Meinerseits möchte ich mich herzlich für diese Woche bedanken, die ich bei euch verbringen durfte. Das ist ein großes Vorrecht. Ich habe mich sehr gefreut und danke euch für alle Gemeinschaft, für alle Segnungen und für alle Gebete.
Morgen werde ich wieder in die Heimat reisen, in die Schweiz. Dabei gibt es einige Dienste, für die ich euch gerne als Gebetsanliegen weitergeben möchte. Zunächst haben wir einige Bücher, die fertiggestellt werden müssen. Es handelt sich um schriftliche Arbeiten, denn wir möchten Bücher herausgeben. Ein Buch über Erwählung ist gerade am Fertigwerden.
Außerdem findet zur Karnevalszeit eine Jugendfreizeit in Höningen statt, die sich mit dem Johannesbrief beschäftigt. Danach steht eine Reise in den Osten, nach Rumänien, an. Dort werde ich Ende dieses Monats und Anfang des nächsten Monats zehn Tage unterwegs sein.
Ich bin dankbar, wenn ihr für all diese Anliegen betet – auch für unsere Familie. Vielen Dank für die Gemeinschaft, die ich bei euch haben darf.
Überblick über den zweiten Petrusbrief und seine zentrale Botschaft
Wir wollen heute Morgen noch einmal den zweiten Petrusbrief, Kapitel 3, aufschlagen.
Wir haben uns ja in dieser Woche schon einigermaßen gründlich mit diesem Brief befassen dürfen. Dabei haben wir gesehen, dass das Zentrum des Briefes Kapitel 2 ist. Kapitel 2 wird umrahmt von der Aufforderung, wach zu werden und ganz wach zu sein. In Kapitel 1, Vers 12 heißt es: „Ich halte es für recht, solange ich in diesem Zelt bin, euch durch Erinnern ganz wach zu rufen.“ Und in Kapitel 3, Vers 1 lesen wir: „Mit diesen beiden Briefen rufe ich euer lauteres Denken durch Erinnern ganz wach.“
In der Mitte steht die Warnung vor falschen Lehren, vor Strömungen, die die Gemeinde Jesu bedrohen. Diese Warnung ist umrahmt von den Aufforderungen, ganz wach zu werden. Noch einmal umrahmt, außerhalb dieser beiden Aufforderungen, finden wir die Aufforderung, fleißig zu sein.
Im Kapitel 1, Vers 5 heißt es: „Ich erinnere daran: Gerade deshalb bringt allen Fleiß auf.“ Und im Kapitel 1, Vers 10: „Darum befleißigt euch, festzumachen euer Gerufensein und eure Erwählung.“ Auch jetzt, am Ende des Briefes, haben wir wieder diesen Aufruf, fleißig zu sein. In Kapitel 3, Vers 14 steht: „Deshalb, Geliebte, befleißigt euch, fleckenlos und ungetadelt von ihm gefunden zu werden, in Frieden.“
Wir wollen uns jetzt heute diesen letzten Abschnitt gemeinsam betrachten: Kapitel 3, Verse 11 bis 18. Angesichts des zukünftigen Eingreifens Gottes gilt es, sich entsprechend zu verhalten – im Blick auf die Ankunft des Tages Gottes und der Neuen Schöpfung.
Die Verheißung der Wiederkunft Jesu und die Herausforderung der Zeitspanne
Wir hatten gestern den ersten Teil des dritten Kapitels betrachtet. Es ging um die Verheißung, dass Jesus wiederkommt. Jesus hat versprochen, dass er zurückkehren wird.
Zwischen dieser Verheißung und heute ist eine beträchtliche Zeit vergangen. Bereits damals, in der Zeit, als Petrus lebte, waren mindestens dreißig Jahre vergangen, seit der Herr Jesus in den Himmel aufgefahren war und seit er gesagt hatte, dass er wiederkommen wird. Doch er kam nicht – dreißig Jahre lang nicht. Mittlerweile sind fast zweitausend Jahre vergangen, und er ist immer noch nicht zurückgekehrt.
Diese verstrichene Zeit kann für Christen zu einem Problem werden. Man fragt sich: Warum lässt der Herr so lange Zeit verstreichen, bis er wiederkommt? Petrus hat uns versichert, dass die verstrichene Zeit kein Zeichen dafür ist, dass Gott vergessen hätte oder untreu gegenüber seinem Wort gewesen wäre. Das haben wir gestern gelesen.
Die verstrichene Zeit ist kein Zeichen dafür, dass Gott einfach verzögert oder zu spät kommt. Vielmehr ist sie ein Zeichen seiner Liebe und Geduld. Er möchte nicht, dass Menschen verloren gehen, sondern dass sie Raum zur Umkehr und zur Buße haben. Das war der Inhalt dessen, was wir gestern betrachtet hatten.
Der Zeitpunkt des Tages des Herrn ist uns nicht bekannt. Aber er wird plötzlich da sein. Der Tag des Herrn beginnt, wenn Jesus wiederkommt – in Macht und Herrlichkeit. Das ist der Tag des Herrn.
Dieser Tag wird dann beginnen und lange dauern. Weil das so sein wird, sollen Christen darauf warten und sich im Blick auf diesen Tag entsprechend verhalten.
Heilige Lebensführung angesichts der Vergänglichkeit der Schöpfung
In den Versen 11 bis 13 des ersten Abschnitts geht es um das Vergehen der Schöpfung. Hier wird uns nahegelegt, eine heilige Lebensführung und rechte Gottesfurcht an den Tag zu legen. Wir lesen:
„Da also dieses alles aufgelöst werden wird, welcher Art solltet ihr sein, in heiliger Lebensführung und rechter Ehrfurcht, erwartend und ereilend die Ankunft des Tages Gottes, mit dem die Himmel brennend aufgelöst werden und die Elemente verbrennen und schmelzen. Wir erwarten aber gemäß seiner Verheißung ganz neue Himmel und eine ganz neue Erde, solche, in denen Gerechtigkeit wohnt.“
Im Blick auf das Vergehen der Schöpfung sollen wir also eine heilige Lebensführung und eine rechte Gottesfurcht zeigen.
Die Apostel hatten bereits von der Wiederkunft gesprochen. Besonders der Apostel Petrus sprach von der Vergänglichkeit aller Dinge. Nun legt er nahe, dass wir entsprechend leben sollen. Es lohnt sich nicht, für das Vergängliche zu leben. Wir Menschen wurden für die Ewigkeit geschaffen und wollen auch für die Ewigkeit leben.
Jeder Mensch weiß im tiefsten Innern, dass er für die Ewigkeit geschaffen wurde. Auch der unerlöste oder nicht bekehrte Mensch hat dieses Bewusstsein der Ewigkeit im Herzen. Jeder Mensch möchte gern ewig existieren. Im Bewusstsein eines jeden Menschen ist es so, als ob er ewig leben würde. Manche glauben sogar, sie würden ewig auf dieser Erde leben, ohne zu sterben, und schieben den Gedanken an den Tod einfach hinaus.
Doch der Mensch muss sterben. Es gibt eine Ewigkeit, und es zahlt sich nicht aus, das Leben nur für die Lust an dieser Welt zu leben. Gott möchte uns für die Ewigkeit haben. Er möchte unsere Gemeinschaft und unsere Liebe, nicht in erster Linie unseren Dienst oder unsere Leistung.
Gott ist kein Leistungsgott, sondern ein Liebesgott und Beziehungsgott. Er möchte Beziehung haben, und das ist viel wichtiger als Leistung.
Der Text sagt uns nun, wie wir sein sollten und warum. Was soll uns motivieren? In Vers 11 heißt es: „Da also dieses alles aufgelöst werden wird.“ Das Wissen um die Vergänglichkeit soll uns motivieren, für die andere Welt zu leben.
Welche Art von Menschen sollen wir sein? Gott schuf den Menschen in seinem Bilde. Dieses Bild Gottes wurde durch die Sünde stark verletzt. Nun beginnt Gott durch die Wiedergeburt etwas Neues.
Wenn Menschen zum Glauben an Jesus Christus kommen – der das vollkommene Ebenbild Gottes war und sich selbst für uns hingegeben hat –, können wir wieder das Ebenbild Gottes erhalten und so werden, wie Gott uns gedacht hat.
Gott möchte in uns das Bild Gottes neu gestalten, damit wir seinem Charakter ähnlich werden. Es heißt in Römer 8,29, dass wir dem Bild des Sohnes gleichgestaltet werden sollen.
Der Text fragt: „Welcher Art solltet ihr sein?“ Das griechische Wort bedeutet eigentlich „welcher Art und Herkunft“ solltet ihr sein? Also: Was für Menschen solltet ihr sein? Woher kommt ihr?
Woher wir kommen, entscheidet, was wir sind. Wenn jemand aus Österreich kommt, nennt man ihn Österreicher. In der Bibel heißt es, dass wir von Gott kommen. Paulus sagt oft, wir sollen als geliebte Kinder wandeln. Unsere Herkunft ist Gott, wir sind seine Kinder.
Deshalb sollen wir uns entsprechend benehmen. So wie man zu seinen Kindern sagt: „Du stammst aus unserer Familie, also benimm dich auch so.“ Wenn die Familie Bauer heißt, dann soll man sich auch so verhalten.
Gott fragt uns: „Wo kommst du her? Bist du ein Kind Gottes?“ Das ist deine Herkunft, deine Art. Lebe entsprechend!
In Epheser 5 heißt es, wir sollen Nachahmer Gottes sein, als geliebte Kinder. Kinder Gottes sollen den Vater nachahmen. Der Vater sagt zum Sohn: „Mach meinem Namen Ehre.“
Weiter heißt es in Epheser 5, dass Unzucht, Unreinigkeit und Habgier nicht bei euch genannt werden sollen, so wie es sich für Heilige geziemt. Ihr seid Heilige. Woher kommt ihr? Von dem Heiligen. Dann soll auch euer Benehmen heilig sein.
In Epheser 5,8 steht: „Ihr wart früher finster, nun aber seid ihr Licht im Herrn.“ Heilig heißt rein und abgesondert. Es bedeutet, etwas aus dem normalen Leben herauszunehmen und für etwas Besonderes zu reservieren – zu heiligen.
Ihr habt vielleicht zu Hause heiliges Geschirr, das nur an Festtagen benutzt wird. So sagt der Herr: „Ihr seid jetzt heilig, eure Lebensführung ist heilig. Ihr seid für Gott zugeordnet.“
Ihr seid nicht mehr Menschen dieser Welt, die der Welt und der Sünde zugeordnet sind. Ihr seid Gott zugeordnet. Deshalb soll auch eure Lebensführung entsprechend sein, abgesondert von der Sünde.
Ganz für Gott da zu sein heißt eine heilige Lebensführung zu führen. Euer Herz soll losgelöst sein von Weltliebe.
Wir dürfen uns fragen: Was sieht die Welt an mir? Sehen andere Menschen, dass ich eigentlich nicht für diese Welt lebe, sondern für die andere Welt? Lebe ich in heiliger Lebensführung?
Rechte Ehrfurcht und das Eilen auf den Tag Gottes
Das Zweite
In rechter Ehrfurcht – hier begegnet uns dieses Wort, das wir bereits öfter bei Petrus gefunden haben. Es wird bei uns mit Gottseligkeit übersetzt, zum Beispiel in der Schlachter-, Elberfelder- und Luther-Übersetzung. Doch Gottseligkeit im Griechischen heißt oi sebbeia. „Oi“ bedeutet gut, und „sebbeia“ bedeutet Ehrfurcht – eine gute, göttliche Ehrfurcht.
Gemeint ist ein Leben in richtiger Frömmigkeit, Ehrfurcht und Gottesverehrung. In rechter Ehrfurcht zu leben heißt also, dass mein Leben sichtbar macht, dass ich den Herrn Jesus Christus bald wiederkommen sehe und ihn verehrend lebe.
Dann heißt es weiter: als solche, die erwarten und ereilen die Ankunft des Tages Gottes – das ist das Dritte. Unsere Lebensweise soll so sein wie die von Menschen, die die Ankunft des Tages Gottes erwarten und beschleunigen. Manche Übersetzungen verwenden hier „beschleunigen“, was ebenfalls passend ist.
Wie erwarten wir den Tag Gottes und wie ereilen oder beschleunigen wir ihn? Hier kommt wieder der Gedanke des Fleißes ins Spiel. Wir sind fleißig und leben auf diesen Tag hin. Das hat nichts mit Werksgerechtigkeit zu tun, wie wir bereits an einem anderen Abend besprochen haben. Es geht nicht um Abplagen oder Abmühen. Gott ist kein Leistungsgott, das haben wir mehrfach im Petrusbrief gesehen.
Doch im Blick auf die Wiederkunft des Herrn ist Fleiß gefragt. Wir legen uns nicht auf die faule Haut und denken: „Hauptsache, ich bin jetzt Christ geworden, und jetzt lege ich mich schlafen.“ Nein! Das griechische Wort hier bedeutet „hasten“, also eilig hinlaufen, hinzueilen, erstreben oder auch ereilen und beschleunigen.
Die letzten beiden Bedeutungen sind hier besonders wichtig: Die Christen sollen auf die Ankunft des Herrn Jesus hinzueilen, als ob sie den Tag des Herrn beschleunigen könnten. So ist es gemeint: Wenn du auf ein Ziel zugehst, bist du schneller dort, wenn du eilst. Das Ziel ist der Tag des Herrn.
Wenn dieser Tag vor uns liegt, dann gehen wir umso schneller darauf zu, dann kommt er schneller. Wir sind sozusagen schneller am Ziel. Natürlich können wir objektiv gesehen den Tag Gottes nicht beschleunigen, aber subjektiv gesehen schon. Wir erfüllen unseren Auftrag etwas emsiger als zuvor.
Wir sind uns bewusst: „Oh, jetzt geht es nach Hause.“ Ein Bruder erzählte einmal, er war Bauer und pflügte mit Pferden. Wenn er am Abend noch eine Runde auf dem Feld drehte und die Pferde merkten, dass es bald nach Hause geht, dann gingen sie schneller. Waren sie noch weit entfernt, machten sie eine letzte Kehre, doch dann gingen sie schneller in Richtung Stall.
Die Pferde waren emsiger, weil sie wussten, dass es bald vorbei ist. So tun auch wir unseren Auftrag jetzt ein bisschen schneller, ein bisschen emsiger. Wir liegen nicht auf der faulen Haut und denken: „Ach, ich bin ja sowieso gerettet, jetzt warte ich einfach, bis die Herrlichkeit kommt.“ Nein, wir sehen, dass der Herr bald kommen wird, und wir sind emsig in der Nachfolge des Herrn unterwegs.
Wir beten auch dafür. Wir flehen: „Herr, komme bald!“ Wir bitten, dass es nicht mehr lange dauert, sondern dass wir bald zu Hause beim Herrn sein dürfen. Die Gemeinde Jesu bringt also den Tag des Herrn gleichsam näher, indem sie ihn herbeisehnt und herbeifleht.
Wir freuen uns darauf und erdulden die Leiden williger, weil es nicht mehr lange dauert. Wenn man leiden muss, ist das schwierig, besonders wenn man nicht weiß, wie lange es dauert. Doch wenn man weiß, dass das Leiden nur noch kurz ist, dann macht es nichts aus.
Das ist auch bei Kindern so. Wenn ein Kind sich an einer Brennnessel verbrannt hat und es tut weh, sage ich: „Kratz jetzt nicht, sonst dauert der Schmerz länger. Warte einfach fünf Minuten.“ Dann juckt und brennt es zwar schrecklich, aber nach fünf Minuten ist der Schmerz vorbei.
Das habe ich meinem Sohn gesagt, und er hat die Zähne zusammengebissen und nicht gekratzt, weil er wusste, dass es nur fünf Minuten dauert. Dann war der Schmerz plötzlich vorbei. Das hilft, wenn man weiß, dass es nicht mehr lange dauert.
So stehen wir mutiger für den Herrn ein und nehmen auch mal Unannehmlichkeiten in Kauf, weil wir wissen, dass es nicht mehr lange dauert, bis der Herr kommt. Wir helfen anderen Menschen, zum Glauben zu kommen. Wir beten um Beschleunigung und leben emsig, um den Tag Gottes zu ereilen.
Die Bedeutung und Folgen des Tages Gottes
Vers zwölf in der Mitte
Was bringt nun dieser Tag mit sich? Was bringt der Tag mit sich? Ich hatte zuvor den Punkt „Welcher Art soll man sein?“ behandelt, und jetzt folgt der Punkt „Was bringt nun dieser Tag mit sich?“
Nun, dieser Tag bringt ein Ende und einen Anfang mit sich.
Vers zwölf beschreibt die Ankunft des Tages Gottes, bei dem die Himmel brennend aufgelöst werden und die Elemente verbrennen und schmelzen. Mit dem Tag Gottes, also mit dem Kommen dieses Tages, werden die Himmel brennend aufgelöst, und die Elemente werden verbrennen und schmelzen. Davon hatte der Autor schon zuvor gesprochen; gestern Abend haben wir es gelesen.
Der Tag Gottes ist das Ziel der Schöpfung. Der ewige Tag Gottes beginnt mit der Wiederkunft des Herrn Jesus. Er beginnt mit der Intervention Gottes in dieser Welt. Ab diesem Zeitpunkt beginnt dann ein ewiger Tag. In Sacharja heißt es, dass es keine Nacht mehr geben wird. Es wird ein Tag ohne Nacht sein, Sacharja 14 beschreibt das. Am Abend ist es Licht, es ist hell, und es bleibt hell – ein Tag ohne Nacht, ein ewiger Tag.
Das ist das Ziel der Schöpfung. Mit diesem Tag werden auch Himmel und Erde vergehen. Nicht sofort im Moment der Wiederkunft Jesu Christi, sondern etwas später. Zuerst richtet er auf dieser Erde sein Reich auf, wie in der Offenbarung steht, und das müssen wir akzeptieren. Dort steht, dass er tausend Jahre regieren wird. Auf dieser Erde wird bewiesen, dass es möglich ist, auch diese Erde, die durch den Sündenfall in Mitleidenschaft gezogen wurde, in Frieden und Sicherheit zu regieren.
Aber nach den tausend Jahren wird ein neuer Himmel und eine neue Erde entstehen. Mit dem ewigen Tag Gottes wird also schlussendlich auch Himmel und Erde aufgelöst, und es gibt einen neuen Anfang. Ein Ende bringt dieser Tag und einen neuen Anfang.
Kapitel 3, Vers 13: Wir erwarten aber gemäß seiner Verheißung „ganz neue Himmel und eine ganz neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ Vielleicht steht bei Ihnen das Wort „ganz“ nicht in der Bibel, aber im Griechischen heißt „keinos“ „ganz neu“. Es gibt zwei Wörter für „neu“ im Griechischen: „neos“ und „keinos“. „Neos“ bedeutet frisch, und „keinos“ bedeutet ganz neu, völlig neu. Das heißt, es geht wirklich um eine neue Schöpfung, einen ganz neuen Himmel und eine ganz neue Erde.
Eigentlich steht das Wort „Himmel“ in der Mehrzahl, weil der Himmel so groß ist, dass man die Mehrzahl verwendet. Im Hebräischen steht das Wort „Himmel“ immer in der Mehrzahl, weil es so viele Sterne und Galaxien gibt. Die Bibel verwendet einfach ein Mehrzahlwort: die Himmel. Die Himmel aller Himmel können dich nicht fassen, oder?
Auch die neue Welt wird sehr groß sein, wahrscheinlich mit großen Galaxien und großen Planeten. Wie das aussehen wird, weiß niemand, aber es spricht hier von einem neuen Himmel und einer neuen Erde. Also ein neuer Planet Erde, so wie wir heute einen Planeten Erde haben, irgendwie anders und doch irgendwie ähnlich. Wie genau, wissen wir nicht, das hat er nicht gesagt. Aber es wird eine Entsprechung zwischen der alten Welt und der neuen Welt geben.
Ein neuer Himmel, also ein neues Firmament mit allem Drum und Dran. Wie das aussieht, weiß niemand, aber es wird eine Entsprechung zwischen Alt und Neu geben, sodass wir sagen können: Das ist irgendwie ähnlich. Es ist der gleiche Schöpfer, der das gemacht hat. Aber der Fluch der Sünde ist weg, und der Fluch der Vergänglichkeit ist weg – ganz neu.
Jesaja 65 spricht davon: „Siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde.“ Jesaja 65, Vers 17: „Siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, und an die früheren wird man sich nicht mehr erinnern, und sie werden nicht mehr in den Sinn kommen. Freut euch und frohlockt ewig über das, was ich schaffe, denn siehe, ich verwandle Jerusalem in Frohlocken und sein Volk in Freude. Ich werde über Jerusalem frohlocken und über mein Volk mich freuen, und die Stimme des Weinens und die Stimme des Wegeschreis wird nicht mehr darin gehört werden.“
Dann beschreibt Jesaja einen neuen Zustand, wobei er selbst nicht genau weiß, wovon er schreibt. Er beschreibt nur einen neuen Zustand. Die Bibelausleger tun sich schwer damit, wann Jesaja vom tausendjährigen Reich und wann von dem neuen Himmel und der neuen Erde spricht. Das geht ineinander über, es gibt keine klare Grenze. Jesaja selbst wusste das nicht; er schrieb nur das, was Gott ihm geoffenbart hat.
Jesaja musste als Prophet so weit in die Ferne blicken, dass er nicht unterscheiden konnte zwischen dem tausendjährigen Reich und dem ewigen Zustand. Deshalb haben die Bibelausleger Schwierigkeiten, weil Jesaja selbst das nicht klar unterscheidet. Im Buch der Offenbarung haben wir jedoch eine klare Unterscheidung.
Jesaja 65, Vers 25: „Wolf und Lamm werden zusammenweiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, und die Schlange wird Staub ihre Speise sein. Man wird nichts Böses tun und kein Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berge“, sagt Yahweh. Das bezieht sich entweder auf das tausendjährige Reich oder auf die Ewigkeit – so oder so, oder beides. Jesaja konnte das nicht unterscheiden.
Jesaja 66, Verse 22 bis 24: „Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir bestehen, so wird euer Same, eure Nachkommenschaft und euer Name bestehen. Und es wird geschehen, von Mond zu Mond, von Monat zu Monat, von Neumond zu Neumond, von Sabbat zu Sabbat wird alles Fleisch kommen, um vor mir anzubeten“, sagt der Herr. „Und sie werden hinausgehen und sich die Leichname der Menschen ansehen, die von mir abgefallen sind, denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen, und sie werden ein Abscheu für alles Fleisch sein.“
Hier haben wir wieder das Gleiche: Jesaja spricht einerseits in der Sprache der alten Welt und spricht doch von einem neuen Himmel und einer neuen Erde. Die Ausleger tun sich schwer, denn er sieht beides verschwommen in einem. Den Zustand und das tausendjährige Reich sieht er einfach in weiter Ferne als eine herrliche Zukunft und kann das noch nicht genau unterscheiden.
Die neue Welt tritt mit der Wiederkunft Jesu Christi ein: zuerst das tausendjährige Reich und dann der neue Himmel und die neue Erde. Das erfahren wir aus der Offenbarung des Johannes.
Ich möchte hier vorlesen, ihr müsst nicht mitlesen: Offenbarung 20, Vers 11: „Und ich sah einen Thron, einen weißen und großen.“ Dort sieht der Seher Johannes etwas von dieser neuen Welt. Er schaut hinein und sieht einen Thron, einen weißen und großen – nicht einen großen weißen, sondern einen weißen großen. Zuerst war er weiß, rein, und dann war er auch noch groß.
Und den, der darauf saß, von dessen Angesicht die Erde und der Himmel flohen, und die Stätte für sie wurde nicht gefunden. Nichts mehr wurde gefunden vor ihm, alles verschwindet vor ihm, alles vergeht vor ihm.
Dann heißt es in Kapitel 21, Vers 1: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“ Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, ein neues Jerusalem, wie es von Gott aus dem Himmel herabkam. Sie war bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.
Und ich hörte eine große laute Stimme aus dem Himmel, die sagte: „Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, seine Volksscharen. Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz, denn das Erste ist vergangen.“
Und der, der auf dem Thron sitzt, sprach: „Siehe, ich mache alles neu.“ Er sagt zu mir: „Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und zuverlässig.“ Also eine neue Schöpfung, eine neue Welt, ein neues Universum, eine neue Stadt, ein neues Jerusalem, ein neues Leben in dieser Stadt, ein neues Volk.
Dann beschreibt Johannes, ich lese jetzt nicht alles vor, aber er beschreibt diese Stadt, diese neue Gemeinschaft mit Gott. Zuerst das Aussehen dieser Stadt, ihr Glanz, ihre Herrlichkeit und ihre Außenansicht, die Mauer usw. Dann die Größenmaße dieser Stadt, das Baumaterial dieser Stadt, das Heiligtum dieser Stadt – das war Gott selbst – und das Licht dieser Stadt und die Bewohner dieser Stadt.
In Kapitel 22 beschreibt er das Leben dieser Stadt: das Wasser, die Wasserquelle des Lebens, die Frucht, die Gesundheit, die Führung, die Gottesverehrung, das Licht und die Aufgabe dort in dieser Stadt. Das ist ein wunderschönes Studium, wenn man diese Kapitel studiert. Das ist jetzt nicht unsere Aufgabe, ich wollte nur ein bisschen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen auf diese schöne Zeit hin, auf diese Stadt hin.
Für uns ist wichtig: Petrus und auch Johannes unterscheiden beide zwischen Himmel und Erde, also einem neuen Himmel und einer neuen Erde. Es gibt also ein himmlisches Weltall, mit Parallelen zwischen dem Alten und dem Neuen.
Wir sollen nicht griechisch denken, sondern hebräisch. Die Griechen stellten sich die Ewigkeit als Geistlichkeit vor, wo alles geistlich ist und es keine Materie, keine Stofflichkeit gibt. So muss ich sagen: Es gibt keine Stofflichkeit, alles ist nebulös, eine Seelenwelt, alles flattert herum, und es gibt nichts Festes. So haben sich die Griechen das vorgestellt. Platon war derjenige, der das geprägt hat. Aber das ist nicht biblisch.
Biblisch ist das hebräische Denken, das vom Alten Testament herkommt. Gott sagt uns, dass er, wenn er eine neue Welt macht, auch eine neue Stofflichkeit schafft. Es gibt einen neuen Stoff. Zum Beispiel war der Leib des Herrn Jesus stofflich. Er sagte: „Greift mich an!“ und sie haben ihn angegriffen, sie haben nicht durch ihn hindurchgegriffen. Der Leib war stofflich, fest.
Wenn wir sterben, legen wir den Körper in die Erde, weil wir diesen Körper ehren. Er ist stofflich. Gott wird diese letzten Stoffe dieses Körpers, diese Staubkörnchen, in die er zerfällt, verwenden und verwandeln in einen neuen Körper. Das ist wie in der Natur: Du tust ein Weizenkorn in die Erde, das Weizenkorn ist Stoff. Was passiert? Dann entsteht eine neue Art von Stoff, eine neue Art von Materie, sagen wir, aber es ist Leben, es ist eine Ehre, die daraus hervorgeht. Es ist nicht etwas Geistliches, es ist wirklich etwas Echtes, Stoffliches, es hat Form, aber es ist viel schöner als das Erste. Die Kornähre ist viel schöner als das Weizenkorn.
So ist es auch, sagt Paulus, mit unserem Leib: Unser Leib wird verwandelt werden in einen Herrlichkeitsleib. Er sagt „ein geistlicher Leib“, nicht ein geistlicher Geist, sondern ein geistlicher Leib. Das heißt ein Leib, der durch die Kraft des Heiligen Geistes lebt, nicht Fleisch und Blut. Wir haben jetzt Fleisch und Blut, dieser Leib lebt wegen des Blutes, wegen des Blutkreislaufs in unserem Körper.
Der neue Leib, den wir bekommen, lebt wegen des Geistes, des Heiligen Geistes. Aber es wird ein Leib sein, deshalb ein geistlicher Leib.
Wir dürfen nicht griechisch denken: Wir werden nicht nur Seelen sein, die herumflattern, sondern wir werden Leiber haben nach der Auferstehung.
Wenn der Herr Jesus wiederkommt, geschieht die Auferstehung. Dann werden wir auferstehen und einen neuen Körper bekommen. Dieser neue Körper wird vollkommen sein, er wird glänzen. Er wird so sein wie der Körper des Herrn Jesus, er wird entsprechend sein.
Wir können uns dann mit diesem Körper in der neuen Welt bewegen. Wir konnten uns auch in der alten Welt bewegen, denn der Herr Jesus hat sich mit dem neuen Körper in der alten Welt bewegt, nach der Auferstehung. Das heißt, auch wir können uns mit einem neuen Körper in der alten Welt bewegen. Das geht sehr schnell. Man kann in einem Moment in Australien sein und im nächsten Moment wieder in Europa. Das ist praktisch, oder?
Im tausendjährigen Reich könnte es gut sein, dass wir uns so bewegen. Wir werden immer bei Jesus sein, und doch werden wir mit ihm regieren, sagt Johannes in Offenbarung 20. Wir werden mit ihm tausend Jahre regieren.
Wenn wir tausend Jahre auf dieser Erde mit Christus regieren, dann ist es Tatsache, dass die Gläubigen sich schnell bewegen können, so wie der Herr Jesus sich auf der Erde schnell bewegen konnte. Wie das im Einzelnen aussieht, wissen wir nicht, die Bibel sagt nicht viel darüber. Aber es ist Tatsache: Wir haben einen neuen Leib.
Dann kommt eine neue Welt. Gott wird die Erde ganz erneuern, indem er die alte verbrennt und eine neue daraus macht, aus den Resten. Die Erlösung geht in Stufen voran.
Das ist genauso wie bei der Schöpfung. Als Gott die Erde erschaffen hat, hat er sich sechs Tage genommen. Ich habe mich oft gefragt, warum er gerade sechs Tage genommen hat. Er wollte uns etwas zeigen: Die Schöpfung geht in Stufen.
Zuerst schuf er die Erde und die Ausdehnung, das heißt das Universum. Er schuf zuerst einen Planeten und stellte ihn ins Weltall. Das Weltall hat er auch erschaffen, rundherum. Er schuf nicht zuerst den Mond oder die Sterne.
Wissenschaftler meinen, sie seien sehr gescheit, aber sie können nicht feststellen, wie Gott die Erde erschaffen hat. Das entzieht sich jeder Wissenschaft. Wir sind auf die Bibel angewiesen, die uns Auskunft gibt, wie die Erde entstanden ist.
Gott sagt, er hat zuerst die Erde in den luftleeren Raum gestellt und den luftleeren Raum dazu geschaffen. Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde, den luftleeren Raum – das sind Himmel und Erde.
Dann ist Gott in Stufen vorgegangen. Die Erde war zuerst leer, weil nichts da war. Leer heißt wüst und leer, eigentlich inhaltslos, nicht durcheinander. Gott hat kein Durcheinander geschaffen, sondern Inhaltslosigkeit und Form ohne besondere Form – so heißt es im Hebräischen.
Dann schuf er in Stufen: zuerst das Licht, „Es werde Licht!“ – nicht die Lichtkörper, sondern das Licht selbst.
Dann schuf er die Ausdehnung. Die Erde war mit Wasser umgeben, der Geist Gottes schwebte über der Tiefe. Er hob das Wasser, das Wasser unten, und trennte Wasser oben und Wasser unten. Dazwischen war die Atmosphäre, den Lufthimmel.
Dann teilte er die Wasser auf der Erde: zuerst trennte er die Wasser oben und unten, dann die Wasser unten noch einmal, sodass auf der einen Seite das Meer entstand und auf der anderen Seite das Land.
Offensichtlich gab es zwei Teile auf der ursprünglichen Erde: ein Landteil und ein Wasserteil, das Meer.
Nachdem das fertig war, vergingen drei Tage. Am dritten Tag bedeckte er das Land mit Grün, einem grünen Teppich. Dann war alles grün.
Nachdem Gott also die Szenen geschaffen hatte, füllte er sie. Drei Tage ordnete er, und drei Tage füllte er.
Gott ist ein Plangott, sehr geplant. Das Universum als Szene, dann der Lufthimmel als Szene, wo die Vögel fliegen, und dann Erde und Meer, wo später die Fische im Meer und die Menschen aufs Land kommen.
Zuerst ordnete er drei Tage lang, dann füllte er drei Tage lang.
Am vierten Tag füllte Gott den Kosmos mit Sternen, Planeten und dem Mond.
Am fünften Tag füllte er den Lufthimmel mit Vögeln und das Wasser mit Wassertieren.
Am sechsten Tag füllte er das Land mit Landtieren. Zum Schluss sagte er: „Jetzt mache ich ein Bild von mir selber.“ Das setzte er aufs Land und nannte es Adam. Ein Bild von sich selbst machte er.
Schön, oder? Das war die Krone der Schöpfung, ein Bild von sich selbst. Wahrscheinlich kniete er sich hin, nahm Lehm und formte den Menschen. Dann hauchte er ihm den Atem ins Gesicht.
Er bemühte sich besonders beim Menschen. Bei den Tieren nicht, die wurden einfach Tiere.
Dann, als der Mensch lebte, sprach Gott mit ihm. Er sagte: „Du bist mein Stellvertreter, mein Vizekönig auf der Erde. Ich bin der König, du bist der Vizekönig.“ Die ganze Welt, die Schöpfung, sollte ein Bild von Gott zeigen – herrlich war Adam.
Eva als Gehilfin kam auch am sechsten Tag dazu. Das sind wir Menschen.
Nachdem der Mensch gesündigt hatte, machte der Herr noch einmal ein Bild: Er selbst kam als Jesus Christus, das Bild Gottes. Er wurde Mensch, stellte das Bild Gottes dar, ging ans Kreuz für uns, starb für uns, damit wir den Heiligen Geist empfangen können.
Der Herr Jesus hat alles getan, damit wir erlöst werden. Dann ist er in den Himmel aufgefahren und sandte den Heiligen Geist vom Himmel zu allen, die ihn aufnehmen, bis heute.
So wird jetzt durch den Heiligen Geist das Bild Gottes in uns hergestellt.
Gott geht in Stufen vor: Er beginnt innerlich und erneuert unseren Charakter.
Zuerst macht er uns neu, er gibt uns das Leben Jesu Christi ins Herz.
Dann erneuert er unseren Charakter im Lauf des Lebens, sodass wir im Bild Jesu Christi gestaltet werden.
Dann erneuert er unseren Körper, wenn der Herr Jesus wiederkommt.
Und nach den tausend Jahren erneuert er unsere Umwelt – einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Er geht in Stufen vor.
Das war ein kleiner Exkurs, ein Ausflug. Es ist schön, wenn wir daran denken und uns bewusst machen, woran Petrus denkt, wenn er vom neuen Himmel und der neuen Erde spricht.
Das Neue wird eine wunderschöne Sache sein.
Das Buch der Offenbarung, Kapitel 21 und 22, spricht von dieser neuen Welt.
Dort heißt diese neue Welt einfach das neue Jerusalem.
Das neue Jerusalem ist natürlich ein Bild. Er sagt, das neue Jerusalem ist eine Stadt, und gleichzeitig ist es eine Braut.
So wie die Hure in der Offenbarung eine Stadt und zugleich eine Hure ist, so ist hier das neue Jerusalem eine Stadt und eine Braut gleichzeitig.
Das wird beschrieben: „Ich werde dir die Braut zeigen“, und dann beschreibt er die Stadt.
Darüber können wir heute nicht im Einzelnen sprechen.
Wichtig ist: Dort gibt es keinen Tod, keine Trauerklage, kein Wehgeschrei, keine Trennung mehr, kein Geschrei, keinen Schmerz, keine Einbrüche, keine Krankheiten, keine Kriminalität.
Alles wird Gerechtigkeit sein.
Kein alter Himmel, wo die Revolution des Satans stattfand.
Keine alte Erde, wo die Revolution des Menschen stattfand.
Kein Meer, das so beängstigend und schrecklich ist, wo das Tier aus Offenbarung 13 herauskam.
Hier wird ein neuer Himmel und eine neue Erde sein, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Das Wesen Gottes wird dort zu Hause sein.
Aufruf zu fleißigem Warten und heiligem Leben
Und jetzt sagt Petrus, wir kommen zurück zu Kapitel 3, Vers 14. Hier spricht Petrus den zweiten großen Abschnitt an: Wir sollen im Blick auf die Erwartung der neuen Schöpfung einen heiligen Fleiß zeigen.
Darum, Geliebte! Das ist eine schöne Anrede. Kinder, die wissen, dass sie geliebt sind, reagieren anders als Kinder, die nicht wissen, ob sie geliebt sind. Hier macht er die Zuhörer darauf aufmerksam: Ihr seid solche, die geliebt sind.
Wenn man auf einen neuen Himmel und eine neue Erde wartet, ist es wichtig, dass man weiß, wer man erwartet, einen liebt. Der Papa ist weg oder muss weg. Was sagt er zum Kind? „Ich habe dich lieb und ich komme wieder.“ Das Kind antwortet: „Okay, Papa, du hast mich lieb.“ Die Frau weiß es auch: Er hat mich lieb. Vielleicht ruft er sie dann an und sagt: „Ich habe dich lieb, ich komme wieder. Ich liebe dich, ich denke an dich.“
Darum, Geliebte, da ihr dies erwartet, befleißigt euch! Befleißigt euch! Es geht hier um ein fleißiges Warten. Als Wartende sind sie fleißig. Das Warten ist nicht passiv. Man kann ja auf verschiedene Arten warten. Man kann warten, indem man sich einfach hinlegt und abwartet, oder man kann warten, indem man inzwischen etwas anderes tut. Hier sagt er, ihr solltet etwas tun.
Das erinnert an den Thessalonicherbrief, Kapitel 1, Vers 9: „Wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, um einem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn vom Himmel her zu erwarten, der euch befreien wird von dem zukünftigen Zorn.“ Wir warten, während wir dienen, und wir dienen, während wir warten.
Es ist also ein fleißiges Warten. Aber es geht nicht nur um fleißiges Warten. Befleißigt euch, fleckenlos und ungetadelt oder untadelig von ihm gefunden zu werden – in Frieden.
Eines Tages möchte er uns ja wiederfinden, wieder vorfinden. Wie wird er uns vorfinden? Er sagt hier: Wir sollen fleckenlos und untadelig vorgefunden werden. Das ist der Wunsch. Petrus sagt: Schaut darauf, dass ihr nicht mit Schmutz dasteht, wenn er kommt, sondern dass gerade sein schöner Charakter zur Schau gestellt wird.
In Frieden. Friede war ihm ja schon von Anfang an ein Anliegen. Könnt ihr euch erinnern? Ganz am Anfang des Briefes haben wir gelesen: „Gnade und Friede werde euch mehr und mehr.“ Mehr und mehr Friede. Er will auch, dass in unserem Leben der Friede da ist.
Wir brauchen Friede, denn wir leben in einer unruhigen Zeit. Wir leben in einer Zeit, in der uns vieles beunruhigen könnte, in der uns vieles Sorgen machen könnte. Vielleicht machen wir uns auch selbst Sorgen über uns selbst. Er sagt: Wir sollen in Frieden vorgefunden werden.
Wenn wir zu Gott kommen, dürfen wir ihm all unsere Sorgen darlegen. Was geschieht, wenn wir ihm unsere Sorgen bringen? Dann wird der Friede uns erfüllen. „Alle eure Anliegen lasst mit Gebet und Flehen vor ihm kundwerden, und der Friede Gottes, der alles Denken übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren.“
Im Griechischen heißt es, er wird eure Gedanken „gefangen nehmen“. Er wird eure Gedanken nehmen und bei sich gefangen halten. Das ist das herrlichste Gefängnis, das es gibt. Mit Gott im Gefängnis zu sitzen, ist das Schönste, was man sich vorstellen kann.
Wenn er unsere Gedanken nimmt und sagt: „So, jetzt nimm mir mal deine Gedanken und komm ganz eng zu mir mit deinen Gedanken“, dann binden wir sie fest. Denn die Sorgen kennen wir: Da flattern die Gedanken überall hin, und dann machen wir uns große Sorgen.
Gott sagt: „Nein, nein, komm jetzt, jetzt binden wir sie ganz eng an mich heran.“ Er wird eure Gedanken in Christus Jesus gefangen nehmen. In Jesus festigen wir unsere Gedanken und binden sie fest. Der Friede Gottes, der alles Denken übersteigt, wird eure Gedanken also gefangen nehmen.
Der Gott des Friedens wird mit euch sein. Der Friede Gottes wird uns ruhig machen und ganz eng an sich binden. Der Gott des Friedens wird mit uns sein.
Wenn der Herr Jesus wiederkommt, soll es so sein, dass wir als solche Menschen vorgefunden werden, die in Frieden sind. Nicht nur mit dem Nachbarn in Frieden – das auch –, sondern auch mit den Kindern, mit den Verwandten und mit den anderen Geschwistern in Frieden. Das ist alles wichtig.
Aber das Wichtigste ist der Friede Gottes. Im Hebräischen heißt das Shalom. Shalom bedeutet Wohlergehen in jeder Hinsicht – Friede, Heil. So möchte er uns vorfinden.
Deshalb wollen wir nicht in Sünde leben. Wir wollen es mit der Sünde ernst nehmen. Nicht locker mit der Sünde umgehen. Radikal brechen mit der Sünde, radikal! Nicht: „Ja, eine Zeit lang warte ich noch.“ Nein, radikal jetzt brechen mit der Sünde. Schluss!
Rechtes Denken angesichts der Geduld Gottes
Der nächste, der dritte große Abschnitt hier, umfasst die Verse 15 und 16.
Im Blick auf die Geduld des Herrn sollen wir richtig denken, also ein rechtes Denken haben (Verse 15 und 16). Die Geduld unseres Herrn soll als Rettung erachtet werden. Das Wort für „erachten“ ist ein Denkwort. Das heißt, wir sollen daran denken, dass die Geduld des Herrn, das Warten des Herrn, zur Rettung gedacht ist.
Was bedeutet das? Die geschenkte Zeit, die wir noch haben, bevor der Herr kommt, ist einerseits eine Zeit des Wartens. Gleichzeitig ist es aber auch eine Zeit, in der der Herr geduldig ist und uns diese Zeit schenkt, um noch zu wirken. Ich kann selbst noch Dinge in meinem Leben in Ordnung bringen. Außerdem kann ich dafür sorgen, dass auch andere Menschen zum Herrn kommen und ihr Leben in Ordnung bringen.
Uns ist also jetzt noch Zeit geschenkt, um zu wirken. Den übrigen Menschen ist jetzt noch Zeit geschenkt, um Buße zu tun. Die Geduld unseres Herrn soll als Rettung erachtet werden, wie auch unser geliebter Bruder Paulus euch schrieb.
Unser geliebter Bruder Paulus – keine Konkurrenz zwischen Petrus und Paulus, oder? Obwohl man sagen könnte, Paulus könnte meinen: „Das ist mein Gebiet, lieber Petrus. Ich war zuerst in Galatien, das sind meine Gemeinden.“ Petrus schreibt jedoch an die Gemeinden in Galatien, Pontus, Taurus und anderen Gebieten – genau dort, wo Paulus unterwegs war.
Im Reich Gottes gibt es kein Monopol. Es sind Diener, die füreinander und miteinander dem Herrn dienen und für ihn da sind. Sie schätzen und achten einander.
Unser geliebter Bruder Paulus schrieb, nach der ihm gegebenen Weisheit, wie auch in allen seinen Briefen, über diese Dinge. Weisheit hat er von Gott bekommen. Paulus sprach viel über das kommende Königreich, über die Zukunft des Herrn Jesus und darüber, wie wir bis zur Ankunft des Herrn Jesus leben sollen.
Die Briefe des Paulus waren damals schon als Sammlungen in den Gemeinden gebräuchlich. Wir haben etwa das Jahr 60 oder 66, aus der Zeit stammen diese Briefe. Zu dieser Zeit waren die Paulusbriefe bereits alle geschrieben, vielleicht war der zweite Timotheusbrief der letzte und noch frisch.
Die Paulusbriefe waren in den Gemeinden bekannt, und Paulus schrieb auch über diese Dinge – wobei einiges schwer verständlich ist. Nicht die Texte an sich sind schwer verständlich, sondern der Inhalt dessen, worüber er schrieb.
Solche, die ungelehrt und ungefestigt sind, verdrehen diese Inhalte, wie sie es auch mit anderen Schriften tun, zu ihrem eigenen Verderben. Hier ist gemeint: Die Irrlehrer verdrehen meistens nicht die Texte selbst, sondern die Inhalte. Den Text lassen sie meist stehen, aber den Inhalt verdrehen sie so, wie es ihnen passt, in ihre eigene Theologie. Sie verdrehen die Wahrheit.
Wer sind diese Irrlehrer? Sie sind ungelehrt und ungefestigt. Das heißt, sie lassen sich nicht belehren und sind selbst nicht fest im Glauben. Man kann nicht erwarten, dass Menschen, die noch nicht fest sind, lehren. Ebenso wenig kann man erwarten, dass Christen, die ihre Bibel nicht studieren, etwas lehren, was der Gemeinde hilft.
Wer ein Christ sein will, der anderen Christen helfen möchte, muss ein Christ sein, der seine Bibel studiert. Wenn du das nicht tust, dann ist es höchste Zeit, heute damit anzufangen – heute, jetzt, die Schrift zu studieren.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort aus dem Munde Gottes. Das Wort aus dem Munde Gottes ist nicht die Predigt, sondern die Schrift. Die Schrift ist eins zu eins das Wort Gottes.
Andere auszurüsten und sich selbst ausrüsten zu lassen, ist nötig. Dann kann man ein Lehrer werden. Doch diese Irrlehrer lassen sich nicht belehren und lesen selbst nicht wirklich gründlich in der Schrift. Daher sind sie ungefestigt, anfällig für falsche Lehre und Verführung. So werden sie selbst zu Verführern und verführen andere.
Das zeigt, wie wichtig die Lehre in der Gemeinde ist. Nicht nur die Lehre allein ist wichtig, natürlich sind auch das Aufrufen, das Miteinander und das Tun wichtig. Aber die Lehre ist ebenfalls entscheidend.
Die Schrift darf nicht verdreht werden, so wie diese Irrlehrer es tun. Sie tun das zu ihrem eigenen Verderben. Man kann die Schrift verdrehen und sich selbst dadurch ins Verderben stürzen, ohne es zu merken. Diese Irrlehrer haben genau das getan.
Wachsamkeit gegenüber Verführern und die Bedeutung der Festigkeit
Der vierte größere Abschnitt hier ist Vers 17 in diesem Teil, Vers 17.
Im Blick auf die Verführer gilt es, wachsam zu sein. Ihr also, Geliebte, da ihr im Voraus Kenntnis besitzt, hütet euch stets. Hier haben wir wieder die Anrede „Geliebte“. Merkt ihr? Dort, wo es ihm ganz wichtig wird, nennt er die Christen „Geliebte“. Wenn er sie anspricht als solche, die jetzt gefordert sind, nennt er sie „Geliebte“ – vom Apostel geliebt und von Gott geliebt. Ja, Menschen, die in Anfechtung stehen, für die es wichtig ist zu wissen, dass sie geliebt sind. Und diese Christen sind in Anfechtung.
Ihr also, Geliebte, da ihr im Voraus Kenntnis besitzt. Schau, was sagt er: Warum habe ich euch diesen Brief geschrieben? Ich habe euch diesen Brief geschrieben, damit ihr jetzt vorher wisst, bevor diese Macht von Irrlehre auf euch zukommt. Das war ein Grund für den Brief: Er wollte die Christen vorbereiten, vorbereiten auf diese Flut von Irrlehrern und falschen Lehrern, die die Gemeinde Jesu zerstören wollen.
Da ihr im Voraus Kenntnis besitzt – durch den Brief und auch durch die Briefe der anderen Apostel – habt ihr jetzt eine Hilfe. Und jetzt könnt ihr auf der Hut sein. Aber wir können nur auf der Hut sein, weil wir diese Briefe haben. Weil wir den Petrusbrief haben, können wir auf der Hut sein. Aber wir können nur auf der Hut sein, wenn wir den Petrusbrief lesen. Wenn wir den Petrusbrief nicht lesen, wie sollen wir denn auf der Hut sein? Jetzt sind wir wachgerufen, sagt er. Jetzt seid ihr wach, und wenn ihr wach seid, dann könnt ihr auf der Hut sein.
Im Voraus informiert, was kommt – was sollen sie tun? „Behütet euch“ oder „hütet euch stets!“ Im Griechischen steht hier eine Befehlsform. Die griechische Sprache hat eine Befehlsform in der Gegenwartsform, die eine andauernde Handlung bedeutet. Das heißt: Hütet euch stets, hütet euch ständig, hütet euch jeden Tag. Das ist gemeint, nicht nur einmal.
„Immer sollt ihr euch hüten, denn der Feind schläft nicht. Er wartet darauf, solche zu verschlingen, die nicht aufpassen“ (1. Petrus 5,8). Er geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Der Löwe brüllt, oder? Oder eigentlich die Löwin? Nein, der Löwe, der Löwe brüllt. Und die Löwin kommt von der anderen Seite, oder? Und die packt dann zu. Aufschrecken auf der einen Seite, auf der anderen Seite wird gepackt.
„Achtet“, sagt er, „hütet euch!“ Zu welchem Zweck soll man sich hüten? Was sagt der Text weiter? „Damit ihr nicht als solche, die durch den Irrtum der Gesetzlosen zusammen mit ihnen weggeführt wurden, aus der eigenen Festigkeit fallet.“ Also, damit man nicht weggeführt wird, deshalb soll man sich hüten. Man könnte, würde man sich nicht hüten, weggeführt werden. Durch die Irrlehre kann man mitgenommen werden.
Ich bin sehr traurig. Ich kenne Geschwister, die wurden von so einem Irrlehrer weggeführt, einfach weggeführt. Eine Schwester, von der weiß ich, dass sie den Ivo Sasek gehört hat. Dann wurde sie eine Anhängerin von Ivo Sasek, ist 300 oder 400 Kilometer mit dem Auto zur Versammlung gefahren, damit sie bei Ivo Sasek in seiner Versammlung sein kann. Und der hat die Menschen an sich gebunden und ihnen auch eine falsche Lehre beigebracht. Weggeführt, damit er nicht als solche, die durch den Irrtum der Gesetzlosen weggeführt werden.
Das sind Gesetzlose. Und wenn du ihnen sagst, du bist ein Gesetzloser, werden sie sagen: Nein, nein, nein, wir sind ganz normale, gute Christen. Das werden sie nicht zulassen, wenn du sagst, du bist ein Gesetzloser. Aber sie sind tatsächlich Gesetzlose. Man muss es ihnen sagen. Das, was du hier sagst, ist nicht das, was die Schrift sagt. Du gehst über die Schrift hinaus oder setzt dich über die Schrift hinweg – genau das tut ein Gesetzloser. Damit ihr nicht aus der Festigkeit fallet.
Fest werden – das war ja das Anliegen des Petrus in diesem Brief. Und wir denken daran: Petrus war ja auch einmal nicht fest gewesen, oder? Sein Glaube war nicht weg, als er den Herrn Jesus verleugnet hat. Der Glaube war nicht weg, aber die Festigkeit war weg. Deshalb ist es eine Gefahr. Auch heute kann es sein, dass unsere Festigkeit wegkommt.
Und es soll nicht jemand glauben, der heute fest ist, dass er morgen auch immer festbleiben wird. Wer heute fest ist, ist wunderbar, aber man kann auch aus einer Festigkeit, die man schon hat, wieder herauskommen. Ich rede jetzt aus eigener Erfahrung: Ich selber war so. Ich war fest. Dann habe ich mich mit manchen Fragen befasst, habe Bücher gelesen und so weiter. Ich habe mir von Brüdern nichts mehr sagen lassen, aus irgendeinem Grund. Und bin weg in einer Lehrfrage, in einer Nebenfrage – aber es war dann doch eine wichtige Frage. Ich bin weg, und dann begann ich zu wanken.
Dann hatte ich keinen Boden mehr unter meinen Füßen. Ich habe schon versucht, die Bibel noch zu lesen, aber ich habe mir nichts sagen lassen von geliebten Geschwistern, die ich von früher kannte, lange Zeit kannte. Und dann brauchte es drei Jahre – drei Jahre brauchte es, bis ich wieder zurechtkam, ganz zurechtkam.
Der Herr war sehr gnädig. Er hat wieder andere gebraucht, andere Geschwister, die mich wieder auf die Schrift aufmerksam gemacht haben und sagten: Ja, ja, du hast schon Recht in manchen Punkten, aber das hast du übersehen in deinem Bibelstudium. Und jetzt schau mal nach! Ich war so dankbar, dass es Brüder gab, die mir sagten: Lies mal genau, was da steht. Lies noch einmal, sei ganz genau mit der Bibel.
Der Zweck des Lehrens in der Gemeinde ist, dass wir hineingeführt werden in die Wahrheit, damit wir fest werden und auch andere festmachen.
Abschlussappell zur Gnade und Lobpreis auf Gott
Und jetzt kommt der Briefschluss. Zum Schluss noch einmal ein Aufruf: Wachstet aber in Gnade und Kenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus!
Wir denken an den Anfang des Briefes: „Gnade werde euch vermehrt“, „Gnade werde mehr und mehr bei euch“. Und jetzt sagt er: Wachset in der Gnade. Was heißt das?
Ich habe gesagt, die Gnade ist, wenn Gott uns etwas schenkt. Es gibt die vergebende Gnade, die befähigende, helfende Gnade Gottes und die vollendende Gnade Gottes.
Die vergebende Gnade: „Gerecht gemacht aus Gnaden, haben wir Frieden mit Gott“ usw. (Römer 5,1).
Die befähigende Gnade: Im ersten Korintherbrief Kapitel zwölf heißt es, dass er uns mit Gnadengaben begabt hat, die befähigende Gnade. Auch im 2. Korinther 12,9 steht: „Lass meine Gnade dir genügen, denn meine Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung.“
Dann haben wir die vollendende Gnade, wie in 1. Petrus 1,13: „Setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch gebracht wird bei der Offenbarung Jesu Christi.“
Gott beschenkt uns, Gott vollendet uns, Gott gibt uns Kraft. Wenn durch mein Leben irgendetwas für die Ewigkeit Wertvolles geschieht, dann hat es der Herr Jesus getan – das ist Gnade. Wenn irgendetwas in unserem Leben geschieht, was bleiben wird, dann hat es der Herr Jesus getan.
Wenn keine Frucht geschieht, dann deshalb, weil ich nicht in Verbindung mit dem Herrn Jesus geblieben bin, sondern fleischlich gehandelt habe. Dann entstehen Dinge, die verbrennen, oder? Strohfeuer – Stroh, das verbrannt wird.
Nun, wir sollen also zunehmen in den Dingen, die Gott uns gibt und die Gott uns verwenden kann. Wir sind Verwalter der Gnade Gottes – das heißt jeder von uns. Das sagt auch Petrus in 1. Petrus 4,9-10: Wir sind Verwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes.
Gott möchte in der Gemeinde Gnade geben, Gott möchte den Geschwistern Gnade geben. Aber ich sage: „Nein, ich möchte jetzt nicht dienen.“ Oder ich sage: „Ich bleibe fern.“ Wenn ich fernbleibe und mein Dienst fehlt, dann fehlt etwas an Gnade. Dann sind die Christen ein bisschen ärmer.
Wenn ich da bin, aus der Gegenwart Gottes komme und diene – und wenn das Dienen nur in einem Lächeln besteht oder in einem Grüßen oder in einem lieben Wort, das man draußen beim Rausgehen oder irgendwo miteinander spricht – das ist schon Dienst. Und das bringt dem anderen Ermutigung und Gnade. Das heißt, Gott beschenkt ihn.
Und die Gnade soll wachsen: Wachset in der Gnade und in der Kenntnis Jesu Christi. Das heißt, wir sollen Jesus Christus kennenlernen, in der Beziehung zu ihm als Herrn und Retter.
Ja, Gott will, dass auch andere Menschen Jesus Christus kennenlernen. Wir leben in einer Welt mit sieben Milliarden Raupen, oder? Diese sollten alle mal Schmetterlinge werden. Potenziell sind sieben Milliarden Herrlichkeitswesen auf dieser Welt. Potenziell heißt: Sie könnten so werden, wenn sie das Evangelium kennenlernen, wenn sie den Herrn Jesus kennenlernen.
In jeder Raupe steckt ein Schmetterling. Darum geht hin, geht hin und verkündigt die gute Botschaft jedem Menschen dieser Schöpfung.
Petrus schließt mit einem Lobpreis als Antwort auf die wunderbare und kostbare Glaubensgrundlage: Ihm gebührt die Herrlichkeit jetzt und bis in den Tag der Ewigkeit. Ihm, nicht uns, nur ihm gebührt die Ehre und die Herrlichkeit.
Ihm gebührt die Herrlichkeit. Was haben wir verdient? Was hast du verdient? Weißt du, ich frage jemanden: „Was hast du verdient?“ Klar, die Hölle, stimmt’s? Die Hölle habe ich verdient. Alles ist Gnade, und verdient bekommt man nur die Hölle. Die haben wir verdient, und der Herr Jesus hat sie für uns auf sich genommen.
Ihm gebührt die Herrlichkeit, weil er das getan hat. Er soll herrlich erstrahlen in unseren Augen und in den Augen des Nächsten.
Und wann gebührt ihm die Herrlichkeit? Jetzt, also heute und bis in den Tag der Ewigkeit – heute und in alle Ewigkeit. Dieser lange Tag, der Tag des Herrn, der Tag Gottes, der Tag, der kein Ende hat, der Tag ohne Nacht.
Es wird ein Tag, an dem weder Tag noch Nacht ist. Am Abend wird es hell sein, und in alle Ewigkeit bleibt es hell.
Ihm gebührt die Herrlichkeit jetzt und bis in den Tag der Ewigkeit. Mein Brief endet mit Amen.
Bei mir heißt es im Text Amen zum Schluss. Amen bedeutet Bekräftigung: So soll es sein, so soll es sein.
Damit schließen wir heute. Dem Herrn Jesus sei Ehre und Dank.
Wir wollen jetzt auch antworten mit Gebet. Ich möchte zum Gebet aufrufen, dass wir aufstehen und eine Gebetsgemeinschaft bilden.
Stehen wir auf!