Ich nehme an, dass Mohammed Ali zumindest manchen aus meiner Generation und den Älteren noch etwas sagt. Er war ein ehemaliger Schwergewichtsweltmeister im Boxen. Während seiner Karriere war er nicht nur für seine sportlichen Fähigkeiten bekannt, sondern auch für seine markanten Sprüche. Man nannte ihn oft ein Lautmaul oder Großmaul.
Einer seiner bekanntesten Sprüche ist wahrscheinlich: „Ich bin der Größte.“ In einem Interview fügte er hinzu: „Das habe ich schon gesagt, bevor ich wusste, dass ich es tatsächlich bin.“ Alis Name stand also nie für Bescheidenheit.
Es erzählt sich die Geschichte, dass Mohammed Ali einmal auf dem Flug zu einem Kampf war. Während des Fluges geriet das Flugzeug in leichte bis mittlere Turbulenzen. Der Flugkapitän gab eine Durchsage, in der er alle Passagiere bat, sich anzuschnallen. Die meisten taten das auch, nur Mohammed Ali nicht.
Die Flugbegleiterin bemerkte das, ging zu ihm hin und bat ihn, den Anordnungen des Kapitäns Folge zu leisten. Darauf antwortete Mohammed Ali: „Superman braucht keinen Sicherheitsgurt.“ Die Stewardess konterte schlagfertig: „Aber Superman braucht auch kein Flugzeug.“
„Ich bin der Größte“ – das war ein Mann, der offensichtlich wirklich davon überzeugt war, dass er es ist. Vielleicht fühlen wir uns manchmal auch ein bisschen erhaben und denken: „Na ja, ich habe die Dinge in einem bestimmten Bereich im Griff. Ich bin auf keine Hilfe angewiesen. Bisher stehe ich noch ganz stabil mit beiden Beinen auf dem Boden. Ich brauche ja niemanden, der mich festhält.“
Aber es tut uns allen gut, miteinander eine gewisse Bescheidenheit zu zeigen.
„Ich bin der Größte“ ist eigentlich eine Aussage, die nur einem zusteht – nämlich dem, von dem wir dieser Tage sprechen, der eigentlich Anlass für diese Veranstaltungsreihe ist. Das größte Stück Ruhm, das größte Maß an Verehrung beansprucht er, beansprucht Gott, wenn er sagt: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
Wir beschäftigen uns ja derzeit mit den sogenannten zehn Geboten. Diese sind alle im zweiten Buch Mose, dem zweiten Buch der Bibel, im zwanzigsten Kapitel aufgeführt. Dort steht im dritten Vers: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Das nenne ich ein monotheistisches Monopol. Monotheistisch bedeutet, dass wir an einen einzigen Gott glauben. Hier erhebt also einer den Anspruch: Das gilt nur für mich, keine anderen.
Nun, ich weiß nicht, wie Ihnen jemand vorkommt, der meint: „Ich bin der Größte.“ Mohammed Ali habe ich nicht persönlich gekannt. Aber wenn jemand kommt und sagt: „Ich bin der Einzige, der zum Beispiel etwas von Computern versteht, und alle anderen sind nur Teilzeit-Checker“, dann finde ich das schon etwas überheblich. Ich habe Tinnitus im Auge – ich sehe überall nur Pfeifen oder so.
Wenn also jemand meint: „Ich habe es drauf, und die anderen sind alles Versager“, dann könnte ich ihm, was mich betrifft, vielleicht noch zustimmen. Das mag sein, denn ich bin, was Computertechnik angeht, tatsächlich nicht besonders fit. Auch wenn ich kaum über gewisse PC-Grundkenntnisse hinauskomme, wirkt so ein Typ, der neben sich niemanden duldet, doch ein bisschen großkotzig.
Ich habe dann den Eindruck, dass dieser Mensch in seiner Kindheit vielleicht ein bisschen zu kurz gekommen ist und sich hier nun ein wenig profilieren will.
Aber wie ist das bei Gott? Hat der Herr der Herren – und wir gehen davon aus, Gott ist der Herr – so ein Gebot überhaupt nötig? Bricht Gott etwa ein Zacken aus der Krone, wenn neben ihm andere auch noch ein bisschen Gott spielen?
Der Allmächtige, der das All erschaffen hat, dürfte für so eine kleine Götterfabrik neben sich nur ein müdes Lächeln übrig haben. Doch ich entdecke in dieser Aussage keine erhabene Geste, sondern eine entschiedene Forderung: Du sollst keine anderen Götter haben neben mir, keine anderen Götter neben mir.
Nun schauen wir uns das noch einmal im Zusammenhang an. Ich lese noch einmal den Text, den wir gestern Abend vor Augen hatten, und wir lesen insgesamt bis Vers 6 weiter:
Da steht also in 2. Mose 20: Gott redete alle diese Worte und sprach: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel, oder was unten auf der Erde, oder was im Wasser unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen – ich füge hinzu: vor diesen Trugbildern – nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen, denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten Generation von denen, die mich hassen, der aber Gnade erweist an Tausenden von denen, die mich lieben und meine Gebote halten.“
Manche lehnen die Alleinherrschaft Gottes ab, weil sie lieber ihr eigener Herr sein wollen und niemanden brauchen, der über ihr Leben bestimmt. Manche meinen, dass die Beziehung zu Gott sie erdrücken würde. Dabei fühlt man sich nicht wirklich wohl.
Wir haben gestern allgemein, als wir über die Gebote gesprochen haben, gesagt, dass der Eindruck entstehen kann, Gott wolle mir Vorschriften machen und mir meine Freiheit nehmen. Gestern hatten wir das Thema Freiheit. Dabei haben wir versucht, ein bisschen zu definieren, wie man Freiheit sehen kann und was eigentlich eine viel bessere Definition von Freiheit ist.
Viele meinen jedoch, dass sie dann nicht so leben können, wie sie es sich vorgestellt haben. Sie denken, sie müssten sich Gott anpassen. Deshalb empfinden viele das Christsein als einen Haufen von Gesetzlichkeit und Zwang.
Wenn man sich manche unter den Frommen anschaut – oder ich erweitere das bewusst auf religiöse Menschen – scheint dieser Eindruck bestätigt zu werden.
Nun, was Gesetzlichkeit und besonders Zwang angeht, würde ich sagen, dass dies auf den größten Teil aller Religionen tatsächlich zutrifft. Aber es trifft nicht zu für das Evangelium.
Evangelium heißt frohmachende Botschaft, die gute Nachricht, die frohmachende Botschaft von Jesus Christus. Auf diese Botschaft, also die Botschaft des Neuen Testaments und letztendlich der ganzen Bibel – denn schon das Alte Testament läuft auf diese eine Person, den Erlöser Jesus Christus, hinaus – trifft es nicht zu, dass Gott uns gängeln will.
Gott hat sich nämlich uns angepasst. Es geht nicht darum, dass wir uns Gott anpassen, sondern Gott hat sich uns angepasst, und zwar auf eine radikale Art und Weise. Gott ist Mensch geworden. Es dauert nicht mehr allzu lange bis Weihnachten, und wir halten uns das neu vor Augen: Er wurde einer von uns und hat sich auf Augenhöhe mit Menschen begeben.
Paulus sagt im Philipperbrief, dass er dabei nicht geblieben ist. Er hat sich noch mehr erniedrigt, hat Knechtsgestalt angenommen und ist am Ende den Tod am Kreuz für uns, für unsere Schuld, für unsere Sünde gestorben.
Also wurde in Jesus Gottmensch. Er litt und starb. Am Kreuz nahm er an unserer Stelle den Tod auf sich, damit wir Vergebung bekommen können. Das ist kurz gefasst das Evangelium und die Kernaussage der Bibel.
Darum dreht sich alles. Von 1. Mose, wo nach dem Sündenfall Eva schon gesagt wird, dass der Same der Frau der alten Schlange den Kopf zertreten wird, bis zur Offenbarung geht es um diesen erwarteten Erlöser und den noch zu erwartenden Erlöser, den Herrn Jesus Christus.
In Christus hat Gott uns so tief gezeigt, wie es nur denkbar ist: Ich gehe auf dich ein, es liegt mir etwas an dir, Mensch!
Ich habe dich nicht einfach erschaffen und will dich jetzt dir selbst überlassen. Dieser Gott möchte, dass unser Leben gelingt. Er möchte, dass wir es in seiner Gegenwart verbringen. Er möchte, dass wir es nicht vergeuden, nicht verletzt werden und nicht verloren gehen.
Gott möchte, dass wir gerettet werden und dass wir diese Hoffnung zum Ausdruck bringen. Christus ist mein Halt, er ist real erfahrbar und der wertvollste Teil in meinem Leben, wenn ich ihn denn einmal kennengelernt habe.
Er, der sich für mich geändert hat, der Fleisch und Blut angenommen hat, hat uns gedient – selbst wenn es das denkbar größte Opfer für ihn bedeutet. Er hat sein Leben hingegeben und wurde ans Kreuz gerufen. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ – weil die Schuld und Sünde der Menschheit auf ihm lag.
Also: Gott liebt uns. Gott liebt dich. Er tritt nicht als Tyrann auf, sondern als einer, der mit sehr viel Barmherzigkeit alles dafür getan hat, dass wir als Menschen mit ihm in eine Beziehung kommen können.
Und wo einer liebt, ist jede Konkurrenz unerwünscht.
Ich wurde vorhin nach unserer Familie gefragt, und meine wunderbare Frau Mimi ist ein Teil meiner Familie, ein Teil von mir. Ich liebe sie sehr, und aus guten Gründen. Am liebsten würde ich sie euch mal mitbringen und vorstellen. Dann würdet ihr vielleicht ein bisschen verstehen, warum. Sie ist eine wunderbare Frau, und es dürfte nicht verwundern, dass ich nicht will, dass sie sich mit irgendeinem anderen Mann abgibt. Besonders nicht mit einem, der ihr schöne Augen macht, wenn ich auf Reisen bin.
Erst recht nicht, wenn ich wüsste, dass es so ein aufgeblasener Wichtigtuer ist, der meine Frau nur ausnutzen will. Dann werde ich ein bisschen eifersüchtig, dann brodelt es in mir. Das kann man nachvollziehen. Vielleicht kennen Sie solche Gefühle auch, wenn Sie schon einmal Eifersucht empfunden haben.
Was wäre ich für ein Ehemann, dem das egal ist? Einer, der sagt: „Naja, mach du ruhig ein bisschen was mit anderen, ich bin da ganz tolerant.“ In dieser Sache bin ich überhaupt nicht tolerant. Das wäre ja keine Liebe, sondern Gleichgültigkeit. Wenn du sagst, du kannst machen, was du willst, heißt das im Grunde: Es ist mir egal.
Wenn wir das jetzt auf den Zusammenhang hier übertragen, dann nutzen andere Götter Menschen aus. Zum Beispiel die Leichtgläubigkeit vieler. Religionen nutzen das aus oder der Hang zu Traditionalismus und Ähnlichem. Aber wer garantiert uns die Richtigkeit ihrer vorgegebenen Wichtigkeit? Wenn andere Götter mit Gott konkurrieren wollen, dann ist Gott sehr wohl ein eifersüchtiger Gott.
Es gibt einige Bibelstellen, gerade im Alten Testament, die das im Deutschen mit dem Wort „Eifersucht“ oder „eifersüchtig sein“ ausdrücken. Gott ist ein eifersüchtiger Gott. Und das nicht im Sinne davon, dass er auf andere Götter neidisch wäre, weil er weiß, dass die anderen Götter ja gar keine richtigen Götter sind.
Andere Götter existieren allenfalls in der Vorstellung von Menschen. Es gibt nur einen Gott. Und es gibt auch nur eine übergeordnete Wahrheit, die für uns als Menschengeschlecht gilt. Man kann doch nicht sagen, es gibt einen Gott für die arabische Welt, einen Gott für die westliche Welt und die Indianer haben ihren eigenen Gott. Das ist überhaupt nicht logisch. Es kann nicht unterschiedliche Götter nebeneinander geben, die jeweils ihren eigenen Zuständigkeitsbereich haben.
In Psalm 115, Vers 4 und folgende, heißt es: Ihre Götzen sind Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden. Einen Mund haben sie, reden aber nicht. Augen haben sie, sehen aber nicht. Ohren haben sie, hören aber nicht.
Man könnte fast sagen, das ist schwerstbehindert. Eine Nase haben sie, riechen aber nicht. Sie haben Hände, tasten aber nicht. Füße haben sie, gehen aber nicht. Keinen Laut geben sie mit ihrer Kehle von sich.
Also, kurz gesagt: Andere Götter bringen es nicht. Sie sind nicht in der Lage zu helfen, Halt zu geben oder zu trösten. Sie können nicht lieben, weil sie keine Emotionen haben. Sie sind ja nur aus irgendwelchen Materialien gemeißelt oder geschnitzt worden.
Es gab auch solche, die die Sonne angebetet haben. Doch all das ist ja Materie.
Sie fragen sich jetzt natürlich zu Recht, was das mit uns heute zu tun hat. Das mag geschichtlich ganz interessant sein, was er sagt, und auch was in den nächsten Tagen noch kommt.
Ich freue mich besonders ab Montagabend, wenn es darum geht, Ruhe für die Seele zu finden. Oder wenn wir über das Thema Ehe sprechen oder über unser Verhältnis zu den Eltern.
Dann würden Sie sagen, all diese Spielregeln sind für unsere Gesellschaft richtig und wichtig. Deshalb wundere ich mich, dass Sie schon am ersten Abend kommen. Gleichzeitig freue ich mich sehr darüber, dass alle Plätze belegt sind.
Das Gebot „Keine anderen Götter neben mir“ und „Dir kein Bildnis machen“ betrifft uns ebenfalls. Man kann nicht sagen, das habe mit uns wirklich nichts zu tun, keine relevanten Fragen unserer Zeit. Wahrscheinlich hat keiner von uns ein Standbild einer Fruchtbarkeitsgöttin oder eines Kriegsgottes zu Hause auf der Kommode stehen, vor dem wir beten würden.
Und doch verehren auch wir Götter aus Silber und Gold – in Gestalt eines fetten Bankkontos etwa. Oder wir verehren Götter aus Holz und Stein, in Form von Immobilien oder anderen Besitztümern.
Es gibt auch Sonnenanbeter, die selbstverliebt größten Wert auf ihr Äußeres legen. Ich ja nur halb so viel, oder? Ich habe die Gegenfrage gar nicht gestellt: Carsten, wie sieht es bei dir eigentlich aus?
Es gibt ja Leute, bei denen nichts wichtiger ist als das Äußere. Dabei sind die braun gebrannten nicht immer die allerhellsten – aber das ist ein anderes Thema.
Ist es wirklich so, dass wir sagen können: „Das habe ich nichts mit zu tun“, wenn ich Dingen oder sogar mir selbst einen so hohen Rang einräume?
Fußball ist ein toller Sport. Heute war der wievielte Spieltag? Jedenfalls einer, bei dem Hässel, der mit der Eintracht sympathisiert, einen durchaus schönen Nachmittag hatte. Es ist ein schöner Sport, und ich verfolge die Bundesliga auch mit Interesse.
Aber wo Fußball zum Kult und zum Lebensinhalt wird, wo Fußball teilweise sogar zu Gewalt führt, da würde ich schon sagen, dass Götzendienst manchmal greifbar ist. Dynamo Dresden hat eine Fanarmee – muss man sich mal vorstellen! Sie ziehen gegen die Gegner regelrecht in den Krieg.
Oder man kann sich nach den Riten des HSV in Hamburg beerdigen lassen. Es gibt einen Friedhof für die Fans des Hamburger Sportvereins. Dort wird also keine religiöse, sondern eine fußballerische, aber durchaus religiöse Züge tragende Zeremonie vollzogen. Nach diesen Riten kannst du dich dort beisetzen lassen. Man muss sich mal Bilder im Internet anschauen: die einzelnen Gräber sind alle in Blau, Schwarz und Weiß gehalten. Oder wie ist das mit der Raute? Dort wird das Kreuz durch ein Emblem ersetzt.
Also nochmal: Götzendienst – dass wir sagen, da haben wir nichts mit zu tun, wäre ich vorsichtig mit so einer Aussage. Oder dass wir es uns so einfach vom Hals halten. Wir müssen nicht irgendwelche Steinfiguren anbeten, um dieses Gesetz zu übertreten. Wir übertreten es, wann immer wir etwas oder jemanden an die erste Stelle setzen.
Von all dem, was hier vorne aufgeführt ist – und man könnte wahrscheinlich noch mehr nennen – muss ja nicht alles schlecht sein. Ich habe jetzt gerade im Moment kein Bargeld dabei, normalerweise habe ich aber mein Portemonnaie bei mir. Wir haben auch ein Eigenheim. Dagegen ist an und für sich zunächst einmal gar nichts zu sagen. Haus, Hobby.
Dietrich Bonhoeffer sagte: „Unter Gott hat alles Platz, neben ihm nichts.“ Damit hat er mit wenigen Worten wunderbar auf den Punkt gebracht, worum es geht: Unter Gott hat alles Platz, neben ihm nichts.
Diese anderen Götter mögen das Leben vielleicht erleichtern, aber was ist mit dem Sterben? Zu wissen, dass ich dann auf meinem Grabstein das Symbol meines Lieblingsvereins habe – ist das die Hoffnung, die einen durch das Leben bis in den Tod, in die letzten Stunden, begleitet?
Der Apostel Paulus hat gesagt: „Denn das Leben ist für mich Christus.“ Und das Sterben ist Gewinn. Das Leben hier, schon in dieser Welt, ist Christus. Es ist nicht erst etwas, das irgendwann einmal kommt, wenn ich ihm in die Augen sehe, sondern er ist hier schon mein Halt.
Dann sagt Paulus: Das Sterben ist Gewinn. Wenn wir in diesem Bibelvers einmal für „Christus“ das Wort „Geld“ einsetzen, dann wird das Leben für mich zu Geld. Das Sterben wäre dann Verlust. Je mehr man hatte, desto größer ist der Verlust in diesem Moment. Wenn ein reicher Unternehmer beerdigt wird, fragt einer auf der Beerdigung, wie viel er denn hinterlassen hat. Ein schlauer Mann antwortet: „Alles.“ Das Leben ist für mich mein Vermögen, das Sterben ist ein Verlust.
Oder wenn wir sagen würden: Das Leben ist für mich Bodybuilding, dann wäre das Sterben ebenfalls Verlust. In hundert Jahren haben wir alle die gleiche Figur. Das kann doch nicht der Lebensinhalt sein, der trägt und der diese Hoffnung auf Beständigkeit in uns bestätigt.
Wir alle haben eine Ahnung, dass es etwas gibt, das über unseren Horizont hinausgeht. So schreibt Salomo im Alten Testament, dass Gott uns die Ewigkeit ins Herz gelegt hat – dieses Wissen, dass es da etwas gibt. Aber das ist eben nichts Materielles.
Das Leben ist für mich Christus. Deshalb kann Paulus sagen: Das Sterben ist Gewinn. Dann kommt genau das, was ihr in der letzten Strophe gesungen habt: Dass wir ihm gegenüberstehen werden, dass unsere Augen ihn sehen werden und wir Bestätigung dessen bekommen, was wir hier geglaubt haben – vom Glauben zum Schauen.
Hier haben wir schon einen so festen Glauben, eine solche Gewissheit, die nur noch ihre Bestätigung oder ihren Höhepunkt erlebt. Nur mit Christus hat unser Leben wirklich Bestand.
Gott ist mit unserem Verstand nicht fassbar. Deshalb lehnen Menschen ihn entweder ab oder stützen sich auf ihn – und das zu Recht. Ein Bildnis von Gott zu machen, kann nämlich auch zu einer falschen Vorstellung führen. Selbst Christen laufen Gefahr, sich ein Trugbild von Gott zu schaffen.
Manchmal entsteht das Bild von einem Gott mit der Strichliste, der das Gute und das Schlechte registriert und gnadenlos abrechnet. Oder von einem Gott auf der Reservebank, der nichts mit Gemeinde oder Verbindlichkeit zu tun hat. Den ruft man nur an, wenn man ihn gerade braucht – vielleicht für ein paar Minuten am Ende der Spielzeit. Doch gerade am Ende der Spielzeit weiß man nicht so genau, wie es weitergeht. Ist Gott wirklich ein Gott, der würdig ist, auf der Reservebank zu sitzen? Den man nur anruft, wenn man in Schwierigkeiten ist? Oder ist er das liebe Kuschelgottchen, das manche Gemeinschaften unter die Schmusedecke packen?
Manche Menschen sind möglicherweise auch enttäuscht von Gott. So bauen sie sich ihren Wunschgott zusammen – einen Gott, der irgendwie greifbar und berechenbar ist. In dieser Richtung hatten und haben wir Deutschen eine besondere Begabung. Ich möchte zwei populäre Theologen nennen: Julius Wellhausen und Rudolf Bultmann. Diese Männer haben den Glauben relativiert und auf ein sehr niedriges Niveau gebracht. Sie konstruierten einen Gott, der erfassbar und begreifbar ist, bei dem man nicht mehr an Wunder glauben muss.
So ging Deutschland in den vergangenen hundert Jahren voran und belehrte fast alle europäischen Theologen, wie Gott heutzutage auszusehen habe. In den Einzelheiten unterschieden sich die Ansichten sicherlich, doch in einer Hinsicht war man sich einig: Der Gott des modernen Menschen musste verständlich sein.
Aber einen solchen Gott anzubeten, ist problematisch. Wenn du Schwierigkeiten hast, kannst du dann genauso gut zu deiner altgewordenen Mutter gehen und sie um Hilfe bitten. Sie ist dann genauso wenig in der Lage wie ein Gott, der keine Wunder tun kann. Für einen solchen handlichen Gott werden wir wenig Verwendung finden.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde den Menschen jedoch ein Bild von Gott vermittelt, das tatsächlich nicht existiert. Dieser Gott, den man konstruiert hat, existiert nicht wirklich. Wenn heute Menschen sagen: „Ich glaube nicht an Gott“, will ich zuerst wissen, an welchen Gott sie eigentlich nicht glauben. Wenn man dann ein entsprechendes Bild eines Gottchens beschreibt, kann ich das nur bestätigen: An diesen Gott glaube ich auch nicht. Er deckt sich überhaupt nicht mit der Realität oder mit der Art, wie sich Gott uns geoffenbart hat, wie sich Gott den Menschen gezeigt hat.
Menschen lehnen also oft einen Gott ab, den sie selbst erschaffen haben – aber nicht den wahren Gott, der sie erschaffen hat. Diesen wahren Gott gilt es zu suchen.
Der norwegische Theologieprofessor Ole Helsby schrieb über das größte Ereignis seines Lebens: „Ich begann, nach Gott zu verlangen, nach dem lebendigen Gott. Auf eine Weise, die ich bis zu diesem Tag nicht erklären kann, wurde mir meine Sünde so unerträglich, dass ich nicht mehr leben konnte, ohne von ihrer Macht errettet zu werden.
Da half mir der Gott, den ich so gut begreifen konnte, nichts mehr. Ich musste den Gott suchen, dessen Wege unerforschlich sind. Ich musste zu dem Gott gehen, der sein Leben als Sühnung für meine Sünden gab, zu ihm, der das Kreuz als Zeichen des Anstoßes in der Welt aufrichten ließ.
Gott verweigert den Menschen sein Bild. Aber er gab ihnen seinen Sohn. So offenbart sich Gott. Man könnte sagen, dass Jesus das Selfie Gottes ist. Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, so sagt es Paulus im Kolosserbrief. Und Jesus selbst hat gesagt: Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.
In Jesus wurde Gott Mensch, weil er uns begegnen will, weil er mit uns zu tun haben will. Um uns seine Liebe zu zeigen, um Gerechtigkeit herzustellen, um uns von Schuld, von Lieblosigkeit, von Angst und von Verletzungen zu befreien.
Er hatte ja nicht einfach Lust gehabt, auf so einem kleinen Rollentausch – als wenn frühere Schulkameraden das mal gesagt hätten, dass Gott uns besuchen kam, so dass das ihre Vermutung für Weihnachten war, dass Gott Mensch wird. Gott wollte uns besuchen.
Nein, es war sein unglaubliches Interesse daran, uns zu helfen und diese Welt zu heilen und zu retten durch das, was er am Kreuz für uns getan hat. Stellvertretend trug er dort das Gericht Gottes, damit jeder, der an Jesus glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges, beständiges Leben hat.
Das Unbegreiflichste im Zusammenhang mit dem Gott der Bibel ist das Kreuz. Darum ist es angestrahlt, und deshalb findet man es auf vielen Kirchen, oben auf dem Turm, oder auf der Bibel, die vorne abgedruckt ist. Das Unbegreiflichste, aber auch Unersetzlichste ist das Kreuz.
Im ersten Korintherbrief steht, auch von Paulus geschrieben: „Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit. Uns aber, die wir gerettet werden, ist es Gottes Kraft“ (1. Korinther 1,18). Jetzt kann ich ja nicht in ihre Köpfe und Herzen hineinschauen. Manche werden sagen: „So ein Quatsch!“ Also dann könnte es sein, dass sie verloren gehen, weil das Wort vom Kreuz für die, die verloren gehen, Torheit ist.
Da sagen Leute: „So ein Blödsinn, das kann man doch keinem mehr zumuten! So eine alte Geschichte, die noch dazu so grausam ist, dass da einer sterben musste und so. So stelle ich mir Gott nicht vor.“ Nun kann man aber nicht sagen, die Wirklichkeit sei abhängig von meiner Vorstellung.
Wenn Gott sich offenbart, uns die Wahrheit sagt, dann ist diese Wahrheit glaubwürdig. Wenn Sie die Bibel mal so im Zusammenhang lesen, dann ist das ja kein sentimentales Geschwafel, das da aufgeschrieben wurde. Sondern hier redet Gott mit großer Leidenschaft. Es ist erschütternd, was man zum Teil in der Bibel über den Zustand der Menschheit liest, aber eben auch dieses Hineinknien Gottes, wie er alles gegeben hat, um uns zu erretten.
Jesus Christus ist am Kreuz gestorben für unsere Sünden. Das ist abstrus. Vielleicht finden wir beides auch in unterschiedlichen Denkstrukturen bei uns: Zum einen sagen wir, es ist abstrus – das sagt so die linke, für Faktenwissen zuständige Gehirnhälfte. Aber das ist meine Geschichte, und das bewegt mich – das sagen die rechte, für Kontexte und Gefühle zuständige Gehirnhälfte.
Das ist es, was Paulus sagt. Natürlich können wir das nicht verstehen. Aber Gott verstehen zu wollen, ist für uns Menschen sowieso ein unmögliches Unterfangen. Es geht darum, ihm zu vertrauen, ihm zu glauben und Rettung zu suchen.
Für die, die gerettet werden, ist das Wort vom Kreuz eine wunderbare Kraft. Wir können das Evangelium glauben oder wir können es lassen und dafür unser Leben irgendwelchen Ersatzgöttern opfern.
Der wahre Gott aber warnt: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Bei falschen Göttern bist du falsch verbunden. Unter ihren Marmorsockeln ist kein Fundament, unter ihren Motorhauben keine Kraft. Unter ihrer Nummer ist kein Anschluss.
Gott verweigert den Menschen sein Bild, aber er gibt ihnen sein Wort. Er wurde auch deshalb Mensch, um uns in menschlicher Sprache etwas von der himmlischen Realität mitzuteilen.
Heute verurteilen viele die Bibel als irgendwie langweilig oder uninteressant. Ich habe festgestellt: Je weniger die Leute über die Bibel wissen, desto mehr lehnen sie sie ab. Aber Gott redet in seinem Wort zu uns. Von Jesus heißt es, dass er lehrte. Man kann also etwas über Gott lernen.
Wir sollten gute Fragen stellen, damit wir entsprechende Antworten von höchster Stelle erhalten. Die Bibel ist das, was uns im Gesetz durch die Propheten, von Jesus selbst und von seinen Aposteln überliefert ist. Dort finden wir alle nötigen Informationen über den Unsichtbaren. Und sie sind wahr, weil sie von ihm, von Gott selbst, stammen.
Dabei geht es nicht um eine möglichst umfassende Vorstellung von Gott. Vielmehr geht es darum, dass wir ihn, den lebendigen Gott, ernst nehmen, ihn lieben und ehren. Den Platz, der ihm zusteht und würdig ist, sollten wir ihm in unserem Leben geben.
Vielleicht sind Sie auch verstört, wenn am Ende von einem eifernden und heimsuchenden Gott die Rede ist. Ich habe das hier jetzt bewusst noch offen gelassen. Denn der Herr, dein Gott, sagt: „Ich bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen.“
In dem Wort „eifern“ steckt das Interesse eines liebenden Gottes. Es bedeutet eine Anstrengung und einen Einsatz für sein geliebtes Volk, der bis zum Äußersten geht. Gott will die Menschen, die er gerade aus der Sklaverei befreit hat – und darüber haben wir gestern gesprochen –, nicht wieder in selbstgemachte Unfreiheit versinken sehen. Sie sind ihm einfach zu wichtig.
Wenn du etwas erreicht hast, möchtest du es ja auch nicht wieder kaputt sehen. Du freust dich daran. Und wenn Gott Menschen befreit hat, dann möchte er, dass sie in Freiheit leben, das Leben genießen und die neu gewonnene Beziehung zu Gott auskosten.
Ja, wir sind von Gott geliebt, und er erregt sich darüber, wie wir als Menschen seine menschenfreundlichen Weisungen missachten und diesen Weisungen immer wieder untreu werden.
Versuchen wir es doch mal so zu sehen: Was wäre, wenn die Schwere einer Sünde von der Größe dessen abhängt, gegen den sie sich richtet? Wenn ich einen Schneeball auf einen Postboten werfe, ist das eine Sache. Wenn ich einen Schneeball auf einen Polizisten werfe, ist das schon eine andere Sache. Und wenn ich einen Schneeball, sagen wir, auf den Bundespräsidenten werfen würde – wenn wir die Gelegenheit hätten –, dann könnten wir riskieren, sofort festgenommen zu werden.
Verstehen Sie? Es ist schon ein Unterschied, wen wir da vor uns haben.
Und wenn wir dieses Gebot nicht achten – ich betone das noch einmal: Das ist ein Gebot –, „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“, und wenn wir überlegen, was unsere Tagträume ausmacht, was wir an erster Stelle in unserem Leben setzen – ob das nun unser Auto oder unsere Villa ist –, dann ist das ein ernstes Wort. Dann ist es eine Sünde gegen diesen großen, allmächtigen Gott.
Wie groß das Vergehen ist, wenn wir gegen den Gott des Universums sündigen, da kann einem schon ein bisschen mulmig werden. Gott nimmt Sünde ernst, und das habe ich vorhin schon gesagt.
Wer an Jesus glaubt, wird nicht verloren gehen. Wir gehen verloren ohne die Beziehung zu Gott, wenn wir in unserer Sünde bleiben und daran festhalten. Wenn wir meinen, „Ich bin der Größte“ und uns irgendwelchen anderen Trugbildern hingeben – irgendwelchen Täuschungen, die uns der große Lügner, der Widersacher Gottes, vorgegaukelt hat –, dann ist das fatal.
Der Herr, der die Missetaten der Väter heimsucht, meint damit, dass Götzendienst so weit von dem wahren Gott entfernt, dass der Rückweg Generationen lang dauern kann. Es ist also nicht einfach so dahingesagt, wenn es hier um die Kinder und Kindeskinder geht.
Es gibt Beispiele im Alten Testament und auch heute, wo das wirklich generationenlang gedauert hat.
Warum ist Evangelisation so schwer in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder Berlin? In diesem Teil unseres Landes sind 80 Prozent der Bürger ohne Konfession und sehr bewusst atheistisch eingestellt. Sie sagen: „Gott brauche ich nicht.“ Warum? Weil der atheistische Kommunismus 40 Jahre lang „saubere Arbeit“ geleistet hat. Das ist die Folge davon – eine Schuld, die bis zur dritten und vierten Generation heimsucht.
Fragen Sie mal Christen, die sich bemühen, Veranstaltungen zu organisieren, etwa in Wismar oder einer der Städte in diesen Landstrichen, die ich genannt habe. Überall, wo ich als Evangelist zur Vorbereitung komme, sagen die Leute: „Das ist ganz harter Boden hier.“ Im Siegerland übrigens auch. Es ist überall harter Boden.
Aber „den da oben“, den glauben sie. Leute, mit dem Evangelium zu kommen, ist schon wirklich nicht einfach. Sie sind derart ablehnend.
Das hat ein bisschen mit dem zu tun, was wir hier lesen.
Und was denken Sie, wie hat Gott das gesagt? Manche sagen es mit sakralem Kerzenlicht-Ambiente und säuseln: „Biete sie nicht an.“ Ich glaube, Gott hat es gebrüllt: „Tu es nicht, tu es nicht!“, weil hier die Leidenschaft Gottes dahintersteht.
Wir haben keinen Gott, dem wir diese Entschiedenheit vorwerfen könnten. Alle Personen, die lieben, sind auch manchmal aufgebracht – und das nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Liebe.
Ich weiß nicht, was in Ihnen oder in dir vorgeht, wenn du mitbekommst, dass das Leben eines Menschen, der dir wichtig ist, der dir lieb ist, durch falsche Freunde kaputtgeht. Lässt dich das kalt? Ziehst du die Schultern hoch, als ginge es dich nichts an? So wie bei einem, zu dem du überhaupt keine Beziehung hast? Menschen, die du nicht kennst, lassen dich natürlich kalt.
Wenn du einen Menschen liebst und miterlebst, wie er von anderen zugrunde gerichtet wird, dann wirst du wütend. Das geht mir auch so.
Ein lieber Freund aus Schulzeiten ist an einem Drogentod gestorben. Irgendwann hat er sich am Frankfurter Hauptbahnhof den „goldenen Schuss“ gesetzt. Ich war wütend – und bin es eigentlich bis heute.
Gott kennt die sogenannten „anderen Götter“. Das, was uns Menschen schaden will und uns eben nicht zum Heil dient.
Gott weiß, dass wer unter ihren Einfluss gerät, ausgezogen wird, vergewaltigt wird und kaputtgemacht wird. Am Schluss lachen dich diese anderen Götter aus.
Zorn und Liebe sind keine Gegensätze. Das Gegenteil von Liebe ist ja nicht Hass oder Zorn, wie manche sagen. Das Gegenteil von Liebe ist Gleichgültigkeit.
Da erfährst du keinerlei Interesse. Da gibt es keine Sorge um dich, keine Emotionen. Das ist das Gegenteil von Liebe.
Gottes Eifer – das nehme ich sehr positiv wahr – bedeutet hier, dass Gott am Ende aufgebracht auftritt. Das heißt nicht, dass er wütend wird, sondern dass er entschlossen gegen den Krebs vorgeht, der in den Eingeweiden der Menschen wütet, die er mit allem, was er hat, liebt.
Die andere Seite ist Gottes Barmherzigkeit. Die zeigt sich an vielen Tausenden, die ihn lieben und seine Gebote halten. Und derer gibt es ja im Siegerland sehr wohl immer noch viele.
Bitte reden Sie auch mit Leuten darüber, warum sie denn immer noch an diesem alten Glauben festhalten. „Alt“ muss ja nicht heißen „verkehrt“, sondern ganz im Gegenteil.
Was sich über Generationen bei unseren Vorfahren bewährt hat, warum sollten wir das ausrangieren, nur weil wir so modern sind?
Das, was ihnen in den Turbulenzen ihres Lebens geholfen hat, wird heute reihenweise ausrangiert, weil wir ja heute aufgeklärt sind. Dabei ist das alles andere als beständig.
Da kommt mir schon wieder Cassius Clay, also Muhammad Ali, in den Sinn. Wie überheblich muss man sein, zu sagen: „Das haben wir heute nicht mehr nötig.“ Dann sind wir wieder bei diesem „Ich bin der Größte“.
Liebst du Gott und hältst du dich an seine Gebote? Fest steht: Er liebt dich und hält sich an seine Zusagen. Und das ist die in Johannes 3: „Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“
Das ist sein großer Wunsch: dass wir ihm einmal gegenüberstehen, ihm in die Augen sehen und gerettet werden. Dass wir Zeit und Ewigkeit mit ihm verbringen.
Ich komme zum Schluss.
Natürlich gibt es diese anderen Götter in Wirklichkeit gar nicht. Dennoch haben wir wahrscheinlich bemerkt, dass das Gebot für uns Bedeutung hat.
Martin Luther hat im Großen Katechismus erklärt, was ein anderer Gott ist: „Worauf du nun dein Herz hängst und verlässt, das ist eigentlich dein Gott“, so hat Luther gesagt.
Woran hängt dein Herz? An deinem Auto, am Sport, an deinen Freundinnen oder Freunden? Auch Arroganz, Lust oder gar Ängstlichkeit können unsere Götter sein, die uns vereinnahmen.
Diese Götter besitzen an sich keine Macht. Doch wo unser Herz an ihnen hängt, nehmen sie uns für sich ein. Unser Leben muss sich dann ihnen unterordnen. So gelangen sie auf den Thron und werden mächtig.
Lass es nicht so weit kommen. Hänge dein Herz an Jesus.