Einleitung
Seit es Menschen gibt, existiert eine Faszination für Grösse. Die Superlative ist gefragt. Angefangen hat das beim Turmbaum von Babel und heute wird das fleissig fortgesetzt. Einer will den anderen Übertreffen. Baut eine Stadt das höchste Haus der Welt, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine andere Stadt ein Haus baut, das noch einige Meter höher ist. Titanic ist auch eines dieser herausragenden Beispiele. So kennen wir die verschiedensten Superlativen: Die längste Hängebrücke; Der längste Hefezopf, Die grösste Glocke, Der grösste Schuh, das kleinste Motorrad usw. usf. Diese Superlativen begeistern uns Menschen sehr, so ist es auch nicht erstaunlich, dass das Guinness Buch der Rekorde, eines der meist verkauften Bücher der Welt ist. Der Mensch versucht sich selber immer wieder zu übertreffen und kann sich an seinen Leistungen erfreuen und ergötzen. Doch sind und bleiben es immer menschliche Versuche. Die echten Superlativen kommen nicht vom Menschen, sondern von Gott dem Schöpfer! Er hat die Welt erschaffen. Er liess Berge entstehen, höher und mächtiger als jedes Hochhaus der Welt. Er hat kleinste funktionierende Lebenwesen erschaffen, die wir als Menschen in dieser Perfektion und Funktionalität nie nachbauen können. Und heute sprechen wir auch von einer Superlative, die nur der Schöpfer vollbringen kann, nämlich über die grösste Familie und die grösste Erbengemeinschaft dieser Welt.
I. Die grösste Familie
Jesus sagt zu Nikodemus: Jesus antwortete: "Amen, ich versichere dir: Nur wer von oben her geboren wird, kann Gottes neue Welt zu sehen bekommen." Joh.3,3. Wir werden also von neuem geboren. Die Bibel spricht in diesem Zusammenhang von Wiedergeburt. Geboren, werden wir von Gott. So schreibt Johannes: Wer glaubt, dass Jesus der versprochene Retter ist, hat Gott zum Vater. Und wer den Vater liebt, der ihn gezeugt hat, wird auch alle anderen lieben, die vom selben Vater stammen. 1.Joh.5,1. Wir haben alle denselben Vater. So ist der Glaube an Jesus nicht einfach eine persönlich Angelegenheit zwischen mir und Gott, Folie (mit Kreis) sondern durch den Glauben an Jesus Christus werden wir mit all jenen Menschen verbunden, die denselben Glauben teilen und eben auch Gott in sich wohnen haben. Paulus beschreibt das so: Denn wir alle, Juden wie Griechen, Menschen im Sklavenstand wie Freie, sind in der Taufe durch denselben Geist in den einen Leib, in Christus, eingegliedert und auch alle mit demselben Geist erfüllt worden. 1.Kor.12,13. Folie (Menschenkörper) Wir werden also in die Familie Gottes hineingeboren. Wir sind, so lesen wir es im Epheserbrief. Ihr Menschen aus den anderen Völkern seid also nicht länger Fremde und Gäste. Ihr habt Bürgerrecht im Himmel zusammen mit den Engeln, ihr seid Gottes Hausgenossen. Eph.2,19. Folie (Weltkugel mit Menschen) Wir gehören alle zusammen. Ob uns das gefällt oder nicht. Genauso wenig wie wir unsere Geschwister und Verwandten auslesen konnten. So können wir uns unsere Geschwister, die wir durch den Glauben bekommen nicht auswählen.
Warum fragt man sich dann vielleicht, geht es nicht immer so friedlich zu untereinander. Das hat natürlich verschiedene Gründe. Eines ist aber klar, dass uns der Heilige Geist nicht einfach mechanisch steuert. Schon die Korinther musste Paulus ermahnen: Brüder und Schwestern, im Namen von Jesus Christus, unserem Herrn, rufe ich euch auf: Seid einig! Bildet keine Gruppen, die sich gegenseitig bekämpfen! Haltet in gleicher Gesinnung und Überzeugung zusammen! 1.Kor.1,10. Wenn Gott in uns wohnt, sind wir leider immer noch in der Lage eigensüchtig zu leben.
In Basel gilt es als Ehre, wenn man von einem sagen kann, "er isch vom Daig", dann gehört er zu einer vornehmen alteingesessenen Familie, zur Creme der Stadt. Und es soll Gesellschaften geben und Feste, an denen nur teilnehmen kann, wer zum "Daig" gehört. Dazu aber kam Jesus auf diese Welt, dazu starb er und kam nach drei Tagen aus dem Grab. Dazu ist Christus geopfert worden, dass wir Menschen jetzt zum "Daig" gehören. Dazu ist Christus jetzt gegenwärtig, im Heiligen Geist, dass wir zur Teigmasse von Gottes kommender Menschheit gehören.[1] Egal, ob Dir die Christen gefallen oder nicht. Ob Du jeden sympathisch findest. Die entscheidenste Frage ist: Gehörst Du zur Familie Gottes? Bist Du in die Familie Gottes hineingeboren? Hat Gott aus Dir einen neuen Menschen gemacht? Im Johannesevangelium lesen wir: Aber allen, die ihn aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden. / - Das werden sie nicht durch natürliche Geburt oder menschliches Wollen und Machen, sondern weil Gott ihnen ein neues Leben gibt. – Joh.1,12-13. Gott will Dir neues und ewiges Leben schenken.
II. Die grösste Erbengemeinschaft
Das wir zur Familie Gottes gehören und alle den selben Vater haben, hat noch einen weiteren sehr interessanten Aspekt, denn wir haben dadurch auch ein rechtmässiges Erbe bekommen. Lesen wir nochmals den Abschnitt im Galaterbrief: Weil ihr nun Gottes Söhne und Töchter seid, gab Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz. Der ruft aus uns: "Abba! Vater!" / Du bist also nicht länger Sklave, sondern mündiger Sohn und mündige Tochter, und wenn du das bist, dann bist du nach Gottes Willen auch Erbe: Du bekommst, was Gott Abraham versprochen hat. Gal.4,6-7. Gott hat Dich und mich zum Erben gemacht.
Die Erbengemeinschaft
Der Heilige Geist ist für dieses Erbe eine Anzahlung, quasi ein Erbvorbezug. Durch Christus habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, die Gute Nachricht, die euch Rettung bringt und ihr habt es im Glauben angenommen. Durch Christus hat Gott euch den Heiligen Geist gegeben, den er den Seinen versprochen hatte; damit hat er euch sein Siegel aufgedrückt. / Dieser Geist ist das Angeld dafür, dass wir auch alles andere erhalten, alles, was Gott uns versprochen hat. Gott will uns die Erlösung schenken, das endgültige, volle Heil – und das alles wird geschehen zum Lobpreis seiner Herrlichkeit. Eph.1,13-14. Durch den Heiligen Geist bekommen wir schon einen Vorgeschmack des Himmels. Quasi ein Erbvorbezug.
Das Erbe
Aber wie sieht denn das Erbe aus? Paulus sagt: Wenn ihr aber zu Christus gehört, seid ihr auch Abrahams Nachkommen und bekommt das Erbe, das Gott Abraham versprochen hat. Gal.3,29. Gott versprach Abraham ein Land, das er ihm und seinen Nachkommen geben will. Jakobus spricht von einer neuen Welt, in die wir kommen werden. Hört gut zu, meine lieben Brüder! Hat Gott nicht gerade die erwählt, die in den Augen dieser Welt arm sind, um sie aufgrund ihres Glaubens reich zu machen? Sie sollen in Gottes neue Welt kommen, die er denen versprochen hat, die ihn lieben. Jak.2,5. Diese neue Welt finden wir in der Offenbarung, dort wird gezeigt, wie das etwa vor sich geht: Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Der erste Himmel und die erste Erde waren verschwunden, und das Meer war nicht mehr da. / Ich sah wie die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam. Sie war festlich geschmückt wie eine Braut, die auf den Bräutigam wartet. Offb.21,1-2. Diese Welt werden wir erben. Sie ist für uns geschaffen. Glaubst Du das? Dort wird Freunde ohne Ende sein! Freude ohne Ende erwartet alle, die ihre Kleider reinwaschen. Sie empfangen das Recht, die Frucht vom Baum des Lebens zu essen und durch die Tore in die Stadt hineinzugehen. Offb.22,14. Und wer nicht zu den Erben gehört, der wird eben nicht dabei sein, sondern vorne aussen bleiben müssen. Aber die Verworfenen, die Zauberer, die Ehebrecher und die Mörder müssen draussen vor der Stadt bleiben. Dort sind auch die Götzenanbeter und alle, die das Falsche lieben und tun. Offb.22,15. Mit anderen Worten: Das Erbe das wir antreten werden ist das Ewige Leben in der Neuen Welt. Dort werden wir ein glückliches und erfülltes, ein schmerzfreies Leben führen in der Gegenwart Gottes und seines Sohnes Jesus. Gott schenkt uns sein Reich. Das ist Gottes Gnade! Durch dessen Gnade können wir vor Gott als gerecht bestehen, und darum sind wir auch eingesetzt zu Erben des ewigen Lebens, auf das wir nun hoffen dürfen. Tit.3,7.
Aber eben. Alles hat zwei Seiten. Das Erbe bringt auch einen Aspekt mit sich, den wir nicht so lieben. Es ist die Seite des Leides. So sagt Paulus: Wenn wir aber Kinder sind, dann sind wir auch Erben, und das heisst: wir bekommen teil am unvergänglichen Leben des Vaters, genauso wie Christus und zusammen mit ihm. Wie wir mit Christus leiden, sollen wir auch seine Herrlichkeit mit ihm teilen. Rö.8,17. Wir werden miterben, aber wir werden auch mitleiden. Die Freude ohne Ende wird erst dann sein, wenn wir ins Reich Gottes, in die neue Welt hineingehen. Für diese Zeit steht die Bitte des Paulus: Gott möge euch stärken mit seiner ganzen Kraft und göttlichen Macht, damit ihr alles geduldig und standhaft ertragen könnt und ihm, dem Vater, voll Freude dankt. Denn er hat euch befähigt, teilzuhaben am Leben seiner heiligen Engel im Reich des Lichtes. Kol.1,11-12. Dieses Reich soll uns motivieren, in der Nachfolge Jesu festzubleiben. Bespiele: Ausbildungsziel – Berufsziel Je klarer wir das Ziel vor Augen haben, je selbstverständlicher ist für uns eine echte Hingabe.
Schluss
Alle die den Heiligen Geist haben sind enorm reich! Sie gehören zur grössten Erbengemeinschaft die es in dieser Welt gibt und sie werden das grösste und unvergängliche Erbe antreten. Das Erbe ist unsere Zukunft, unsere Hoffnung. Darauf läuft alles hin. Dafür lohnt es sich sein Leben zu investieren... Er öffne euch das innere Auge, damit ihr seht, zu welch grossartigem Ziel er euch berufen hat. Er lasse euch erkennen, wie reich er euch beschenken will und zu welcher Herrlichkeit er euch in der Gemeinschaft der Engel bestimmt hat. Eph.1,18. Möge der Heilige Geist in uns, unsere Augen stets öffnen, damit wir den Reichtum erkennen, der auf uns wartet. Amen
[1] Bsp.1225.