Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 34: Das Königreich und der neue Bund.
Zacharias’ Lobpreis auf den kommenden Retter
Lasst uns noch einmal betrachten, wie Zacharias den Messias feiert. Er ist erfüllt vom Heiligen Geist und beschreibt, wie Gott souverän und rettend in die Zeit eingreift.
In Lukas 1, Verse 68-75 heißt es: „Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, dass er sein Volk angesehen und ihm Erlösung geschaffen hat. Er hat uns ein Horn des Heils aufgerichtet im Haus Davids, seines Knechtes, wie er durch den Mund seiner heiligen Propheten von Ewigkeit her geredet hat: Rettung von unseren Feinden und von der Hand aller, die uns hassen, um Barmherzigkeit an unseren Vätern zu üben und seines heiligen Bundes zu gedenken, des Eides, den er Abraham, unserem Vater, geschworen hat. Und uns zu geben, dass wir gerettet aus der Hand unserer Feinde ohne Furcht ihm dienen sollen, in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle unsere Tage.“
Ich hatte das gestern schon erwähnt. In diesem Abschnitt lesen wir von drei Dingen:
Erstens will Gott uns retten von unseren Feinden, die uns hassen. Dabei haben wir verstanden, dass diese Feinde nicht die Römer sind, sondern unsere Sünden.
Zweitens erfüllt Gott den Eid, den er Abraham geschworen hat.
Drittens werden wir gerettet, um Gott ohne Furcht in Heiligkeit und Gerechtigkeit zu dienen.
Die Bedeutung des Exodus und der Befreiung von der Sünde
Ein letzter Blick auf unsere Sünden. Einmal im Jahr sollten die Israeliten das Passafest feiern und sich daran erinnern – an ihren Exodus, ihre Befreiung aus Ägypten.
Wir tun im Abendmahl dasselbe, aber nicht nur einmal im Jahr, sondern öfter. Auch wir erinnern uns. Allerdings erinnern wir uns nicht an den Auszug aus Ägypten, sondern an unseren Auszug aus der Sklaverei der Sünde.
Im Alten Testament brauchte es für diesen Exodus ein Passalamm und einen Anführer. In Jesus finden wir beides: Er ist das Opferlamm Gottes und zugleich der zweite Mose, der uns als Retter vorangegangen ist.
Alles, was wir tun müssen, ist, ihm zu folgen, unserem alten Leben Adieu zu sagen und durch die Taufe symbolisch zu sterben und aufzuerstehen. Das Prinzip lautet: „Durchs Wasser in die Freiheit.“ Mose führt das Volk durchs Rote Meer, und wir werden auf Jesus getauft. So sind wir wirklich frei.
Oder mit den Worten von Zacharias in Lukas 1, Verse 74 und 75: Wir sollen gerettet aus der Hand unserer Feinde ohne Furcht Gott dienen – in Heiligkeit und Gerechtigkeit alle unsere Tage.
Ich weiß nicht, ob du das glauben kannst, was hier steht. Ich meine, dass wir dazu gerettet wurden, Gott in Heiligkeit und Gerechtigkeit zu dienen. Wir sind tatsächlich aus der Hand der Feinde durch unseren Herrn Jesus gerettet worden.
Freiheit und Verantwortung im Neuen Bund
Wenn unsere Feinde die Sünden sind und damit verbunden die dämonischen Mächte in dieser Welt beziehungsweise die böse Lust in mir selbst, dann ist das eine wirklich gute Nachricht. Wir sind frei, wirklich frei. Das Böse hat keine Macht mehr über mich.
Aber Freiheit kommt nie ohne Verantwortung. So wie das Volk Israel Mose folgt, um ihrem Rettergott am Berg Sinai Loyalität zu versprechen und einen Bund mit ihm einzugehen, so sind auch wir durch unsere Bekehrung mit unserem Rettergott in einen Bund, den sogenannten Neuen Bund, eingetreten.
Wozu? Um ihm ohne Furcht in Heiligkeit und Gerechtigkeit alle Tage unseres Lebens zu dienen. Gott kann sich alles erschaffen, was er sich wünscht. Aber es gibt eine Sache, die er sich wünscht und die nur wir ihm schenken können: ein aus Liebe und Dankbarkeit gehorsames Herz.
Heiligkeit und Gerechtigkeit – darin besteht unsere Antwort auf Erlösung und Rettung.
Gottes Ziel mit Israel und der Bund am Sinai
Von Anfang an hatte Gott das Ziel, sich ein besonderes Volk zu erschaffen. Kurz bevor wir in 2. Mose 20 die Zehn Gebote lesen, erhält das Volk Israel eine wichtige Verheißung.
In 2. Mose 19,5-6 heißt es: „Und nun, wenn ihr willig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr aus allen Völkern mein Eigentum sein, denn mir gehört die ganze Erde. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein, das sind die Worte, die du zu den Söhnen Israel reden sollst.“
Ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation – darauf läuft die Weltgeschichte zu. Es ist ein Königreich mit Gott an der Spitze, in dem alle Bürger Priester sind und ihrem Gottkönig persönlich begegnen. Eine heilige Nation ist ein Volk, das, befreit von der Sünde, für seinen Gott ein heiliges Leben führt.
Das war Gottes Ziel mit Israel. Doch Israel als Volk war für Gott nur eine Vorstufe, um diese Idee eines Königreiches von Priestern und einer heiligen Nation über ein kleines Volk hinaus zu einer weltweiten Realität zu machen.
Der alte Bund, den Gott mit dem Volk Israel am Berg Sinai schloss, diente lediglich der Vorbereitung auf das, was noch kommen sollte.
Der Bund mit Abraham als Grundlage des Neuen Bundes
Und das Wesentliche hat mit Abraham zu tun. Was sagt Zacharias in Lukas 1, Verse 72-74? Er spricht davon, Barmherzigkeit zu üben an unseren Vätern und an seines heiligen Bundes zu gedenken. Es geht um den Eid, den Gott Abraham, unserem Vater, geschworen hat. Gott versprach, uns zu geben, dass wir gerettet aus der Hand unserer Feinde ohne Furcht ihm dienen sollen.
Also, 430 Jahre bevor Gott dem Volk Israel das Gesetz gab, schloss Gott mit seinem Freund Abraham einen heiligen Bund. Dieser Bund enthält einen Eid, ein Versprechen. Gott verspricht Abraham in 1. Mose 12, dass alle Völker der Erde durch ihn gesegnet werden.
Diese Verheißung konkretisiert Gott später in 1. Mose 22 auf genau einen Nachkommen. Paulus erklärt uns in Galater 3, wer dieser Nachkomme ist. Bezugnehmend auf 1. Mose 22, Verse 21 und 22, schreibt er im Galaterbrief Kapitel 3, Vers 16: „Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht ‚und seinen Nachkommen‘ wie bei vielen, sondern ‚wie bei einem und deinem Nachkommen‘, und der ist Christus.“
Wenn Zacharias davon spricht, dass wir durch Christus, durch den Messias, von den Sünden befreit werden, um Gott zu dienen, dann ist das nichts anderes als die Erfüllung eines Versprechens, das Gott seinem Freund Abraham gegeben hatte. Durch den einen besonderen Nachfahren Abrahams sollten alle Völker gesegnet werden.
Der Segen des Neuen Bundes und die Verheissung des Heiligen Geistes
Wenn man die Idee des Segens durch das Alte Testament verfolgt und sich fragt, wie dieser Segen im Detail aussieht, dann lesen wir zum Beispiel in Hesekiel 36, dass es bei diesem Segen um die Reinigung von unseren Sünden, die Veränderung unserer Einstellung und den Empfang des Heiligen Geistes geht.
Gott wird unsere Unreinheit wegnehmen. Er wird uns ein neues Herz geben, das für seine Worte empfänglich ist, und uns seinen Geist schenken, damit wir ein gottgewirktes geistliches Leben führen können.
Zum Schluss hören wir den bekannten Text aus Hesekiel 36, Verse 25 bis 27:
„Und ich werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein von all euren Unreinheiten. Von all euren Götzen werde ich euch reinigen, und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben. Ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich werde meinen Geist in euer Inneres geben, und ich werde bewirken, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut.“
Abschluss und Buchempfehlung
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dem Herrn Jesus dafür danken, dass er zum Segen für die ganze Welt geworden ist. Außerdem kannst du dankbar sein, dass du diesen Segen erkennen und erleben darfst.
Das war's für heute? Falls dein Englisch gut ist und du ein großartiges Buch über das Thema Königreich Gottes lesen möchtest, habe ich eine Buchempfehlung für dich. Das Buch fasziniert mich selbst gerade sehr.
Es heißt: Steve Gregg, The Empire of the Risen Sun, Book I, There is Another King.
Der Herr segne dich, lass seine Gnade dich erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen.