Erwartungen und Zweifel am Umgang mit Geld
Darauf habe ich jetzt gewartet: ob sie das alles hier liegen lassen oder ob sie es sorgfältig aufräumen. Aber typisch wunderschön. Fünfhundert, fünfhundert – na, da bin ich aber skeptisch, wie echt das ist.
Da war ich wirklich gespannt drauf, aber typisch doch irgendwie. Ich meine, so viel Geld lässt man nicht einfach rumliegen, selbst wenn es Blüten sind. Aber ehrlich gesagt war der Pforzheimer Goldfinger von Anfang an ein bisschen sympathischer als der aus dem Film.
Wenn ich hier so herumgucke, habe ich mich gefragt, wie viele von Ihnen eigentlich den Film gesehen haben. Ich will jetzt keinen Test machen, aber so müssen Sie sich outen, wie man heute so sagt. Ich meine, das ist schon eindrücklich: Nicht James Bond, sondern der Gegenspieler wollte ja gar nicht Fort Knox ausräubern, wo das amerikanische Gold gebunkert ist. Das müssen Sie sich in dem Film mal zur Gemüte führen.
Der wollte dort eine Atombombe zünden, die das Gebiet über 50 Jahre so verstrahlt, dass man nicht mehr an das Gold herankommt. Dadurch würde der Rest seines Goldbesitzes unermesslich im Wert steigen. Das ist doch eine nette Idee. So Sorgen müsste man haben.
Ich habe mir sagen lassen, dass es mit dem Gold in Pforzheim auch nicht mehr alles so ist wie früher. Ich stelle mir die Pforzheimer in der Goldstadt immer so vor: Händedruck wie ein Schellenbaum, ich meine, an jedem Finger. Aber wenn ich hier so umgucke, kann ich das strahlende Glänzen nur noch mit Mühe ertragen. Es kommt mehr von Scheinwerfern als von Ihrem Goldschmuck. Haben Sie ihn alle verkauft oder im Tresor? Hat jeder Pforzheimer zu Hause im Wohnzimmer hinter dem Ölgemälde oder hinter der Tapetenwand einen Tresor?
Seit heute Abend bin ich natürlich auch ein bisschen irritiert. Das mit den Uhren scheint hier auch ein bisschen in die Krise geraten zu sein. Ja, auch mit denen hier. Vorgestern habe ich zu lange geprägt und gesagt: „Mach mir doch eine Uhr dahin, dann kann ich mich zwischendurch demonstrativ auf die Uhr gucken.“
Da haben Sie mir hier so eine schicke gemacht. Ja, toll, so richtig schon eine schöne kleine Uhr. Was war gestern Abend? Stand die? Ich sage, das ist wahrscheinlich eine japanische, keine Pforzheimer Handarbeit. Die wäre gelaufen, ne?
Heute Abend stand sie nicht mehr. Da war eine Batterie drin. Die fing mitten im Programm an zu rappeln. Wahrscheinlich war die listig getimt auf die Zeit, wenn ich einfach aufhören sollte. Dann fing die ja an. Aber irgendwie habt ihr es nicht mehr so richtig mit den Uhren. Ich dachte, die machen sie wieder an, aber jetzt hast du sie in die Tasche gesteckt. Wer weiß, wann sie losgeht. Vielleicht ist das eine James-Bond-Bombe, die irgendwann hier hochgeht.
Na ja, alles maßlos übertrieben.
Geld als Quelle von Sicherheit und Anerkennung
Beim Thema Geld gibt es unzählige Sprüche, zum Beispiel: „Geld macht nicht glücklich.“ Das hört man ja oft. Doch haben Sie nicht auch insgeheim den Herzenswunsch, das selbst einmal erleben zu können? Man sagt den Satz „Geld macht nicht glücklich“ gerne mit Überzeugung. Aber das passiert meistens erst, wenn man es selbst ausprobiert hat.
Es ist eigentlich schade, dass man sich das von anderen sagen lassen muss, die Millionen auf dem Konto haben. Man ist ja nicht unbedingt leidensscheu und würde so ein Elend vielleicht auch mal selbst durchmachen. Man hat natürlich den geheimen Hintergedanken, dass man es vielleicht auch so überstehen würde und dass es nicht so schrecklich wäre.
Dann gibt es das Thema „Geld oder Leben“. Das klingt fast nach einem Banküberfall. Heute Nachmittag war ich eingeladen. Joachim ist mal hier, sonst wäre es hier gewesen. Wir haben einen verrückten Künstler, der in der Hohenzollernstraße arbeitet. Dort, in der Zweigstelle der Kreissparkasse, fand in den letzten drei Wochen eine Kunstausstellung statt. Das war eine nette Idee, denn eine Kunstausstellung in einer Bank ist schon mutig.
Die Kreissparkasse zeigte Bilder, die zum Teil sehr avantgardistisch, spitz und auch etwas aggressiv waren. Sie behandelten kritisch die Frage nach dem Geld und unserem Umgang damit. In der Bank war auch eine Videoinstallation des Künstlers aufgebaut. Dort waren Bilder zu sehen, die man als Besucher einer Bank normalerweise nicht sieht.
Eines der Bilder zeigte einen Banküberfall. Man sah eine Person mit einer Strumpfmaske, die alle so eine Pudelmütze trugen – wahrscheinlich selbst gestrickt von der Großmutter. Die Maske hatte Sehschlitze. Die Person hielt keine Kanone, sondern zielte mit zwei Fingern auf die Kassiererin. Die Kassiererin war nicht zu sehen. Darunter stand: „Geld oder Leben“.
Das kann tödlich sein, wenn man mit Fingern auf andere zeigt. Das ist die Waffe der Entrüstung. Sie ist eine scharfe Waffe, die wir oft benutzen. Aber so war es auch ein bisschen putzig in der Bank. Ein Banküberfall, der nicht blutig enden wird – damit kann man leben.
Doch das Thema „Geld oder Leben“ stellt sich doch nicht so einfach als Entweder-oder dar. Bescheiden und nüchtern ausgedrückt heißt es: Jeder braucht Geld zum Leben. Das ist das Erste. Und etwas steiler formuliert kann man sogar sagen: Geld ist Leben.
Ich bin skeptisch, wenn über Geld zu moralisch entrüstet gesprochen wird. Mir kommt das dann leicht verdächtig vor. Wer so moralisch darüber reden muss und so entrüstet ist, hat wahrscheinlich etwas zu verbergen. Wir haben Angst vor dem Neid der anderen. Deshalb redet man nicht über den eigenen Besitz.
Neben dem Tod ist das Sterben ein Tabu in unserer Gesellschaft. Darüber haben wir schon gesprochen. Ein weiteres Tabu ist das Geld. Niemand weiß genau, was auf dem Konto ist. Oder erzählen Sie sich das gegenseitig? Selbst unter besten Freunden scheint es ein Geheimnis zu sein, was man verdient.
Bei Beamten kann man das in Tabellen nachlesen und ausrechnen, wie viel der Bundeskanzler bekommt. Das weiß jeder auf Heller und Pfennig. Im öffentlichen Dienst ist das nachvollziehbar. Aber sonst gilt: Möglichst tabu, man weiß es nicht. Es ist eine Geheimsache.
Geld ist etwas Innerliches, etwas Religiöses, etwas Persönliches und Tiefes. Geld ist Leben.
Grundbedürfnisse des Menschen: Sicherheit und Anerkennung
Ja, ich will versuchen, das zu erklären, denn es gibt ganz direkte Zusammenhänge zu unserem tiefsten Inneren.
Es gibt mindestens zwei Grundbestrebungen, die jeder Mensch hat – ganz gleich, ob jung oder alt, religiös oder atheistischer Überzeugung, ob er Mitglied einer Kirche ist oder nicht, und unabhängig davon, welcher Religion er angehört. Diese beiden Bestrebungen prägen unser Leben grundlegend.
Jeder Mensch hat ein Verlangen, eine Sehnsucht, ein Bedürfnis nach Sicherheit. Das ist ein elementarer Bestandteil unseres Lebens: geschützt zu sein. Viel von dem, was wir denken, sagen und tun, verfolgt nur dieses eine Ziel: möglichst viel Sicherheit zu erlangen.
Das zweite, was jeden Menschen bewegt, ist die Sehnsucht nach Anerkennung. Ich möchte das Gefühl haben, ich bin jemand. Im tiefsten Sinne ist das sogar noch mehr als die Sehnsucht nach Anerkennung – es ist die Sehnsucht, geliebt zu werden. Liebe ist ein Grundnahrungsmittel für die Seele. Zu spüren, dass andere mir zugetan sind, dass ich für sie kostbar und einzigartig bin, baut innerlich auf. Fehlt diese Erfahrung, zerbricht das Leben. Das ist kein Luxus.
Wenn man Liebe nicht in vollem Maße erfahren kann, soll es wenigstens Anerkennung sein. Interessanterweise wird das in der Geschichte von Zachäus deutlich. Ihm ging es wie vielen reichen Menschen, die ihren Reichtum ein wenig skrupellos erworben haben. Geliebt wurde er nicht, aber man fürchtete ihn. Und das kann niemand leugnen: Hast du etwas, bist du jemand. Man mag einen reichen Menschen nicht lieben, aber man respektiert ihn. Geld sorgt dafür, dass ich anerkannt werde, selbst wenn man mich nicht mag.
Wir brauchen Anerkennung, ein Selbstwertgefühl, das Gefühl: Ich bin jemand. So suchen alle Menschen nach Sicherheit und Anerkennung. Kaum etwas auf der Welt gibt so viel Sicherheit und Anerkennung wie Geld. Deshalb braucht man keine besondere Habgier, um danach zu streben. Es ist keine Ausnahme, sondern grundlegend menschlich, nach Möglichkeiten zu suchen, das Leben zu sichern und Anerkennung zu finden.
Weil Geld das verspricht, gibt es das Streben danach. Bin ich jemand, bin ich anerkannt, kann ich mein Leben absichern – das ist doch selbstverständlich. Ob man Vermögen besitzt, sagt der Ausdruck ja schon: Vermögen bedeutet, dass ich etwas vermag, etwas bewirken kann. Geld ist nicht nur ein Zahlungsmittel, mit dem ich einkaufe, um Bedürfnisse wie Essen und Trinken zu stillen, sondern es heißt Vermögen. Damit kann ich etwas machen, damit schützt es mich. Es sichert mich im Alter, schützt mich gegen allerlei Gefahren.
Es ist einfach schön, ein Haus zu besitzen und darin Geborgenheit zu finden. Das gilt nicht nur hier, sondern überall. Hier in Pforzheim zum Beispiel weiß man nie genau, wen man trifft. Eine Dame sagte mir, ein paar hundert Meter weiter ist die Grenze zwischen Baden und Schwaben. Man hört das, und freut sich, dass hier kein Krieg herrscht. Ich bin vorsichtig damit zu sagen, was schwäbisch und was badisch ist – hier ist ein gefährliches Grenzgebiet. Aber in diesem Bereich, und weiter nördlich Richtung Nordpol, geht das Gerücht um, dass das Häuslebauen einen hohen Stellenwert hat.
Dabei haben die Menschen dort oben, wie die Ostfriesen und Niedersachsen, dasselbe Bedürfnis. Es ist menschlich, ein Zuhause zu haben. Es bedeutet Sicherheit und Geborgenheit.
Weil Geld viel mehr ist als nur ein Zahlungsmittel, das man zum Leben braucht, befriedigt es unsere Grundbedürfnisse. Es ist viel weniger eine Sache des Portemonnaies oder Bankkontos, sondern zutiefst eine Sache unseres Herzens – im Sinne des Lebenszentrums.
Was ist ein erfülltes Leben? Trotz aller Unterschiede verbindet uns eine tiefe Sehnsucht nach erfülltem Leben. Das bedeutet Sicherheit und Geborgenheit, Schutz einerseits, und Geliebtwerden, Anerkennung und Selbstwertgefühl andererseits.
Ein Mensch ohne Selbstwertgefühl zerbricht, wird seelisch und körperlich krank, er stirbt wirklich. Das ist der Grund, warum Geld etwas Religiöses ist.
Wenn man die Bibel liest, fällt auf, dass dieses Thema selten unter moralischen oder gesellschaftlichen Aspekten behandelt wird. Es geht vielmehr immer um die Frage nach Gott. Jesus spricht über Geld und sagt: Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Mammon ist ein hebräischer Ausdruck, der das Geld in seiner Macht, seiner Gottesmacht beschreibt.
Geld spielt die Rolle Gottes. Geld ist die Quelle des Lebens, die Macht, die uns Sicherheit gibt. Selbstwertgefühl und Anerkennung sind Grundbedürfnisse des Lebens. Das ist es, was wir von der Quelle des Lebens erwarten.
Die vier Buchstaben G-O-T-T bedeuten die Macht, die mir zur Quelle des Lebens wird. Die Macht, die meinem Leben Schutz gibt, damit ich mich sicher fühlen kann. Die Macht, die Liebe auf mich ausstrahlt, sodass ich weiß: Ich bin wertvoll, ich bin wichtig, ich bin einzigartig, ich darf leben.
Diese Macht, von der wir uns die Erfüllung unserer Grundsehnsüchte versprechen, nennen wir Gott.
Die Gottesfrage und die Unvereinbarkeit von Gott und Geld
Jesus ist ganz direkt und geht sofort an den Kern der Sache. Er sagt: Es geht um die Gottesfrage. Jeder Mensch glaubt an Gott. Diesen Schwachsinn, als gäbe es einen Unterschied zwischen Menschen, die heute an Gott glauben, und denen, die es nicht tun, macht er nicht mit. Wer das behauptet, hat jedenfalls nicht gründlich nachgedacht.
Jeder glaubt an Gott. Keiner kann ohne Gott leben. Die eigentliche Frage ist: Wer ist unser Gott? Allein diese Frage unterscheidet uns. Es gibt verschiedene Religionen, aber die Religionen und die Gottesvorstellungen in Philosophien und Religionen sind oft Gegenstand von Diskussionen. Sie bieten etwas für die Feiertage, doch das heißt noch lange nicht, dass das, was wir an Vorstellungen von Gott in unseren Köpfen und manchmal auch in unseren Herzen haben, wirklich Gott ist. Gott im Sinne dessen, von dem wir Schutz und Sicherheit für unser Leben beziehen. Gott als die Quelle, die uns Anerkennung und Selbstwertgefühl verleiht, die wir brauchen, um leben und überleben zu können.
Jeder hat einen Gott, oft auch mehrere Götter. Und das ist ein Prüfstein: Man fragt sich, woher die Sicherheit für das eigene Leben kommt. Es gibt keinen Menschen, der das nicht hat und nicht danach sucht. Eine Macht, eine Instanz, eine Quelle, aus der das alles kommt.
Das ist kein Geheimnis, gerade in einem Wohlstandsland wie unserem, wo Geld für relativ viele verfügbar ist. Es war im Durchschnitt noch nie so gut wie heute, obwohl wir klagen und unzufrieden sind. Wir nörgeln auf hohem Niveau und verelenden auch auf hohem Niveau, verglichen mit anderen Teilen der Welt. Da ist es naheliegend, dass Geld zum Gott wird.
Geld ist nicht nur eine wirtschaftliche Frage, sondern vor allem eine religiöse Frage: Woher kommt meine Sicherheit und meine Anerkennung? Nun sagt Jesus: Ihr könnt nicht Gott, dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, dienen und zugleich dem Geld. Dieser Gott ist der Herr, der sich in Jesus uns offenbart und uns erkennen lässt, wer er ist. Jeder kann Gott, den Schöpfer, kennen, seitdem er auf unser Niveau gekommen ist und uns menschlich begegnet ist, in Jesus von Nazaret.
Jesus sagt klipp und klar: Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Geld. Warum? In der Arbeitswelt wird es ja immer mehr so, dass Leute mehrere Arbeitgeber oder Projekte haben. Man kann vieles teilen, warum sollte man nicht auch Geld und Gott miteinander verbinden? Es gibt viele reiche Menschen, die ganz religiös sind und an Gott glauben. Warum sollte das nicht zusammengehen?
Man muss Jesus’ Worte kritisch hören und nicht alles ungeprüft annehmen. Mir scheint, dass Gott in unserem Leben für die meisten Menschen erst einmal mit Religion verbunden ist. Religion ist wichtig, auch wenn Menschen darin unterschiedlich sind. Nur blanke Materialisten wollen wir in der Regel nicht sein.
Vor allem wenn man ein bisschen Wohlstand hat, denkt man, es müsste auch etwas Kultur ins Leben kommen, etwas Tieferes, etwas Höheres. Unsere Seele braucht Futter, unser Gemüt auch. Dann merkt man: Mit 100-Mark-Scheinen zu meditieren, ist noch nicht alles, das ist ein bisschen hohl.
Gerade wenn man mehr Besitz hat, gibt es auch ein Verlangen nach etwas Höherem, Wertvollerem, Ideellerem. Deshalb boomt Religion im Augenblick in Deutschland sehr stark. Es ist nicht unbedingt das Christentum, das unter Intellektuellen der Renner ist. In den führenden Kreisen ist vor allem der Buddhismus die Trendreligion geworden, weil er am besten unsere Bedürfnisse befriedigt. Man kann sich dort aussuchen, was man braucht, und es geht sehr zu Herzen.
Es herrscht heute eine ausgesprochene Offenheit für Religion in unserem Land. Das hängt mit dem relativen Wohlstand zusammen. Viele Menschen entdecken, dass das alles noch nicht alles ist. Es sollte auch noch höhere Werte und Ideale geben, etwas fürs Gemüt und fürs Gefühl. Ein bisschen Wärme sollte das Leben schon haben, ein bisschen mehr Tiefe, als nur das Zählen des Geldes.
Gott als Lenker des Lebens und die Herausforderung der Entscheidung
Ich habe den Eindruck, dass wir oft folgendermaßen mit Gott umgehen. Ich weiß nicht, ob Sie Tramper mitnehmen, aber wenn man einen Tramper mitnimmt und einsteigen lässt, kann das durchaus unterhaltsam sein. Vielleicht ist es ein netter Kerl, man hat eine nette Unterhaltung oder erfährt etwas. Schon die Fahrt im Auto ist dann ganz prima. Man lebt ja eine gewisse Strecke miteinander in dieser Blechhülle.
Irgendwann kommt jedoch die Abzweigung. Wo? Derjenige, der am Steuer sitzt, hat ein anderes Ziel als derjenige, der mitgenommen wurde. Die Preisfrage lautet: Wer muss aussteigen? Sie lachen, weil die Antwort klar ist. Wer bestimmt die Richtung? Natürlich nicht der Tramper. Er ist ja nur zugestiegen und hat für eine Weile den Weg mitgeteilt, solange die Ziele übereinstimmten.
Wenn es aber an die Weggabelung kommt, an diese kritische Situation, in der die Ziele unterschiedlich sind, muss eine Entscheidung getroffen werden. Es ist klar, dass der Beifahrer aussteigen muss. Derjenige, dem das Auto gehört und der es steuert, bestimmt die Richtung.
So kommt es mir oft vor, dass wir sagen: „Ich lebe mit Jesus“, was auch immer das bedeuten mag, weil ich an Gott glaube. Das ist auch nicht zu bestreiten. Ich bin ja der Letzte, der sagt, das sei nicht wahr, wenn jemand das von sich behauptet. Aber man sollte selbst prüfen, was das eigentlich bedeutet.
Ich habe Gott in mein Leben gelassen, weil ich weiß, dass es alleine ungemütlich ist. Es ist hilfreich, vielleicht nicht nur unterhaltsam, sondern auch wesentlich hilfreich. Aber was es wirklich bedeutet, zeigt sich immer an den Weggabelungen, an den kritischen Punkten, an denen die wesentlichen Fragen des Lebens entschieden werden müssen.
Diese wesentlichen Fragen drehen sich häufig um zwei Themenbereiche: Sex und Geld. Ich will nicht sagen, dass das alles im Leben ist, aber ein hoher Prozentsatz der wichtigen Entscheidungen betrifft diese beiden Bereiche. Es geht um Partnerschaften, wie ich im sexuellen Bereich und in Partnerschaften lebe, und wie ich im Bereich Geld lebe.
Wenn ich nun vor der Frage stehe, wie ich mit Geld umgehe, ob ich ehrlich bin, wie ich die Steuererklärung mache – Sie wissen, wovon ich rede – dann stehe ich ständig vor kritischen Grundsatzentscheidungen. Dabei zeigt sich schnell, wer hier das Steuer in der Hand hat.
Dann hört man oft: „Natürlich hat Gott nichts mit meinem Berufsleben zu tun. Das sind die Eigengesetzlichkeiten der Wirtschaft und des Berufslebens.“ Oder: „Natürlich hat Gott nichts mit meiner Beziehung und Sexualität zu tun. Gott ist nur für die Lücke da, die da emotional noch bleibt.“
Wenn man den Rest des Lebens alleine gestaltet hat, nach eigener Politik und eigenen Entscheidungen in den wesentlichen Feldern, braucht man Gott nur, um ein Vakuum, ein Defizit, eine Lücke auszufüllen. Deshalb ist Gott als Beifahrer mit im Boot. Aber wenn es ums Hauen und Stechen geht, dann muss er aussteigen. Dann hat er nichts zu sagen.
Wenn es um Ehebruch geht – am Himmel, was sage ich da? Ehebruch! Man wird doch wohl verstehen, dass, wenn eine Ehe monoton geworden ist und man einen Partner findet, der einen befriedigt, mit dem man sich gut unterhalten kann und der Verständnis hat, man es nicht zumuten kann, in diesem Gefängnis weiterzubleiben.
Was sollen da diese Worte, die Jesus sagt, dass die Ehe unverbrüchlich ist? Das verbieten wir uns doch. Man bekommt doch Ärger, wenn man das, was Jesus sagt, behauptet, selbst in christlichen Gemeinden heute.
Ich war nicht allein, aber die Mehrheit in unserer Gesellschaft ist der Überzeugung, dass Jesus im entscheidenden Bereich von Erotik und Sexualität nichts zu sagen hat.
Jetzt mögen Sie selbst entscheiden. Ich will ja die Tabus gar nicht brechen. Ich weiß auch nichts über Ihre Geldverhältnisse und mische mich da nicht ein. Aber Sie müssen es selbst klarkriegen. Die Frage ist nicht, wie Sie damit umgehen, sondern die Gottesfrage ist gestellt: Wer ist Gott in Ihrem Leben?
Das entscheidet sich an den kritischen Entscheidungen. Frage ich dann nach Gottes Weg? „Herr, was willst Du mit meinem Leben? Was gibst Du mir?“
Oder sage ich: „Solange die Knete stimmt und alles läuft, ist alles gut. Das muss man schließlich so machen, man kann nicht überleben, und dann kommt erst das Fressen und dann die Moral.“
Deshalb sagt Jesus: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Er verwendet den Ausdruck Gott für den einen geoffenbarten Schöpfer, Herrn, Richter und Erhalter der Welt, der uns in Jesus begegnet.
Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Die Herausforderung des Loslassens und die Begegnung mit Jesus
Nun sagen Sie vielleicht: Schön radikal geredet, bei mir ist das aber nicht so, mach es nicht so schwarz-weiß. Und das ist ja wahr. Ich nehme Ihnen das ja auch ab, wahrscheinlich. Ich habe ja auch nie das Gefühl, dass das bei mir so ist. Man predigt ja immer so eifernd, weil man denkt, das ist bei den anderen so und bei sich selber nicht.
Und da will ich Ihnen mal ein Testbeispiel erzählen von so einem Typen wie unserem. Vielleicht sind Sie es ja auch, der nie gedacht hätte, dass das ein Problem in seinem Leben sein konnte. Ganz im Gegenteil: Er war gut ausgestattet, hatte Vermögen und war zusätzlich klug und gebildet. Das ist ja schon eine schöne Paarung. Es muss ja nicht immer miteinander gehen, aber es ist schön, wenn es miteinander geht.
Jetzt hatte er noch etwas Drittes dabei: Er war ein nachdenklicher Mensch, der nicht oberflächlich den Tag lebte, sondern wirklich nach Werten fragte und auch, was erfülltes Leben wirklich ist. So kommt es dazu, dass er trotz allem Vermögen und trotz allem hohen Niveau, auf dem er auch ethisch lebte, mit Restfragen herumläuft. Und dann begegnet er Jesus.
Er sagt zu Jesus: „Sag mir, was muss ich tun, damit ich ewiges Leben bekomme?“ Und er meint ewig jetzt nicht so ein Kaugummileben, also einfach immer weiter. Das ist ja in sich noch keine Qualität. Die schönsten Sachen, die einfach immer weitergehen, werden ja öde und langweilig. Also ewig in der Bibel heißt dieser Ausdruck: ewig heißt eigentlich, das ist Qualität, schöpferische Qualität, wie nur der Schöpfergott sie in sich hat.
Wie kann mein Leben eine solche Qualität bekommen, eine solche Erfüllung, solche Tiefe, Geborgenheit, Erfahrung von Liebe, Kraft der Liebe, Offenheit für die Zukunft, Hoffnungsdynamik? „Herr, was muss ich tun, dass ich ewiges Leben habe?“ Jesus ist sehr praktisch und sagt: Lebt den Kurs, den der Erfinder des Lebens, der Schöpfer, gegeben hat.
Dann sagt er ihm: Halte die Gebote! Die zehn Gebote sind ja die Gebrauchsanweisung Gottes zum gelingenden Leben. Der Schöpfer ist ja überall. Jeder Konstrukteur, jeder Fabrikant eines Gerätes fügt seinem Gerät eine Gebrauchsanweisung bei. Und jeder Kunde, der das Gerät kauft, studiert die Gebrauchsanweisung, um das Gerät sachgemäß zu benutzen. Denn er weiß: Der Konstrukteur weiß, wie das funktioniert.
Und ich bin gut beraten, wenn ich mich danach richte. Dann habe ich auch Spaß an diesem Gerät. So macht Gott das auch: Er erfindet das Leben, schenkt es uns und gibt dann eine Gebrauchsanweisung zum gelingenden Leben. Diese ist sehr knapp zusammengefasst in den zehn Geboten.
Und dann sagt er das, tu das, und erzählt sie dann auch auf: Du sollst nicht töten, du sollst nicht Ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst kein Falsches Zeugnis reden, du sollst nicht lügen, du sollst niemanden berauben, ehre Vater und Mutter.
Er aber sprach zu ihm, so lesen wir im Markus-Evangelium Kapitel zehn: „Er aber sprach zu Jesus, Meister, Rabbi, Lehrer, Professor, was passiert?“ Der Mann war total offen. Es wäre ein Stolz, wenn wir Christen so einen Lebensstil hätten, wie dieser Mann ihn hatte. Er lebte nach den Geboten Gottes, versuchte es nicht nur, sondern tat es auch.
Ich höre immer, wenn ich Leute frage: „Sind Sie Christ?“ Dann sagen sie: „Ich bemühe mich, Christ zu sein.“ Wenn ich frage, was das denn eigentlich heißt, dann sagen sie: „Ich bemühe mich, die Gebote Gottes zu halten.“ Gut, das hat er nicht nur sich bemüht, sondern hat es auch getan. In diesem Sinne war er ein sehr, sehr guter Christ.
Eigentlich war doch jetzt alles klar. Was passiert? Es steht dann ein Satz in der Bibel, der ist sehr, sehr bedrückend. Es heißt hier als Reaktion: „Er aber wurde sauer, unmutig über das Wort und ging traurig weg, denn er hatte viel Vermögen.“ Was ist da los? Warum wird er sauer? Was hat Jesus Böses gesagt?
Sehen Sie, es geht jetzt nicht darum, dass er zu all dem Tollen, was der Mann getan hat, moralisch, in den Geboten und so, jetzt noch den letzten Klimmzug macht, einer radikalen Weggabe. Nein, Jesus legt den Finger auf die Frage: Wer ist eigentlich dein Gott? Wer trägt dich? Wer gibt dir die letzte Sicherheit? Von wem erwartest du die letzte Sicherheit für dein Leben? Von wem erwartest du die Anerkennung für dein Leben, die Anerkennung, ohne die du nicht leben kannst? Wer ist das? Was ist die Macht in deinem Leben, auf die du um keinen Preis verzichten würdest?
Und dann macht er den Test, den Loslasstest. Man sagt: Lass es los und vertraue dich mir an, folge mir nach, häng dich mit deinem Leben an mich. Und dann ist mit einem Mal die ganze schöne Diskussion zu Ende, und schlagartig ist dem Mann klar, wer sein Gott ist, wer die Nummer eins in seinem Leben ist, wer ihm die Sicherheit gibt und wer Grundlage für sein Leben ist, wer ihm die Anerkennung gibt, wer das oder was ist, auf das er auf keinen Fall verzichten wird – auf keinen Fall, nämlich auf seinen Gott.
Dann wird er total sauer. Alle Nettigkeit ist weg, alle Höflichkeit ist weg, alle aufgeschlossene Gesprächsbereitschaft ist wie weggeblasen. Er wird sauer. Und da geht einer, seine traurige Figur weg. Traurig, warum? Traurig, weil plötzlich sein Leben von diesem Zwiespalt bestimmt ist, der viele Menschenleben beherrscht, nämlich dass sie in ihrem Kopf und ihrem Gewissen die Wahrheit kapiert haben. Sie wissen ganz genau, was Sache ist, aber sie wollen es nicht leben.
Und diese Spaltung unseres Lebens macht uns zu traurigen Figuren. Zu wissen, wo die Quelle des Lebens ist, zutiefst in seinem Gewissen überzeugt zu sein: Dieser Jesus hat Recht. Wenn ich mich an das Geld hänge, ans Vermögen hänge, wird mein Leben mit diesen vergänglichen Dingen vergehen. Das kann man sich an fünf Fingern im Kopf ausrechnen, aber das Herz macht die Rechnung nicht mit.
Gegen jeden Verstand: Ich kann mir mit dem Vermögen nicht die Liebe kaufen. Alles, was ich im Leben brauche, kann ich mir nicht kaufen. Ich kann mir die Liebe nicht kaufen, ich kann mir das Vertrauen der Menschen nicht erkaufen. Ich kann mir zum Schluss auch das Leben nicht kaufen, wenn es an den letzten Schnaufer geht.
Es ist völlig egal, ob Sie eine Million auf dem Konto haben oder ob Sie blank sind. In der Phase kurz vorher macht es einen großen Unterschied, wie viele Professoren Sie um Ihr Sterbebett versammeln können, die alle noch an Ihnen verdienen und versuchen, Ihr Leben noch etwas zu verlängern. Das macht einen großen Unterschied.
Aber wenn es dann irgendwann an den letzten Punkt kommt, macht es überhaupt keinen Unterschied, wie viel auf Ihrem Konto ist. Das weiß jeder. Und trotzdem hat Geld eine Macht, dass wir sagen, es ist die Sicherheit – und sie sichert uns überhaupt nicht. Sie kann das Leben nicht sichern, sie kann Liebe nicht schenken, sie kann Vertrauensatmosphäre nicht schenken. Alles, was wir wirklich zum Leben brauchen, kann Geld nicht schaffen.
Das weiß unser Kopf, aber unser Herz glaubt es nicht. Und wir leben anders, wir leben anders. Und wer je in Berührung kommt mit Jesus – und das sind in diesen Tagen mit seiner Botschaft, den Informationen über ihn, sehr viele Menschen – und vielleicht ist das deshalb ihre Situation, dass sie in dieser unangenehmen Spannung sind, die einen Menschen depressiv machen kann, zerreißt, traurig macht, innerlich sauer macht, ärgerlich macht, zornig macht und sie zur traurigen Figur macht.
Weil sie in ihrem Gewissen genau wissen, dass das die Quelle des Lebens ist, dass Jesus Recht hat. Aber dass sie gute oder schlechte Gründe haben, jedenfalls sagen sie: Das will ich nicht leben.
Das Erschütternde an dieser Szene ist ja, dass er tatsächlich geht, und Jesus lässt ihn gehen. Ich hätte immer gedacht, Jesus müsse hinterhergehen und sagen: „Meine Güte, wenn die Leute schon so weit wären, wie sie von Gott begriffen hätten, von der Ethik begriffen haben, von den Fragen nach dem Leben begriffen hätten, wie du begriffen hast, dann wären wir ja schon weit. Den kleinen Schritt, das wirst du doch nun gehen, doch nicht?“
Nein, Jesus lässt ihn gehen. Es ist die Würde des Menschen, den Gott dazu berufen hat, dass er Antwort geben kann. Das ist die unverlierbare Würde des Menschen. Das Einzige, was ihn letzten Endes, wenn diese Beziehung uns nicht unterscheidet, von allen anderen Geschöpfen unterscheidet.
Das kann man ja bei Herrn Singer jetzt in der Bioethik lernen, dass es letzten Endes keine Unterscheidung gibt, dass man nie mehr weiß, wo die Grenzen sind, was man mit dem Menschen dann macht, wenn er schwach ist und so weiter.
Die unverlierbare Würde des Menschen besteht darin, dass der Schöpfer ihn geschaffen hat und zu einem Du gemacht hat, dass er uns anredet, so wie Jesus diesen Mann anredet: „Komm, folge mir nach, häng dich an mich, vertraue deinem Leben.“ Von mir kommt die Geborgenheit für dein Leben, die Sicherheit, die Stabilität, ich bin das Fundament.
Und er zwingt uns nicht. Er vergewaltigt uns nicht, er manipuliert uns auch nicht, sondern er ruft uns, er sagt uns die Wahrheit, die auch eine unbequeme Wahrheit ist, und dann ist der Freiraum da. Wenn Jesus redet, ist der Freiraum da, Antwort zu geben: „Komm, folge mir nach.“
Dann gibt es überhaupt keinen Grund zu sagen: „Ich kann nicht.“ In diesem Augenblick, wenn Jesus sagt: „Komm, folge mir nach“, hat der Schöpfer der Welt, der Herr aller Herren, das Machtwort gesprochen. Keine Macht der Welt kann dagegen anstinken und kann verhindern, dass jetzt eine Antwort gibt und sagt: „Herr, wenn du rufst, auf dein Wort hin komme ich.“
Aber dieses Wort ist ein Wort der Liebe, und es ist das Wesen der Liebe, dass sie nicht vergewaltigt. Sie werden das nicht erleben.
Es ist ganz bewusst, dass wir diese Abende schließen hier mit der Einladung, eine Antwort zu geben, dass Sie ja sagen können, aufstehen und nach vorne kommen und ein Gebet sprechen, laut hörbar sprechen und damit erklären, auch vor Zeugen, wie man ja alle wichtigen Dinge im Leben auch vor Zeugen tut.
Denn alles, was man heimlich und geheim tut, ist ja im Grunde für die Katz, das ist morgen vergessen, das sind flüchtige Gefühle. Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, und da haben wir jede Menge von. Was nicht rauskommt, was sich nicht äußert, was nicht vor Zeugen geschieht, hat in der Regel keine lebensgestaltende Kraft.
Ich weiß, dass das in meinem eigenen Leben so ist, dass das alles ganz, ganz unbequem ist und dass in unserer Zeit, in der man zwar über alles redet, nur nicht über Glauben, dass das alles gegen den Trend ist.
Es erinnert nichts daran, dass, wenn Jesus einlädt, der Augenblick da ist, wo ich antworten darf und dass er uns die Würde gibt, auch unser Nein zu respektieren.
Ich sage Ihnen ganz offen, dass ich davor Angst habe, denn niemand geht aus diesem Zelt, wie er reingekommen ist.
Wenn Gott zu uns redet durch sein Wort, dann ist das immer Schöpferwort, es hat immer schöpferische Kraft, es kommt nie, wie die Bibel einmal sagt, leer und ohne Wirkung zurück. Es trifft Sie in Ihrem Gewissen. Und dann ist der Freiraum da.
Und Sie machen zu, und Sie werden härter rausgehen, mehr Hörner draufgelegt haben auf Ihr Gewissen, sich tiefer verschlossen haben. Oder Sie öffnen sich, und Sie werden neu erfahren, dass Gott Ihnen nahe ist, dass er mit Ihrem Leben etwas Neues anfangen möchte.
Traurig, davor fürchte ich mich.
Ja, Sie werden dann sagen: „Wenn man so demagogisch redet wie der Pazani, kann einem das ganze Christentum verleidet werden.“ Sagen Sie es ruhig. Wenn Sie Gründe suchen und Anstoß nehmen, um Ihr Gewissen zu beruhigen, fragen Sie mich, ich liefere Ihnen noch ein paar Gründe, wie Sie mich kritisieren können.
Nur das wird Ihnen nicht helfen.
Schieben Sie nicht die Formfragen vor. Ich mag so dusselig sein und so ungehobelt reden, wie ich will, das mag Ihnen nicht gefallen. Nur darum geht es jetzt nicht.
Es geht jetzt darum, dass wir miteinander begreifen, dass Gott zu uns spricht und sagt: „Komm, folge mir nach! Wer ist dein Gott? Wer ist dein Gott?“
Und glauben Sie nur ja nicht, dass ich hier jetzt zu Leuten rede, die irgendwie aus der Kirche ausgetreten sind und mit dem Christentum nichts am Hut haben.
Das geht uns als Christen genauso an, denn unser Problem ist das – unser Problem als Christen ist das in der Gegenwart –, dass wir Gott als Beifahrer haben einstellen lassen, dass wir das mit frommen Gesumps sagen: Wir leben mit Jesus.
Aber wenn es an die Kreuzungen geht, in Sachen Geld, in Sachen Sex, in Sachen Ehebruch, dann darf er aussteigen, dann bestimmen wir den Kurs.
Wer ist unser Gott? Ich kann für Jesus Halleluja singen, schöne Lieder machen. Aber die wirkliche Sicherheit ziehe ich aus meinem Vermögen.
Und wenn es da zum Hauen und Stechen kommt, wird man die Wahrheit erkennen.
Das ist unser Problem als Christen: die Wirkungslosigkeit des Christentums in diesem Land, weil wir uns überhaupt nicht unterscheiden von allen anderen.
Wir haben den gleichen Gott, wir beten auch das Geld an.
Die Unterschiede sind nicht groß.
Da gibt es Leute, die meinen, der Unterschied wäre, ob man eine Zigarre raucht oder ob man ein Glas Wein trinkt oder einen Schnaps oder so oder ob man tanzen geht.
Solche Albernheiten meinen Sie in der Dekoration könnten uns unterscheiden? Das interessiert doch keine Sau.
Der Unterschied ist viel, viel tiefer, viel, viel tiefer, da, wo wir die tiefen Gemeinsamkeiten haben.
Wer ist unser Gott, wem verdanke ich meine Sicherheit?
Gott als Beifahrer, mit dem man wirklich eine gute Zeit verbringt, ein gutes Gespräch, wir beten miteinander, natürlich, so nennt man das Gespräch mit Gott, und das gibt uns eine tiefe Befriedigung, so wie ich das mache, wenn ich mit irgendjemandem als Gast unterwegs bin.
Aber dann kommen die kritischen Stunden, und dann zeigt sich, wer hier Chef im Ring ist.
Wer wirklich den Kurs bestimmt, ob er der Herr ist, ob er die Nummer eins ist, ob er die Quelle des Lebens ist, ob ich ihm so sehr vertraue, dass ich sage: Alles kann passieren, alles auch, was mir gegen das Gefühl geht und gegen meine Einsicht und gegen die Mehrheitsmeinung meiner Umwelt, alles kann mir passieren, aber von dir lasse ich nicht mehr, du bist die Quelle des Lebens.
Im Psalm betet mal einer in einer Zerreißprobe: „Deine Güte ist besser als Leben.“ Das ist ein steiler Satz.
Er ist aus der Tiefe: Deine Güte, das heißt die gnädige Nähe Gottes, dass er mich festhält, dass er seine Zuwendung, dass er die Sicherheit gibt, dass er mich spüren lässt: Ich bin ihm unersetzlich wertvoll.
Und das hat er bewiesen, als Christus am Kreuz für uns gestorben ist. Er ließ sich festnageln, er verblutete für uns. So wertvoll bin ich ihm.
Das ist die Kernfrage: Wer ist Ihr Gott?
Davor entsetzen stehen die Leute herum, und auch die engsten Freunde von Jesus, die das da mitgehört haben, und sagen: „Um Himmels Willen! Wenn das so ist, wie soll das denn überhaupt im Leben noch weitergehen? Wenn das so an die Wurzel geht und Jesus sagt, es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht – also dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt –, ist ein sehr schwieriger Satz für eine Goldstadt.“
Ein sehr, sehr schwieriger Satz für Deutschland. Wir sind eines der reichsten Länder der Welt.
Da braucht man gar nicht lange herumzudenken, warum die Kirche versagt hat und wir ein Saftladen sind: „Es ist alles okay, alles okay.“
Der Grund, warum Menschen in diesem Land nicht durchbrechend zum Glauben an den lebendigen Gott auf ihn ihr Vertrauen setzen, nach seinen gebotenen Fragen mit Leidenschaft und Freude aus der Kraft dieses Gottes leben, heißt: Man kann nicht Gott dienen und dem Mammon.
Das ist der Grund eines laschen, kaputten, wirkungslosen, gesellschaftlich total irrelevanten Christentums.
Wer bestimmt denn das Klima dieser Stadt? Wer bestimmt denn das Klima in unserer Gesellschaft? Die Christen doch nicht.
Aber immer noch, mit den neuen Bundesländern mitgerechnet, sind immer noch 70 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung Mitglied einer christlichen Kirche.
Aber niemand wird doch im Ernst behaupten, dass dieses Land in irgendeiner Weise bestimmt wird von den Geboten Gottes.
Warum denn nicht?
Der Problem liegt bei uns, bei denen, die Christen sind, dass wir längst so fromm gelernt haben, wie die Katze um den heißen Brei zu gehen.
Man darf auch in christlichen Gemeinden über alles reden, nur nicht über das Geld.
Wer bestimmt den Kurs in den christlichen Gemeinden? Die, die das Geld haben.
Da sagt doch niemand etwas.
Da wird man doch nicht drüber reden. Man ist ja abhängig davon.
Wie weh, wenn der austritt oder wenn die nicht mehr dabei ist und wenn die Spenden nicht mehr kommen.
Aber redet niemand darüber, ist alles unter der Decke, kann man gar nicht riskieren.
Verstehen Sie, solange das so ist, sollen wir als Christen nicht aus dem Fenster reden und sagen, dass die anderen sich verändern sollen.
Am Kernpunkt der Geschichte ist doch was faul.
Diese Story mit diesem Mann, der so religiös war, der so moralisch war, dem Jesus aus Liebe zumutet, dass er den Finger an diesen kranken Wurzelpunkt legt und sagt: „Wer ist dein Gott? Komm, folge mir nach.“
Und von manchen Dingen kommt man innerlich ja nur los.
Er hat das ja gar nicht allen gesagt.
In der Bibel wird der Reichtum als ein Segen oft dargestellt, den Gott geschenkt hat, ich komme da noch zu.
Aber in manchen Situationen gibt es nur ein inneres Lösen, in dem es auch ein äußeres Lösen gibt, in vielen Lebensbereichen so.
Und hier hat Jesus das so klar ins Gewissen reingesagt, der wusste, was Sache war.
Und dann sagten die Freunde plötzlich: „Ja, so, wenn man ein Kamel leichter durchs Nadelöhr kriegt als ein Reicher ins Reich Gottes, dann ist ja alles unmöglich, was soll denn werden? Hat doch gar keinen Sinn mehr, warum reden wir noch weiter?“
Dann sagt Jesus als Schluss: „Bei den Menschen ist es unmöglich. Aber nicht bei Gott, denn alle Dinge sind möglich bei Gott.“
Das ist ein Hammer, das Wunder passiert.
Wenn Sie die Bibel ein bisschen weiterblättern, die Berichte, die vom Entstehen der christlichen Gemeinde nach Pfingsten, als die Schöpfermacht Gottes im Heiligen Geist die Menschen erfasste, in großer Zahl damals in Jerusalem, ist es hochinteressant zu beobachten, was das für eine Wirkung hat.
Petrus schildert einer großen Menge, wer die Schlüsselfigur des Lebens ist: Jesus, den sie durchkreuzt haben, von dem alle dachten, dass es fertig wäre mit ihm, dass von dem nichts mehr zu erwarten ist.
Den hat Gott zur Schlüsselfigur des Lebens gemacht.
Nein, es war keine Niederlage. Es war der Kraftakt der Liebe Gottes, indem er bewies, wie sehr er uns geliebt hat.
Indem er unter die Lasten ging, er ging in unser verlorenes Leben, zog es sich an, das, was uns trennt von Gott, das, was uns kaputt macht, was unser Leben vergiftet.
Die Bibel nennt das Sünde.
Er zog es sich an und lebte die Konsequenzen im Gericht Gottes am Kreuz.
Er starb unseren Tod, damit wir nicht mehr sterben müssen.
Er tauscht mit uns, er bietet sich uns an und sagt: „Komm, zieh dich mir an, ich möchte, dass du hineinkommst in mein Leben.“
Ich sterbe deinen Tod, ich lebe die bittere Konsequenz deines verfehlten Lebens, und du sollst teilhaben an dem neuen Leben der Auferstehung.
Gott weckt ihn auf und bestätigt damit, dass dieser Jesus die Schlüsselfigur wirklich ist.
Das hängt nicht ab davon, was Sie sich darüber denken, ob ich das glaube oder Sie das glauben oder was die Theologen oder Philosophen über Jesus meinen.
Es ist keine Deutungsfrage.
Gott hat am Ostermorgen entschieden: Dieser gekreuzigte Jesus ist die Schlüsselfigur, und er weckt ihn auf.
Damit ist der Durchbruch durch die Todesmauer passiert, und er ist die gültige Schlüsselfigur.
Petrus geht nach Jerusalem, und aus der Kraft des Geistes Gottes, der ihm plötzlich den Mund auftut und den Freimut gibt zu reden, erklärt er den Menschen das.
Und es geht ihnen durchs Gewissen, sie merken plötzlich: Gott spricht zu uns.
Dann fragen sie: „Was sollen wir denn jetzt tun?“
Dann sagt er klipp und klar: Kehrt um! Lebensrichtungswende um hundertachtzig Grad.
Und diese hundertachtzig Grad Wende ist immer die Klärung der Gottesfrage: Wer ist mein Gott? Glaube ich an mich selber? Glaube ich ans Geld? Glaube ich an andere Menschen? Von wem erwarte ich die Sicherheit? Von wem erwarte ich die Anerkennung?
Abwenden von dem, was es bisher gewesen ist, hinwenden zu dem, der allein die Quelle des Lebens ist, zum lebendigen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und mein Leben geschaffen hat.
Dir möchte ich gehören, von dir komme ich, du hast mich geschaffen, du hast das Eigentumsrecht an mir.
Ich will es dir nicht länger streitig machen, ich will mich nicht länger als Rebell aufspielen und so tun, als könnte ich selbst über mein Leben verfügen oder anderen Mächten dienen.
Du hast mich geschaffen, nicht nur geschaffen, sondern du hast mich in Jesus noch einmal freigekauft, so sagt die Bibel, aus der Sklaverei der Zerstörungsmächte, die mich wegziehen von der Quelle des Lebens.
Das sagt er.
Und dann heißt es – lesen Sie das einmal nach in der Apostelgeschichte – es war eine atemberaubende Geschichte, dass an einem Tag sich 3000 Menschen damals in Jerusalem öffnen und das geschehen lassen.
Da kehrt um, empfangt Vergebung der Sünden.
Das heißt: Sünde fasst alles zusammen, was unser Leben kaputt macht, uns von der Quelle des Lebens trennt und voneinander trennt.
Das Trennende und Isolierende steckt in dem Wort Sünde.
Das ist das Zeug, das uns kaputt macht.
Es ist nicht der Quatsch, den man in Deutschland damit verbindet.
In Deutschland ist ja ein Sünder, wer Schwarzwälder Kirschtorte isst, anstatt zu fasten, weil er sowieso schon ein paar zu viele Pfunde drauf hat, oder wer 50 vorgeschrieben, der 70 fährt, der kommt nach Flensburg.
Solche Albernheiten nennt man bei uns Sünde.
Sünde ist in der Bibel das, was uns trennt von der Quelle, das uns die Luft zum Atmen wegnimmt, die Kraft zum Leben, weil wir getrennt sind von Gott.
Das kann unsere Selbstgerechtigkeit, die Arroganz sein, es kann unsere Lüge sein, der Dreck, in dem wir leben, die Habgier, die Versessenheit, die Verliebtheit ins Geld, was auch immer.
Man kann moralisch und unmoralisch sich so von Gott abschotten und trennen.
Das ist das, was Sünde ist.
Empfangt Vergebung eurer Sünden, sagt er.
Jesus ist für dich gestorben, sagt er.
Er hat alles getragen am Kreuz, ich darf mir das schenken lassen.
Es ist möglich, es ist möglich, das Unmögliche wird möglich.
Und empfangt Gottes Heiligen Geist.
Gott selber will in uns wohnen.
Er will in uns zum Antrieb werden, zur Kraft werden, dass wir wirklich spüren, dass er lebt.
Kehrt um!
Wissen Sie, was dann die Folge ist?
Die Folge ist, dass Sie eine Gemeinschaft bilden.
Diese Leute, die sich vorher gar nicht kannten.
Und die Folge ist: Das erste Erkennungszeichen dieses Wandels in dem Leben ist, dass sie ein neues Verhältnis zu ihrem Besitz haben.
Man weiß nicht, was sie für Lieder gesungen haben, da wissen wir nichts von.
Aber es heißt: Niemand betrachtete sein Eigentum, seinen Besitz als sein Eigentum.
Sie waren sogar bereit, Grundbesitz zu verkaufen, wenn es nötig war, um die Not anderer zu lindern.
Sie hatten plötzlich kapiert: Der ganze Laden, den ich besitze, gehört ja Gott.
Ich bin sein Eigentum und will es jetzt auch sein.
Meine Zeit, mein Körper, meine Begabungen, meine Sehnsüchte, meine Ängste, mein Geld, mein Grund und Boden – alles gehört ihm.
Manche Leute meinen, es wäre besonders fromm, wenn sie von dem, was sie besitzen, von ihrem Eigentum jetzt ein bisschen abgeben für irgendwelche religiösen Zwecke, also für Gott sozusagen.
Und je mehr man dann gibt von dem Eigentum, desto frommer erscheint das.
Das ist doch nicht das Problem, dass das unser Eigentum ist und jetzt zahlen wir sozusagen eine gewisse Quote, eine Prämie an Gott.
Die Grundentscheidung heißt: Der ganze Laden gehört Gott.
Alles, was ich bin und habe, gehört ihm.
Und jetzt ist die Frage ganz anders: „Herr, was hast du dir gedacht? Wie soll mal unser Leben aussehen? Wie darf ich es genießen? Ergab es uns, dass ich in Dankbarkeit und mit Freude genieße und dass ich es verantwortlich gebrauche, so wie Gott sich das vorstellt?“
Aber das ist die Leitfrage jetzt: „Herr, was mache ich mit deinem Eigentum?“
Es ist die Frage, die ich Ihnen stellen möchte, ob Sie Christ sind oder sich nicht als Christ betrachten, ob Sie ganz neu hier zugekommen sind und diese Fragen überhaupt zum ersten Mal haben.
Vielleicht gehen heute viele dabei, die sagen: „Meine Güte, ich habe ja eigentlich immer das mit dem Christentum bejaht und bin ja immer dafür und bin auch in der Gemeinde drin, aber das habe ich nie geklärt in meinem Leben.
Ich habe immer mein Eigentum, meine Zeit und mein Geld als mein Eigentum betrachtet.
Ich habe noch nie gesagt, das gehört Gott.“
Das könnte doch heute Abend sein, wo Sie wirklich den Schritt tun und sagen: „Herr, du sollst Gott sein, die Quelle des Lebens, meine Sicherheit kommt von dir, meine Anerkennung kommt von dir.
Ich danke dir, dass du mich so wertschätzt und mich so wichtig ansiehst.“
Und dann wird es ein spannendes Leben, wo Sie plötzlich dünnhäutig werden, Sie spüren plötzlich, wo Menschen in Not sind und wo Sie Verantwortung übernehmen, Zeit mit anderen teilen, Geld mit anderen teilen, Talente mit anderen teilen, weil Sie wissen: Es gehört Gott, und er hat es mir gegeben.
Und jetzt will ich fragen: „Herr, was willst du?“
Und dann wird plötzlich Geld der Götzenmacht enthoben.
Es wird ein Gebrauchsmittel, anvertrautes Gut, für das man danken kann.
Ja, dann können Sie danken für ein volles Bankkonto und sagen: „Herr, was machen wir mit deiner Knete? Auf meinem Bankkonto?“
Er möchte, dass Sie es gebrauchen zur Lebenssicherung für Ihre Familie.
Aber er wird Sie befreien von der Angst, krampfhaft festhalten zu müssen.
Nochmal hunderttausend, nochmal hunderttausend.
Je mehr man hat, desto mehr braucht man.
Und immer ist die Angst dabei und die Sorge.
Und die anderen, die es nicht haben, sind auch besessen von dem Gott.
Man kann ja genauso besessen sein von dem Geld, das man nicht hat und das man eigentlich meint haben zu müssen, wie von dem Geld, das man hat und das man meint verlieren zu können.
Das ist die Gottesmacht des Geldes.
Plötzlich ist sie entthront.
Es wird zum Gebrauchsmittel.
Besitz wird zum gebrauchsanvertrauten Gut, das Gott uns schenkt zur Freude und zum Gebrauch.
In Verantwortung vor ihm, in Leben aus Dankbarkeit, beschenkt von Gott, in Dankbarkeit und Gelassenheit und großer Freude und engagierter Verantwortung für Gottes Welt, für seine geliebten Menschen zu leben.
„Preist Gott mit eurem Leibe“, heißt es in der Bibel, mit allem, was euer leibliches Leben ausmacht.
Alles soll dazu dienen, dass Gottes Liebe groß wird, spürbar wird, seine Barmherzigkeit erfahrbar wird, verherrlicht wird, dass Menschen gut über Gott reden, weil sie Gutes erfahren haben durch seine Leute.
Sie haben eine Sehnsucht nach diesem Leben.
Ich lade Sie jetzt ein, wenn Sie das hören für sich und hören wollen zulassen, dann nehmen Sie den Freiraum wahr, den Gott Ihnen jetzt schafft.
Und stehen Sie auf und kommen Sie nach vorne.
Ich lade Sie ein zu einem ganz einfachen Gebet.
Ich möchte Ihnen dieses Gebet Satz für Satz vorsprechen.
Einen Dank für die Liebe Gottes sagen.
„Ich öffne dir mein Leben, ich bitte dich um Vergebung der Sünden.“
Da packen Sie in der Stille rein, was bei Ihnen schiefgelaufen ist, und sagen Sie im Ausdrücklichen Danke für die Vergebung der Schuld.
Und von jetzt an soll mein ganzes Leben dir gehören, ich bin dein Eigentum.
Danke dafür, dass du mich angenommen hast.
Das kann ein Anfangsgebet sein. Sie öffnen Ihr Leben.
Das wäre ein Durchbruch.
Ich mache heute Abend ganz besonders auch denen Mut, die gespürt haben: Ja, ich wollte wirklich ehrlich sein, ich bin Christ, Jesus ist für mich wichtig, aber an dieser Stelle, da ist eine Grundentscheidung in meinem Leben nie geklärt worden, und da sitzt das Elend.
Das möchte ich deutlich machen.
Dann tun Sie es heute Abend in diesem Gebet.
Bernhard Römer wird jetzt für uns ein Lied singen, ein Gebet.
Und es ist ein Gebet, das uns sozusagen auf die Lippen gelegt wird: „Jesus, zu dir darf ich so kommen, wie ich bin.“
Das ist es.
Ob Sie über Jahre und Jahrzehnte als Christen gelebt haben und jetzt merken, diese Frage ist nie geklärt worden, ich möchte.
Oder ob Sie heute zum ersten Mal sich wirklich damit auseinandergesetzt haben und beim ganzen christlichen Glauben bisher nichts gehalten haben – Sie dürfen heute kommen.
Die Tür bei Gott ist offen.
Er sehnt sich schon so lange nach Ihnen, und jeder Tag, den Sie ohne ihn leben, ist ihm ein Leid.
Aus dieser Sehnsucht der Liebe Gottes lade ich Sie ein, ob Sie siebzig sind oder fünfzig oder ob Sie fünfzehn sind oder zwölf – Sie dürfen kommen.