Gegen die Angst ankämpfen
„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5,7)
David sagt in Psalm 56,4: „Wenn mir angst ist, vertraue ich auf dich!“
Hier steht nicht: „Ich habe nie mit Angst zu kämpfen.“ Die Angst kommt und der Kampf beginnt. Die Bibel geht also nicht davon aus, dass wir als echte Gläubige nicht mehr mit Angst und Sorge zu kämpfen haben. Stattdessen sagt sie uns, wie wir diesen Kampf führen sollen, wenn die Angst kommt.
In 1. Petrus 5,7 lesen wir beispielsweise: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“
Dort steht nicht: Du wirst dich nie fürchten oder sorgen. Was dort steht, ist: Wenn Angst und Sorge kommen, dann wirf sie auf den Herrn. Wenn du durch den Schlamm fährst und er auf deine Windschutzscheibe schleudert, was dir für einen Augenblick die Sicht nimmt, wodurch vor Schreck ausscherst, dann stellst du den Scheibenwischer an und lässt den Scheibenreiniger arbeiten, bis du wieder klarsehen kannst.
Einer Person, die jeden Tag mit Angstgefühlen zu kämpfen hat, würde ich sagen: Das ist mehr oder weniger normal. Das ist zumindest meine Erfahrung seit meiner Jugend. Die eigentliche Frage ist: Wie kämpfen wir dagegen an?
Die Antwort auf diese Frage ist: Wir kämpfen gegen unsere Ängste an, indem wir gegen unseren Unglauben und für den Glauben an Gottes zukünftige Gnade kämpfen. Und wir kämpfen „den guten Kampf“
(1. Timotheus 6,12; 2. Timotheus 4,7), indem wir über die Zusagen der zukünftigen Gnade Gottes nachsinnen und indem wir ihn um die Hilfe seines Geistes bitten.
Unsere Scheibenwischer sind dann die Verheißungen Gottes, die den Schlamm des Unglaubens wegwischen, und der Scheibenreiniger ist die Hilfe des Heiligen Geistes. Der Kampf, frei von Sünde zu werden, – einschließlich der Sünde von Angst und Sorge – wird „in der Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit“
geführt (2. Thessalonicher 2,13).
Es ist das Werk des Geistes und des Wortes der Wahrheit. Das sind die großen Glaubensbauer. Ohne die enthärtende Wirkung des Heiligen Geistes, würden die Scheibenwischer des Wortes nur die festen Klumpen des Unglaubens, die uns die Sicht nehmen, auf der Windschutzscheibe hin- und herschieben.
Beides ist notwendig: Geist und Wort. Wir lesen die Verheißungen Gottes und wir bitten Gott um die Hilfe seines Geistes. Und wenn die Windschutzscheibe wieder klare Sicht gewährt, sodass wir sehen können, dass Gott „Gedanken des Friedens und nicht des Unheils“
über uns hat (Jeremia 29,11), gewinnt unser Glaube an Kraft und wir lenken zurück auf die richtige Fahrbahn.