt nicht verlässlich. Auf Schritt und Tritt verursacht ein fauler Mensch Probleme und gespannte Verhältnisse.
Hat man ihn als Boten irgendwo hingeschickt, kommt die Botschaft nicht an, weil er zu faul ist, sie auszurichten. So wird er anderen zur Last.
Und weil er sich überhaupt nicht müht, seinen üblen Wesenszügen entgegenzuwirken, führt das immer wieder zu Vertrauensbruch und Unverantwortlichkeit. Er zerstört seine Beziehungen zu anderen Menschen.
C) Der Faule erfindet Lügen.
Sprüche 22,13: "Der Faule sagt: Ein Löwe ist draußen, mitten auf den Plätzen, ich könnte getötet werden, wenn ich rausgehe."
Er erfindet Lügen, um sein sündhaftes Verhalten zu entschuldigen, denn angenehm ist ihm das ja auch nicht. Die Folgen seines Verhaltens, seiner Faulheit, sind, dass er schief angesehen wird von anderen – das passt ihm nicht. Notgedrungen muss er also etwas erfinden, um sich herauszureden.
Übrigens seid vorsichtig mit Entschuldigungen. Entschuldigungen sind meistens Übertreibungen der tatsächlichen Probleme. Da entschuldigt sich jemand, weil er zu spät kommt: "Auf einmal waren alle Ampeln auf Rot, es gab einen fürchterlichen Stau." In Wirklichkeit war er nur zu spät zuhause weggefahren. Das wird kaum jemand als Vorwand nennen. Hätte er früher wegfahren können? Das trifft ihn ja selber. Da müssen eben andere Dinge herhalten, die so allgemein üblich sind.
Eine Lüge ist auch eine relativ bequeme Art, mit Problemen fertig zu werden – ähnlich wie das Bett, in das man sich zurückziehen kann.
Manchmal ist das der Grund für solche Dinge.
D) Der Faule hat oft Angst.
Einmal übertreibt er die Probleme, die Lüge ist auf der Straße. Und dann oft Angst. Das ist ein ähnliches Wort, das wir auch darauf beziehen können.
Sprüche 26,13: "Der Faule spricht: Ein junger Löwe ist auf dem Weg, ein Löwe mitten auf den Plätzen."
Sprüche 15,19: "Der Weg des Faulen ist wie eine Dornhecke, aber der Pfad der Aufrichtigen ist gebahnt."
Diese Angst empfindet er auch. Er kommt nicht voran, wie eine Dornhecke. Wenn er da durchgeht, verletzt er sich.
Er hat also oft Angst und koppelt das natürlich auch mit der Lüge. Das hängt zusammen.
Der Faule weiß einerseits aufgrund seines früheren Versagens, dass er auch jetzt nicht die nötige Energie aufbringen wird. Er wird es wieder nicht schaffen, die Probleme zu lösen. Deshalb sind solche Menschen oft von einer übertriebenen, grundlosen Angst gekennzeichnet.
Es kommt zu einem ständigen Kreislauf des Versagens, und selbst bei kleinen Aufgaben hat er Angst, es wieder nicht zu schaffen.
E) Schließlich: Der Faule dünkt sich klug.
Sprüche 26,16: "Der Faule ist in seinen Augen weiser als sieben, die verständlich antworten."
Er dünkt sich jedenfalls klug. Natürlich weiß der Faule auch ein wenig, aber er glaubt, alles zu wissen. Ein bisschen weiß er schon – natürlich, jeder weiß ein bisschen was. Aber wer denkt, er weiß alles, macht einen groben Fehler.
Das wird problematisch, zum Beispiel, wenn man eine Jugendstunde hält oder Sonntagsschule macht.
Wenn ihr mal nicht weiterwisst – mir ist es wirklich mal so gegangen. In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich mich dazu überreden lassen, in einer Gemeinde bei uns im Osten in der Kinderarbeit mitzumachen, als ich etwa 14 war.
Dumm wie ich war, habe ich mich eingelassen, und stellt euch vor: mitten in der Geschichte hatte ich einen Blackout, total. Ich wusste nicht mehr, wie die Geschichte weitergeht.
Das ist eine peinliche Situation. Was soll man machen? Natürlich die Wahrheit sagen: "Kinder, stellt euch vor, ich weiß wirklich nicht mehr, wie es weitergeht. Wir müssen mal schnell in die Bibel schauen und sehen, wie die Geschichte ausgeht."
Schnell gesucht, gelesen, weiter erzählt.
Es hat mir natürlich kein Mensch geglaubt, dass ich wirklich nicht wusste. Die dachten alle, das sei ein Trick oder so. War es nicht, es war echt.
Also im Zweifel immer zugeben, dass man etwas wirklich nicht weiß. Wenn ich etwas nicht weiß, kann ich das doch sagen. Ich denke, das gilt auch bei Kindern.
Das andere ist die Vorbereitung. Es ist Faulheit, Dinge irgendwo mal aufzuschnappen und ungeprüft weiterzugeben. Es ist Faulheit, zu denken: "Ich weiß das schon so ungefähr, ich werde die Geschichte erzählen."
Auch bei geistlichen Mitarbeitern, die vielleicht von sich denken, dass sie geistlich sind: Wir wissen eigentlich nie genug und können nur eins tun – fleißig uns an das Wort Gottes setzen.
Denn wer denkt, er weiß allzu viel, macht einen großen Fehler. Das haben mir schon Leute gesagt, ich habe es auch von alten Brüdern gehört und war genauso erschrocken, als wenn mir das ein Jüngerer sagen würde.
Wer denkt, er weiß alles, hat einen ganz groben Fehler gemacht. Das führt dazu, dass man die biblische Wahrheit manchmal sogar falsch weitergibt und letztlich als falscher Lehrer gilt – vielleicht nicht in den wichtigsten Dingen, aber in manchen Einzelheiten.
Zum Schluss: Wie kann man Faulheit überwinden?
Erstens: Wir müssen erkennen, dass Faulheit Sünde ist.
Wenn man sagt: "Das ist ja halt nur Veranlagung, ich bin eben so, ich brauche so viel Schlaf, und es geht nicht anders bei mir", dann kann man nichts machen. Da geht man zum Psychologen, der kann auch nichts machen, oder zu angeblich vollmächtigen Seelsorgern, die treiben irgendwas aus, und es passiert immer noch nichts. Oder es passiert etwas für 14 Tage, und dann ist das gleiche Problem wieder da.
Wer nicht begreift, dass Faulheit Sünde vor Gott ist, dem kann nicht geholfen werden. Wir können eine fundamentale Anlage des Wesens nicht ändern, das kann niemand. Aber Sünde kann vergeben werden. Dafür gibt es ein ganz einfaches Mittel: Vergebung.
Wenn du begreifst, dass es Sünde ist, dann kann dir geholfen werden. Du musst einsehen, dass du es bist, der unter Umständen faul ist und deswegen vom Herrn nicht so gebraucht wird, wie er es eigentlich gedacht hat. Du lebst aufgrund deiner eigenen Faulheit nicht zur Ehre Gottes – das ist Sünde.
Wir sollten diese Sünde vor unserem Herrn bekennen, denn es steht geschrieben:
1. Johannes 1,9: "Wenn wir unsere Sünden bekennen, dann ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit."
Das meinen die Gläubigen in erster Linie. Wir müssen erkennen, dass Faulheit Sünde ist.
Zweitens: Wir müssen Gehorsam lernen.
Lernen muss man das. Meistens stehen unsere Gefühle dem entgegen. Wer mit anderen zu tun hat, zum Beispiel mit Kindern, denen man Gehorsam beibringen will, merkt, wie schwer das ist. Die Kinder haben oft einfach keine Lust.
An Gehorsam muss man aber arbeiten. Gottes Wort ohne Rücksicht auf unsere Gefühle zu gehorchen – das heißt Gehorsam.
Dazu gehört natürlich, dass wir Gottes Gebote kennen, denn was man nicht kennt, kann man auch nicht befolgen. Das heißt, wir müssen fleißig die Bibel studieren und dürfen Kraft und Hilfe von Gott erwarten.
Faule Menschen protestieren dann oft: "Ja, ich hatte einfach keine Lust, gehorsam zu sein." Aber das ist Sünde.
Nehmen wir noch einmal die Ameisen als Vorbild:
Sprüche 6,6-8: "Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! Sie hat keinen Anführer, Aufseher oder Gebieter. Sie arbeitet von allein, ohne dass ihr das ausdrücklich gesagt wird. Sie bereitet im Sommer ihr Brot und sammelt in der Ernte ihre Nahrung."
Ameisen wissen, was sie zu tun haben und wann sie es zu tun haben. Außerdem tun sie das, was nötig ist, ohne extra ermahnt zu werden.
Denkt nicht, dass ihr von jemand anderem Gehorsam erwarten könnt, wenn ihr selbst nicht gehorsam seid.
Drittens: Wir müssen uns realistische Ziele setzen, wenn wir Faulheit überwinden wollen.
Denkt nicht, dass ihr gleich so werden werdet wie der oder so ein riesiges Ziel erreicht. Das schafft ihr sowieso nicht.
Besser ist es, zunächst ein kleines, realistisches Ziel zu setzen. Zum Beispiel: Ich will wenigstens fünf Minuten zum Beten haben, jeden Morgen. Ein ganz kleines Ziel oder fünf Minuten zum Bibellesen – das ist vielleicht zu wenig. Aber wenn du bis jetzt gar nichts gemacht hast, ist das schon viel.
Dann sollten wir lernen, bei dieser kleinen Sache erst einmal treu zu sein. Eine kleine Sache, bei der man nicht treu ist, bei der ist man auch bei größeren Dingen nicht treu.
Versucht das auch gegen die Gefühle durchzuhalten oder sagt das anderen so: Egal, welche Gefühle du hast, es ist manchmal ungeheuer wichtig in diesen Dingen.
Viertens: Natürlich müssen wir übermäßigen Schlaf einschränken.
Jeder muss selbst herausfinden, wie viel Schlaf er wirklich braucht. Man kann doch nicht die beste Zeit seines Lebens im Bett verbringen, oder?
Müdigkeit führt zu einer Kettenreaktion: Ich fühle mich müde, also lege ich mich hin. Dadurch werde ich nicht munter, sondern müder. Das ist ein schöner Kreislauf.
Man muss hier aufpassen, gerade wenn man bestimmte Dinge zu tun hat. Das heißt nicht, dass man gegen seinen Körper sündigen oder ihn schlecht behandeln soll. Jeder muss wissen, wie viel er wirklich braucht. Aber halt dich daran!
Wie viel schöne Zeit vergammelst du irgendwo sinnlos, obwohl du sie gut nutzen könntest – auch für den Herrn?
Schließlich: Wir müssen die Zeit ausnutzen.
Fünftens: Kaufe die gelegene Zeit aus, denn die Tage sind böse. Gelegte Zeit sind Gelegenheiten, die der Herr gibt. Das kann sehr wohl ein langer Sonntagmorgen sein, eine Gelegenheit oder ein Samstag früh.
Was ich heute tun kann, sollte ich nicht auf morgen verschieben.
Sechstens: Wir müssen Prioritäten setzen.
Das heißt, ich muss mir klar machen, was das Wichtigste in meinem Leben ist.
Es kann passieren, dass ich sage: "Das Verhältnis zu Gott, mein persönliches Verhältnis zu Gott ist das Wichtigste in meinem Leben." Wenn ich dann aus irgendeinem dummen Grund den halben Frühdienst verpasse, der Tag verrückt losgeht und ich es nicht schaffe, stille Zeit zu halten, dann hole ich das eben bei der nächsten freien Zeit nach.
Ihr werdet merken, wie schwer das ist. Ich weiß es, denn ich kann meine Zeit ziemlich gut einteilen. Wenn man erst einmal etwas anderes angefangen hat, dann später am Tag noch stille Zeit zu halten, erfordert das ein Höchstmaß an Energie. Manchmal habe ich es dann auch hängen lassen – das ist schlimm.
Prioritäten setzen heißt: An erster Stelle steht mein persönliches Verhältnis zu Gott, erst dann kommen all die anderen Dinge – Familie, Gemeinde usw.
Siebtens und zum Schluss: Wir dürfen zuversichtlich sein.
Es gibt Zuversicht gegen Trägheit.
Hebräer 6,11-12: "Wir wünschen aber sehr, dass jeder von euch denselben Eifer um die volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende beweise, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer seid, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben."
Im zitierten Bibelabschnitt geht es um die Hoffnung auf den Herrn Jesus. Jeder soll den Eifer um die volle Gewissheit der Hoffnung bewahren. Das hat praktische Auswirkungen.
Er hat es vollbracht, und wer in ihm lebt, wird niemals faul sein. Er wird zur Ehre Gottes leben – das geht überhaupt nicht anders.
Er wird uns die Kraft geben und schenkt uns die Hoffnung. Wenn ich heute wieder neu anfangen muss – es darf sein!
Gott möge uns dazu segnen.
Schärfste Worte gegen Faulheit und biblische Definition
In Jeremia 48,10 steht vielleicht das schärfste Wort in diesem Zusammenhang in der ganzen Bibel: „Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt.“
Dabei ging es um die Verweigerung eines göttlichen Auftrags, natürlich im alttestamentlichen Kontext. Deshalb ist die Schärfe dieser Aussage auch nachvollziehbar.
Dennoch könnten wir uns darauf einigen, dass Faulheit eine Sünde ist, im Sinne des Jakobusbriefes. Dort heißt es in Jakobus 4,17: „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde.“
Wer also weiß, etwas für seinen Herrn zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde. Wer etwas tun könnte und es nicht tut, bleibt einfach sitzen – auch das ist Sünde.
Sünde ist also nicht nur das aktive Fehlverhalten, sondern auch das Nichterreichen eines gegebenen Maßstabs. Gott hat diesen Maßstab vorgegeben, und den soll ich erreichen. Ich soll zu seiner Ehre leben. Alles, was nicht so ist, ist Sünde.
Gott will, dass wir fleißig sind. Das ist eine selbstverständliche Tugend für jedes Gotteskind.
Diagnose der Faulheit: Kennzeichen und biblische Beispiele
Schläfrigkeit als Symptom der Faulheit
Nun zweitens: Diagnose oder Kennzeichen der Faulheit.
Dazu muss man vor allem in ein biblisches Buch schauen, das ihr euch schon denken könnt: das Buch der Sprüche. Dort steht sehr viel darüber, und ich werde ein paar Stellen zitieren.
Erstens, oder A: Schläfrigkeit.
Sprüche 24,30: „Am Acker eines Faulen kam ich vorüber und am Weinberg eines Menschen ohne Verstand. Siehe, er war ganz in Nesseln aufgegangen, seine Fläche war mit Unkraut bedeckt, und seine steinerne Mauer war eingerissen. Ich schaute es an und nahm es mir zu Herzen. Ich sah es und nahm mir daraus die Lehre: Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Hände falten, um auszuruhen – und wie ein Landstreicher kommt deine Armut und dein Mangel wie ein unverschämter Mann.“
Faulheit macht schläfrig, und Schläfrigkeit macht arm.
Sprüche 6,9: „Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf? Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Hände falten, um auszuruhen – und schon kommt wie ein Landstreicher deine Armut und dein Mangel wie ein unverschämter Mann.“
Oder Sprüche 19,15: „Faulheit versenkt in tiefen Schlaf, und eine lässige Seele muss hungern.“
Ein Wort, das ich früher, als ich noch jung war, meinem Freund geschrieben habe:
Sprüche 26,14: „Die Tür dreht sich in ihrer Angel und der Faule auf seinem Bett.“
Er hat mir entsprechend einen Brief zurückgeschrieben. Natürlich schläft der Faule gern etwas länger. Er dreht sich in seinem Bett hin und her wie die Tür in ihrer Angel. Eigentlich sollte er aufstehen und durch die Tür hinausgehen an seine Arbeit.
Es gibt tatsächlich eine deutliche Beziehung zwischen übermäßigem Schlaf und Faulheit.
Wisst ihr noch etwas? Schlaf ist übrigens eine ziemlich bequeme Weise, mit Stress und Problemen fertig zu werden, denn das Bett ist ein relativ sicherer Ort. Man kann sich zurückziehen, wenn man Probleme hat.
Natürlich gibt es auch Krankheiten, die übermäßigen Schlaf zur Folge haben. Das wollen wir hier aber nicht in Betracht ziehen. Die meisten, die übermäßig schlafen, sind nicht krank. Und man könnte mit sehr viel weniger Schlaf auskommen.
Auf jeden Fall hätte man garantiert jeden Tag die Zeit für seine stille Zeit.
Manchmal ist eine gute Regel hilfreich, wie sie die Juden hatten: Der Tag beginnt abends um sechs Uhr, also der nächste Tag. Das ist eine gute Regel, denn wie es am nächsten Morgen weitergeht, entscheidet sich immer abends. Viele verlieren den morgendlichen Kampf mit der Bettdecke und reden sich damit heraus, sie bräuchten so viel Schlaf.
Okay, du brauchst vielleicht nicht so viel. Du kommst mit sechs Stunden aus oder du brauchst deine zehn Stunden.
Wisst ihr, undiszipliniert Menschen sind fast immer müde.
In unserer verweichlichten Zeit heute, wo sich jeder schont, wo er nur kann, macht sich das natürlich auch im christlichen Bereich breit: diese Denkweise und diese Verhaltensweise. Es ist äußerst schwer, dagegen anzukämpfen – bei sich selbst und bei anderen.
Unordnung als Folge der Faulheit
B, wir sind noch bei der Diagnose: Unordnung. Prediger 10,18 sagt: „Durch Faulheit der beiden Hände senkt sich das Gebälk, und durch Lässigkeit der Hände tropft das Haus.“
Unordnung im Haus und im Haushalt ist nicht nur ein Problem von Hausfrauen. Das gilt genauso für Männer. Es ging hier ums Gebälk, und dafür waren die Männer verantwortlich. Damals hatte man flache Dächer, die mit Lehm bedeckt waren. Dieser musste regelmäßig in Ordnung gebracht werden, damit es nicht durchregnete. Wer weiß, wie oft die Balken erneuert werden mussten.
Wer mit seiner Arbeit nicht fertig wird, hat natürlich auch nie Zeit für Gott. Das ist ganz klar. Und er hat immer eine gute Ausrede: „Ich habe noch so viel zu tun.“ Doch eben weil du faul warst und die Arbeit liegen geblieben ist, hast du an anderen Stellen gespart. Du hast gegammelt, ferngesehen und die Arbeit nicht gemacht.
Wenn dann jemand kommt und dich fragt, hast du natürlich keine Zeit. Das ist ganz logisch, denn die Arbeit liegt wie ein Berg noch da, und du kannst sie jedem zeigen.
Der Gegensatz dazu steht in Sprüche 31, dem Lob der fleißigen Hausfrau. Ich brauche es jetzt nicht vorzulesen, aber es werden sehr schöne Dinge gesagt: Sie steht auf, wenn es noch Nacht ist, gibt Speise ihrem Haus, angemessen ihren Mägden, und überwacht die Vorgänge im Haus. Dann heißt es dort: „Das Brot der Faulheit isst sie nicht.“
Ein Haushalt funktioniert nicht gut, wenn ein fauler Mensch darin lebt. Das ist klar, weder bei Männern noch bei Frauen.
Trägheit und das Beispiel der Ameise
Trägheit, Schlaf, Unordnung, Trägheit.
In Sprüche 6,6-8 heißt es: "Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! Sie hat keine Anführerin, keine Aufseherin und keinen Gebieter, und doch bereitet sie im Sommer ihr Brot und sammelt in der Ernte ihre Nahrung."
Das ist ein positives Beispiel. Man soll hier schon bei den Tieren hinschauen, auch wenn sie natürlich anders gesteuert werden als wir Menschen und keine freie Entscheidung haben. Die Tiere handeln zur rechten Zeit, wenn es nötig ist. In der Erntezeit sammeln sie Nahrung. Der Faule hingegen tut nicht die zur Zeit nötige Arbeit.
Was heute nötig ist, will er erst morgen oder übermorgen erledigen. Ihr kennt ja das Sprichwort: "Morgen, morgen, nur nicht heute" – das ist seine Devise.
In Sprüche 20,4 wird das noch einmal so gesagt: "Im Winter pflügt der Faule nicht, sucht er zur Erntezeit, dann ist nichts da."
Wer sich nicht vorher gründlich vorbereitet und anschließend einen gesegneten Dienst tun will, wird sich wundern, dass nichts da ist. Deshalb gilt: Was du heute besorgen kannst, das verschiebe nicht auf morgen. Das kennen wir ja.
Drittens: Folgen der Faulheit.
Folgen der Faulheit: Auswirkungen auf Leben und Beziehungen
Es gehört nicht mehr ganz direkt zur Diagnose, aber es sollte dennoch klar sein, was passiert. Die Bibel gibt uns dazu eine ganze Menge Informationen.
Der Faule erreicht seine Ziele nicht
Der Faule erreicht seine Ziele nicht. Sprüche 12,27 sagt: „Der Faule jagt nach Lässigkeit, doch kostbarer Besitz eines Menschen ist es, wenn er fleißig ist.“
Der Faule hat Wünsche und verlangt danach, aber er erreicht sie nicht. Er will zwar etwas, doch er kommt nicht dahin. In Sprüche 13,4 steht: „Gierig ist die Seele des Faulen, doch ist nichts da; aber die Seele des Fleißigen wird reichlich gesättigt.“
Das bedeutet: Der Faule erreicht seine Ziele nicht. Natürlich hat auch er Wünsche, wie alle anderen Menschen. Aber er tut nichts, um sie zu verwirklichen. Vielleicht kennt ihr das auch: Man hat Träume, denkt sich, wie schön es wäre, wenn man geistlich wäre oder bestimmte Ziele erreichen würde. Man steckt sich Ziele, doch man unternimmt nichts, um sie zu erreichen. So wird natürlich nichts daraus.
Ein besonders anschauliches Bild findet sich in Sprüche 26,15: „Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, ist es ihm zu beschwerlich, sie an den Mund zurückzubringen.“
Das ist ein extremes Bild. Man kann sich kaum vorstellen, dass jemand so faul ist. Beim Essen sind viele noch fleißig, aber so eine Faulheit führt zur Verzweiflung. Es gibt Menschen, vielleicht kennt ihr solche, die mit bestimmten Sünden nicht fertig werden. Das liegt oft daran, dass sie nichts dagegen tun.
Es gibt Möglichkeiten, dagegen vorzugehen. Der Herr Jesus hat dazu klare Worte gesprochen – zum Beispiel in der Bergpredigt. Man kann persönlich vorbauen, sich Hilfe holen, es gibt andere, die unterstützen. Aber wer nichts tut, wird nie damit fertig werden.
Ich meine hier nicht die Vergebung, die wir im Augenblick erhalten, wenn wir zum Herrn kommen. Sondern ich spreche von Sünden, die immer wiederkommen und uns über lange Zeit beschäftigen, mit denen wir kämpfen. Das kann wirklich zur Verzweiflung führen, und es wird oft schlimmer.
Der Faule erreicht seine Ziele nicht. Das war die erste Folge.
Der Faule ist unzuverlässig
Der Faule ist unzuverlässig. Sprüche 10,26
Wie Essig für die Zähne und wie Rauch für die Augen, so ist der Faule für die, die ihn senden.
Man kann sich das vorstellen wie beim Lagerfeuer, wenn man eine richtige Ladung Rauch abbekommt: Die Augen fangen an zu tränen. Essig für die Zähne habe ich selbst noch nicht so richtig ausprobiert – vielleicht können das die Hausfrauen besser erklären.
Ein Fauler ist für den, der ihn sendet, wie Essig für die Zähne und Rauch für die Augen. Das heißt, man kann sich überhaupt nicht auf ihn verlassen. Auf Schritt und Tritt verursacht ein fauler Mensch Probleme und gespannte Verhältnisse.
Hat man ihn als Boten irgendwo hingeschickt, kommt die Botschaft nicht an, weil er zu faul ist, sie auszurichten. So wird er anderen zur Last.
Weil er sich überhaupt nicht müht, seine schlechten Wesenszüge zu überwinden, führt das immer wieder zu Vertrauensbruch und Unverantwortlichkeit. Er zerstört damit seine Beziehungen zu anderen Menschen.
Das ist also die eine Sache: Ein fauler Mensch ist wirklich oft unzuverlässig.
Der Faule erfindet Lügen
C, der Faule, erfindet Lügen. Sprüche 22,13 zeigt hier sehr anschaulich, wie das gemeint ist. Der Faule sagt: „Ein Löwe ist draußen, mitten auf den Plätzen, ich könnte getötet werden, wenn ich rausgehe.“
Was macht er also? Er erfindet Lügen, um sein sündhaftes Verhalten zu entschuldigen. Denn angenehm ist ihm das Faulsein ja auch nicht. Die Folgen seines Verhaltens, also seiner Faulheit, sind, dass er schief angesehen wird von anderen. Das passt ihm natürlich auch nicht.
Notgedrungen muss er sich also herausreden und etwas erfinden – Lügen. Übrigens: Seid vorsichtig mit Entschuldigungen. Entschuldigungen sind meistens Übertreibungen der tatsächlichen Probleme.
Jemand entschuldigt sich zum Beispiel für das Zuspätkommen, indem er sagt, alle Ampeln seien auf Rot gewesen und es habe einen fürchterlichen Stau gegeben. In Wirklichkeit war er aber einfach nur zu spät zuhause weggefahren. Das wird kaum jemand als Vorwand nennen. Hätte er früher losfahren können? Das würde ihn selbst treffen, deshalb müssen eben andere Dinge herhalten – solche, die allgemein üblich sind.
Eine Lüge ist auch eine relativ bequeme Art, mit Problemen fertigzuwerden – ähnlich wie ein Bett, in das man sich zurückziehen kann. Dann ist man ja krank und wird bemuttert. Manchmal liegt der Grund für solche Dinge genau darin.
C, also der Faule, erfindet Lügen (Sprüche 22,13).
Der Faule hat oft Angst
D, der Faule, hat oft Angst. Einmal übertreibt er also die Probleme; die Lüge ist auf der Straße. Und dann hat er oft Angst – das ist ein ähnliches Wort, das wir auch darauf beziehen können. In Sprüche 26,13 steht: „Der Faule spricht: Ein junger Löwe ist auf dem Weg, ein Löwe mitten auf den Plätzen.“ Und in Sprüche 15,19 heißt es: „Der Weg des Faulen ist wie eine Dornhecke, aber der Pfad der Aufrichtigen ist gebahnt.“
Diese Angst empfindet er also auch. Er kommt nicht voran, wie durch eine Dornhecke. Wenn er da durchgeht, verletzt er sich ja auch. Er hat also oft Angst und koppelt das natürlich mit der Lüge. Das hängt wiederum zusammen. Der Faule weiß einerseits aufgrund seines früheren Versagens, dass er auch jetzt nicht die nötige Energie aufbringen wird. Er wird es wieder nicht schaffen, um die Probleme zu lösen. Deswegen sind solche Menschen oft von einer übertriebenen, grundlosen Angst gekennzeichnet.
Es entsteht so ein ständiger Kreislauf des Versagens. Selbst bei kleinen Aufgaben hat er Angst, eben das wieder nicht zu schaffen.
Es folgt noch etwas zur Faulheit: „Der Faule dünkt sich klug.“ In Sprüche 26,16 steht: „Der Faule ist in seinen Augen weiser als sieben, die verständlich antworten.“ Er dünkt sich jedenfalls klug. Natürlich weiß der Faule auch ein wenig, aber er glaubt, alles zu wissen. Ein bisschen weiß er schon, natürlich – jeder weiß ein bisschen was. Aber wer denkt, er weiß alles, der gerät in Schwierigkeiten.
Das wird problematisch, wenn man eine Jugendstunde hält oder Sonntagschule macht. Wenn ihr mal nicht weiter wisst – mir ist das wirklich schon so gegangen. In meinem jugendlichen Leichtsinn habe ich mich dazu überreden lassen. Heute würde ich mich strikt weigern. In einer großen Gemeinde bei uns im Osten, wo sie mich kannten, weil ich früher mal in der Kinderarbeit mitgemacht hatte, da habe ich mitgemacht. Damals war ich etwa 14 Jahre alt. Dumm wie ich war, habe ich mich doch eingelassen. Und stellt euch vor: Mitten in der Geschichte wusste ich wirklich nicht mehr weiter. Da war ein totaler Blackout. Ich wusste nicht mehr, wie die Geschichte weitergeht.
Das ist eine peinliche Situation. Was soll man machen? Natürlich die Wahrheit sagen. Ich sagte zu den Kindern: „Stellt euch vor, ich weiß wirklich nicht mehr, wie es weitergeht. Wir müssen mal schnell in die Bibel hineinschauen und sehen, wie die Geschichte ausgeht.“ Schnell gesucht, gelesen, weiter erzählt. Es hat mir natürlich kein Mensch geglaubt, dass ich wirklich nicht wusste. Die dachten alle, das sei ein Trick oder so. War es aber nicht, es war echt.
Also im Zweifel immer zugeben, dass man es wirklich nicht weiß. Wenn ich etwas nicht weiß, dann kann ich das doch sagen. Ich denke, das gilt auch bei Kindern.
Das andere ist schon die Vorbereitung. Es ist Faulheit, irgendwelche Dinge irgendwo mal aufzuschnappen und ungeprüft weiterzugeben. Es ist Faulheit, zu denken: „Ich weiß das schon so ungefähr, ich werde das schon machen, die Geschichte erzählen.“ Und selbst im Zusammenhang mit der Bibel ist es so.
Auch bei geistlichen Mitarbeitern, die vielleicht von sich denken, dass sie geistlich sind, wissen wir eigentlich nie genug. Wir können nur eins tun: fleißig uns an das Wort Gottes setzen. Denn wer denkt, er weiß allzu viel – es haben mir schon Leute gesagt, ich habe es auch schon von alten Brüdern gehört – und ich war genauso erschrocken, als wenn mir das ein Jüngerer sagen würde: Wenn einer denkt, er weiß alles, hat er einen ganz, ganz groben Fehler gemacht.
Das führt nämlich dazu, dass man die biblische Wahrheit manchmal sogar falsch weitergibt. Letztlich wird man als falscher Lehrer erfunden, vielleicht nicht in den wichtigsten Dingen, aber in manchen Einzelheiten.
Zum Schluss: Wie kann man Faulheit überwinden?
Erstens: Wir müssen erkennen, dass Faulheit Sünde ist. Versteht ihr, wenn man sagt: „Das ist ja halt nur Veranlagung, ich bin eben so und ich brauche so viel Schlaf, und es geht nicht anders bei mir“, dann kann man nichts machen. Da geht man zum Psychologen, der kann auch nichts machen, oder zu irgendwelchen angeblich vollmächtigen Seelsorgern, die treiben irgendwas aus, und es passiert immer noch nichts. Oder es passiert nur etwas für 14 Tage, und dann ist das gleiche Problem wieder da.
Wer nicht begreift, dass Faulheit Sünde vor Gott ist, dem kann nicht geholfen werden. Wir können nicht eine fundamentale Anlage deines Wesens ändern, das kann niemand. Aber Sünde kann vergeben werden. Dafür gibt es ein ganz einfaches Mittel: Vergebung.
Wenn du begreifst, dass das Sünde ist, dann kann dir geholfen werden. Du musst einsehen, dass du es bist, der unter Umständen faul ist. Und deswegen vom Herrn nicht zu gebrauchen ist oder nicht so gebraucht werden könnte, wie es der Herr eigentlich sich gedacht hat. Der also aufgrund seiner eigenen Faulheit nicht zur Ehre Gottes lebt – das ist Sünde.
Wir sollten diese Sünde vor unserem Herrn bekennen, denn es steht geschrieben in 1. Johannes 1,9: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, dann ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ Das meinen die Gläubigen in erster Linie.
Wir müssen erkennen, dass Faulheit Sünde ist.
Zweitens: Wir müssen Gehorsam lernen. Lernen muss man das. Meistens stehen unsere Gefühle daneben. Wer mit anderen zu tun hat – und man hat mit seinen Kindern zu tun, denen man jetzt Gehorsam beibringen will – merkt, wie schwer das ist. Die Kinder haben oft einfach keine Lust. Ganz ehrlich: Sie haben wirklich keine Lust.
An Gehorsam muss man aber dagegen angehen. Gottes Wort ohne Rücksicht auf unsere Gefühle zu gehorchen – das heißt Gehorsam. Dazu gehört natürlich, dass ich Gottes Gebote kennenlerne. Denn was man nicht kennt, kann man auch nicht befolgen.
Das heißt, wir müssen Fleiß anwenden, die Bibel zu studieren, und wir dürfen natürlich Kraft und Hilfe von Gott erwarten.
Faule Menschen protestieren dann oft so: „Ja, ich hatte einfach keine Lust, gehorsam zu sein.“ Aber das ist Sünde.
Nehmen wir uns noch einmal die Ameisen als Vorbild: In Sprüche 6,6-8 steht: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! Sie hat keinen Anführer, Aufseher oder Gebieter, und arbeitet dennoch von allein. Sie bereitet im Sommer ihr Brot und sammelt in der Ernte ihre Nahrung.“
Ameisen wissen, was sie zu tun haben und wann sie es zu tun haben. Außerdem tun sie das, was nötig ist, ohne extra ermahnt zu werden.
Denkt nicht, dass ihr von jemand anderem Gehorsam erwarten könnt, wenn ihr selbst nicht gehorsam seid. Das gilt auch.
Drittens: Wir müssen uns realistische Ziele setzen, wenn wir Faulheit überwinden wollen. Denkt nicht, ihr werdet gleich so wie der oder ein wahnsinnig großes Ziel schaffen. Das schafft ihr sowieso nicht.
Besser ist es, zunächst ein kleines, realistisches Ziel zu setzen. Zum Beispiel: Ich will wenigstens fünf Minuten zum Beten haben, jeden Morgen. Ein ganz kleines Ziel – oder fünf Minuten zum Bibellesen. Das ist vielleicht zu wenig, aber wenn du bis jetzt gar nichts gemacht hast, ist das schon ganz schön viel.
Dann sollten wir lernen, bei dieser kleinen Sache erst einmal treu zu sein. Eine ganz kleine Sache – denn wer am Kleinsten nicht treu ist, der ist auch am Größten nicht treu.
Versucht das auch mal gegen eure Gefühle oder wenn ihr anderen helfen wollt, sagt es ihnen so: Egal welche Gefühle du hast, es ist manchmal so ungeheuer wichtig in diesen Dingen.
Viertens: Natürlich müssen wir übermäßigen Schlaf einschränken. Jeder muss selbst herausfinden, wie viel Schlaf er wirklich braucht. Man kann doch nicht die beste Zeit seines Lebens im Bett verbringen, oder?
Müdigkeit führt nämlich zu einer Kettenreaktion. Ich fühle mich müde, also lege ich mich hin. Dadurch werde ich nicht munter, sondern müder. Das ist so ein schöner Kreislauf.
Man muss hier ein bisschen aufpassen, gerade wenn man bestimmte Dinge zu tun hat. Das heißt nicht, dass man jetzt gegen seinen Körper sündigen oder seinen Körper misshandeln soll. Jeder muss wissen, wie viel er wirklich braucht. Aber halt dich doch dran! Wie viel schöne Zeit vergammelst du irgendwo sinnlos, obwohl du sie gut nützen könntest – auch für den Herrn?
Schließlich müssen wir die Zeit ausnutzen.
Fünftens: Kaufe die gelegene Zeit aus. Die Tage sind böse. Gelegene Zeit sind Gelegenheiten, die der Herr gibt. Das kann sehr wohl ein langer Sonntagmorgen sein, eine Gelegenheit, oder ein Samstag früh. Was ich heute tun kann, sollte ich nicht auf morgen verschieben.
Sechstens: Wir müssen Prioritäten setzen. Das heißt, ich muss mir klar machen, was das Wichtigste in meinem Leben ist.
Es kann manchmal passieren, dass ich sage: Das Verhältnis zu Gott, mein persönliches Verhältnis zu Gott, ist das Wichtigste in meinem Leben. Und ich habe mein halbes Früh aus irgendeinem dummen Grund – der Tag ging gleich ganz verrückt los – ich habe es nicht geschafft, stille Zeit zu halten. Dann wird das eben bei der nächsten freien Zeit nachgeholt.
Ihr werdet merken, wie schwer das ist. Ich weiß es, denn ich kann über meine Zeit ziemlich gut verfügen. Wenn man erst mal etwas anderes angefangen hat, dann später am Tag noch stille Zeit zu halten, erfordert das ein Höchstmaß an Energie.
Manchmal habe ich es dann auch hängen lassen – das ist schlimm.
Prioritäten setzen heißt: An erster Stelle steht mein persönliches Verhältnis zu Gott. Erst dann kommen all die anderen Dinge: Familie, Gemeinde usw.
Siebtens und zum Schluss: Wir dürfen zuversichtlich sein, natürlich.
Es gibt eine Zuversicht und Trägheit. In Hebräer 6,11 heißt es: „Wir wünschen aber sehr, dass jeder von euch denselben Eifer um die volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende beweise, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben.“
Im zitierten Bibelabschnitt geht es um die Hoffnung auf den Herrn Jesus, natürlich. Dass jeder den Eifer um die volle Gewissheit der Hoffnung bewahre, hat aber praktische Auswirkungen.
Er hat es vollbracht, und wer in ihm lebt, der wird niemals faul sein. Er wird auch zur Ehre Gottes leben – das geht überhaupt nicht anders.
Er wird uns die Kraft geben und schenkt uns die Hoffnung. Und wenn ich heute wieder neu anfangen muss – es darf sein!
Gott möge uns dazu segnen.
Wege aus der Faulheit: Praktische Empfehlungen zur Überwindung
Erkennen und Bekennen der Faulheit als Sünde
Zum Schluss: Wie kann man Faulheit überwinden?
Erstens müssen wir erkennen, dass Faulheit Sünde ist. Versteht ihr, wenn man sagt: „Das ist ja halt nur Veranlagung, ich bin eben so, ich brauche so viel Schlaf, und es geht nicht anders bei mir“, dann kann man nichts machen.
Da geht man zum Psychologen, der kann auch nichts machen, oder zu irgendwelchen angeblich vollmächtigen Seelsorgern. Die treiben irgendwas aus, und es passiert immer noch nichts. Oder es passiert nur etwas für 14 Tage, und dann ist das gleiche Problem wieder da.
Wer nicht begreift, dass Faulheit Sünde vor Gott ist, dem kann nicht geholfen werden. Wir können nicht eine fundamentale Anlage deines Wesens ändern, das kann niemand. Aber Sünde kann vergeben werden.
Dafür gibt es ein ganz einfaches Mittel: Vergebung. Wenn du begreifst, dass Faulheit Sünde ist, dann kann dir geholfen werden. Du musst einsehen, dass du es bist, der unter Umständen faul ist und deswegen vom Herrn nicht zu gebrauchen ist oder nicht so gebraucht werden könnte, wie es der Herr eigentlich gedacht hat.
Das bedeutet, dass du aufgrund deiner eigenen Faulheit nicht zur Ehre Gottes lebst. Das ist Sünde. Und wir sollten diese Sünde vor unserem Herrn bekennen, denn es steht geschrieben: 1. Johannes 1,9: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, dann ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“
Mit „uns“ sind in erster Linie die Gläubigen gemeint. Wir müssen erkennen, dass Faulheit Sünde ist.
Gehorsam lernen und Gottes Wort studieren
Zweitens müssen wir Gehorsam lernen. Das ist etwas, das man lernen muss. Meistens stehen unsere Gefühle dem im Weg. Wer mit anderen zu tun hat, insbesondere mit seinen Kindern, denen man jetzt Gehorsam beibringen will, merkt, wie schwer das ist. Die Kinder haben oft einfach keine Lust. Ganz ehrlich, sie haben wirklich keine Lust.
An den Gehorsam muss man aber gerade deshalb herangehen. Gottes Wort ohne Rücksicht auf unsere Gefühle zu gehorchen – das ist Gehorsam. Dazu gehört natürlich, dass ich Gottes Gebote kennenlerne. Denn was man nicht kennt, kann man auch nicht befolgen. Das heißt, wir müssen fleißig die Bibel studieren. Gleichzeitig dürfen wir Kraft und Hilfe von Gott erwarten.
Faule Menschen protestieren dann oft und sagen: „Ja, ich hatte einfach keine Lust, gehorsam zu sein.“ Aber das ist Sünde. Nehmen wir uns noch einmal die Ameisen als Vorbild, wie es in Sprüche 6,6-8 heißt: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! Sie hat keinen Anführer, keinen Aufseher, keinen Gebieter. Trotzdem arbeitet sie von selbst, ohne dass es ihr ausdrücklich gesagt wird. Im Sommer bereitet sie ihr Brot vor und sammelt in der Ernte ihre Nahrung.“
Ameisen wissen, was sie zu tun haben und wann sie es zu tun haben. Außerdem tun sie das, was nötig ist, ohne extra ermahnt zu werden. Denkt nicht, dass ihr von jemand anderem Gehorsam erwarten könnt, wenn ihr selbst nicht gehorsam seid. Das gilt ebenfalls.
Realistische Ziele setzen und kleine Schritte gehen
Drittens müssen wir uns realistische Ziele setzen, wenn wir etwas überwinden wollen. Denkt nicht, dass ihr sofort so werden könnt wie jemand anderes oder ein riesengroßes Ziel erreichen müsst. Das schafft ihr sowieso nicht.
Besser ist es, zunächst ein kleines, realistisches Ziel zu wählen. Zum Beispiel: Ich möchte jeden Morgen wenigstens fünf Minuten beten. Ein ganz kleines Ziel, oder fünf Minuten Bibellesen. Das mag vielleicht wenig erscheinen, aber wenn du bisher gar nichts gemacht hast, ist das schon ein guter Anfang.
Dann sollten wir lernen, bei dieser kleinen Sache erst einmal treu zu sein. Eine ganz kleine Sache. Denn wer bei den kleinsten Dingen nicht treu ist, wird auch bei den größten nicht treu sein.
Versucht das auch im Umgang mit euren Gefühlen oder wenn ihr anderen helfen wollt. Sagt ihnen das so: Egal, welche Gefühle du hast, es ist manchmal ungeheuer wichtig, in diesen Dingen treu zu bleiben.
Übermäßigen Schlaf einschränken und Zeit sinnvoll nutzen
Viertens müssen wir übermäßigen Schlaf einschränken. Jeder muss selbst herausfinden, wie viel Schlaf er wirklich braucht. Man kann doch nicht die beste Zeit seines Lebens im Bett verbringen, oder?
Müdigkeit führt nämlich zu einer Kettenreaktion. Ich fühle mich müde, also lege ich mich hin. Dadurch werde ich nicht munter, sondern noch müder. Das ist so ein unangenehmer Kreislauf. Man muss hier ein bisschen aufpassen, besonders wenn man bestimmte Dinge zu erledigen hat.
Das heißt nicht, dass man gegen seinen Körper sündigen oder ihn in irgendeiner Weise misshandeln soll – das wäre Unsinn. Jeder muss wissen, wie viel Schlaf er wirklich braucht. Aber man sollte sich auch daran halten!
Wie viel schöne Zeit vergammelt man sonst irgendwo sinnlos? Obwohl man die Zeit gut nutzen könnte, auch für den Herrn. Schließlich müssen wir die Zeit ausnutzen.
Gelegenheiten nutzen und Prioritäten setzen
Fünftens: Kaufe die gelegene Zeit aus, denn die Tage sind böse. Gelegene Zeit bedeutet Gelegenheiten, die der Herr gibt. Das kann sehr wohl ein langer Sonntagmorgen sein, eine Gelegenheit am Samstag früh oder eine andere günstige Zeit. Was ich heute tun kann, sollte ich nicht auf morgen verschieben.
Sechstens: Wir müssen Prioritäten setzen. Das heißt, ich muss mir klar machen, was das Wichtigste in meinem Leben ist. Es kann manchmal passieren, dass ich sage: Mein persönliches Verhältnis zu Gott ist das Wichtigste in meinem Leben. Doch wenn ich mein halbes Frühstück aus irgendeinem dummen Grund verliere und der Tag gleich ganz verrückt beginnt, schaffe ich es vielleicht nicht, stille Zeit zu halten. Dann wird diese Zeit eben bei der nächsten freien Gelegenheit nachgeholt.
Ihr werdet merken, wie schwer das ist. Ich weiß es, denn ich kann über meine Zeit ziemlich gut verfügen. Wenn man erst einmal etwas anderes angefangen hat, ist es später am Tag sehr schwierig, noch stille Zeit zu halten. Es erfordert ein Höchstmaß an Energie, das wirklich durchzuziehen. Manchmal habe ich es dann auch einfach bleiben lassen – das ist schlimm.
Prioritäten setzen bedeutet: An erster Stelle steht mein persönliches Verhältnis zu Gott. Erst danach kommen all die anderen Dinge wie Familie, Gemeinde und so weiter.
Zuversicht im Glauben als Kraftquelle gegen Faulheit
Siebtens und Schluss
Wir dürfen zuversichtlich sein, natürlich. Es gibt jedoch eine Zuversicht, die mit Trägheit einhergehen kann. In Hebräer 6,11 heißt es: „Wir wünschen aber sehr, dass jeder von euch denselben Eifer um die volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende beweise, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben.“
Im zitierten Bibelabschnitt geht es um die Hoffnung auf den Herrn Jesus. Es wird betont, dass jeder den Eifer um die volle Gewissheit der Hoffnung bewahren soll. Dies hat praktische Auswirkungen. Jesus hat es vollbracht, und wer in ihm lebt, wird niemals faul sein. Ebenso wird er auch zur Ehre Gottes leben – das ist unvermeidlich.
Er wird uns die Kraft geben und uns die Hoffnung schenken. Wenn ich heute wieder neu anfangen muss, darf das sein! Gott möge uns dazu segnen.