Mitten drin im Thema
Einführung in das Thema Sehen und Schauen
Ich habe gestern Abend etwas versprochen, das ich wahrscheinlich verschieben muss. Denn ich muss noch ein sehr wichtiges Thema einschieben.
Heute Abend möchte ich zunächst etwas über Internetpornografie sagen. Doch vorher möchte ich fünf biblische Sätze vorstellen, die sich mit dem Sehen und Schauen befassen. Diese Sätze stammen aus einem Bibelstudium und passen sehr gut zu dem Thema, das wir heute Abend behandeln.
Also fünf Sätze, die durch einige Bibelstellen belegt sind. Die erste Bibelstelle ist 2. Korinther 3,18. Dabei geht es um einige grundlegende Prinzipien, wenn man das Thema Schauen und die Funktion unserer Augen in der Bibel betrachtet.
Wenn man die Bibelstellen sammelt, die sich mit dem Sehen beschäftigen, und das Thema aus biblischer Sicht studiert, dann stößt man auf sehr wichtige Sätze und Lektionen. Diese helfen zu verstehen, was mit unseren Augen geschieht, wie das Schauen abläuft und welche Rolle unser Sehen spielt.
Die Wirkung des Anschauens auf unser Wesen
Der erste Punkt, den ich ansprechen möchte, wurde bereits ganz am Anfang erwähnt, soll hier aber etwas strukturierter dargestellt werden.
Erstens: Was wir anschauen, prägt uns und gestaltet uns um. Das ist ein Grundprinzip, das Gott in uns gelegt hat. Das, was wir anschauen, beeinflusst uns und verändert uns. Besonders dann, wenn dabei eine emotionale oder auch nicht-emotionale Begeisterung mitschwingt, wenn wir das, was wir anschauen, bejahen.
Die Bibelstelle dazu findet sich in 2. Korinther 3,18: „Wir alle aber mit entschleiertem Angesicht schauen wie in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn an und werden so in dasselbe Bild umgestaltet, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, so wie es von dem Herrn her, dem Geist, geschieht.“
Hier ist die Rede davon, dass wir als Gläubige, als Christen, die Herrlichkeit des Herrn anschauen. Indem wir dies tun, werden wir in einem Prozess mehr und mehr in sein Bild umgestaltet. Dieser Prozess dauert natürlich ein ganzes Leben lang.
Das Wichtige ist hier das Thema „Schauen“. Dabei handelt es sich nicht um ein rein physisches Schauen. Es ist interessant, wenn man das Thema Sehen, Blicken und Schauen in der Bibel studiert, denn dort werden diese Begriffe sowohl für das physische als auch für das geistliche Schauen verwendet.
Man muss selbst durch den Zusammenhang herausfinden, ob es sich jeweils um physisches oder geistliches Schauen handelt. Allein diese Tatsache, dass das Wort in beiden Bedeutungen verwendet wird, zeigt, dass eine Verbindung zwischen beiden besteht. Daraus können wir einiges lernen.
Zusammengefasst: Was wir anschauen und innerlich bejahen, verändert unser Leben und unser Wesen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir viel den Herrn anschauen. Nur so viel vorerst.
Verantwortung für das, was wir sehen
Der zweite Satz bezieht sich auf Prediger 11, Vers 9, und es gibt noch einige weitere Verse, die dazu passen.
Wir sind verantwortlich für alles, was wir über das Auge aufnehmen. Natürlich gilt das auch für das Ohr, aber das Thema hier ist das Auge und das Schauen. Wir sind also verantwortlich für alles, was wir anschauen.
Prediger 11, Vers 9 ist ein sehr interessanter Vers dazu. Ich lese den Satz jetzt ein wenig abgekürzt vor: „Jüngling, wandle in den Wegen deines Herzens und im Anschauen deiner Augen; doch wisse, dass um dieses alles Gott dich ins Gericht bringen wird.“
Das bedeutet: Schau nur an, was du willst, und lebe, wie du willst. Aber eines sollst du wissen: Gott wird dich zur Verantwortung ziehen.
Grundsätzlich ist es ein ganz einfaches Prinzip, dass wir für das verantwortlich sind, was wir anschauen und innerlich bejahen.
Ich habe ganz am Anfang, in der ersten Lektion, bereits darüber gesprochen, dass wir verantwortlich sind für das, was wir denken und wohin wir schauen. Hier gilt dieses einfache Prinzip: Das, was wir über unsere Augen aufnehmen, prägt uns, und dafür sind wir verantwortlich.
Äußeres und inneres Schauen – die Rolle des Herzens
Es gibt verschiedene Blickrichtungen: das äußere Schauen und das innere Schauen in der Bibel.
Äußeres Schauen ist das physische Sehen, also das, was man mit den Augen wahrnimmt. Die Bibel spricht aber auch vom inneren Schauen, das ist das Denken. Man kann auf etwas Innerliches hinblicken, also mit dem Geist oder Verstand auf etwas gerichtet sein. Dabei sind die Gedanken gemeint. Zum Beispiel kann man auf Gott blicken. Wer auf ihn blickt, wird strahlen, wie es in Psalm 34,6 heißt. Oder wie wir zuvor gelesen haben: den Herrn anschauen, 2. Korinther 3,18.
Dieses innere Blicken geschieht mit dem Denken, nicht mit dem physischen Auge. Dabei sind wir auch verantwortlich dafür, worauf wir innerlich hinblicken, also mit unserem Denken und unserem Denksinn. Die Bibel verwendet den Ausdruck „blicken“ in diesem Zusammenhang. Das ist interessant, denn man sieht ja gar nichts mit den physischen Augen. Wie kann ich den Herrn anblicken, wenn er unsichtbar ist?
Die Bibel verwendet diesen Ausdruck „blicken“, weil sie von inneren Augen spricht. Innere Augen haben viel mit unserem Denken zu tun. Das führt uns nun zum dritten Punkt.
Die Verbindung von richtigem Sehen und dem Herzen
Richtiges Sehen hängt vom Herzen ab und ist mit dem Herzen verbunden. Das bedeutet: Richtiges Sehen hängt vom Herzen ab. Dafür brauche ich jetzt etwas Zeit, um es zu erklären.
Zuerst zum Herzen: Das habe ich bereits in der ersten Stunde erläutert. Das Herz ist das Denken. Es ist der innere Mensch, der geprägt und gesteuert wird durch das Denken. Das Schaltzentrum des inneren Menschen ist sein Denken. Und das Herz muss richtig gepolt sein.
Man kann mit dem Herzen auf etwas Irdisches ausgerichtet sein, oder auf etwas Geistliches. Man kann auf das Diesseitige ausgerichtet sein, oder auf das Jenseitige. Die Bibel spricht in dieser Weise, und ich versuche das jetzt mit einigen Bibelstellen zu erklären.
In 4. Mose 15,38-40 heißt es: Rede zu den Kindern Israel und sage ihnen, dass sie sich eine Quaste an die Zipfel ihrer Oberkleider machen sollen bei ihren Geschlechtern. An die Quaste des Zipfels soll eine Schnur von blauem Purpur gesetzt werden. Diese Quaste soll ihnen als Erinnerung dienen, damit sie, wenn sie sie ansehen, alle Gebote des Herrn gedenken und sie tun. Außerdem sollen sie nicht umherblicken nach ihrem Herzen und ihren Augen, denen sie nachhuren.
Ein interessanter Ausdruck, der ziemlich derb klingt. Noch einmal Vers 39: Diese Quasten sollen sie sich machen, damit sie, wenn sie sie ansehen, aller Gebote des Herrn gedenken und sie tun und nicht umherblicken oder umherspähen „eurem Herzen und euren Augen nach“. Was bedeutet das? Dem Herzen und den Augen nachzuschauen heißt, dass Herz und Augen in eine bestimmte Richtung gelenkt sind.
Interessant ist, dass zuerst das Herz genannt wird, dann die Augen. Was bedeutet das? Es gibt eine innere Herzenseinstellung. Wenn man eine bestimmte innere Herzenseinstellung hat, dann folgen die Augen dieser. Wenn wir innerlich gepolt sind, zum Beispiel wenn wir gern unzüchtige Bilder anschauen möchten, dann ist das Herz auf unzüchtige Bilder ausgerichtet, und die Augen folgen diesem Verlangen. Die Augen schauen dann dorthin, wohin das Herz ausgerichtet ist.
Hier heißt es, dass ihr „nachhuret“ mit euren Herzen und Augen. Das Wort „huren“ wird auch im Zusammenhang mit Götzendienst verwendet. Es bedeutet, dass man sich vom Herrn abwendet. Das Herz wendet sich vom Herrn ab, und weil das Herz sich abwendet, richten sich auch die Augen in dieselbe Richtung, also zu allem anderen.
Wenn das Herz nach Habsucht ausgerichtet ist, dann schauen auch die Augen dorthin, wo man etwas bekommen kann, das die Herzensgelüste befriedigt. Es besteht also eine Verbindung zwischen Herz und Augen.
Für mich war das eine sehr interessante Erkenntnis. Ich habe einfach im Bibelprogramm nach dem Wort „Auge“ gesucht und geschaut, was die Bibel über das Auge sagt. Dann habe ich Begriffe wie „schauen“, „sehen“ und „blicken“ eingegeben und all diese Bibelstellen angeschaut. Dabei fiel mir auf, wie die Bibel die Verbindung zwischen unserem Herzen und unseren Augen beschreibt.
Das heißt: Unsere Augen folgen unserem Herzen. Wenn mein Herz auf den Herrn ausgerichtet ist, dann werden auch meine Augen leichter dorthin gerichtet sein, wo ich weiß, dass das Verlangen nach dem Herrn gefördert wird. So fällt es mir leichter, meine Augen nicht auf Dinge zu richten, die das Gegenteil bewirken.
Ist das verständlich? Augen und Herzen hängen also zusammen.
Simson ist ein Beispiel dafür. Er hatte sein Herz auf Lusterfüllung ausgerichtet, und sein Problem waren junge Frauen. Seine Augen fielen auf die jungen Philisterfrauen, die ihm mehr gefielen als die israelitischen Frauen. Er hatte immer wieder Probleme mit philistäischen Frauen. Das Problem lag bei den Augen, aber das Wesentliche war das Herz.
Der Herr Jesus hat einmal gesagt, in Matthäus 5 geht es auch um das Thema Unzucht und geistlichen Ehebruch. In Matthäus 5,28 heißt es: „Jeder, der eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen bereits Ehebruch mit ihr begangen.“ Wenn dein rechtes Auge für dich ein Anstoß zum Stolpern wird, nimm es heraus und wirf es von dir. Es ist besser, dass eins deiner Glieder umkommt, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.
Hier kommen ebenfalls die Wörter „Auge“ und „Herz“ vor. Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen bereits Ehebruch begangen. Das bedeutet, das Herz war schon vorher auf Ehebruch ausgerichtet, also in die falsche Richtung gepolt. Die Augen folgen dem Herzen.
Dort schaut er hin, und dann sagt Jesus, wenn das Auge ein Problem ist, muss man es ausreißen. Wir wissen alle, dass eigentlich nicht das Auge das Problem ist, sondern das Herz. Aber über das Auge wird die Lust gesteigert, und dann kommt es zur Sünde.
Was hat Gott bei Simson gemacht? Wenn seine Augen das Problem waren, weil sie auf philistäische Frauen ausgerichtet waren, dann half Gott ihm, indem er ihm die Augen nahm. Das Ergebnis war, dass Simson Buße tat. Er war blind und musste die Spöttereien der Philister ertragen. Dabei tat er Buße vor dem Herrn und bat ihn: „Herr, gib mir noch einmal einen Sieg über die Philister.“ Und der Herr gab ihm diesen Sieg.
Es gibt also eine Verbindung zwischen Auge und Herzensgelüsten.
Ebenso heißt es in Hesekiel 20,24: „Ihre Augen waren hinter den Götzen ihrer Väter her.“ Diese Götzendiener hatten ihre Augen auf die Götzen ihrer Väter gerichtet. Die Augen folgten den Herzensgelüsten, nämlich anderen Göttern zu dienen. Wenn mein Herz nicht klar auf das Richtige ausgerichtet ist, werde ich ganz sicher mehr Probleme haben.
Wenn wir das Thema digitale Welt betrachten – wie gehe ich mit Computer, Internet und ähnlichen Dingen um? Wenn ich sowieso schon ein Herzensproblem habe, werde ich ganz sicher noch stärker von diesen Dingen gefangen genommen als ohne dieses Problem.
In Matthäus 6,21 steht: „Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.“ Wenn mir wichtig ist, Schätze im Diesseits zu haben, ist mein Herz auf das Diesseits ausgerichtet. Wenn mir wichtig ist, Schätze im Himmel zu haben, ist mein Herz auf den Himmel ausgerichtet.
Wenn mein Herz auf den Himmel ausgerichtet ist, fällt es mir leichter, das Auge von Dingen abzuwenden, die ich nicht anschauen soll. Das ist besonders im Zusammenhang mit Unzucht und Internetpornografie eine sehr wichtige Sache.
Das war der dritte Satz: Richtiges Sehen hängt vom Herzen ab, also von der grundsätzlichen Herzenseinstellung.
Die Kontrolle der Augen im Kampf gegen fleischliche Lust
Der vierte Satz lautet: Wir dürfen daher den Augen nicht erlauben, sich das anzuschauen, wonach das Fleisch Lust hat.
Wir haben alle eine Fleischeslust in uns. Das bedeutet, wir haben verschiedene Gelüste – nicht nur Gelüste des Fleisches. Die Bibel spricht auch von der Lust des Fleisches, der Lust der Augen und dem Hochmut des Lebens. Fleisch hat mit dem Diesseits zu tun. Die Bibel nennt Fleisch die Dinge, die uns mit dieser Welt verbinden.
Fleischlich zu sein heißt, auf die Dinge dieser Welt ausgerichtet zu sein, auf die fünf Sinne. Wenn der Lebensinhalt darin besteht, nach den fünf Sinnen zu leben, dann ist man fleischlich ausgerichtet, also auf das Diesseits. Wenn ich hingegen auf Gott ausgerichtet bin und Gott mir wichtiger ist, dann bin ich geistlich oder göttlich ausgerichtet auf die geistliche Welt.
Die Herzenseinstellung ist wichtig. Aber zusätzlich müssen wir darauf achten, wohin unsere Augen schauen. Unsere Augen schauen immer irgendwo hin. Deshalb müssen wir bewusst darauf achten, dass unsere Augen das anschauen, was das Geistliche fördert, was die Ausrichtung auf das Geistliche, auf das Jenseitige, stärkt.
Wenn ich mir zum Beispiel bewusst unzüchtige Dinge anschaue, ist es logisch, dass ich geschlechtliche Verlangen bekomme und diese unerlaubterweise befriedigen möchte. Grundsätzlich ist es nicht schlecht, schöne Dinge anzuschauen. Geschlechtlichkeit ist etwas sehr Schönes. Aber sie gehört in den Rahmen der Ehe und hat genau dort ihren Platz. Ich muss lernen, damit zu leben.
Die Welt anzuschauen ist sehr schön. Die Berge und die Natur sind wunderschön – Gott hat sie geschaffen. Aber ich muss wissen, dass das nicht mein Lebensinhalt sein darf. Wenn ich nur dafür lebe, auf den Bergen herumzugehen oder herumzufliegen, wie zum Beispiel Matthias Schröder, dann wird das zum Götzen. Er hat in einem Zeugnis gesagt, dass die Berge sein Götze geworden sind.
Berge sind wunderbar, Berge anzuschauen ist erlaubt, aber sie dürfen nicht zum Götzen werden, also nicht zum Lebensinhalt. Wenn es der Erholung dient, ist das wunderbar. Dann fange ich an, Gott zu loben und zu preisen. Aber der Lebensinhalt ist Gott, ist Jesus Christus selbst.
Ich muss mir immer wieder überlegen: Wofür lebe ich eigentlich? Ich darf mich nicht vom Diesseitigen prägen, steuern, lenken oder leiten lassen. Ich darf die Welt gebrauchen, aber sie darf nicht Herr über mich sein. Ich darf den Computer benutzen, aber der Computer darf nicht Herr über mich sein. Ich darf sogar das Internet nutzen, aber das Internet darf mich nicht dazu verleiten, gierig nach den diesseitigen Dingen zu werden. Mein Herz darf nicht in die falsche Richtung geneigt werden.
Mein Herz wird sehr leicht irgendwo hingeneigt. Ich kann beten: Herr, neige mein Herz! Aber die Frage ist: In welche Richtung? Du siehst, Herr, ich bin jetzt geneigt in die falsche Richtung. Neige mein Herz in die richtige Richtung.
Psalm 119, Vers 36 habe ich gestern gelesen: Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn, zur Habsucht, zum irdischen Vorteil. Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen, also zum Wort Gottes, und nicht zum Gewinn. Wende meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen.
Herz und Augen hängen zusammen (Psalm 119, Verse 36 und 37). Zuerst das Herz, dann das Auge. Herr, neige mein Herz zu dir hin, und dann hilf mir mit den Augen.
Was sagt Hiob? Hiob hat sein Herz nach Gott ausgerichtet und dann mit seinen Augen einen Bund geschlossen, dass er nicht nach irgendwelchen schönen Mädchen Ausschau hält. Er war verheiratet, und auch wenn jemand nicht verheiratet gewesen wäre, darf er das nicht tun. Hiob 31, Vers 1: „Ich habe einen Bund gemacht mit meinen Augen, dass ich nicht schaute nach einer Jungfrau.“
Ich muss immer überlegen, wohin ich eigentlich schauen will. Wenn ich merke, dass es mich irgendwo hinzieht, dann habe ich ein Herzensproblem. Das heißt, in meinem Inneren ist etwas falsch gepolt, und ich muss beten: Herr, neige mein Herz zur Bibel.
Wir werden uns wahrscheinlich morgen Abend noch Gedanken darüber machen, wie wir wieder mehr Freude am Wort Gottes bekommen und weniger Zeit mit Filmen, Internet und digitalen Medien vergeuden. Ein ganz wichtiger Punkt ist: Wir müssen beten, Herr, neige mein Herz, neige mein Herz zur Bibel. Wenn wir bereit sind, wird der Herr das Wollen und das Vollbringen bewirken. Er wird unsere Motivation fördern und bestärken. Aber es muss von uns ausgehen, es ist kein Automatismus.
Wir dürfen daher den Augen nicht erlauben, sich das anzuschauen, wonach das Fleisch Lust hat.
Psalm 101, Vers 3 habe ich gestern gelesen: „Ich will mir nicht vor Augen stellen heillose Dinge.“ Das heißt, ich will nicht vor meine Augen Dinge stellen, die mir Unheil bringen. Unheil entsteht zum Beispiel durch Dinge, die mein Denken auf das Diesseits vereinnahmen.
Römer 13, Vers 12 ist ganz wichtig: „Zieht den Herrn Jesus an und trefft nicht Vorkehrungen für die Lust des Fleisches.“ Zieht den Herrn Jesus an – das ist bildlich gesprochen. In euren Gedanken, eurem Leben, eurem Handeln, euren Reden und eurer Art und Weise zieht den Herrn Jesus an. Tragt diese Kleider zur Schau, die schönen Kleider des Herrn Jesus Christus, seine Art.
Trefft nicht Vorkehrungen für die Lust des Fleisches. Lebt nicht so, dass die Lüste des Fleisches wach werden. Das kann man bewusst tun. Wenn ich mich viel mit bestimmten Werbeartikeln beschäftige, wächst meine Habsucht. Zum Beispiel möchte ich dann einen besseren oder schnelleren Computer.
Wenn ich immer wieder Werbung sehe und mich damit beschäftige, denke ich viel an diese Dinge. Ich werde wahrscheinlich einen neuen Computer kaufen, obwohl mein jetziger noch gut funktioniert. Aber die Habsucht wächst, und ich werde kaufen, wenn ich das Geld habe.
Manchmal muss man seine Augen bewusst schließen. Früher hatten die Läden am Sonntag geschlossen – das kennen nur die älteren Geschwister unter uns. Am Sonntag waren die Schaufenster von innen mit Rollos abgedeckt, sodass man nichts sehen konnte. Das war früher so, weil am Sonntag nicht gekauft wurde und keine Werbung für den Kauf gemacht wurde.
Das ist heute längst verschwunden, aber es war eine gewisse Sonntagsheiligung. Es gab auch den Grund des Einbruchs, aber ich glaube nicht, dass das der einzige Grund war.
Wichtig ist: Was wir uns viel anschauen, beschäftigt uns auch in unseren Gedanken und Herzen. Dadurch wächst Habsucht und Kaufsucht. Deshalb müssen wir manchmal unsere Augen schließen. Manchmal müssen wir bewusst unsere Augen abwenden oder auf den Boden schauen, wenn wir merken, dass uns etwas nicht gut tut.
Warum sagt man Kindern, sie sollen beim Beten die Augen schließen? Weil Ablenkungen reduziert werden. Man schaltet möglichst viele Sinne nach außen ab und konzentriert sich auf Gott.
Jesus hat beim Beten seine Augen zum Himmel erhoben. Am Himmel war meistens blau, nichts Besonderes zu sehen, aber seine Augen waren auf Gott gerichtet, unbeirrt (Johannes 17, Vers 1).
In einem Raum steht man heute unter einer Decke – da ist das schwierig. Wenn Versuchungen kommen, muss ich mich fragen: Muss ich das wirklich sehen?
Jesaja 33, Verse 15-17 sagt: Wer sein Ohr verstopft, um nicht von Bluttaten zu hören, und seine Augen verschließt, um Böses nicht zu sehen, der wird auf Höhen wohnen. Felsenfestungen sind seine Burg, sein Brot wird ihm dargereicht, und sein Wasser versiegt nie. Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit.
Wer seine Augen verschließt, um Böses nicht zu sehen, der wird auf Höhen wohnen. Manchmal muss man sich die Augen verschließen, um Böses nicht zu sehen. Manchmal muss man auch die Ohren verstopfen, um Böses nicht anzuhören.
Man stelle sich vor, man schaut einen Film und hört grausame Dinge. Wenn ich das in meine Ohren lasse und sehe, wie Menschen Dinge tun, für die man sich schämen muss – es muss nicht einmal Unzucht sein, es kann auch etwas anderes sein – dann ist es besser, die Augen zu verschließen.
Wer seine Augen verschließt, um Böses nicht zu sehen, wird auf Höhen wohnen, Felsenfestungen sind seine Burg, und seine Augen werden den König in seiner Schönheit schauen.
Das war der vierte Satz: Wir dürfen daher den Augen nicht erlauben, sich das anzuschauen, wonach das Fleisch Lust hat.
Der beständige Blick auf Gott als Schutz
Der fünfte Satz ist dann nur der beständige Blick, zu Gott bewahrt – nur der beständige Blick nach oben oder zum Herrn bewahrt und beschützt.
Einige Bibelstellen dazu: Es sind alles Bibelstellen, die ich in diesem Bibelstudium über das Auge gefunden habe.
Psalm 16,8: „Ich halte mir den Herrn stets vor Augen.“ Interessant. Ich halte mir den Herrn stets vor Augen. Können Sie sich vorstellen, dass König David da sitzt, im Wohnzimmer ist und sich einen coolen Film anschaut und dabei sagt: „Ich halte mir den Herrn stets vor Augen“? Das ist unmöglich. Unmöglich.
„Ich halte mir den Herrn stets vor Augen, er ist zu meiner Rechten, ich werde nicht ins Wanken gebracht.“
Psalm 25,15: „Meine Augen sind stets auf den Herrn gerichtet.“ Wieder: „Meine Augen sind stets auf den Herrn gerichtet“, Psalm 25,15. Er wird meine Füße herausziehen aus dem Netz – aus dem Netz, aus dem Internet, das wäre jetzt moderner Vers. Er wird meine Füße herausziehen oder meine Augen herausziehen aus dem Netz, aus dem Netz oder aus dem Web.
Psalm 34,6: „Die auf ihn blicken, strahlen. Und ihr Angesicht wird nicht zu Schanden.“
2. Korinther 4,18: „Die werden nicht auf das achten, was man sieht, sondern auf das, was man nicht sieht; denn das, was man sieht, ist zeitlich, aber das, was man nicht sieht, ist ewig.“ Wohin schaut Paulus? Er schaut auf die Dinge, die man nicht sieht. Er sagt: „Wir achten nicht auf das, was man sieht. Wir achten nicht auf das Sichtbare.“ Natürlich hat er seine Augen aufgemacht und muss schauen, wohin er geht, wohin er steigt und was er tut. Aber sein wirkliches Interesse gilt den unsichtbaren Dingen.
„Wir achten nicht auf das, was man sieht, sondern auf das, was man nicht sieht; denn was man sieht, ist zeitlich, das, was man nicht sieht, ist ewig.“
Hebräer 12,2: Wir kennen diese Verse: „Lasst uns hinwegschauen auf Jesus.“ Hier steht „hinwegschauen auf Jesus“, also hin und weg – hin auf Jesus und weg von den anderen Dingen, auf Jesus. „Betrachtet ihn“, Hebräer 12,2 und 3. „Betrachtet ihn, der solch einen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat usw. Betrachtet ihn!“
Gut, also auf diese Weise.
Dann noch 5. Mose 6, ich lese von Vers 4: „Höre, Israel! JHWH, unser Gott, ist ein einziger.“ Also: ein Herr.
Vers 5: „Und du sollst JHWH, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit all deiner Kraft.“
Und weiter: „Diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen und sollst fleißig sein, sie deinen Kindern einzuschärfen. Du sollst davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt, wenn du auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. Du sollst sie auf deine Hand zum Zeichen binden und sie sollen dir zum Schmuck zwischen deinen Augen sein.“
Warum wohl? Warum sollen sie das Wort Gottes zwischen die Augen gebunden sein? Das ist ja symbolisch ausgedrückt, oder? Das soll dir vor Augen sein.
Er sagt hier: Diese Worte sollst du auf dem Herzen tragen, und ausgedrückt symbolisch: Du sollst sie vor deine Augen binden, zwischen die Augen. Das heißt vor die Augen, also dort, wo wir denken, das ist da zwischen den Augen – das ist das Frontalhirn.
Sprüche 4,20: „Mein Sohn, merke auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinem Reden, lass sie nicht von deinen Augen weichen!“ Interessant! „Meine Worte, lass sie nicht von deinen Augen weichen.“ Schreib sie dir auf und lies sie immer wieder! Lass sie nicht von deinen Augen weichen, behalte sie inmitten deines Herzens.
Aha, es war Gottes vor Augen! Immer wieder gelesen, immer wieder nachgedacht und im Herzen bewahrt – auf diese Weise. Jetzt ist das Herz richtig gepolt.
„Lass deine Augen geradeaus blicken“, Vers 25, „und deine Wimpern stracks vor dich hinschauen, nicht nach links und nach rechts, gerade, zielbewusst.“
Psalm 1: „Selig ist der Mann, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen,“ Vers 2, „sondern Lust hat an dem Gesetz des Herrn und über seine Weisung nachsinnt, Tag und Nacht.“
Josua 1,8: „Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen, du sollst darüber nachsinnen.“ Wenn es nicht vom Mund weichen soll, dann muss man es auch anschauen, man muss es auch vor den Augen haben.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir auf unsere Augen aufpassen.
Was macht Paulus noch? Ein Vers zum Schluss hier: Was macht Paulus? Er verkündigt die Botschaft, Galater 3,1. Er verkündigt die Botschaft, und die Botschaft ist ein Mensch. Die Botschaft, die Paulus verkündigte, war ein Mensch, ein Gottmensch: Jesus Christus.
Und er hat gesagt: „Ihr unverständigen Galater, vor euren Augen wurde Jesus Christus als Gekreuzigter gemalt.“ Ich habe euch ein Bild gemalt. Aber wie denn? Durch Wortverkündigung.
Das heißt, während Paulus von Jesus verkündete, hat er ihnen Jesus als Gekreuzigten vor Augen gemalt. Und sie haben ihn mit den inneren Augen gesehen, haben Jesus vor Augen gehabt.
Was war das Ziel? Galater 4,19: „Bis Christus in euch gestaltet werde.“
Er hat Christus vor Augen gemalt, Galater 4,19. Er wusste genau: Wenn sie Christus vor Augen haben, dann wird Christus in ihrem Inneren gestaltet.
Das war eine lange Einleitung, aber ich denke, sie war eine wichtige Einleitung. Ja, ganz wichtig in diesem Zusammenhang.
Die Herausforderung der Internetpornografie in der digitalen Welt
Sprechen wir jetzt über Internetpornografie. Das ist wohl die größte Bedrohung der digitalen Invasion überhaupt. Wir haben von einer digitalen Invasion gesprochen, und ich beziehe mich dabei auf ein Buch mit dem Titel „Die digitale Invasion“.
Die größte Gefahr, die uns heute durch die digitale Welt droht, ist wohl diese Internetpornografie. Warum? Weil pornografische Darstellungen – sei es als Bild, Foto oder bewegtes Bild im Film – nur einen einzigen Mausklick entfernt sind. Sie sind bei mir schon im Wohnzimmer zu später Stunde, wo mich niemand sieht, außer Gott.
Ich muss nicht mehr irgendwo hingehen und mir etwas kaufen. Ich stehe nicht mehr am Kiosk und fühle mich unwohl, weil ich mir so etwas anschaue oder weil andere meine Hefte sehen, die ich irgendwo versteckt habe. Alles habe ich einfach auf dem Computer und kann die Spuren danach wieder verwischen. Das ist ein großes Problem.
Junge Leute sind wahrscheinlich noch mehr betroffen, aber auch verheiratete oder ältere Menschen. Früher haben wir gesagt: „Schaff dir keinen Fernseher an.“ Der Fernseher ist gefährlich, lenkt ab und zeigt einem schlimme Sachen. Heute kann man gar nicht mehr sagen: „Schaff dir keinen Fernseher an“, denn ich brauche keinen Fernseher mehr. Ich habe alles auf dem Handy, auf dem Computer.
Wie sollen wir da vorgehen? Ich rede jetzt einmal von uns – wie wir uns selber schützen können. Was sollen wir tun? Welche Probleme haben wir?
Ich habe heute noch wegen der Kinder überlegt, ob ich das Thema vorziehen soll. Ja, ich habe es versprochen, aber ich habe mein Versprechen nicht gehalten. Also verschiebe ich das auf morgen.
Umgang mit digitalen Medien bei Kindern
Einige Gedanken zu den Kindern: Wir wissen es schon, und haben es auch bereits erwähnt – unsere Kinder sind am meisten von dem Problem der digitalen Welt betroffen, weil sie damit aufwachsen.
Wir Erwachsene können noch etwas anders mit dem Computer umgehen, da wir ihn zum Beispiel als Arbeitsmittel nutzen. Außerdem haben wir gelernt, zu unterscheiden und die richtigen Fragen zu stellen. Wir haben eine andere Basis als Kinder. Kinder haben einfach dieses digitale Gerät vor sich, und was sie am meisten anzieht, sind Filme und Spiele – nicht etwa die Suche nach dem höchsten Berg Kasachstans. Das ist für Kinder nicht so wichtig; das braucht man vielleicht irgendwann in der Schule, aber das ist dann schon abgeschlossen.
Was Kinder wirklich mit digitalen Medien tun, ist, Spiele zu spielen. Manche denken vielleicht: „Wenn man ein kleines Kind früh an digitale Medien gewöhnt, kann es viel mehr Wissen ansammeln.“ Es gibt ja beeindruckende Programme, durch die das Kind früher Wissen anhäuft und mit sechs Jahren schon einiges können und wissen kann. Aber mit neun Jahren wird es dann Internetspiele spielen, weil es bereits drei Jahre Erfahrung mit solchen Dingen hat. Mittlerweile weiß es, wo der wirkliche Kick liegt und was für Kinder wirklich interessant ist: Videospiele und Filme.
Deshalb müssen wir als Eltern darauf achten, mit unseren Kindern darüber zu sprechen. Wenn unsere Kinder bereits digitale Medien nutzen, müssen wir uns für ihre Welt interessieren. Wir müssen wissen, wo sie eigentlich surfen und was sie mit den digitalen Medien machen. Wenn sie noch keine digitalen Geräte haben, dann ist das wunderbar. Dann sollten wir sie möglichst lange von digitalen Medien fernhalten – auch vom Fernsehen, von YouTube, von Teletubbies und von all diesen Computer-Wissensvermittlungsspielen.
Letztlich sind Computer, Fernsehen, YouTube und ähnliche Angebote nicht neutral. Sobald ich ins Internet gehe, befasse ich mich mit Filmen oder surfe von einer Seite zur nächsten. Dann bin ich gleich mittendrin. Es ist nicht so gedacht, dass ich einfach nur Wissen vermittelt bekomme; das prägt mich.
Gestern habe ich kurz Manfred Spitzer erwähnt. In seinem Buch „Die digitale Demenz“ schreibt er in einigen Kapiteln darüber, dass Computer, Internet und digitale Medien nicht geeignet sind, Kindern das Lernen beizubringen. Im Gegenteil: Sie werden dadurch das Lernen verlernen. Kinder müssen davon abgehalten werden. Es ist falsch von der Schule, Laptops und ähnliche Geräte im Unterricht einzusetzen, denn das wirkt in die falsche Richtung.
Viele haben das bereits erkannt, andere noch nicht. Diejenigen, die ständig mit digitalen Medien zu tun haben, haben es erkannt. Ich habe gestern erwähnt, dass der Chef von eBay seine Kinder auf eine Schule schickt, in der es keine Computer gibt. Dort wird mit Kreide, Papier und Tinte gelernt. Computer sind in diesen Schulen verboten. Auch die Leute von Google, Yahoo und anderen Firmen im Silicon Valley – einem Gebiet in Kalifornien, wo viele dieser Firmen sitzen – schicken ihre Kinder auf Schulen ohne Computer. Man hat erkannt, dass digitale Medien das Lernen der Kinder zerstören.
Ich kann hier nicht im Detail darauf eingehen, aber es gibt einige Kapitel darüber in Manfred Spitzers Buch „Die digitale Demenz“. Grundsätzlich lernen Kinder durch digitale Medien Zerstreuung statt Konzentration. Gerade die Zunahme von ADHS hängt genau damit zusammen, dass Kinder nicht mehr gelernt haben, sich zu konzentrieren. Sie werden unruhig, bekommen Stress. Das Cortisol, von dem ich gestern gesprochen habe, wird ausgeschüttet. Kinder leben in einem furchtbaren Internet- und Videospielstress und sind deshalb sehr schwierig in der Schule. Man braucht nur die Lehrer zu fragen – die können ein Lied davon singen.
Wir müssen die digitalen Geräte, die unsere Kinder bereits haben, kontrollieren und bewusst Grenzen setzen. Wer eine Fritzbox zu Hause hat, kann dort die Nutzung der Geräte einschränken. Man kann die Internetnutzung für jedes Gerät zum Beispiel auf eine Stunde zwischen sieben und acht Uhr abends begrenzen. Das ist sehr praktisch. Die Fritzbox lässt sich für jedes digitale Gerät in der Familie so einstellen.
Wichtig ist aber, dass man selbst weiß, was die Kinder dort tun und wohin sie im Internet gehen. Das heißt, man braucht hier zuerst einmal...
Sieben Schritte zum Schutz der Kinder in der digitalen Welt
Ich habe hier sieben Schritte aufgeschrieben, zum Teil aus dem Buch „Die digitale Invasion – sieben Schritte“.
Erstens braucht man eine Vertrauensbasis mit den Kindern. Wenn die Beziehung zu den Kindern gestört ist, wird sowieso alles schwierig. Man muss also eine Vertrauensbasis schaffen, bei der die Kinder merken, dass man sie liebt. Gleichzeitig sollen sie wissen, dass Gefahren bestehen. Das geschieht durch Aufklärung und nicht einfach durch Verbote. Man muss zeigen, wo die Gefahren liegen, und sagen: „Wir lieben dich, deshalb sage ich jetzt Nein.“ Später werden sie das vielleicht besser verstehen, aber jetzt müssen sie einem vertrauen, dass es so ist. Man hat sie auch schon vor anderen Gefahren bewahrt, und das hier ist eine große Gefahr. Wenn das Kind älter wird, kann man mehr und mehr erklären, warum das eine Gefahr ist.
Zweitens müssen wir selbst auf dem Laufenden bleiben, was eigentlich in dieser digitalen Welt geschieht, in der unsere Kinder surfen. Man kann einfach googeln: „Internetrisiken für Kinder“. Es gibt viele Seiten im Internet, die die Gefahren des Internets aufzeigen. Viele Leute haben bereits darüber geschrieben, warnen und die Informationen ins Internet gestellt.
Drittens: Aus Liebe Grenzen setzen, also Nein sagen aus Liebe. Man muss sich von Anfang an klar machen, wie viel Zeit man dem Kind für das Internet zutraut. Je jünger das Kind, desto weniger Zeit sollte es haben. Jemand hat gesagt, Kinder, die noch nicht zehn Jahre alt sind, sollten überhaupt keinen Zugang zu diesen Dingen haben – und das ist sehr klug. Auch Max Koenig hat gesagt, dass Kinder unter zehn Jahren kein Fernsehen schauen sollten.
Manfred Spitzer, der Gehirnforscher, der dieses Buch geschrieben hat, wurde gefragt, wie er das mit seinen eigenen Kindern handhabt. Er sagte, nachdem er erkannt hat, was er über das Denken und das Gehirn weiß, kommt der Fernseher weg. Natürlich gehen seine Kinder auch mal zu Freunden, um etwas zu schauen. Aber sie müssen freundlich klingeln, und was lernen sie dadurch? Freundlichkeit.
Ich glaube, wir tun etwas sehr Gutes, und meine fünf Kinder sind garantiert keine Außenseiter. Das schreibt ein Weltmensch, der nicht gläubig ist, aber ganz klar erkennt, dass Fernsehen eine Gefahr für Kinder ist. Wir haben keinen Fernseher, und Fernsehen ist bei uns die Ausnahme. Dann müssen die Kinder eben zu den Nachbarn gehen, und das ist irgendwie unter Kontrolle.
Vorausgesetzt natürlich, man hat eine gewisse Beziehung zu den Nachbarn. Wie wollen Sie dann mehr Verantwortung geben? Spitzer sagt, wir müssen wissen, was wir kleinen Kindern antun, wenn wir sie an den Fernseher oder Computer gewöhnen. Es ist ein Irrglaube zu meinen, der Computer könnte den „Nürnberger Trichter“ ersetzen, also Wissen einfach reinzuschütten, und dann werden sie automatisch super schlau, nur weil sie einen Computer haben. Das ist nicht der Fall, das hat er in seinem Buch reichlich bewiesen.
Wir müssen uns Alternativen überlegen, Dinge anbieten, die interessanter sind als Fernsehen oder Computerspiele. Das schreibt ein Weltmensch, der keine göttlichen Prinzipien hat. Wie viel mehr sollten sich Christen darüber Gedanken machen! Also: Grenzen setzen. Wenn ich Nein sage, ist das aus Liebe.
Ich weiß, es ist ein Kampf, das ganze Leben der Kinder bis sie groß sind. Es ist ein Kampf, und ich weiß, meine Frau weiß das auch, wie wir diesen Kampf durchstehen.
Viertens: Die sozialen Fähigkeiten der Kinder entwickeln und helfen. Wir müssen schauen, dass wir den Kindern helfen, soziale Fähigkeiten zu entwickeln, Kontakte zu Freunden und anderen Menschen zu pflegen. In der Gemeinde ist das wunderbar. Wir haben viele Kinder, die schon früh lernen, mit anderen Kindern umzugehen und zu spielen. Soziale Kontakte sind wichtig.
Wir hatten da nie Probleme und ich bin sehr dankbar, dass unsere Kinder stark in sozialen Kontakten sind und schnell Freundschaften schließen. Das ist nicht jedem Kind gegeben, aber auch zurückhaltendere Kinder gewöhnen sich mit der Zeit daran. Am besten noch mehr Kinder anschaffen oder, wenn man keine eigenen hat, einige „mieten“, also Freundschaften fördern. Gute Freundschaften im echten Leben aufbauen.
SMS verschicken ist verboten oder nur ganz eingeschränkt erlaubt, zum Beispiel nur zum Informieren „Wir treffen uns dort und dort“. Man könnte eigentlich auch telefonieren, heute ist Telefonieren genauso billig wie SMS, je nachdem, welches Telefon man hat. WhatsApp ist im Prinzip das Gleiche wie SMS. Kinder sollten diese Dinge nicht zu viel benutzen oder gar nicht daran gewöhnt werden. Unser Kind hat ab einem gewissen Zeitpunkt ein Handy bekommen, aber es hält sich in Grenzen, und ich bin sehr froh darüber. Wir sind da sehr konsequent.
Fünftens: Etwas, was der Autor Hart in „Die digitale Invasion“ vorschlägt, ist, dass man, wenn die Kinder ein gewisses Alter erreicht haben, einen schriftlichen Vertrag aufsetzt. Er hat einige Beispiele in seinem Buch, das ich empfehlen kann. Man kann das Buch einfach googeln oder im Buchhandel bestellen. Ein digitaler Vertrag ist ganz einfach.
Zum Beispiel könnte man vereinbaren, dass das Handy jeden Abend um eine bestimmte Uhrzeit ausgeschaltet und auf den Tisch gelegt wird. Je nach Alter des Kindes liegt das Handy am Wohnzimmertisch, in der Küche oder an der Steckdose. Es ist nicht im Zimmer und ausgeschaltet.
Dieser Vertrag kann verschiedene Punkte enthalten. Wenn der Vertrag gebrochen wird, gibt es Konsequenzen. Wenn er eingehalten wird, gibt es Belohnungen. Es ist immer besser, Belohnungen zu geben.
Die Konsequenzen sollten möglichst schnell eintreten: Wenn das Handy heute erst um zehn Uhr ausgeschaltet wurde statt um neun, dann ist das Handy am nächsten Tag weg. Wenn das Kind es nicht einhält, bleibt das Handy länger bei den Eltern.
Solche Regeln sollten einfach sein und nicht zu rigoros. Man kann zum Beispiel nur einen halben Tag das Handy entziehen, je nachdem, wie groß der Verstoß war. Das ist eine gute Hilfe.
Man stellt den Digitalvertrag auf, spricht ihn mit dem Kind durch, und das Kind muss einverstanden sein. Es soll nicht widerwillig unterschreiben, sondern sagen: „Ja, du hast recht. Wir wollen dir helfen, dass du nicht süchtig wirst.“ Kinder, die wissen, dass sie geliebt werden, verstehen das meist. Manchmal sind sie im Moment vielleicht uneinsichtig, aber auf Dauer verstehen sie es.
Es gibt auch Schutzprogramme, die man installieren kann. Da habe ich selbst noch ein bisschen Probleme, aber es gibt gute und weniger gute Programme. Man findet sie im Internet, wenn man nach Schutzprogrammen sucht.
Hier einige Vorschläge: „Be Secure“ (englisch, b-s-e-c-u-r-e), „Safe Eyes“ (englisch, s-a-f-e e-y-e-s) oder „NetNanny“ (englisch, n-e-t-n-a-n-n-y), die „Großmutter des Internets“. Es gibt auch deutsche Programme, zum Beispiel „K9“. Kennt ihr das? K9 habe ich lange Zeit benutzt, das ist recht gut.
Diese Programme kann man auf verschiedenen Geräten installieren: Computer, Handy usw.
Sechstens: Interessiere dich für das digitale Leben deiner Kinder. Das heißt, finde heraus, wo deine Kinder im Internet unterwegs sind und was sie dort machen. Man sollte darauf achten, dass man mitbekommt, wo sie sind.
Es gibt sogar Programme, die man auf Handy oder Computer installieren kann. Diese schicken Links an die E-Mail-Adresse der Eltern und zeigen, welche Seiten das Kind besucht hat. Ein solches Programm heißt „Covenant Eyes“ (englisch).
Das ist natürlich intensiv, wenn man dann viele Links bekommt, aber es ist gleichzeitig ein Schutz für das Kind. Das Kind weiß, dass die Eltern jede Seite nachvollziehen können. Man kann dann Stichproben machen.
Siebtens: Allgemeine Dinge. Es sollte so sein, dass in keinem Kinderzimmer ein Computer, Fernseher, Laptop, iPod oder Handy steht, wo die Kinder allein mit dem Gerät sein können. Wenn sie das benutzen wollen, müssen sie im Wohnzimmer, in der Küche oder an einem Ort sein, wo die Eltern sind. So können die Eltern jederzeit sehen, wie lange das Kind im Internet ist und auch über die Schulter schauen.
Kinder können sehr schnell umschalten, zum Beispiel beim Laptop. Sobald die Eltern kommen, wechseln sie die Seite. Aber man kann einfach nachschauen, welche Programme offen sind.
Dazu drückt man zum Beispiel die Tasten Alt und Tab gleichzeitig, und dann sieht man alle offenen Programme. Man kann auch unten in der Taskleiste sehen, welche Programme geöffnet sind. So kann man genau sehen, was das Kind parallel macht.
Passwörter: Bis zu einem gewissen Alter sollten die Eltern die Passwörter der Kinder kennen – vom Laptop, Handy und anderen Geräten. Das sollte von Anfang an klar sein. Die Kinder müssen wissen: Meine Eltern lieben mich, deshalb müssen sie die Passwörter wissen und jederzeit reinschauen können.
Viel wichtiger ist aber das Gespräch mit dem Kind. Man muss viel mit dem Kind unternehmen und eine gesunde Umgebung schaffen. Kommunikation ist alles.
Kinder, die alleine zu Hause sind und sich alleine beschäftigen, sind besonders gefährdet.
Kinder müssen immer um Erlaubnis fragen: Darf ich jetzt ins Internet? Wenn die erlaubte Zeit noch nicht geklärt ist, dürfen sie nicht einfach ein Gerät nehmen und ins Internet gehen, auch wenn es ihr eigenes Handy ist.
Natürlich hängt das vom Alter ab. Wie man mit 18-jährigen Kindern umgeht, ist anders als mit Zwölfjährigen.
Der Autor schlägt auch ein Kopfhörerverbot vor. Ich habe oft gedacht, Kopfhörer seien gut, weil ich dann nicht die verrückte Musik hören muss, die das Kind hört. Andererseits bedeutet ein Kopfhörerverbot, dass man genau mitbekommt, was das Kind hört.
Das Kind muss im gleichen Zimmer sein wie das digitale Gerät – also im Wohnzimmer oder in der Küche, nicht im eigenen Zimmer.
Das ist sehr wichtig, damit das Kind sich nicht unbeaufsichtigt fühlt und sich nicht mit dem Internetgerät verkriechen kann.
Warnsignale und aktuelle Situation in Österreich
Warnsignale beachten: Kinder, die müde sind, keinen Appetit haben oder alles langweilig finden, ziehen sich oft von der Familie zurück. Das kann ein Hinweis auf eine beginnende Internetsucht sein. Kinder sind müde, weil sie zu wenig schlafen.
Vor einigen Tagen habe ich im Internet gelesen, dass österreichische Kinder das Internet blauäugiger nutzen als Kinder in anderen europäischen Ländern. Vielleicht haben wir das auch schon in den Salzburger Nachrichten gelesen. Österreichische Kinder im Alter von neun bis sechzehn Jahren wurden befragt. Dabei zeigte sich, dass sie besonders anfällig für die Gefahren im World Wide Web sind. Ihre Eltern wissen oft nichts davon.
Gefährlich für Kinder sind vor allem Kontakte mit sexuellen und pornografischen Inhalten, Websites, die zu Selbstmord aufrufen oder sich mit Magersucht beschäftigen, sowie Mobbing. 27 Prozent der Kinder berichten, bereits online und offline gemobbt worden zu sein. Dieser Wert liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt, der bei 17 Prozent liegt.
Das Problem ist, dass sich die Kinder in solchen Fällen nur selten an ihre Eltern wenden, um Hilfe zu suchen. Die Situation in Österreich ist wirklich besorgniserregend, sagt eine Kommunikationsexpertin. Außerdem geben österreichische Kinder sorglos ihre Profile mit Adresse und Telefonnummer in sogenannten Social Networks wie Facebook an. Das dürfen Kinder niemals tun. Telefonnummern und E-Mail-Adressen sollten auf Facebook nicht veröffentlicht werden.
Lange Zeit ist es uns gelungen, unsere Kinder vom Facebook fernzuhalten. Doch sobald sie alt genug sind, ist es schwierig, sie davon abzuhalten. Facebook ist nicht nur Zeitverschwendung, sondern auch gefährlich. Gerade weil sich die Kinder nicht auskennen, glauben sie, dass man nichts geheim halten muss. Sie sind so blauäugig, dass sie alle Informationen offenlegen, sodass jeder sie lesen kann. Sie geben ihre Telefonnummern und Adressen preis und haben dann Kontakte mit Leuten, die sie nicht kennen.
16 Prozent der österreichischen Kinder sind mit pornografischen Inhalten konfrontiert, im Vergleich zu nur 5 Prozent der deutschen Kinder. Ein besonderes österreichisches Problem ist, dass 43 Prozent der Kinder bereits Online-Kontakte zu fremden Personen hatten. 16 Prozent haben sich darüber hinaus auch tatsächlich mit fremden Personen getroffen. Nur 7 Prozent der Eltern sind sich dieser Gefahr bewusst. Es ist offensichtlich ein großes Problem.
Wie soll man damit umgehen? Sollten Bildschirmmedien für Kinder ganz verboten werden? Solange es möglich ist, sollte man das tun. Manfred Spitzer, ein Wissenschaftler, der nicht gläubig ist, schreibt, dass Kinder im Kindergartenalter auf keinen Fall fernsehen sollten. Es gibt keinen Grund, warum ein Kind im Kindergartenalter Fernsehen schauen sollte. Einstiegsdrogen wie "Teletubbies" vor den Fernseher zu setzen, sei unverantwortlich und sogar kriminell, wenn man die Auswirkungen dieser Sendung kennt.
Spitzer schreibt in seinem Buch "Die digitale Demenz" und auch in "Achtung, Vorsicht Bildschirm", dass Kinder, die fernsehen, eher Außenseiter sind als diejenigen, die nicht fernsehen. Warum? Weil ihnen die soziale Kompetenz fehlt. Sie sind nicht so sozialfähig wie Kinder, die nicht fernsehen. Kinder, die nicht fernsehen, sind mehr auf andere Kinder ausgerichtet und haben einen größeren Vorteil in der Gesellschaft, auch in der Kindergesellschaft.
Soziale Kompetenzen erwerben Kinder dadurch, dass sie mit anderen Kindern in der realen Welt zusammen sind, nicht dadurch, dass sie vor dem Fernseher sitzen. Das schreibt Manfred Spitzer.
Müssen wir die Kinder nicht fit für die Zukunft machen? Spitzer sagt ja, aber stellt sich die Frage, wie man das macht. Stellen Sie sich vor, es gibt flächendeckend Autos, aber keinen Fahrunterricht in der Schule. Alle fahren Autos, aber in der Schule gibt es keinen Fahrunterricht. Warum nicht? Sollten wir den Kindern nicht schon in der Volksschule Fahrunterricht geben? Müssen wir nicht schon im Kindergarten damit anfangen?
Genauso könnte man fragen: Warum fangen wir nicht im Kindergarten mit dem Computer an? Das ist unsinnig. Ist das Internet nicht eine großartige Möglichkeit für die Bildung unserer Kinder? Spitzer ist sehr skeptisch. Er nutzt das Internet als Wissenschaftler, aber er weiß genau, was er sucht, und kann sich die fehlenden Informationen schnell beschaffen. Das ist sehr angenehm.
Wenn Schüler jedoch nichts wissen, nützt ihnen das Internet wenig, weil sie vor allem ungefilterten Schrott finden. Sie können nicht filtern. Sie googeln irgendetwas, können aber nicht unterscheiden, welche Informationen wirklich wichtig sind. Ihnen fehlt die Kompetenz dazu.
Ein gutes Buch, das den Lernwilligen an die Hand nimmt und die Dinge in der richtigen Reihenfolge und interessant darstellt, ist als Lernmittel dem Internet haushoch überlegen. Natürlich muss es ein gutes Buch sein. Das schreibt alles derselbe Autor.
Hier stellen sich Fragen, was die Kinder betrifft. Wir müssen die Kinder auf die digitale Welt vorbereiten, aber bitte nicht schon im Alter von neun Jahren. Das ist viel zu früh. Oft kommt das Kind nach Hause von der Schule und sagt, dass alle anderen ein Handy, ein Smartphone oder einen Laptop haben und nur ich nicht. Meistens ist es nicht so, dass nur ich keines habe. Oft haben andere Kinder auch keines.
Es ist wichtig, den Kindern zu zeigen, dass sie einen großen Vorteil haben. Die anderen verblöden durch diese Dinge, und sie selbst werden klug. Natürlich schauen die Kinder bei anderen ab und bekommen von ihren Freunden oft auch Dinge mit. Das neunjährige Kind wird zuhause erzählen, was es im Unterricht erlebt hat und was die anderen ihm auf dem Handy oder iPod gezeigt haben.
Deshalb ist es ganz wichtig, dass wir beten und eine gute Beziehung zu den Kindern aufbauen. Das ist das Wichtigste: Die Kinder merken, dass ihre Eltern sie lieben, für sie beten, gemeinsam die Bibel lesen und ganz andere Voraussetzungen schaffen. Das Kind spürt, dass die Eltern es gut meinen.
Ich weiß, dass es ein Kampf bleiben wird, aber es geht nur auf dieser Schiene. Es gibt keinen anderen Weg. Es ist keine Lösung, dem Kind einfach nachzugeben und ihm das Handy zu kaufen, nur weil es lange Druck gemacht hat. Dann hat es sofort sein Internethandy oder seinen iPod und so weiter.
