Ich möchte Sie heute zum dritten Adventssonntag grüßen.
Mit dem Wort „Bereitet dem Herrn den Weg“ sind all Ihre Vorbereitungen jetzt zum Fest das Wichtigste. Es geht darum, Jesus, den König und Herrn, zu empfangen und aufzunehmen.
Wir wollen miteinander das Lied „Menschenkinder“ von Ernst O. singen, Lied Nummer 9. Wir singen alle vier Verse zur Begleitung des Klaviers. Nach dem ersten Vers machen wir einen Schritt nach dem ersten Einsatz.
Mit dem Lied „Menschenkinder“ wollen wir schnell und bald mehr kleine Wunder erleben.
Ab jetzt wollen wir das so gestalten, dass den zweiten Vers nur die Männer singen.
Herr Reiter, auf ein „Bereitet den Weg“: Der große König macht seine Steige, bringt allen, was er hat, und macht alle Männer bereit, seine Macht zu zeigen. Die Niedrigen stehen bereit, was auch immer passiert.
Gleich danach singen die schönen Frauenstimmen.
Und das Gebet im vierten Vers singen wir miteinander: „Mache mich arm, Sohn dieser ganzen Welt.“
Amen.
Adventliche Einstimmung und gemeinsames Singen
Was wir wollen: mit Gott reden im Gebet
Lieber Herr, wir freuen uns sehr an diesen Tagen der Adventszeit. Doch es soll nicht nur eine äußere Vorbereitung auf das Fest sein. Vielmehr möchten wir jetzt, ganz besonders hier in diesem Gottesdienst, Dir begegnen und Dein Wort hören. Wir wollen von Dir aufgerichtet und erquickt werden.
Unter diesem Morgen bewegt uns vieles. Wenn wir vor Dich treten, wird uns bewusst, was bei uns in Unordnung ist, wo wir Dich betrübt haben und wo wir Dein Wort gebrochen haben. Auch die, die untreu gewesen sind, bitten wir: Herr, vergib uns alle unsere Schuld. Du musst sie wegnehmen, Du musst vergeben, Du musst sie auslöschen.
Dann wollen wir Dich ganz neu in unserem Leben aufnehmen als unseren Herrn, als den, der gebietet. So wollen wir an diesem Morgen Dich preisen und loben, uns an Deiner Nähe freuen und Dir danken, dass Du bei jedem von uns jetzt einkehren willst.
Du weißt auch, welche Last wir mitgebracht haben. Wir wollen sie Dir in der Stille sagen. Wir beten in der Stille.
Gebet und geistliche Vorbereitung
Komm, o mein Heiland Jesus Christ, mein Herzens Tür, dir offen ist.
Armin, jetzt ist es wieder schön, dass wir so einen großen staatlichen Chor haben. Er wird uns mit dem Gloria grüßen.
Am Aussehen. Spiel. Nein, ja ja. Auf und ab. V. Und? Was großen Stunden ein O. So durchgehen lassen und sein Leben?
Maria, hallo. Na hallo. Ahh, hallo.
Tradition und kulturelle Eigenarten im Advent
Typisch deutsch, sagen manche, wenn sie etwas kritisieren wollen, das uns eigen ist. Sicher haben wir manche eigenartige Gewohnheiten. Dazu gehört auch, dass wir Advent feiern. Unter vielen Christen weltweit ist das gar nicht so bekannt und vertraut – und ich liebe es.
Heute, am dritten Advent, steht traditionell die Gestalt Johannes des Täufers im Mittelpunkt. Ich lese aus Matthäus Kapitel 3 von seiner Predigt. Johannes ist keine finstere Gestalt, sondern erinnert daran, dass Jesus in unserem Leben eine grundlegende Veränderung bewirken will.
Diese Veränderung darf nicht nur ein äußerlicher Wechsel sein, also oberflächlich. Vielmehr muss sie zu einem ganz neuen Wesen führen.
Johannes der Täufer als Wegbereiter und Mahner
Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von Judäa. Er sprach: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“
Denn er ist der, von dem der Prophet Jesaja gesprochen hat. Er sagte: „Es ist die Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht eben seine Steige.“
Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden. Seine Speise waren Heuschrecken und wilder Honig.
Da kamen Menschen aus der Stadt Jerusalem, aus ganz Judäa und allen Ländern am Jordan zu ihm hinaus. Sie ließen sich von ihm im Jordan taufen und bekannten ihre Sünden.
Als Johannes viele Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen sehr deutlich. Er redete hart, weil es Leute waren, die das Wort Gottes kannten und sich als Eigentum Gottes ansahen.
Er sagte: „Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße! Denkt nur nicht, dass ihr bei euch sagen könntet: ‚Wir haben Abraham zum Vater.‘ Denn ich sage euch, Gott vermag aus diesen Steinen Kinder Abrahams zu erwecken.
Schon liegt die Axt an den Wurzeln der Bäume. Darum wird jeder Baum, der keine gute Frucht bringt, abgehauen und ins Feuer geworfen.
Ich taufe euch mit Wasser zur Buße. Der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
Er hat seine Wurfschaufel in der Hand, er wird seine Tenne reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln. Die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.“
Gemeinsames Singen und Reflexion
Nun wollen wir mit Ihnen wieder ein schönes Adventslied singen, das leider vielen unbekannt ist. Es ist eigentlich, wenn man es genau betrachtet, überhaupt kein typisches Adventslied. Sie können es das ganze Jahr über singen. Es enthält nichts, was an Weihnachtsbaum, Kerzen oder Adventskranz erinnert. Das Lied 402 wollen wir wieder so aufgeteilt singen. Wenn Sie die Melodie nicht kennen, macht das nichts – wir ziehen Sie mit.
Wir beginnen mit dem ersten Vers.
Lieder von Paul Gerhardt sind immer so schön, weil sie ein ganzes Stück Lebenserfahrung aufnehmen und im Hintergrund haben. Er hat auch viel Not durchlitten. Man kann das an der Schönheit unseres Landes im Dreißigjährigen Krieg sehen, der durch Zerstörung, den Verlust seiner Familie und Todesnot geprägt war.
Jetzt singen die Frauen den zweiten Vers:
„In der Welt ist alles nichtig.“
Wir können im Leben hohe Positionen erklimmen, zum Beispiel General Manager eines Riesenkonzerns werden. Doch wir sind nur ein Stückchen armer Erde. Sie können in Ihrem Leben eine schöne Familie gründen, doch wir bleiben ein Stückchen armer Erde. Wenn Sie das nicht mehr wissen, werden Sie nicht verstehen können, wie die Freude darin liegt, dass Jesus seinen Segen in das legt, was wir tun – sei es unsere Berufsarbeit oder das Familienglück.
Nun singen die Männer den dritten Vers.
Gemeinsam singen wir nun, wie er bei uns allen einziehen will: Jesus, daher vor.
Einführung in die alttestamentliche Epistel und deren Bedeutung
Nun haben wir das neue sogenannte Kirchenjahr, das im Ersten beginnt. Die Predigttexte stammen aus der sogenannten altkirchlichen Epistelreihe. Das bedeutet, es sind heute Briefe, zum Beispiel 1. Korinther 4,1-5.
Sie wissen, dass ich in diesen Adventssonntagen sonst immer sehr die prophetischen Weissagungen des Kommens Jesu schätze. Aber es ist auch gut, dass wir wieder auf dieses Wort hören.
Dort heißt es: "Haltet uns jedermann für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse." Nun fordert man von den Haushaltern nicht mehr, als dass sie für treu befunden werden.
Mir aber ist es gering, von euch oder von einem menschlichen Gericht gerichtet zu werden. Er sagt also nicht, dass er sich gegen das Richten wehrt. Er meint, ihr könnt mich kritisieren, wie ihr wollt. Ich fürchte das nicht.
Auch richte ich mich selbst nicht. Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt. Der Herr aber ist der, der mich richtet.
Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt. Er wird auch ans Licht bringen, was im Finsteren verborgen ist. Und er wird das Trachten der Herzen offenbar machen.
Dann wird jedem von Gott sein Lob zuteilwerden.
Persönliche Geschichte zur Weihnachtszeit und Bedeutung von Geschenken
Ein Kollege von mir hat mir eine nette Geschichte erzählt. Er hat am Rand der Alp im Täle sein Pfarramt. Und wie das manchmal so bei Adventspredigten ist, möchte man die Sache nicht zu scharf und überdeutlich ansprechen. So hat er in seiner Predigt gesagt, dass die Geschenke eigentlich gar nicht so wichtig seien.
Er und seine Frau hätten deshalb beschlossen, den Kindern dieses Jahr an Weihnachten gar nichts mehr zu schenken. Sie sollen sich wieder ganz auf das eigentliche Weihnachten freuen.
Er konnte nicht ahnen, was er damit anrichtete. Denn als der Morgen des Heiligen Abends dämmerte, klingelte es am Pfarrhaus, und das Klingeln hörte den ganzen Tag nicht auf. Eine unendliche Karawane brachte Geschenke für die armen, armen Pfarrerskinder.
Die Geschichte kann ich jetzt erzählen, weil sonst meine Kinder gesagt hätten: Warum predigt der das nicht? Das ist doch schön, wenn man einander Liebe und Freude bringen kann, wenn man ausdrückt, was einen erfüllt. Die Geschenke sind doch schön, und sie gehören dazu.
Wie ist das bei Ihnen zu Hause, wenn die Kinder an ihren Weihnachtsgeschenken basteln? Und dann einen Zettel außen an die Tür hängen mit der Aufschrift „Betreten verboten“? Ganz aufgeregt flüstern sie immer wieder: „Da wird sich die Mutter aber freuen, wenn sie sieht, was ich Schönes für sie gemalt habe!“ So etwas Schönes, wenn man das ausdrücken kann und einander Liebe schenkt.
Ich weiß, dass Sie als Eltern kein kaltes Pfarrerherz haben. Sie haben sicher schon lange für Ihre Kinder Kartons und Tüten versteckt, da, wo die Kinder nicht hingucken dürfen. Bald wird das Weihnachtszimmer geschmückt. Das ist doch alles schön. Sie überlegen sich ja, wem Sie noch Freude schenken können, wem Sie noch Liebe weitergeben möchten.
Darüber möchte ich jetzt zuerst mit Ihnen reden.
Die wahre Bedeutung von Geschenken und das göttliche Geheimnis
Wir können viel, viel Schönes weitergeben, wirklich viel Schönes. Das ist mein erster Punkt.
Wenn man in den Nachrichten oder in der Zeitung liest, dann hört man oft, dass es in unseren Städten wieder sehr wild zugegangen ist, besonders beim Einkaufen. Das Gedränge in den Straßen und Geschäften ist groß. Manche sprechen von einem Kaufrausch – aber es ist ein schöner Rausch. Die Leute strengen sich an und bemühen sich sehr. Man kauft ja meistens nicht nur für sich selbst, sondern für andere.
So geht es meiner Frau und mir seit unserer Hochzeit: Wir sagen oft, dass wir eigentlich nichts mehr brauchen. Wir brauchen uns kaum noch etwas zu schenken. Was sollen wir uns denn noch kaufen? Unser Haus ist schon voll, wir können nicht mehr anbauen. Es gibt genug Dinge im Haus – was soll da noch dazu kommen? Was soll man auf dem Markt der Eitelkeiten kaufen? Gold, ein Trimmdichgerät oder ein Video? Wir haben doch schon alles, was wir zum Leben brauchen.
Heute werden wir bei dem Wort von Paulus daran erinnert, was das Wichtigste an Weihnachten ist: Dass wir ein unvergleichliches Geschenk weitergeben. Sie haben ganz recht: Bei den vielen materiellen Gütern sind wir irgendwo gesättigt. Vielleicht regt es uns noch kurz auf, wenn jemand sagt, es gibt etwas Neues. Aber irgendwann denken wir auch: Halt mal, jetzt ist genug. Wir haben schon viel zu viel von den Gütern. Wir können sie gar nicht mehr gebrauchen oder verwerten.
Paulus erinnert uns daran, dass wir eine große Gabe weitergeben. Wir sind Verwalter der göttlichen Geheimnisse. Heute Morgen im Gottesdienst soll das besonders wichtig werden: Verwalter der göttlichen Geheimnisse.
Beim Wort „Geheimnis“ denken wir oft missverständlich. Viele meinen: Ach so, das ist alles ganz geheimnisvoll, top secret, das kann man nicht herausfinden, das ist uns verborgen und verhüllt. Aber das ist nicht gemeint. Sondern es ist wie bei Weihnachtsgeschenken: Sie sind in einer unscheinbaren Tüte verpackt. Wenn man sie anschaut, denkt man gar nicht daran, dass etwas Kostbares darin steckt.
So ist es auch in diesen Weihnachtstagen. Viele Menschen um uns herum ahnen gar nicht, was für ein Schatz uns im Evangelium gegeben ist. Ich habe oft den Eindruck, dass Menschen ohne kirchlichen Glauben diesen Schatz viel besser erkennen. Ich freue mich jedes Mal, wenn so viele Menschen nur am Heiligen Abend zur Kirche kommen, weil sie spüren: Jetzt kommt das Wichtigste.
Aber die Christen wissen das oft gar nicht mehr. Wir hören Woche für Woche Gottes Wort, und uns wird dieses Geheimnis so alltäglich, dass wir es kaum noch wahrnehmen.
Was meint Paulus mit dem Geheimnis, von dem er redet? Was ist das, was in diesen Adventssonntagen und am Christfest verkündet werden muss? Gott erzählt in der Geburt von Jesus nicht einfach eine idyllische Kindergeschichte. Nein, Gott will mit dieser Welt Frieden machen. Er sucht Menschen, die nicht nach ihm fragen und ihn nicht kennen. Gott läuft ihnen nach, weil er eine unvorstellbare Liebe für sie hat.
Noch einmal zum Wort „Geheimnis“: Ein Geheimnis muss erklärt werden. Es muss einem aufgeschlossen werden. Wenn Ihnen dieses Geheimnis plötzlich aufblitzt, wenn es sich öffnet und der Geist Gottes es Ihnen erhellt, dann begreifen Sie es auf einmal. Sie sagen: Das ist in der Tat die Mitte meines Lebens, meine Freude, davon lebe ich.
Jesus ist nicht nur das Kind von damals. Jesus ist heute da als Herr. Er löst die Schwierigkeiten meines Lebens. Und wenn ich sterbe, falle ich in die Hände Jesu. Das ist das Weihnachtsgeheimnis: Dieser Jesus kommt zu uns. Er hat sich angekündigt.
Das dürfen wir weiter sagen. Wir wollen andere nicht schlechtmachen – das mit den Geschenken und den Weihnachtsbräuchen. Aber wir sollten uns Zeit nehmen, Verwalter des göttlichen Geheimnisses zu sein. Wir sollten Menschen immer wieder mit ganz schlichten, einfachen Worten darauf hinweisen.
Sagen Sie zum Beispiel, wenn Sie jemanden am Krankenbett besuchen: Wissen Sie eigentlich, dass Jesus jetzt bei Ihnen ist? Dass Jesus auch alle fehlerhaften Entwicklungen Ihres Lebens in einem Augenblick abbrechen kann? Dass er unser Leben von Grund auf verändern und erneuern kann? Er kann unseren Streit beenden, das Böse aus unserem Herzen herausnehmen und uns zu neuen Menschen formen.
Beispiel aus Ostafrika und die Kraft des Evangeliums
In den letzten Tagen hatte ich eine ganz wunderbare und reiche Zeit in Ostafrika. Ich war dort aufgrund einiger dringender Notfälle und habe bei dieser Gelegenheit auch eine ganze Reihe unserer Entwicklungshelfer getroffen.
Darf ich Ihnen von einem jungen Mann erzählen? Er ist noch keine 30 Jahre alt und heißt Michael Nieswand. Michael kümmert sich um Straßenkinder, das sind obdachlose junge Burschen. In Eldoret sind das oft harte Jungs, die von Kriminalität leben.
Dieser Michael Nieswand ist als junger Mann hinausgegangen, weil ihm Jesus etwas aufs Herz gelegt hat. Er erzählt mir: „Ich muss dir etwas sagen. Ich bin in meine alte Heimat zurückgekehrt und war entsetzt, was die Leute dort als Predigt vorgesetzt bekommen. Die Menschen haben doch ganz andere Probleme: Wie gehen sie mit Krankheit und Gesundheit um? Wie gleichen sie Spannungen im Beruf aus? Wie lösen sie Eheprobleme? Ist das Christentum zu einem Wohlstands-Christentum geworden? Wissen die Menschen denn überhaupt noch, dass die größte Gabe dieser Welt Jesus ist?“
Man muss sagen, bei uns gibt es eine Sattheit. Man möchte das Evangelium nicht mehr hören, weil man es schon so oft gehört hat. Michael erzählt weiter: „Ich war ein junger Mensch, meine Eltern waren wohlhabend. Als ich noch zur Schule ging, haben sie mir ein Auto geschenkt. Trotzdem habe ich mit Selbstmordgedanken gespielt, weil ich gemerkt habe: Mein Leben ist wertlos, auch wenn ich alle Güter dieser Welt besitze.“
Dann war er bei einer Zelt-Evangelisation. Plötzlich hat es bei ihm aufgeleuchtet: „Wie Jesus mich liebt! Mein Leben hat einen Wert, den Gott hineinlegt. Jesus ist der Beweis der Liebe Gottes. Ich bin von Gott angenommen, ich darf leben. Darum möchte ich mein Leben jetzt noch einmal ganz neu in der Liebe verströmen.“
Michael erzählt weiter: „Ich dachte, ich könnte es einfach darauf reduzieren, wie ich die Straßenkinder in Eldoret aufsammle. Viele von ihnen kommen sogar aus reichen Familien. Auch unter Afrikanern gibt es reiche Leute. Aber ihr Leben ist wertlos. Ich kann ihnen nur eins zeigen: Jesus liebt dich! Wenn sie dann anfangen, ihre Gaben wieder zu entdecken, zum Beispiel in einer Kfz-Werkstatt, und mit ihren Fähigkeiten arbeiten, erkennen sie: Mein Leben hat einen Sinn, weil Gott mein Leben wertvoll und brauchbar macht.“
Sehen Sie, das sollen wir miteinander teilen in diesen Weihnachtstagen. Wir sind Verwalter dieses göttlichen Geheimnisses, dieses Weihnachtsgeheimnisses.
Ich möchte Sie immer wieder bitten, in aller Schlichtheit dabei zu bleiben. Das, was Paulus als die Mitte des Evangeliums bezeichnet hat, ist das Wichtigste. Ich möchte allen Menschen nur eines erzählen: Die Liebe Jesu ging so weit, dass er am Kreuz für die Schuld der Menschen stirbt.
Wenn man sich bewegt fühlt, sagt man: „Da will ich meine Schuld auch bei dir ablegen.“ Wir danken, wenn unser Verhältnis zu Gott wieder ganz neu werden darf. Wir dürfen heimfinden, erlöst sein und Gottes Kind werden – sein Eigentum.
Wir sind Verwalter des göttlichen Geheimnisses.
Aufforderung zur Treue und Engagement im Glauben
Nun zu meinem zweiten Punkt: Ich nehme es gerne etwas lockerer, damit wir bei der Sache bleiben und nicht drumherumreden. Wir sollen mit diesem Thema richtig umgehen, so wie ich die Predigt angekündigt habe. Großer Umsatz und gutes Geschäft – vielleicht denkt jetzt jemand, es geht hier nur um die Weihnachtseinkäufe?
Ich möchte Sie bitten, in diesen Tagen ein wenig von den Geschäftsleuten zu lernen und zu studieren. Ich bewundere sie wirklich. Wie sie arbeiten! Gerade in diesen Tagen können sie kaum noch etwas schaffen, denn alles konzentriert sich auf diese wenigen Wochen. Dann muss alles fertig sein, und alles muss erledigt werden.
Ich hatte auch Verwandte, die ein Geschäft hatten. Mein Großvater führte ein Geschäft, und oft war es in meinem väterlichen Elternhaus so, dass der Heilige Abend gar nicht gefeiert werden konnte, weil die Menschen im Geschäft alles wollten. Aber ein richtiger Geschäftsmann tut alles für sein Geschäft. Er sagt: Die Kunden müssen bedient werden. Davon kann man lernen. Gute Kaufleute geben ihren Kunden Sonderrechte.
Ein guter Kaufmann sagt zum Beispiel: „Gnädige Frau, das steht Ihnen prima, das müssen Sie anziehen.“ So gefällt mir das! Der Kunde fühlt sich geschmeichelt. Es geht nicht darum, jemanden tölpelhaft zu überreden oder ihm etwas aufzuschwatzen, wie wir sagen. Es geht nicht darum, mit Tricks zu arbeiten. Vielmehr freut sich der Kaufmann, wenn er seine Waren nicht nur im Regal gestapelt hat, sondern wenn sie zu den Leuten kommen und die Leute Freude daran haben.
Mir macht es zu schaffen, wie wir uns in diesen Adventstagen bedienen lassen. Wir sitzen da immer wieder schön zusammen, und ich habe gespürt, dass meine Seele erquickt wurde. Dafür habe ich heute nicht gepredigt. Sondern ich möchte, dass Sie das als Verwalter des göttlichen Geheimnisses sehen. Gott hat es uns doch erschlossen. Es ist nun an uns, es weiterzutragen.
Im Griechischen steht in diesem Zusammenhang das Wort Ökonom – ökonomisch als ein wirtschaftlich denkender Mensch. So sollen wir es unter die Leute bringen. Erzählen Sie es doch ganz schlicht Ihren Kollegen und Nachbarn, so wie Sie es erlebt haben.
An dem Wort „Haushalte“ kann man viel aufhängen. Es fällt mir schwer, mich hier auf Weniges zu beschränken. Wenn Sie ein englisches Testament nehmen, steht dort für „Haushalte“ das Wort „Steward“. Es gibt schon komische Stewards. Wenn Sie zum Beispiel im Flugzeug unterwegs sind, Kopfweh haben, der Mund trocken ist, und dann kommen Sie an die Theke, wo man sagt: „Jetzt gibt’s nichts mehr, erst morgen zum Frühstück!“ Dann sagen Sie sich: „Mit dieser Fluglinie bin ich auch bedient, nie wieder!“
Es gibt aber auch andere Stewards. Wenn Sie zu ihnen kommen, auch mitten in der Nacht, und sagen: „Ich bräuchte gerne etwas zu trinken“, antworten sie freundlich: „Gerne, das mache ich Ihnen mit Freude.“ Das ist Christenart.
Christen sagen: „Ich möchte anderen von meiner Freude mit Jesus weitersagen, nicht mit großen Worten, sondern ganz schlicht. Ich weiß, ich bin geborgen bei ihm, ich darf meine Sorgen bei ihm ablegen. Oder ich bekenne ihm meine Schuld, wenn ich im Leben Fehler gemacht habe.“
Ich möchte ein Steward sein, der die Leute bedient. Ein anderes Bild: Sie kennen doch auch einen Wirt. Ein Wirt muss Freude daran haben, wenn er aus dem Keller alles nach oben trägt und sagt: „Hauptsache, es schmeckt den Leuten! Ich möchte sie bedienen.“
Herausforderungen und Ermahnungen an die Gemeinde Korinth
Warum hat Paulus das im Korintherbrief so stark betont? Jetzt muss ich Ihnen etwas erklären, und zwar zu den Spannungen in der ersten Gemeinde in Korinth.
Korinth ist die einzige Gemeinde im Neuen Testament, von der wir wissen, dass sie mit sehr großen inneren Spannungen zu kämpfen hatte. Plötzlich entstand in der Gemeinde eine Gruppe, die behauptete, sie habe ganz neue, tiefere geistliche Erkenntnisse. Sie sagten, der Apostel Paulus könne ihnen nichts Neues mehr bieten. Sie seien viel tiefer durchdrungen.
Diese Spannungen gipfelten in einer Gruppe, die behauptete, sie könne Zungenreden – die höchste Form der Geistestaufe – und habe dadurch einen unmittelbaren Zugang zu Christus. Die anderen stünden viel tiefer. Was wolle Paulus ihnen da noch sagen?
Paulus beginnt nun ganz langsam mit der Gemeinde in Korinth und sagt: „Liebe Freunde, in eurer Gemeinde gibt es Missstände, und zwar offenbare Sünde. Wenn ihr das nicht bereinigt, kann Jesus nicht mehr wirksam sein.“ Es müsse zuerst Heiligkeit in eurem Leben herrschen.
Dann sagt Paulus etwas Wichtiges: Es liegt ihm nicht an der Wertschätzung der Gemeinde, ob sie ihn gut oder schlecht einschätzt. Das ist ihm völlig gleichgültig. Er steht und fällt vor seinem Herrn und tut seinen Dienst für ihn.
Später sagt er, dass ihm das verständliche Reden am wichtigsten ist. Das sei das Größte, wenn man das Evangelium so weitergibt, dass es auch der Ungläubige verstehen kann. Aber am liebsten möchte er ein Diener Christi sein.
Das griechische Wort, das Paulus benutzt, heißt „hyperetēs“. Wenn man es ins Deutsche übersetzt, bedeutet es eigentlich „Unter-Ruderer“. Damals gab es Galeerenschiffe, auf denen die Ruderer auf drei verschiedenen Ebenen saßen – ganz unten waren die Unter-Ruderer. Das war der unangenehmste Platz, dort gab es keine Lüftung, die Luft war dick und schlecht, und man hatte die stinkenden Füße seines Vordermanns direkt vor der Nase.
Paulus sagt: „Ich will am liebsten, auch wenn ihr alle Höhenflüge erklimmt, euer Unter-Ruderer Christi sein.“ Er möchte seine ganze Kraft einsetzen, damit Christus zu den Menschen kommt.
So war Paulus als Apostel unterwegs. Gibt es etwas Größeres, als die große Botschaft Jesu zu den Menschen zu bringen? Das Evangelium von Jesus zu verkünden?
Er sagt: Ich will ein Unter-Ruderer sein. Wir schaffen, schaffen, schaffen, machen Gänge, gehen Treppauf und Treppab, besuchen Menschen und werden nicht müde. Ich will ein Missionar sein, um Jesu Willen – ein Diener Christi.
Persönliche Erinnerung und praktische Anwendung
An dieser Stelle werde ich immer an meine Studentenzeit erinnert, als ich bei Daimler mehr Geld fürs Studium verdient habe – in der Gesenkschmiede oder auch in der Bohrerhalle 3. Das war gleich nach dem Abitur der Anfang.
Der Meister hat mir einen Werkzeugzettel geschrieben, und ich musste runter zum Materiallager, wo noch das Magazin war. Ich habe meinen Zettel abgegeben, auf dem die verschiedenen Bohrer standen, die ich brauchte. Während ich dort saß, habe ich erst gemerkt, was ein Magazin oder Lager wirklich ist.
Seine Morgenzeitung hatte er auf seinem Facebook liegen. Ich klopfte an die Scheibe, und er schaute ganz ängstlich auf, weil er nicht wusste, dass jemand etwas von ihm wollte. Mürrisch machte er das Fenster auf, und ich schob ihm den Zettel zu. Ich sagte, ich brauche zehn Bohrer. Er antwortete: „Ja, aber du musst zuerst Altmaterial bringen.“
Ich sagte: „Ich habe kein Altmaterial, ich bin neu hier.“ Er entgegnete: „Vorschrift ist Vorschrift“ und klappte den Fensterladen wieder zu.
Und dann? Kannst du vor. So sind auch Christen manchmal wie die Magazinierer. Sie wollen all ihre Regale in Ordnung halten und sind froh, wenn alles schön aufgeräumt ist. Sie wollen nicht, dass etwas dazwischenkommt, wenn es um ihr dogmatisches Lehrgebäude geht. Sobald es heißt: „Ich bin ein guter Christ“, dann ist das für sie genug.
Doch wir wollen doch das Evangelium unter die Leute bringen. Was hat es für einen Sinn, wenn ich meinen Glauben nur im Kopf zurechtmache und den Menschen nicht das sage, was sie brauchen? Wissen wir eigentlich, wie es um uns herum aussieht? Wie die Menschen hungern und verlangen? Wie viele in diesen Tagen Sehnsucht haben und etwas suchen – nach wahrer Liebe? Die wollen hören, dass ihr Leben ganz neu beginnen kann.
Es gibt Menschen, die bis nach Ostasien reisen, um Gott näher zu kommen. Und wir als Christen können doch die Nähe Gottes in Jesus bringen – und wir schweigen.
Das Ergebnis treuer Haushalterschaft
Mein letzter Punkt: Was kommt dabei heraus? Was bewegt die Gemeinde in Korinth? Paulus fragt: Was kommt bei dir heraus? Er sagt: Wenn du immer da bist, sieht das alles so schwach aus. Paulus muss eine eher wenig prägende Gestalt gewesen sein. Offenbar gab es andere, die sich als falsche Apostel ausgaben.
Diese falschen Apostel, wie Paulus sie nennt, stifteten in der Gemeinde von Korinth Unfrieden. Es waren Leute, die viel mehr glänzten und viel mehr Erfolg vorweisen konnten. Paulus sagt zu ihnen: Ganz gleich, wie ihr mich beurteilt oder einschätzt – das ist mir eigentlich nicht wichtig. Es geht ihm nicht darum, Erfolg zu haben.
Ich möchte das Bild vom Haushalt, vom Ökonomen, noch ein wenig korrigieren. Beim Haushalt ist es wichtig, auch Erfolg zu haben. Wer von Ihnen Prokurist ist, weiß: Ich muss als Prokurist Erfolg vorweisen, sonst werde ich gefeuert. Wenn ich Verwalter Christi bin, muss ich auch etwas darstellen. Dann muss das Gemeindeleben florieren. Man muss sagen können: „Schaut mal, das ist eine lebendige Gemeinde, und der packt das richtig an.“ Wenn der kommt, dann hat das Hand und Fuß.
Paulus sagt jedoch: Nein, ich will nur treu sein. Man will von den Haushaltern Jesu nur die Treue. Ich bin so froh, dass Paulus ihnen und mir sagt: Nur die Treue ist wichtig. Das lässt sich zu Lebzeiten nie ausrechnen – was vor Gott wirksam war und was nicht.
In diesen Tagen wird manches lieblos abqualifiziert mit Aussagen wie: „Ach, das ist ja alles nicht, da ist kein Leben, das ist nicht der Sinn.“ Lassen Sie das mal. Ich habe großen Respekt vor einer Dame hier im Gottesdienst, die seit zehn Jahren ihren völlig gelähmten Mann pflegt – in Treue als Verwalterin Gottes. Sie hält das Verwalteramt Gottes aus, ohne große Reden zu halten, und trägt die Last, die Gott ihr auferlegt hat, ohne zu murren.
Sehen Sie Ihre Familien, in denen Sie leben, und Ihre Arbeitsverhältnisse. Seien Sie dort ein treuer Haushalter Gottes. Das mit der Treue und dem Haushalten ist heute eine besondere Note der Christenheit.
Mir macht es Kummer, wie in diesen Weihnachtstagen das Weihnachtsevangelium mit der Brechstange umgebogen wird. Es wird zu einem Sozialevangelium oder gar einer Revolution der Welt gemacht oder zu einem Evangelium für die Hungernden. Das Evangelium hat eine ganz schlichte Botschaft: Jesus ist gekommen, um zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Sehen Sie, das muss man heute verkündigen – ob unsere Welt und Gesellschaft das hören will oder nicht. In unserem Leben ist das der größte Trost geworden. Ich bin überzeugt, dass auf meinem Sterbebett die einzige Botschaft sein wird, die mich tröstet: Jesus hat mir alle meine Schuld vergeben, und ich darf heimkehren in seinen Frieden.
Ich kann mein Leben nicht selbst in Ordnung bringen – das ist die Weihnachtsbotschaft. Christus Jesus ist die einzige Hoffnung der Welt, und es gibt keinen anderen Zugang zu Gott.
Wir wollen treue Haushalter sein und dieses Evangelium unter die Leute bringen. Wir wollen es weiter sagen, so gut wir können.
Mahnung zur Wachsamkeit und Ermutigung im Glauben
Ich habe im Gemeindeblatt erschrocken den Artikel gelesen. Zu unserer heutigen Predigt klang es so, als wäre das Gericht Gottes nicht zu fürchten. Am Ende werde jeder Lob bekommen. Wir werden noch staunen, denn jeder Mensch bekommt am Ende Lob – das hat Paulus nie gesagt.
Paulus hat mit Furcht und Zittern sein Leben geführt. Er wusste, dass er am jüngsten Tag für jedes unnütze Wort Rechenschaft geben muss. Keiner von uns kann vor dem Gericht Gottes bestehen. Aber gerade das macht ihn fröhlich. Jesus starb für meine Schuld. Er ist derjenige, der mich rechtfertigt. Darum ist auch mein Dienst, den ich in aller Schlichtheit und Bescheidenheit als Untergebener tue, nicht vergebens in dem Herrn.
Wir brauchen doch gar nicht jetzt nach großen Posten streben. Bleibe an deinem Platz, sei ein Zeuge Jesu und diene ihm. Ich habe gerade gesagt: In unseren Tagen merkt man bei uns nicht viel von dem Hunger nach dem Evangelium.
Ich las einen Bericht aus Burma. Ein großer Missionsmann hat nach langen vergeblichen Anläufen endlich für sieben Tage mit einer Reisegruppe wieder in dieses verschlossene kommunistische Land Einreise bekommen und hat Christen besucht. Er schrieb einen erschütternden Bericht.
Wie geht es dort den Christen? Sie stehen unter großem Druck der Regierung Burmas, die nun mit den Buddhisten gemeinsame Sache macht. Die Bevölkerung wird verpflichtet, Zwangsopfer für die buddhistischen Tempel zu geben. Die Christen verweigern das und fürchten die Verfolgung, die kommt.
Dann sagt er: „Ich komme in die Gemeinde, und sie ist übervoll. Die Menschen drängen sich, es ist nicht Platz für alle.“ Kommen sie zu Jesus? Ihnen geht es nicht darum, sondern um die Schikane der Regierung zu umgehen. Sie lassen die ganze große Weisheit Buddhas beiseite.
Sie sind erfüllt von der Liebe Gottes, die ihnen in Jesus geoffenbart ist, und sie sagen: „Das ist mein Leben.“ Ich wünsche mir, dass wir heute so Haushalter Gottes sind – treu von Jesus.
Das Geheimnis ist, dass Gott heute Menschen Hilfe gibt, um sie mit anderen zu teilen, damit sie es annehmen und sagen: „Das ist die Liebe, die mein Leben wertvoll macht.“ Armin.
Gemeinsames Singen und Dankbarkeit
Wir wollen noch einmal von dem Lied von Paul Gerhardt singen: "Warum willst du draußen stehen?" Strophe 42, den fünften Vers, singen wir miteinander:
"Nun hast du ein süßes Leben, alles, was du willst, ist dein. Christus, der sich dir ergeben, legt seinen Reichtum bei dir ein."
Oh, so. Oh, oh, hallo.
Darf ich wieder die Frauen bitten, diesen schönen sechsten Vers zu singen? Bevor wir den siebten Vers singen, möchte ich noch sagen, dass ich immer wieder erlebe, in welchen Gefahren Menschen stehen. Zum Beispiel Dr. *** mit seiner Frau und den Kindern. Sie sind zwei Tage nonstop gefahren bis zum See Turkana im Norden, in der Wüste, wo er seinen medizinischen Dienst tut.
Oder die zwei Krankenschwestern, die im strömenden Regen hinausgefahren sind in das Wüstengebiet zu den Omas-Stämmen, wo es nichts mehr gibt als nur noch Sand. Zwölf Stunden Fahrt im Land, das sind zwei junge schwäbische Krankenschwestern.
Aber der Schutz Gottes ist so groß, er ist mir in Jesus zugesagt, weil die Vergebung alles zudeckt. Ich weiß, er macht es nur gut mit mir, und diese Geborgenheit brauchen wir.
Sie wollen mit den Männern den siebten Vers singen:
"Was du Böses hast begangen, das ist alles abgeschafft."
Was sie an einer? Ahh, nicht. Was die? Und alle miteinander den letzten Vers, alle:
"Oh, nein. Was so?"
Abschlussgebet und Segenswünsche
Wir wollen beten. Oft fällt es uns schwer, das richtig zu verstehen, was damals in Bethlehem geschehen ist. Du willst ja nicht bloß in diesem Stall einkehren, sondern in unserem Leben Raum finden. Das ist nicht nur ein religiöser Gedanke, sondern als Herr und König mit ganzer Macht und Größe klopfst du an unsere Tür und möchtest bei uns wohnen.
Was kann größer sein als dieses Wunder, dass wir dich aufnehmen dürfen und dein Eigentum sein können? Das wollen wir auch anderen erzählen – wie alles neu wird mit dir.
Wir bringen dir jetzt das, was uns bewegt: die Schwierigkeiten, in denen wir stehen, aber auch die Menschen, für die wir Sorge tragen und für die wir beten wollen. Uns macht auch die Not dieser Welt zu schaffen, in der so viel Leid und Krankheit herrscht.
Wir bringen dir die Bedrängten, die Betrübten und die Schwermütigen. Aber lass doch in diesen Tagen geschehen, dass Menschen das Geheimnis deines Evangeliums aufgeschlossen wird. Du kannst durch deinen Geist die Augen öffnen, damit sie dich verstehen, dich erkennen, dich preisen und loben.
Herr, schenke uns dies auch so, wie wir feiern – ganz allein oder mit anderen zusammen – damit es hinaus klingt in unsere Welt. Es gibt viele Menschen, auch in unserem Volk, die noch einmal verstehen sollen.
Wir bitten dich für die Christen, die unter Druck leben, zum Beispiel in Burma oder in islamischen Ländern, wo Feindschaft gegen deinen Gottes Sohn herrscht. Gib diesen Christen frohen Mut, auch im Leiden zu bezeugen.
Wir wollen dich bitten für all die Gespräche, die wir heute noch führen. In aller Schlichtheit wollen wir deine treuen Haushalter sein. Wir wollen dein Wort nicht verfälschen, prägen oder verändern, sondern allen weitergeben, dass du gekommen bist als Retter und Heiland der Welt, der die Verlorenen liebt und rettet.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Organisatorisches und Gemeindemitteilungen
Nehmen Sie noch einen Augenblick Platz. Ich habe nur noch eine Bekanntgabe: Wir müssen leider die Straßenverbindung heute in der Königstraße absagen, da die Temperaturen den Einsatz der Posaunen nicht mehr zulassen. Die Taschen bleiben dann hängen, und das klingt zwar immer sehr schön, aber leider ist es jetzt nicht mehr möglich. Schade.
Wer möchte, kann ja bei der Stiftsgemeinde mithelfen und sich dort melden. Die laden immer wieder zu kurzen Einsätzen ein. Es wäre gut, wenn Sie sich dort in Verbindung setzen und sich vorstellen, dass Sie gerne Mitarbeiter sein möchten. Die müssen natürlich wissen, dass Sie sich nicht irgendwie in eine fremde Sekte einreihen. Wenn Sie dann eingeladen werden, können Sie sagen, dass Sie von hier kommen. Das ist schön, wenn Sie von Montag bis Samstag kommen.
Es gibt auch Andachten, bei denen man mithelfen kann, zu verschiedenen Zeiten in der Stiftskirche. Den Notizzettel dazu haben sicher die meisten, aber falls nicht, schauen Sie später nach und fragen Sie nach, ob Sie noch behilflich sein können, zum Beispiel wegen der Weihnachtsgottesdienste. So weiß man, wie und wann jemand von Ihnen es ermöglichen kann.
Wir sind immer froh, wenn Sie den zweiten Gottesdienst um 10:00 Uhr besuchen. Um 5:00 Uhr sollen auch die Kinder ihren Raum haben, aber um 10:00 Uhr ist oft mehr Sammlung da. Wenn Sie irgendwo mit Ihrem Häuschen feiern können, sind wir Ihnen dankbar, wenn Sie um 10:00 Uhr kommen. Wir laden niemanden um 5:00 Uhr aus, aber wenn Sie es ermöglichen können: Der Chor gestaltet den Gottesdienst um 10:00 Uhr und um 5:00 Uhr spielt der Posaunenchor. Auch die anderen Gottesdienste bis in den Januar hinein sind dort vermerkt.
Unser Opfer wollen wir heute für das Help Center in Buchenau geben. Richard Straube war Mitarbeiter im Evangeliumsrundfunk. Gott hat dem Ehepaar keine eigenen Kinder geschenkt – eine schwere Lebensführung, die auch manche unter uns sehr traurig macht. Sie haben Gott gefragt: „Was soll sein?“ Dann hat Gott ihnen aufs Herz gelegt, gestrandete junge Menschen, drogensüchtige und psychisch kranke junge Leute zu suchen. Im Help Center geschieht so viel Wunderbares. Dort liegt auch ein Bericht, in dem ein junges Mädchen so fröhlich lacht und erzählt, wie sie am Ende ihres Lebens war und durch Jesus ihr Leben neu geworden ist.
Auch das Haus des Lebens für junge Mädchen und Frauen, die schwanger werden, ist dort eingerichtet. Wir wollen diese Arbeit mittragen. Vielen Dank für alle Liebe. Die Spendenbox liegt hinten links. Dort finden Sie auch Rundbriefe von Dr. Kilgus, dem Arzt, der dort in Nordpakistan arbeitet. Die ganze Einsamkeit und Arbeit können Sie mit den Materialien zum Lesen mitnehmen.
Getraut werden am nächsten Samstag um 16:00 Uhr Jochen Kerres aus der Liststraße 23, Diplomchemiker, und Ingrid Fidrmuc, Erzieherin aus Heidelberg.
Bestattet wurde in der vergangenen Woche Wilhelm Gleichschreien im Alter von 77 Jahren in der Schickstraße 6. Die Beerdigung findet später statt. Das Wort in seinem unteren 21 lautet: „Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.“ Das soll auch für uns gelten.
Der Herr segne uns reich. Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
Armin.
