Ich möchte Sie heute zum Erscheinungsfest grüßen. Es ist ein Vorrecht, dass wir immer mehr von der herrlichen Botschaft des Evangeliums verstehen können. In der uralten Sehnsucht der Prophetie des Jesaja heißt es, dass der Gottesknecht das Licht der Heiden wird. Er leuchtet so hell in die unheimliche Finsternis der Welt hinein, dass es taghell wird.
Beim Paulus wird von der Erscheinung des Heilandes Jesus gesprochen: „Jetzt ist es offenbart durch die Erscheinung unseres Heilandes Christus Jesus, der dem Tod die Macht genommen hat und das Leben und das unvergängliche Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.“ Das ist das Erscheinungsfest.
Wir wollen miteinander ein Lied singen, das uns in die Weite der Weltmission hinausführt, Lied 50. Wir singen alle sechs Verse: O Jesu Christe, wahres Licht 50.
Dann wollen wir beten:
Unser Herr Jesus Christus, wir freuen uns, dass du das Licht der Welt bist und das Licht, das alle Menschen erleuchtet. Wir brauchen das heute Morgen besonders, weil wir oft von Ängsten und Sorgen umgeben sind, aber auch von der Finsternis der eigenen Sünde, in der wir uns verlaufen haben.
Deshalb möchten wir heute das helle Licht deines Evangeliums erkennen. Wir wollen aufschauen und fröhlich werden, damit wir unseren Weg wieder klar erkennen können.
Wir bitten dich auch, dass du in unsere Welt und in das Denken der Menschen heute einbrichst. Mach es dort ganz hell, damit die Menschen dich erkennen und einen Ausweg finden aus der vielfachen Ratlosigkeit unserer Zeit.
Gib auch uns die Gabe, dass wir durch deinen Heiligen Geist anderen den Weg weisen können.
So bitten wir dich jetzt, dass du uns dein Wort selbst auslegst. Wir wollen in der Stille weiterbeten.
Wir freuen uns, dass dein Licht in die Finsternis hineinleuchtet und alles hell macht. Amen!
Das Licht des Evangeliums als Erfüllung der Prophetie
Ich lese das alte Prophetenwort, das seit dem vierten Jahrhundert zu diesem Erscheinungsfest gehört: Jesaja 60,1-7.
Gestern war bei uns im Büro ein Missionsarzt, Doktor Leickauf, mit seiner Frau aus Mosambik. Er erzählte, wie es dort zugeht. Man war wieder erschüttert von der Korruption der Zöllner. Wenn er über die Grenze muss, will der Zöllner, ich weiß nicht wie viele Tausend Mark, von den Westlichen abschöpfen. Doch er bleibt stur, und es gibt nichts.
Wir fragten, wie sich das wieder gelöst hat. Er sagte: Wenn der Abend kommt und es dunkel wird, hört in Afrika das Leben auf. Dann sind nur noch die Banditen auf der Straße. Wir kennen das kaum noch, weil es bei uns elektrisches Licht gibt. Aber dort, beim Zöllner am Grenzübergang von Malawi nach Mosambik, gibt es kein Licht.
Wenn kein Licht mehr da ist, gibt es kein Leben mehr. Dann verzichtet der Zöllner sogar auf Korruption. Und der Weg ist frei.
Das ist ein Erlebnis für uns, das zeigt, was es bedeutet. Es ist ein Bild, das die Bibel gebraucht, um zu verdeutlichen, was das Licht des Evangeliums bedeutet: Ohne Jesus kein Leben. Man muss es klar machen: Ohne Jesus kein Leben, ohne Jesus Finsternis.
Die prophetische Verheißung von Licht und Herrlichkeit
Und da ist es, Gottes Wort durch den Propheten von der zukünftigen Herrlichkeit Sions:
„Mache dich auf, werte Licht, denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und dunkelt die Völker, aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“
So zitieren wir es ja auch immer wieder an den Adventstagen.
Jetzt aber richtet sich der Blick hinein in die Dunkelheit der Weltvölker, die suchen und keine Klarheit finden. Die Heiden, die Heidenvölker, werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.
„Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. Deine Söhne werden von ferne kommen, und deine Töchter auf dem Arme hergetragen werden. Dann wirst du deine Lust sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird erbeben und weit werden.“
Es ist immer auch so schön, wenn man in der Weltmission teilhaben darf an dem, was der Herr heute tut, wenn Menschen zu ihm geführt werden. Dann wird dein Herz erbeben, wenn sie die Schätze der Völker am Meer zu dir kehren und der Reichtum der Völker zu dir kommt.
Denn die Menge der Kamele wird dich bedecken, die jungen Kamele aus Midian und Eva. Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des Herrn Lob verkünden.
Alle Herden von Keda sollen zu dir gebracht werden und die Widder Nebajoz. Sie wissen doch, was die Nebajots sind, die Nabater – dieses einzige arabische Volk, das zu Christen wurde und von dem wir heute keine Spuren mehr haben. Nur noch die Felsenstadt Petra und andere Orte in Israel und im Vorderen Orient erinnern daran.
Diese Orte sollen dir dienen. Sie sollen als ein wohlgefälliges Opfer auf meinen Altar kommen, denn ich will das Haus meiner Herrlichkeit zieren.
Die Bedeutung der Weltmission und das Lied des Lobes
Nun singen wir das schöne Lied „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, Nummer 410, die Verse eins bis drei.
Wir singen es gern in der etwas verständlicheren Fassung von Albert Knapp. Dieses Lied ist ja zweimal im Gesangbuch enthalten. Heute singen wir es nach der württembergischen Fassung, Nummer 410.
Nach der Ordnung unserer Kirche haben wir heute den Predigttext aus 2. Korinther 4, Verse 1 bis 6. Er behandelt das Licht des Evangeliums im Amt des Apostels.
Das Amt des Apostels und die Offenbarung der Wahrheit
Darum, weil wir dieses Amt nach der Barmherzigkeit ausüben, die uns widerfahren ist, werden wir nicht müde. Wir meiden schändliche Heimlichkeit und gehen nicht mit List um. Auch fälschen wir nicht Gottes Wort. Stattdessen empfehlen wir uns durch die Offenbarung der Wahrheit dem Gewissen aller Menschen vor Gott.
Es ist ein ganz wichtiges Wort, dass die Wahrheit des Evangeliums nicht vom Intellekt, sondern vom Gewissen begriffen werden kann. Dass es dennoch nicht dumm ist, ist klar. Es ist die höchste Weisheit Gottes. Aber verstanden werden kann es nur im Gewissen. Alle anderen Argumentationen verpuffen und können Menschen niemals zum Glauben führen, selbst wenn sie noch so geschickt mit Verstandesbeweisen vorgebracht werden.
Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ist es für diejenigen verdeckt, die verloren gehen, für die Ungläubigen. Denn der Gott dieser Welt, der Satan, hat den Sinn dieser Menschen verblendet, sodass sie nicht das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi sehen können, der das Ebenbild Gottes ist.
Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist. Wir aber sind eure Knechte um Jesu Willen. Denn Gott, der sprach: „Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten“, hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben. Dadurch entsteht durch uns die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.
Paulus will von Gott nichts mehr sehen als das, was er im Angesicht Jesu erkennen kann.
Die Herausforderung der Kirchen im Vorderen Orient und die Bedeutung des persönlichen Zeugnisses
Sollten Sie einmal im Vorderen Orient reisen, müssen Sie sich unbedingt die Zeit nehmen, dort die Reste der alten, großen, traditionsreichen Kirchen zu suchen. Es ist schon eindrücklich, wenn man etwa die Kirche in Alt-Kairo sieht und darin steht – eine Kirche, die viel älter ist als der Vatikan. Oder wenn Sie die Nasranis im Kurdenland besuchen, Christen im Kurdenland oder in Syrien. Überall gibt es lebendige Kirchen, die einmal blühten, dann aber eine fast ununterbrochene tausendjährige Verfolgung erlitten haben. Diese Christen haben ihren Glauben bekannt und sind durchgehalten.
Leider muss man sagen, dass sie dabei auch sehr erstarrt sind. Sie konnten keine neuen Gläubigen mehr gewinnen und haben sich verbarrikadiert als ein exotisches Unikum. So sieht man das ja auch bei den Kirchen in Äthiopien. Hinter ihren dicken Klostermauern leben sie aus ihren uralten Kirchensprachen, die manchmal auf Pergamenten geschrieben sind. Manchmal habe ich Sorge, dass es bei uns auch schon langsam so wird. Wir behaupten zwar, uns in einer gottlosen Umgebung, unserer antichristlichen Gesellschaft, zu behaupten. Aber wir sind wie eine kleine flackernde Flamme, die im Dunkeln leuchtet. Und wir sind froh, wenn nicht ein Windstoß dieses Licht ausbläst.
Da muss ich an die ersten Christen zur Zeit der Apostel denken. Es gab damals viel weniger überzeugte, glaubende Christen als heute. Aber diese wenigen Christen haben das, was sie von Christus erkannt hatten – wir hatten ja noch kaum Theologie und keine Bücher – was sie im Glauben erkannt hatten, in eine gottlose Welt hineingetragen. Sie haben das mit ihren Freunden und Bekannten besprochen. Sie taten es ganz ungezwungen und sehr überzeugt – am Waschplatz, an der Arbeitsstelle, in den Häusern, beim Spaziergang, beim Militär oder wo sie auch waren. Sie haben über Jesus gesprochen.
Das, was sie so locker und ungezwungen weitergegeben haben, wurde zu einem Flächenbrand, zu einem Buschfeuer. Es erfasste damals das ganze Römische Reich. Der Unterschied zwischen damals und heute war doch nur, dass damals die Christen unerschrocken von Jesus geredet haben, wo immer sie hinkamen – in einer gottlosen Umgebung. Das kann man heute nicht mehr sagen. Das gilt auch für die Kirchen im Vorderen Orient. Sie tun das hinter ihren Kirchenmauern.
Deshalb wird es eine Existenzfrage für uns sein, ob wir mit unserem Leben etwas ausrichten, das im Licht der Ewigkeit Bedeutung hat. Ob wir vor anderen Menschen dort, wo wir leben, Jesus bekennen und bezeugen. Das ist ein ganz klarer Befehl Jesu. Es ist eigentlich komisch, dass die Christen auch in den Kirchen durch die Jahrhunderte immer wieder das nicht begriffen haben, obwohl es doch so buchstäblich in der Bibel steht. Aber das liegt eben daran, dass Christen oft nicht nach den Buchstaben der Bibel leben.
Das Motiv für Mission: Gehorsam und die Verpflichtung aller Christen
Mir ist aufgefallen, wenn ich die großen Frauen und Männer der Weltmission betrachte, die wir alle mit Namen kennen – die großen Zeugen –, warum sind sie eigentlich in die Welt hinausgegangen?
Wir meinen oft, das sei vielleicht irgendwo in ihren Chromosomen festgeschrieben gewesen oder sie hätten so ein mulmiges Gefühl im Bauch gehabt. Das sei eben bei ihnen eine Eigenart gewesen. Doch das stimmt alles nicht. Es waren nur Menschen, deren Gewissen im Wort Gottes gefangen war.
In der letzten Woche habe ich extra noch einmal bei einem großen Missionstheologen, Doktor Warneck, nachgelesen. Er sagte: Es gibt kein anderes Motiv für die Mission, nicht einmal die Liebe zu den Menschen. Das reicht gar nicht. Es ist nicht das entscheidende Motiv, das Menschen dazu treibt, in ferne Länder zu gehen – auch nicht das Mitleid mit den Menschen dort.
Es gibt nur ein Motiv für die Mission, zu allen Seiten, und das heißt Gehorsam. Gehorsam, Jesu Wort zu folgen – ob sie Missionare sind oder dort leben, wo sie leben. So ist die Frage ihres Gehorsams, nicht ihrer Lust.
Sie kennen es aus der Zeit der Apostel: Es war doch genauso, wenn etwa Petrus sagte: „Wir können es ja nicht lassen, dass wir nicht reden sollen.“ Petrus konnte es doch lassen, er konnte sogar verleugnen – und leider hat er es getan. Er konnte auch zweifeln, als er im See versank. Er konnte es wohl, wollte aber nicht. Es war eine Frage des Gehorsams.
Darum können wir es nicht lassen, darum müssen wir reden. Die Frage ist, ob wir es überhaupt einmal begriffen haben, dass es das eindeutige Gebot ist. Ob wir uns damit einig sind. Das ist eine Frage an die Christenheit – nein, an uns heute –, ob wir es begriffen haben: Wir müssen.
„Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte.“ So spricht ein Mensch, der begriffen hat, dass es das eindeutige Gebot Jesu ist. Und dann wollen wir es doch weitertragen, dorthin, wo wir leben.
Wenn ich ein Bild benutzen soll, dann wäre es so, als ob man sagt: Kann ein Christ ohne missionarische Tätigkeiten Christ sein? Das wäre so, als könnte ein Mensch leben, ohne seine Hände und Füße zu benutzen. Das ist ein Unikum, etwas Nutzloses, etwas Widersinniges.
Denn es ist unser Auftrag, das, was uns der Herr geoffenbart hat, in die Welt hinein zu sagen. Jeder Christ hat diese Aufgabe – ob er sie in fernen Ländern tut oder hier. Das ist nur eine Frage der Platzanweisung, wo uns der Herr hingestellt hat.
Die Dringlichkeit der Mission und das Gebet um Arbeiter
Mein erster Punkt: Das ist das uns aufgetragene Amt.
Gestern war es schön, dass wir zusammen mit dem Kinderarzt Dr. Leikauf und seiner Frau gesprochen haben. Dabei haben wir überlegt, was jetzt das Wichtigste ist. Ich dachte, er würde von den Krankheiten sprechen, die er behandelt hat, oder von anderen Dingen. Doch das Erste, was er sagte, war: „Dringend brauchen wir Leute.“ Ich fragte, was denn genau.
Dann kam heraus, dass wir Krankenschwestern und Hebammen brauchen. Und ganz, ganz wichtig ist jemand, der unsere Pastoren anleitet. Wir haben einen Pastor, der 40 Gemeinden im Umkreis von bis zu 120 Kilometern betreut – und er hat kein Auto. Wer schult die Pfarrer, die ganz allein draußen im Dorf das Wort Gottes auslegen sollen? Wer unterrichtet sie, wenn es keine Bibelschule gibt?
Ich weiß nicht, wie oft ich im letzten Jahr mit arbeitslosen jungen Theologen gesprochen habe, mit jungen Leuten, die sagten, sie hätten keine Perspektive mehr. Das kann doch nicht wahr sein! Da beten Leute auf den Knien und sagen: „Herr, schick uns doch Arbeiter!“
Ich merke jetzt, man kann Leute nicht überreden. Zum Glück hat das auch keinen Wert. Man kann Menschen nicht zwingen. Das gäbe auch keine Boten Gottes. Deshalb hat Jesus einen anderen Weg vorgeschlagen: „Bittet den Herrn der Ernte, dass er die Arbeiter sendet.“
Jetzt wissen Sie, was ganz dringlich ist. Man sagt ja schon: „Man muss eben beten.“ Das hat mich gestern bewegt. Wer betet jetzt dafür, dass der Herr Arbeiter dorthin sendet, in dieses verlassene Gebiet, wo weit über hunderttausend Menschen leben? Wo viele Menschen nach dem Evangelium hungern.
Wer geht da hin, wenn der Herr niemanden sendet? Dann hat es gar keinen Wert. Es gibt keine vernünftigen Boten. Der Herr selbst muss ordinieren und einen Auftrag geben.
Die Einfachheit des Missionsauftrags und das Bild der Schöpfung
Vielleicht stellen Sie sich unter Mission und Evangelisation immer noch etwas sehr Verkrampftes vor. Manche Menschen empfinden dabei einen gewissen Solldruck. Das kommt vielleicht daher, dass wir oft dem Auftrag ausgewichen sind. Legen Sie alle Ihre verkrampften Vorstellungen beiseite. Es geht ganz schlicht darum, weiterzusagen, was Ihnen an Jesus groß geworden ist – mehr nicht.
Übrigens erwarten Sie von einem Prediger auch nichts anderes. Sie erwarten ja keine hohe Weisheit, sondern ein Zeugnis, das Mut macht. Darf ich einen schwachen Vergleich wählen für das, was im Zeugendienst der Missionare geschieht, sei es in Afrika oder bei uns? Paulus verwendet dieses Bild und sagt: Am Anfang war die Welt wüst und leer. Im Hebräischen steht dort "Tohu wa Bohu", was reines Chaos bedeutet. Dann ruft Gott: Es werde! Und plötzlich wird es hell über dieser chaotischen Finsternis.
So bricht die Schöpfung an. Es war das Wunder ohne Gleichen, das damals geschah, als Gott in dieses finstere Chaos hineinrief: Es werde! Genau dasselbe geschieht heute weltweit, wo der Name Jesus und sein Evangelium verkündigt werden. Vielleicht ist Ihnen der Moment zu groß, und Sie können kaum fassen, was das bedeutet.
Klären wir das noch einmal: Wir haben oft ganz falsche Vorstellungen von der Welt, die uns umgibt. Wir werden tagtäglich mit gottlosen Ideen konfrontiert – im Fernsehen, in der Zeitung, in Büchern und in Gesprächen. Viele Menschen sagen, eigentlich sei die Sünde das Schönste, das Böse. Es ist merkwürdig, wie unsere Zeit immer tiefer in Gesetzlosigkeit abrutscht. Viele Christen sind selbst angefochten und fragen sich: Soll ich den Weg noch weitergehen?
Ich frage Sie: Gibt es eine Lüge, die Sie glücklich macht? Gibt es einen Betrug, der Sie glücklich macht? Es gibt auch keinen Ehebruch, der einen Menschen wirklich glücklich macht. Es gibt keine gottähnliche Art der Lebensbewältigung, die Menschen freimacht.
Ich habe mich viel damit beschäftigt und bin in die Forschung gegangen. Zum Beispiel habe ich studiert, was man bei den Ethnologen über die alten Menschenfresser lesen kann. Man könnte meinen, sie hätten das Menschenfleisch wenigstens aus Lust und Genuss gegessen. Nein, es war eine wahnsinnige, okkulte Triebhaftigkeit, begleitet von Zittern und Schreien.
Im Heidentum gibt es überhaupt nichts, was aus Lust und Freude getan wird. Das ist schwarze Magie, die auf den Menschen lastet. Bei uns ist es mit der Sünde genauso. Sie stehen oft daneben, wenn Sie in Ihrer Umgebung sehen, wie Menschen einen Weg gehen, bei dem man nur den Kopf schütteln kann. Es ist erschütternd: Das Leben liegt nie dort, wo wir es suchen – auf eigenen Wegen.
Da wünscht man sich: Ach Herr, kannst du nicht eigentlich das ganze Unrecht der Welt einmal stoppen? Kannst du nicht die Kriminalität stoppen, das Furchtbare, wie junge Leute in der Rauschgiftsucht versinken, wie Menschen ohne Ziel und Lebenssinn sterben, und wie die Welt keine Hoffnung mehr hat? Wie sie ihre zwischenmenschlichen Probleme nicht mehr lösen kann?
Da schreit ja alles genehm, und Gott sagt: Ich tue es doch! Ich lasse in diese Welt hineinrufen, wie damals am ersten Schöpfungstag: Es werde Licht! Und wo das Evangelium verkündigt wird, ordnet sich das Leben neu in der Harmonie der Schöpfungsordnungen Gottes.
Die Kraft des Evangeliums in der Dunkelheit der Welt
Das Herrliche ist: Wenn ein Mensch dem Evangelium von Jesus begegnet, wird alles neu und lebendig.
Ich könnte Ihnen wieder von den fernsten Stämmen auf Borneo oder von den Indianern Südamerikas erzählen. Diese leben oft in der Blutrache, in einer Gesellschaft, die stetig schrumpft. Viele haben keinen Lebensmut mehr und resignieren. Doch durch das Evangelium kommt plötzlich Mut, Zuversicht, Freude und Hoffnung zurück.
Gott lässt sein Licht in die Finsternis hineinscheinen, sodass es hell wird – sogar ganz hell – in den Machtbereich der Dunkelheit. Und genau das tut Gott heute: Er schickt seine Boten. Diese sollen durch die Verkündigung des Evangeliums Licht bringen.
Gott bricht mit Macht in Satans Reich hinein und schafft etwas Neues und Gewaltiges: „Es werde Licht!“ Gott, der das Licht aus der Finsternis hervorleuchten ließ, hat auch einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben. So können wir dieses Licht weitergeben und bei anderen ebenfalls hell machen.
Das gelingt nur, wenn wir den Menschen das Licht Jesu zeigen. Dann wird es hell in einer Welt des Todes, in der Menschen verzweifeln und zerstritten sind. In dieser Welt sollen wir auf Jesus hinweisen, der unser Leben neu macht.
Die Einzigartigkeit der Gnade im Evangelium
Ich habe, glaube ich, am Neujahrstag nur ganz kurz im Nebensatz auf eine Sache hingewiesen. Es gibt in allen Weltreligionen der Welt – Sie können nehmen, was Sie wollen – keine einzige, in der auch nur ein Hauch der Gnade Gottes sichtbar wäre.
Alles, was in Millionen von Menschen als Gott verehrt wird, ist etwas Kaltes, Fernes, ohne Liebe, ohne Erbarmen, ohne Gnade. Es gibt nichts Vergleichbares. Ein Buddha ist nicht gnädig, ein Shiva ist nicht gnädig.
Das Evangelium hingegen ist voll davon, den Menschen etwas zu sagen, das das Herz zerbricht. Gott lässt seinen Sohn für Menschen sterben, die ihr Leben verfehlt haben, und verkündet seine Liebe. Was ist das? Was ist das? Diese Güte zu verkünden.
Und es wird auch noch einmal ganz klar: In der Verkündigung, der Evangelisation und der Mission hatte es niemals einen Wert, den Menschen zu sagen, dass sie falsch leben. Auch mein Missionar hat keinen Wert, wenn er nicht sagen kann, dass alles, was die Menschen tun, falsch ist. Er kann nicht einfach sagen: "Ihr seid Kannibalen, und das ist nicht richtig." So kommt man nicht an.
Sie können das in allen Missionsberichten lesen. Das Einzige, was Menschen jemals bewegt hat, sich zu bekehren, war die Liebe Jesu.
Das gilt auch für die schwierigsten Missionsfelder. Die Mission bei den Eskimos war eine der härtesten, noch vor Zinsen auf Hans Egede. Er ist dorthin gegangen und ist an der Aufgabe zerbrochen. Die Menschen waren so hart, die Sprache war so unmöglich, der Ekel war so groß – und das alles half nichts.
Erst dem Herrn Hutern gelang es. Er sagte: "Ich habe mich hingesetzt und die Geschichte von Jesus in Gethsemane gelesen, und ich musste selbst weinen."
Und da brach es bei den Leuten auf. Zum ersten Mal verstanden die Eskimos, was Jesu Liebe ist. Alle anderen Versuche prallten an ihnen ab – das ist das Licht des Evangeliums.
Die untrennbare Verbindung von Gemeinde und Mission
Und das ist das Amt, das uns aufgetragen ist: das Amt.
Eine Gemeinde, die nicht missionarisch ist, ist keine Gemeinde. Eine Kirche, die nicht missionarisch ist, ist keine Kirche. Ein Christ, der nicht missionarisch ist, ist kein Christ. Das ist das Amt.
Es gibt zwar auch an unserer neuen Seite Leute, die ein Amtsverständnis haben. Sie sagen, sie stehen deshalb in einem Amt, um eine Portion zu bekommen, ihren Freizeitausgleich zu machen oder um sonst noch ein paar Vergünstigungen zu erhalten. Diese Menschen wissen immer, dass es eine Amtsverpflichtung ist.
Damit steht und fällt meine Existenz. Ein Amt ist mir aufgetragen, und das muss ich tun. Es ist nicht mein Belieben, sondern eine Verpflichtung. Und das will ich tun: die Güte Jesu verkündigen, die er mir offenbart hat.
Die Kraftquelle für den Dienst: Unermüdlichkeit durch Barmherzigkeit
Das Zweite, was ich herausgreifen möchte: Es steht viel mehr darin, aber ich will mich immer auf drei Dinge beschränken. Müde werde ich nicht, ich werde nicht müde.
Man muss noch einmal den Apostel Paulus sehen: Er sagt, ich werde nicht müde. Paulus war viel kränker als die meisten von uns. Er hatte einen sehr zerschlagenen Leib und ist über die höchsten Gebirgspässe des Taurus in der Türkei gewandert. Er hat den Hohn von Menschen erlebt, wurde verlacht, verspottet, geprügelt, ist unter Räuber gefallen, war bei einem Schiffbruch dabei, und das Schiff ist untergegangen – was man alles noch erzählen könnte. Trotzdem sagt er: Wir werden nicht müde.
Ich persönlich wäre müde geworden und hätte gesagt: Jetzt reicht es, Herr, jetzt will ich mal Urlaub, jetzt will ich mal Pause haben. Aber er sagt, wir werden nicht müde in diesem Dienst, der doch so zerreißt. Wenn wir die Mission betrachten, sehen wir, was die Missionare durch die Jahre geleistet haben – und zwar nicht nur in unserem Jahrhundert. Damals gab es kaum Missionare.
Sven Hedin, der große Asienforscher am Dach der Welt, hat gesagt, er bekommt heute noch Schwindelgefühle, wenn er daran denkt, über welche Abgründe damals die Herrnhuter Missionsboten auf fünf Meter Höhe auf Balken gesichert über Hängebrücken schwingen mussten. Diese Hängebrücken waren aus Lianen und Gurten geknüpft. Adoniram Judson, einer der größten Missionare in Birma, war 21 Monate mit seiner Frau angekettet in einem ganz verlassenen Gefängnis. Seine Frau bekam dort ein Baby, das Pocken bekam und starb. All das haben sie um Jesu willen erlebt.
Wir werden nicht müde. Wenn man das liest, mit all den Krankheitsgeschichten, der neunten Ruherkrankung und ohne Kraft, dann sieht man: Wir werden nicht müde. Das waren Menschen, die wirklich etwas riskiert haben. Und wie feige sind wir? Wir werden so schnell müde.
Manche sagen: „Ach, ich habe es mal probiert, aber ich habe kein Echo bekommen, also höre ich einfach auf, Besuche zu machen und mit anderen zu reden.“ Was hat denn diese Menschen davon abgehalten, müde zu werden? Der Blick auf Jesus. Sie blickten auf Jesus und merkten, dass ihnen Barmherzigkeit widerfährt. Das steht am Anfang.
Nach der Barmherzigkeit, die wir erfahren haben, werden wir nicht müde. Wir haben Geduld mit den Menschen. Wir haben ja auch nicht gleich bei Jesus sofort „Ja“ gesagt. Es braucht manchmal länger. Da wollen wir auch nicht drücken oder etwas forcieren, sondern ganz geduldig dranbleiben.
Das ist noch einmal wichtig: Wir werden nicht müde. Denn das ist oft ein falsches Verständnis. Manche Menschen geben am liebsten etwas Schriftliches weiter oder wollen immer etwas ganz Vollkommenes sagen. Sie wollen trainiert sein.
Mich hat das bei der ersten Christenheit so gefallen: Das war unprofessionell. Ich habe eine Leidenschaft für das unprofessionelle Jesuszeugnis. Vielleicht deshalb, weil ich auch ein Gehalt dafür bekomme.
Wichtiger ist, was jemand unprofessionell tut, mit allen Fehlern und Mängeln, aber wo es von Herzen kommt. Das spüren die Menschen, weil er das empfangen hat – so wie wir Barmherzigkeit empfangen haben. Wenn sie das weitergeben, was sie an der Barmherzigkeit Jesu entdeckt haben, wird das groß.
Das heißt: Wir fälschen Gottes Wort nicht, wir machen keine Heimlichkeiten und keine Tricks. Sondern in ganzer Offenheit sagen wir es den Menschen schlicht und unbekümmert. Man braucht da gar nichts zum Anschleichen. Wir wollen es auch nicht irgendwo verdecken, nicht modern frisieren und nicht durch die Hintertüre bringen.
Wir sagen es offen, aber so, dass es ins Gewissen geht. Wir wollen immer so zu Menschen reden, dass es nicht anders sein kann.
Das war für Paulus auch der Grund, warum er sein Evangelium nicht hinter einem heidnischen Götzenfest versteckt hat und sagte: „Ich schleiche mich nicht hinten herum an, sondern gehe ganz offen vor.“ Menschen sollen erkennen, was ich sagen will. Und ich werde nicht müde, auch wenn ich keinen Erfolg sehe.
Das Evangelium wurde auf Tahiti zwanzig Jahre lang verkündigt, ohne dass sich jemand bekehrt hat. Und Sie erwarten immer, dass, wenn Sie einmal den Mund aufmachen, schon jeder stramm stehen müsste. Lassen Sie doch die Saat – so hat Jesus erzählt – das Saatkorn in die Herzen fallen. Sie können auch bei Ihren Kindern nicht schieben und drücken. Lassen Sie doch wachsen.
Wir Christen sollen reden und das unerschüttert und unbekümmert tun, wo immer wir leben und sind.
Das Interessante ist ja, dass der Herr in der Finsternis erscheinen lässt. Wenn Sie wirklich dort reden und Zeugnis geben von Jesus, in einer ganz fremden Umgebung – im Restaurant, am Tisch, im Abteil der Eisenbahn, mit Menschen, die Sie gar nicht kennen – da klappt Ihnen oft der Mund auf. Das gibt es doch nicht! Dann merken Sie, wie Gott zu Menschen redet.
Das ist für mich immer wieder bestürzend. Ich komme immer wieder und wecke bei Menschen eine Neugierde, und sie haben schon viel mit Gott erlebt. Gott lässt doch sein Licht leuchten, Gott geht den Menschen nahe.
Wir sind doch nicht die Macher, Gott ist doch schon lange da. Darum werden wir nicht müde. Es ist eine Barmherzigkeit Gottes, dass er uns überhaupt an seinem großen Werk der Weltmission und Evangelisation beteiligt. Er nimmt uns mit und sagt: Durch dich hindurch will ich es tun. Er könnte es ja auch ohne uns tun. Und da redet Gott schon lange zu den Menschen.
Die Demut im Dienst und die Rolle der Kirche
Darf ich noch einmal auf einen Schaden in unserer Kirche und bei unserer Art zu leben zurückkommen? Das ist mir immer wieder ganz bedeutsam.
Wir nehmen uns alle viel zu wichtig, auch als Boten des Evangeliums. Ich erinnere mich noch, wie ich als junger Vikar angefangen habe. Da dachte ich: „So, jetzt komme ich!“ Und jetzt werde ich die Sache Jesu mal so richtig für Jugendliche frisch aufgetischt bringen, so wie Sie es gemerkt haben.
Doch der Herr spricht oft an unerwarteten Stellen, an Orten, an denen man es gar nicht vermutet. Und das, was man so großmächtig denkt, geht oft daneben und bewirkt gar nichts. Wir sind doch nur Diener. Wir nehmen uns viel zu wichtig.
Vielleicht nehmen sich auch die Kirchen viel zu wichtig. Gott hat die Kirchen oft auf der Seite liegen lassen und Erweckungen an Orten gemacht, wo gar keine Kirchen waren. Weil Gott nicht an uns gebunden ist und weil wir nicht die Geheimräte Gottes sind. Wir haben das Vorrecht, an seiner Weltmission beteiligt zu werden.
Das wollen wir ganz demütig und bescheiden tun. Wenn Sie zu Menschen kommen, dürfen Sie wissen: Gott hat schon lange zu ihnen gesprochen, bevor Sie überhaupt anfingen zu reden. Der gute Hirte sucht alle schon.
Darum werden wir nicht müde. Darum wollen wir auch keine Tricks anwenden. Wir brauchen nicht so zu schaffen wie ein Verkäufer, der seine Güter verkaufen muss, oder wie ein Lehrer, der um jeden Preis den Lehrstoff vermitteln will. Nein, das wollen wir gar nicht tun.
Stattdessen wollen wir ganz behutsam und voll Güte Zeugnis geben. In der Bibel heißt es immer: Zeugnis geben bedeutet, so war es, so ist es, so habe ich es erlebt.
Ich wünsche den alten Kirchen im Vorderen Orient, dass sie wieder ihre Mauern verlassen und in einer muslimischen Umwelt so leben. Und das wünsche ich auch Ihnen, dass Sie das tun.
Die geistliche Herausforderung: Verblendung und das Gebet um Erleuchtung
Aber noch ein letztes Buch her. Lassen Sie sich nicht entmutigen, jetzt kommt ja das, was uns am meisten überfordert. Da reden wir, ja, aber warum glauben so viele Menschen nicht?
Es steht hier genau: Der Gott dieser Welt hat ihren Blick verfinstert, er hat sie geblendet. Das kennen wir bei uns selbst, dass wir geblendet sind – auch vom Materialismus, von den Gütern, vom Geld, von sinnlichen Lüsten. Wir, die auch so leicht verführbar sind durch die Bilder im Fernsehen, müssen wissen: Das Auge ist das Haupteinfallstor aller widergöttlichen Wege.
Das ist ganz schwierig. Es ist schwer, blind zu sein, aber den Vorteil haben Blinde, dass sie nicht verführt werden können wie die Sehenden. Das ist furchtbar, was durchs Auge geschieht. Und wie viele Irrwege von Menschen beginnen mit dem Auge! Sie gefällt meinen Augen, an der Simpsons, da war alles schon da, und es geht so weiter bei uns.
Und dann ist alles für uns schon klar, als ob das damit richtig wäre. Lassen Sie sich nicht entmutigen: Es gibt viele Menschen, denen der Gott dieser Welt ihren Blick verfinstert hat. Und bei dieser Verfinsterung passiert es dann, dass sie nicht das helle Licht des Evangeliums sehen.
Es sind Menschen, die verloren gehen – das ist erschütternd. Noch einmal ganz klar gesagt: Das Evangelium von Jesus ist nichts Heimliches, nichts Verborgenes, etwas ganz Klares. Sie können wieder in den alten Missionsberichten lesen oder auch in manchen Missionsberichten heute, wo genau das erzählt wird, dass Menschen plötzlich überrascht sind, wenn jemand zum Glauben kommt. „Ja, was habe ich denn eigentlich Besonderes getan, dass Gott vorausging und schon sein Licht den Menschen geschenkt hat?“
Das ist ein Werk des Heiligen Geistes. Deshalb ist das Entscheidende für die Mission das Gebet: „Herr, lass doch dein Licht leuchten und nimm doch du diese Blendung weg, dass Menschen erkennen können!“ Da muss Gott den entscheidenden Riegel wegnehmen, auch in unserer Zeit.
Die Sehnsucht nach Licht und die Verantwortung der Christen
Wenn wir darunter leiden, warum haben wir dann so wenig Einfluss auf die Jugend heute? Warum gelingt es uns nicht, in unserer Umgebung mehr vom Evangelium zu vermitteln?
Es liegt nicht am Evangelium; es ist nichts Altmodisches. Menschen haben sogar eine Sehnsucht, ähnlich wie damals bei der Schöpfung, als das Licht aufbrach. Wissen Sie, wie es in der Natur draußen ist, wie alle Pflanzen auf das Licht warten?
Es ist weltweit so, dass alle Menschen – ich sage Ihnen alle, sogar die hartnäckigsten Atheisten – im tiefsten Inneren ihres Lebens eine große Sehnsucht nach Jesus haben. Sie können es oft nicht zugeben.
Diese Sehnsucht zeigt sich erst, wenn Menschen wirklich durch die Blendung ihrer Augen hindurchbrechen und sagen: „Jetzt habe ich es erkannt.“ Dann können sie es erzählen und sagen: „Ich weiß, wie lange ich mich gesträubt habe, es war irrational.“ Aber sie haben eine Sehnsucht nach Leben.
Darum ist es für uns so wichtig, diesen Dienst wahrzunehmen – einen Dienst, der uns so reich beschenkt hat, wie andere ihn uns weitergegeben haben.
Damit will ich schließen, wie Paulus es noch einmal zeigt: Es gibt nichts so Großes wie das, was im Angesicht Jesu strahlend hell aufleuchtet – die Güte, die Barmherzigkeit Gottes, seine Liebe, sein Erbarmen, sein Rettungswille.
Ich darf das in Jesus erkennen und will es allen Menschen weitersagen. Das ist die Nachricht, die die Welt braucht und nach der alle Menschen in der Tiefe ihres Herzens hungern.
Werden wir nicht schuldig an den Menschen. Amen.
Abschlusslied, Gebet und Segen
Und jetzt singen wir von dem Missionslied 412 die Verse 1, 2 und 4.
412 ist ein Lied von Albert Knapp, der ein Freund von Ludwig Hofacker war. Es gehört zur ersten Missionsbewegung der Neuzeit.
Wir wollen beten: Herr, vor dir sind wir Schuldner, Schuldner der Welt. Du hast uns dein herrliches Evangelium anvertraut und uns so viel Liebe geschenkt. Doch wir lassen das einfach bei uns liegen und geben es nicht weiter.
Darum bleiben so viele um uns herum in der Dunkelheit und Finsternis, in ungelösten Lebensproblemen, in Schwermut und Hoffnungslosigkeit. Herr, es tut uns leid, wenn wir andere um uns herum abgeschreckt haben, weil wir so wenig attraktiv vorgelebt haben, was du uns bedeutest und was es heißt, aus deinem Wort zu leben.
Wir möchten dich bitten, dass aus unserem Verhalten kein Schaden für andere entsteht. Geh jetzt mit uns und benutze auch unsere Worte, damit wir richtig von dir sprechen können. Lass uns die anderen in Liebe verstehen, geduldig sein und sie nicht „tot predigen“.
Sondern lass uns ihnen Zeugnis geben von deiner Liebe und deinem Erbarmen. Und dass wir selbst immer wieder erzählen, dass wir die schlimmsten Sünder sind und ein ganz neues Leben von dir geschenkt bekommen haben. Das ist das einzig Rühmenswerte.
Jetzt gib deinem Evangelium auch einen Lauf in der ganzen Welt. Sei bei deinen Boten und stärke sie, wenn sie müde werden, damit sie wieder auf dich blicken und Barmherzigkeit empfangen. Lass sie nicht erschrecken über alle Formen der Ablehnung.
Wir danken dir, dass dein Reich sich über die ganze Welt ausbreitet und dass es von niemandem und keiner Macht der Welt, auch nicht von Teufelsmächten, je getroffen werden kann. Herr, lass uns Bürger deines Reiches sein und halte deine schützende Hand über uns.
Lasst uns gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Jesus ist Kommen, Grund ewiger Freude.
Nun singen wir aus Psalm 53 die Verse 6, 7 und 8, das sind die letzten drei Verse.
Das Opfer ist heute für die württembergischen Missionen bestimmt, die mit dem Evangelischen Missionswerk für Südwestdeutschland verbunden sind.
Zum Abschluss wollen wir um den Segen Gottes bitten:
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden!
