Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Machbar, dem Podcast für Alltagsmissionare. Ich bin Jochen und freue mich, dass du dabei bist. Heute möchte ich mit dir, wenn du magst, ganz besonders zwei Bibelstellen anschauen.
Meine Eingangsfrage lautet: Siehst du dich als Alltagsmissionar? Vielleicht zögerst du bei der Antwort, so wie ich manchmal. Es fällt oft schwer, die richtige Haltung gegenüber den Menschen um uns herum einzunehmen.
Die Mitmenschen scheinen ein besonderes Merkmal zu haben, wenn sie nicht Christen sind: Sie sind eben anders. Biblisch gesprochen sind sie Teil der Welt. Mir wird als Christ gesagt, dass ich nicht von dieser Welt bin.
Zwischen „von der Welt sein“ und „nicht von dieser Welt sein“ kann es in einer Beziehung kaum einen größeren Unterschied geben.
Also, was motiviert dich, und was sollte mich motivieren, Alltagsmissionar zu sein? Ganz sicher nicht, dass wir so besonders von uns selbst überzeugt sind und etwas Besonderes vorleben müssen, was sonst niemand so kann wie wir. Nein, Alltagsmissionare sind nicht durch übersteigertes Selbstbewusstsein motiviert.
Paulus sagt das in 2. Korinther 5,14: „Die Liebe des Christus drängt uns.“ Das ist wohl die beste und treffendste Umschreibung für dein und mein Sein als Alltagsmissionar. Wir werden gedrängt von der Liebe des Christus.
Die entscheidende Grundlage und das wichtigste Motiv für Alltagsmissionen ist Liebe – nicht Selbstüberschätzung, nicht der Wunsch, durch gute Ergebnisse Bestätigung zu erfahren, weder von uns selbst noch von anderen. Auch nicht in erster Linie ein Zwang oder Pflichtgefühl. Denn das würde mit der Zeit mindestens verkrampfen oder einfach nicht ausreichen, um wirklich als Alltagsmissionar zu leben.
Paulus sagt: „Die Liebe des Christus drängt uns.“ Das ist in zweierlei Hinsicht zu verstehen: Zum einen die Liebe, die Jesus Christus an uns erwiesen hat und die wir in seinem Leben beobachten können. Zum anderen die Liebe, die er uns ins Herz gegossen hat.
In Römer 5,5 heißt es, dass wir uns nicht fragen müssen: Warum habe ich diese Liebe nicht? Wie kann ich diese Liebe aus mir selbst heraus entwickeln? Wie funktioniert das mit der Liebe? Dort steht, dass die Liebe Gottes in unsere Herzen gegossen ist.
Als Christen wissen wir außerdem, dass Liebe in der Bibel nicht einfach ein Gefühl beschreibt – kein warmes Gefühl, das man eben hat oder nicht hat. Liebe bedeutet in der Bibel immer auch eine konkrete Handlung: ein sich selbst vergessen, auf den anderen zugehen und für den anderen tätig werden.
Und die eine Bibelstelle, die ich heute ansprechen möchte, ist euch allen bekannt, ist uns allen bekannt. Sie redet davon, was Gott getan hat, um seine Liebe zu beweisen. Der größte Liebesbeweis Gottes ist es auch genannt worden. Ich meine natürlich Johannes 3, Vers 16:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Ja, darüber könnten wir viel reden: über die Liebe Gottes, die wir erfahren haben, und die Liebe Gottes, die sich in der Hingabe, im Leben Jesu und natürlich auch im Sterben Jesu offenbart.
Paulus sagt das einmal in Galater 2, Vers 20:
Der Sohn Gottes hat mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben.
So persönlich nimmt er das.
Aber so sehr wir das auch nicht ausreichend betonen können, stellt sich doch bei diesem einfachen Vers „So sehr hat Gott die Welt geliebt“ eine Frage: Hat er wirklich die ganze Welt geliebt?
Es gibt Menschen, die behaupten, nein, er hat nur die geliebt, die wirklich an ihn glauben würden. Er kann doch nicht die bösen Menschen lieben, die sich auch dann bewusst gegen ihn entscheiden – und von denen er auch weiß, dass sie sich gegen ihn entscheiden werden, denn er weiß ja alles im Voraus.
Sie argumentieren dann mit 1. Johannes 2, Vers 15, da steht doch:
Liebt nicht die Welt noch, was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.
Was heißt das? Die Liebe des Vaters ist nicht in jemandem, der die Welt liebt. Aber der Vater, Gott, liebt die Welt so sehr, dass er seinen eingeborenen Sohn gesandt hat. Wie geht das zusammen?
Sollen wir jetzt nun die Welt lieben, so wie Gott es nach Johannes 3, Vers 16 getan hat? Oder sollen wir sie nicht lieben, weil sonst der Vater nicht in uns ist?
Ich glaube, wir brauchen hier als Alltagsmissionare tatsächlich Klarheit, deswegen spreche ich die Stelle auch an.
Ja, Johannes 3, Vers 16 sagt, dass Gott die Welt liebt – im Griechischen „Kosmos“. Also ist ganz offensichtlich der gesamte Kosmos, die gesamte Schöpfung gemeint, und insbesondere die gesamte Menschheit.
Im Titus 3, Vers 4 heißt es:
Als aber die Güte und Menschenliebe unseres heilenden Gottes erschien.
Gott liebt tatsächlich die Menschen – und zwar alle, den ganzen Kosmos.
In 1. Johannes 2, Vers 2 heißt es ausdrücklich, dass Jesus Christus ein Opfer für die Sünden war, eben nicht nur für die gläubigen Empfänger des Johannesbriefes, sondern ein Opfer für die Sünden der ganzen Welt:
Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht alleine für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt – für die ganze Welt.
Aber du fragst, wie kann das sein? Wie kann Gott, der gut ist, das Böse zulassen? Und genau das ist hier gemeint. Wenn hier „Kosmos“ steht, dann bedeutet das im Johannes-Evangelium und in den Johannes-Schriften immer „Welt“ – und zwar immer als Ausdruck für etwas Negatives.
Dem Johannes war es unter der Leitung des Heiligen Geistes besonders bewusst, dass diese Welt in Sünde gefallen ist, dass sie verloren ist, wie es hier auch im Zusammenhang heißt. Es geht nicht mehr um diese Schöpfung in ihrem unberührten, vom Bösen noch nicht berührten Zustand vor dem Sündenfall. Genau das will Johannes sagen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt. Diese Liebe Gottes ist nicht eine Folge der Liebenswürdigkeit der Welt oder der Menschen. Diese Liebe Gottes ist eine Folge seines Wesens. In 1. Johannes 4,16 lesen wir: „Gott ist Liebe.“ Er liebt nicht, weil die Welt etwa so wunderbar, schön oder großartig wäre, sondern er liebt die Welt ohne einen äußeren Anlass für diese Liebe, der außerhalb seiner selbst liegt. Er liebt wegen seiner Liebe.
Wenn Christen befohlen wird, die Welt nicht zu lieben, dann ist damit gemeint, dass sie nicht die menschliche Liebe zur Welt entwickeln sollen. Die menschliche Liebe unterscheidet sich dadurch, dass sie ihren eigenen Vorteil sucht. Sie ist nicht selbstlos wie die Liebe Gottes. Menschliche Liebe will zum eigenen Nutzen an der Welt teilhaben. Das könnte für Christen eine große Warnung sein, die es zu beachten gilt. Diese Art von Liebe sollen wir nicht entwickeln.
Aber Gott liebt diese Welt auf eine andere Art und Weise: mit einer selbstlosen, kostspieligen Liebe, die ihn alles kostet – nämlich seinen geliebten Sohn, den er gibt. Nicht, weil die Welt es verdient hätte, sondern gerade weil sie so schlecht ist.
Gerade Johannes hat immer wieder vor Augen, wie die gesamte Bibel, dass diese Welt in ihrem jetzigen Zustand keiner menschlichen Liebe würdig ist und diese Liebe nicht verdient. Er sagt ja selbst in Johannes 3,36: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“
Das heißt, Johannes lehrt, dass diese Welt bereits unter dem Zorn Gottes steht. Sie wird nicht erst in den Zorn kommen, sondern befindet sich schon darunter. Für uns ist das total schwierig zu verstehen – eine Haltung, die wir gar nicht haben können. In gewisser Weise können wir nur lieben oder hassen, nur zornig sein oder lieben. Aber von Gott gelehrt wissen wir, dass es möglich ist, dass er gleichzeitig das Verabscheuungswürdige verabscheut und ins Gericht bringt und gleichzeitig liebt.
Wir finden das an vielen Stellen. Ich habe hier einmal einen Vers herausgesucht aus Jeremia. In Jeremia 48 wird etwas über Moab gesagt, ein Nachbarvolk Israels mit gemeinsamen Vorfahren.
Jeremia 48,20: „Moab ist zu Schanden geworden, ja, es ist Schreck erfüllt; er heult und schreit um Hilfe, verkündet am Anon, dass Moab verwüstet ist, und das Gericht ist gekommen über das Land der Hochebene, über Holon und über Jahaz und über Mephat.“
Jeremia sagt im Auftrag Gottes, dass das Gericht Gottes über Moab gekommen ist und sie heulen sollen, weil das Gericht Gottes da ist und so schlimm ist.
Andererseits gibt es dann diesen Vers 31, zum Beispiel – und aus diesem Kapitel könnte ich noch mehr anführen: „Darum jammere ich, also Gott, über Moab, und wegen ganz Moab schreie ich um Hilfe über die Leute von Kircheris und Solfsmann.“
Gott ist also einerseits derjenige, der das Gericht ausübt und weiß, warum er richtet. Andererseits ist er der, der liebt und deswegen keine Freude am Gericht hat. Er wird durch das Gericht an Moab bewegt und es tut ihm leid – aber nicht im Sinne davon, dass er es wieder rückgängig machen würde. Vielmehr hätte er Moab gerne etwas anderes gegönnt.
Auch wenn es für uns schwierig zu verstehen ist: Gott kann gleichzeitig die Welt unter seinen Zorn stellen und ihr sagen, dass sie verloren ist. Gleichzeitig kann er diese Welt lieben und das Größte und Kostbarste geben, was er hat – seinen geliebten Sohn.
Wenn wir uns die Frage stellen, wie Gott eine böse Welt lieben kann, liegt der Fehler bereits in dieser Frage selbst. Denn wir haben in der Vergangenheit selbst zu dieser bösen Welt gehört und sind nur durch die Liebe Gottes gerettet worden.
Epheser 2,3 sagt, dass wir von Natur aus – man könnte auch sagen, aus unserem früheren Zustand heraus – Objekte des Zorns Gottes waren. Wie sind wir das geworden? Nicht aus uns selbst heraus, sondern wegen der Liebe und Barmherzigkeit, die Gott in Jesus Christus an uns offenbart hat.
Ohne Gottes Liebe zur Welt, die gleichzeitig auch seinen Zorn trägt, würde niemand gerettet werden – weder wir noch jemand sonst. Natürlich liebt er jetzt seine erlöste Gemeinschaft anders als diese Welt, aber er besteht in einer Liebesbeziehung zu seinen Geschöpfen.
Wer das noch einmal vertiefen möchte, findet in den Shownotes einen kleinen Abschnitt aus einem Johannes-Kommentar.
Vielleicht lässt sich das auch so zusammenfassen: Man hört oft den Satz „Gott liebt den Sünder, aber er hasst die Sünde.“ Diese Aussage kann man durchgehen lassen, sie steht aber so nicht direkt in der Bibel. Vielleicht liegt das daran, dass es unnatürlich erscheint, den Sünder von seinen Taten zu trennen. Denn es ist ja der Sünder, der sündigt.
Deshalb wirkt es merkwürdig zu sagen: Gott liebt den Sünder, aber hasst die Sünde. Vielleicht ist es besser, wenn auch komplizierter, zu sagen: Gott liebt die Welt, obwohl sie böse ist. Und weil sie böse ist, steht sie unter seinem Zorn.
Das ist für uns schwierig zu verstehen, aber ich halte es für wichtig, dies festzuhalten. Nur so können wir die praktischen Konsequenzen aus dieser Zweigleisigkeit Gottes für uns als Alltagsmissionare ziehen.
Ja, wir sollen unsere nichtchristlichen Mitmenschen nicht aus egoistischen Motiven lieben. Wenn wir das tun, übernehmen wir ihre Denkmuster, ihre Motive und ihre Handlungen. Dann wollen wir von ihren Werten profitieren und letztendlich so sein wie sie, in der Hoffnung, dadurch einen Vorteil zu erlangen.
Das wird uns selbst schaden, aber auch ihnen, weil wir den klaren Blick dafür verlieren, dass sie unter dem Zorn Gottes stehen. Wir sollen keine Freunde der Welt sein – auch Jakobus betont das.
Dennoch sollen wir die Welt lieben. Wir dürfen die Welt selbstlos, ohne Eigeninteresse, hingebungsvoll und ja, rettungsbereit lieben. So wie Gott die Welt geliebt hat und der Vater seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um diese Welt zu lieben, gilt dieser Auftrag nach dem Befehl Jesu auch für uns.
Ja, und dann möchte ich noch eine zweite Bibelstelle anführen, die diese Liebe Gottes zur Welt praktisch zeigt. Was bedeutete diese Liebe Gottes zu einer Welt, von der er wusste, dass sie böse ist? Zum Beispiel im Leben Jesu.
Ich habe euch den Abschnitt aus Markus 10 mitgebracht. Wir haben ihn in anderer Hinsicht schon einmal betrachtet und dann aus dem Lukasevangelium gelesen. Nun möchte ich aus Markus 10, Verse 17-22 lesen.
Und als er auf dem Weg hinausging, lief einer herbei, fiel vor ihm auf die Knie und fragte: „Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe?“ Jesus aber sprach zu ihm: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott. Die Gebote weißt du: Du sollst nicht töten, du sollst nicht Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis reden, du sollst nichts vorenthalten, ehre deinen Vater und deine Mutter.“
Er aber antwortete und sprach: „Lehrer, dies alles habe ich befolgt von meiner Jugend an.“ Jesus aber blickte ihn an, gewann ihn lieb und sprach zu ihm: „Eins fehlt hier: Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib den Erlös den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach.“
Er aber ging entsetzt über das Wort traurig hinweg, denn er hatte viele Güter.
Findest du diesen Menschen sympathisch? Vielleicht magst du seine Frage oder sein Anliegen. Er möchte eigentlich wissen, wie man ewiges Leben bekommt. Vielleicht ist das auch die Frage, die du dir von den Menschen um dich herum wünschst.
Wenn du in den anderen Evangelien liest, in Matthäus und Markus, würdest du noch sehen, dass er ein junger Mensch ist, dass er reich ist und dass er „Oberster“ genannt wird, also über Macht und Einfluss verfügte. Vielleicht hast du eine gewisse Sympathie für die Reichen, Schönen und Mächtigen dieser Welt – vielleicht auch nicht. Das spielt hier keine große Rolle.
Im Markus-Evangelium wird die Betonung darauf gelegt, was er sagt, und er sagt: „Das alles habe ich von Kindheit an gehalten.“ Ist dir das auch noch sympathisch? Seine Arroganz, seine abstoßende Selbstüberschätzung, seine selbstgerechte Haltung. Er behauptet tatsächlich, er habe das Gesetz vollkommen gehalten – von seiner Jugend an.
Wenn dem so wäre, wenn er das Gesetz vollkommen gehalten hätte, warum kümmert er sich dann noch um das ewige Leben? Das müsste ihm doch dann versprochen sein. Warum fragt er überhaupt danach, wo das ewige Leben zu finden ist? Hat er das nicht seiner Meinung nach schon? Will er eigentlich gar keine Antwort, sondern nur eine Bestätigung? Will er nur von dem, den er den „guten Meister“ nennt, hören: „Auch du bist gut, mein Lieber, du hast immer fleißig die Gebote gehalten“?
Ich glaube, wenn uns so jemand gegenübertreten würde, hätten wir viele ablehnende Gedanken gegen ihn. Aber es geht ja nicht um uns, sondern darum, wie Jesus hier reagiert.
Dann lesen wir diesen Satz, den ich uns noch einmal vorlese: „Jesus aber blickte ihn an, liebte ihn und sprach zu ihm.“ Dabei hätte Jesus noch mehr Grund, empört zu sein als wir. Er sieht ja noch klarer den Hochmut in diesen Worten, diese Selbstgefälligkeit. Er wäre in der Lage gewesen, diesem jungen Mann die letzten hundert Gesetzesübertretungen zu nennen, die er vielleicht sogar in den letzten Tagen gemacht hat.
Er hätte ihm sagen können: „Komm wieder, wenn du ein Fünkchen mehr Einsicht in deine eigene Unvollkommenheit, in dein Verlorensein entwickelt hast, dann kann ich dir helfen.“ Stattdessen steht hier: Jesus blickte ihn an und liebte ihn.
Sah Jesus seine Selbstgerechtigkeit nicht? Oder hoffte Jesus, er würde ihn korrigieren können – ein Wort von ihm, und der junge Mann wäre zurechtgebracht? Nein und nein. Er wusste um all das, was im Herzen des jungen Mannes war, und wusste auch, dass er kurz danach entsetzt und traurig weggehen würde. Aber er liebte ihn.
Jesus tat es leid, dass es so war. Es schmerzte ihn, es bewegte ihn zutiefst. Er war nicht gedankenlos oder gefühllos gegenüber dieser Selbsttäuschung, die diesem jungen Mann widerfahren war: dass er sich dem Götzen Geld angedient hatte und ihn nicht loslassen wollte, auch nicht für das Versprechen einer viel besseren Belohnung.
Der Mann spürte zwar möglicherweise eine kleine Unsicherheit, dass er das ewige Leben doch nicht so fest in Händen hielt mit all seinem Reichtum. Aber er war nicht bereit zur Selbstreflexion, um zu sehen, dass er eigentlich alles brauchte und doch nichts hatte.
Jesus liebte diesen Mann nicht, weil er all diese positiven Dinge sah, die einfach gar nicht vorhanden waren – so wie der Text uns hier sagt – sondern er liebte ihn trotzdem. Nicht weil, sondern trotzdem.
Jesus liebt die Welt. Jesus liebt die verlorene Welt.
Andererseits hielt diese Liebe ihn nicht ab, diesem jungen Mann eine klare, notwendige Botschaft mitzugeben: „Verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Komm, folge mir nach!“
Das ist eine eindeutige, kompromisslose, aber gleichzeitig auch freundliche und werbende Aufforderung. Denn er sagt ihm: Was du hast, sind irdische Schätze. Was ich dir zu bieten habe, sind himmlische Schätze – ein himmlischer Schatz.
Dieser Mann erhält sofort den nächsten Schritt ganz konkret, was zu tun ist. Unser Herr lässt ihn nicht allein mit irgendwelchen möglicherweise Zweifeln, sondern gibt ihm eine klare Anweisung. Aber es ist eine liebevolle Anweisung, eingeleitet von Markus hier mit diesem Satz: „Er blickte ihn an und liebte ihn.“
Jesus liebt diese Welt. Wir dürfen diese Welt lieben. In einer Hinsicht. In einer anderen Hinsicht dürfen wir von dieser Welt nichts erwarten, müssen uns nichts schönreden, was nicht schön ist. Sondern sollten klar sehen und um Klarheit bitten, wo sie uns fehlt, wo diese Welt verloren ist, in welcher Hinsicht sie verloren ist und dass sie unter dem Zorn Gottes steht.
Wir haben heute darüber nachgedacht in dieser Sendung, ob Gott wirklich alle Menschen liebt. Und wir dürfen sagen: Ja. Jesus liebte auch diesen unsympathischen, komischen, verdrehten Menschen, diesen reichen, jungen Obersten. Obwohl er genau wusste, dass dieser Mensch das Geld mehr lieben würde oder noch mehr liebte als Jesus.
Also, wer bist du als Alltagsmissionar? Was macht dich als Alltagsmissionar aus? Bist du einer, der die Welt liebt, der letztendlich die Vorteile in der Welt noch sucht, der davon profitieren will? Oder liebst du die Welt in dem Sinne, dass es dich schmerzt, sie in ihrem Elend zu sehen? Siehst du das klar und willst du helfen? Willst du ihnen eine angemessene Antwort auf die Fragen ihres Lebens geben, auch wenn sie nicht immer so direkt sind wie: „Wie bekomme ich ewiges Leben?“
Ja, eine Antwort auf die Frage, ob du Alltagsmissionar bist.
Ich danke dir für dein Zuhören. Wenn du Fragen und Anregungen hast, schreibe uns wie immer unter machbar@heukebach.org. Wir freuen uns, wenn du uns abonnierst und weiterempfiehlst.
In der nächsten Folge wird Christian Werke sprechen.
Tschüss!
Wir haben heute in dieser Sendung darüber nachgedacht, ob Gott wirklich alle Menschen liebt, und wir dürfen sagen: Ja.
Jesus liebte auch diesen unsympathischen, komischen, verdrehten Menschen, diesen reichen jungen Obersten. Obwohl er genau wusste, dass dieser Mensch das Geld mehr lieben würde oder sogar noch mehr liebte als Jesus.
Also, wer bist du als Alltagsmissionar? Was macht dich als Alltagsmissionar aus? Bist du einer, der die Welt liebt und letztendlich die Vorteile in der Welt sucht, von denen er profitieren will?
Oder liebst du die Welt in dem Sinne, dass es dich schmerzt, sie in ihrem Elend zu sehen? Siehst du das klar und willst du helfen? Willst du ihnen eine angemessene Antwort auf die Fragen ihres Lebens geben, auch wenn diese Fragen nicht immer so direkt sind, wie zum Beispiel: „Wie bekomme ich ein ewiges Leben?“
Ja, das ist eine Antwort auf die Frage, ob du Alltagsmissionar bist.
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In der nächsten Folge wird Christian Werke zu Gast sein.
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